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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1938 H 1

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Academic year: 2022

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(1)

BILDER AUS DEM PREISAUSSCHREIBEN

O stp o m m ern

und d ie nordische W e it

^ 0 yi4 0 4 m

V.

B ild seiten: Eisfischerei Die neue Lam pe

*

A u sgrabungen in W o llin

E rzählungen, G edichte Blick in d en O sten Aus d e m K u ltu rleb en R ätsel u. v. a . m.

»

D er S te ttin e r H a fe n

W in te rm ä rc h e n A u fn .: T hie de

(2)

Das gu te Buch e rh ä lt seine V o lle n d u n g erst durch d ie geschm ackvolle und künstlerische B u c h b in d e ra rb e it - d e r W e rb e d ru c k seine W irk u n g durch d ie b e s o n d e re A ufm achung.

V eine m a ltb e k a n n te n gra ph ische n G ro ß ­ b e trie b ist e ine B uchbinderei a n g e g lie d e rt, d ie a lle n A n fo rd e ru n g e n a u f dem G e b ie te d e r P a p ie rv e ra rb e itu n g gewachsen ist und m it S o rg fa lt a rb e ite t.

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e s s e n l a n d

S te ttin , G ro ß e Domstr. 6 - 9 / F e rn ruf 30340 u. 366 20

Hand und Maschineneinbände Einbanddecken und Sam melm appen Liebhaber-Einbände, Diplome Broschüren, Z e ifs d iriften , Katalo g e S ta n z-, P rä g e - und Schneidearbsiten

V e r l a n g e n S i e b i 1 1 e V e r t r e t e r b e s u c h

Huflage 2,3 milliontn 1/38. preislSlipf.

Ein schlagender Beweis

fü r die B eliebtheit d e r führenden Tageszeitung- Pommerns ist die h e u t i g e A u f l a g e von

ü b e r 7 7 0 0 0

A ktu e lle M eldungen und Bildberichte aus Politik, W irtschaft und S port, gute Romane und le b ­ hafte U nterhaltungsbeilagen b rin g t täglich die

40bmtncYftli£

(3)

M onatszeitschrift fü r nationalsozialistisches Geistesleben in Pommern

9. Jahrgang Stettin, Jan u ar 1938 Heft 1

53ic Sllüljle ocrciegclt öcn -Sonnenftanb.

5utnpf fcbattef if)t 2 \umpf. 31ut übet ben 3$anb 31'ttert oetfptüijenbeo glimmern.

-Stbon flammt’o um btt ^ ü r « : ins gteie ftitt btt Bluffer mit fonnig gefütftetem 43dicitt

unb entfenbet * fte fclbet ift -Sonnt *

5 et » l e r l j o f btunitn biutt 5a d ) unb god) unftt bem 5ämmetfd)teden * bio fad)

an btm guße btt ^ügelmüble

btt -Sonnt noch einmal aufblibf unb frei fjetniebetftet'gi, grau 4 jtiftttfti,

::ibfd)ieb ntbmenb oom Sinbe.

btt ^oditcr, auo beten ererbiem Xtdtt alo lieblitbfte Snofpe il)t ^öriifetlctn bricbf:

otet illüttet m ein einiget (ßralblinf.

31ocb mablf bie illüble ben ^jügelbtanb, nod) peeui fte ^olbftaub mit fteifenbet 4nanb

in bte ^attemoeibe bet illütfet.

-Schon bebnt ftcb glütfoffen bao iltüflerbauo - : butcb glut unb genftet ein unb auo

febmitten unb fdjmalben bte -¡iiebtet*

5an n ftotft bao OBeftänge unb ftebt unb peilt.

5 te tetftge ^Ibnfrau bco ^tmmelo eilt

hinab 3U ben ^llüttetn bet 'Stiefe.

i i e e m o n n p I o e t?

1

(4)

(JDlipomtMtns ^ietnmgen gut nocöifcticn

V O N G U S T A V S I M O L E I T

V > ommern, unfer langgeftrecftes, fcßtna»

les ©renglanö am B a ltin e n BTeer, geigt nacß feiner geograpßifcßen läge unö öaßer and) in feiner gefcßicßtlicßen ©nt»

toicflung ein doppeltes ©eficßt. BTit feinem roeftlicßen (Teil,'Dorpommern unö Bügen, liegt es nur etroa 80 Nitometer non ^olftein, 70 Kilometer non ©cßroe»

öen unö 35 Kilometer non öer öänifcßen ünfel ^alfter entfernt, alfo oon öem Baum, öen mir als öie ürßeimat öer noröifdjen Baffe unö öes ©ermanentums anfeßen. ©s ift öaßer flar, öaß Üor»

pommern unö anfcßließcnö öas ©ebiet öer ©öermünöungen in erfter lin ie als Brücfe gum Boröen in ^rage fommen.

©ftpommern öagegen fcßiebt fid) bis auf etroa 50 Kilometer Tlbftanö an öie töeicßfelmünöung ßeran. ©ein ©eficßt ift naturgemäß oorttnegenö nacß öem ©ften gerietet, ©eine öireften Begießungen gum Boröen finö gu allen feiten fcßon öesßalb fcßroieriger geroefen, toeit es mit feiner gefcßloffenen, für öie ©cßiff»

faßrt ungünftigen öünenfüfte geraöe groifcßen öen BTünöungen öer ©öer unö

öer löeicßfel liegt, öen beiöen großen

©infallstoren öes „germanifcßen BTee»

res" für öofferberoegungen, roirtfcßaft»

ließe unö fulturelle Öerbinöungen groi»

fcßen öeutfeßlanö unö öem Boröen. "¿Iber mit Bnrecßt erfcßeint ©ftpommern in öen meiften öarftellungen öer öeutfcßen unö aucß öer noröifcßcn ©efcßicßte als ein leerer Baum, als eine lücfe in öer faßt ununterbrochenen, balö noni Boröen, balö nom ©üöen ausgeßenöen germani»

fd)en ©eeßerrfcßaft runö um öas Bai»

tifcße BTeer. ©s gibt aus urgefcßicßt»

lieber unö gefd)id)tlicf)cr 3eit genügenö Bemeife öafür, öaß aud) ©ftpommern für noröifcße Baffenftrome unö Kultur»

begießungen eine micßtige Bolle gefpielt ßat. tDenn unfere uucß feinen bis in öie gefcßicßtlicße 9ett herüber»

reicßenöen ftarfen BTittelpunft für öiefe öerbinöungen aufgutocifcn ßat, fo ßat fie öocß ebenfo roie öie anöeren lüften»

länöer öer ©ftfee öas hinüber» unö B er=

überfluten oon Baffen», üolfer» unö iTulturftromen über öas „germanifcße BTeer" erlebt, ©ie tarnen teils auf öiref»

tcm B)ege, teils öurcß öie ©ore öer

©öer» unö tüeicßfelmünöung unö macßen ficß cor allem in öer raffifcßen ^ufammen»

feßung öer oftpommerfcßen Beootferung nod) ßeute bemerkbar.

©<ßon in öer jüngeren ©teingeit ift

©ftpommern gtoeifellos ein ©lieö öes not'öifcßen iTulturfreifes, öer alle Mften»

länöer öer toeftlicßen ©ftfee umfaßt unö ficßer mit einer erften noröifcßen ©ee=

ßerrfcßaft oerbunöen ift. Olls ficß in öer Brongegeit öer germanifcße ©tamm ßet»

ausbilöet, toirö ©ftpommern fcßon im 2. 3aßrtaufenö o. ©ßr. oon feiner Tlus»

breitung über öie älteften norötoeftöeut»

fcßen iDoßnfiße erfaßt, öiefe erfte ger»

manifcße ©ftroanöerung erreicßt bereits um 1000 o. ©ßr. öie töeicßfel. öielleicßt ift im iöeidjfelgebiet aucß eine öirefte lanönaßme über öas BTeer erfolgt;

öenn in öen beiöen leßtcn "Perioöen öer Brongegeit (1000-800) öeßnt ficß öie früßoftgermanifcße Kultur öer ©tein»

fiftengräber unö ©eficßtsurnen oon

©ften nacß füeften aus unö füllt in öer früßen ©ifengeit ein ©ebiet, öas un=

gefäßr bis gur heutigen füeftgrenge öes Begierungsbegirfs iToslin reicßt. öas ftärffte iTraftgentrum liegt öabei im oft»

ließen ©eil ©ftpommerns, öer eine außeroröentlicß öießte Befteölung auf»

roeift in einer 3e'ß in &er ©üö= unö

preisgefrönte Jlufnaßme oon ©üntßer ©bieöc:

dm £anöe öer Jünffcen.

(5)

WB

Htitie(beutfd)ianb noch gar nicht ger=

manifcher Befitg finö.

Don ©ftpommern aus beginnt um 500 o. ©hr. bie erfte norbifch=germanifd)e Dolferwanberung, beren ©eilen im oft=

europäifd)en Baum über "Polen unb

©übtublanb bis 311 ben lü fte n bes

©djwargen ©leeres fd)lagen. Un öte burd) bie ©bwanberung ber „$rüi)=

germanen" (Baftarnen unb ©firen) teil=

weife entoölferten ©cbiete ftromen in ben Iet3ten 3ai)rhunberten oor 6er 3eit=

wenbe aus bem Horben neue ©ermanen=

ftämme hinein. Don Horbweften fom=

men aus 3ütlanb, wahrfcheinlid) über bie oorpommerfd)e lanbbrücfe, bie Dan=

balen nach ©ftpommern unb sieben oon hier nach ©chlefien, polen unb bem füb=

liehen ©ftpreufsen weiter. ©ie überladen bas Äüftenlanb 3wifd)en ©ber unb

©eichfei ben Burgunben, beren norbifche Heimat Bornholm fo nahe oor ber oft»

pommerId>en M fte liegt, bah ihre Befih=

nähme auf bireftem ©ege angenommen merben fann. ©ine längere ©eefahrt haben oon ihrer nortoegifdjen Heimat aus bie Bugier, bie fid) gunäd)ft an ber

©eichfelmünbung feftf eigen. Dor ber

©acht ber ©oten weichen fie fpäter weft=

märts bur<h ©ftpommern gur ©ber=

münbung unb nach Bügen aus. Die

©oten ruerben burd) ftarfen 3U3U9 aus ihrer norbifchen He' mat, ber ¿njel ©ot=

lanb unb bem füblid>en ©d)weben, bas mächtigfte aller oftgermanifchen Dotier.

