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Die Katholische Familie. R. 6, no. 4 (1899)

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Academic year: 2022

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(1)

3IIuftrirte IDocfanfcfyrift für

bas

fatfyoItfcfK Dorf,

htsßeionbete fü r bte 3?eref)rer ber 0f. §»amtfie unb bW §aifgCieber bes oon 3>ap|t <£eo XIII. etnaefflBrU«

__ SPevetiia ber tfirilH. K am inen ffiren ber fit. F am ilie uoh ita^orctß“ .

Äi»8#b«tg, Sonntag ben 22. Januar 1899.

if'ill'W lt ? #mi,iT «hfl«»* 1« ©eittn ftatt; «ßrei« mtrtfliätirifl mit bet Jttl««e „I>«. „ u l,

bei birfftem ^arttebejufl bifligcr *fle ^ebitionrn unb »ucijljanblunam neljmen 2)efteUimaen an. (teben ^onnr fluflgfflebfn unb toerfenbet. — Qnferatc; bic cinfpaltifle s4Jetitfteilc ober bereit Waum 2Ä i f g .

^ounrtftainur

.fitrrfjltrfje t Sßodjenfalcnbet'.

S o n n t a g , 22. 3 anuar. 3. (gonntog noch Sv>|

lcbemung beS^evtn. Seft bet Ijcilißcn Romilic.

Sßmcemiuä, 2Rartt)rer. f 301. »nafiafiu«, 2Har- ttucr, t 628. ©aubentiuS.

® ? o n ta g , 23. Jan uar. 5DJariü Sßcvmabfung 3 o6atincä bcv Sllmofengeber.

$ i e n f t a g , 24. 3 anuar. Simotbcug, Sßifdiof unb

®attovev. +97. Gufebia, Jungfrau u»ib$iato<

niffin, f im 5. 3 abrbnnbett.

■Kittm ocb, 26. Qanuav. ftcft bcv SBcFetjning beS t)(. ‘X'autuS. SDemetriuS. S e i. £einrid) Sufo, f 1365.

^ o n n e rfta g , 26. Jan uar. Polcfarpu#, SBifcbof

^ unb JJfartöver, t 166. ^auta, 2Bitiut, t 404.

, n '.’ t a 0 « 27. 3fanuar. 3 of)anne§ Gfjröfoflomuä,

;°tfd)of unb Stirdjenlebrer, t 407. ÄoituS unb

^®onatug.

«atn ft ag. 28. Jan uar. GbrifluS t>on hieran'

®.tien, Patriarch unb Äirdjtnleljrer, t 444. 3 u.

lianug.

S r ittc r §onntnr| nndj (Errd)tinunc| brs g c rrn .

H

ISHactjbrucf terbotcn.]

f oaiifleliunt: T e r SulfS^ifle* ® e r Änerf)l bc8

$auptniann£. SJlattl). 8.

m heutigen Sonntag feiern mir baS $eft feer Zeitigen gamilte. 2ln einem foldjen!

$efte ridjten mir unfcre 23lide ganj non felbft auf baS ftiUe £auö non SRajaretlj. ® a übt ber

$eilanb fd;on feinen meffianifdjen 53eruf, inbem er burd) fein öeifpiel baS edjt d;riftlid)e Seben, djriftlidjeS Sefdjeiben, treue Pflichterfüllung 9 in aEen 3Jerf»äItniffen unb bamit bie tualjre ©riifje oor ©ott einbringlid) prebigt. I m bebeutungs*

uoUften ift jebod) in jener ßeit feine St^ätigfeit für ©runblegung unb Heiligung ber d;riftlidjen gamilie. £ören mir einen Pilger, ber bie l;ei- lige Stätte ber $inbl)eit 3Jefu befud)t Ijat! (Äepp- ler, je£t ©ifd;of oon 9?ottenburg.)

„9?ein, ber 9)!effiaS feiert nidjt roäljrenb feines langen Slufentljalte« in 9iajaretl). (Sr ift

»oH unb ganj an ber Slrbeit. @r Jam, um baä Heiligtum beS Sieid^eä ©otteö aufjuric&ten. ® a baut er juerft am Heiligtum ber gamilie. CSr fommt, um bie sD(enfd)[)cit ju beglücten unb 311 befeligen. ® a roenbet er feine erfte Sorge ber Sfamilie >u; benn fie ift bic SebenSHUirjel ber 3)tenfd)l>eit, bie Sebenöjelle ber ©efeUfdjnft, ber Äird)e, beä Staates. J a S ' Glniftentum ift aus ber gamilie IjerauS geboren, bamit bie gamilie aus bem €l;riftentum neu geboren mürbe. $ie erfte $ei(Sfrudjt ber (Krlöfung ift bie ^eilige %a--

(2)

34

milie, wie ber evfte ©egen beä ©chöpferä ber j

Familie galt. ( I. 'Biof. 1, 28.)

®rctfsig 3<rf)ve im Seben beä (Srlöferö auö=

fcfjtiefeUc^ im Greife ber Familie jugebrad;t, auf bie Heiligung unb djriftlic^e 2tuägeftaltung bev Familie »evwenbet — barin liegt ein ganjeä fojialpolitifd^eä Programm.* $afj bie Grneue=

rung bev Wenfchheit oon bev Familie auägehen, I bafe fie beginnen muffe mit bev ffiieberherfteflung bev @f)ve unb Sffiiivbe bev gvau, beä Slbelä beä Äinbeä, bev Slutovität (©ewalt) bev Gltern, mit bev Setonung ber Familienpflicf)ten, beä Wanneä oor allem anbern — baoon hatte baä Altertum feine 3t£>nung, unb bie Sieujeit wiB eä feist nod) nidjt red;t »erflehen. ® a ä Gljriftentum oev!ün- bete biefen ©runbfafc uom erften Stugenblicte an.

Kein fojialpoIitifd^eS Programm taugt etwaä, beffen erfteS ffiort, beffen evftev Faftor (M ittel), beffen evfte ©orge nid;t bie Familie, beffen Frucht unb Grfolg nid;t bie chriftlich geovbnete 5ami*

lie ift.

$ev chriftlich erleuchtete ©ojialpolitifev wirb bie Familie jum 2(uägangä= unb ßielpunft feinev Söeftrebungen matten; fein 33licf wirb babei ge=

richtet fein auf baä Qbeal (SJtufterbilb) bev Fa=

milie, toelc^eö ba« G^viftentum nic^t bloß ge-- jeidjnet, fonbevn uevmtvllidjt E)at — auf bie l;eU lige Familie von 9ia}aretl;. 2Bo liefje fid; ein evfjabeneveä S ilb finben obev aud) nuv benfen '<!

(Sine »oBfotnmene SBerwebung beä Ora et labora

— bete unb arbeite — übevaH bev fanfte gerud; beä ©rfjjoeigenö, ber 9iu^e, be« griebenä, bie Sßeifje freubigen 2Xrbeitenö, gebulbigen Sei=

benä, bemütl;igen Gntbeljrenä; ber ©onnenftrahl fanfter Siebe, milben 2Bo()ltt)uns; ein Seben nach aufeen fo fdjlidjt unb einfövmig. nad; innen fo

»oB geiftiger Abwechslung; ein Satev, bev umher*

geht tüte bev ©chatten bev SSorfeljung, bev in

»oBenbeter ©eifteäruhe, in tveuein, unerfdjütter;

liebem «Pflichtgefühl bie ©ovge füv Butter unb

$inb in feinem |>erjen trägt unb in gröfster

* Hnrofifung üuv Veiten (Scjlattung ber gefcU fd)aftli<h’n Sertiältniffe.

