$ e ? t 7 /8 SetW ß, 15. «l)wH 1923. [52. Saljrgttng.l 257
3uri(ltfd)e Utodjinfdjrift
S c h r i f t l e i t e r :
3ufK3rat D r .J u liu s 2 1 ta 0 ttits / Berlin Hedjtsamoalt D r. H e in ric h SHttenfccröcr,Cetpsig
nntet Iffittm rfu n g oon
<Sel?. 3 u fits r a t D r . ( E u g e n £ t t d j s , B e r lin unb H e d jts a m n a lt D r . f f l a y j j a e f r e n b u r g , Z H a tttilje tm . D e r l a g : 2 D . 2 tt© e [e t? B t t C ^ a n M u n g , S e i d i g , D r e s b n e r S t r a f e \ \ l \ 3 .
B n p a f c e r : © s c a r B r a n & f t e t t e r . , , „ . . . . . 5 e t n ) p r e < p e r n r . 1 4 4 0 1 — 3 / t t e l e g r a m m - U b t e f f e : B m p r i m a t u r / p o | M ^ e & t o n t o C c t p s t g n i . 6 3 6 7 3 .
p r e is fü r m a n A usg a b e A ITC. 4300
.—,
A usg a b e B ITC. 3600.—,
bei <Em3elf)e fte n jeber B o g e nriT.
3 0 0.—
. D er Be^ug e r fo lg t ami 3 ® « * m ä ftig fte n b u t * b ie p o f t , bodj nehm en aud) bie B u d |i)a n b lu n g e n u n b ber D e rla g B e fte llu n g e n a n . Befd|tD erben ü b e r m a n g e lh a fteA u fte ilu n g fin b b e i p o ftb e 3u g a u s fd jlic g ltrfi bet ber p o f t a n 3u b n n g e n . a r t e i g e n
t ö f i h i l m a i a p e t f
21m frifd je n © rabe beS beutjdjen SSotf^afterS in IßariS D r. S B ilh e ln t S Jla p e r, ber, noch nicht fünfzigjährig, p Sftündjen am 6 . gRätg 1 9 2 3 öerftorben ift, tra u e rt auch bie beutfefje « R e d )tS a n W a Itfd )a ft. © ru u b genug, bem 23er*
ftorbenen an biefer ©teile ein lurzeS ©ebenten zu wibmen. SBenn heute bei allen einftdjtigen ifM itife rn Ü bereinftim m ung barüber ije rrfd it, baf; D r. S B itfie im « K a p e r in fdjwerfter g e it i>«t fdjtuierigften Außenpoften ber beutftfien D ip lo m a tie m it außergewöhnlicher ©achlenntiiiS, m it © e fd jid unb S a lt belLeibet unb fid) felbft im haßerfüllten g ra n ite id ) bie rücf^altlofe Anerleratung feines untabeligen ©haralterS ju Berfdjaffeu g e fo u lt fiat, fo b a rf bie beutfdje «RedjtSanwaltfchaft ftolg auf btefen beutfdjen «Kamt fein. Denn aus ihren Dieihen if t er fjerüotgegangen. D ie A ftio itä t unb U m fid jt in ber © eftaltung beS KedftSlebenS unb in ber © rfaffung bertnicfeltet fra g e n , bie ben guten A n w a lt lennzeidjnen, waren ih m in hohem ©rabe eigen. (Sie hoben ih n fü r feine langjährige erfolgreiche parlam entarifdje D ä tig fe it ebenfo, Wie fü r feine attsuiurje bipto*
matifdhe Saufbahn befähigt unb Borgebilbet. © o ift D r. « K a p e r in feinem unbeugfamen Kecptäfinn unb feiner Bottenbeten
© prenpaftigieit nicht n u r an fid) eine gierbe ber beutfdjeu A n w a ltfd ja ft; fein SBirien als «Parlam entarier, als KeicpS*
m in ifte r unb als D ip lo m a t e rb rin g t zugleid) einen llaffifdhen SSeleg bafür, Welch auSgezeid)nete ©dpule gerabe ber 93eruf beS A n w a lts fü r baS politifclje, unb felbft fü r baS außenpolitifd)e SSirfen im mobernen S ta ate ift. Sitte m ißgünftigen U rteile über ben Slufjenfeiter Bermögen bie Sßahtpeit niept ju Oerbunleln, baß S S tip e lm 5 K a p e t ben SSettbefoerb m it Bielen ÜBerufS»
D ip lo m a te n aufnehmen lonnte, ja baß er, ber « K ü n d je n e t « R e c h ts a n w a lt, gar «KandjeS fü r feinen «Sofien in ißariS mitbrachte, w orüber ber «BerufSbiplomat feineSWegS ohne weiteres Berfügt. ©S w a r eine ^reube, ih m juguhören, in Weid) U atet S inienführung er bie p o litifd je © itu a tio n jew eils ju je i^ n e n Berftanb. S1IS Satmenfcp glaubte er an bie g u fu n ft DeutfdhlanbS unb rang um biefelbe. DaS War fein Bon ©egnern Bielgefdjmäpter O p tim ism u s. ©eine gefdjicptiidje Stolle ober g ip fe lt in bem © a§, baff in ben fa h re n 1 9 2 1 — 23 ben fcanjöfifdjen D ia le ftiie rn Bom (Schlage «poincardS ein beutfeper
^ ed)tSanfoaIt, auSgeftattet m it allen guten ©igenfdjaften h eutiger SIrt, gegenüberftanb. S n einer benlwürbigen lebten Unter»
oebung m it «ßoincard fagte D r . ä B ilp e lm « K a p e r: „ D ie S e it b e r g e d jt e r i f t ü o r b e i; w aS b ie SS elt b r a u c h t, f i n b S im m e r le u te . " «ÜBitfjelm « K a p e r burfte fid) m it g u g ju ben festeren rechnen.
5|3rof. D r. 3t. SSeperie, SDlündjen, !0t. b. 9t.
u t t i) P r a x i s i>e3 © e ir e t b e u m la g e g c f e iie ö
bom 4. Suii 1922.
8?on SiedjtSanmalt © r u f t l ö ö t t g e r , 93erlin.
litu r ^ er U m fiettung unfere r © etreibew irtfdhaft auf ba§
s , . i a9eöe riahren burd) baS © e f e | ü b e r b i e « R e g e l u n g
| , ® e r £ e l , r 5 m i t © e t r e i b e u. 21. S u li 1921 (SR@8I.
ber 9i Sing bie 3ted)tSau§Iegung B öllig in ben 93iad)tbereid) fi,.. i f e r t o a i t u n g S b e h ö i b c n über. D ie orbentliche fRedjt*
enthm i*1® berioo ein S3etätigungSfelb. D e r § 49 U m !© . 1921 Ieine 5Räs)ar ® tra fB o rfd jrifte n ; fie haben aber fü r .bie «ßrajiS Bo« S n r rtun3 müongt, w e il bie SScrwaltuugSbehörben ba*
ü e r f o lo ii^ is t ” ^oben, ^u w ib erhanblungen an bie © tra f- lalifch'1 B o r t'r^°rben absugeben. © ie jogen eS Bor, baS fiS - treibe f|P; . l a t e r e SSerfahren ber © u t e i g n u n g Bon © e- U m l® l q o i ^ i o eihtjeitiger © rfü llu n g beS SieferfollS (§ 21 25) unb W ' ber ® in jie h u n g fow ic ber © rfaideiftung (§§ 17, 63 äWangSweifen SluSbrufdjcS enteigneter V o rrä te
(§ 21) eittäufdhtagen. © trafrechtlidh tra te n als SluSnahme- fä lle lebiglid) bie S eftim m ungen über bte «ßerle|ung ber SiuS*
lu n fts p flid jt bei 2lnbaufiäd)enerhebung unb ©rnteabfdjähungen in © rfdjeinung. Sluch baS Dteich§w irtfd)aft§geriiht burfte im
© tr e itfa ll beS § 23 Stbf. 2, wouad) feine 3 u ftä n b ig le it bei einer © rfa |p flid )t ber Sauber gegenüber bem «Reiche bei nicht rechtzeitiger A u fb rin g u n g ber SanbeSumlage gegeben ift, feiten in Slnfprud) genommen worben fein.
