© rg art ber Betd)sfad}gtuppe HecfjtsaruDälte bes Buttbes H a tto rtalfo jtaltfiifd jet Deuifcfjer 3 u r'f^crt Ejetausgegeben oott bem fommiffarifcfyen Betcfysfacbgtuppenleitet Becfytscmtoalt D r. Droege, unter ttlitn ritfu n g ber Ittitg tieb er bes Beid?sfa<% ruppenrates: D r. ^ a n n s £ri^fd? e, £eip3tg;
D r. J^atult^fy, ^ o rfi t. £ .; D r. IH ö jjm e r, ttlü n d jen ; P ro f. D r. Hoctcf, Ejalle a. S .; D r. K u b a t, Königsberg ( P r .) ; tD ilij. S d jo l3, B e rlin ; D r. S d jtn a rij, P re rt3lau ; D r. t t l l r i d j , B e rlin
S d jriftle itu n g : B e rlin W 35, £ü£otDufer *8 n . ^ e rn ru f K u rfü rft B 37 \8
Derlag: IX). ZHoefer 53ud)l?anMung, 3np: ®scar Branbftetter, Ceipjig C X, Dresbner Stra§e u / t 3 ie r n fp re d ic r S am m et.btt. 72 566 / S t a ^ ta n f d ) t if t : 3 m p t'tn a tu t / p o ftfd je d to n to C eipslg Ut. 63623
< S e f d ; ä ft s ( ie Ile in B e r l i n S W 48, Sjebemannftr. 14. ^ ernfpredjct A 9, S liid je t 0217
Drei ^atyre national^taltjlifdjsr ©trajeiwerfefymcgdunö
Sßon SDiinifterialrat ©ei). fßegieritngSrat D r. S lij i ll e r , S3ertin 2tl§ ber F ü ß re r unb SReicEjSianäler in t F e b ru a r 1933, toenige
Jage nad) ber ß ß a d te rg re ifu n g , bie ® eutfdje Stutom obilauSftel»
h in g erßffnete, fie le n tja rte SBorte gegen bie b isherige beljörb»
K de E in fte ß u n g sunt it r a ft b e r te p . SSerurteilenb fp r a d ber güt)»
te r bon b ü r o ir a tifd e r lln b e r n u n ft unb fteinlicben ^tontroßm aß»
'ta rn te n , rid tu n g to e ife n b f ü r bie g u iu n f t bnn ber Sßottoenbigfeit einer g ö rb e ru n g be§ — neben bent fjlugäeug — g en ialften 33er£ei)r§ntilteiS ber S D ceitfdpit, bon ber g ö rb e rm tg ber SOtoto»
'■‘ifie ru n g beS 33erEei)rS m it aßen SD'lttteln.
Sßenn am 15. fte b r. 1936 bie StuSfteßung tbieberum bie P fo rte n öffnen tn irb , bann tn irb Stnlaß bortiegen, f id $Red)em fdja ft b a riib e r ¿u geben, toaS in biefett b rei Qal>ren fe it Um»
Regung be§ SRegierungSfteuerS u m ge fta ltet toorben ift.
Sßie to a r bie Sage 1933? 2>ie b e r t o a l t u n g S m ä ß i g e B e tre u u n g be§ Ä ra ftfa p to e fe n S e rfolgte in ber oberften © piße bei berfdiebenen SBeprben, alfo n id )t im m e r eirtljeitlicf) unb inSbefonbere n id t ¿ufamtnengefaßt an ber ©teße, bie o rg a n ifd b aju berufen getreten toäre, im 3tSBer£9tt. Stßein fd o n b a ru n te r W ußten bie B nte re ffe n bcS Ä ra ftb c rfc p S leiben. U n g e re d t toäre es toeiter, ju berfennen, baff borbern n id t e in m a l äaP enm äßig bie ßerfoneßeit SBorausfeßuttgen gegeben tnaren, u m aßen fidj bnfbrängenben ^Problemen in bem gebotenen U m fa n g nad)»
übgeljen.
© t a a t ä r e c b i l t d ) I)em ntten — bei S tufn ap ne ber Str»
beiten j u r Sßengeftaltung be§ Ä ra ftb e rfe p S re d tS a ls © ru n b la g e fü r bie fjö rb e ru n g ber S ra ftb e r fe p S to irtfd a ft — bie Sftec£)t§=
läge ttttb bie p o litifd je Sage: ©S beftanb nod) bie 3 n ft ä n » b i g f e i t ber b e u t f d e n 8 a n b e r s u r R egelung beS n id t»
too torifd )e n 33erfepS . ES beftanb nod) ber 3 t e i d § r a t , ber n “ d) § 6 Ä ra ftf® . äur 9 J iiito irfttn g an ber berorbnungS m äßigen
® s fta ltn n g beS Ä ra ftb e rie p S berufen toar.
S)ie S lrt ber § a n b I) a b u n g ber 93 e r to a 1 1 u n g (Eje»
^ ttib e ) ftanb n a b e n oben crtoa ipite n 3tu § füg nn tcje it be§
r er§ einer g ü n ftig e n E n tto id lu n g be§ itra ftö e rte £ )r§ tn erfter 9 iu ie entgegen.
$ e r U t c c ^ t f p r e d j u n g tourbc, unb n id jt b !o | bon be»
ie tlig te r © eite, nadjgefagt, fie neljme b ic ifa d j eine toentg ber»
fcfirg fre u n b lid je fja ltu n g ein, fa b e rija lte fid) fa ft ablegnenb Segen ben Ä ra ftb e rfe ^ r; m an fprad) gerabeju bon einer Uu§»
baljm efteßung be§ Ä ra ftb e rfe i)r§ .
® ie ü f f e n t l i d j f e i t fcftlieBlicf), ba§ 5f?ubli£um tourbe m feinem © ta n b ftn n ft gegenüber bem S ra ftb e rle ^ r bon biefett
fK i^ e ß ig E e ite n bee influß t. B in a r ^ atte ber ipe rfo ne nfra ftto ag en lä n g ft a u fg e p r t, S ujuS faijräeug einer ein§elnen ißebölEerungS»
fd)idjt 3u fe in ; aber bie Steigung, einen S ra ftto a g e n ju S3eruf§»
¿lueden ansufdtaffen, tourbe bod) ftarE b ee influß t bon ber § a l»
tu n g ber S3ei)örben gegenüber bem Ä ra ftb e rte ß r; unb toenn ber
©ctoerbetreibenbe, ber © onntagS feinen SBagen jn einer Ger»
1) o Iu n g § fa f)rt benu^te, ttac^ üBoden b e fdfu lbig t tourbe, „ i n n id * re d tä b e rfä iirte r 3 eU ", an ber Ä reugung ber § au f)i« m it ber S u rre n © traß e in St. geßuftt (ober attd) n id jt geßußt) ju ßaben, fo 3aßlte er, u m nießt einen b ie lle id jt 500 k m e n tfe rn te n ©e=
rid )t§ te rm in m it jto e ife d a fte m SluSgang toaßrneßmen ju müf»
fen, bie © e lb ftra fe , f ü llt e f id too ^l in feinem © e re d tig ie itS fin n b e rie ft unb tourbe b e rb itte rt. 2>a§ to a r ba§ © egenteil beffen, toas ber ^ ü tjr e r a ls P ro g ra m m b erlü nb e t ß atte: baß ber fira ft»
toagen an © o n m ttnb F e ierta ge n „ j u r Cuteße eitteS freubigen
© lü d 3 " toerben möge.
ü b e rb tid t m a n bte§ a ßef, fo to irb m a n einer S tuffaffung fa u m entgegentreten löttn en , bie bie bam altgen iß e r p ltn iffe ber Ä ra ftb e rie ß rS to irtfd a ft al§ toettig befriebigenb ßinfteßte uttb bringenb eine Stnberung forberte.
© rfte Stufgabe toa r, m it ber SBitbung einer befottberett 9 J i i n i f t e r i a I a b t e i t u n g f ü r itra ftfa b rto e fe n ju n ä d ft bie äußeren, n ä tn lid bie b erto altungainäß igen SBorauSfebungen fü r eine ta tlrä ftig e ^Betreuung ber ^ ra ftb e rfe ß rä to irtfd a ft ju fd a f»
fen. U nb toenn a n d ber «Perfonalbcftanb bei © in rid )tu n g ber neuen S tbtcilun g im m e r nod) u n ju tä u g tid to a r unb feitbem ge»
blieben ift, fo tourbe btefet ffltangel in e r p b l'd c t n SJtaße toett»
g ern a dt b ttrd ben E ife r, m it bem bie S tbteilung bem getoiefenen B ie l, bem S lu ffd to u n g ber tK o to rifie ru n g , ju ftrc b te .'S a ß biefe S lbteitung. a lfo bie b crtoaltung§ntäß ige B u fa m m e n fa ffu ttg ber
© a d b e a rb e itu n g be§ fira ftb e rfe ß rS , n u r beim SUBertiöt. ein»
gerichtet toerbejt tonnte, to a r febern © a d ie n n e r !ta r unb tourbe a n d n a d tr ä g tid bon ber ©efettgebung al§ rich tig a n e rta n n t:
2 ) a§ SteidSgefeb j u r S Jereinfadung unb 93erbiüigung ber S3er»
to a ltu n g b. 27. g e b r. 1934 (9t®33l. I, 130) e rflä r t in Saß. I § 1
„ben S3er!2)t. f ü r bie G cinijeitlidE eit ber 93erfe^ir§poIitif ber im 3t23er(2Ji„ in t SUPoftTO. unb itt ber © e u tfd s n 9 te id § b a p fam m engefaßten S 3er!eßr§m ittet b e ra n tto o r tlid ".
$ ie f t a a t § r e d t l i d ) e 2 ? o r a u § f e ß u n g btefer über»
tra g u n g ber SSeranttoortung f ü r e in ß e itlid e 9S e rfe ^ r§ p o Iitii toar f t t r j borß er b u r d ba§ © efe^ über ben Steuaufbau bes 9 te id § b. 30. Q an. 1934 (3X©931. I , 75) g efda ffe n toorben. ES über»
53
418
St'uffähe [fjuriflifdje SBoiffenfd^rtfttru g bie -£»ot)ett§xecE)te ber Sänber a u f bas Steidj. © a m it Wäre bie oben erw ähnte — ber SlechtSbereinheitlidjung abträgliche — S u ftä n b ig fe it ber Sauber s u r ©efeßgebung a u f bern © ebiet beS nichtm otorifcßen © traß enberfehrS a u f baS Steidj übergegangen, Wenn bicfe§ E rg e b n is nicht bereits borßer burd) ein © onber*
gefeß ersieh getuefen w ä re : ©aS ©efeß 0. 13. ®eg. 1933 (31©=
331. I, 1058) näm lich hatte fü r baS © ebiet beS n id jtm oto rifche n
© traß enberfehrS bie Siegelung beS SReuaufbaugefeßeS fcßon bor*
lueggenomnten, hatte bie g u ftä n b ig fe it sur gefeßlidjen Siegelung beS „a llg e m e in e n © tra ß e n b e rfe h rS " a u f ben StVerfSR. ü b e rtra * gen. § a tte biefer fo m it freie ® anb f ü r bie Siegelung beS nicht*
m o to rifd je n © traß enberfehrS , fo Würbe W eiter bie E in W irfu n g beS SleidjSratS a u f bie © e fta ltu n g beS m o to rifd je n VerfeßrS be=
fe itig t. ©aS ©efeß b. 14. g e b r. 1934 (9 1© V l. I, 89) Ijob ¿War ben S teidjSrat ü be rh au pt a u f; aber arte!) h ie r hatte f ü r bie ©e=
feßgebung in K ra ftb erfehrS angelegenljeiten bereits eine frühere
© onberregelung ba§ E rg e b n is biefeS allgem einen ©efeßeS bor*
Weg genom m en: ©aS fdjon erw ähnte ©efeß b. 13. ©es. 1933 näm lich hatte ben baS V e ro rb n n n g S te d jt betreffenben % 6 K ra ftf® . geänbert. V o rb e m W ar s u r A u s fü h ru n g beS K ra ftf® .