®emut feine 2lut6vität (oiitevliche ©ewalt') gel tenb macht; eine Butter, welche JäRaria unb s))Javtha jugleich ift, auä bem 2lntli| beä Äinbeä ftetä neue« Seben unb neue Dffenbavung tvintt;

ein $inb, meines ben ©chafe unb ©dju&, bie Fveube unb Suft bev Familie bilbet.

$>ie gamilie, bie an biefem Uvbilbe fich ovientievt, wivb ju einem Heiligtum, baäGnge!ä=

fittiche burdjraufdjen, ju einem Stüd «ßarabieä auf Grben, in welchem bie Siebe, ber Triebe, bie fanfte ©ebulb wohnen unb aud) bie ftuvm=

evvegten SBogen beä Seibenä noch mit Sicht be=

fäutnen. $ aä Seben einev folchen Familie mag nod; fo einfach, eingejogen, «erborgen fein, eä ift unenblid) foftbaver alä jebeä inwenbig l)°I)^i nach aufjen aufblähenbe unb auälärmenbe Familienleben; ei ift ein ©d;a£ für bie ntenfeh- lidje ©efeBfdjaft unb ein werthooBerev 93eitvag juv Söfung bev fojialen §vage als viele fojiaU politifche Programme unb 9leben."

ffield) herttiche Schilbevung beä '^ilgevä ! Sieä fie noch einmal aufmevffam burch! ©lürf=

lid), toenn e§ bich beim Sefen ioie §eimroeh befd)leid)t nad; ben Sagen beiner Äinbheit, roenn eine innig banfbare Svinnevung an bie auftaucht, bie biv DJtavia unb ^ofef waren, unb bie nun uiefleid)t fchoit langft in’ö anbeve Seben hmü^er gegangen finb! ©d>icfe ein fvommeä ©ebet füv fie jum §immel, unb wenn bu felbft SKatev obev 9Jiuttev bift, bann vidite bein §eim fo ein, ba^

einft aud; beine Äinbev mit banfbavev ffieljmut an bie Äinbevjahve unb baö 6ltevnl;au§ juvüd«

benfen ! ‘JRufit bu abev bei biefev ©vinnevung auffeufjen, weil bein (Sltevnljauä bev §ütte uon gjajavetl; ni^t gleid; wav, fül;lft bu es tief, waä bu entbel;ven mufjteft, — aud) id; fenne gar manche non biefen 2lvmen, — bann fage biv:

kleine $inbev foBen’ä anberä l;«6en! ©ie foBen nicht auffeufjen, wenn fie an bie jungen ?Jal)re juriiefbenfen. Dlimm 9lajaretl; jum S^orbilbe, bilbe eä nach beftem Vermögen nad;, unb©otte3

©egen wirb mit bir fein!

$ u m $ef<e ber heilige n F a m ilie . |9tad)M:u<f petboten.l

M )ir feiern heute baä 3 eft ber hl. Familie, j mertung jebeämal ebenfo überragt wie betrübt

®ie ®iitglieber beS Vereins fönnen heute unter ben gewöhnlichen 33ebingungett einen »oß»

Jommenen 2lblaf} gewinnen; aud; finbet bie feierliche 3tufnal;me neuer Dlitglieber ftatt.

3Bieberl;olt ha^e i«h fchon bie Semevfung höven müffen, bev Skvein bev hl- Familie fei

3:hatfad;e ift, ba^ ev n o tw e n b ig ift. ®et hl. Sater l;at *hn erneuert unb für aBe fath»;

lifd;en Familien beä Grbfreifeä beftimmt. Üüen«

er nid;t oolfätüinlid; ift, bann liegt baä an unS.

3lber ich glaube, wenn ba ber Ginwurf gemach*

wirb, ber SBerein ber hl- F atn’l'e fe' n'^ ! nid;t t> o l f S t ü m l i cf>. Gä hat mid) biefe Se= oolfätümlid;, bann fteljt bie ©eftalt mit ben1

(3)

^Sferbefufs baljinter unb fyat iljre lebhafte "greube baran; beim ed ift ein ganj falfdjer Öegriff, roaS ba ber 2lu3brucf oolfstümlid) befaßt. 35olfä=

tümlid) ift e8 bei biefen Seuten, roenn eS luftig ijergefjt bei Sang unb Älang, äljnlid) wie bei ben roeltlidjen Vereinen. 'Jieiit, mein lieber

?treunb, in biefeni Sinne ift ber '-Bereut nid)t

»oltstümlidj, benn er ift ein firi)lid;er herein unb ju unferer Heiligung beftiinmt unb nicfyt

;ur 3^ftteuung! 9lber oolfsStüinlid) ift ber '-ßerein beäfialb boc^, benn er rourjelt im edjten beutfdjen SßoltSleben.

$aft bu fie nodj nidjt gehört, bie 2Börter

„§eim unb £erb" ? S ie gingen unfereit Hor=

fahren über alles. $eiin unb £erb oerlaffeit l)iefjen fie in’8 „Glenb" geben. 28a3 roiH aber ber herein ber d)riftlid)en gatnilien attberä als ben f)äu3ltdjen $erb fd)ü£en? Gr fommt alfo fmem edjt beutfdjen 3 ^ 8 6 entgegen unb oerbient besljalb mit 3?ed)t ben 'Jlamen oolfstütnlidj.

i’lber aud) bie 'JJlittel, burd) bie beräteiein feine $ide ju erreidjen fud)t, finb ed)t wolfö türnlid). Gr fteüt in feine 9J!itte t>ie f)e ilig e g a m i l i e , ju ber baS Äinb mit gleicher Skr*

eljrung fjinaufblicft roie ber Wann, ber ©eleljrte

u>ie ber Ungelefjrte. ©ibt eö eine unferem ©e=

müte näljer fteljenbe geftjeit als! bie 1)1. 2Seil)=

nad)t3jeit, ju melier mir uor bem Stalle in 33etl)lef)em »or ber 1)1. Familie fnieen ?

Unb nun loeiter: 2ßar ca nidjt oon Sllterä l)er Sitte unb Öraud» in allen beutfdjen Sanben, baf; fid) aHabenblicty fämtlidie ^amilienglieber um ben §au$berm ju gemeinfd)aftlid)em 2lbenb=

gebete oerfammelten? SßaS roill aber ber fromme üßerein anberä, al$ biefe alte SSoltöfitte für alle 3 eiten fidlem. Denn er oerlangt non feinen 2)Jitgliebern nur baö gemeinfd)aftlid)e

©ebet jur 1)1. Familie.

S o ift benn ber „StHgemeine '-Herein ber cfjriftlidjen Familien ju Gfjren ber 1)1. gamilie ju 9tajaretf)" ein ed)t uolfätümlidjer herein, ein SSerein, ber fid) ganj unb gar auf edjteö 45olfS=

tum grünbet, unb beäljalb ift er überall not=

roettbig ; beSljalb foHte e$ feine $ainilie geben, bie iljm itidjt angeljört. 2öir aber, bie bem Vereine fdjon lange angeboren, roollen Ijeute bie 3öeif)e an bie i)l. g-amilie erneuern unb uns beftreben, ftetS geroiffenljaft bie leichten 'ßfliditen

beSfelbeit ju erfüllen.

S k ld je ^ fü d jte n Ija&ett bie © U ertt gegen iljte «ftittbet?

Son ,fj. S. (9fact)bnt<f Betbotin.

3. Ä api te l.