, «TRan ift geneigt, biefen «AuSfd)lu| beS orbentlidjen
«Red)tSwegeS m it einer ©ntfcf). beS «R©. (§it. bei S a f f a r ,
„ D e r © rftattungS anfprud) im S5erwaItungS- unb g irta n z re d jt"
@. 8 0 ) als eine «JtechtioSftellung beS «berechtigten ju bezeidfnen.
D ie b e r w a l t u n g S p r a p i S , Weldie w ir betrachten w ollen/
ift zu einer A r t © e h e i m w i f f e n f d j a f t geworben, ein Sud) m it fieben S ie g e ln f ü r ben A n w a lt, weichet bie S ttta e ffe it ber lie fe rp flid jtig e n S a nbw irte ober ber fo m m unalüerb änbe Bettreten fo ll. A n © rb itte ru n g über biefen jRechtSzuftanb' fe h lt cS n id jt.
2Bahrenb,biS ju m S n fra fttce te n beS U m !© . 1921 bie ge*
33
258 Größere 2íuffü|e
[gurifttfdje 23oc^cnftÇrtft fanden ©etreibeborräte einfdjiießlich her barauS fyergeffeHtett¡© rjeugttiffe fü r bie Kom m unaiberbänbe befddagnahm t waren (ögi. 5.58. § 1 SRGJetrD. 1918) nahm bas U m 105. 1921 a ls ÜbergangSfhftem gitr g r e iw ir tfd ja ft Don einer 58efd)lagnahme Sttbßartb unb beftim m te üielm ehr bie 9lu fb rin g u n g einer ©e*
ireibemenge bon 2 1/2 B illio n e n Sonnen fü r ben SSebarf ber berforgungSberedjtigten 58eböllerung innerhalb beftim m ter S ie fe rfrifte n unb überließ ber freien 58ew irtfdjaftung ben Ernteüberfchuß. S ie fe rp flid jtig Waren fü r baS © rn te ja ljr 1921 le b ig lid ) bie Slnbauer bon 58rotgetreibe m it einer ©etreibe*
anbaufläd)e bon meßr als 1 ha. S ie E n tfh e iö u n g über 58e*
fcb,werben gegen bie geßfeßung bes SieferfollS lag in ben Vänben bon 58efd)Werbeau§fdjüffett, bie bon ben k o m m u n a l*
bertretungen bgw. ©em einbebertretungen gewählt w ürben u nter gugießung bon Ergeugern unb 93erbraud)em. Sie, E n tfd je i*
bungen biefer 9luSfcE)üffe w aren enbgültig.
SaS U m l @ . 1922 fia t gw ar bie Umlagemenge bon 2 V2 B illio n e n Sonnen beibefalten, jcbocl) in fo fe m eine be*
beutfame tn b e ru itg gefdfaffen, als eS nicht meßr a lle in bie
©etreibeanbaufläche, fonbern auch bie la n b w irtfc^a ftlicfj ge*
n u |te gläd)e m it ber Umlage belaftet. S ie ©efeßgeber g in * gen bon bem nicht unberechtigten ®eban!en aus, baß bie ein*
fettige Vtwangiehung ber ©etreibeanbaufläche naturgem äß gur w irtfcß a ftiid je n g o lg e eine Sßerileinernng ber 9lnbaufläci)e haben m üffe, wenn attbere fßrobufte w ie K a rto ffe ln , § ü lfe tt*
fruchte ober B e ib e la n b bon ber S aft ber Umlage befreit blieben. gnSbefonbere oerftanben fie eS nicht, baß in ©dfieS*
w ig » ö o lfte in bie reichen B a rfc h e n ober in ber fßrobiug © adjfen bie 3iübengüter nm lagefrei bleiben, wäßrenb bie bobenärmere
©eeft, ober ber m ärlifcße © anb, fow eit er ©etreibe anbaut,, bie botte Saß ber Umlage a lle in p tragen hatte. DuGuafte11 beS fleineren unb m ittle re n BefißeS tr a f m an bie in ber '.grajris biel u m ftritte n e SSeftimmung beS § 4, wonach im g a lt ber U nterberteilung nach ber ©etreibeanbaufläche f l ä c h e n bon nicht meßr als 2 ha, fofern fie gu Setrieben u n te r 10 ha gehören, m it einem Sieferfott nicht belastet werben bütfen, wahrenb bet ber U nterberteilung nach ber ianbw irtfcha ftlicb genäßten g lä d je S e t r i e b e bon nicht m ehr als 5 'h a fre i*
gubleiben haben. Serftänbigerw cife ließ m an außerbem neue
© ieblungen gemeinnüßiger © ieblungSgefettfdpften, bie c rft im gaß re 1 9 2 1 /2 2 errichtet waren, gleichfalls bon ber Umlage fre i. SaS Sefchwerbeberfahren Blieb baS gleiche wie 1921.
B ä ljre n b fü r baS E n tte ja h r 1921 Kom m unalberbänbe erm ächtigt w ürben, eine SluSgleidjSreferbe f ü r 91 uS fälle burd) U nterberteilung bon 1 0 % über bem ihnen bon ber oberften SanbeSbehörbe auferlegten U m lagefott gu erheben, würbe 1922 bie SIuSgleidjSreferDe auf 1 5 % erhöht, wobon jedoch n u r 5<>/o bem Kom m unaloerbanb berbleiben (Sreuß9IuSf9Inw . gu §8 2 unb 3 U n d © . 1922).
S k i cf) e fRechtSgrunbfäße haben [ich bei biefer [Regelung e n tw id e lt?
