Ur. 5
Oghdrutä erwünscht auih in veränderter Fassung gestattet-
Gegen die Kon ervativenl
Konservative, mögen sie sich
nunFreikonservative, deutsche Reichspartei oder ont wie nennen, sind nicht die richti
enVolksvertreten Unter den bisheriigien 78 konservativen Abgeordneten des Reichstages
warennichtfwesniger als
51Standeshekrens Majvkås-
herren,Fideikommißbesi
erund ittergutsbesitzer, außer
einnoch.
14aktive Staatsbeamte (aüch unter den vorerwähnten
51Standesherren
ic. waren
noch 13
aive Staatsbeamten Kein Handwerksmeister und kein bürgerlicher Landmann saß unter den Konservativen
des Reichstages. Unter den
78Konservatwen befanden sich
58Adelige und
nur 20bürgerliche.
Zettt anz verein ekteu Zusnahiuen stimmten die csonseruatiuen net-, wie die Regierung
eswüngihta Die
-
Konservativen ind sich bewu- t, »daßsie ihre Wahl nicht der Ueberzeugungfreier Männer, sondern in der Hauptsache
nur eräußeren Beeinflussungverdanken. Jn diesemihrem Abhangigkeitsbewußtsein können und dürer die konservativenAbgeordneten eine unab- hängige und selbstständigeStellung
imReichstag nicht einnehmen.
Zuefferdaher gar seine Yokäsvertreter aks Konservative Bottisvertreterl gut eifrigfken sind·die
Fonfervativeu strts dahei,
neueund höhere Yusgahen zu hewilki
enund zur Deckung d»erselb.en
neueSteuern einzu uhren.« Den Wahlern auf dem Lande glauben die Konservativen
aerdings vorerzählen zu konnen, daß sie die Sparsamkeit und die Schonung des Volkssäckels bei den Ausgabebewilligungen vertreten. Jn der Wahlperiode 1881I84 haben die Konservativen für alle Ausgaben gestimmt, welche die Regierung verlangte, es sei denn» daß vor» der Abstimmung die Regierung selbst auf ihre Forderungen Verzicht geleistet hatte. Jnsbesoiidere stimmten di»e Konservativen fur jede Vermehrung der Beamtenstellen, für alle Mehrforderungen im Militärwesen,
ü.a.auch fur
neueOffizierkasinos, sur Garnisonkirchen des Militärs, für theure Dienstwohnungen.
.«
Die Konservativen kennen
inder
neuenKolonialpolitik weder Maß noch Ziel. Ohne Rücksicht auf die Schonung der Volksrechte befurworten die Konservativen die künstlicheGründung
vonNiederlassungen, welche großeZuschüsse auf Kosten der
Steuer-kahlen fortgesetzte Mobilmachungen und Absendung deutscher Truppeniheile nach fernen Ländern bedingen wurden. Eine solche olonialpolitik würde zugleich durch Anregung zur Auswanderung
vonMenschen und Kapitalien die Entwickelung der
heimischenVolkswirthschaft in jeder Weise schädigen.
. «Die Ausgaben für Heer und Marine übersteigenjetzt die sämmtlichenEinnahmen
anReichssteüern und Zöllen, insbe- sondere haben die laufenden Ausgaben für das Heer unter Mitwirkung der Konservativen in den letzten ·10 Friedensjahren eine Stei erung
von 250Millionen auf
344Millionen Mark erfahren. Die Konservativen haben
imJahre
1880für die Ekhö ging der Friedenspräsen stärke
um26000 Mann gestimmt. Die Konservativen sind egen jede Verkürzung der Dien tzeit und ge
enjede Beszchränkung der Verwendün
vonSoldaten zii außermilitärischen wecken. Mit Zustimmung der Konservativen wird jetzt eine geriii
ereZahl
vonMannschaizten als früher nach
demzweiten Dienstjahr beurlaübt.
Die Konservativen wollen
audie Offizierpensionen erhöhen und die ungerechte Kommünalsteuerfreiheit der Offiziere aufrecht erhalten. Während der letzte Civilbeamte für die Versorgüng der Hinterbliebenen Beiträge aus seinem Gehalte zahlen muß, stimmten die Konservativen, als der Reichstag den Subalternoffizieren eine Befreiung
vondiesen Beiträgennicht zugestehen wollte, lieber gegen das ganze Gesetz zur besseren Versorgiing der Hinterbliebenen
vonMilitärpersonen.
· «»·
Die Konservativen haben
esbei den Reichstagsverhandlungen für natürlich erklärt, daß bei der Aufnahme
indas Offizierkorps Personen mit altem adligeu Namen ein Vorzug eingeräumt wird.»
Jndein die Konservativen zur fortgesetzten Erhöhung der Ausgaben beitragen, sind sie auch stets bereit
zur Bewilligung
neuereFiteuern und Hölle.