Ohr üerngebiet ift bas ©eichfeltal; bod) reidjen ihre iPohnfit3e weftwärts bis gur Perfante. ©0 ift gerabc ©ftpommern bas lanb, in bem bie ftärfften norbifd)=

germanifdjen ©tämme nad) SIberfcf>rei=

tung ber ©ftfee eine 3extlang fiebeln unb hier gu Dolfern hrranroa<hfen, bie ftarf unb fähig genug finb, bas ©rbe bes ro=

mifd>en ©eltreid)es angutreten. Pie Bäumung ©ftbeutfchlanbs burd) bie ©er=

manen in ber „Dolferwanberung" fann feine oollftänbige getoefen fein. On ©ft=

pommern erinnern nod) einzelne $a=

milien= unb ©rtsnamen (Berganba, Ber=

genfin), welche bie ©lawengeit über=

bauert haben, an bie Burgunben. ©ud) hier muh alfo eine germanifche Beft=

beoolferung gurücfgeblieben fein, beren Baffenerbe in ben fpäteren Bewohnern

©ftpommerns erhalten blieb.

Hach gweitaufenbfähriger nocbif<f)=ger=

manifcher Befieblung finben mir in ©ft=

pommern gwifdjen ©ber unb ©eid>fel, ber Helge unb bem ©teer bie pomoranen.

©ie finb nad) ihrer ©pradje ein flawi=

fd)cr ©ta .1. ©ber fie heben fid) in oielfachc: i) 'nr>d)t oon ihren füblichen Hachborn ben Polen, ab. Ol)re ©ot)n=

ftpe beefen fid) in auffallenber ©eife mit

Preisgefrönte Aufnahme oon <£rifa ßrufe: ffafen ber Hod)f«futter.

bem frühgrrmanifd)en ©ebiet. Pie ©üb=

grengen, gum ©eil über bie Helge oor=

geflohen, ftimmen oielfad) mit ben frü=

heren ©bgrengungen burgunbifdjer

©tamme^gebiete überein. Pie ©us=

grabungen in ^antod) am ^ufatnmenfluh ber ©arthe unb Hetge haben eine ©ngal)l oon Burgantagen aus oerfchiebenen 3eit=

abfd)nitten bes frühen ©littelalters frei=

gelegt. Pie äitefte Pommernburg, bie wahrscheinlich int 10. 3aht'hunbert oon ben Polen gerftort toorben ift, geigt in ihrer ©ttlage unb Bauart gum ©eil ger=

manif<hes ©epräge. €s ftet)t allerbings nicht feft, ob es fiep babei um bie ©in=

flüffe einer oftgermanifchen Beftbeoolfe=

rung hanbclt ober fd)on um bie ©us=

toirfungen, bie ber neue 3uftrom nor=

bifdjen Blutes unb norbgermanifdjer Kultur in ber ©ifingergeit brachte. ©ine fdjarfe geitlicpe ©bgrengung ber ©i=

fingergüge gegen bie „Dolfertoanberung"

ift überhaupt nicht möglich- ©ud) in Pommern finb bie uralten Derbinbun=

gen gum Horben nie ootlig abgeriffen.

©Is gegen ©nbe bes erften nachd)tift=

liehen 3af)ttaujenbs bie Ietgte grohe norbgermanifche ©usbreitung ber ©a=

räger unb © ifinger nicht nur über bie Süftengebiete ber ©ftfee, fonbern über faft gang ©uropa unb bis nach ©merifa erfolgte, ift bie fo Ieid)t erreid)bare Süfte

©ftpommerns fid)er nicht oergeffen wor=

ben. ©ährenb fid) bie ©chtoeben oor allem nad) Bufglanb, bie Hortoeger nad)

©efteuropa toanbten, lag Pommern im

©littclfeib einer bänifdjen ©iad)tentfal=

tung, bie 00m Baitifum bis nach £ng=

lanb reichte. ?war rirpteten fi<h bie groben Unternehmungen aud) felgt in erfter lin ie gegen bie ©lünbungsgebiete ber ©ber unb ber ©eichfei. Hier labt fid) bas ©ingreifen bes Horbens aus ©rts=

uamen, ©rabfunben, unb aud) fchon aus hiftorifd)en Had)rid)ten nachtoeifen. ©ber

©ftpommern finb bisher 3eugniffe ähn=

Iid)er © rt in oiel geringerem Hlahe oor=

hanben. Dielleicht ift aber unfere pei=

mat noch gu wenig erforfcht. ©uch hier mehren f i^ bie #unbe aus ber ©ifinger=

s

x

(6)

Preisgefrönte jmfnabmc oon Dr. Öora £ämfe: Bäuerin aus dem Pyrißer SDeijader.

geit. 3n den Greifen ©eßlaroe, Bum=

melsburg, Äolberg unb Köslin bat 6te Dorgefcßidjtsforfdjung ©räber mit füaf=

fen unb ©eßmueffaeßen norbgermanifdter iferfunft aus der lüifxngergeit nacß=

gemiefen. Da es ©rabfunde unb nießt

^ufallsfunde oon ffandelsmaren find, fann man daraus fd)Iteßen, baß in ©ft=

pommern ein flamifcßer ©tarn tu eine ftarf germanifcß beeinflußte ©berfeßießt geßabt bat. Die fulturelien unb mirt=

fcßaftlicßen Begebungen gum Horben merben aueß dureß bie beiben tDifinger=

boote beroiefen, bie im Htoor an der lebamünbung gefunben morben finb.

5UIe biefe oft» unb notbgermanif<ben

©inflüffe muffen bem in ©ftpommern

fiebelnben ©tamm ber flatr»ifd)en Pomo=

ranen ein ftarf nordifcß beftimmtes ©c=

präge gegeben haben. Der erbitterte fDiberftand, ben bie Pomoranen an ber Heßelinie groci 3aßrßunberte ßindureß gegen bie Polen geleiftet haben, geugt aud) daoon, baß gmifeßen beiben Dölfern ftarfe ilnterfcßiede unb ©egenfatge be=

ftanben, bie fi<ß nießt nur aus einem pommerfeßen „(Separatismus" erfidren (offen.

Don Danemarf ift oom 11. bis gum 13. 3aßrßunbert immer rnieber ber Der=

fueß gemad>t morben, gang Pommern auch ftaatlicß bem norbifcßeti ©ftfeereieße eingugliebern. tDenn bie befannten ent=

feßeibenden Hämpfe fid) au<ß in Dor=

pommern unb Bügen abfpielten, fo reid>=

ten bie bänifeßen ©inflüffe bocß aueß naeß

©ftpommern. £önig £anut, ber fje rri feßer über Danemarf unb ©ngland, untermirft aud) Pommern. Sfergog IDartifiam, beffen Hlacßtbereicß bamals oormiegenb öftlid) oon ber ©ber lag, leiftet ihm fogar ffeerfotge in ©ngland.

Die bauernben ©inflüffe norbifeßer ©ee=

ßerrfcßaft im 10. unb 11. 3aßrßunbert (affen in Pommern felbft ein aus nor=

bifrßen unb flamifcßen ©lementen gu=

fammengefeßtes (Pifingertum entfteßen, bas fogar gegen bie ©ander bes Horbens gum Eingriff übergebt. IDieberßolt mer=

ben bie bänifeßen Unfein geplünbert.

Den größten biefer Sfriegsgüge, bei bem 1135 bie normegifeße ©tabt Hongßelia gerftört mirb, (eitet pergog Batibor oon pommern, ber Begründer ber Batibo»

ridenbynaftie in ©tolp unb ©eßlaroe.

Hacßdem tüaldemar I. Bügen unb ©eile oon Dorpomtnern erobert bat, feßen fxcß bie Dänen feit 1186 and) in ©ftpommern feft. Die polnifcßen ifergöge erfennen bie dänifeße fferrfcßaft in ©tolp an unb geben damit ißre leßten Slnfprücße auf

©ftpommern auf. 1210 untermirft fieß au<ß ffergog Hieftmin I. oon ©ftpom=

mern (Dangig) bem Dänenfönig tOa(be=

mar II. Die bänifrße <©>berboi>eit hört erft naeß bem jufammenbrueß ber ©ft=

feeßerrfd)aft infolge ber ©efangennaßme bes Honigs unb ber Hieberlage oon Bornßöüed (1227) auf. IDäßrenb biefer teils friegerifeßen, teils friedlichen Be=

gießungen brachten gaßlreicße $amilien=

oerbinbungen norbifeßes B lut in die pommerfeßen ifergogsgefcßlecßter.

Der ftarfe nordifeße Blutanteil in ber flamifcßen Beoölferung pommerns ift roaßrfcßeinlicß mit ein ©rund für die fdmelle friedliche ©inbeutfeßung des ©an=

des roäßrenb der mittelalterlichen ©ft=

folonifation. Den neuen ©inmanderern, die oon den pommerfeßen dürften ins

©and gerufen merden, ift die einßeimifcße Beoölferung in raffifeßer ffinfießt nießt feßr mefensfremd. ©ie überroiegen bald aud) gaßtenmäßig gegenüber den anfäffU gen ©(amen, die in den meiften ©ebiefen

©ftpommerns feßon im ©aufe eines 3abrßunderts im Deutfcßtum aufgeßen.

Die neuen ©iedler (egen den ©rund für ben bis beute oorßerrfeßenben norbifeßen Baffetyp ber Beoölferung. ©ie fommen oormiegenb aus nieberbeutfeßem, alfo nordraffifeßem ©ebiet. Don ißrer $fei=

mat geugen bie plattbeutfcße ©praeße, bas nieberfäeßfifcße ifaus im Mftengebiet und die roeite Derbreitung des (übifeßen Becßtes bei den ©tädtegründungen. 2(ucß direfte nordifeße ©inflüffe feßlen in biefer

©iedtungsgeit nießt gang. Die Flößer

4

(7)

Öargun un6 tfolbaß, 6ie aud) in ©ft=

pommern eine rege fiolonifationstätig»

feit entfalten, find dänifche ©ründungen, öie (Siedler in ihren Bauernborfern allerdings faft ausfd)ließlich Hieber=

deutfche. Bei gasreichen Familien 6er neugegrünbeten (Städte, befonbers in Dolberg läßt fich bie fjerfunft aus

©reifsroalb, (Stralfund, Roftoc?, Wismar unb lübecf, meiter aus ifolftein, Braun=

fdjmeig unb Weftfalen urhtudlid) nach=

meifeti. öam it geigt fid) bie Bedeutung des (Seeroeges für bie Befieblung des ifüftengebietes. ©in gnoeiter «Sieblermeg füßrte aus Riederfachfen unb Wec?len=

bürg über Borpommern, ein dritter aus der W arf an der ©der entlang nach ©ft=

pommern. Öie großen Waldgebiete auf dem Baltifdjen ianbrücfen an der ßeu=

tigen (Südgrenge ©ftpommerns bleiben gunächft gum großen ©eil unbefiedeft.