I. S i e S e r t e i l n n g b e r U m l a g e .
g n t B e ge ber Umlage firtb im B irtfc ß o ftS ja h r 1 9 22/23 auS bem g n la n b 21/2 B illio n e n Sonnen © etreibe aufgu*
bringen (§ 1). S ie fe Umlagemenge gelangt auf bie Sänber nad) ben S e rh ä ltn iffe n ih re r Ernteerträge an Srotgetreibe,
© erfte, § a fe r im S u rd )fc h n itt ber gaß re 1906— 1921 gur S e rte ilu n g (§ 2). S em ÜieichSernäljrungSm inifter ftel-bie Stuf*
gäbe p , nad) A n h ö ru n g beS SluSfcßuffeS beS fReicßSrateS fü r S o lls w irtfc h a ft bie auf bie Sänber entfallenben Stengen feft*
iP fe ß e n ; er würbe erm ächtigt p einer entfprecßenben igerab*
feßung biefer Umlagemenge fü r ©egenben m it B iß e rn te n . S n oielen ©egenben tr a t B iß c m te in bie Erfcßeinung, Unb eS mußte eine öerabfcium g beS UmlagefottS erfolgen,
© o fo rt ta u d jt bie berechtigte g ra g e auf, Wie btefcr SluSfatt aufgubringen f e i Setrachtet m an bie 2 % B illio n e n Sonnen Umlagegetreibe beS § 1 a ls eine lonftante im B ege ber @e*
feßgebung feftgelegte g a ß l, w o fü r bie im petatiüe ©efeßeS*
fa ffu n g „ fin b a u fgubring en" fp rid jt, fo w ürbe ber StuSfatt in einem Sanbe entweber burd) [tariere S e la ftu n g ber Don einer ffltißernte nicht betroffenen Setrtebe gebedt werben m üffen, ober eS m uß bie gehlmenge auf bie übrigen Sänber Der*
te ilt werben. S ie gweite Sftögtichfeit fcßeibet auS; benn gur 3 e d ber geßfeßung ber Don ben Sänbern aufgubringenben SJtenge burd) ben 9ieid)Sernähm ngSm inifter w a r ber Gerate*
auS fall noch nicht gu überfehen. Sach § 2 916f- 2 e rh ä lt er feine © rm ä d jtig u n g , bie nad) «inhörung beS SiuSfdiuffeS beS SieidjSrateS fü r S o IfS w irtfch a ft fü r ein Sanb feftgefeßte Sfiengc
heraufgufe|en, fonbern lebiglich herabgufeßen. S e rbinbet m an
§ 2 Sibf. 2 m it § 3 9lbf. 2, fo geht ber B i l l e beS ©efeß*
geberS bahin, ben SKißerntenauSfall auS ber SluSgleicßS*
referüe gu beefen. Seßtere w irb baburch gefchaffen, baß ben Sänbern gum ,9íuSgIéich Don üluSfäüen bie Erm ächtigung er*
te ilt ift, bis gu 15o/o m ehr unterguDerteilen, als uad; § 2 auf baS Sanb e n tfä llt.
S o n biefer SluSgleidjSreferDe haben eingelne Sauber, g. S . Srenßen (SreußSIuSfStnw. gu §§ 2 unb 3 U m !® .) 5o/0 gur S e dm tg bon SluSfätten ben KommunalDerbänben überlaffen.
§ 3 2tbf. 2 gewährt ben SommunalOerbänben îeineSfaiïS baS S e h t, Don fid) auS eine SluSgieidjSrcferDe burd) g u fh lä g e auf baS ben Ergeugern auferlegte Sieferfott gu fd p ffe n ; benu nad) § 3 Sibf. 1 lie g t bie geftfeßung beS UmlagefottS fü r ben ÄomntunalDerBanb in ben Sßänben ber SanbeSbehörben ober ben Don ihnen beftim m ten S erm ittlung S ftetten (§ 46 Sibf. 2).
S ie „ im Sibf. 1 begeidineten © te ile n " (§ 3 Sibf. 2), .welche bie SIuSgfeichSreferDe Don 15 0/0 beftim m en fönnen, fin b bemnad).
n u r bie SanbeSbehörben unb bereit SSermittlungSftctten, nicht aber bie KommunalDerbänbc. E in ffu fh la g , ben ber Korn*
m unalDerbanb auf baS S ieferfott a ls SiuägieidfSreferDe er*
hebt, fü h rt gu beffen E rfaßpflicht.
© 0 w ürben g. 58. bie io m m u n a lü e rb ä n b e in 58ahern, Weld)e im B irtfc h a ftS ja h r 1921 nach einer fd )riftlid )e n S r*
H ärung beS Sanbw irtfchaftS m inifterS auf SInfrage 5 8 r ü g e l 136 776 $ t r . S rotgetreibe guDiel erfaß t hatten, um — wie eS in bem 58efd)eib heißt — u n te r allen Umftänben baS U m * lagefatt beS tom m unalDerbanbeS e rfü lle n gu fönnen unb bie gefeßliche © elbhaftung beS KommunalberbanbeS fü r einen SluSfatt gu Dermeiben, nad) § 8 1 2 ff in 58erbiitbung m it
§§ 823, 31, 89 Sibf. 1, 1004 58@58. gur 5RüdgaI)lung biefer guüiel erhobenen Umlagebeträge b e ru rte ü t werben m üffen.
ES fei bem erft, baß im B irtfc |a ftS ja h re 1 9 2 1 /2 2 ben Ko nt*
munalDerbänben ebenfowenig baS Siecht gur Überfchreitung beS UmlagefottS gewährt War, Wie bieS gegenwärtig ber g a tt ift. Um ber © elbentw ertung Siechnung gu tragen, w irb m an ftetS auf Verausgabe beS ÜberfchußgetretbeS unb n id jt auf
©habenSerfaß flagen. Srun hatten in 58at)ent bie K o m m u nal*
perbänbe nac| E rflä ru n g beS S a nbw irtfchaftS m inifte r biefen überfeßuß an ©etreibe gu „b e n üerfdjiebenartigften [jw e d e n "
oerwenbet. g n einigen ffiommurtaloerbänben hat m an beit E rlö s fü r baS Überfchußgetrcibe ben lie fe rp flid ittg e n Sanb*
w irte n gurüdgegeben, in anberen rechnete m an ben Überfchuß auf baS Umlagefott beS KommunaloerbanbeS 1 9 2 2 /2 3 an.
S iefe S lrt ber 58erwenbung fü r bie E rfü llu n g ber Umlage aus bent B irtfc h a ftS fa h r 1 9 22/23 befeitigt nicht bie Verausgabe*
p flid ft auS § 812 58©58. S a baS llberfchußgctreibc fein Umlagegetreibe ift, w e il eS über baS U m lagefott hinaus ein*
gegogen Würbe, fa n n eine E n tßhäbigung n u r nach bem freien yjearttpreis im g e itp u n ft ber Erhebung Dergütet werben.
■Sott hiernach ber fttiißernteauSfatt burd) bie SluSgletd)3*
referüe beS SanbeS gebedt werben, in welchem bie E rnte*
auSfäffe eingetreten fin b , fo ta n d ft bie g ra g e auf, wer m it ber B e u g e gu belaßen ift, welche nach E rfd w p fu n g ber SIuS*
gleich^referüe infolge Don ErnteauSfätten nod) gu beden ift, unt baS fü r baS betreffertbe Sanb Dom ttteichSernährangS*
n tin iß e r feftgefeßte S ieferfott gu erreichen. § 24 berpflid)tet bie Sänber gum ©elberfaß fü r nicht redßgeitige iSieferung ber Don ihnen aufgubringenben Umlage, leßtere haben ein 9 iiid * g riffsrecht an bie KommunalDerbänbe (§ 23). SiefeS fftiid * griffSrecht w irb aber begrengt (§ 23 Sibf. 3), iitbem bie V a f*
tu n g beS KommunaloerbanbeS in fo w e it erlifcßt, fow eit ein Ergeuger bie U ttm ö g lid )Ie it ber E rfü llu n g beS SieferfollS in * folge unabwenbbarer, bei ber U nterüerteiiung nicht bereits b e rü d fid ß ig te r E re ig n iffe gegenüber bem Kom m unalüerbanb nadjw eift, unb b a m it Don feiner L ieferpflicht gegenüber bem Komm unalDerbanb entbunben W irb. Ebenfo e rttfd ft bie V a f*
tu n g beS ffiommunalüerbanbeS, wenn ein ©elbbetrag nad)
§ 18 g if f . 3 fü r 9 äd)te rfüttung beS SieferfollS unbeitreibbar ift. S re ffe n berartige, bie V,aitu n 3 &ar SomntunalDerbänbe gegenüber bem Sanbe au3fd)iießenbe Umftänbe m it einer er*
heblichen B iß e rn te gufantmen, fo Beßelß bie V e rp flich tu n g f ü r ben 5Reid)3ernährung3m ittifte r, baS U m lagefott beS San*
beS gemäß § 2 Sibf. 2 © aß 2 entfpred)enb ßerabgufeßen. S ie 58claftung ber übrigen Sänber m it biefem UmlageauSfatt in einem Sanbe würbe eine S u rd jb re d ju n g beS V erteilun gS * grunbfaßeS in § 2 Sibf. 1 bebeuten unb baßer 'u n g u lä ffig fein.
