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Unser Bund: Älterenblatt des Bundes deutscher Jugendvereine, Jg. 18. Oktober 1929, Nr 10.

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UNSERÅLTERENBLÄTT DES BUNDES DEUTSCHERBUJUGENDVEREINE

Akt

—-

IZJÄHR OKTOBER 1929 GlLBHART NR. IO

Postvcksancl Jena

(2)

Unser Bund

herausgegebenvom Bund Deutscher JugendvereineE.V.

Bundesleiter: Prof.D. Dr.WilhelmStahlin, Münsteri.W., Paulstr.ss (sernruf 20397).

Bundeskanzlei und Bundesgeschåftsstelle:Göttingen-,Weender Land- straße81(Postsach204).sernrufGöttingenAst-H

Bundeswart August deHaas, BundesgeschästsfübrerGeorg Brust, Göttingen, Postsach204.

Postscheck-KontodesBundes: Berlin 22sed.

Hchtistleltung:

Jörg Erb, Lehrer, Haslachi.K.(Baden).

Bestellung-

BeiderPost,oder beiderKanzleidesBDJ. Göttingen, Postfachzo4.

Preis-

Jedes Heft50Pfg., vierteljährlich1.50Mk.

Bezahlung-

Bei der Postoder beimBund DeutscherJugendvereine, Göttingen, Postfcheckkonto:Berlin usw.

Inhalt dieses bestes-

sriedrichNaumann X Der AnteildersrauanderNeugestaltung geschlecht- licher Sittlichkeit X Soll ichLindseysBücherlesens- DerKampfum dieEheXBericht von einerAelteren-sreizeit des HamburgerLandes- verbandes - Aus Briefen-DerGeschlechtstrieb-Aussprach: Umdie seiedensbewegungXUmschauXBuchundBild - Die Ecke XAnzeigen.

klusclirlsten der Mitarbeiter-

D.Walther Classen, Hamburg,Oben Borgfelde04 X Marianne Ras- mussen,Hamburg, Baumlamp4 XAugustdeHaar-, Göttingen, Post- sach204- HerbertSeckel, Hamburgzo,Martinistraße35-srauAnna Wolss, Celle, Hannoversche StraßeXu.a.

Besteigen-

Bestelllarte »Was singetund klinget«-»Vom Dienstam Wort«

von D. Wilhelm Thiele.

Wir sindum gezogen!

Bundeslanzlei und BundesgeschäftsstelledesBundes DeutscherJugend- vereine e.V. besinden sich jetztin

Göttingen,Weender Landstraße 81

Poskanschkiftenx surKarten, Briefe usrv...Göttingen, Postfach204 surPakete ......Göttingen,Weender Landstraßesl Unsersernsprech-Anschlußbleibt .......Göttingen2853 UnserPostscheckkontobleibt.........Berlin Nr.23330

K

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ps.Jahr Oktober x939 f Gilbhart Heftxo

Unser Bund

Aelterenblatt des Bundes Deutscher Jugendvereine

FriedrichNaumann.

»Die Lehrer aberwerden leuchten wiedesHimmels Glanz,und die, sovielezur Gerechtigkeit weisen,wie

dieSterne immer und ewiglich.« Dan. xz,3.

Eines Mannes möchte ich heutegedenken,dermanchenvon uns Aelterm vor einem MenschenaltereinWegweiser und Vorbild gewesen ist. Es wird x898 gewesen sein, daßichdiesenMann ineinergroßenVersammlung inKiel ich wußte bishernur von ihm aus derMengeheraus erkannte. Der mußes sein diese mächtige Stirn, diese tiefliegendenAugenmit dem wunderbaren Blick: FriedrichNaumann, dersächsischePfarrerssohn und Pfarrer.