„b ie S leidjS regientng m it S u ftim m u n g beS S leidjS ratS " suftän*
big gewefen. ©aS ©efeß b. 13.. © e j. 1933 bagegen Ijatte bie S u ftä n b ig fe it übertragen a u f ben 91Ver£9R. a lle in , © ie fßätere A ufh eb un g beS SleidjSratS hatte a lfo in fo w e it f ü r bie B u ftä n * b ig fe it beS S tV erfäR . feine V ebeutung mehr.
© ie § a n b £ ) a b u n g ber V e r w a l t u n g m ußte fid) u m fte llen bon „U n b e rn u n ft" unb „ K le in lid jf e it " su großsügiger, förbe rn be r H a ltu n g . S a s u beburfte es bielfach einer A nb e run g ber gefeßlidjen © ru n b la g e n fü r bie © u r d jfü ljr u n g ber V e rm a l*
tun g. Stuf V erW altungS m aß nafjm en, bie nicht u nabm eiS lidj er*
fo rb e rlid j w a re n , Würbe öcrgic^tet; bie E rw e rb u n g ber g a ljr * e rlau bn iS (g ü h re rfd je in ) W ürbe erleichtert, baS V e rfa h re n su r S u la ffu n g ber K ra ftfa ljrs e u g e b e re in fa d jt, bie behörblidjen @e=
bühren W ürben gefenft. © arau S ergab fich bie S lotm enbigfeit, eine Sleilje gefeßlidjer Siebenbeftim m ungen p ä n b e rtt; allen biefen SRaßnaljmen la g bie allgem eine ^Richtlinie einer f^örbe*
ru n g beS K ra ftb e rfe ß rS sugrunbe; fie w irb auch bei ber §anb=
habung su r A u s le g u n g bon Z w e ife ln auSfdjlaggebenb berücf*
fid jtig t Werben ntüffen. — © e r foebung beS SüwmbenberfefwS b ie n t bie S teugeftaltung ber V o rfd jrifte n über ben V e rfe fjr aus*
lä n b ifd je r K ra ftfa ljrs e u g e in © e u tfd jla n b burch bie V D . über in te rn a tio n a le n K ra ftfa h rs e n g b e rfe ljr b. 12. Siob. 1934 (9 l@ V l. I, 1137); gleidjeS B ie l berfolgen bie bon © e u tfd jla n b m it einer Sleilje bon S lad jba rftaa teu — ©djW eis, S u je m b u rg , Siechten*
fte in , N orw egen unb © ä ite m a rf — gefdjloffenen E inse lab fom * m en. bie noch über jene 330. hmauSgefjenbe E rle ichterun ge n W edjfelfeitig bereinbaren.
S a m t a u f bie V erW altungS beljörben e rfo rb e rlid je n fa H s im 3Sege ber © ie n fta n w e h n n q im © in n e einer f$förberung ber 2Ro=
to rifie ru n g e in g e W irft Werben, fo if t ein gleiches V e rfa h re n gegenüber ben © e r i d j i e n nicht am V la ß . Sladj öer bamatS (1933) ¡ebenfalls noch W eit berbreiteten A u ffa ffu n g W ar fü r ben S lid jte r bie SBiKenSmeinung beS g ü h re rS n u r bann p be=
riic ffid jtig e n , Wenn fie g e fe h lte n AuSbrucf gefuttben hat. ®ie=
fer b am a lige n E in fte H u n g Würbe b aburdj Sledjnung getragen, baß ben neuen ® efidjtS fm n£ten, w ie fie bereits oben angebeutet Worben fin b , eine gefeßlicfje © ru n b ta g e gegeben W orben ift. © ie V a ro le ber S R o to rifie rm tg if t — m it © efeßeS fraft — in ben V o rfb ru d j ber S tS tra ß V e rfO . übergegangen: „ ® ie jjrörberung be§ S ra ftfa hrse ug S if t baS bom fReichSfanjfer unb R ü h re r ge=
Wtefene S ie l, bem auch biefe O rb n u n g bienen foH ." SRit biefem
§tnW etS im V o rfg ritc h ber 3 t© tra fiV e rfO . W ar eS n aturgem äß nicht getan. E r e n th ä lt n u r eine 3 ü d jtlin ie f ü r richterliche 9UtS=
legnng (unb f ü r bie berw altungS m aßige § a n b b a b u n g ) ber V o r*
fd jrifte n ; ba§ W efentlidjfte W ar aber bie SluSgeftaltung ber V o r*
fd jrifte n felbft. © ie m ußte fo fein , baß bie fjm tfe ß u n g ber b is*
fjerigen Slechtffirechung, bie fich a ls nicht förbe rn b erWiefen fjatte, unm öglich gemacht, bie SRcdjtfbredjung b ie lm e fjr in gerabe entgegengefeßte V ah n en gelenft Würbe.
© ru nb ge ba nfe ber neuen IRedjtSgeftaltung w a r bie H breßr bon ben in b ib ib ita liftifd je n ©ebanfengängen unb bas Slbftellen a u f ben © ebanfen ber V erfeh rS g em e infd jaft; er if t bas b ö llig Sceue, baS bon © ru n b a u f ttm w ä lse n be ; feine w ichtigfte f^olge*
ru n g sieht ber § 25 3 1 0 tra ß V e rfD . lln b e re in b a r if t m it biefem
© ebanfen ber V erfehrS gem einfchaft eine fjo rtfe ß u n g ber SRücf*
fichtuahme a u f foldje © onberw üitfche, © o rg lo fig fe ite n , U n a rte n unb fRücffichtSlofigfeiten beS e in je ln e n V erfehrS teilnehm erS , bie ber © e fa m th e it fdjäblidh finb. ©¿heinbar u nb errüe fba re r © ru n b * faß eines S e ils ber frü h e re n Sledjtfgrechung w a r : ber g u ß g än * ger fü h lt fich a ls § e r r ber © traß e. § ö d jft feiten W aren bie U r*
teile , bie bem Fußgänger eine © d jn lb an feinem iira ftfa h rs e u g * U n fa ll sum aßen; auch a u f fe in törichtes V e rh a lte n m ußte fidj ber anbere V erfe h rS te iln e ljm e r, gans befonberS ber K ra ftfa h re r, einfteüen. © ru n b la g e ber neuen O rb n u n g if t sudjtbolleS V e r*
h alten eines ¡eben V e rfeh rS teiln eh m e rS ; ein Sttnfpruch beS E in * Seinen, baß bie anbern a u f fe in suchtlofeS V e rh a lte n tRücffidjt nehmen, befteht jeßt grunbfäßlich nicht mehr.
2IuS ber ätnberung in ber E in te ilu n g ber V erW altungS * behörben gegenüber bem fira ftb e rfe h r fo lg t m it einer gew iffen S w a n g S lä u fig fe it eine itn b e ru n g audj in ber H a ltu n g ber ©e*
rid jte . U n te rlä ß t bie V o ü se i WeifnngSgemaß in gew iffen gäH eu bie S in n ig e , fo fom m en Sie © e tid jte g ar nicht e rft sum Suge.
© in b bie ©erichte aber m it fra g e n beS © traß enberfehrS befaßt, fo haben fie n u n m e h r a ls © r u n b l a g e ih re r 9 t e d ) t f f ) r e = c h u n g :
1. bie oben erw ähnte ^Richtlinie im V o r fß r n h ber 31® traß*
V e r fO .: g o rb e ru n g ber S R o to rifie ru n g ;
2. bie ä R ö glid jfe it, ben V efonberheiten beS einseinen galleS Weitgeljenb ^Rechnung su tra g e n ; bie 3 1 © tra ß V e rfO . b e fre it ben 31ichter bon ber fR o tw e nb igfe it einer SlnW enbung fta rr e r 5Ror=
m e n; fie g ib t überWiegenb gefchnteibige, anßaffnngSfähige V o r*
feh rifte n ; fie rä u m t a u f m it bem iahrsefjntelangen bergeblidjen V em üßen — beffen S luSfichtSlofigfeit auch bon ber obergericht*
liehen SRechtfhredjung beS K ® . unb beS ehem aligen V a tjO b S ® . a n e rfa n n t w orben if t — , f ü r ¡eben e rbe n flid jen V o rg a n g a u f ber © tra ß e auch eine Siegel b ere itsu ljalte n, an ber bie V °E sei baS V e rh a lte n beS V erfehrS teilnehm erS meffen fa n n ; fie g ib t fn a fp , fü rs unb einfach baS S B efentli^e, unb aus ih m m uß n u n burch V erW altungS hanbhabung nnb Olechtfhredjung baS neue V erfeß rS re djt fich e ntw icfeln in ber S in ie , bie bon ber fReu*
o rb n u n g fe lb ft gewiefen W irb ;
3. ben © ebanfen ber V erfeh rS g em e infd jaft, beffen Vebeu*
tu n g unb S luS W irfung b ere its bargelegt W ürben.
©ieS if t ber „neue © e ift" ber 9 1 © tra ß V e rfO ., bon bem fidj le ite n s« taffen ben © e rid jte n am Enbe beS V o rfß ru d jS su r 3!© tra ß V e rf. a u S b rü d lid j su r 31echtShfIidjt gemacht Worben ift.