B a n !a n n infblgebeffen auf © ru n b biefer w irtfd)aft§red)tlid)en E rw ägung bie V f í id jt gur Síufbringung ber 2 .V2 B iffio n e n
52. Safirg. 1923 $eft 7/8]
©röfjere 2luffü|e 259
Tonnen (betreibe aus bent ^ n io n b e n u r a ls eine bedingteanerlennen, näm lich bafj tie fe 2 % SKiEionen T onne n bann aufgubringen fin b , menn der fR eidjgeraähranggntinifter öon feiner © rm ä d jtig u n g gur ¡gerabfegung ber auf die Sauber ertt=
faEenben SJienge f ü r ©egenden m it äJtifjernien n id jt ©ebraud) macht.
Sitgtoifchen if t burd) fta tiftifd m © rm ittlu n g e n («gl. ©r»
ftä ru n g beg SSertreter§ bes B eid)3ernäi)tu.nggm inifterg in ber
© ig u n g beg ¿jmangigeraugfdjuffeg beg BeidjStageg o. 27. Son.
1923) feftgeftelit, baf) bie Brotgetreibeernte beg Saljreg 1922 Um 24o/o geringer m ar al§ biejenige beg öorhergeljenben B h rt»
fdjaftgjahreg. S a g gleiche UmlagefoU «on 2 V2 EEiEionen Sonnen im Sabre 1921 roie 1922 in B e rbin b u n g m it ber S rhöljung ber 2tu2gieidjsreferbe auf 15o/0 öon IO 0/0 im S a fjre 1921 lä ß t erlernten, baß ber ©cfeßgcber bei ber geft»
fegmtg beg U m iagefoilg «on ber Boraugfegung auggegangen ift, baff bie © rate gum minbeften berjenigen beg SBirtfdjaft3=
jagreg 1 9 2 1 /2 2 gleicfj fe in mürbe, diadjbem bieg n it^ t ein»
getroffen ift, m u fj u n te r Sperangieljung beg § 2 ber § 1 dahin auggelegt merben, bafi in bem Stugenblid, mo bag UmlagefoE
«ineg Sanbeg infolge B tifje rn te ßcrabgefeßt m irb, um den ent»
fgtedienben B e tra g fid) bag gefaulte UmlagefoE beg § 1 erm äßigt.
SSir fom m en gu bem © rgebnig, baf) bie H a ftu n g ber Sander gegenüber bem Belege f ü r bie «on ihnen aufgu»
Bringenbc Umlage fid) b e fd jrä n lt auf bie nad) § 2 2lbf. 2 bom 9feii^§ernä brunggm inifter feftgefegten Blengen abgügtid) beg
®UfjeratenaugfaEeg. SoEte ber B e ih S e ra ä h ra n g g m in ifte r nicht bag SieferfoE beg Sanbeg, bielm ebr n u r eineg ober m ehrerer Kom m unalöerb änbe innerhalb beg Sanbeg ermäßigen, inbem
«r a n n im m t, baf) bie Sanbegreferöe biefen SlugfaE bedt, fo U>ürbe nad; § 2 gteicgmoht bie H a ftu n g beg Sanbeg gegen»
über bem Beuge fid) n u r auf biejenige Umlagemenge be»
fd jtä n le n , bie fid) ergibt, menn m an bie «om Beid)S»
e rn ä hrunggm inifter gebilbete Q uote beg 9Jtifjerntenaugfaflg beg Kommunalöerbanbeg «om LlmlagefoE beg Sanbeg abgieijt.
S e t B e id)gernäi)runggm inifter änbert bag gefamte UmlagefoU beg Sanbeg ja felbft, inbem er bie ,bon ih m fü r bag Sanb Jeftgefehte EJienge u m bie SlugfaEgquote f ü r einen S e il beg»
felben erm äßigt.
_ Begiegt fid) biefe © rm äfjigunggbefugttig n u r auf bie
■u'OTunutttalüexbänbe, meldje nach ©etreibeathaufläcge _ bag f-ieferfofl umgelegt hüben ober and) auf bag SieferfoE bei ber
¡Umlage nad) ber la n b m irtfd ja ftlid ) genügen $ lä d je ? Siefe S rage if t bal)in gu beantmorten, baß § 2 aEgemein
B ü fje m te n fp rid jt unb nicht auf bie äFäfjernten ber J-/«treibeanbauer b e fd jrä n lt ift. S ie ©efegegerm ädjtigung an Sauber, bie U nteröerteüung ber Um lage maljlmeife nad)
«er ©etreibeanbaufläcge ober nad) ber la n b m irtfd ja fttid ) ge»
u^ten gtäche Oorgunegmen, e n th ä lt nad) § 4 bie Beruflich»
^ .tt0r bei Seftfeljung beg SieferfoEg ber Unternehm er lanb»
tt|J” i^u ftIid h e r b e trie b e bem Unterfd)ieb ber S ieferfäijigfeit
k v , ® aBgabe ber Betriebggröfje, ber Bobenoerhältniffe, bem t.flf’U ^ ß e b n iffe beg S a ljte g 1922 ober fonftigen aug ben Ber»
m im tffe n beg Betriebeg fid) ergebenben Um ftänben Bedjuung 0« tragen.
um»
Betrieben aeieot5^ nai^ la n b m irtfd ja ftlid ) genügten Stäche >
um in r ^ ' A ), merben eine grolle ‘äingaßt «on S e t r w . tra o ^ W ic h tig , bie überhaupt bag SieferfoE aug bem @r
! aits Körnerfrüchte nicht erfüEen fönnen, a lfo auf Sin»
S ie s m - ® « t r e i b e g aug bem freien S ß a rit angemiefen finb.
bte^a JU e l fü r biefen 21ntauf foEen fie aug bem B erlaufg»
fehen . A d u l t e , fom eit fie nicht in Körnerfrüchten^ be»
Stuben eS*Je*e*1- S r it t in biefen © rgeugniffen (K a rto ffe ln , S ie fe riä t.-^ .fenfr üd)te ufm .) eine SJiifjerate ein, fo if t ihre ben üinfn9 -eit f™1 © iu n e beg § 4 ) beeinträchtigt, fie mürben
® «fährhim 00111 freien S K a rit bem irfen Eönnen n u r u nter infolge bei-^snv1 K o n tin u itä t ih re r SBirtfchaft. © ie mürben Um lagefnir y ? in t*«rerträge nicht in ber Sage fein, neben bem üdjen Sliifw, f ° r bag lommenbe S B irtfchaftgjahr erforber»
^ “ äfcong © n^ m b«n an D ü n g e m itte ln (jm rje it foften jm ei Ö ietnadi . ? o Ilftid fto ff 5 0 iO iiEionen ÜJiart) außubringen.
SJiißcrrtte b ' eine § e ra b fe |u n g beg SieferfoEg in fo lg e genügten 'rcx'/t. ^e t V e ra n la g u n g nad) ber la n b m irtfd ja ftlid ) faE p hräfen r Eef e&Iid) p lä f f ig . ?lEerbingg m irb im © injel»
V ro b u ft e il» 'ew ' 00 «in« befonberg günftige © rate in einem einem anderen f uäsicid) m it bem © rateaugfaE bei
A . SSie if t ber B e g riff „la n b m irtf^ a fttic h genügte g-Cäcfje“
*u u m g re n je n ? _ t . _r ....