Was hattedieserMann damals uns, diewirjungwaren, zusagen?Nicht als erster gerade,aber mitdergrößtenWucht und Schärfehater uns gezeigt denRiß,derdurchdas deutscheVolkging;dort diedreialten Stände: Bauern, Gutsbesitzer, Bürger gesichert, wohlhabend, reichan Erfahrung, klug, fleißig—, und weit von ihnen getrennt derneue Stand: der Arbeiterstand, millionenköpfig,unruhig, suchend, lebendig, unsicherinseiner Existenz,heimatlos.

Diealten und dieneuen Teiledes Volkes müssenzueinerEinheit werden,sonst sindwirkeinVolk. FriedrichNaumann hat TausendenimBürgertumdasGe- wissen geweckt für dieseNot.

Undnoch eine andere Gefahr für unserVolkund Reichhaterschonvor dem Kriege gesehen:diegroße Enge,Volk ohneRaum. Aber erhoffteund erhatt-e Ideen: erglaubteandie innen- undaußenpolitischeLeistungsfähigkeitdesjungen deutschen Kaisertums, er glaubtean dieEntwicklung unserer Kolonien, er sah mitFreudendas Wachsenunserer Seefahrt und desHandelsund hoffte,daß sie unseremengzusammengedrängtenVolke das Brot erwerben würden. Es War ihmzueinergroßen theologischenund geschichtlichen Bildung auch eineer- staunlicheBegabung für wirtschaftlicheund technischeDinge verliehen;er sah Maschinen fastmitAugendesJngenieurs. Erstaunlich,was erzudiesen Auf- gaben Deutschlandszusagenhatte.

·

JMKriegehatereinZielgewiesen,dasstehtnoch alseinZieldar: das wirt- schaftlicheZusammenarbeitendermitteleuropäischenVölker.

Aber derKrieg!Alleszerrann, was Naumann erhoffte,alleszerbrach, worauf ervertraute: Kaisertum, Flotte, Handel,Kolonien. FurchtbarhatdieserMann gelitten.Wer früher diese mächtige,breite Gestalt gekannt hatte, dies-es gütig-e Gesicht, diesedurchdringenden Augen, diesenallehinreißenden Mut,dererschrak

abgemagert,zusammengesunken—, einunfagbarerGram hattesich asuf dieser Stirn, auf diesem hagerenGesicht eingezeichnet.

Er hatfrüheralsviele andere durchschaut,wiefurchtbardieUebermachtder Feinde sei; offen spracher aus, wozu damals viel Mut gehörte, daß dieser

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Kriegimgünstigsten Fallenur unentschiedenausgehenkönne unter völliger ErschöpfungbeiderParteien.

Als dann aber alleszusammenbrach, bracherdoch nichtzusammen,sondern gehörtezudenMännern,undzwar zudenhervorragendstenunter ihnen,die in Weimar xgxgsichdaran machten,dendeutschenStaat neu zusammenzüfügen.

Was war es,das denleidverzehrten Mann noch immer aufrechthieltP Seine Frömmigkeit.Wir tun jede PflichtinGottes Auftrag,und Siegeroder Be- siegte,werden wir reif füreinekünftigeWelt. Die frommen Worte Nan- manns, dieer vieleJahre jedeWoche inseiner Zeitschrift gesprochen hat, sind gesammeltindemschönen Buche ,,Gotteshilfe«. Jnihnenredet ernoch heute.

Erist damals, nachdem das Werk derWeimarer Nationalversammlung voll- brachtwar, andieOstseeküstegegangen, erschöpftvon Hungerund Entbehrung und Gram. Es waren herbstlich sonnige Tage—- einerstesleises Friedensahnen.

Da istam deutschenMeeresstrande ganz leiseder Todesengelan ihnheran- getreten undhat ihnschnellund sanft hinübergeführtinjene verborgeneWelt.

aus deralles Lebenkommt. D.Walther Classen.

Der Anteil der srau an der Neugestaltung geschlechtltcherSittltchkeit.