Jnden Jahren 1874 bis 1878
warendie Konservativen
imReichstage nicht sehr zahlreich und gelang
esden Liberalen daher, durch Absetzung
vonim ganzen
84Millionen Mark Von« deU·F01«dePUUgM dek,Re- gierung
neueSteuern fern zu halten. Nachdem aber bei den Wahlen im Jahre 1878 die KVUTEWAUVEU
ImReichstage stärker
geworden waren, folgten
umso mehr Erhöhungen der Steuern und Zölle.
· ,Die Konservativen haben im Jahre 1879 gestimmt für die Erhöhung der Tabaksteuer UnI
20bls
33Pfennig auf das Pfund. Die Konservativen stimmten 1879 für die Einführung eines Petroleumzolles mit
6Pfennig auf das Liter, fur die Ein- führung der Getreidezölle und deren Verdoppelung gegen den Ansatz in der Regierungsvorlage für die Einführung des Schmakf Elle-T der Holzzölle, der Eisenzölle und für die Erhöhung fast aller- übrigen Zolle. Kürzume die Konservativen haben sur ae
chUtzzölle gestimmt, deren Einführung im Interesse des Großgrundbesitzes und des Großkakitals liegt· J·nFolge der Bewilli- gung»
neuerSteuern und Zölle durch die Konservativen muß das deutsche Volk gegenwartig jährlich 139 Zelilkiouen Watte mehr
allZvllen
UndTabaksteuer bezahlen als im Jahre
1879. » , « , »Durch die Reichstagswahlen
1881sind die Konservativen zurückgedrangt worden. Die»Emehk»UU des Tgbnkmynopvls wurde 1882
imReichstage abgelehnt; ebenso 1883 eine geforderte Yerdreifachung der Hoczzrslka Die Nonservativen stimmten für diese Zollerhöhung. Unter den
43Abgeordneten, welche
1882im Reichstage für die Einführung des Tabakmouopocs ge- stimmt haben,
waren»36 konservativ. Es würden damals noch mehr Konservative für die Einführung des Tabakmonopols gestimmt haben,
wennirgend eine Aussicht auf Erlangung der Mehrheit gewesen wäre.
. » «Die Konservativen haben sich auch stets für die Erhöhung der Brausteuer ausgesprochen, desgleichenfur
eineSchaut- gewerbesteuer. Nur in einem Punkte sind die Konservativen in Betreff der Steuererhöhüng zurückhaltendz
voneiner Erhöhung dex Branntweinsteuer nsallen sie im Interesse
von1800 großen Kartoffelbrennereien in den östlichen Provin
enmoglichft wenig wissen. Ebenso unterlassen
esdie Konservativen, auf eine Herabsetzung der Ausführvergütung bei der Zu
er-fteuer zu drängen, wodurch jetzt über
15Millionen Mark den Steuerzahlerii zum Vortheil einer Anzahl größerer Zucker-
fabriken entzogen werden.
«».
Zu wirthfihaftcirhen Fragen stimmten die Konservativen im Reichstage für Alles,
wasdie kleinen Leute und die Arbeiter
einschrankt und
vonden Arbeitgebern und den Behörden abhängigermacht. So beantragtenüiidstimmten die Konservativen
1883für die obtigatorische Einführung der girlieitsliüchey wodurch die Arbeiter ähnlich wie das Gesinde unter eine Art
vonPolizei-
aussieht gestellt
wordenwären. Die Konservativen stimmten für die Yerkeihungi des Vorrecht-i
anJuri.1iuggsmkistek, allein
csehr-singe halten zu dürfen, wodurch ebenso alle Niitninnnügsiiieister wie die Ausbildung des Handwerks iin ganzen benach-
theiligt worden wäre. Die Konservativen stimmten für die Oewerbenovelke
von1883 und die darin enthaltenen Polizei- befchränkungen der Wirthe in Bezug auf öffentlicheLustbarkeiien.
Desågeichen ist die Ertheilung der Legitimationsscheine für
-Handlungsreifende durch diese Gewerbeordnungsnovelle erschwert und der oli ei in Bezug auf Konzessionsverleihung und Ent- ziehung
eingroßerer Spielraum Xegeben worden. Noch weitergehende Polizeibeszchränkungen wurden
vonden Konservativen befür- wortet, erlangten aber nicht die Mehrheit des Reichstages.
d» s h leanP besonders rühmen sich die Konservativen ihrer Zustimmung zu den sozialpolitischen Gesetzen und berufen sich
ieera au
Botschaft auch die Einführung des Tabakmonopols empfohlen wird. Die kaiserliche Botschaft empfiehlt im übrigen
nur imallgemeinen die Fürsorge für die arbeitenden Klassen, nicht aber den besonderen Inhalt der später
vorgeleglten Gefetzents
-
würfe. Die Konservativen stimmten» für das
neueKrankenversicherungsgesetz, obgleich dasselbe durch die
agemeine Ein- führung des Versicherungszwanges sur alle gewerblichen Arbeiter die Entwicklung des freien Hilfskassenwesens zu schädigengeeignet rft. Die Konservativen üimmten fur das Unfallversicherungsgesetz, obwohl dasselbe die Kosten für die ersten
13Wochen der durch Unfalle
imBetriebeverursachten Krankheit statt den Arbeitgebern den Krankenkassenauferlegt, den Arbeitgebern auf Kosten der Steuerzahler Unterstutzung aus Reichsmitteln gewährt und Lzum Schaden der Arbeiter die freien Versicherungsanstalten
vonder Konkurrenz bei der Unfallversicherung gänzlich ausschließt ie Konservativen haben dagegen gestimmt, den Arbeitern in Form
von.