SBenn in einem © rla ^ beg baherifcheu Sanbmtrtfchaftg»
m in ifte riu m g «on lanbm irtfchaftlich „ b e n u |te r" S iü d )e ge»
fbrodjen m irb, fo if t bie b a rin auggebrüdte Slugbehnung ber U m lage bflid)t a u f bag gefamte © runbeigentum alg rechtgirrig abjulehnen. Sind) ¡gutungen, Sßaibblößen, ©rabenränber, S fu |»
anfchioemmungen unterliegen ber lanbm irtfchaftlichen 37u|ung, fin b aber leine S lüdjen, bie eine Srachtsieljung ermöglichen.
Eiach § 100 in B e röinbung m it § 99 B © B . berfteht m a n u nter Siutjim gen bie fyeüdjte einer Sadje ober eineg 3ied)teg folui€ bie SSort-eife, faelcfje ber ©-ebraxi^ ber S a ^ e ober bes^
äiechteg gem ährt; bieg fe |t aber nad) § 9 9 B © B . fomoi)i bei ben © adjfrüchten mie bei beit fRechtgfrüchten üoraug, baß fie
© rträge abmerfen. © ru n b ftü d e , bie leine © rträge abroerfen,;
fich alfo nicht in K u ltu r befinben, m uffen bei ber Umlage nad) ber lanbm irtfchaftlich genügten augfdjeiben. S ie ©nt»
fcheibung barüber lie g t in ben ¡gättben ber nach § 4 be»
ftim m enben © rpugeraugfchüffe. S o mären §eE er (Seeanmächfe p m ©d)ufs gegen S tu r m flu t) unb S e idjgrun bftüde nicht alg lanbm irtfchaftlich genügte S löth« anjnfbrechen. Sro^bem h1^ « 11 bie ©xgeugeraugfd)üffe fie teilmeife ju r Umlage herangepgen.
S ie Sbeller fin b nicht im © runbbud) eingetragen, fie fteEen le in K u ltu rla n b bar, nnb bie U nterhaltunggfoften überfieigen bie © rträ g n iffe , meldje durch eine m inberm ertige SSeibe an der öon S algm affer befbülten Stufjenfeite e rjie lt merben lönnen.
S m ©egenfah p den g u tu n g e n , bie auch p r äBeibe b e n u |t merben, aber alg M tu r fä h ig nicht anpffcrechen fin b , maren bie Biehmeiben unb SSiefen p r la n b m irtfch a ftliih genügten g lä d je h e ra n p jie h e n . Sllg n id jt p r S a n b m irtfd ja ft gehörig fdjeiben bagegen bie fo rftro irtfd ja ftiich e n © ru n b ftü d e aug.
S e n te r mürbe bag © a rte n la n b nicht alg la n b m irtfd ja ftlid ), fonbern gärtne rifd ) genügte Släd)e angefprodjeu. Sagegen entftanb bie S tre itfra g e , inm iem eit B a u m fd ju le n p r Ber»
anlagung herangugiehen feien, m eil bie Baum fdjulen&etriebe gu ben gärtne rifd ) genügten flä c h e n gehören, jebodj lanb»
m irtfd ju ftlicf) lu liio ie re n . S ie S ra 9e' ^ ie Baumfchulen»
betriebe gu ben gewerblichen Betrieben gu redjn'en fin b ober gur Sanbm irtfchaft gehören, ijuöe ich iu 1922, 110 f).
beljanbelt. S ie beteiligten Kreife, inäbefonbere ber B u n d b e n t f c h e r B a u m f c h u l e n b e f i g e r 1^1 m ieberholt ficg ö a ljin e rllä rt, bag bie Baum fchulen gur Sanbm irtfchaft ge»
hören m it ber B e g rü n d u n g : „eg feien gm ifdjen B a u m fd ju le n und S anbm irtfchaft © re n g lin ie n nicht «orljanben. S e r Baum » fchulenbetrieh fei nichts anbereg alg eine S 0«11/ beg aEge»
meinen Sanbbaueg, m it melchem er alle m efentlidjen B terl»
m ale habe, und der fid) fdjon burch feine /Cbhängigleit «on den n a tü rlid je n SuUoren «on anderen ©ebieten m enfdjlidje r S ä tig le it, infonberheit «on foldjett gem erblidjer E ia tu r, j t i ja r f unte rfd je ib e t." S ftit biefer ©ntfcheibung bedt fich aud) ein
© rla g beg greugifdjen S a nbm irtfchaftgm inifterg «on 1921, ber bie B a u m fd ju le n gum Steffort beg S a n b m irtfd ja ftg m in iE e riu n ig rechnet nnb bei ben S a n b m irtfd ja ftg la in m e rn auf die ©r»
rid jtu n g «on SluSfdjüffen fü r gärtnerifcße Betriebe h in m irlte .
© leidjm ohl m irb m an bei ber Umlage, m eil die ^ o r ftlu ltu r » flächen öon ber Um lage auggenotnmen fin d , diejenigen S e ile ber B a u m fd ju le , melche fich m it S o rftfu ltu r befaffen, aug ber um lagegflichtigen ^Jläclje auggufcheiben hubeu. S ie ©r»
geugerangfdhüffe haben «erfchiebene ©ntfcheibungen getroffen.
S m S re ifta a t Sachfen if t eine B e ranlagung ber B a u m fd ju le n gur Umlage n id jt »orgettontmen morden, ebenfo in O ft» unb BSeftgreußen, 10 fdjlefifdjen Sanblreifen unb in bem gefaulten Begieranggbegirt S rie r. S m B h e in la n b , B a g e rn unb äöürt»
tembexg ift bie B e ranlagung «erfdjieben erfolgt. B e i ber Be»
g rünbu ng hot m an fich 0011 ber S a tfadje leiten laffen, ob f ü r bie B a u m f h u le ©emerbefteuer gegaljlt if t ober nicht. S n ben legtgenannten drei Säubern ift ein S e il ber B a iu n fh u le n » betriebe alg re in lanbm irtf<haftlic^er B e trie b angefgrochen unb öon ber ©emerbefteuer befreit morden, ein anderer S e il mürbe alg re in e r ©emerbebetrieb geführt. S ie B e ranlagung gur ©e»
merbefteuer la n n nt. ©• n id jt maggebenb fein fü r bie Be»
fxeiung «on ber Umlage. SEtan m irb «ielm etjr im SCnfchluf) an meine K r i t i l in ber 3SB. (mie oben) feftgufteKen haben, ob bie aBirtfchaftgmeife auf ©igertgudjt mie beim S a n b b a u eingefteEt ift, b. h- u n te r Slugfcljluß der g-orftergeugniffe. S ie
«on m ir «ertretene Sluffaffung bedt fid) m it einem Befdjeib beg greugifdjen S ta a tg lo m m iffa rg f ü r B o llg e rn ä h ru n g «om 19. g ebr. 1923 (S tK . I I I , 870) an bie grenßifäje ßaugtlanb»
m ittfchaftglam m er, in meldjem auf einen Shuiberlaj) 0.1 5 . S u li
260 ühößere Sfuffäfje
[SuriftifcOe S8oii)cn}(i;rift1922 ( V I c 2969) über bie g ra g e , toeldEje Sitten bon 33e»
trieben _ g u t ©etreibeumtage Ijetanjuäteijen feien, bermiefett unb meiter ausgefütjrt m irb , baß bie © ru n b la g e 'fü r bte ©nt»
ftfjeibung bet g ra g e b a rin p erblichen fei, ob bie betriebe pflanzliche Erzeugniffe berborbringen itnb getoiffe Stengen
»tut R k trie b S m ittä n (© ünger) in Slnfprud) nehmen. Dbft»
Pflanzungen unb Saum fcbulen, bie bet S lu fp d jt bon D b ft*
bäumen bienen, mürben Bietnacf; regelm äßig u nter bie tanb»
toirtfd^crftltcQ genügten giäcben falten, mätjrenb bieS nicht ber g a lt fei bei ä3aum[d)uten, bie bauernb ber Erzeugung bon g o rfip fia ttp n g e n bienen unb J )te rp n id )t geroiffe Stengen bon tanbm irtfchaftlichen ¿Betriebsm itteln in Slnfprud) nehmen.