Kein Lebensgebiet istinderallgemeinen ZerrissenheitunsererTageund dem Fehlenvon absolut gültigen Maßstäben so sehr jedem einzelnen Menschenins Bewußtsein gerücktund zur öffentlichen Aussprache gestellt,wie dieBezie- hungenderGeschlechter. DiealteSitte,die,ohnezufragenoderzubegründen, denMenschenbindende Vorschriften fürihr Verhalten gab,hat ihreAllgemein- gültigkeitverloren und große Kreiseanderen Anschauungen überlassen müssen.

Das istGrund genug, daß wir uns im Bund,im Kreis der Aelteren, ernst- haft mit den Kräften,die eine neue geschlechtlicheSittlichkeit verkündigen«.

auseinandersetzen. Es gibtbeiuns viele, besondersviele Mädchen,denen die alten Bindungen festundunbezweifeltund für ihre Haltung gültig sind.Aber dieErörterungenüberdiesen Lebensbezirk liegeninder Luft; einmal müssen wir uns mitihnen auseinandersetzen.Wir wollen uns auchnicht damit be- trügen,als ob wir in unbedingter Sicherheit lebten. Auch bei uns gehen Menschenandere Wegeund trauen sichnur nicht,davon imBund zusprechen.

—- DergesteigerteLebensdrangnachKriegund Hungerblockade,dasErlebnis, das dieJugendbewegung eineZeitlangüberall entdeckte, dieErhöhung,diedas persönlicheLeben durch reiche und mannigfaltige menschlicheBeziehungen erfährt,habender herbenForderungnachunbedingter Enthaltsamkeitvor der Ehe und unbedingter TreuederEhegatten vieleOhren undHerzen verschlossen.

Uns stehtnichtzu,darüber zurichten. Große Erschüttcrungen rufen wage- mutige Menschen auf, neue Wege zusuchen, auchwenn sie gefährlich sind.

Hier gehtuns nichtder Versuchdes einzelnen an, wir als Bund müssen fragen, obes für unserLebenin dieferGegenwart wieder Maßstabe geben kann,an denen Menschenmit einem Gewissen nicht vor-übergehenkönnen.

Für junge Menschenwird eine eindeutigeklare Antwort aufdieFragenach Gut oder BöseimgeschlechtlichenLebendadurchso sehr erschwert,weil wir eshiernieallein mitderGegenwartzutun haben, sondern jede Handlung über denAugenblick hinaus indieZukunft weist.Darum müssenwir ineineernste

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PrüfungEheund Familiemit einbeziehen,denn von ihrerGestaltung hängen dieBindungen und Freiheitendes jungen Menschenvor derEheab. Wenn einmal imUnmut gesagtwird: »Wasgehtuns dieZukunftan, wirsindjung- UndWollen jetzt leben«- so läßt sichderUnmut über einen Zwangaus derZu- kunftnichtrechtfertigen;erwürde unserLebeninStückeschlagen-

An derveränderten Stellung zur geschlechtlichen Sittlichkeit fälltder Frau einbesondererAnteil ZU— Mit Ausnahme bestimmter proletarischerSchichten galt fürdas Mädchen Reinheitbiszur Eheals unbedingteForderung. Jeder Verstoß dagegenhatteeinegefellschaftliche AechtungzurFolge,diekaum durch irgendetwas wieder aufgehobenwerden konnte: Hebbels ,,MarieMagdalene«

hatdieUnerbittlichkeit,mit derdie Gesellschaft richtete,in Klaras Schicksal unsererZeitaufgehoben. Daßdaneben diedoppelteMoral bestand,diedem Mann heimlich erlaubte,was auch ihmöffentlichverboten war, seihier neben- beierwähnt,darin lageinegroßeSchwäche deralten Forderung,an dersie tetst angegriffen wurde. Das vernichtende Urteil über»V-erfehlungen«eines Mädchenshat heute in allenKreisen größererMilde Platz gemacht.Mehrnoch:

einneuer Mädchentyp,dermutiggenug ist, für seine Handlungen einzusteheiy

wird heutevon derAchtungundVerehrungernster Menschengetragen. Romane wie ,,Helene Willfüer«wären nochvor einem Menschenalter unmöglichge- wesen.Daran erkennt man, das Urteil über dieHaltung des Mädchenshat sichvon Grund aus geändert.Sicher hängtdas damit zufammen, daß die Frauheute anders zurWelt stehtalsfrüher. DurchihrenBerufkennt siedas öffentliche Leben, siehatvieles gesehen,was man ihr früher verborgenhat.