„Grf)altet eure Äinber in ftrenger djrift*

lieber 3 u4t !,< e*u weiterer ©runbfaty, ben bie Gltern bei bent fo überaus roidjtigen ©e=

fdläfte ber Äinbererjieljung befolgen müffen. 35iefe

^orberung fc^liefet bie ^flidjt ber ßltern in fid), mit ßrnft unb IiebeooHer Strenge ba einjufd;rei- ten, roo fic^ Segler unb Untugenben im SSanbel beS tleinen 3 öölingö bemerfbar machen. Diefeö Äapitel ift ebenfaUd non ganj befonberer 9Bid):

tigfeit, unb es ift um fo wichtiger, als in biefer

§infid)t oiel, feljr oiei non ben meiften ©Item gefünbigt toirb. gibt viele (Sltern, bie felber redjt religiös finb unb audj in ber Äinber=

erjie^ung oom beften SBillen befeelt finb, aber im fünfte ber iöeftrafung iljrer kleinen geljler über

^eljler begeben. (Sntroeber menben fte biefe§

(Srjie^ungämittel in »öllig ungenügenbem Slafie ober in gänjlid) nerfeljrter 'löeife an. Go gibt eine grojje 9lnjal)l Gltern, bie uor ber 3)eftra=

fung iljrer Äinber jurüdfc^recten roie »or einer giftigen Gatter, unb befonberä finb eg bie Wütter, bie fid) in biefem fünfte t)äufig eine fernere SJernac^läffigung i^rer elterlid)en s}5flid)ten ju Sc^ulben fommen laffen. S ie fönnen ibren

fleinen Siebling, ber ja itjr eigen ^-leifc^ unb SBlut ift, uidjt meinen feljen, unb Strafe tl;ut ja fo loelj. S ie fe^en barum bem flinbe, mie man ju fagen pflegt, alleö ober boc^ uieleä nac^

unb bebenten gar nid)t, ba^ bie fic^ hierin offen*

barenbe tljöridjte 3lffenliebe nur jum jeitlic^en unb eroigen Un^eile beö fleinen Söefenö gereichen mufj. 3 tu $erjen beö .(finbeä mildern feit ÜlbamS unb Goa’ö Sünbe böfe Triebe unb 5el)ler;

fie auöjurotten ift ber 3 rot,cf Strafe. Unb gefd)iel)t bieä nid)t, fo fdjiefjen fte red^t üppig iit’ä Äraut unb überrolltem baS ganje ©eifteä=

unb ©emütöleben ber Äleinen, fo bafe iljr $erj einem 3lcferboben gleidjt, ber roeniger gute aber umfomelir Unfraut fyeroorbringt. Gltern erroeifen alfo ifjrent Jtinbe roaljrlid; feine 2Bo^l=

tljat, roenn fie feine 'Je^ler nidjt fttafen; e«s finb uielmeljr SJabeneltent, bie in blinber, tbörid^ter 'ilffenliebe nur arbeiten an feinem jeitlidjen unb eroigen SSerberben. 3)lögen folcfce Gltern oer=

fiebert fein, bafs ©otteä Strafe nic^t auäbleiben roirb! 2)er ^o^epriefter §eli int alten ÜJunbe rou^te, bafe feine Söfjne Sd&itnblid)eä tljaten;

bennoc^ ftrafte er fte nid)t. Unb ©ottes Strafe liefe nicfit lange auf ftdj roarten. Seine Söfjn«:

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36 fielen in ber Sd)ladjt, unb er felbft ftarb eines

■plö^lidjen £obe?. 9Jiöge eudj, djriftliche Elterni, tiefer ^atl jur SBarnung bienen! ® e r Ijl. ©eifi fagt im alten Söunbe btird) ben 2Jhtnb eines roeifen SJIanneS: „Entjielje bem Knaben bie^tid);

tigitng nidf)t! Sd)lägft bu iljit mit ber 9Jute, fo roirb er nidjt baooit fterben; bu aber roirft feine Seele non ber §öKe erretten."

®am it baS 3 uc^)*m'^el ber Strafe Ijeilfamen Erfolg ^a6e, ift nor allen ®ingen notroenbig, bajj baöfelte in red;ter SBeife angeroanbt roerbe.

S a S ift al'er 3. S . nicfjt ber $all, ’uenn kaS Strafen im 3 orne gefd)iel)t. ©3 gibt manche Eltern, bie unter Sdjimpfen, §lud)en unb allerlei Sßutauäbrüdjen über i^re kinber gerabeju l)e r = f a ll e n unb fie, roie man ju fagen pflegt, roin=

belroeid) prügeln. 93ielleid;t ^at baS glfo gejücb=

tigte kinb nur einen {leinen $el)ler begangen;

aber ber SSater ift fd;led;ter Saune, unb feinen Sleroer läfjt er nun an bem armen kinbe aus.

SJJujj nidjt ein ©efül)l ber Erbitterung im ^erjen beS kinbeS $la§ greifen? 9?ein, djriftlidje Eltern, baS 3ud)tmittel ber Strafe mujj in aller 9iul)e geljanbljabt roerben! 3)er S tra f alt nntf? non liebeoollcm Ernfte begleitet fein; baä kinb mujj füllen, baf; es ben Eltern mel)e tljut, eS ftrafen ju müffen; bann nur fann man auf einen Ijeil­

famen Erfolg ber Strafe rechnen. 3ubem motte man audj bebenlen, bajj bie Strafe nidjt immer in förderlicher ,3üd)tigung beftel)en foll. ® a S ift eine feljr falfcf;e unb baju feljr bebenflidje Slnfidjt. körperliche 3 üc^tigung ift nur in fdjroereren fällen, 5. 93. bei fortgefeitem Sitgen, Srot^, gröberen Sergeljen gegen bie 1)1. Sd>am- fjaftigfeit anjuroenben. weniger fd^limmen fällen genügt oft ein SßermeiS, gernljalten uon einem Vergnügen, Entjieljung einer 50ial)ljeit

flet^tereS Wittel barf freilid; nidjt ju oft ange= j

roenbet roerbenj. $m roeiteren möge auf ba§

ebenfo tf)örid>te roie bebenflidje SSerfä^ren vieler Wütter aufmerlfam gemacht roerben, bie immer«

fort broljen, ifjre Drohung aber nie jur 2:fjat roerben laffen. ® aS ftinb »erlad)t fchliejjlidj bie Drohungen ber fdjroachen -Dlutter unb roanbell roeiter auf feinem böfen 2£ege. ?RodE) eins, liebe Eltern! S e i b im Sßun f t e beS S t r a f enS

» o r b e n k i n b e r n f t e t § einer M e in u n g . 5Benn baS ju jüditigenbe ober gejüdjtigte kinb bei bem anbern Eljeteil Sd)u§ fudjt unb finbet, bann fieljt es mit ber kinbererjiehung — glaubt eS m ir ! — traurig, feljr traurig aus. Slber ad), roie f)äufiq finb biefe $älle! Sbriftliche Eltern!

Eä gibt ein nortrefflidjeä Wittel, bei beffen rechter Slnroenbung if)r nur feiten in bie Sage fommen roerbet, eure kleinen ernftlid) ftrafen ju müffen.

E§ Ijeifet: „Seljret eure kinber uon frül;efter

^[ugenb an ben elterlidjen SBiHen refpeltieren!"

ÜRidjt ber eigene Sßitte foll für baS kinb maf$=

gebenb fein, fonbevn ber ber Eltern. S a S k in b mufi fid) ftets beroufjt fein, bajj bie Eltern ©ottes SteHoertreter finb, unb baj? eS, inbem eä ben Eltern gefjorfamt, ©ott felber gel;ord)t. 2)arum bänbigt, djriftlidje Eltern, ben SBitten btö Äin*

beS oon frütjefter ^ugeub an ! ® ie 1)1. Sdjrift lagt: „ E in ^>ferb oljne Sänbigung roirb un- lenffam, unb ein Soljn oljne ^ “ d)1 blinb»

lingä ucran.“ ^a, er ftiirjt blinblingS ooran;

er hat ben 2öillen ber Eltern achten ge=

lernt, er roirb auch nidjt ad)ten ben ÜBillen ber übrigen SteHoertreter ßiottee, er roirb aud) nid^t refpeltieren ben SBillen unb bie Slnorbnungen unb Sorfdjriften ber geiftlii^en unb roeltlidjen Dbrigleit; er ftürjt blinblingS ooran in’S jeit- liebe unb eroigeSBerberben. SSelche Eltern mödjten ficb eine foldje furd;tbare SSerantroortung auf ifjtr

©eroiffen laben?