©egen bie unberechtigte Heranziehung bon glöcfjen:, bie Ia n b m irtfd )a ftlid ) nicht nufsbar fin it, fielet beut ¿Beteiligten bie ¿Befdjmerbe gegen bie ©ntfdfeibung beS ErzettgerauSfchnffeS ju . ©aS S3efcf)merberec£)t ergibt fid) auS § 30. ©aneben haben auch Bie ¿BefdbmerbeauSfchüffe baS EntfdjeibungSrecht, meit Heranziehung bon fu ttu ru n fä h ig e n flä c h e n zur Umlage bie Sieferfäf)igEeit beeinträchtigt unb anbererfeitS bie ¿Befd)roerbe»
auSfdhüffe bie ¿Bobenöertjättniffe bei ^e ftfe |u n g beS Siefer»
foßS ausbrüdiicl) zu berü d fid jtig e n hoben, © e r ¿Befdjmerbe»
auSfdjuß entfcheibct enbgüttig. Sin feine E n tfdje ibu itg ift baher, maS in anberem tfufam m enhang noch bargeiegt m irb, auch Bie ¿BermattungSbehörbe gebuuben. © ie auS § 3 0 ge»
troffene Entfcheibung ber höheren ¿BermattungSbehörbe über gu iä ffig E e it ber Heranziehung einer beftim m ten flä c h e zur Umlage, binbet ih n nicht, menn er auf © ru ttb biefer Heran»
Ziehung burd) bie ¿BermattungSbehörbe baS © e fam tiieferfotf lerabfeßt, meit bie Erhöhung ber Umtageftäche bie nujjBare Stäche zu ftarE ohne eine foidje Herabfehung betaften mürbe.
B. © m b bie Homm unalöerbänbe Berechtigt, fta tt ber U nteroerteitung nach ber lanbm irtfchafttich gemißten % \M )t ober nach Ber ©etreibean&aufiäche einen anderen SBerteiiungS»
maßftab zu mähten?
¿Rach einem ¿Befdjeib beS baperiidjen Sanbm irtfdjaftS»
m in ifte riu m S 0. 11. O ft. 1922 if t bie D berberteitung ber batjerifchen Umtage auf bie Som m uttaiberbänbe nad) beten Stnteit am ¿BerhaufSgetreibe im V o rja h re erfotgt, mo&ei baS SSerEaufSgetreibe nach SRaßgabe ber ¿BabSiuSfSeft. zu §§ 2 unb 3 U m t® . feftgefteßt morbett ift. SSagern hot feinen Hont»
m unatoerbänben baS gleiche ¿BerteitungSöerf atmen empfohlen.
Hiergegen ift m it ¿Recht ¿Befdjmerbe erhoben morben, meit biefe
¿BerteitungSart bie SBeftimmung über bie 3-retgrenze (§ 4 ,SEbf. 1) außer H ra ft fe |t. Sßenn auS § 2 [ich ergibt, baff bie Sauber fü r bie D berberteitung auf bie Hommunatoerbänbe freie H&nb haben in ber ¿Bat)! beS |iöerteitungggrunbfa|eS, fo if t fü r bie Hom m unatoerbänbe auS § 4 Icbiglich bie P flic h t Zu entnehmen, entmeber nach Ber © etrabeanbauftädje ober nad) ber tanbmirtfcEjaftlicf; gemißten flä c h e umzutegen. © e r
§ 4 bitbet ein einheitliches ©anzeS. ES fa n n , mie es ¿Babem
»erfud jt hat, bie U nterberteitungSO orfcfiriit fü r bie Horn»
ntunaloerbänbe nicht getrennt merben oon beit erften beiben
©äßen beS § 4 Stbf. 1. „¿Rad) näherer S e ftim m u n g ber ober»
ften SanbeSbeßörbe" bebeutet n u r, baff bie Hommunalöerbänbe t>on ber oberften SanbeSbeljörbe auch angehalten merben fönnen, nach ber gefamten tanbm irtfdbaftiid) genu|ten Srlädje fta tt nach ber Stnbauftädje baS Sieferfott auf bie ©emeinben unb Erzeuger zu »erteilen. Stad) einem ¿Befdjeib beS ¿Reichs»
ernahrungS m inifterium S hdöen bie ¿BeidjmerbeauSfdjüffe auch barüber zu entfdjeiben, ob bie Hom m unatberbänbe bie Unter»
OerteitungSOorfchriften be§ § 4 rich tig angemenbet haben. ©aS tfteichSernährungSm inifterium lehnt eS aber ab, in bie Oon ben Sänbern aufgeftettten SSerteilungSgrunbfähe, fetbft menn fie u n rich tig aufgeftettt fin b , einzugreifen. 3 m HöubtibE auf § 52, monad) ber IReichSernährungSminifter StuSnahmen Oon biefem
©efeh zuluffen !ann, if t ih m ein 9ied)t zuzugeftehen, bie StuS»
führungSbeftim ntungen ber Sänber auf ihren © in fia n g m it bem U m t© - nachzuf>rüfen.
S3ei U n ftim m igfeiten if t H e^ u n g n u r burd) Stnmenbung be§ § 52 m ögtid).