Sie ist wirtschaftlich selbständig geworden und bestimmtüberFreizeitund Wohnung im Rahmen des ihrMöglichen selbst.Dadurch istsiealsTochter inderFamilie ebenso selbständigwieder erwachsene Sohn. DieBeherrschung des äußerenLebensgeht HandinHandmiteiner inneren Wandlung undBe- freiungaus allzubegrenzten geistig-en Bezirken. Was Wunder, daß sichihre Kritik gegen diemit einseitiger Härtegegen fiegerichteten-Anforderungen wandte. Die doppelteMoral wurde zum Stein desAnstoßes.Warum sollim außerehelichenVerkehrder Mann alleFreiheithabenund dieFrauallein Not undLast tragen? Das SchicksalderunehelichenMutter wurde ineinem andern Lichte gesehen.Dazukamdas Evangelium von derNatürlichkeit: inderEnt- faltung unserer Kräfteund Triebefolgenwir derNatur, nicht inihrerUnter- drückung. Ferner finddiejungenFrauennach demKriegedamit belastet,daß sehrviele von ihnendurchdiegroßen TodesopferdesKriegeszuEhelosigkeit und Kinderlosigkeit bestimmtfind,währendinderöffentlichen Tagesmeinung dieBedeutungdes Geschlechtslebens fürdie Entfaltung des Menschentums übermäßigbetont wird. Jn dieser schwierigen Lage solldieFrausichent- scheiden-Wohinsiesichwenden soll.Hilfehatsie kaum,feste Bindungen auch nicht,denndieUnsicherheit istinalleKreise gedrungen. Wie ihreEntscheidung ausfällt, so fälltdasLosüberdieZukunftihresVolkes.

PrüfenwirdieBedenkenund dieFolgerungen,diesichdaraus ergeben.Die GleichberechtigungderGeschlechteristeineernsthafte Frage,und niemand als dieFrauen felbstkönnendenAbstand empfinden,derheut-enochzwischendem SeinsollendenUnddenTatsachen besteht.Aber kann man von gleichemRecht reden,wo beidenur diegleiche Verantwortungslofigkeit wollen,umzugenießen?

JstesüberhaupteinRecht, sichunter das Tierzustellen,das zwar demTrieb blind gehorcht,aber willig dieBrutpflegeübernimmt? Denn wo essichum

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Ausleben undGenießen handelt,daistdasKind allemal unerwünscht. Jn jeder gesund empfindendenFraulebt derWille zum Kind. Wenn siemit Ueber- legung Beziehungenaufnimmt, diedas Kind alsunbequem ausschalten, sobe- gibt sie sich geradedes Rechtes,das inihrerNatur begründet ist. Ja, siever- liertaußerdemeineMacht,diesiebisherbesessenhat. Durch eigene Anlageund dieZuchtderJahrhunderte, dieihr diestrengste Maßhaltung auferlegte, hatsie dieFähigkeit entwickelt, das Triebhaftedurchdas Seelischezuadeln,denGe- schlechtstrieban die Liebezubinden. Die Führunginder seelischenKultur würde siepreisgeben,wenn sie sichaus falschverstandenem Freiheitsgefühl für Geschlechtsbeziehungenentschiede,diedas Kind ausschließen.Es seian dieser Stelle nocheinmal ausdrücklichbetont, daß verantwortungsbewußte Frauen beiallem Anspruch aus Freiheitund Selbständigkeitvor diesem Weg als dem allergefährlichstenwarnen. Denn erführtdiestauen zur Versklavung unter denrohenTrieb,derjedesAdels entbehrt. Jnderentgegengesetzten Forderung.