(Erft gegen ©nde des 16. 3abrbunderts fetgt hier eine neue üolonifation ein, die ihre (Siedler gum größten ©eil aus dem am ftärfften nordraffifd) beftimmten Süftengcbiet boit.

3n den tfüftenftädten ©ftpommerns mürben lebhafte direfte Begiehungen gu den nordifchen ländern unterhalten. 3n Dolberg galt bis 1310 normegifches ©e^- reicht. W it Bornholm beftanden lebhafte Ranbelsbegiebungen. ifandelsoerträge mürben nod) 1554 erneuert. Bon der ge=

nannten Onfet ftammten im 17. 3ahr-- hundcrt die grauen oerfdjiedcner üol=

berger Bürger, öer ^ufammenhalt mit dem früher befiedciten ©ebiet meftlidi der ©der rourde gefordert durch bie 3u=

gehörigfeit der oftpommerfchen tfüften=

ftädte (befonbers Dolberg, Rügenmatde und <Stolp) gur ifanfe und 'hie Anteil»

nähme an den politifchen, oft and) frie=

gerifchen Auseinanberfeßungen mit den nordifchen (Staaten. (Allerdings gingen dabei die ©ftpommern manchmal ihre eigenen Wege, mit denen die leitung der ijanfe menig cinoerftanden mar.

Dn der erften ijälfte des 15. 3ahrhl*n=

derts fam ©ftpommern nochmals in engere politifdje Berbindung mit den nordifchen (Staaten. ifergog <£rid> oon

©tolp aus der oftpommerfchen iin ie des Wolgafter ©reifenhaufes murde oon der Königin Wargarete gum (Erben der drei nordifchen (Reiche beftimmt, die fiel) 1397 in der Kalmarer Union gufammen»

fd)ioffen. ©roß feiner ©rgiehung am dä=

nißhen £>ofe bemahrte Honig ©rid) ftets die Begiehungen gu feiner oftpommer»

fchen Heimat. Als in dem Kampfe gegen Rolftem die fjanfe auf die ©eite feiner

©egner trat, beteiligten fich die oftpom=

merf<hen ijanfeftäbte an diefem Kriege

nicht. Öie fjartnädigfeit, mit melcher der Honig dänifdte lefjen an pommerfche dürften oergab, mar mit ein ©rund für die Auflehnung feiner Untertanen, öie unbeugfamc Abficht, feinem Better Bo=

giflam IX . und dem pommerfchen £jer=

3oghaus die (Thronfolge gu fichern, brachte ihm den Berluft der drei fronen.

Bon ©otland aus führte Honig ©rid) mie ein Wifing alter feiten einen <Sce=

frieg gegen feine früheren Untertanen.

Ais er fd)ließlid) die 3nfel räumte, gog

er fid) mit feinen (Schößen nach Rügen»

malde gurücf. I)ier oerbrad)tc er als ifergog oon TAuimern feinen lebens»

abend, nahm jedoch an den politifchen

©reigniffen des Horbens regen Anteil,

©efandtfehaften feiner Anhänger. erfdjie»

nen manchmal in Rügenroatde. ©ftpom»

mern fpielte alfo in dem Ringen um öie drei nordifchen Hronen eine geroiffe Rolle.

Had) feiner loslöfung oon der norbi»

fchen Anion geroann ©djmeden eine be=

deutende Wachtftellung, die bald auch

Preisgefröntc Bufnabme oon SIT. Bloßm: Buchen auf dem Darß.

Preisgefrßnte Aufnahme oon De. Wegncc: 5ifchccf)aus in ©ftpommern.

5

(8)

mrwf 1

Prelsgcfröntc Tiufnaßme »®n ©üntßer iTijicöc: Blißenöe Bußne.

©ftpommern in itjren Bereit) gog. ©cßon im fi ebeujäi) t‘ig en noröifcßen Kriege (1563-1570) fnüpfte öie neue ©ftfee=

maeßt enge Begießungen gu öen oftpom- merfdien ©täötcn an, 6ie gu einer ftarfen

©teigerung öes Sfanöels füßrten. Dm 17. Daßtßunöert rouröe ©eßtoeöen Me

©roßmadjt öes Horöens. ©ftpommern rouröe non feiner territorialen Cdusöeß=

nung non gmei ©eiten umfaßt. Dn öem Kriege gegen Polen rütften die ©ruppen

©uftao döolfs naeß öer Eroberung ©io=

tanös in ©ft= unö lüeftpreußen ein unö ßielten öiefe Hacßbargebiete ©ftpom=

merns faßrelang befeßt. öas ©ingreifen in öen Dreißigjährigen ifrieg braeßte 311=

naeßft öie Befreiung oon öen faifer=

ließen ©ruppen, öann eine meßr als gtoangigfaßrige feßtoeöifcße Befeßung. öie Vertnilöerung öer ©ßlönerfcßaren ßat es beöingt, öaß öiefe „©eßroeö^ngeit" in

©ftpommern in feiner guten (Erinnerung ift. ©eßtoeöen ßatte gtoeifefios öie Ofb=

fi<ßt, aud) ©ftpommern öem beinaße ge=

feßioffenen Bing feiner ©ftfeelanöe ein=

gufügen, öer fid) über $inntanö unö öas Baltifum bis gur oftpreußifeßen ©renge erftredte unö toeiter oon Vorpommern über fPismar unö öie Bistümer Bremen unö Veröen bis an öie IBefertnünöung reießte. Branöenburg mußte alle Kräfte aufbieten, um im fPeftfäfifeßen $rieöen toenigftens in ©ftpommern feine ©rb=

anfprüeße öureßgufeßen. Doeß bot ©eßtoe=

öen anöerfeits öureß feinen ©egenfaß gu Polen eine toertoolie ©ntfaftung für öie branöenburgifeße © ftpoiitif. ©s ocrßin=

öerte Polen, feine fftaeßt rüeffjeßtslos gegen öie ©rümmer öes ©röensftaates eingufeßen unö maeßte es öaöurd) öen

£yoßengoIIern feießter, öie Derbinöung gu ©ftpreußen gu fnüpfen unö fieß an öer ©ftfee gu beßaupten. öie ergtoun*

gene ©eilnaßme am ©cßtoeöifeß=Poini=

feßen Kriege (1656-1660) brad)te öem

©roßen ifurfürften außer öer ©ouoeräni=

tat über ©ftpreußen au<ß öie ©rtoerbung öer oftpommerfeßen ianöe ©auenburg unö Bütoro. ©rft öer 3ufammenbru(ß öer fdjtocöifdjeti ©roßmadttfteliung im ftoröifeßen Kriege (1700-1721) unö öie

©rtoerbung öes ©öergebietes mit ©tet=

tin öureß Preußen ließen au<ß ©ftpom=

mern enögültig aus öem iTtadjtbereieß noröifcßer ©ftfeeßerrfcßaft unö ©ftfee=

potitif ausfeßeiöen.

*

Aufgabe öer ©egemoart müßte fein, in ©ftpommern Öerfaumtes naeßgußolen unö aud) ßier öie toirtfeßaftließen unö fuftureffen Begießungen gu öen raffen=

unö ftammesmäßig oertoanöten Belfern öer noröifeßen SPelt enger gu fnüpfen.

6

(9)

bcfatn bas ©ut unb lernte bereits im

¿Hecflenburgifd)en. 3>rei ©echter mären in ber Hachbarfd)aft oerheiratef, bie füngfte, ¿fjerta, noch gu ijaufe. (Sie hoi bann furg oor bem Kriege einen ©trat»

funber ¿hauptmann geheiratet, ber aber fd)on fröl)geitig gefaben ift.

¿Halte fam gu uns, als mir gerabe nacl) ©berfefunba nerfeigt roorben roaren.

©roß, hoger, mit langen, ein roenig giefienben ©¿»ritten, freunblid) unb ab=

roartenb ging er in fein neues .leben bei uns ein. ¿Han ergäf)Ite fid), baß es er=

foröerlid) gemorben mar, meil er gemiß fen "Perfonen roeiblidjen ©efd)led)ts, bie feinem früheren lehrerfollegium naße-- ftanben, nod) naher unb groar allgu nähr

Preisgefrönte Hufnaßme non eftif. Boneß:

Pommerfeber 6 ee.

@

ie nannten ihn nicht nur fo: er hieß fo. iln b mas trächtiger ift: er mar auch fo, mic er hieß- Om gangen hieß er iTialte Klooc? unb flammte mie alle, bie ¿Halte mit Dornamen heißen, non ber Onfel Hügen. <£r mar alfo ein ¿Hut=

länber, mie man gu fagen pflegt. (Einer non ben riefengroßen, hergensguten, un=

nermüftlichen ¿Hutlänbern, mie fie nur bort, (Ergeugnis non Fimmel, (Erbe unb

¿Paffer, geheißen. ©ang öeutfchlanb, fa, bie lüelt müßte fo fein, mie bie Onfel Hügen. ©ann fäße es anbers aus. ©eine

©ereifern maren mohlßabenbe, ßanfea=

tifche Kaufherren in tüismar unb ©tral=

funb geroefen. (Er felber aber mar fchon auf bem ©ut geboren, bas einer ©eiten=

linie fcßon feit ber feßmebifeßen 3eit ge=

hörte, nicht allgu groß mar, bod) gut beroirtfeßaftet mürbe unb feinen ¿Hann ernährte.

¿Dir lernten uns fennen, als ¿Halte bie ©cßule mechfelte unb füblicßer ging,

©as (Einjährige hatte er fchon. ©r follte aber auch bas ¿ibiturium machen unb bann 3urift merben. ©o hotte ber Üa=

tcr es entfeßieben. ©er ältefte 23ruber Preisgefrönte Aufnahme oon <£mil EUtenburg: ¿jeimroärts.