, I I . S S e f c h m e r b e a u S f t h ü f f o -
© i n 9 i u n b e r t a § be§ S a n b m i r t f c h a f t S m i n i f t e r S a ls breufüfdjer © ta a ts fo m m iffa r f ü r SSotfSernährung (© tH . I I I , 973 0. 19. g e h r. 1923) an bie tRegierungSfräfibenten bezeichnet als ßnmdi beS Umtagegefe|eS bie S iufbring ung einer beftim m ten Stenge oon ©etreibe f ü r bie © rna h ru n g ber oer»
forgungSberechtigten SSeüötterung. ©iefetbe fei auf bie Sänber,
oon
tiefen auf bie ißrooinzen unb f om m unaloerbänbe unter»Zuöerteiien unb ntüffe oon biefett „ i n ootter H öhe" aufgebrad)t merben. © e r tmeufjifdhe © ta a ts to m m iffa r behauftet nu n , baff
„ein e fatfche Stnstegung beS ® efe|eS" biejen ©runbgebanEen Zu üereitetn fucife, inbetn fie bem SefchmerbeauSfdmf) bie 9iechtSmögiid)Eeit einräum e, baS beit Hom m unaioerbänben enb»
g ü ltig auferlegte Sieferfott burd) Hetobfehratg beS SieferfottS ber einzelnen Erzeuger über bie SreiSreferöe oon 5 % hinaus herabzitbrüden. © e r © ta a ts to m m iffa r h ä lt fic£> fü r befugt, bie ©nifcbeibungen Oon S3efd)merbeauSfd)üffen, bie übet bte HteiSreferOe hinaus baS Sieferfott ermäßigen unb nach feiner S ittfid jt bie StögtidjEeit einer DiachOerteitung (§ 4 2t6f. 5 ) üer»
n tittbern bzm. oereitetn, ats gefe|m ibrig aufzuheben. @r fü h rt tueiter auS, b a f bie ©efeheSbeftimmung, bie ©ntfcheibung 'ber i8 efchmerbeauSfd)tiffe fei enbgüttig, lebigticb fü r ben Sechmerbe»
fü h re t S3erbinbIid)Eeit I)aBe/ jeboch EeineSfattS bie bem Horn»
m nnatoerbanb gefe^Iich lobliegettbe Stacböerteitung feines ge»
fam ten UmtagefottS Oerhinbern bürfe. ©ttblich oerfagt er gegen bie 9tad)0eraniagung eine iBefchmerbe, obmohl — toie er fetbft zugibt — § 4 ber fßreufSiuSfiöeft. auf bie Stadj»
oerantagung bie B o rfc b rift beS § 4 U m t© . fim tgem äfj an»
gemenbet m iffen m itf. © ie iöefdjmerbe oerfagt er, meit fie bazu führen mürbe, burd) mieberhotte H erabfe|tm g unb 97ach»
oerantagung bie Stufbringung ber gefamten Umlage beS Horn»
titunatoerbanbeS zu oerzögern ober gar zu oereitetn. Sütberer»
feitS lä fjt er aber miebernm eine Sefchmerbe gegen bie -Rad)»
oerantagung zu unb jm a r f ü r ben HreiS ber Erzeuger, bie fid) bet ber erften SSerantagung nicht befcbmert hatten, ©iefe StuStegung ift in ihre n mefentlicben SßunEten re ch tsirrig unb m irb auch n id )t baburd) gebedt, ba§ ber ißerbanb ber boeu»
ftifdien SanbEreife in feinem Elitmbfd)rei6crt 0. 14. 9ioo. 1922 (©gbiRr. 1 1 4 1 0 ) über bie H afEung ber HominunaiOetbanbe fü r bie S tufßringung ber ©etreibeumtage ber dtedjtsauffaffung beS bteu§ifchen ©EaatSEommiffarS f ü r SotESernährung b a rin beibftidhtet, bafi baS fRecht auf H eraöfe |u n g ber einzelnen SieferungSfd)utbigEeiten n i ^ t ein abfotnteS, fonbern n u r ein retatiüeS fei, _ b. h- oaf) bie iöefdjmerbeansfdjüffe E rm ä^i»
gungen n u r infotoeit anSfprecheit bürften , atS baburd) bie E rfü fiu n g beS gefamten SiblieferungSfoilS beS Hom m unat»
oerbanbeS nicht unm ögtid) gemacht merbe. © iefe fjo ig e ru n g fei zu _zieben auS § 4 U m l® . lehter Stbfah-
S ft bem E rta ffe zunäd)ft unbebingt zuzugeben, baß ber
©efe|eSzmecE auf bie S tufbringung einer beftim m ten Slenge oon Särotgetreibe f ü r bie öerforgungSberedjtigte S3eüötEernng abgiele, fo Eann ih m b a rin nicht beigepftichtet merben, baß er biefe $BerforgungSpfiid)t als einzigen 3toecE betrachtet unb oerfncht,^ bie aufzubringenbe „b e ftim m te SEenge" ats eine abfotut im ©efe^ feftgetegte ¿jaljt anzufehen. ©aS U m t® . m iß nicht altein, mie ber E rla ß m eint, eine beftim m te ®e»
treibemenge fü r bie oerforgungSberechtigte S3eoötEerung auf»
bringen, fonbern auch Bie äBirtfdjaftSbetriebe »or einer ©e»
fährbung in ihrem SBeiterbeftanbe fchüßen. © tefer auf bie S id )e rfte liu n g ber Eünftigen SSoIESernährung abgieletrbe 3toecE
— m ir motten ih n bem SSerforgungSzmecE ats „Sd)u|zm ecE"
gegenüberftelien — bient fomoht ben g n tere ffen ber SJer»
braucher mie Erzeuger unb finbet feinen SluSbrucf fomoht in ben. © aatgutheftünm ungen (§ 20 ), mie in ber Erm ächtigung an ben 9ieid)SeruäbrungStniuifter, in ©egenben m it S tiße rnten bie Umlage entfprechenb herabzufeßen (§ 2 Stbf. 2), meiter burch bie 33eftimmung beS § 1 9 über baS Ertöfchen ber H a ftu n g bei bent 9iad)meiS beS Erzeugers oon ber Siefenm gSnnm ögti^Eeit infolge nachträglich eingetretener unabmenbbarer, bei ber U nteroerteitung n id )t bereits be rü d fid )tig te r E reig niffe unb ganz aßgemein in § 4, monach bei ber SHftfofumg beS Siefer*
fottS ben UnterfchioBen ber SieferfähigEeit un te r öerüdficb»
tig u n g beS S3etriebeS, ber SobenOerhättniffe unb beS ©elbft»
oerforgerbebarfeS SRedjromg zu tragen ift. © te ttt m an neben ben SSerforgttngSzmed biefen ©chnßzmecE, fo if t bie SSehaup»
tung beS, ErtaffeS u n rich tig , baß bie Umlage Oon ben Hom»
tnunaioerbänbett „ i n ü o i l e r H ö ^ e " aufgebracht mer»
ben müffe.
© ie Umlage bon 2 Vs S iiß ü m e n Sonnen (§ 1 UmE©.) e rfä h rt bereits burch § 20 U m t© . eine SSerringerung, bie
— mie auch Ber © efdfäftS fübrer ber fReichSgetreibeftette, D r. Stbenbroth (©etreibeumtage fü r E rn te 1922,, © . 3 4 ), zu»
gibt — f ü r baS fReid) bie 3)oige hat, baß bie Umlage oon 2 Vit SRißionen Sonnen nicht ooß erreicht m irb. © a ju t r i t t bie E rm äd)tignng beS tReicbäernährungSminifterS, infolge oon äRißernten baS S ieferfott herabzufelen (§ 2). Enbtid) t r i i t eine gefehtidt Oorgefehene E rm äßigung beS gefamten Um»
2. 3aí)rg. 1923 öeft 7/8]
® r ö feere Stufíd^e 261
lagefolls baburdj ein, bafj, oljne bafj r o ll e rfü llt m irb, ingemiffen g ä lte n beg § 1 9 U m í® . m it ber greifte E u n g be0
©rseugerg Bon ber PoEen 2 ie fe rp fíiá )t and) bie H a ftu n g ber to m m uuaíberBaróe gemäß § 23 SCbf. 3 U m í® . e rlifd jt.
d e u te t ber SBilte beg ®efe|geberg auf ben S e rforgungg*
¿metí mié ben e rn ä h ru n g g m irtfd ja ftlid je n ©tfiu^g.toecí Ifin , fo farot e§ n id jt alg fa lfd je H uglegung be§,@efege§, mié ber ® t*
lafe ficfj auébrü dt, B e trautet merben, menn m an ben 33e*
fáim erbeauSf^üffen bag R e d jt e in rä u m t, unbefüm m ert um bte g ra g e , ob bsm. in m e lie r §Dfje burd) iljre © ntfdjetbuugen ba§ UmlagefoE beg tom m unaloerbaubeg beeinträd)ttgt pnb beffen ¿ a ftu n g eri)öi)t m irb, nací) freiem © rm effen im S a h*
men beg § 4 H bf. 1 (U nterfd)ieb ber S teferfä^igtett, „g re t*
iaffuugSgrenje, «Sieblungäfdjutj, SobenPerijattniffe, © elbft*
Petfotgerbebarf, Setriebggröfee), bie S ieferfäljigfett beg cm*
Seinen ©rseugerg feftsufteEeu. 91 u r auf biefem SBege fönnen fie bem S e rforgungg* mie bem ©djußsmed geregt merben.