Uitterljaltcnbc^ fü r bie fatljoltfcfje F a m ilie .

JDü bic ito t am i(l ^ o it f s f t l f ' am riidjflcn.

ffitjä^Iung ait§ bftn i’cben Bon @ v i i) ü r a f f t. ('Jfacfibrucf »etboien.

(fjortfetjung.)

„® a r f id; Qljnen fudjen helfen?" fragte 3)?aria.

„S'Jein, 0 nein! $d; baute, id; merbe fdhon allein fertig."

„3lber ma§ ift'S benn, baS fie fudjen?"

mifdhte fid) bie SBJitroe in baä ©efpriid) ber Reiben.

„ ® a ä es ift ?"

®ie 23anfier§frau fuhr mit jähem 9Jutf ju ber Sllten herum unb mufterte aud) biefe oom köpf bis ju ben §ü|en.

„9J{ein Srillantring ift’S, mein befter SJeif, ben S ie ja aud) fennen, unb beffen großer, fein«

ge)d)liffener Ebelj’tein allein Staufenbe roert ift."

„S h r »rillantring?" fam eS raie aus einem 'Munbe non ben Sippen ber ÜRutter unb Tochter.

„3 hr 93rittantring, ben S ie fonft immer ju tragen

(5)

pflegen, unb beffen Sdjönljeit mir fo oft be=

rounberten <"

»3 a <“ — Stimme ber SkufierSfrau bebte oor fd^neH «lieber geftiegener Grregung, —

„id) Ijolte benfelben geftern uom ^uroeliet ab, ber einen fleinen ©djaben baran auägebeffert Ijatte, unb ftecfte bas fleine Gtui famt bem 9iinge in eine 3:afd;e biefeö ÄleibeS. guljaufe uergafj id)’S, ben 9ieif IjerauSjuneljmen, unb erft eben bemerfte id) brunten meine :üergefjlid)feit."

„$ft bem fo," ermiberte bie SBitme trocten,

„fo inujj ber 9fing jebenfallS nod) in ber Älei bertafdje fein."

2tbercrift nidjt barin," jammerte bie ©ante;

,,id) finbe baS Gtui mit beftem ffiiUen nid^t.

©rofjer ©ott, roenn mir ber 9ling abljanben gefommen märe! Gr ift baS Örautangebinbe meines IRanneS."

S ie fd)lug bie §änbe ineinanber unb gitterte am ganjen Äörper.

„9lber beruhigen S ie fid) bod), grau GU=

mann!" bat 3Jiaria; „ber Siing rnufj firf; ja fui ben. 3äc^enfaßö Ijaben S ie i()n anberSroofjin geftecft unb nid)t in bie Jtleibertafd;e."

„Wein, nein," mefyrte fid) bie ®ame, „id;

toeifj es genau, id) ftecfte il)n in bie £afd)e."

Unb mie uon einer plöfclidjen Eingebung ergriffen langte fie mit jitternben §änben baS

©emanb oon bem §acfen Ijerab unb ftünnte bamit jur 2:l)ür fjinauä.

'JJiutter unb £od)ter fal;en fid; ftumm an.

^n beiber Singen hämmerte eS erfdjrecft unb uerfdjleiert auf, icie menn fie einem grojjen Un*

glücte entgegenfaljen. „©vofjcr ©ott, menn — !"

S ie tuagten ben ©ebanten, ber ju gleidjer in ifynen aufftieg, nidjt auSjubenfen. Dljne fid) auöjufprerfjen, begaben fie fid; an iljve Slrbeit.

Qnbeffen Ratten fie faum eine Ijalbe Stunbe ben ’ Sageöbefdjäftigungen obgelegen, als baS

Sienftmübdjen ber Glltnann’fdjen gamilie bei ifynen erfd)ien unb üBlaria bat, einmal ju iljrer

^errfdjaft Ijerunterjufommen.

Älopfenben §erjenS ftieg 3){aria bie oier Stornierte l)inab in bie Gllmann’fd)e 2Bot)nung.

,,©el)en S ie ju meinem SJJtannc!" empfing fie grau Gllmann faft barfd); „er l)at mit 3^nen ju fpredjen."

Sftaria trat mit l)öflidjem ©rufee in baS grofje SBureau beS iBanfierS. Sllä Grmiberung beSfelben nicfte iljr biefer, ein ernft auäfeljenber

©raubart in ben fünfjiger $al)ren, nur flftdjtig ju unb ljub fogleid) an:

„gräulein fertig, S ie fönnen ficfj mol)l benfen, roarum id) S ie ju mir bitten liefj!"

„^d; al)ne e s ," ftotterte biefe jjeroor;

„aber —

„9iun gut benn," fiel il)r Gllmann jietn lid) barfd) inbie9(ebe; „ber oerfd^rounbene 9iing ift nirgenbä ju finben. sJJJeine grau Ijat bie ganje SBoljnung burd)fud)t, — uergebenö. Sie erinnert fid) aud) auf’S beftimmtefte, bafj fie iljn geftern in bem (Stui in bie Äleibertafdje ftecfte. fra9e S ie beöl)alb: 2Bol)in fann baö Äleinob geraten fein ? SBiffen S ie vielleicht bat um'? bitte, fageu S ie es m ir; benn baS fileib mit bem CS'tui mar nirgenbö anberö alö in bem Sdjlafjimmer meiner gtau unb in öftrer älrbeitöftube."

®er 3?äl)erin mar mäljrenb ber 2lu8einanber=

fe^ung beäöantierä aUeä ölut auä bem ©efidite gemid;en; leidjenljaft blafj ftarrte fie eine Se=

tunbe lang auf ben garten TOann mie auf ein Sdjrecfgefytmft. ®ann rang eö fiel) oon iljven Sippen ToS:

„Slber, §err Gllmann, S ic glauben mirf- lid) — ?"

,,^d) glaube in biefem galle gar nid)tö,"

fd)allte eö il)r falt unb uorfidjtig jurücf; „id;

frage S ie ja nur."

„ 0 iperr Gllmann," rief 'JJfaria, in Sd)!ud)- jen ausbre^enb , „mie fönnen S ie midj fo etmaS nur fragen! §aben S ie benn jemals etioas Unred)teS oon mir gel)ört?"

„© anj unb gar nic^t," fdjüttelte ber ©elb- mann ben Äopf. „2lber trol)bem, — cS fönnen

93erl)ältniffe eintreten, in btnen and) ber fonft eljrentjafte Sienfd) einen gel)ltritt tljut. Sagten S ie nid)t ju meiner grau, bafs es Qbnen fd)roer falle, neben ben 2luSgaben für ben ÜebenSunter*

I;alt and) nod) bie Äoften für 3 l)re äluSftattung ju beftreiten? .U'lagten Sie i(;r nid)t

Gin gellenber Sd)rei unterbrach biefe Gal=

fulation. SJiaria, ber eS nun oöllig flar mürbe, bafj Gllmann fie tl)atfäd)lid) für bie l'ietnn bee 9JingeS Ijielt, fyatte alle gaffung oerloren.

Gllmann judtc leife jufammen. §atten fid) bis je^t noeb gelinbe ^rueifel in iljm geregt, ob W aria mirflic^ ben SJing fid) angeeignet, fo »er­

jagte bas ©ebal)ren beS 'OJläöc^enS nunmeljr alle biefe Siebenten. heftige öeftürjung, iljre gaffungölofigfeit, bie an S5erjmeifl«ng grenjte, jeugten il)m flar unb bebingungeloS für iljren gel)ltritt.