7

X

(10)

gefommen roar. ©s banbeite fleh beileibe nicht ctroa um 6ie ©odjter eines Diref- tors ober Profeffors, and) nidjt bie junge unb noch liebenswerte $rau eines eben uerijeirateten Oberlehrers. ©r Tratte atfo nicht in familiäre Derbältniffe Un=

rufje gebradjt, fonbern in gang anbete, mefjr outgäre. „O d i profanum volgus et a rc e o . . . " ©eiernt, aber nidjt be=

roafjrt: P atte tjattc eine lebhafte unb fübne Heigung 311 6cm Dienftmabdjen feines Paffenlebters geijabt, gu Berta

©ips, roar roobl auf geroagtem, roaljt- fdjeinlidj nidjt 311m erftenmal gutücfge- legten, fonft aber immer geglücften tOeg über ^äune, ©tallbadjer unb Dadjtin- nen ertappt roorben, auf benen er bis in bie Kammer bcs Pabcbens batte uor- flogen roollen. Sag fie feine ianbsmän- nin fei unb aus bemfelben Dorf ftamme, alfo fo3ufagen eine 3ugenbfreunbin fei, batte man ibm unb ibr nicht geglaubt unb auch nicht 3ugute gehalten. (Es foll ein böbfdjes, fd^ieres Päbdjen geroefen fein, roas roabrfdjeinlicb ift, roenn es roirflidj and) non Bügen ftammte. ©e=

flogen finb fie bennoeb beibe.

P ir batten ade nidjt nur ein lebbaf- tes P itle ib , fonbern audj eine bube 2l<b- tung t)or biefetn SXnglücf, bas nod) an- flieg, als roir erft erfannten, roeldj’

einen uorgügtichen P e n s e n unb üame=

raben jenes offenbar roettfrembe ¿ebrer- follegium aus ber ©djulgemeinfdjaft ausgewogen batte. -

©r formte gar triebt anbers, als P a lte unb nicht anbers, als Poocf beigen. ©£

roar eine ©inbeit uon £eib, (Seele unb

©eift, roie fie inr Buch ftanb unb in P irflid jfc it fdjroet burd)3ufübren roar.

©ein fdjmaler, harter unb fübner Hopf fonnte auf ein Silier uon oietgig, aber audj uon oiergebn 3aljren fdjtiegen taffen. STian fab ihm fofort an, roie er mit fieben^ig 3abten ausfeben roürbe.

©r roar immer gut unb gepflegt an- gesogen, .roie ein älterer ©anbebelmann unb uiel beffer, bodj roieberum gang un- auffällig unb faft zeitlos, als alle feine iebrer. Pandje mochten ihn febt gern, fdjafgten ihn audj als 'Perfonlidjfeit unb unterhielten fidj mit ihm anbers als mit uns, manche aber bagten ihn, roeil fie roobl bie innere ^Überlegenheit fpür- ten. Ohm roar beibes gleichgültig, ©r roubte offenbar, roer er roar, unb ging feinen Peg immer gerabeaus roeiter.

©r lieb fidj 60311 audj ffeit. Pabtenb bes ©ommers pflegte er nidjt 3U atbei- ten. ^olte er im P in te r alles roieber auf, roar es gut. ©elang es ihm nicht, bann half es nicht, ©inmal roürbe er es ja hoch fehaffen.

Die iuftänberung foftete ein groeites 3abr in ©berfefunba, fo bab er uns lei- ber uerloren ging, jeboch nur als Hach- bar. Da er fdjon uorber uon ben P ti- meinem als primareif angefeben roorben roar, fo ünberte bie niebrigere klaffe nichts an feinem Bang. 311 Prim a bat er fidj bann audj brei 3abi-'£ aufgeijal- ten, roeil er nidjt mehr 3ur rechten 3^it in ©ang gefommen roar. ©s roar nur ein ©lücf, bab man fdjon bamals in Prim a halbjährlich erneut oorgeben fonnte, fo bab nur ein 3abt in Derluft geriet, als P a lte uon Unterprima nach Oberprima unb bann uon Oberprima ins leben nidjt ohne einen 3tueiten 2In=

lauf gelangte, ©s ihn übrigens audj falt gelaffen, roenn er 60311 groei 3abre mehr benötigt batte. P a n bat 3eit in Dorpommern. ijaft unb üjeige machen nidjt glücflidjer.

P ir trafen uns noch einmal als ©tu- benten roieber. ©r batte richtig, roie uor- gefeben, bas ©tubium ber Bedjt3toiffen- fdjaft begonnen. P i r anberen roaren uns barüber flar, bab er rin uorgügtidjer Bechtsanroalt roerben roürbe, roürbe er cs, unb uielleicbt ein noch befferer Btdj- ter, folltc er biefe laufbabn einfdjlagen.

laufbafjn roar bei iljm eigcntlidj etroas 3uuiel gefagt, beim es roar mit ©idjer- beit anguneljmen, baß er auf biefer Bahn nie unb nimmer in einen la u f gefallen, fonbern im ruhigen © d jritt ge- blieben roare. P ir rougten, bafj er bie uon ihm übernommenen pro3effe jeboch ficher gcroinnen roürbe, mochten fie noch fo fn ifflig fein, unb bag feine Urteile, geredjt in ber ©ntfdjeibung, in ber Be- grünbung gehämmert unb geftodjen fein mürben, ©r pflegte nicht uiel, audj nichts üünroefentlidjes 3U fagen, roas er aber fagte, bas batte fjanb unb i$itß, 3roei fjanbe mit allen sehn Ringern unb 3tuei

<$üge mit ben bagugebörigen geben. ©s ging unb ftanb fidj gut barauf. ©r roar ein in bobeni STtaße guuerlaffiger STienfch, auf ben man ijäufer bauen, aber mit bem man audj Pferbe fteblen geben fonnte. ©r roar flug unb machte feinen unnötigen unb ftreberbaften ©e- brauch bauen. ilnb er roar fcijlau, ohne geriffen unb binterliftig 311 roerben. 3n ihm roar alles ©leidjmag bes uotpom- merfdjen Pefens 311 Dotlfommenbeit be- fcbloffen. 3« gegebener 3eit roürbe er fein ©tubium ootlenbet haben, feine

©jeamina abgelegt, feine Hieberlaffung in Bergen, ©tralfunb, ©reifsroalb, t>icl=

leidjt auch in Barth ober $tangbutg ober Polgaft ober ©rimmen in ber 3 c'tang angegeigt unb bann roabrfcheinlich feljt halb fein publifum beifammen haften.

P i t feinem fdjarfen, flaren Derftanb

eignete er fidj eigcntlidj recht gut 311m 3uriften unb roürbe Jogar, nahmen roir an, roobl etroas fpater als üblich auf ben Beferenbar unb bann ben Bffcffor tos- geben, jebodj biefe bamals immerhin nicht gang leichten Prüfungen uiel bef=

fer befteben, als eine Derfeigung uon einer ber bahnen unb böchrten Paffen eines fjumaniftifdjen ©ynmafiums in bie anbere. ünb bennoch roar er ein begei=

fterter ijumanift geroefen, roeil an ber Hüfte bas ©riechifdje bem fdjroeren Blut aufbilft unb bas fühle Hadjbenfen, roie es bie lateiner pflegen, ein roenig er- roarmt unb uerblümt. Darum finb bie

©fanbinauier unb Briten ja audj lju=

maniftifdj gebilbet.

ilm jene 3eit roaren bie oft recht al­

bernen unb roenig fdjönen fDirtinuerfe fefjr beliebt. fOie bodj man Blatte tüloocf einfdjälgte, geigt ber auf ihn ge­

prägte üers:

„211 s Blalte SÜloocf gur IDirtin fam,

©r flugs fie auf bie tünie nahm.

©r fügte fie unb fpradj fein P o rt:

Dermutlidj fügt fie b^ut’ noch bort.”

©r roar bie leibhafte Bube, ©rünblidj- feit unb Beftanbigfeit. Plan fpradj ba­

uen, bag er Berta ©ips noch feinesroegs uergeffen Ijabe, fie fogar bin unb roieber auf ihrer neuen ©teile befudje. 211s fie bann Ij^itatete, foll er bei ihrem erften 3ungen in aller ^orm Pate geftanben haben. fTlit ihrem Blann, einem jungen

©chmieb, roar er perfönlidj befreunbet, bugte fich mit ihm unb bat ihm auch eine gute ©teile beforgt. Perfönlidje $einb=

fdjaften roaren ihm gang fremb. ©ein

^erg roar gu gut.

ilm fo mehr rounberten roir uns, als befannt roürbe, bag P a lte nadj beftan- benem Beferenbar fein 3ab1-' bienen roollte unb nidjt 3ur Pauallerie ober ijelbartiiterie ging, fonbern blieb, roo er roar. ©r galt als ein uorgüglidjer B ei­

ter unb ©djülge, hätte fidjer bei berit­

tenen ©ruppenteilen eine gute (Jigur ge­

macht, butte auch bas ©elb bagu, bort gu bienen, aber er blieb in ©reifsroalb unb trat bei bem bort liegenben Batail­

lon ein. Dielleicht batte er ben IDunfdj, fein ©tubium nicht gu oernadjtaffigen, fagte man, roeil er ein fo guter 3urift roar.

21ber es lag rooljl anbers. ©r roar nun einmal in ©reifsroalb, fühlte fidj bort anfeheinenb febr roobl, fonnte leicht über

©onntag nadj ijaufe fahren, unb blieb barum gleich auch e' ne Dienft- fahr bort. P ie £eute, bie ihn befudjt batten, fagten, roobnte er entgücfenb braugen in einer fleinen Ditla, bereu Dadjgefdjog er fidj nadj eigenem ©e=

fdjmacf eingerichtet batte.