daß auch derMann sich seiner sogenanntenFreiheitenvor derEhe entäußern müsse, liegteine tiefereLebenserkenntnis als inder Verkündigungder reinen Natürlichkeit,wie siedieJugendbewegung lange verstandenhat. Auch sie versperrt den Weg zu einer ungeteilten Haltung und schafft keine neue Norm. Jn der Natur istder Trieb das Mittel zur Erhaltung der Art, nie der Selbstzweck. Wo die Menschen··dieraffiniertesten Mittel moderner Technik,Geburtenkontrolle und Abtreibung anwenden, um dienaturgewollte Auswirkung des Triebes zuverhindern, daistall ihrReden von derNatür- lichkeit nichts alseineLüge,mit dersie sich selbst beschwichtigenund andere verwirren. Die Natur derFrau verlangt,daß sieKindern das Lebengibtund sie großzieht.Wo siedas tun und sichdochan denVater ihrerKinder nicht binden will,dasollman sieum ihrerTapferkeitwillen hochachten. JhrWeg ist dennochfalsch,denn sie darfihren Kindern denVaternicht vorenthalten undihnsen von vornherein den Reichtum eines von Vater- und Muttersinn erfüllten Hausesschmälern.Wir brauchen nichtbesorgtzusein:dieFrauen, dieaus freiem Entschlußdas Wagnis eingehen, sind so seltenwie kühneFlieger.Jhre Nachfolge wird nie großsein. Aufalldiesen Wegen werden wir der Un- stimmigkeitenund ZwiespältigkeitennichtHerr. Verantwortung haben heißt mehr,alsdaß unsereTaten das Echounserer Wünscheund Begierden sind,es heißt,einer Stimme, dieuns fragt, Antwort geben. Wenn wir bereit sind, zuhorchen,hören wir imGeschlechtstriebund seiner Auswirkung dieStimme desgöttlichen Schöpferwillens. Durch ihnsindwir indieKette des sicher-

neuernden Lebens gestellt. Damit wir den Lebensfunkenweitergehen, istder

Trieb inuns gelegt,dieSehnsuchtinunsere Seel-engepflanzt,inunserenKin- dern weiterzuleben. Darum stammt aus Gottes Hand dieLiebe,dieMann und Frau stärkerbindet alsirgendetwas, was sonst aufderErde gebunden ist,damit ihrOpfermut ausreicht,das Haus zubauen,indemeinneues Ge- schlechtgesundund stark aufwachsen kann. Diesem Anspruch gegenüberhaben wir zweiMöglichkeiten:derEinsatzan Kraftund Verzichtistzugroß,die Menschen entziehen sichihmund wählendenGenuß. Sieerleichtern sichihr Leben,abersiesprechen sich selbstihrTodesurteil,indem sie sichvon derZukunft freiwilligausschließen.Oder sie beugen sichinGehorsam, stellenihrLebenin denDienstdes nachwachsendenGeschlechtesund empfangendaraus ihr Glück- Wenn dieFrau,das Mädchenheute denzweitenWegfindet,deneinzigen, auf demsieihrWesen unverletzt bewahren kann, sowird sie sich fürdieEinehe,.

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diebiszum Tod dauert,entscheidenund wird alles vorehelicheLebendaran Messen-WieWeit esdekErhaltung und Sammlungderkörperlichenundsee- lifchen Kräfte dient,die dieEheerbauen sollen.NungewinntBewährungwieder einen Sinn, diehoheAnforderungwird belohntmitdemZielundderAufgabe.