^nbeffen vüljrte ber entfefcenSftarre ©e-

fid)tSauSbrucf 3Jiaria’S ben 33anfier bod) einiger^

mafsen.

„gräulein Sßertig," milberte er bal)er feinen * feitljerigen l)evjlofen 2 on ju größerer 9Seic^l)eit fjerab, „mie mar’S benn nur mögli^, bap Sie,

(6)

ein fo ad)tbareS, braoeä M ähren, fid) fomeit per*

gafjen — ?

„S e i ©ott, $err ©Umanit," fiel ifjm

■Biaria faft heftig in’ 8 ffiort, „um ©otteö 33arm=

herjigteit mißen galten S ie ein! 3d) meifj fo roenig oon bem 3iinge 3>^rer grau rcie ber

©tuljl, auf bem ©ie fttjen. ©tetS galt mir frembeS ©ut als ^eilig; nod) nie in meinem Seben f)ab’ idj auch nur einen Pfennig, ber nicht mein eigen mar, an rnid) genommen."

3 »t llebermafie ihrer ©rregung mar fie auf ben Seppid) oor ©Umann niebergefunfen ; fletjenb fdjlug fie bie §änbe jufammen unb er-- l)ob fte ju bem Santier.

tiefem fd)lug ba3 .^erj immer I)öl;cr.

SBie? Sßenn er bodj im Unreale märe, wenn er baä arme Mäbdjen unfdjulbig oerbäd)tigte ?

©in 23litf in iljr reineS ©efidjt fdjien i(jn oon ber 2Ba^r()eit feiner Broeifel fonnenflar ju überjeugen, aber bennodj — . ffiotjin foUte ber 5Hing gefommen fein Unb tonnte nidjt ber leibenfc^aftlid)e ©djmeräensauäbrud) beä fonft fo ruhigen 9Jtäbchen8 3 orn Serfteltung fein ? Äonnte fie nidjt bie 2lbfid)t babei »erfolgen, ihn ju rühren, um berart feinen 23erbad)t oon iljr

«bjuleiten? Qa, ja, eö mar nicht anberS.

Slber trofcbem fonnte fid^) ber ftrengurteu tenbe Mann be3 Mitleibs mit M aria nid)t ganj entäufjern. Qljre 3»ugenb unb ©c^önljeit, itjre tabeKofe Vergangenheit rührten if)«. ©r reidjte iljr beo^alb bie §anb unb hob fie ootn SBoben auf.

„gräulein Sertig," fagte er babei faft freunblid), „beruhigen ©ie fid; bod)! ©eien ©ie nidjt gar fo aufgeregt! §aben ©ie mit bem Stinge nidjtö ju fefjaffen, fo ift’S ja gut, uno niemanb mirb ©ie beä aufgetauchten SSerbadjtcä wegen anfeljen.“

„Danf, oielen Danf," rief M aria.

©Umann »erabfe^iebete fie; roanfenben

©dritte« taumelte bie Jungfrau jur Ü^üre.

Unter berfelben breljte fie ftch nod)malS um unb beteuerte:

„^d) bin unfdjulbig, £ev* ©ümanit, icf) habe ben Üling nic^t!“

Dann fdjlof; fie bie Xljitre unb eilte ihrem

©tübchen ju. Dort roarf fie fid;, bitterlich

»oeinenb, neben bem ©effel ber Mutter nieber unb barg ihr blonbeS ftöpfdjen in beren ©chofj.

„Der SJing, Mütterchen, o, ber •■JJing!"

f«hlud)jte fie babei.

Durch ben mellen Äörper ber 2llten fuljr ein heftiges» 3 ittern.

3llfo bod;!" fam e§ oon il)ren bebenben

•Sippen. ,,3lud) fo etroaS furfjt mich nod) l;eim

in meinen alten Sagen! ©rofjer © ott, bajj:

bu berartigeö juläffeft!"

$ei|e J^ränen rannen au§ ben 3(ugen ber SBitme auf baö §aupt M a ria s . ©ie lis­

pelte bem armen fiinbe oon $eit ju 3 «'* SBortc beS SrofteS ju.

„9?ur nic^t oerjagen, meine 3)laria! ® er alte ©ott lebt nod) unb läjjt bie ffiitmen unb SBaifen nid)t unft^ulbig ju fc^anben roerben.

Vertrauen roir auf iljn, mein Äinb, unb bitten mir aud) bie tjeilige Sunflfrnu, bie Sröfterin aller ©lenben, bafe fie iljre gürfprac^e für unä- am Üljrone ©otteä ergebe!"

3 a, 'JMtterdjen, oertrauen unb flefjen m ir!" l)aud)te W aria, unter £l)räncn läd^elnb, ju ber alten $rau empor.

X *

3. © g l i m m e 2 a g e.

Die nädjften Sage bradjten ber SBitiue unb i^rer S o fte r roaf)re ©eelenqualen. Sanlier

©Umann mar jioar jicmlid) rüctfidjtöooll gegea beibe Mieterinnen, aber feine grau befc^toor einen maljren §ejenfabbat über biefelben Ijerauf.

Die Datne lief? fidfj’ö nid;t auäreben, sJJiaria Sertig mu^te ben SriHantring gefto^Ien Ijaben.

'Jlnfänglid; brang fie fogar bei i^rem 'Manne auf eine polijeilidje §ausfud;ung in ber 2Sol)=

nuitg ber üBittoe fertig, unb afö fie fjiermit nid)t burc^tam, begab fie fid) mit iljrer Dienft^

magb felber bort^in unb burc^ftöberte jeben ÜBinfel, jebe Äiftenede, jebe ^leibertafc^e.

® a ä nü^te es, bafj il)r ©udjen erfolglos oerlief, baf} bie jmei armen SBefen auf’ä pein^

lid)fte uon bem Serljalten ber §auSroirtin fid>

berührt jeigten, bafe fie immer roieber ^oc^ unb

^eilig fd)touren, fie hA,ten ^e' ne 9lf)nung, roo ber SJing fic^ befinbe?

„Unb fie Ijat ifjn boc^ genommen, bie l)eucblerifd)e ^erfon,“ eiferte grau ©Umann bei jebermann, ber eS hören rooBte, unb fo roeni^

ad)tete fie ber bringenben Mahnung ihres Mannes, bie he'^ e ©o^e folle in ben oier SBänben ber 3Bohnung bleiben, bafs fte biefelbe gefliffentlich überall auSplauberte unb auStragetr ließ.

„Sßenn mir ben Diebftahl auch nidjt be=

meifett unb bie Diebin nid^t gerichtlich belangen fönnen," jifc^elte baä gereijte SQSeib, „fo foll both bie 3Selt baoon roiffen unb ftch il)r Urteil über jene jroei ^Serfonen bilbeit."

Unb bie „2Belt" tl^at auch fo; überall fpradj fich bie ©a<he herum; man munfelte h>ec

(7)

H u * u n fc rc r 5Bilbcrmaj>j>t«

t f g } $)ic 1)1. | t tin ilif. (§£>

JESUS, MARIA UND JOSEPH!

Euch schenke ich mein Herz und meine Seele.

JESUS, MARIA UND JOSEPH!

Stehet mir bei in meinem letztenTodeskampfe.