8

(11)

<Es rourbc bapon gemunfelt, bag ign gier am © rt feines ©tubiums eine ©er- fon roeiblicgen ©efcglecgts, unb groar non auserlefener ©cgöngeit, gurücfgalte,

6

er guliebe er felbft alle Dorgüge bes Dien- fies bei einer berittenen Gruppe fegie- gen liege. €s feilte, in

6

em alten, ge- feftigten ©anbe ©cgroebifd)=©ommern niegt allgu feiten, ein junges mäbcgen pom anberen Ufer fein, eine ©egroebin, bie gier ebenfalls ftubierte ober ftubiert gatte eher es nod) roollte. Orgenbetroas

©egeimnispolles mar bei biefer 5lnge=

legengeit, benn man batte malte nie­

mals mit bem mäbcgen pber and) bas Htäbcgcn felber unb allein gefegen. „

3

u fegen befonimen", roie man bert ein menig umftänblid), febecg bilbgafter Tagt. (Er gatte es, ecgt ©talte, nieman=

bem

31

t fegen gegeben.

Hiebt, bag er etma gatte füregten muffen, irgenbjemanb nägme igm fein mäbcgen fort, ©er gatte Htaltc Hloocf fcglccgt gefannt unb fieg bie Ringer per- brannt, beocr er aueg nur bie £janb er- geben. malte gielt, mas er gatte.

(Erft fpäter, im Kriege, ift bann ger- ausgefommen, bag er längft mit bem jungen, allerbings fegr fegönen unb aueg mogi leibenfcgaftlidien Hiäbegen aus

©egroeben oerlobt geroefen ift, es jeboeg bei Bekannten ober Derroanbten in ber Hage auf bem ©anbe untergebraegt gatte. ©ei es groeefs balbiger Dorbe- reitung ber (Ege, fei es, bag bie junge Frembe oon berufener ^anb cingefügrt merben feilte, in igr neues Daterlanb unb bie ©eroogngeiten, bie Hielte lieb mären, fei es, bag er tatfäcglicg feine Braut ben 5lugen ber ©ffenflicß- feit, moegten fie aud) nur bemunbern unb niegt begegren, gatte entgiegen rool- len. (Es gab bamals genug junge STlän- ner in ©reifsroalb, bie igr ^er^ in einer ftaunenben tPieberentbecfung bes Hor- bens über bie ©ee naeg ©egroeben roar- fen unb giergu begeiftert, menn niegt perfügrt mürben bureg ©oegter ber norb- liegen ©änber.

tDenn felbft ber fügte unb fegmeiaiame Hlalte fieg gu fe perrounberlicgen Blag- nagmen unb <Fntfd)tüffen buregrang, bann mugte an bem jungen mäbcgen roirftieg etmas fein.

Hatte er fieg etmas porgenommen, fe tat er es aueg, unb menn er gegen alle (ötrßme fdimimmen mugte. Dabei fam igm fegr guftatten, bag er fo perfegroie- gen mar, mie ein «stein im tDaffer. STtan fonnte igm aueg nie etmas anfegen, felbft niegt, menn er brei ©age unb brei Hädite unfermegs geroefen mar. Hnb er fonnte roagrgaftig unfermegs fein,

bag bie $egen flogen. Ommer fag er gleicgmägig gefunb unb blügenb aus.

*

Hlalte ift noeg

3

U gang anberen (Ent- fcglüffen gefommen. (Er foll feinem Da- ter, ber feinen ©ogn fannte unb mugte, bag ber unbeeinflugbar mar, jebenfalls oon Dätern unb ©egrern, auf einer

©oftfartc mit ben roenigen, plattbeut- fegen iPorten einen plögliegen, fieger längft bebaegten Serufsroed)fel ange­

geigt gaben:

„Oef bliem nu bie.

HTalte."

©er Dater foll igm, ebenfalls auf einer ©oftfarte, galb ärgerlich, halb er­

freut, gefegrieben gaben:

„mienfroägen!

Dater."

m an foll einem guten Dgrpommern niegt unnötig bagroifegenreben. (Er tut borg, mas er fieg in feinen ifopf gefegt hat.

ilnb niegt jebermann gat einen fo flugen Dater.

5lber felbft ber Dater gat in biefem Slugenblief niegt überfegen, amg gar niegt geagnt, mas malte noeg porgatte.

©a Tangmierige (Erörterungen ober peinliege Befpreegungen in entfegeibenben

©agen nur aufgalten, aueg nur Ärgernis bereiten fbnnen, meil boeg niegts megr gu änbern ift, gat malte auf einer ©oft- farte bem Dater meiter mitgeteilt:

„Häcfft EOeef ^riebaq mabb friegt.

m alte ."

Darauf gat ber Dater - fpäteren (Er- gäglungen

3

ufolge - nur geantroorfet, mieberum auf ©oftfarte:

„Summ eis rooer!

Dater."

malte gat fieg pon feinem Äom- panieegeff einem meitbefannten magren Dater feiner ©eute, Urlaub über ©onn- abenb-©otintag genommen unb ign aueg, befter ©cgütge ber Kompanie, Flügelmann bes Bataillons, ftrammer

©cergierfolbat unb porgüglieg im ©e=

Iänbe, bekommen. (Er ift mit 3enny, fo bieg bie Braut, 3*nny 3oganffon, un=

oergagt unb pünftlicg gu Haufe einge- troffen, anfangs ein menig perrounbert unb fügt, bann aber gerglicg unb immer gerglieger aufgenommen roorben.

Bm näegften morgen, ©onntagmor- gen, aber ift es bem gangen Haufe fe geroefen, als gegore

3

enny fegon lange gu igm. ©ie m utter gat ihre neue ©ocg=

ter gar nidjt aus bem 51 rm gelaffen, ber Dater gat igr gu Fugen gelegen, unb bie

©efegroifter gaben niegt gemußt, mas fie ber neuen ©egroefter guliebe tun follten.

malte gatte eine gute iDagl getroffen.

5lls bas junge "Paar abenbs roieber an bie Bagn mugte, finb ©ränen ge- floffen:

3

enny follfe bod) bleiben. 5lber malte hat gejagt, bas ginge niegt. ©ie fäme jeboeg am Dienstag mit bem

©egroebengug roieber porbei, meil fie naeg ©todgolm mügte, um bie H ^ ^ i t in bie IDege gu leiten. Dann fbnnten fie ja alle naeg ©agniig fahren, um mit

3

enny gufammen gu fein.

lln b marum feilte fo. rafd) geheiratet merben?

Das ift ein guter Bat bes Hompanie- egefs geroefen. m alte märe audj auf biefe ©ßfung gefommen, aber fie mar auf biefc 5lrt leiegter gerbeigufügren. Das Begiment roolltc ign fegr gern gaben, meil man erfannte, mas m alte roert mar.

Hun fann ein Fagnenjunfer-SInter- offigier fcglccgt geiraten. Das märe in ber preugifegen 5lrmee mogl faum mog- lid) geroefen.

Eüenn aber ein Beferenbar, ber gu- fällig fein

3

agr abbient unb oergeiratet ift, ben lüunfd) gat, aftip gu merben, unb etroa

3

taugt, fo bag bas Begiment ign gern negmen mürbe, märe es un=

fing, einen tüegtigen ©olbaten nur bes- megen abgufegnen, meil er oergeiratet ift.

ilnb barum mugten malte unb

3

enny unoergüglid) heiraten. Denn geiraten roolíten fíe, f omiten es fegt nod), gatten cs fpäter oielleidit erft nad)

3

agren ge- burft.

Die H(uí)3e't gol pünftlieg in ©toef- golm am Fre'tag biefer EDod)e [tätige- funben.

3

«uiny mar bas eingige Hinb eines niegt unbemittelten Fabrifbefigers unb ©egiffsreebers, reigenben £euten, míe bie alten Hloocfs gaben feftftellen fonnen.

Díer ÍDodien barauf ift m alte pom Begiment bereits gur Dorbereitung auf bie ©ffigiersprüfung beurlaubt morben.

Das junge "Paar gog für biefc $eit nach Berlin.

*

©eutnant ift malte Hlooef pünftlieger geroorben, als es ihm gelungen mar, ppn ©bet'fefunba nad) Unterprima per­

fegt unb aus ber ©berprima in bas

©eben entfaffen gu merben, mit ben he­

ften EDünfcgen unb Hoffnungen, roie es porgebrueft auf ben

3

eugniffen [taub.

©olbat gu fein gat matte gut getan unb igm ein menig Beine gemaegt. (Er mugte fieg nun rafeger bemegen unb burfte niegt nur immer gufegen unb beftenfalts eine plattbeutfege ©oftfarte fegreiben, fonbern er gatte fieg eingegenb gu äußern, menn er gefragt mürbe, unb beutlicge unb ausreiegenbe 5lnmeifungen

9

X

(12)

gu geben, toenn er etroas getan haben roollte.

©in »erheirateter Fähnrich ergäblt nicht »iel ftaoon, fünftem ficht gu, ftaß er feine Prüfung beftebt unft ftann halft- mögtichft unter ften fangen Bocf fd)na(=

len fann.

Hnft fo ift alles, angefpornt unft in häuslicher Pflege opferroillig gemannt unft geftärft oon fter fungen Frau Fähn­

rich, feinen guten ©eg gegangen.

ieifter hot ftas junge Paar nur eine bürge 3eit frieftlichen ©belebens in fter

©arnifon gehabt, auch toenn es »erftan- ften hotte, ftiefe ©panne nicht ungenußt oorübergeben gu (affen: ein fleiner, roohlgeratener © alte lag in fter SPiege.

©ines ©ages roar fter Krieg ausge­

brochen.

© alte ift mit ftem aftioen Regiment ausgegogen unft hot feinen 3ng fchlecht unft recht auf ftem Porntarfch fttirch Bel­

gien geführt.

Pa er fiel) in allen, auch ften aufre- genftften £agen ftets befonnen unft außer allem ^tceifel oöllig paniffeft gegeigt hatte, ift ihm unter Beoorgugung eine freigcroorftene Kompanie anoertraut.

©r hat fte oorgüglich geführt unft mit ihr allerlei ©chlachten unft ©efechfe er­

lebt unft beftanften.

511s nach fter ©arnefchlaäjt ein Ba­

taillon feinen Bftj'utantcn erfeigen mußte, tourfte © alte Kloocf fter ©rroäblte.

©r hot oft, unft gerafte in aufreiben- ften ©tunften, ftas gange Bataillon ge­

führt. © ie im ©djlaf.

© i t einer geraftegu erregenften Buhe.

(Es ging oon ihm eine ©eile fter 3«=

»erficht über alle Kompanien aus.

„ © « !’ eis feihn, t»ohen fte Poß pin- fein heißt!" t»ar feine Behe, toenn es unruhig tourfte.