$ n feinem W e fe n tliiijfte n S e il if t SaS neue 31edjt fe it Wenig m ehr a ls einem ^ a l j r in K ra ft. 3 B ie I j a t f i c h b i e S i e c h t * f g r e c h u n g su i ßm e i n g e f t e l l t ? © a ß eine e in jä h rig e ge*
rid jtlid je Ü bung feine irg e n b w ie abfchließenbe V e itrte ilu n g ju * lä ß t, e rg ib t a lle in fdjo n bie E atfadje, baß bie O bergerichte unb nam entlich baS höchfte © e rid jt sur SlnW enbung beS neuen SlecßtS in bürgerlichen © tre itig fe ite n uodj g a r nicht ober fa u m ge*
fom m en fein tonnen. ® aS © ebiet beS ^a ftß flich trech tS aber be*
tra fe n gerabe bie K la g e n über eine gegen ben K ra ftb e rfe ß r ge*
richtete E in te ilu n g ber fRedjtfprechung. ©>ie © o rg fa ltS fiflic h t, Sic bom K ra ftfa h rs e n g fü h re r bei ber S cnfu ng beS ¡JahrseugS, bom K ra ftfa h rs e n g h a lte r bei SlitSWahl unb V ea u ffichtig un g beS f^ahr*
SeitgführerS e rfo rb e rt Würbe, fei, fo w ürbe geltenb gemacht, in s Unm ögliche ü b e rfß a n n t Worben. § ie r gerabe foK unb W irb jid j bie ÜReuregelung auS W irfen in e in e r E n tla ftu n g beS K ra ft*
berfehrS. U nb in biefer iR id jtu n g fin b Slnfäße s u r V effe run g nicht su berfennen.
© ie frü h e r bem K ra ftfa ljrs e u g h a lte r angefonnene auch tedj*
n ifd je Überwachung feines S ahrseugführerS burch eine b ritte SluffichtSherfon w irb n u n m e h r in ber Siegel n u r bei größeren gewerblichen ^Betrieben m it m ehreren K ra ftfa ljrs e u g e n g eforbert;
im ü b rig e n genügt ß e rfön lidje Überwachung burch ben § a lte r felbft, unb s w a r auch bann, Wenn er nicht K ra ftfa h re r if t ; 91®.
b. 26. Slug. 1935; V e rfe fjrS r. Slbhblgn. u. E n tfd jb g n . (V S IE .) 1936 © eft 1 9 lr. 14; b. 25. jRob. 1935: V S IE . 1936 $ e ft 2 5Rr. 103 ( = 1936, 4 4 4 6).
© ie grunbfäßliche Sinberung in ber E in te ilu n g beS ©efeß*
geberS 51er Siegelung beS © traß enberfehrS , irtSbef. ber U m fta nb , baß im ©egenfaß sur frü h e re n S iegelung bie ©efeßgebung aus*
gefprodjen fra ftfa b r fr e u n b li^ ift, hotte in ber Slechtfbrecbung ben © ebanfen a u ffom m e n laffe n, ob fdjlechthtn fäm tliche ein*
V lu fftiyC 4 iÖ 65. Saprg. 1936 §eft 7]
Seinen » o rjc p rifte n ber S t@ tra fe» erfQ . a u f jener » e rä n b e ru n g
^er IRedf)tSauffaffrtng b e ru fe n , a lfo in t » e rp ä ltn iS sunt frü h e re n
^ecpt a ls baS m i l b e r e © e f e p i. © . beS § 2 a 2tbf. 2 9 t© t® » . angujepen, fo rn ü anguwenben feien. S ie Stecptjpre*
^ u n g bat foldje 2 tu ffa jju n g sutre ffcn b a b g e le b t; eS if t Biel»
fitepr in t © ingelfaE su p rü fe n , toelcpeS ©efep, a uf ben je w e ils borltegenben ©acpBerpalt angetDenbet, bie fü r ben S u te r m il»
i>cre » e u rte itu n g guläfet (St® . b. 27. © ept. 1935; 0 2 ® . OreS*
ben B. 3. S lp ril 1935; 0 2 ® . SRüncpcn B. 6. Slug. 1935: »21©.
1936 § e ft 1 S ir. 26— 28). S e i jotcper 2tntoenbung gelangt m an auep Su einer bem 3 ie l beS ©efepgeberS enijprccpenben 5Rcd)t=
fpreepung; feinem SßiEen e n tfp rid jt eS burcpauS niept, » e rfc p ä r*
fangen gegenüber bem frü h e re n ¿ u fta n b fcptecptpin absulebnen.
tya b rläffige K ö rpe rß erle pu n g if t im allgem einen m angels 2ln»
ita g g ftrafrecptticp nicht B e rfo lg b a r; fa b rlä ffig e ©acpbefcpäbigung if t überhaupt ftra flo S . 3 m ©trafeenOcrfeprSrecpt if t baS anberS.
^Bcibe S ä te n fin b je p t g ru n b fä p lid ) nad) § 25 3 t@ tra fe » e rfO . ftra fb a r (bgl. 0 2 ® . SRiindjeu B. 13. © ept. 1935: SSt®. 1936
§ e ft 1 S ir. 48).
®afe auch ber gnfegänger fiep in bie » e rfe p rS g e m e in fd ia it in h ä rte re m SRafee a ls b ish er einfügen m uh, >Btrb eine w eitere Solge ber S leugeftaltung fein . SieueftenS p a t 2 )2 ® . SRüitcpen b. 13. Slug. 1935: SSI®. 1936 § e ft 1 S ir. 46 ben gufegänger b e ftra ft, ber burep p lanlojeS U n tp e rla u fc n a u f ber g a p rb a p n einen nach § 25 9 t@ tra h » e rfO . Berpönten © rfo lg h erbeigeführt pat. »efonberS t r i f t i g if t bie in machfenbern SRafee gu beob»
aeptenbe, auS bem © ebanfen ber »erfeprS gem einfcpaft pergelei»
tete Slbtnenbung ber Siecptfprecpung Bon ber b ish erige n ®e»
fapung ber » f l i c p t beS K ra ftfa h re rs , m it u n f a e p g e m ä » f e e m , gucptlofem V e r h a l t e n anberer » e rfe p rS te iln e p m e r gu e e cp n e n. U n te r ber £ e rrfc p a ft ber 3 t© ira fe » e rfO . befteht n u r bann fotepe 3 ?fltdjt noch, tnenn befonbere U m ftänbc einen Slnlafe bagu geben ( 0 2 ® . SreSben b. 4. unb 11. O lt. 1935: 2321®. 1936
§ e ft 1 S ir. 36 unb 37). S luf bie R egelung ber » o r fa p r t an
© trafeenfreugungen angetoanbt, e rgib t biefe Slnberung in ber S tnffaffung, bafe n u n m e h r bem » o rfa p rtb e re d jtig te n n u r u n te r befonberen » ora u S fe pu ng en gum » o r to u r f gemacht toerben ta n n , toenn er fiep a u f »eaeptung feines » o rre d jtS B erlaffen pat (SR®, b. 5. StoB. 1935 unb 0 2 ® . ®reSben B. 8. SRai 1935:
$21®. 1936 $ e ft 1 S ir. 65 unb 62 = 3 2B . 1935, 3403 43; auch St®. B. 21. £>eg. 1935: »21®. 1936 § e ft 2 S ir. 140).
S>ie Sleuregelung Bergichtet a u f eine g ü ü e Bon ©ingelBor*
fd jrifte n , erfept fie burd) b re i a l l g e m e i n e S i e g e l n , beren tB idjtigfte bie be§ § 25 S t© tra fe » e rfO . ift. ® a ra u § fo lg t in e rfter S in ie , bah § 25 n u r ba herangegogett lo irb , too eine anbere fefte Siegel nicht Borpanben ift. Sieben einer » e ftim m u n g m it feft
«ntfepriebenem S atbeftanb, g. 33. ben §§ 26 ff. S t© tra fe » e rfO ., to m m t bie ^e ra n g ie p u n g auch noch beS § 25 a lfo gerabe rtiept in » e tra e p t (fo gutreffenb 0 2 ® . SRüncpen B. 81. SRai 1935:
$521®. 1936 § e ft 1 S ir. 55). SRit bem S ie l be§ ©efepgeberS,
bie tlein licp en K ontroE m afenaptnen auSgufdütefeen, if t bie Stecht»
fpreepung u nn erein ba r, bie fiep bei einigen O bergerichten gur 2tu§f2lnto. gum § 25 9 t© tra fe ® e r£ 0 . e n tto id e lt pat. © ta rre , ü b e ra ll unb gu jeber 3 e it g ü ltig e Siegeln aufguftellen, pat bie 3 t© tra fe » e rfO . aus guten © rü n b e n im allgem einen abgelepnt.
S)aS im gegebenen fJaH V e rn ü n ftig e foE ber » e rte p rS te iln e p m e r tu n , unb baS gu tu n , ta n n ip m auch angefonnen toerben. 2)eS»
p alb fteHt § 25 grun b fä plicp a u f ben ® r f o l g ab, unb bem p at fiep auch bie gefamte Stecpifprecpung angefcploffen. 2eiber aber beftept itod) leine Ü be reinstim m ung in ber Stecpifprecpung gur 2tusf2lnto. gum § 25. @S m ag genügen, a uf 3 n l t e r [ o p » n e r : 3 ® . 1935, 2700 gu Bertneifen. © S a ft gu hoffen, bah bQS St®, fe in bie U n ftim m ig le ite n befeitigenbeS SRacpftoort fpre*
dien in irb .
3 u r Slntnenbung beS § 25 S t© tra fe » e r!0 . fin b B tn e ife l ge»
äuh ert toorben, ob bie Stechtfpredmng m it biefer allgem einen Siegel auS lom m en to irb . S)aS eine fa n n naep S lb la u f Bon 1 V4 3 ahren bereits m it » e ftim m tp e it gefagt toerben, bah bie Stecpifprecpung eS Berftanben pat, ben § 25 fe lb ft BöEig im (Sinne beS ©efepgcberS gu panbpaben. 21uS ber 3üH e ber ®nt»
fepeibungen mögen n u r b rei perauS gegriffen toerben: St®, b.
5. © ept. 1935: »21®. 1936 § e ft 1. S ir. 45: „SBenn auch aU5 gemeine » o rfe p rifte n über bie J a p rg e f^ to in b ig fe ii naep S t© trah»
» e r lO . niept beftepen, fo e rg ib t fiep boep aus ber allgem einen
© o rg fa ltS p flic p t beS § 25, bah ber K ra ftto a g e n fü p re r feine g a p rg efep toin big fe it ben jcto e ilig en » e rle p rS B e rp ä ltn iffe n an»
gupaffen p a t." f e r n e r St®. B. 20. 21ug. 1935: »21®. 1936 § e ft 1 S ir. 47: „® e ra b e ber in ber S t© tra h » e rlO . im aEgemeinen unb im § 25 im befonberen gnm SluSbrud getommene ®emein»
fcpaftSgebanle ö e rla n g t, baß beim Ü berholen jebe ® efäprbnng auep eines guhgängerS Bermieben W irb, bie burep gu geringen
© eiten a bftan b p e rb e ig e fiip rt toerben m ü rb e ." © nblicp 0 2 ® . SRiindien B. 1. O tt. 1935: »21®. 1936 § e ft 1 S ir. 44: „S lu n ift gtoar § 18 2Ib f. 2 S r a f tf » e r tO . niept fö rm lich in bie S tS tra jj«
» e r lO . herübergenom m en toorben, eine fachliche Sinberung to a r aber burep bie U n te rla ffu n g ber ^e rü b e rn a p m e nicpjt beabfiep»
tig t, toie fiep au§ ben © ing angS tnorten ber 2IuSf21nto. gu § 25 S t© tra h » e rtO . H a r e rg ib t" (fiepe auep S t®, b. 21. 2)eg. 1935:
»21®. 1936 Ipeft 2 S ir. 125).