JESU S, MARIA UND JOSEPH!

unb geiferte bort, bis jule^t gar ein langer 2tr= | feit oft nach bem 2 obe; nur ber ©ebante an titel in ben Sägeblättern crfd)ien unb ben iljr Äinb beroafjrte fie vor bem oölligeit 3lt=

„33rilfantringbiebftaf)l" nad) jeber ©eite I)in fammenbtud) ber Kräfte,

breit trat. ' A?ein 'JUlenfcf) aber nahm ftd; ber jroei bei

ÜJlaria fertig litt entfe^lid) unter jenen! brüngten 3i>cfcn an. 3$ re früheren ^reunbe

$erbäd)tigungen; itjre Ülugen roaren ftetö uom roaren rote nom ©inbe jerftreut, ja felbft ^eter

©einen gefd)roollen, iljr ©efidjt maimorblafs. | ©d)auer jucFte mit ber Steffel unb erflärte fid) Unb bie alte©itroe? ©ie fühlte firf) fe()r | unfähig, etroaS in ber ©aefje tljun 511 tonnen, elenb unb «erlangte in ihrer Jpilf= unb ©chufclofig ' (ftortftfcung fo lgt.)

39

^ T e te unb arbeite!

D as prebigt bir unfer heutiges Silbrigen. Die 3<>n mera£t auf ber

©djulter beS 1;I. ^0= fef, roaS fagt fie anberS, als arbeite!

Unb ber Ükrfetjr mit bem ^olben

©otteSfoljne, roaS ift er anberS als ein ©ebet? ber Ü^at, roaS roar eS anberS als ein 2es ben bes ©ebeteS unb ber Slrbeit, baö bie fjeilige Familie führte ? 3Jon bet .<jänbe Arbeit er­

nährte fie fid); mar boefj ber 1)1. 3°fef ein armer 3>>nmer*

mann. 9Wit bem, roaS er »erbiente, mußte Diaria fpar*

farnen §auSljalt fül)- ren. ülber roie glücf=

lieh ift biefe Familie!

Unb rooljer fommt bieS? © eil fie bie irbifcficn ?lngelegen=

M leine 8j)ieflelUtlDci:.

"? " V W B

p x a

Ijeiten oen* fjimnt»

lifdjen unterorbnet, roeil fie nad; ben

©orten Ijanbelt:

©ud)et juerft baS iHeid) ©otteS unb feine @ered)tigfeit!

(Srft bas : ©ebet, bann bie 2lrbeit; fo foll es and) bei uns fetn\unb nidjt um»

gefeljrt, roie bieS fo häufig ber ftalt ift.

©ie [fiele finb es, bie fid) ba oon morgens frül) bis abenbä fpiit abmü^en unb plagen, ohne 311 bebenfeit, bafj bies alles oljue ben ©cgeit ©otteS oergeblid) ift! (S'S foll hiermit gewiß nic^t gefagt fein, bajj baö Arbeiten nid)t gut fei. 9iein, bie Jjjänbe bei bev x'lvbeit, bas §erj bei ©ott, fo foll eS fein, üöete u n b arbeite!

$ l b o n S t o l j ü b e r g t k a n n t f d j o f t m u n b , ba ein ©änger-, ©chicen- ober Surnfeft u. f. 10.

f j t i r a t t n . , 3lu<$ jioifchenburd) roerben an anberen ©onit*

lierfe^en roir uns in bie luftige ©ommerjeit!, unb Feiertagen ttberaflljerum Üanjmufifen ab=

Da ift hier eine Äirmefj, bort ein .Qriegerfeft, gehalten. Dabei lernen fid» bie jungen ')Jtänner

(8)

40 unb 2>iäbd)en fennett, unb eä gibt 33efannt=

fdjaften unb Siebfdjaften bie SJienge, uon benen aber leiber, leiber gar oiele einen unglücflichen Stuägang nehmen; entroeber eä entfielt barauS eine unglücflidie Ghe U1,b Sar nod) »iel

©d)limmereS, rooburd) baö ©lücf, ber ^rieben unb bie Ghre mandjer Familien, unb jroar immer mehrerer Familien jugleid), für uiete Sialjre, oft für bie ganje SebenSjeit ihrer x'ln- gehörigen jerftört roerben.

2ßir galten eS batjer für fefjr nü^lid) unb äeitgemäfj, einige ernfte, friiftige ©orte, bie ber beliebte fetige 33olfSfd)riftftetier sßrofeffor D r.

Sllban S to lj in feinem 1873er Äalenbcr für 3eit unb Groigfeit über S3efanntfdjaften unb heiraten gefd)rieben hat, äur ©armtng für- junge Seute unb and) für cfyriftlidje Gltern ljie=

herjufe^en. 2llban Sto lj fd;reibt hierüber:

„© er noch c'"en jungen 9JJenfd)enleib l)at, ber gerabe in 93lüte fteht, b. h- fctjöncr ift als uorljer unb 11 ad)her, ber fieht eS ineiftens gar gern, roie ^erfonen 0 0m anbern ©efd)led)t nad) ihm. umfdjauen. — ©enn fid) bann ein Siebfdjiiftlein anjettelt, fo fommt es gar unter*

haltlid) oor, bie 23lide herüber- unb hinüber;

fließen ju laffen, in pläfierlicben Lebensarten einanber anjufchroä^en, anjufchauen, anjulachen, bie §änbe 311 brücfen, ©efd)enfe ju machen, SBrieflein 311 fcfireiben oon eroiger 2reue, 3ieiiro oerfe ju fd)iden »on ©chmerj unb #erj, oon Siebe unb Triebe, oon Sonne unb ©onne.

Unb roaS ift baS erft für eine ©eligfeit, roenn fie einanber füffen! D as ift noch mehr als

„Champagnerwein ober ein Viertel Sdjnapo".

©ie fann ben 2lbeitb ober ben ©onntag faft nicf)t erwarten, bis fie roieber mit iljm ju=

fammenfommt. Unb erft roenn Sans ift, ba ift baS Himmelreich eingebrod;en im „©albhorn"

oberin ber „ftrone" ober im „Söroen". Daä ift ber erfte Sljeil. $ e£t fommt ber jroeite. Den

§all gefegt, baä ^ärlein bringt es jum hei­

raten , ba geht es »orerft bei ber §fd)jeit hellauf. Die Äatnerabtn haben gefd;offen, bie SJtufifanten haben flegeigt unb geblafen, unb bie ©äfte haben »iel gegeffen unb fdjarf ge=

trunfen, unb baä junge SSolf hat getanjt.

©d)au einmal nad) ein paar ^ährlein nad), roie eä bei »ielen brt’in fieht! D as ©eib hat ben Äopf oerbunben; id) roeiß nicht roegen roaä. (Sin Äinb fchreit roel)leibig in ber ©iege;

eine§, baä fchon laufen fann, brüllt jornig:

„'Kutter, ber ©eppel l)at mich gehauen!" Unb ba fie gerabe felber breinfd)lagen roiß, fommt nod) ber ©erichtSoottäieher unb bringt einen S'Orberungääettel. © aä man hört unb fieht

unb riecht unb merft in ber ©tube, ift atleä traurig unb troftloä. Diefeä Ijeruntergefommene

©eib, roeld;eä nicht einmal bie Södjer am 9totf jü=

flicfen mag, baä hie unb ba ju ihrem (Slenb oon bem angetrunfenen 9Jtanne noch ©d)läge friegt unb mit böfen Lebensarten auägefcholten roirb, roenn fie lamentirt, roeil er fo fpät heimfommt unb baä ©eib uerlumpt, baä ift bie nämliche, bie oor mehreren fahren gar ftolj aufgeput^t mit bem Siebl)aber 2lrm in 2lrm jeben ©onntag in

Den Tiergarten ober in’S ©irtäljauä geroall*

fal)rtet ift. Gä ift fein h^lbeä 3aljr nad) ber ^ochjeit oergangen, ba geht er lieber allein in baä © irtsijaus, unb für bie grau ift balb nad) ber 9Jlorgenröte ber §od)jeit baä trübe Legenroetter gefominen; unb bie grau fagt fpäter, fie l)a^e f4) °n jahrelang feine gute

©tunbe gehabt, unb fie roiffe gar nicht mehr, roaä eine greube fei. ^d) glaube eä gern. Unb bod) ift biefe J-rau nid)t ber elenbefte Stropf; fie ift bod) rechtmäßig jum Gljeftanbe gefoinmen. Slber roie viele Saufenbe treiben Siebfd)aften, bie ein roeit fd)limtnereä Gnbe nehmen! 2Baä ift bann baä für ein ruiniertes Seben! D as täglidje ©chelten ber Gltern unb

©efchroifter, ©chanbe unb Verachtung im ganjen 0 rt, felbft in ber ftirche unb im ©ebet fein Sroft mehr! — Unb bann erft auf bem Sob=

bett, roenn bie Üljür aufgeljt jum ©ericht unb bie äroeite Sl)ür jur Groigfeit!