»Te0tzdemTausendEinwände? Das magalles rechtund gut sein,aberwir

konnenesnicht. Wir erleben sovielTäuschungenbeiderWahl des Lebenss- gefahtten-Gebt uns dieKameradschaftsehe frei,dienichtsostarkbindet und verpflichtet.LindseyhatrechtinderSchilderung dertatsächlichenLage,aber UnrechtM demSchluß,denermitvielen anderen daraus zieht:Weil dieMen- schenVon heUteZUschwachund oftzubequem sind,einhochgestecktes Zielzu

erstrebenzeineletzte Verantwortung zuertragen, darum solldas in langen Generationen schwer errungene Gut der Dauerehe preisgegeben und eine

bequemeresorm an seineStelle gesetztwerden. Dabei wird übersehen, daß nicht dieeinzelnen Handlungen,Untreue oder Niederlagevor denübermächtigen Trieben,die heutigeVerworrenheit geschaffen haben, sonderndaßin unserm Geschlecht sich so wenige vor dem AugeGottes verantwortlich fühlen.Die anderen machen sichbreitundmelden dasRecht ihrerMinderwertigkeitlaut an.

Essollen sichauch diezusammenschließen,diedenMut und dieKraftzueiner sittlichenHöchstleistung haben,diesichum eines reinen Ehe- und Familien- lebenswillen inihrerJugend bewahrenund als EhegattendenVersuchungen aus demWegegehen, anstatt siezusuchen.Die Mädchen,dieviel weniger unter demTrieb leiden, alsman ihneneinreden möchte, sollenindenKamerad- schaftenundHerzensbeziehungendas Eigene,indemsie starksind,dieseelische Kraft einsetzen,um dieAtmosphärevon einerungesunden Sinnlichkeit zureinigen.

Nichts wäre freilich verkehrter,alswenn man ihnen deswegeneinen Heiligen- schein anhängenwollte. Wir müssenheuteaufder Hut sein, daßuns der Instinkt,derdieFrauen frühererGenerationen sicher geleitet hat, nichtganz ver- lorengeht.Knut Hansumsprichteinemliebenswürdigen jungen Geschöpfgegen- über,das den wertvollen schweigsamenMann um einen wertlosen Schwätzer fahren läßt,inder,,NeuenErde«scharfeWorte überdieJnstinktlosigkeitder heutigen stauen: ,,Wo habendiejungen Frauen ihren stolzenBlickgelassen?

DieserBlickhatte einsteinesehrfeineund vielfältige Bedeutung,jetztabertrifft man ihnnirgendsmehr,diesrauensehen ebensogerndieMittelmäßigkeitwie dieUeberlegenheit. srühereinmal bedurfteesgroßerund stolz-er Dinge,um sie zuerobern. JetzthabensieihreAnsprüche heruntergeschraubt,und siekönnen nichtanders,ihrVerlangen ist erschöpft,sie vermögennicht mehr. Unsere junge skaUhatihreMacht verloren,.diereiche undschöne Einfalt, diegroßeLeiden- schaft-das Rassemerkmal.« Harte Worte, aber sietreffendieMenschen,die dieewigenQuellen nicht rauschenhören. VieleRatschläge helfen nicht,wo die Verbindungmit Gott aufgehörthat. Wir teilen das Schicksal unserer Zeit, abekingroßerBescheidenheit dürfenwir vielleichtsagen, daßwir imBund dochinBeteitschaftstehen,Gottes Auftrag an uns zuhören.Möchtedas Wahrheit sein-was Gertrud Bäumer zum Bilde der Utasagt (März 3937,

»UnserBund« Seite 7x): »Die Mädchender Jugendbewegung, sofern sie sornigefiihhRassebewußtseimKeuschheitund Frömmigkeit haben,werden ihk Wiedekähnlich«Wo sieinihremAlltag dieStimme Gottes wieder ver- nehmen,daschlichter sichdasChaos zur Ordnung, dawerden ihnendieKräfte und dieErkenntnis geschenkt,andem gesundenLebenihresVolkes bisineine

ferne ZukunftMitZUbaUeni Marianne Rasmussen.