SRan g e to in n t bei a u fm e rlfa m e r » e rfo lg u n g ber Stedjt»
fpreepung ben S in b ru d , bah fie m epr unb m epr bie SRöglidjlei»
ten e rfe n n t unb toertet, bie ip r ber § 25 f ü r eine B ernü nftig c, förberlicpe, ben » e rp ä ltn iffc n beS SingelfaES Stedjnung tragenbe StedttSantoenbung g ib t, © epreitet bie S tecptfpre^ung in biefer Slicptung toe iter unb to irb nam entlich auch in bürgerlichen S le d itS ftre itig le ite n ber neue ® c ift bemnäepft in bie Steeptfpre»
cpung © ingug palten , fo to irb ungtoeifelpaft bie © rto a rtu n g (3 ® . 1934, 2883) in © rfü E itn g gepen, baff „b e r S ag beS 3 n ira fttre = tenS ber 3 t© tra h » e r fO . gum SSenbepuntt ber Stecpifprecpung in K ra ftö e rfe p rS re ip tS fra g e n getoorben ift" .
b k <intö)ic!lun0 des üorfafjrirec^fes no<^ 6er Kei<fi0/iro0ens?er0e^r0or6nung in <Befe$gebun0 und Kec^tfpre 4 un0
» o n StecptSanmalt D r . 2 1 r n b t , © ü ffe lb o rf I .
» o n » e rte p rS p ra ftife rn unb » to iffe n fd ja ftle rn to irb ein»
ta iitig im m e r toieber ö e rla n g t, bafe bie Siegelung oe§ S tra fe n » f’ erleprg burep bie ©efeggebung fo etnfaep, fo tla r , fo un»
Ü ft'iftifcp u n b ungroeibeutig gu faffen fei, bafe ber gemetrte
•Scann, an ben fid ) biefe ©efepgebung ja toenbet, fte als 9Qng felb fto erftä nb licp pinnepm e, opne fiep alfo ü be rh au pt be*
^ u fet gu toerben, bafe -pier eine gefeplicpe Siegelung B o rlie g t,
°te ba§ altes nod) expresses v e rb is B orfdjreib t.
©benfo, fa g t m a n , tote jebeS K in b heute weife, bafe m an yedjtg auStoetdjt unb lin fS übe rp ott, ebenfo m iiffe n a u ^ bie ü b rig e n Siegeln b e i »erleprS tebenS jebem » o llS g e n o ffe n in
Sfletfcfl unb » l u t übergegangen fe in , jebem K ra ftfa h re r, jebem S tabfaprer, jebem © trafeenbapner, ja jebem t i n b . SDaS » e r*
p alten im » e rfe p r, fa g t m a n, mufe fo nnbetoufet, fo felb fto er*
ftän bliE ) fe in , bafe eine Ü berlegung im etngelnen 3 aüe g a r n id jt » la p gu g reife n b ra u d jt. ©benfo w ie ber erfahrene K ra ft*
fa p re r g a r ttid )t betonfet übe rleg t, ob er brem fen, fu p p e tn ober fd ja lte n mufe unb fo ll, ebenfo fo lt jeber SRartn in beftim m ten tp p ifd je n » e rfe p rS fitn a tio n e n unbemufet baS Sticptige tu n . (Senn e§ ift ja K a r, bafe bei ber ra piben © efcpm in big feit, m it ber fiep bie © egeuftanbe beS © trafeennerieprS a ufetnanber gu bewegen, jebe » e rg ö g e ru n g in ber Überlegung unb erft reept n a tü rlic h jebe falfcpe SRafenapme fo fo rt gu ben ungepeuerlicp*
ften Konfequengen fü p re n fa n n .
Siuffäße tSurífrifáje SSodjenfcIjnft
■420
® te fe E rw ä g u n g e n gelten n u n in gang befonberem SJlaße f ü r einen S a tt, ber ficf; im täglichen © traß enleben taufenb»
fdcf), ja m illio n e n fa c h w ieberß ott, näm lich f ü r ben S a tt ber K reugung üon g a fjrje n g e n , m. o. 28. f ü r ben g -a tt beg SSor»
fa ljrtre d jte g . © in K ra ftw a g e n fo m m t üon h ie r, ein anberer K ra ftw a g e n ober eine S tra ß e n b a h n fo m m t oon b o rt; w enn fie beibe m e ite rfa tjren , m ü ffe n fie am K rcugunggpunFt gu»
fam m e n fto ß e n ; mer b a rf atfo m e ite rfa tjren unb mer m uß h a tte n ? © o einfach biefe g ra g e ift, fo fd jw ie rig if t fie im gegebenen g ä lte gu bea ntw o rte n, u n b b a ß fie fo fd jw ie rig gu beanüoorten ift, bemeift fd jo n , baß bie gefe^lidje g a ffu n g — u m ba§ üorw eggunetjm en — FeinegWegg atg S be a t angufetjen ift. Unb w enn ber © c fjitie rfd je © a ß :
„ 2 e id jt beieinanber w otjoen bie ©ebanFeit, D o d j fja rt im Slaum e ftoßen fid f bie © a d re tt",
o fju etjin feine fta rfc «Berechtigung tja t, a u f bem ©ebiete be3 SlorfahrtrecEjteg fja t er fie — leib e r — in m o rtm ö rttid jfte m
© in n e .
SSie if t bie iß ta p ig ? D ie fß ra pig if t fo, baß ber t r a f t » f a ir e r , ber eine ungm eifetßafte § a u p tftra ß e b e fä h rt (w obei ich oon la n g a tm ig e n D e fin itio n e n , wa3 eine § a u p tftra ß e ift, abfelje), biefe ijja u p tftra ß e audj f ü r fid) in S tnfp rud j n im m t, b. Ij. j i d j beüorrecßtigt f ü iilt gegenüber ben re d jtg unb tin fg einm ünbenben Sieben» unb © eü en ftraß e n unb bem entfpredjenb b u rd jfä tjrt. Unb bie fß ra jig if t w e ite rh in fo, baß ber au§
Sieben» nnb © e ite n ftra fje n ßeraugFommenbe K ra ftfa h re r bem anberen, b. tj- bem a u f ber ip a u p tftra ß e ijeranFomntenben K ra ftfa tjrg e u g , and) ohne w eitereg bie V o r fa h rt lä ß t unb fe in e rfe itg erft bann bie K re ngung p a ffie rt, w en n fie w ieber fre i ift.
Sch fage b a m it bem erfahrenen K ra ftfa h re r nidf»tS Sleueg ; eg m uß bag aber gefügt Werben, u m m it b ie fc r fß ra jig bie gefe^Iidfje Siegelung gu üergteidjen.
Stodj ein SSort guüor gu ber gefeßtidjen' © n tw id tu n g : D a 3 S lo rfa ijrtre d jt if t ein e rft jungeg K in b unfereg SSerFetjrg»
Ieben§. fßraFtifd) w a r eg n a tü rlic h im m e r ba, a tte rb in g g n u r atg © em o h n ije itg re d jt, aber ber ©efeßgeber hat e3 e rftm a lig in ber S ierorönurtg ü. 28. S u t i 1926 a u fg e g riffe n , atfo gu e in e r S e it, atg fid j bie tB e rfe ljrg p ra jn g gang ungW eibeutig fd jo n in bem oben a u g ge fü ijrte n © in n e h in e n tw id e tt hatte".
D em entfprecfjenö fd jre ib t and) biefe SSerorbnung o o r:
„S in K rengungen unb an © in m ü n b u n g e n Oon SBegen hat, unbefdjabet ber Oont «ßotigeibeamten im © ingetfatte gu treffenben S lnorbnungen, bag a uf einem §aupiüerFei)rgm ege fid j bewegenbe K ra ftfa tjrg e u g bie V o r fa h rt gegenüber bem aug einem © eitenw ege fom m enben g a tjrg e u g ; im ü b rig e n h at bag Oon re djtg Fommenbe g a tjrg e u g bie tB o rfa tjrt."
SKan m uß gugeftehen — tro ß g e w iffe r S3eben!en, bie bam atg gegenüber b ie fer Sleuregetung geltenb gemacht Wur»
ben — , baß biefe S iegelung Fiar, e inbeutig u n b feft u m riffe n War. Stud) baß bei gwei g le icha rtige n © tra ß e n (gleichartigen
§ a u p t= ober Slebenftraßen) ba§ oon re djtg Fommenbe g a fjr»
geug bie S o r fa tjr t haben fo tlte , hatte fich, urfprünglicE ) ange»
le h n t an bag © d j i f f g r e c h t , bam atg fcijort bnrdjgefeßt. D ie gefeßtidje Siegelung fd jrie b atfo in Feiner SBeife etwag Sleueg o o r, fon be rn begnügte fich b a m it, einem fd jo n Oortjanbenen S ufta nb e te b ig tid j bie notw enbige gefeßtidje P rä g u n g gu geben.
U nb biefe fß rä g u n g w a r, w ie gefagt, nicht fd jte d jt.
S in n w a r eg fe ib fto e rftä n b iid j, baß biefe Siegelung n u r bann^ gu einem re ib u n g g io fe n tBerFetjr fü h re n fo n n te , w enn eg im eingetnen g a tte gang ungW eifeifjaft w a r, wag § a u p t» unb w ag Slebenftraße ift. U nb eg W ar w e ite rh in fe ib fto e rftä n b iid j, baß, w enn ein K ra ftfa h re r im gegebenen g a tte h ie rü b e r im (jw e ife l w a r ober fe in m ußte, er biefem Siebenten S iedjnung gu tra g e n tjatte, atfo lieb e r a u f ein gWeifeitjafteg SBorfatjrt»
re d jt üergidjtetc, atg eg n u n g cw attfam f ü r fid j in S tnfp rud j nahm . D a g t r a t n u n aber leib e r n id jt e in ; bie g ä tfc m ehrten fid ), in beneu — Weit eben b e i b e w eiterge faljre n w aren — la n g w ie rig u nb b u rd j bie S ofta ng en h in b u rd j g e ftritte n wer»
ben m ußte, w etdjcg bie § a u p t» unb wetdjeg bie Slebenftraße fei. © ine gange S ite r a tu r über biefe ^Begriffe c n tw id e tte fid j unb fo faß fich bie ©efeßgebung — le ib e r! — gegwungen,
in ber_ «Berorbnung o. 10. SJlai 1932 (S ID K . 1 932, 1 49 ) ben tö e g riff beg ¡jjauptüerFebrgmegeg b ig in g ©ingetgehenbfte feft»
gutegen. 9ttg SgaubtöerFeljrgmege W ürben n u n m e h r b e ftim m t:
,,a ) bie atg S ernoerE ehrgftraßen begeicßneten SBege, b t bie_ SBege m it © te ife n f ü r © djienenfaljrgeuge,
c ) biejenigen SBege, bie oon ben Sßoiigeibetjörben atg Sgauftt»
oerFehrgwege ober atg iß e rie hrg ftraß en e rfte r D rb n u n g b e ftim m t unb bie atg foid je geFenngeicßnet fin b ,
d ) außerhalb gefcßloffener D rtg te ite auch biejenigen SBege, bie nadj ben ta tfä d jtid je n S k rF e ijrg ü e rh ä itn iffe n atg
^aufitoerF ehrgw ege angufeßen fin b . Sitte ü b rig e n SSege fin b © e iten w eg e."