3 ch fchreibe biefj für junge, lebige $er;

fonen, roelche nod) oerfd)iebene ®ege oor fid) haben, bie fie toäl)len fönnen, red)tä ober linfs ober bajroil'chen burd). 2BilIft bu bidj nid)t in bie nächfte ©efaljr beS Serberbniffeä bringen, fo merfe bir baä: ©enn eine ^erfon jung ift, oft aud) roenn fie gar nidjt meljr jung ift, fann fie feljr leicht in eine eigentliche Starrheit »erfaHen, roeld)e jugleid) eine ©ünbe ift infofern, alä eä in iljicr ©eroalt geroefen, biefe Larrljeit nicht auffonunen 311 laffen. Gä ift biefeä bie 3 ]er l i e b t h e i t. ©obalb eine ^erfon grünblich uerliebt ift, fo ift fie eigentlid) 31t nichts mel)r tauglid); ©efchäft unb Arbeit ift ihr nur nod) eine Siebenfache, felbft ©ott ift il)r eine 9iebenfad)e unb roirb l)auptfäd)lid) nur nod) angerufen, baß er bel)ilflid) fein fofl 3ur balbigen §eirat. Der ©eliebte ober ©cfja^, ber^örg ober §ri^, ift ihr üielroidjtiger alä ©ott unb bie ©eit. © 0 einen hat’S nod) nie gegeben, fo lang bie ©eit ftel)t, meint fie; unb roenn er fie am 2lrm führt, gudt fie recht«

ober linfs, ob’ä bie Seute auch feljen, über raas für einen ©chönen, ©tarfen, ©efd)eibten, §erren=

mäßigen fie fommanbirt, unb roie anl)änglid) er ift. ©ie merft gar nicht, roie bie Seute fie

(9)

41 -

ausrid)ten unb »eradjten, bafj fie oon einem Vurfdjen fid) tjerumjieljen unb betören laffe, bem eine Gigarre unter bem Sdjnäujer l)erauS=

gipfelt, ber aber all fein Vermögen bei fid) trägt oljne Vefd)it>erniS. Diefe tljöridjtcnSöeibg;

bilber benfen gar nidjt baran, bafs foldje Mai=

fäfer'@efc^icf)ten atlerroärtä unb ju allen $eiten

»orfommen. Qe biiminer, gemeiner, djarafter=

lofer eine ©eibsperfon ift, mag fie Mobeftaat unb fdjuljbreite Vänbel tragen ober nur eine Stallmagb fein, befto fd)neÜer unb lieber tappt fie in Die ©efdjid)te hinein mie eine matfd)elnbe Gute in baS Mufyrroaffer, mag fpäter fommen,

iuaS roiU.

©ollen benu alle Menfd)en lebig bleiben unb in'S fllofter geljen? Slntmovt: 9lein. ©oft l)at ben Gljeftanb eingefe^t unb im neuen Seftament, iljn fogar ju einem Safrantent er=

Ijoben, tuoburdj bie Gljeleute befonbere ©naben erlangen für iljreit Staub. D as §eiraten an fid) ift alfo vor ©ott unb ber ©eit erlaubt.

2lber jetyt fommen bie 21 ber luie fteinerne Vfoftett am 3\>eg, bamit bas gufjrroetf nidjt abmegS fommt.

Der richtige ©eg ift uon feiten beS Mann§=

bilbes, baß er fid) oor ©ott beftnnt, ob es rid)tig unb an ber $eit fei, in ben Gljeftanb ju treten. Sobann fommt erft bie jiueite grage, 100 eine redjte ^erfon fteljt unb ju finben fei.

Slber bie meiften machen es untgefeljrt. ©aS baö 3*ueite fein foH, baS machen fie jum erften.

D a madjt fid; auf bem ffieg, beim Sanj, im 3Birtöf;aitö, beim fiirdjgang ober in ber 3iad)barfd)aft ober im §auS, too einer arbeitet, eine Vefanntfdjaft mit einer ^Jerfon. Gs mad)t fid) nid)t, meil er eine grau je^t braucht, fon=

bern er fann nod) lange nidjt Ijeiraten, oiel- [ leid)t gar nie. GS macfjt fid) nur aus purem Vläfier, es ift eine gar angeneljme Spielerei, j

GS ift aber eine Spielerei mit 3ünbl)öljd)en unb Sdjmefelfaben unb beßljalb fein ltnfdjulbigeS Vergnügen. Scljr oft fommt e$ gar nidjt junt heiraten, rooljl aber ju Sobflinben. Soldjer Stroljliebfdjaften gibt eS jaljQofe. ©enn man J. V . alle Solbaten beifammen l)iitte, iocld)e fdjon an ben Stabtbrunnen ober am gabrifroeg jeber auf bie Seine gemartet Ijabeit, baS gäbe eine Slrmee, meldje ganj i’Hujjlanb tiberroältigen I fönnte. Vefeljen mir aber aud) bie roeiblidje Verfon! Diefe fann rool)l nid^t felber ben

§anbel anfangen, fonbern mu| märten, bis einer mit iljr anbinbet. ©enn aber einmal einer fie anrebet ober begeljrt mit il)r ju tanjen, ja, ba flammt mancher il)r .'öer.j plöfclid) auf, toie toenn ber Saterneitmann in ber Dämmerung

baS ©aSlid)t anjünbet. S ic beftnnt fidj nidjt barüber, ob ber Menfdj and) im Stanbe unb toiHenä ift, fie einmal ju Ijeiraten. S ie meint, ba fann’S nid)t fehlen; er Ijat’ö ja gefagt unb fd)iuört einige Sreue. Die Gioigfeit biefer Sreue bauert aber oft feilt ^aljr lang. Dann fällt mir nod) ein Vunft ein, unb biefer gilt für uorneljm unb gering. S o lange fo ein Vaar erft im Vorljof ber £iebfcf)aft Ijerunt:

bummelt, fo ift baö ÜJtannSbilb gar fo juttjuiu lid) unb bienftbereit, mie lotnit er ein geringeres

©efdjüpf märe als bic ©eibSperfon. ©ofjin fie gel)eit roiU, mann er fommen foH, maS auf*

getragen icerben foll, menit mir fortroollen, — alles baö fommanbirt bie ©eliebte, ber Sd)a(), I bie Staut, unb er ift ber geljorfamfte Diener.

| © aS er iljr nur an ben Slugeit anfiel)t, bas tl)ut er auf ber Stelle. 9£un meint bic tljörid)te Verfon, and) nad) ber .^eirat loerbc eS aHetocil fo fortgeljen. 3>a, fonft nidjtS’i? — SBie einmal;

mel)r ober weniger ©od)en nad) ber §eiratl)

! ootbei finb, ba fommen fdjon oerbäc^tige Sachen I oor. Der Gtjemann fielet gar nid)t meljr bem 'Bräutigam gleid). Sie probiert es nod), * ju meiftern, aber er brummt: „2a^ mid} in 9lUl)e!"