Pas © o rt hQt fid) über ftas gange Begiment, ja, ftie Pioifion »erbreitet.

,,© iil' eis feihn, tuohen fte Boß pin- fein fteiht!" fagtc felbft fter £>err ©e- neral, toenn eine Unternehmung noch in fter ©cßroebe toar.

©and)' einer feiner alten ©chulfame- raftett unft Kommilitonen hot ftas ©lücf gehabt, unter © alte gu fämpfen öfter fid) in feiner Badibarfchaft gu befinften, t»enn ftie Pioifionen fturdjeinanher roür- felten. © a r © alte in fter Habe, hatte j'efter 3u»erfid)t.

Pie £eute hingen an iljm, fter fein gröberes ©dn’mpfroort bannte, a(3 „3ün=

ging” .

„3ünging, paß upp, ftatt icf fti nich eis tau faoten frieg!" ©fter:

„ P i roaar'cf ©ofeffen Hehren, rnien lütt 3önging!" ©fter:

,,^o(i' © u u l, 3ünging, aüfd) fti ftien Haas tut ftenn maof, t»at icf fti feggt hemm, ät»er eins eins!"

Bis er in Fünftem einmal mit einem böfen Beinfchuß fidj um feine Bchfe ftrehte unft gufammenfiel, haben feine

£ eute ginn ©nglänfter hin mit ften Fau- ften gebrüht, öaß er einen folchen ©ann onfchoß.

Bber © alte mar in fürgefter 3eit roiefter fta, hotte ©elegenheit gehabt, feinen fleinen, ihm nod) nicht befannten

©ufta» gu begrüßen, unft fam, gepflegt

»on Jenny, »ergnügt unft unoergagt roie- fter. © a n hatte ihn auch fehr »ermißt,

© it ftem Bugenblicf feines (Eintreffens lief alles noch einmal fo gut.

(Ein unfehlbarer (Schüße, auch ein Banhgranafenroerfer »on Bang, hot es ihn mehr als einmal, auch toenn es gar nicht im Bahnten feiner Aufgabe lag, in ften Kampf »on © ann gu © ann ge- riffen.

(Er foll ftann mit j'eftem eingelnen fei­

ner ©egner plattfteutfcf) gefprodjen ho­

ben:

„P u furnnt mi man naol) iju u s!"

„Petit» ’n lütten ©ogenblicf, icf faom all’."

„Beroro’cf fti ftatt nid) feggt, Kiert?"

,,©ußt ftu ent moll loopen laoten, ftu oll gräfigen ^unft!"

€s ift feinem »on fter anfteren ©eite gut befommen, menn © alte erft fomeit mar, ftaß er ihn anfprad).

(Eines Pages ift er Begimentsaftju- tant geroorften unft hot nun erft ftie ©e- iegenheit gehabt, fid) »oll ausgumirfen.

©s ging »on j'eßt ab lautlos im Begi­

ment gu. Kein unnötiges © ort, fein entbehrliches ©tücf Papier, feine ©cßel- terei öfter Beiberei: mo © alte binfam, fta murfte alles frieftlidj.

On ftiefem 3l,ftonft habe ich ihn auch einmal getroffen, unft gmar gerafte in einer beftenflidjeu Page. © ir füllten eine Hnternebmung beginnen, ftie hoff­

nungslos mar. © alte mar fterfelben Hbergettgting.

Htm gab es eine Fülle oon erregten Ferngefpräcben, ftie © alte ftets auf ftdj nahm unft beftens erlcftigte. Bis aber ein offenbar hißiger ©aj'or gu ht'ßig mit ihm ins ©efchirr gehen motife, - man fann es gar nicht ergäblen, mit mefcher fouoeränen Buhe © alte fpradj - ift es ihm hoch mohl guoiel gemorften.

©r fchrie in ften Bpparat - fter © a - jor hörte noch - Berroünfcbungen gräß- iichfter B rt:

„Bermittlung! Bermittlung! ©eift ihr

»erftammten ©tappenhengfte ftenn »ollig oerrüeft gemorften? Od) miil ften ©aj'or nod) einmal hoben, ften ©aj'or, frort ißt!

©oll ich felber einmal ßinfommen unft euch eure Klappenfchränfe um ftie ©hren hauen, roas?"

© a n härte ften ©aj'or fteutlicß fpre- chen. ©r murfte immer hißiger unft fchrie roiefter.

© alte lächelte unft minfte mit fter ijanft:

„Bch ihr, ihr feift ja alle »errüeft ge- morften. Pluatfcßt mir nicht hagroifeßen, menn idj mit ftem ©aj'or refte! ©cßluß!"

Bruch, tuarf er ften Hörer hin unft hat Bulje gehabt. Pas Unternehmen murfte auf feine eigene B rt erleftigt unft lief beffer, als erroartet, aus. Hur fturfte es nicht nad) ©eßema F hinten »om grü­

nen Pifcß „geftreht" roerften, mie © alte fagte, fonöern auf Onftianerart.

©r mar ein ©clänfterfechtcr erfter Prftnung, ein ©cßlacßtengeroinner. © an hätte ihn eine Pioifion geben fönnen, er hätte fie oorgüglid) geführt unft bis in ftie leßten ©efen beherrfcht.

Bis fter Krieg gu ©nfte mar, füllte er

©olftat bleiben. Bber fein Brufter mar gefallen. Htm roolltc fter Pater, ftaß

© alte ftas ©ut übernähme. Bber © alte toollfe nicht, ©r mollte nun erft richtig anfangen, enftlicß einmal ©olftat gu fein.

Pie ©Hern haben ihn flebentlidi ge­

beten.

©ie hoben 3rnny bearbeitet. Bber 3enntj hot befannt, ftaß fie in entfeßei- ftenften Pingen niemals auch nur ften feifeften ©influß auf ihn gehabt habe, nodj haben merfte.

Pa ift fter alte Pater, mie als leßtes

© itte f, ftarauf »erfallen, mie ftamals bei fter Hothgeit eine ftirge plattfteutfche Karte an © alte gu fdjreiben:

,,©aoh’ aff, 3ung, un fumni: id fann nid) miehr.

Pater."

Parauf ift poftroenftenft eine Karte gu- rücfgefommen:

„Ocf gaol) aff un bün Pünnerstag

ftoot'. © alte."

©r ift pünftlid) gefommen unft fißt heute nod) ftort.

© an fieht t'hn feiten, meil er nur gum Haarefcßneihen in ftie ©taftt fährt, ©eine beiften Btfeften finft fd)on ©olftaten.

Bber menn in fter ©egenft einer einen Bat benötigt, öfter menn etmas füid)ti=

ges unternommen roerften foll, ftann heißt es:

„IPilH eis tau © alte Kloocf hen.

IPatt hei bortau feggt."

Hnft finft fie fertig unft mit ihm gum

©ntfd)fuß gefommen, er fagt es nod) immer:

„IP ill' eis feihn, rooben fte Poß pin- fein fteiht!"

IO

(13)

Der Stettiner fiafen unö der flortion r SI„l0E»,o

irtfd)aftlid)e tin6 oerfebriiehe i?raft=

ftrome eines Raumes pflegen ihren ftärfften Slusbrucf in bem ©eben bes iijm gugefjorigen Hafens gu finben. Htm ift gwar «Stettin feit 6er uerfebrsroirtfebaft»

«eben ©rfcbließung 6es H'nterlanbes im 19. 3af)rf)unöect feineswegs mehr öer Hafen 6es engeren pommerfeben Heimat»

raumes. Das ^interlanö bes ©tettiner Hafens umfaßt beute roefentlicbe ©eile iTtitfeleuropas fd)led)tbm, wobei 6as Schwergewicht, wenn aud) nicht in ©)om»

mern, fo im beutfeben ©ftraum über»

baupt liegt un6 alle Groningen erfaßt, öie längs 6er neuen polnifcßen ©renge bis nach ©berfebfefien bin liegen. töeft»

wärts neriduft fogar, mas rn'elen ©om=

mern nicht befannt fein öiirfte, öas eifern babnfi(ometrif<be Dorgugsgebiet non

©fettin in einer lin k , öie öie ©td6fe

^oftoef, fftagbeburg, Htüncben un6 JTtit»

tenwalb oerbinbet.

Siber bie fteicßsgrenge hinaus ftebt

©tettin im europäifdjen ©üboftraum, gu bem bie ©fcbedjofiDwafei, ©«erreich, Sin»

garn, 3ugof(awien unb Rumänien ge»

hören, im Wettbewerb mit ben ©eebdfen non nier europäifeben Hteeren: bem

©ebtnargen HTeer, ber Hbria, ber Horb»

unb ber ©«fee. ©ofdje ©ntwicHungen oollgogen fid) am ©nbe bes 10. unb am Einfang bes 20. 3abrbunberts fo fprung»

baft, baß bas allgemeine tüiffen um bie eigentliche ©ebeufung bes ©tettiner Hafens für bie nationale ©üteroerfor»

gung Deutfd>Ianbs unb für ben euro»

paifdjen ©ranfitoerfebr in ben Üorftel»

lungen nieier, bie es als Siberfeefauf»

ieufe nicht befonbers anging, naebbinfte.

©oniel ift geroiß: Das ©d)tnergeroid)t ber gegenrodrtigen Hafeneignung für

©fettin gipfelt troß allebem beute roie einft in feinen urfprüngüdjen Derfebrs»

begiebungen mit bem Horben, bie bis in bas frühe Hiitteiolter, ja bis in nor=

gefdjidjtiicbe 3eft gurücfreicben. ©agen um Üineta unb beutlicb fpredjenbe tfunbe, roie töifingerfdjroerter, romifebe Hlün»

gen, arabifebes ifacffilber u. a. geugen bafür, baß hier im Hiünbungsbelta ber

©ber einft ein wichtiges Hanbeisgentrum lag, in bem ficb bie Sttänner bes Her»

bens trafen.

Daran dnbert auch bie ©atfacbe nichts, baß ©tettins ©eenerfebr beute feines»

roegs auf ben ©ftfeeraum befebränft ift.