( £ t e r geicßnen fich fch»« bie © ru n b fä g e ber heutigen Siege»
tu n g ab, ba h ie r gum e rftenm at Oon einer jw iig e iiid je n Kenn»
geidjnung bie Siebe ift.)
D ro ß biefer fe tjr eingeijenbeu Siegelung w a r n u n eine SSefferung ber SSerFehrgtage n ich t gu bemerFen. Stuf bie © rü n b e h ie rfü r im eingetnen eingugetjen, e rü b rig t fid j an b ie fer (S te lle ; eg lie g t aber a u f ber § a n b , baß eine fo td j la n g a tm ig e Stuf»
g ätjiun g ber oerfdjiebenen S Irten ber ijaußtoerF chrgw ege nie»
m atg ß o p u tä r werben, n ie m a lg S te ifd j unb S t u t gew innen Fonnte. D ie Ü b e rfü lle Oon © e rid jtg e n tfd je ib u n g e n , bie biefe SSeftimmungen „a u g te g te n ", Wobei o ft genug bag eine © e rid jt bag © eg en teit üon bem a u g fp ra d j, wag bag attbere gefagt hatte, bemeift bieg g u r ©enüge. U nb w enn fich ßhon bie
© e rid jte über bie „S tu g te g u n g " b ie fer SSeftimmungen o ft genug ben K o p f gerbradjen, w ie fo ltte e rft ber K ra ftfa h re r, bem gur Ü berlegung n u r eine ©eFunbe, o ft n u r ber S k u d jte ii einer
© efunbe g ur SSerfügung ftanb, b a riib e r Ftar fe in ?
S tilen biefen SRängetn, bie fid j im S aufe ber S a b « gegeigt h atten, fo ltte bie SteicEjgftraßenöerFeijrgorbnung (9 l© tra ß » SSerFD.) begegnen. D ie U nfum nte üon © rfa tjru n g e n , bie m an hatte fam m etn Fönnett, gum eift aug fd jm e rg tid je n U n fä tte n jeber S trt, fo ltte tjie r einen Slieberfchtag fin b e n , ber bem K ra ft»
fa tjre r Oon S llorge n eine unbebingte S lid jtfc h n u r, ber bem SSerFetjrgridjter, bem © achöerftanbigen, bem $ o tig e tm a n n einen nie üerfagenben SRaßftab geben fo ltte .
S ft bag e rre ich t? § a b e n w ir heute in biefer brennenben S ra g e unfereg SSerFetjrgtebeng e nb tid j jene Slegetung, bie, w ie S u th e r fagtc, „ § ö r n e r unb 3 ä h n e I ja t " ? D ie fe g ra g e Fönnen W ir heute bea ntw o rte n, ba bie neue S iegelung, bie m it bem 1. S a n . 193 4 einfeßte, in g m ifdje n genügenb (Gelegenheit gum
© a m m e in üon E rfa h ru n g e n gegeben hat. D ie fe neue Stege»
tu n g ta u te t:
§ 27
„ ( 1 ) Sin K rcugungen unb © in m ü n b u n g e n üon S tra ß e n if t b e ü o rre d jtig t, Wer üon re djtg Fo m m t; jebod) tja b e n K ra ft»
faljrgeuge unb b u rd j SJlafchinenFraft angetriebene Schienen»
fatjrgeuge bie SSorfahrt ü o r anberen SBerFehrgteitneljm ern;
biefe Siegeln gelten nicht, loenn b u rd j a m tíid je SSerFetjrg»
geidjen eine anbere S iegelung getro ffe n w ir b . "
© o F ia r biefe Slegetung erfdjeint,. fo Fom ptigiert w irb fie b u rd j bie bagu ergangene S tu g fü h ru n g g a n w e ifu n g , bie im eingetnen fotgenbeg b e fa g t:
„ ( 1) © ru n b fä ß lid j Ija t bie V o rfa h rt, Wer Oon redjtg Fommt. D ie g ur fcßnetieren S tb w id tu n g beg ^e rF etjrg ben K ra ftfa tjrg e u g e n unb burctj SOlafcIjincnFraft angetriebenen
© djienenfatjrgeugen eingeraum te SBeoorrecßtigung b a rf nicht b u rd j ä R iß b ra ud j g u r S e h in b e rm tg tangfam eren SSerFehrg fü h re n , © in SSorfatjrtrecht befiehl nicht, w enn ber fo n ft ée»
oorrecßtigte e rft an ber K rengung e in tr ifft, w äßrenb ein ta n g fa m bew egtidjer SSeriehrgteitnehm er fid j fd jo n in ber K re ugung befinbet u nb gur © ew ä ß ru n g ber iß o rfa h rt im Sereicß ber K re ugung h alten müßte.
(2 ) K ra ftfa tjrg e u g e unb © djienenfaljrgeuge fin b unter»
e inanber gteichberedjtigt. © ine a u g b rü d tid je S e ftim m u n g ü be r ein S o rre d jt üon öffentlichen S lerFehrgm ittetn im S im enüerFetjr ober üon oottbefeßten SOlaffenüerFeljrgm ittetn if t in ber © traß enüerF ehrgorbnung n id jt aufgenom m en Wor»
ben. Stuf biefe SSerFetjrgmitteí if t fctjon a uf © ru n b üon
§ 25 n ad j ben U m ftänben befonbere S lüdficß t gn nehmen, ih re SSetjinberung ingbefonbere gu üerm eiben.
65. gafjtg. 1936 § eft 7] Stuffäge 421 (3 ) StuSnaßmen Don her Säorfaßrtregel m ü ffe tt burd)
am tliche SSeríeíjrggetdjett fenntlicf) gemocht tuerben. <SoId£>e Beicßen fin b ,S ?o rfaljrtre d)t achten!“, ,§ a u p tD e rfe fjrS ftra ß e ‘ unb ,<Straf3e e rfte r D rb n u n g V '
ig ie r überfdjneiben fiel; bie ffSaragrapßen. D e n n toaS im
® efeg ató Siegel erhoben m orben ift, näm licl) bie SSorfaßrt bon redjtS Kom m enben, m a d jt bie SluSfüßrungSanmei»
t a g g u r SluSnaßme, inbem fie — a u f bie frü h e re n b e g riffe a ftrü c fg re ife n b — mieber ber §au ptD e rfe ß rS ftra ß e, bie a ller»
ta g S ai§ foldje geienngeießnet fe in m u ff, ben SSorgug b e tle il)t.
® ie S tuS füßrungS anm eifung begeießnet bies gmar ató ,,2luS»
ftaljm e bon ber S S o rfa ljrtre g e l''; ta tfä c ß lid j ift aber burd) bie W gm ifdjen e rfolg te Kenngeicßnung ber iQauptDerfeßrSftpaßen — benen nací) bem S lun b erla ß beS S leicfjéD erfeíjrém inifterá oom 19- O ft. 1934 (D tiS K . 1934, 3 4 4 ) bie g ern o erfe ß rS ftra ß en gleicßgefegt fin b — bie SluSnaßme g u t Siegel unb bie Siegel 5u r Slu&naßme gemorben. $ a lie g t bie eine D u e lle ber SSer»
W irru n g . $ ie anbere lie g t in ber p ra ftife fje n tS urcß füß rung ber K em tg eid jttu ng ber © tra g e n . S íííerbingS fa n n ber K ra ft»
TQfjrer, ber eine ¡gmuptDerfeßrSftraße b efährt, biefe ató foldje w e ift (auch n id jt im m e r!) an ber Kenngeicßnung erfennen.
p o lje r aber meiß er, baß in ben Siebenftraßen a u f baS SSor»
fa ijrtre d jt biefer fQauptDerfeßrSftraße aud) burd) entfprecfjenbe
© d lilb e r ßingem iefett if t ? 2Ran faßre e in m a l beroußt unb b u fm e rffa m eine Sjbauptftraße unb adjte b a ra u f, in mie Dielen Scebenftrafiett baS entfpreeßenbe © cß ilb angebracht bgm. n id jt (Wtgebradjt ift, unb m an m irb fiel) n u r m u nbern, baß n id jt n oäj m ehr U n g lü d e p a ffie re n . ® e n n tß e g ie tifd ) betrachtet haben — m angetó befonberer Kenngeicßnung — bañad) founbfo biele oon redjtS einm ünbenbe © eite n ftra ß e n , aud) menn fie nocß fo unbebeutenb fin b , ein SSorfaßrtrecßt, baS — gurn
® Iü cf — bie m eiften auS biefen Siebenftraßen ßerauSfommen»
hen K ra ftfa h re r g a r n ich t m a l f ü r fid ) in Slnfprucß nehmen.
fSagu fo m m t bie SSerfcßiebenartigfeit ber © cßitber, toie iie oben miebergegeben ift, bie n a tü rlic h auch n id jt Der»
tafaeßenb t o ir ft unb felb ft a lte V ete ra ne n ber S anbftraß e o ft Wod) gum Siacßbenfen n ö tig t.
S chließlich fo m m t bagu noch eine g ü ííe anberer © efidjtS » h u u fte : S)aS 23orfaI)rtred)t ber S tra ß e n b a h n hat m a n o ffiz ie ll w tt bent oben miebergegebenen ©ajge fa lle n la ffe n : „ K r a ft»
faßrgeuge unb ©cßienenfaßrgeuge fin b u n te re in a n b e r gleich®
b ere ch tig t." 91ber biefe fia re S k ftim m u n g w irb bureß ben nadjfolgenben © a ß fo g u t mie mieber aufgehoben, ober jeben»
fa ltó gang erheblich oerm äffert. S8 aS heiht h ie r „ö ffe n tlic h e s SSerfeßrSmittel im S ittie n D e rfe ß r", m ann if t ein SSeríeíjrSmitteí t a „ä R a ffe n D e rfe ß rS m itte t" unb m ann if t eS „D o ll b e fe ß t"?
© o Diele g ra g e n , fo Diele g m e ife t!
§ a t bie S tra ß e n b a h n hie rn ad ) ein SSorfaßrtrecßt befom»
tuen — baS ih r in t erften © a ß g run b fä ß lich abgefprodjen iDnrbe — ober ß a t f i e eS n id jt? U nb fo ll etma ber K ra ft»
W agenführer im fritifc h e n aiugertblicf fidfj e rft baoon über»
| eugen, ob fie „D o ll b efeü t" if t ? S£atfad)e ift, baß bie © tra » ta b a ß n e n im g roß ftäbtifcljen SSerfeßr fich u m ba§ — ihnen g tu n b fä jjlic ß abgefproeßette — SSorfaßrtrecßt ü be rh a u p t n id jt oefüm m ern unb g le ichg ültig , ob fie D oll befegt fin b ober n id jt, fdjlechthin ein S S orfahrtredjt gegenüber bem K ra ftfa h re r er»
Swingen. ® aS if t eine E rfa h ru n g , bie m a n täg lich a n feber
®traßcnecfe ntadjen fa n n .