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Soll Ich Lmdfeys Bucherlesen:i

Liebersreundl

Nach Lindseys Kameradschaftsehe fragstDu mich.Es istkeinUnglück,wenn Duandem Buchvorbeigegangen bist.Es gibt bestimmt Besseresüberdieses Thema. Aber lassenwir einmal zunächstdieKritik. L· will helfen.Ersieht, daßeingroßerTeil heutiger Jugendgeschlechtlichen Ding-en hilflos gegenüber- steht,daßsie aufeineWeisedieLösung dieser Frage sucht,dieihm,demJugend- richter, Sorgebereitet.

Darin liegteinunbestreitbaresVerdienst Lindseys, daßereinBild von der Lage jungerMenschen zeichnet,das wahr ist.Er hatnichtnur amerikanische Verhältnisse beleuchtet,was ersagt, trifftauchweithin für deutsche Verhält- nissezu. Ob siehäufig sindoder nicht,wollen wir ruhig dahingestellt sein lassen. Aber Du weißt ja, daß wir überall etwas davon spüren,auch in unserenBünden.

Undwir wollenweiter ganz klarsehen, daß auch gesunde Jugend mitihrer Serualitätzuringen hat, daß auch sie oftgenug ihrerGeschlechtcichkeit hilflos gegenübersteht.

Lindsey sieht diese geschlechtlicheNot vor allem inder Unmöglichkeitder frühen Seirat begründet.Es seidenmeistenjungen Menschennichtmöglich, so frühzuheiraten, daßdamit ihnendiegrößte Schwierigkeit dessexuellenLebens genommen wäre. Ermöchtedarum aus demjetzt oft bestehenden »V-erhältnis«, demillegalen geschlechtlichenVerkehrJugendlicher,einesormderrechtsgültigen Ehemachen,dieohne Kinder bleiben müsseund lösbar sei.Grundlagedieser Eheseieinmal diegeschlechtlicheBeziehungderbeiden Eheleute und zudem ihre Kameradschaftlichkeit. Wenn dieEhe so geführtwerde, daßbeiden Teilen schließlichderWille zumKind und zueinem völligen gemeinsamenLeben er- wachse,dann seidamit schonüberdieKameradschaftsehe hinaus dieEhege- geben.

Bei dieserArtderLösung scheintmireinDoppeltes völlig vergessenzusein:

Das Problem der Geschlechtlichkeit beginntnichterstin dem Augenblick,da eineKameradschaftsehe möglich wird,und endetnichtmitdemAugenblickder Eheschließung.Darüber hinaus wird auf diese Weise sowohlderSinn derEhe wie der der Kameradschaft zerstört.Denn Eheist«nur dawirklich echt,wo inihr derWille zurEinmaligkeit lebendig ist. Kameradschast aber istnieso ausschließlich,wiedochauch in derKameradschaftsehe (wennauchbefristet)ein eheliches Verhältnis sein muß.

AuchbeiLindseyhabeich denEindruck, daß hiereinvölliganderer Geist lebendig ist,als wir ihn inunseremBund gespürthaben. Das sollgar kein überheblichesUrteil sein aberich merkeseinenBüchern an,daß sieuns nicht weiterführenkönne-. Weiterführcnund weiterhelfenkann uns nur eineBe- sinnung auf unsereArt. Wir solltendenGedanken nachgehen,dieuns durch unserenBund immer wieder nahegebrachtwerden.

Du hastganz recht,wenn Du mirschreibst,essei so schwer,zuraten und zuhelfen.Wir werden auchgeradehiermit allen guten Ratschlägennichts ausrichten. Solange wir noch dasgeschlechtlicheLeben alseinen»Teil« unseres Lebens ansehen,dasman neben anderem für sich betrachten kann, gibteskeine Hilfe. Wir müssen sehen, daß unsere Geschlechtlichkeituns immer irgendwie mitbestimmt, daßwirsie nicht isolierenoder ausschaltenkönnen.Gerade anihr

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