Siber bie ©ftfee hinweg ftebt unfer Hafen mit Horbeuropa, mit bem Jttittelmeer, ja in ber ©rampfabrt, auch roilbe unb

unregeimdßige ^aijrt im ©egenfaß gum regelmäßigen ©inienbienft genannt, mit allen Weltteilen, feibft mit bem fernen Ofuftraiien, in Öerbinbung. Das Siber»

gewicht biefes ©ftfeeoerfebrs Hart j'ebocb bie folgenbe Hberfidjt, bie bie flaggen- alfo Hationalitdten ber ©ebiffe, ber ©ft=

feelänber in Segiebung gur auslänbifcben flagge unb bem gefamfen ©dnffsoer»

febr non ©tettin überhaupt feßt.

Diefe Hberfidjt weift nicht nur bas Hbergewicbt bes ©ftfeeoerfebrs im ©tet»

tiner Hafen nach- ©ie lehrt nodj mehr:

Daß nämlich feit bem 3abre 1953 eine ftanbige Öerbefferung eingetreten ift, bie fidj foroobl in ber abfolufen Zunahme ber

©tettin anfaufenben ©djiffe ausbrüeft, wie auch in ber ("tätigen Dermehrung bes Anteils ber flaggen ber ©ftfeelänber - b. i)., um ftatiftifdje ©abelienwerfe rich=

tfg gu Icfen, baß bei roaebfenber Siber»

roinbung ber Wirtfcbaftsfrife bie norbi»

fdjen ©änber als ältefte unb befte ©runb»

tage im ©tettiner Hafenoerfebr am ftärfften beteiligt finb.

3m ©üteroerfebr ©tettins mit ben norbifeben ©änbern ftebt Schweben an erfter ©teile. Das ilmfdjiagoolumen mit biefem ©anb wirb oor allem burd)

©ransporfe oon norbfdjwebifdjen ©rgen beftimmt, bie über unferen Hafen bis

nadj ber ©fcbecbofloroafei bin gur Der»

labung fommen. f ü r biefe Warenart gibt es in ber ©tettiner Hiaffengut»

umfd)lagffelle 33eiberroerberbafen fogar eine befonbere Haiftrecfe, auf ber 15»t=

Brücfen aufgeftellt finb, bie biefes ©ui erftmalig im ©egenfaß gu früherer

©cbaufelarbeit mit ©reifem bearbeiten.

Olber ©djroebens Öolfsroirtfdjaft ift auch gu einem beträchtlichen ©eil burd) fein ifjolgoorfommen beftimmt, fo baß na»

mentlich Halb» unb fertigfabrifate biefer H rt häufiges febwebifebes ©ut neben

©feinen, oor allem farbigen ©paten ufw.

in ©tettin finb.

Dänemarfs ©üterwelt entfpridjt im Olustaufch über ©tettin bem oorwiegenb agrarifdjen ©barafter biefes ©anbes. Da»

her aud) feine ilufnabmefäbigfeit für in»

buftriclle unb gewerbliche ©rgeugniffe, bie überhaupt bas oorwiegenbe Ausfuhr»

gut aus Deutfd)Ianb unb bem bereits betriebenen mitteleuropäifdten ftaurn nach ben norbifeben ©änbern gang all»

gemein bilben. ©anbwirtfcbaftlicbe Hia»

fdjinen, fabrräber, Oiutos unb berglei»

eben finbet man an allen bem Derfebr mit ben norbifeben ©taaten bienenben Hais oerfabebereit fteben, roäbrenb an»

bere ©fiter bes gewerblichen unb in»

buftriellen fleißes, in Hiften unb haften

4 feffin0 4d)iff0t»ccEüf)c nad) ^Idiigcn öct 0jitftclänöfc, öft öuöidnöifdjen glaggcn u b ^ ö ü p f unö insgefamt

cinrrfflicßlicf) Öctiffdjcc giocigcn

Hur flagge Hur auslänbifche ©ftfeel.», auslänb. unb

ber ©ftfeelänber flagge b e u tle flagge insgefamt

3abt Saft cbm 3abl cbm 3aM cbm

a) (E in g a n g

1928 1 300 1 486 319 1 669 2 387 033 4 686 6 465 745

1932 896 1 303 127 1 122 1 809 798 3 808 4 854 016

1933 927 1 473 303 1 169 2199 342 4 282 6194 527

1934 1 128 1 829 347 1 386 2 647 897 5 062 7 501 539

1935 1 139 1 833 906 1 402 2 882196 5 071 7 693 481

1936 1 408 2165 728 1 674 3119 407 6 610 10 034 873

b) 51 u 0 g a n g

1928 1 301 1 453 377 1 680 2 361 909 4 517 6 386 535

1932 897 1 318 345 1 084 1 791 611 3 662 4 803 043

1933 900 1 442 874 1 134 2176 847 4 256 6 224 527

1934 1 119 1 824 257 1 354 2 596184 4 902 7 468 963

1935 1 145 1 832 030 1 390 2 864 006 5 027 7 709 996

1936 1 393 2 136 384 1 668 3123161 6 689 10 147 470

n

x

(14)

1100000

1000000

900000

800000

900000

600000

500000

400000

300000

200000

100000

, _ -1956

(M engenangabe in t su 1000kg)

\ \

Dänemark Norwegen Schweden Rußland Lettland Estland Litauen

Finnland ...

XXXXXXXXXXXXHXKJOIXXMXXXXXXKKX*

1913 1925 1930 1932 1933 1934 1935 1936

oerpacft, ihrem ünbait nach oon öen Be»

fud>ern öes ©tettiner Freihafens, too (ich 6er iXmfcfjlag mit 6en noröifcben £än=

6crn abfpieit, nid>t fo (eicht 311 erfennen finö. Sei etwaigen Stichproben würöe man feftftelien, öab es ficb um eine grobe 3af)t 6er oerfcbieöenftenWirten t>on€rjeug=

raffen banöelt, 6ie Seutfdjianö öanf 6er hoben Qualität feiner Slrbeiterfcbaft in feinen gabireicfjen Fabrifen unö £>anö»

merfsftuben fierftellt.

Herwegen, an 6ritter ©teile nad) Wenge öes über ©tettin getauften

©Utes ftebenö, ift bei uns bauptfäcbHcb als Lieferant 6es gefabenen Herings be=

fannt, 6as roobl 6as ältefte ©tanöarö»

gut unferes ^afens ift. Sibet auch $ifd)=

mef)I, <öuarg, $el6fpatc unö Schwefel»

tiefe neben Stob= un6 SUteifen finöet man bei 6er öurd)fid)t 6er ©d)iffsmanifefte.

Finnianö unterbatt mit ©tettin fei)r enge Üerfebrsbejiebungcn allein aus 6em

©run6e, wei( 6iefes £anö über unferen ifafen fdmeltfie Öerbinöung mit 6en Hauptftäöten 6es fontinentaien ©uropa3 finöet, fo feibft nach £onöon unö nad)

Paris, 6a fa nach ©tettin bin nicht nur öie fürgefte Wafferfabrt gurücfjulegen ift, fonöern ©tettin als näcbfter ©ee»

bafen oon Berlin 6en beften SHrfcbiub an 6aa europaifd)e Fernbabnneb fidler»

ftellt. ifo ij in allen Strien für Papier»

oerarbeitung, mie and) für Bau» unö Hubgwecfe, ^etlurofe unö namenttidi auch Butter unö © er geboren jum regetmäbigen ©ut, öas unfere Finnianö»

öampfer mitbringen. Sagegen empfangt Finnianö auber öen oorftebenö bereits betriebenen Onöuftrieproöuften oor altem au<b oberfd)teftf<be tfobie, öie fid>

mehr unö mehr auch in öen übrigen nor=

öifcben ©taaten abfeben lägt, fowie Wa=

fcbinenteiie unö eieftrotecbnifcbe ©qeug»

niffe, oor altem Wotore unö öergtetdien.

©bne mit juoiet ©ingetbeifen in öer Stufftetlung oon Warenarten im iSetfebr mit öen noröifcben Cänöern 31t ermüöen, 3nnial öer Horöen, weitwirtfcbaftiid) ge»

feben, ein in ftd> gefdrioffenes Bifö öer

©üteroerforgung biiöet (fo öab ficb, roenn aud) mertgenmabig unterfdueölid), öie»

fetben Waren im Üerfebr mit öen oer»

fcbieöenen Horöftaaten toieöerboicn), mag öas grapbifcbe ©d)aubiiö öen ©efamtein»

örucf öes Warenaustaufd)es mit öen noröifcben Canöern über ©tettin oerooti»

ftänöigcn helfen.

Slber alte toirtfcbaftiicben Binöungen bintoeg fann ©tettins Beöeutung als Stusfatitor oon Steifen nad) öem Horöen unö öamit aud) als W ittier öeutfd)»nor»

öifcber £utturbe3iebungen nicht bod) ge»

nug gefehlt mcröen. Hur 135 ©ifen»

babnfitometer oon Berlin entfernt, mit öem uns obenörein öie Steicbsautobabn oerbinöet, ift fein Hafen für fotcbc Steifen fo günftig gelegen mie ©tettin. Sa3u fomrnt, öab ©tettin felber unö feine nähere unö weitere' ¡Umgebung fo reich an Schönheiten tanöfcbaftiicber unö bau»

Heber SIrt finö, öab ein Befucb als tob- nenöer ©etoinn nur immer toieöer emp»

fohlen toeröen fann. ©ingebettet in Wie»

fen unö ^elöer, umgeben oon einem Sran3 oon liefern» unö Bud>entoätöern, in öie B irfe unö ©rie noröifcbc £anö»

fd)aftsbiiöer btneinmalen, ift ©tettin auf

©runö foicber iage unö feiner gefebidü»

Heben Sergangenbeit bereits echter Ste»

präfentant öes noröifcben ©anöfebafts»

unö iM turfreifes.

3n einem Profpeft öer fcbtoeöifcben Sampfergefellfcbaft, öie öen Öerfebr öureb öen ©otafanai regelt, öer ©toef»

beim im ©ften mit ©oteborg im Weiten öes £anöes oerbinöet, fonnte man foi»

genöes lefen: „©duocöen ift febbn als Steif eianö, unö eine öer febonften Steife»

routen ift and) öiefe über öen ©otafanai.

Wan möge fid) öie herrliche ianöfdjaft

12

(15)

mit ißren Dörfern unb Hirdjenbauten anfeben, bie fo febr beni beutfcben ©om*

mern ähneln."

IDie nabe 6er Horben 3U unferem Pommerntanb Hegt, mag öie Angabe 6er (Jaf)rt6aiter oon ©tettin nad) befann=

ten plätten an 6er ©ftfee erläutern.