© ch m ie rig fe ite n befonberer S lrt machen bie IRabfaßrer.
§ 2 7 fp ric h t ihn e n g ru n b fä tjlid ) e in S S orfahrtredjt gegenüber
° ew K ra ftfa h re r ab m it ben S B orten: „ ...g e b o e ß haben K ra ft»
mßtgeuge u n b b urd) fO la fd jin e n fra ft angetriebene Schienen»
ta rg e u g e bie Säorfaßrt Dor anberen S S erfeßrSteilneßm crn."
£ & e r auch h ie r m irb biefe an fid ) fia re u n b begrüßenämerte ite n b e ß im m u n g burch bie SluSfüßrungSanm etfung m ieberum n a rf abgefdjmäcßt, unb gmar in boppelter Sicchtung.
E in m a l b e ftim m t bie 21u S fü i)run gsan m e ifu ng :
„ E i n 33o rfa Ijrtrc d )t befiehl n id jt, menit ber^ fo n ft 23e»
b o rre d jtig te e rft an .ber K rengung e in trifft, mahrenb ein t a g f a m bem eglidjer SSerfehrSteilnehmer fich f t a rt in ber
® reugung befinbet u n b g u t © e m ä ljru n g ber SSorfahrt in t Säereich ber K re ug itng h alten m ü ß te ."
G r if f t biefe Säeftim ntung and) a uf S ia b fa fjrc r gu, b. !)•
fin b fie als „la n g fa n t bemegtiche SSerfehrSteilnehm er" angu»
fe()en? E in e E n tfd je ib u n g if t m. SB. gu biefer g rn g e b ish e r noch nicht e rga n ge n; aber menn baS £ )£ © . S reS ben in einer E n tfd je ib u n g (9 i® K . 1935, 3 5 1 ) fo g a r K ra ftfa ljrg e u g e , bie im gegebenen g ä lte ta tfä c h lid j la n g fa m fahren, gu fo ld je n „la n g » fam beroeglidjen S S erfehrS teilnehm ern" redjnet, fo if t bie Säe»
fü rd ß u n g nicht unb ered )tigt, baß m ir bemnächft audj 9iab»
fa h re t in einer E n tfd je ib u n g gleichfalls a ls „la n g fa m bemeg»
tid)e S S erfehrSteilnehm er" antre ffe n merben. SDamit märe ihnen aber n u n ein S S orfahrtredjt g u e rfa n n t, baS m a n ihn e n bod) g ruttb fä glich abfehneiben m ollte.
© o b a n n b e ftim m t Slbf. 3 ber S luS füIjruttgS anm eifung gu
§ 27, mie ich oben fd jo n miebergegeben l^abe, baß ber auS ben 97cbenftraßen §erauS fontm enbe baS SSorfahrtrecßt ber § a u p t»
ftraße beachten m uß, menn er burd) entfpredjenbe © d )ilb e r h ie ra u f a u fm e tffa m gentadjt morben ift. Unb ba biefe Säe»
ftim m u n g fein en U n te rfd jie b maeßt gmifeßen K ra ftfa h re r unb g ia b fa ljre t, fo bebeutet baS a lfo , baß ber auf einer § a u p tftra ß e faßrenbe fR abfaßrer D orfaßrtberecßtigt ift gegenüber bem auS ben rechten 97ebenftraßen fom m enben K raftfaßrgeuge. ® ie g ra g e ift h ie r m oßl berechtigt: SBeldjer K ra ftfa h re r, roelcßer SRabfahter if t fieß biefeS feinen unb fo m p lig ie rte n UnterfcßiebeS bem ußt?
® a 3 S S orfahrtredjt ber ifSoftmagen, ttrfp rü n g lid ) berußettb a uf bem 9iißoft@ . Don 1871 ( ! ) m a r burd) ©efeg D. 13. ®eg.
1933 (SK55331. I , 1 05 8) b e fe itig t m orben, naeßbem -fieß gerabe ß ie r U n g u trä g lid jfe ite n feber S lrt ßerauS geftellt hatten. ® ie 3i©traßS8erfSSD. fü ß r t eS a n f e ß e i n e n b aueß n id jt mieber ein. S rn m e rijin befagt ber § 3 2 Slbf. 3 :
„g a ß rg e u g e n , bie g u t E r fü llu n g iß re r ö ffe n tta e n ober bem gemeinen SBoßl bienenben Stufgaben freie Säaßn brau»
eßen unb a ls . folcße fenntlicß fin b (SBegerecßtSfahrgeuge), if t iß la g gu maeßen."
U nb feßon ßat ein oberes © erießt e rflä r t, baß biefe Sieftim » m u n g regelm äßig a uf bie K ra ftfa ß rg eu ge ber qSoft guträfe, biefe alfo regelm äßig „SBegeredjtSfaßrgeuge" im © in n e biefer Säeftim m ung feien, g n ber E n tfd je ib u n g heißt eS m ö r tlid j:
,,97ad) ber m eiten u n b a llg e m e in gehaltenen g a ffu n g beS § 32 Slbf. 3 fa lle n aber fegt aud) bie gaßrgeuge ber ffSoft g ru n b fä g lid j u n te r ben S ie g riff ber SBegerecßtSfaßr»
geuge, fom eit fie fßerfonen, Säriefe unb ißafete beförbern unb b a m it bem gemeinen SBoßl bienen. $ a ß fie g u r orbnungS»
m äßigen E rle b ig u n g iß re r Slufgabett freie SSaßn brauchen, menn fie in Siemegung fin b , ia n n nießt gm eifelßaft fe in ."
(D S ® . K a ffe !: 91® K. 1 935, 3 5 4 .)
ISaS K ® . if t entgegengefegter ä lie in u n g . ES fa g t:
„ § 3 2 Slbf. 3 ift m ith in n u r b an n anm enbbar, menn bie Don bem gaßrgeuge gu e rfülle nb e Stufgabe an fid) eine b e ra rt b e fdjle un igte ® u rd )fü ß ru n g e rfo rb e rt, baß bem ü b rig e n SSerfeßr ein gugum uten ift. ® aS m ag in eingelnen g a lte n befonberer S lrt audj bei gaßrgeugen ber iß o ft gutreffen, fa ttn aber im oorliegenben g a lt , mo eS fieß um bie SSorfaßrt eines bem SluStragen ober ber E in » ßo lun g ber iß ofifenbungen Don ben eingelnen J ß o ftä m te rn bienenben galjrgeugeS Ijartbeltct, n id jt oßne meitereS ange»
nom m en m e rb e tt. . . "
( K ® . : 3 t® K . 1936, 8 = SSB. 1 93 5, 3 4 0 1 .)
91ber aud) biefe E n tfd je ib u n g be§ K@ . b e frie b ig t in fo fe rn n id jt, a ls fie im m e rh in „ i n eingelnen g ä lte n befonberer S lr t"
ber ißoft ein S 3orfa!)rtred)t e in rä u m t. © o ll etma ber K ra ft»
fa ß re r p rü fe n , ber ftd) unterloegS einem ^o ftm a g e n n ä h e rt, ob h ie r etu folcßer „c tn g e ln e r g a lt befonberer S lr t" D o rlie g t?
® iefe g r a gen ließen fid j noeß beliebig üerm eßrett, u nb m it 3 ie d jt fa g t SiegfR. D r. © d j i f f e r e r in 9i23K. 1935, 3 4 6 :
' • _ßanbeit fid ) ß ie r auSfcßließlicß um bie g ra g e , ob ote SjertehrSficßerßeit a lle r SSerfehrSteilnehmer eine ® u rd )»
locßerung ber SSorfaßrtreget gugunften geroiffer SSerfeßrS»
teuneßm er ü be rh a u p t guläßt. U nb biefe g ra g e m irb Dott ber ffS ra jis ein b eu tig D e rn e in t."
3Ran m irb m itß in a lle s in allem Betrachtet bie heutige gefeglidje Siegelung beS SSorfaßrtredjteS feineSmegS a ls eine
422
Siuffätje [Surfftifcge fflodjenfdjriftibeale S ö fu n g B e tra u te n förtnett. U nb eine fü n ftig e ©efelg»
gebung — u n b fotueit m ir o rie n tie rt fin b , ift bereits eine grm tblegenbe Säuberung ber 33orfagrtS beftim m ungen in 83or»
B ereitung — m irb fic^ ü e ru ü n ftig e rm e ife an bie ta tfä c fjlii^e 33erfegrSübung, m ie id) fie oben gefcgilbert gäbe, gu g alten gaben.
II.
ly ü r bie S u r ifte n fin b n u n m it Bern 33orfagrtrecgt gmet
© ebanfengänge u n tre n n b a r oerbunben, bie b is gum Ü be rb ru fj in jebem b e ra rtig e n S a lle gur D ebatte fie le n :
a ) ber erftere b e trifft bie S ra g e ber S3orau3fegbarfeit unb lä ß t fid ) fom obi im [tra f* mie im gioilrecgtlicgen S in n e bagingegenb .gitfam m en fa ffe n :
SRufj ber Sßorfagrtberecgtigte b a n tit re g n e n , bafj fein SSorfaijrtrecfjt oon anberen SBerfegrSteilnegmern, inSbe»
fonbere oon ben o o rfa g rto e rp flic g te te n fra ftfa g rg e u g e n n id )t beachtet m irb ?
S n biefer g-rage, über bie im S aufe ber leisten S a b re eine gange S ite r a tu r entftanben m a r, bot n u n bie S R S trafj*
S3erfD. eine g run b fä tjlicg e SBenbung ber Sinfcijauungen ger»
beig efüb rt. S o ber D a t lie g t I)ier ber S ^ m e r fm n ft beS gangen SßroblemS. D e n n m enn biefe S ra g e bejaht m irb , fo m irb , mie fd jle d jte rb in g S n icfjt gu leugnen ift, baS 9SorfaI)rtrec£)t iltu fo rifc b , m o ra u f bie SBefämpfer biefeS S ljiom S a u h im m e r mieber, gum D e ü m it le ib e n fc ^a ftlirfje r Schärfe, gingeroiefen haben. D aS SR®, batte biefe S ra ge b e j a h t . (Scb feije bemüht baoon ab, bie ung äg lige n E ntfcgeibungen ber legten S a g te , bie biefen
© eficgtS pu n ft in im m e r neuen S a ria tio n e n beroorboben, gu girieren. S ie fin b heute ü b e rh o lt unb ein .g u tü c fg re ife tt a u f biefe E ntfcgeibungen to n n te beute n u r S S erm irrung ftifte n .) E ntfprecgenb fein er a llg e m ein en SRecgtfprecgung über baS 3 o *iR e h o n n g » 3 ie g e n Oon T o rh e ite n unb Un»
befonnenljeiten anberer (o g l. m eine Ü luS fügrungen in E ge r 5 1, 1 5), batte eS auch h ie r ben S a g a u fg e fte tlt, b a | ber V o rfa h rt*
berechtigte n id jt b a m it rechnen ton ne u nb b ürfe , bah ber anbere 33erfegrSteilnegm er, a lfo ber S S orfagrtüerpflicgtete, ig m fein SSorfafjrtrecfjt auch liehe, bah er o ie lm e g r m it ber Un»
befonnengeit unb ber S e ic h tfe rtig fe it beS 3 ? o rfa g rtü e rp f!ih te te n gu rechnen gäbe. D ie Sonfequeng biefeS ©ebanfettS if t nage»
lie g e n b : © le ih g ü ltig ob m ir baS 33o rfag rtre d)t guftegt ober n ih t , i h m u h im m e r fo fa h re n , a ls ob eS m ir mögt guftänbe.