I otier fagt in einem Sone, feft mie ein Stemm-

| eifen: ,,3 d) will niefct" ober fagt fpäter mit fattem glud): „üßentt bu bein Sfaul nidjt I liältft, fo fdjlag id) bir eins Ijin, “ unb nimmt

| ben §ut unb fet.U iljit auf, ein bisdjeit nad) [ oorit, fdjlägt jornig bie Sl)ür ju unb gel)t

natürlid) in’S Vierljaug, um ben Üerbruß ioeg=

jufdjiDemmcu mit frifd) 2lngeftodjenem. 3,d) ineife nidjt, toann er Ijeimfommt, ob ber 9ia^t- mäd)ter nod) umgeljt, ober ber $aljn fd)on fräl)t. D a fäme man aber an fein Gnb’, wenn alles aufgejäljlt merben müßte, mie fo oielc fcfjredlidj feljlgreifen, lucnu fie gleid) ju- greifen, fobalb es ©elegenljeit jum heiraten, gibt. $urje Suft unb lange SReue!"

^tuti /rauen.

,-t S mar ein Ijarter 'Sinter. 3 it V . am Stljeit*

Vö raoljnte ein armer Sagelöljner. 9)ior- gen füllte er feine SdjnapSflafdje, fteefte etmaS Vrot in bie Safd)e unb ging fort, um Gis ju bredjen. 5llleS, maS er uerbiente, ging abeniDS in Spiel unb Srunf auf. Seine arme grau unb nier Heine Äinber jammerten unb meinten, fie mußten oft junger leiben. ' Dodj uerloren fic ben M ut nidjt. Stile Dlbcnb beteten fie für ben Vater junt liebeoollften §crjen bcS §eilanbeS;

unb bie grau trug mit SammeSgebulb alle Sdjmäl)ungen unb Vefdjimpfungen iljreS Mannes;

(10)

ja, fie t!)at il)m julieb, roaS fie nur fonnte.

Unb fielje, auf einmal rührte ©ott fein §erj.

GtneS 2lbenbS trat er »or feine grau, er mar ganj aufgeregt unb fonnte fäuiii fprecijen.

ßrampf^aft fafete er ifjre §anb unb brachte nur bie ©orte heroor: „SSerjeihemir! SSon fyeute an trinfe idf) feinen Sropfeit ©djnapS meljr!" Gr hielt

© ort unb mar fortan ein treuer ©atte unb bra»er ißater. © ie würbe biefe plö^lidje Umroanblung

&eroirft? Gine©tunbe porfjer Ijatte einer feiner Ä'ameraben fein ©eib in ber Drunfenheit totge=

fdjlagen.

Gin reicher Slmerifaner fyatte bie ©eroofjn*

Ijeit, faft aUe 9tbenb in ©efeUfd^aft ju gehen.

®urd) baS © ort in einer ^Srebigt getroffen fafete er ben Gntfdjlufs, fortan baheim ju bleiben unb fid) feiner gamilie ju wibmen. © aS ge;

fdjieht? Ülnftatt fid) beffen ju freuen, fteHt feine ©attin fdjon am erften 3tbenb bie höljnifche

grage, ob bie greunbe feiner ©efeUfd^aft über=

brüffig geroorben? D a erhob ftd) ber iDfann, fprad) fein ©ort, »erliefe baS $auS unb gelobte mit einem Gibfdjroure, abenbS nie mehr baheim ju bleiben.

d ttitß c „S J le rfS !" f i ir ’ S F a m ilie n le b e n .

gcr Jttann, bas §aupt ber Jam ilie .

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otI religiöfeS Seben bauernb in ber gamilie fyerrfdjen unb bort reichen ©egen ftiften, kann mufe auch W ann, ber likter an bem-- felben Anteil nel)men.

Ile r Wann fteht an ber ©pifte ber ga=

milie; er ift ihr Anführer, © aS roirb aus etnem §eere, beffen Anführer fid) um feine

©olbaten nicht oiel fümmert, fonbern fich träger 9}ul)e Ijingibt ober bem Vergnügen nachgefjt?

© irb in einem folgen §eere 3 UC^ 1 u"^ Drbnung Jherrfdjen? © irb es hetrN$e Saaten ber Sapferfeit »errichten unb glänjenbe ©iege baoon tragen? ©icherlid) nicfyt. SHchnlicf) roirb auch in einer gamilie baS religiöfe Seben fich nid)*

fegenSreid; entfalten unb nidjt auf bie Dauer bie ©lieber berfelben fyeilfam beeinflufeen, roenn toaS §aupt, ber SSater, fich gleichgiltig gegen bie

•■Religion jeigt ober gar burch ©ort unb Dljat berfelben feittbfelig gegenübertritt. Gr roirb burd) fein ganjeS Verhalten bei ben Äinbern nieberreifeen unb »erberbeit, roaS bie Wutter unb anbere mühfam gepflanjt haben. sJiur gar ju leid)t werben befonbcrS bie ©ohne in bie gufetapfen beS SSaterS eintreten, eS fei benn, bafe bie Wutter eine grofee §eilige unb eine grau »on ganj auffergeroöhnlicfjen Gigenfchaften fei. 9lber folrf;e grauen finb feiten.

Der ffiater oorjüglid) ift »on ©ott ju feinem ©telloertretcr in ber gamilie auSer=

foren. 3 U roeldjem 3roede benn? Docf) offen:

bar nur barum, bafe er bort auch roirllid) bie

©ache ©otteä »ertrete. GS ift alfo feine 2luf=

gäbe, bafür ju forgen, bafe aH’ feine 3lnge=

porigen fid) treu im Dienfte ©otteä erroeifen.

■Gr foH befehalb aud) für feine ^Serfon Religion 3beft|en unb üben; er foH feiner gamilie auch n ber Sreue gegen ©ott mit gutem Seifpiele

[fladjbritrf OfTboten.]

»orangehen unb grofeeS ^ntereffe für bie pflege

beS chriftlidhen SebenS in feinem $aufe an ben

£ag legen. „Sch unb mein £>auS wollen bem Ajerrtt bienen,“ baS mufe ber ©ahlfprud) feines Gebens fein. sJiur bann wirb er fid) bewähren als ©teüuertreter ©otteS. ©elje aber bem Wanne felbft unb feinen 2tngehörigen, wenn er nicht als ©telloertreter ©otteö in ber gamilie lebt unb wirft, fonbern als ©teH»ertreter ber gottentfrembeten © eit unb beS ©atanS! D ann

glaubt er »ielleidjt feine fiinber ju lieben, unb

bod) gelten ihm bie furchtbar ernften ©orte unfereS göttlichen §eilanbeS: „© e r eines »on biefen Äleinen, bie. an mid) glauben, ärgert (junt Söfett 3lnlafe gibt), bent märe eS beffer, bafe ihm ein 9J(ühlftein an ben $alS gehängt,

unb er in bie Diefe beS WeereS »erfenft würbe.“

Jfrau, bereite btinem P a n n ein trautes g ein t!

„ "Yn faft allen gälten," fchreibt ein berühmter v Wann, „wo bie grau orbentlid) unb häuslich ift, fteht ber Wann gleichfalls mufter=

haft ba unb lebt in georbneten 33erl)ältniffen.

Unb mieberum in ben nteiften gäHen fommt ber befte unb fleifeigfte Wann burch eine liiber*

liehe grau herunter unb »erliert feinen fittlidjen

§alt. 3 a, man fann woljl fagen: hunöert gällen finb acf)tjig=, neunjigmal bie grauen fdjulb, bafe fidh bie Wänner juhaufe unglütf- lic^ füllen unb fidh häusliche Seben un-- glüdlid) geftaltet."

2Bir wollen ^eute nidjt ab wägen, wer bie

©dhulb trägt, roenn bas l)äu§lid)e Seben ein unglücflidieS ift, fonbern nur einiges anfüljren,

toaS bie grau thun foH, ihrem Wanne ben Slufenthalt juhaufe angenehm ju madhen.

Cytaty

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