Arbeiterausschüssen eine selbstständige Vertretung zur Wahrnehmung ihrer Interessen bei der Unfallversicherung zu gewähren.
»
Yie cKonservativen heissen Iede Einschränkung der Bock-rechte willkommen. Sie
nennendies Stärkung der Machtfulle des Königthums. Die Konservativen stimmten deshalb auch dem Vorschlag der Regierung zu, daß die Volksvertretung
nuralle zwei Jahre berufen zu werdenbrauchtund
nurvon zwei zu 9Zwei Jahren Geldbewilligungen eintreten zu lassen hat. Die Konservativen wollten 1879 auch die Redefreiheit beschränken Als inister
v.Puttkamer
am5. Dezember
1883im preußischen Abgeordnetenhause die Beseitigung des geheimen Yahcrechtes»bei· den Reichstagswahlen als im Programm der Regierung liegend erklärte,nahmen die Konservativen diese Erklärung mit sturmischem Beifall auf. Insbesondere trat der Führer der Konser- vativen, Abgeordneter
v.Rauchhaupt, gegen das geheime Wahlrechtans Erst später, als die Konservativen den
unünstigen Ein- druck dieses ihres Verhaltens
imVolke merkten, erklärten sie, für Ietzt das geheime Wahlrecht nicht antasten zu wolFeW
Im preußischen ngeordnetenhanse sind die Konservativen zwar zahlreicher als im Rei stage, aber nicht besser. Die Konservativen stimmten dort fur eine
neueJagdordnung, welche die landwirthschaftlichen Jntere
ennoch mehr schädigen würde als die geltende Jagdordnung. Jnsbesondere verhinderten die Konservativen
neueBestimmungen zur Eingatterung des Hochwildes und zum Schutz der Landwirthschaft gegen Wildschaden Dagegen stimmten die Konservativen für die Erhöhung
derJagdschein- gebühr, für Aufhebung der Selbstständigkeit der Gemeinden
inJagdbezirken unter
300Motgen, für Beschränkung der Sonntags- Iagd
u.s.
w.Die Konservativen wollen auchmöglichst das bäuerlicheErbrecht beschränken zu Gunsten der Erstgeborenen, wodurch die Zahl der Besitzlosenvermehrt und Zwietracht
indie bänerlichenFamilien getragen werden würde. Die Konservativen suchen die Schulen und die Lehrer möglichst unter die Alleinherrschastorthodoxer Pastoren zu brinlgen Während die Konservativen für Militär und Diplomaten nicht genug Geld bewilligen können,sind sie in allem,
wasdie Se
angeht, fosparsam und knauserig
wiemöglich»
Wer daher die Volkswohlfahrt und die Volksrechteschützen, die Steuerzahler
vorwachsenden Lasten, das Volk egen eine fortgesetzteSteigerung der Militärlast, den Privaterwerb
vorneuen Beschränkungenbewahrt wissen will, wähle nicht onservatio
sondern
. .deutsch-freisinnig.
Der Vermehrung der freisinnigen Abgeordneten durch die letzten Reichstagswahlen ist es zu danken, daß seit 1881 eine weitere Steigerung
erSteuerlast und der Militarlast des Landes nicht stattgefunden hat. Yiesreisinnige Yartei giebt dein Haisetz
wasdes Haisers ist, aber sie wahrt auch dein Beine,
wasdes Bocke- isi. D»iefreisinnigePartei, welche in ihren Reihen Mitglieder aller Berufsklassen, auch bäuerlicheLandwirthe und Handwerksmei
erzahlt, vertritt keine Standes- rechte und keinerlei Sonderinteressen Die freisinnigen Abgeordneten sind die getreuen Anwa te auch des kleinen Mannes; sie wollen seine Freiheiten und
Regte bewahren auch dort,
wodie Großen und
Mächtiggzen dieselben
anutasteristreben.
»Jn Treue gegen den aiser und auf dem verfassungsmäßigen Boden des undesstaates erstrebt die freisinni
ePartei die Befestigung der nationalen Einigung Deutschlands und ein wahrhaft konstitutionelles Verfassungsleben in ge ichertem Zu- sammenwirkenzwischenRegierung und Volksvertretung als eine wesentlicheBürgschaftfür die Freiheit und Wohlfahrt des deutschen
—-Volkes.
Eins denn in den Rahmenan für Haiser nnd Beicht
Wählt deutsch-freisinnig!
.
Gegen EinsendungdesBetrageswerdenvonderDrnckereivortofreiversandtvondiesem Flugblcittje 1000 Eremvlarefür3,50Mark,je 500 Exemplarefür
iMark. jewoExemplar-efürlMark. s «
DruckundVerlagvonR.Gensch in Berlin.Kommanvantenitraße 7.