Gr§ braucht n u n a u f baS g ü r unb SSiber b ie fer Sin*
fcgauungSmeife geute n i h t m egr eingegangen gu toerben, ba fie, mie oben fcgon geroorgegoben, oon ben © ericgten fe it ber E in fü h ru n g ber _ SRStrahSSerfO. aufgegeben m orben ift. D ie
© e r ih te gaben eingefegen, bah biefe SluSlegung m it ber ißrä»
am bel g u r 3fS tr a h ® e r tO . n i h t m e gr in E in H a n g gebracht merben ta rn t, mo eS g e ih t:
„ D ie S ö rb e ru n g beS Ä ra ftfa grge ug S if t baS to m SReidjäfangler unb S ü g re r geroiefene 3 ie l, bem a u h biefe D rb n u n g bienen fo ll. S ie m ill bem tecgn¡fegen S o r tfc g ritt baburcg bie 3Bege ebnen, bah n ih t m egr beftim m te tecgnifcge SERittel oorgefcgrieben merben, fon be rn n u r ber m it bem jem eils beften S R itte l gu erreicgenbe E rfo lg f ü r ben 33erfegr.
S o m ill fie a u h baS SSergalten im SJertegr unb bie 33er»
fegrSberoegung regeln, ogne b u r h unüberfegbare unb b o h f ü r bie S S ie lfä ltig teit beS SebenS n ie m a ls auSreicgenbe E in»
geloorfcgriften ben SSerfegr gu gemmen u n b einguengen.
§ e rfte lle r unb § a lte r ber 33ertegrS m ittel, jeber S3erfegrS»
te iln e g m e r unb a lle bie 33erfegrSorbnung b u rh fü g re n b e n u n b anroenbenben 33ermaltungS» u nb © ericgtSbegörben m üf»
fen f t h oon bem neuen © e ift biefer D rb n u n g leite n la ffe n , u m fo tg re r 33eranttoortung gegenüber ber 33ertegrSqemein»
f h a f t gerecht gu m erben."
S3oran üinS fO , foie bei bem Snftangenm ege oerfiänb»
lieg ift, bte ~ 2 ® . (o gl. j. 33. O S ® . T r e ib e n : 3 3 8 . 1935, 3 4 0 5 ; D S © . D iiffe lb o r f: SRDK. 1935, 3 5 3 ). 9K it gang be»
fon be re r S fta rg eit m ürbe baS D S ® . D i i f f e l b o r f ben neuen jR eh tS g ru nb fäg en gerecht, menn eS im U rt. o. 21. D ft. 1935
= 3 ® . 1 93 5, 3 6 4 7 23 (fR D .f. 1 935, 3 2 9 ) a u S fiig rte :
„D aß aber bie S3effagte ba? SBorfafutrecgt beS auf ber §aupt»
Bertegräftrage Bon recgts ger tommenben Klägers nicgt beachtete, mußte für ben Kläger tatfäcglih außerhalb aller SebenSerfagruitg liegen. SBoflte man bagegen Bon bem Kläger als bem SBemijjer ber JgauptBerfegräftrafje gruttbfäßitdj Bertangen, baß er bamit gu tecgnen gäbe, ein Söettujjer ber Sßebenftraße roerbe fein S3orfagrt»
recgt nicgt beacgten, bann mürbe baS äur golge gaben, baß ber SBettuger einer JpauptBerieljrSftraße oor ber ©inmünbnng einer jeben SRebettftraße feine ©efcgminbigfeit gerabfegen mühte, meil er mit 33erfegräoflicgtDeriegungen ber Slennger ber SRebenftraße gu tecgneit gatte. ® ie Einrichtung einer §auotnerEegrSßraße gat aber nur bann groed, menn igr SJenuger feine Stftcffidgt auf bie etnmünbenbett 9tebenfiraßen gu negmen braucgt, menn nicgt befonbere Umflänbe Bortiegen. ^ebenfalls gatte ber Kläger nicgt bie ^fliegt, m it 8tüd»
fiegt auf bie SBetlagte nnb megen ber Einmünbung ber oon ber S3ettagtcn benugten Slebenftraßen tangfam ju fagren. ©erabe meil bie Sefiagte langfam an bie ©traßenfreujung geranfugr, tonnte fid) ber Kläger barauf nerlaffen, baß fie fein äSorfagrtredjt bead;tete."
® aS f R e i h § g e r i h t fo lg te feg r balb. S n ber E nt»
fegeibung o. 25. D !t. 1935 (fR D K . 1936, 8 /9 ) menbete eS fid ; g ru n b fä |lic g oon fe in e r b ish e rig e n iR ecgtS anfhauung ab unb fa g t:
„ . . . bah eS gerabe S o g a lt unb 3 'o n i 33orfagrt»
re h tä ift, baß ber ^Berechtigte feine g a g r t ü be r bie tr e u » gung ungehem m t fortfetsen b a rf unb fo ll, fofe ru baoon n id /t bei ben befonberen U m ftänben beS S alleS eine © e fä g rb u n g anberer gu befürchten ift, bah er aber n ih t auh er a d jt taffen b a rf, b a f fei« fR e h t Oon bem g ur © em ä grun g ber V o r fa h rt i33erpflid)teten .perlest merben fö n n te , unb bah er fe in jR edjt nicht ergm ingen b a rf. $ ie fe r S ln fih t if t g ru n b fä ^ lih beigu»
tre te n . fR ih t b e ig e p flih te t merben ia n n ber frü g e r in ber fRecgtfprecgung (o g l. g. 33. fR © U rt. 2 D 2 4 5 /2 9 o. 17. S u n t 192 9 = 3 2 8 - 1 930, 2 8 6 8 17) oertretenen S K einung, bah ber 33orfagrtberecgtigte n a h 3 tn fid)tig m erbe n eines g u r ©emäg»
ra n g ber 33orfagrt oerpftiegteten ^ra ftfa g rg e u g e S fh o n a lle in beSmegen, m e il er m it einer SSeriejjung fetneS S3or»
fa g rtre h tS a ls n i h t a ufjerga lb ber g e m ö g n lih e n E rfa h ru n g liegenb rechnen m u h, feine — u n te r S 3erüdficgtiguttg ber fo n ftig e n U m ftänben g u lä ffig e — © efe g m in b ig ie it erm äßigen u n b b is g u r fidje re n 33erftänbiguttg m it bem 3 3 e rp flih te te n ta n g fa m an bie K re ngung h era u fa gren m uh- D ie s m ürbe ber Oon ber fR S tra h 3 3 e rfD . gem oltten S ö rb e ru n g eines flü ffig e n SSeriegrS m ib e rfp re h e n , bie fie b a b u rh e rftre b t, bah fie, jeben D eitne gm er am ö ffentlichen 33erfegr Oer»
p flih t e t , fid) fo gu o erg a lte n, bah er fein en anberen fegäbigt ober m egr a ls u no e rm e ib b a r b e tä ftig t (§ 2 5 fR S traf;»
¡33erfD.). SSenn bie jR S tra f)3 3 e rfD . im § 27 ben oon rechts K om m enben a u S b rü d lih f ü r ,b e o o rre h tig t‘ e rflä r t, fo fteg t bemgegenüber bie iß flic g t beS anberen, biefeS 33orred)t gu a h te n , unb a u f b i e E i n h a l t u n g b i e f e r i ß f l i h t m u h f i e g b e r S B e o o r r e d j t i g t e g u m m i n b e f t e n i n f o i e g e n S ä ü e n , i n b e n e n f e i n 3 3 o r f a g r t » r e h t a n h e r 3 f o e i f e l ft e g t , g u n ä c g f t o e r l a f f e n b ü r f e n. E r ft menn befonbere U m ftänbe erfennen taffen , bah ber gur © eroägrung ber S io tfa g rt 33erpflid;tete — fei eS auS S a g rtä ffig fe it ober anberen © rü n b e n — bie 33or»
fa g rt n ih t e in rä u m t, m u h ber 33erehtipte g n r 33ermeibung eines U n fa lls fe in S3ergalten banaeg e in r ih te n ."
D aS fR®. ftegt a lfo geute a u f bem — in ü olle m Um»
fange gu b illig e n b e n — S ta n b p u n ft, bah ber 33orfagrtberecg»
tig te g u n ä h ft b a m it re h n e n fa n n , bah ber anbere 33erfegrS»
te iln e g m e r ig m fe in SJorfagrtrecgt a u h lä ß t u n b n u r, menn gang befonbere U m ftänbe oorlie ge n , inSbefonbere menn er baS r ü d fih ts lo fe 38 e it e rfah re n beS anberen e rfe n n t ( m it bem* er g u n ä h ft n i h t gu reegnen b rau chte !) fid ) banaeg einguftelten gat. D i e f e r S t a n b p u n f t u n f e r e S D b e r f i e n © e » r i c g t S e n t f p r i h t O o l t u n b g a n g b e r t ä g l i c g e n S a g r p r a j i S .