Hian fährt jum Beifpiet nach Hopen=

bagen nur 12, nad) ©otbenburg 26, nad)

©ßlo 33, nad) ©tocfbolm 36 un6 nach Helfingforß 40 ©tunben, um nur einige Beifpiele für 6en außgefprocben nor=

6ifd)en Derfebroraum 311 mäßlen.

Dielfad) finb bic IDanblungen, öie

©tettins ©eebafenftellnng im £aufe 6er 3abrbunberte 6urd)gemad)t bat. (Einft einer unter oielen Hanfebäfen, 6er aller=

bingß nie in feiner Hü'tgliebfchaft ju t Hanfe befonbero beroorragte, rücfte eß

uf meine Hacbfrage nad) ben Deeper Hofmarfen überbracbte m ir ber ©©.=

©d)arfübrer 23runo Hlolfentbin, ©eft=

Deep, einen fleinen Beutel mit ben früher in !Peft=Deep gebräuchlichen BaoeP bbljern unb gab an, baß mit biefeti Hörern Hou= unb ©traud)baufen unter ben (Einroobnerti iDeft=Deepß außgefa=

nett, b. !)• ausgeloft morben feien. (Eine Slußlofung ging fo oor fid):

©ollte baß Heu ber gemeinfamen IPiefe oerteilt toerben, fo mürben gu=

näcbft fo oiele, mbglid)ft gleid)mertige Heuhaufen errietet, alß loßberechtigte IDirte oorbanben mären. Diefe fanben fid) bann an einem beftimmten ¡Tage auf ber tDiefe ein, unb unter ihnen mar ber jmeite ©choffe oon Deep, ber in einem fleinen Beutel bic Haoelböljer aller £oßbered)tigten mitbrad)te. (Er fd)üt=

tete bann fämtlid)e Holser in feine rechte HDfentafd)e, mengte fie tüchtig burcheinanber, griff erneut in bie Pafche, holte ein H e lfe n heroor, unb atlfo=

gleich mar burch baß auf biefem ifaoeü bolg befinblicbe Reichen ber Befißer beß erften Heuhaufens ermittelt. Diefer batte nun nid>ts roeiter 3U tun, alß ben ihm foeben jugefprochenen Heuhaufen burch einen mit feinem Reichen oerfebenen

©tocf alß fein (Eigentum 311 fenn3eid)=

nen. Daß 21ußfaoeln beß Heues foll nad) Eingabe oon Herrn JTtolfentbin im 3abre 1924 311m lebten liTtale erfolgt fein, ba fpäter bie IPiefe aufgeteilt roor=

ben fein foll. Die Derteilung oon ©traud)=

häufen mürbe bagegen noch im iDintcr 1932/33 auf biefelbe fPcife burd)gefül)rt.

bann in ber füngften Derfebrßepod)e, burch Me oerfebrßioirtfchafttiche 21uf=

fchließung beß Hmterlanbes gefenti3eid)=

net, an bie ©piße aller in- unb auslätü bifdjen ©ftfeebäfen. Durch Derfaitles, baß Pommernlanb 3um ©ren3lanb madjtc, mürbe ©tettiu, ba Dan3ig beute gmangsläufig polnifcben Derfebrß3roccfen bienen muß unb Königsberg ba3U ocrur=

teilt mürbe, ber Hafen einer an DDirt=

fchaftßferne franfenben ifolierten Pro=

oin3 3U fein, ber (Torhüter ber beutfcben IDirtfchaft im ©ften fchlechtbin.

Pommerns Hauptftabt ift beute nad) iTtenge beß Hmfchlagoerfebrs über ©ee nad) Hamburg smeitgrbßter ©eebafen gemorben. (3m 3abre 1937 mürben nad) oorläufiger 9äi)iung üißgefamt 8,2 Hüll. t umgefd)lagen gegenüber 8,4 H M . t im

Hur bie Haoelböi3er 1 -3 haben ißre frühere tform erhalten; benn nur fie tra=

gen allein bie eingefchnittenen Hofmarfen.

Die Hatjer 4-8 bagegen tragen bereitß außer ber Hofmarfe bie 2lnfangabud)=

ftaben beß Dor= unb $amiliennamenß, mobei nod) 311 ermähnen ift, baß baß in

3abre 1936.) ©old)e 21ufgabenerteilung oerpflichtet, ^ufammen mit ben ©tetti=

nern muß fid) feber Pommer, feber ©ft=

beutfche ober noch richtiger, feber Deut- fd)e überhaupt barüber flar fein, baß nur mit einem ftarfen Derfebrßapparat, beffen Het'3 ber ©tettiner Hafen ift, ber

©ften nach bem iPillen beß Rührers ge=

funben fann unb gefunben muß. 21 n

©teile einer bisbarmonifchen iPirtfd)aftß=

orbnung in Deutfd)lanb mit ihrer Stberfon3entration im IDeftcn unb ihrem Beoblferungsmangel im ©ften ift ein barmonifcher Olusgleid) 31t fdjaffen, ber alle beutfcben HTenfcben in gleicher IPeife befriebigt unb begtücfi. ©olche ffielfeßung, fo lehrt miß bie ©efchid)te beß ©tettiner Hafenß, ift nur mit Bütteln oerfehrlicher 2(rt möglich-

Hr. 8 eingefchnittene 3ejd)en nicht mit ooller ©eroißheit alß Hofmarfe an=

gefprocßen merben fann. Bei Hr. 9 feben mir außer ber Hofmarfe unb ben 2ln=

fangsbucbftaben nod) auf ber brüten

#täd)e ben eingefd)nittenen $amilien=

namen. 3n Hr. 10 finb bie 2lnfangs=

bncbftaben eingefhnitten, bie Hofmarfe aber nur mit einem Pintenftift auf=

ge3eid)net.

FR

1

.

Bunge, ©uftao 2

.

©Uljoff, (Erich

I

7.

¡Tiegs, Paul llMlfc II, Herrn.

3.

Bieter, (Dtto 4. 5.

ÜlDlfentbin, Br. ©liftoff, $rib

9. 10.

töilfc, töiUi ©liftoff I, Herrn.

iraoelhöljer mit Hofmarfen aus ö)eft=Öeep. ©ie finb in ber flufficftt unb in einheitlicher

©röße toiebergegeben, in tüirflichfeit fcfttocmft ihre £änge jtoifhen 2,3 unb 3,5 cm, ihre Breite jtoifchen 0,8 unb 1,4 cm, ihre ©tärfe 3toifcben 0,6 unb 1,1 cm.

j f c a o e U f o l j e r a u s W eft © e e p

ALFRED LUCHT

13

V

(16)

•Ssfífctiem

jum anicten oorge;;ogen morien íft, miró cs am lEnie ie r Heißen aus einem groß uñó Breit aufgeßauenen £od) oorfi<ßtig míeóer ans <Eagesli<ßt beföriert. £angfam et=

feßeint öas bauchige (Etióe, óas óíesmal ii<ßt angcfülit íft mit Htaränen uñó ©tinten. €s íft ein feiten guter ¡an$, über ócn óíe Jifcßeraugen ftraßlen.

Das íft ein Rupfen uñó piatfcßen! ©ííbetn blínfen óíe Hbaranen, uñó óie oíolett feßimmernien ©tinte ftrömen ißren eigentümlicßen ©erud) in óíe reine ÍDinteriuft. ÓTÍit

Sorben meróen óíe $if<ße aus óein ,,©acf" geköpft, um óann óíe bereitfteßenien Üerfanifíften gu füllen. ©a<ß=

funiíge ffanóe fammeln óíe fofíbaren HTarünen ßeraus, mäßreni óíe 3ungfifcße ín óas Waffer jurüígeroorfen meróen.

(Eine Barte iUínterarbeít íft óíefe 2írt óer $ífd)ereí, u n i oftmals gefrßießt es, iaß na<ß ftunóenlangem Htüßen uñó 5ríeten ín Salte uñó ©turm óer redjte £oí)n ausbleíbt.

CNY uf 5er meiten <£isfläcf>e 5es ßerrlicß ge=

- v t legenen (Enjigfees bei Hörenberg, mo fi<ß gur tüintersgeit fung u n i alt in frößlidjem

©piele tummeln, fteBt eine Heine $if<ßer=

feßar, Me ißtem ferneren Beruf ie t <£is=

fifeßerei naeßgeßt.

ün größeren Slbftänien roerien £öcßer gu jmei Heißen in ias (Eis gefeßtagen. Ha<ß=

iem ias He^ in ias tüaffer eingelegt u n i iann mit langen ©tangen uon einem £o<ß K l ® » * :

(17)

Cytaty

Powiązane dokumenty

Gin anöeres, öas heute gang auffällig toirö, ift öie Poriiebe für öie Surg» oöer Sofeform öer Hamen. H iit öem erften Huftreten öes Hamens füitti nimmt

Dem ©rben tarn es baßer fef&gt;r barauf an, mit feinen roeftlißen Haßbarn, ben Pommernbergögen, in gutem ©inoer- nehmen gu leben, fie burd) Bünbniffe unb

W ir empfinben ben Eiefftanb unferer £ebensroeife nicht mehr, roeil mir baran gewohnt finb, aber roenn ©ie plößliß aus bem faubern georbneten Deutfcßlanb naeß

(Ein lid ) t fíacferte óort guereín óurd) óas Hitcßenfcßiff. lüie ein ^offengefpenft fegte cs an alíen jenftern oorbeí. iínó sur Blitternacßt gar. Dem Lüfter

©dyemel mit CHölerlefynen toeidyen non öen in 'Pommern üblidyen formen nidyt ab, nur öaß fie oiclleidyt aufroenöiger unö reicher gefdynitgt finö. Auffällig ift

truníene STtatrofe feßläft míe ein 3Taß. £angfam uñó glcídioültíg finó fíe beim ÍBcrt. STur óer Dotmann ßat etroas míe ^ärtiießieit für óas braoe

©in folches Regiment, friegsftarf unö mit oielerlei Auf- gaben unö Derrlcfjtungen behaftet, fam nicht ohne einen Jflach-- riebtenoffigier aus, gu öem öer Blafor

pelserftraße bilbet. öer heutige Öetfeßr leibet red)t feßr unter ber Luusbreite, um bie bie eine gegen bie anbete oerfeßt ift. ö ic Boßmarftftraße gehört einem