b)^ S n berfelben E n tfh e ib u n g äuhert f i h baS fR®. and) grattbfäglid) gu bem gmeiten ©ebanfengange, ber m it bem b e g riff beS 33orfagrtred)tS u ntren nbar oerbunben ift, n a m lih m it ber S ra g e : 38ie fh n e tl b a rf ber S3orfagrtbered)tigte nun auf bie S trafjenfreugung gu fagren ? 3 u biefem «Bunlte fü g rt eS folgenbeS auS;
65. Qafjrg. 1936 ©eft 7] Stuff tilge 423
„ S i e © tra ffa m m e r geßt n u n baBon aug, baß ber Slngeflagte § . ben SBagcn beg © . Bon bem Slugenßitcf an, in bem er iß n e rftm a lig a u f ber K .» © tra ß e w aßrgenom m en butte, im Singe besaiten m ußte, ba aueß u n te r ber § e rr»
fcßaft beS gegenw ärtig gettenben S3erfeßrgred)tg ber S3or»
fa ß rtb e re d jtig te .b a m it rechnen m uffe, baß iß m ber anbere ffü ß re r bie V o r fa h rt nießt e in rä u m t. S ie fe r Slnficßt fa n n in fo w e it betgetreten w erben, al§ m it iß r gum S lu g b ru d ge*
bracht w erben fo li, baß ber S3orfaßrtberecßtigte, aueß w enn er g un äd jft im V e rtra u e n a uf © ew ä ß ru n g ber SSorfaijrt, tute oben a ug g e fü ijrt, w cite rfa ß rc n b a rf, bod) fein Singen»
m e rf b a ra u f r ie t e n m uß, ein o e rfe ß rg w ib rig e i SSerßalten beg g u r © ew ä ß ru n g ber S3orfa£jrt SSerpfIicf)teten recijtseitig 5U erfennen. ¿Dagegen erfcßeint nießt auggefc£)loffert, baß bie
© tra ffa m m e r bag SJiaß ber f ü r biefe ^Beobachtung erforber»
ließen © o r g fa lt ü b e rffra n n t ßat. Slngeficßtg ber SBenbung,
§ . ßätte, w enn er ben SSagen beg © . im Stuge beßaiten ßätte, alSbaib erfennen m ü ffe n , baß biefer fe in S Borfaßrtredft m it einer an © ießerßeit grengenben SBaßrfeßeinticßfeit nießt aeßten werbe, lie g t ber © cßluß naße, baß bie © tra ffa m m e r ß ie r eine ununterbrochene ^Beobachtung beg ©.feßen SSageng öon ¡q. v e rla n g t ßat. © ine folcße fa n n aber nieißt Bon iß m geforbert Werben. S e n n eg if t gu berüeffießtigen, baß ber S ingeflagte ¡q. aueß a u f ben ü b rig e n SSerfeßr u n b etwa in iß m fieß geigenbe © efaßrenquetien aeßten m ußte, unb baß er ingbefonbere in e rfte r S in ie a u f aug ber anberen © eite ber K .» © tra ß e fom m enbe, i ß m gegenüber Borfaßrtberecß»
tig te K ra ftw a g e n aeßten m ußte. S e n n folcßen SSagen gegen»
über w a r er — w ie © . iß m gegenüber — gu erßoßter iBor»
fidßt o e rp flid jte t."
Slucß ß ie rin if t bem 3t@. gu folgen. S e n n eg ift ja felbft»
öerftanblicß, baß ber SSorfaßrtberedßtigte fieß im gleichen Slugenblicf gu einem SSorfaßrtoerpflicßtcten u m w a n b e ln fa n n , toemt eben Bon reeßtg ein gaßrgeug fo m m t, unb baß er bem»
etttfßredjenb feine g a ß rg c fd jw in h ig fe it eingurießten, a lfo fo 5u faß rett ßat, baß er noeß B o r ber © tra ß e n fre u g u n g an»
h alten fa n n .
Siucß b ie fer © a jj e n tffm d jt baßer ber täglichen fjfaßr»
ß ta jig .
S ie fe beiben © ebanfengänge feßtießen fieß n u n nießt etwa flegenfeitig aug, fon be rn betreffen n u r anbere fjä lle . Sgat ber ftfte Borwiegenb ben g a l l in t Sluge, baß bie © tra ß e n fre u g u n g überficßtlicß ift, bem S o rfa ß rtb e re cß tig te n a lfo Bon reeßtg feine
© efa ß r b ro ß t, fo b e trifft ber gweite g a lt in e rfte r S in ie bie
unüberficßtlicße © tra ß e n fre u g u n g , an ber eben Bon recßt§ ßer jeben Slugenblicf ein ^a ß rg e u g auftaueßen fa n n , bag feiner»
feitg B orfaßrtberecßtigt ift. S f t ober ber K ra ftfa h re r aueß gegenüber bem Bon reeßtg fom m enben jtfaßrgeug o orfa ß rt»
berechtigt — w e il er fieß a uf einer § a u ß t» ober g ern n er»
feßrgftraße bewegt — , fo g ilt w ieberum ber © aß , baß er gu»
näcßft b a m it rechnen fa n n , baß fein SSorfaßrtrecßt aueß be»
adjtet w irb .
S llfe rb in g g if t bei ber u n ü b e rfic ß tlid je n © tra ß e n fre u g u n g aud) ß in fid jtlid ) ber © e fd fw in b ig fe it nod) folgcnbeg gu be»
a d jte n :
©8 fteßt ß ie r nießt n u r bie $ ra g e beg S3orfaßrrecßt§ gur S eb a tte , fon be rn aueß bie © e n e ra lfla u fe t beg § 25 fR © traß»
SSerfD., wo eg ß e iß t:
„S e b e r S e iin e ß m e r am o ffe n tlid je n SSerfeßr ßat fieß fo gu oerß alten, baß er fein en anberen fcßäbigt ober meßr, a l8 nad) ben U m fta nb en u no erm eib ba r, beßinbert ober be»
tä ftig t."
fDf. a. 2 3 .: S a aug ben Sfcbenftraßen n id )t n u r g aß r»
geuge ßeraugfom m en fö n n e n , fon be rn aud) anbere 33erfeßr8»
teilneß m er, g. 58. K in b e r, m it beren U no erfta nb ber K ra ft»
fa ß re r naeß w ie Bor gu re djnen ßat (o g l. 3 t© . : 1935, 3 3 1 1 ), fo if t bie © efe ß w in big fett ßier regelm äßig fo eingurieß»
ten, baß ber K ra ftfa h re r biefen SJlöglicßfeiten reeßtgeitig be»
gegnen fa n n .
® iefe beiben oben ffig g ie rte n © ebanfengänge u m re iß en ba§ SBorfaßrtßroblem in fe in e r gangen S3ebeutung. © ie firtb Bott ber 3ted)tfprecßung entfßreeßenb bem neuen © eifte ber 3 i6 tra ß 5 B e rf£ ). in bew ußter Slbfeßrung Bon bem 23igßerigen neu fo r m u lie rt W orben in einer ber ff-a ß rß ra jig burcßaug ent*
fßreeßenben S3eife, b. ß. w ie ber gew iffenßafte f a ß r e r fie feßon ftet§ angewenbet ßat.
SKöge aueß bie anbere ^ ra g e beg SSorfaßrtrecßteg, bie oben u n te r I e rö rte rt ift, in ©efeßgebung unb 9lecßtfbrecßung h alb biejenige f t a r ß e it fin b e n , bie unferem gefteigerten © tr a * ßenoerfeßr fo b rin g e n b n o tw e n b ig tu t. S ie B iffe rn ber SSer»
fe ß rg u n fa llfta tiftife n fßreeßen eine berebte © ß ra dje . S ie g ra g e ber © rß a ltu n g ber SSolfggefunbßeit u nb b a m it Berbunben beS SBolfSoermögeng ift i e i unS, bie w ir ltnS n u r aug eigener K r a ft bureßgufeßen Berntögeit, brennenber, a lg in anberen
© ta a te n . f f iir f e jeber an feinem S e il, baß ber ÜBerfeßr fid>
im m e r re ib u n g g lo fe r, bie 23erfeßr8regetung b urd) © e fe | unb fRecßtffiredjung fieß im m e r fla r e r unb einfacher a e fta lte f
vom üertrauon dot i)otfo^rotd(nc^mcr ouf dos oorf^rsmogige Vergolten der anderen
2$on 3fecßt§anWaIt D r. © ü l b e , SreSben
„ S ie beutfiße © em einfeßaft erfteßt w ie b e r" ( g r a n f :
®eutfcßeg 3led)t 1936, 2). ©ie^ B e rW irilid jt fid) in bem fflfaße, in H eidjern alle iß re © lie b e r m it rü cfß a ltlo fe n t V e rtra u e n guein»
anber e rfü llt Werben. S a § aug bem tebenbigen © e w u ß tfe in ber S ufa m m e ng eß ö rig feit erwaeßfenbe gegenfeitige SJertraueng» unb S re u e b e rß ä ltn ig if t bie ßö(ßfte SSiüte ber ©em einfeßaft, beren SebengqueEen Wieber in S3Iut unb SSobert gefunben gu ßaben, eine ber fo lg e n re id jfte n fR eboIutiongtaten be§ SfationalfogialiS »
gewefen ift. S iefeg S3e rtra u e n ber Slngeßörigen ber @e»
Trteinfc£)aft gueinanber f l i e ß t bag V e rtra u e n eineg jeben Sßolfg»
0enoffen b a ra u f in fieß, baß ber anbere in ber gleicßen 2Beife 8emäß ber Scbeng» unb IRetßtgorbuung feines SSoIfeg lebt unb ßanbclt w ie er felbft. K l e e (3tK r a ftf. 1932, 309) ßat e m m al o a ra itf ßingeW iefen, baß bie ffbec beg redR lid) georbneten Bu»
lom m enlebeng ber SJtenfcßen }(ßled)tßin b a rin Wurgele, baß ber r ecßtmäßig ßanbelnbe Stedjtggenoffe aueß Bom anberen SRecßtg»
genoffen ein folcßeS § a n b e ln e rw a rte n bürfe. Sxefe fybee i f t un»
n e n n b a r Bon ber n a tio n a lfo g ia tiftijc ß e n S luffa ffu ng ber SSolfg»
Semeinfdßaft.
S ü r ben S ib e ra lis m u s bagegen, welcher nießt in ber ©cßaf»
fu n g unb © rß a ltu n g ber ©em einfeßaft fein B ie l faß, fonbern bem eg b a ra u f a n fa m , bem © ingetnen m öglicßft große S3e»
W egungsfreißeit unb erfolgreiche © n tw icfh tn g gu geW äßrleiften, fp ie lte folg e rid ü tg e rw e ife ba§ S lertra ue ng B crß ältn ig ber ©e*
m e infdja ftg g lie b er gueinanber eine untergeorbnete Stolle, © r ftellte ben © ingelnen in ben Ü R itte lp u n ft ber fR e ^tg orbn un g.
B ß m W ar ber ©ingelnc aueß bann noeß in feinen g e ß le rn unb
©eßmäeßen feßußwürbig, Wenn biefe g em e infd )aft8W ib rig w ir f * ten. S a g ergab fid) gW anggläitfig aug ber © ru n b ß a ltu n g beg S ib e ra lig m u g , bie alg folcße gem einfcßaftgw ibrig w a r. S ta tt beg SSertraueng aEer gu aßen ß e rrfd jte n begßalb in ber IRecßtg*
o rbn u ng beg S ib e ra lig m u g B to e ife l unb S lliß tra u e n , benen m an n u r .gu ßauftg bag fM n te lc ß e n ber täglichen S ebengerfaßrung um ßangte.
© in b e fa n n te r fyolgefaß ber lib e ra liftifc ß e n fRecßtgleßre w a r bie bag gange © traß en B erfe ß rg re djt ber a lte re n ©cßule beßerr*
feßenbe Stecßtgregel, baß jeber S3erfeßrgteilneßmer g run b fä ß lid) m it u n r i^ tig e m V e rh a lte n anberer Sßerfeßrgteilneßmer rechnen u nb fieß Bon S lnfang a n b a ra u f einfteEen muffe. S ie fe r © a ^ beßerrfeßte n i ^ t n u r bie ä ltere fRecßtgleßre, fonbern aud) befon*