®ine «Beeinträchtigung ber rerforgunggbered)tigteu SePoIfe*
ru n g , bie bem ®efe|e p m ib e r liefe, t r i t t .baburd) m d )t ein, meil ja fd)on bie 2V2 SRiEionen Sonnen beg § 2 , felBft menn fie g a ttj aufgebracht m ürben, n id jt ben S c h a rf ber gefamten öetforgungsBeredjtigtcn S e oölieru ng beden, unb jm a r audj bann n id )t, menn auf © ritttb beg § 31 3^ff- 3 U m l® . ber tr e i§ ber SSerforgungsberechtigten fidj. Perringern feilte. S ie geijlmenge m uff bag Seid) am freien S la r ft „cinbeden.
StufgaBe ber Sefchmerbeaugfchüffe ift eg, ßu entfdjeiben über SSefdjmerben gegen bie geftfejjung heg Sieferfotis. S ie geflfebung beg flie fe rfo fl* e rfo lg t gemäß § 4 9t6f. 1 unter.
9JUtm ir!ung ber ©rseugeraugfdjüffe (§ 4 Hbf. 2) burd) bie
®ommunalPerbänbe bsm. bie ©emeinbe. U nter geftfepung beg SieferfoEs ber einzelnen ©rseuger Perfteljt m an bie S e r*
teüung einer beftim m ten Umlagentenge auf bie ©rseuger, f t t r j bie SSetanlagung beg einzelnen SBirtf(f)aft§betriebe§ p t UmlagefoE be§ ®ommunalPerbanbe§ nad) SDtafjgabe feiner S ie fe rfä ljig ie it (§ 4 Hbf. 2 © a£ 2). SBäijrenb ber ©rseuger*
augfdjufj gegenüber bem ©om m unaloerbanb n u r eine gut*
adjtlicfje © teEung bei ber U nterPerteilung p in n im m t, §at ber SSefämetbeauSfcfjufe ein felbftänbigeg unabhängigeg $ rü fu n g g *
« 4 t - S e r tre iS a u S f^u fe m ä ljlt feine SSitglieber (Sßreufe*
2ltt§f93eft. § 4 ) u t t b ’ íjat íebigíicí) barüber j u m atten, bafj in ben .Hugfdjüffen ©rseuger unb S e tb ra u djer in bem Pon ber 2anbesbel)örbe alg H u g fü h ru n g g in jk n s oorgefdjriebenen S e r*
hältn ig pertreten fin b , unb baß auch bie ocrfdjiebenen Se*
«iebsgrößen eine angemeffene S e rtre tu n g gefunben Ijabert.
• cu r in begug auf tie fe n form etten S e flin tm u n g e n über bie ifufam m enfefutng beS Sefdjmetbeaugfdjuffeg im tjj m an ein S ien fta u ffid )tg re d )t anerfennen. ® ine H u S bepun g biefeS SienftauffidjtS redftS a u f bie m ateriellen ©ntfebeibungen ber
^bnungggem äfe jufam m engefe|ten a3efd)merbeauSfd)üffe miber*
IbxidFjt bem Haren SBilten beS ,®efe|eg.
S ie H a ftu n g be§ SbommunalPerbanbeg gegenüber ben Zaubern fü r ba3 ii)m auferlegte S ie fe rfo lt fü fjr t ju m g u te r*
clienm iberftreit smifdfen bem f ommunaiPerbanb unb ben ein*
Seinen SSixtfdjaftgbetrieben. § ie r e infeitiger SSerforgung§smeá, Port <3dn%mecf! — S e i ber U nterP erteilung auf bie ®e*
»mtnben -ober bie einseinen SBirtfdjaftSbetriebe felbft if t baljer
°er ^om m unaiP erbanb nicf)t an ba§ S o tu m ber © rjeuger*
S i;'4 ftffe gebunben, fonbern er Ijö rt fie n u r ,gutad)tlid). © r w i n ' 0' u ttl feme etroaige H a ftu n g m ö g litfjft ju befeitigen, qrTr SteferfoE fo I)od) feft, bafe ben S eftim m ungen be§ § 4
’ eiin Tl^ t entfßrodjen ift. S a fe |t n u n , fom eit ber © r*
L T fic^ burd) bie g e ftfe p n g beS Som m unalPerbanbei unrer S ie fe rfä ljig le it b e e in trä d jtig t fü i)lt, bie Sefdjmerbe
■Hufga' ' " r u ~ ' ~ u
>afür i r __ , ____ 7 ______ _____ ... . „ _ , ib e r ftr e it gtotfe^ert S o m m u n a iP e rb a n b u n b ein»
ein. unb uyuyit.it tic tin itu iy tiy i
Hufgabe ber Sefdfmerbeaugfdjüffe nad) bem © efe|
ben f ü r i i t audj bie 9 lrt iijre r gufam m enfe^ung —, SelneVt ^ ¿ ef f entP’ b e rftrcit sm ifdjen Som m unaiPerbanb unb ein*
Su m o rh Se u g er n auSsugieidjen, inSbefonbere audj barüber bie g x ‘5q^ ^ er © elbftPerforgerbcbarf b e rü rlfid jtig t ift, bafj famte 4 l f t f ï n 0ê0r en Se g e m a p t if t ; tu rsu m , er I)at bie ge*
Itdfjen u n s E •tt0§tdt.igfeit beä SommunalPerBanbeä einer red)t*
S ie f0 .rDcutfcijaftlicfien E ta djp rüfung su untersieben, a n s fd ju jc^ Tlt..§ 4 Harumfd)riebene S ä tig le i.t beS Sefdjmerbc*
fe it in V Sur U nm öglici)teit, menn feine Unabhängig*
iwqe a e r n L w t ^c£,eibun3 b u ïli> .© « g riffe im S ic n fta u ffi4 % fo brandit T^Ct to“ re' § ä tte le^tercS ber ©efetrgeber gemoEt, fefeen f,0i l er Sefd)merbeauêfd)üffe überhaupt .nicht e in ju * Perbänbpn°ettt ^onnie bie U nterPerteilung ben k o m m u n a l*
überlaffen Mttter ^ litm ir îu n g ber ©rjeugerauäfchüffe aEein
g f t hiernach al§ SSitfe be§ ©efejjgeberg feftgefteEf, einen gntereffenauSgleich smifchen ©rseuger unb ftom m unalP er6anb i \ i fdjaffen, fo fa n n bte SSeftinttmtng, ba^ bte (Sntfcfjetbungett ber SefchmerbeanSfchüffe enbgültig fin b , n u r ba.hin Perftanben merben, bafj fie f ü r beibe Seite, fom oiji f ü r ben ^o m m n n a l^
Perbanb, mie fü r ben S ie fe rp fiid jtig e n a ls “ K p c f^ tb a r uttb binbenb jn betrachten finb. Stud) fite IßreufeH uSfSefl ftel)en noch anf bem Soben ber .Hnfchaunng, bafj bte Sejehmerbe*
auSfchüffe eine S in b n n g lebiglid) im § 4 Hbf. 1 be8 9tetd)s*
gefe|e§ finben, monach ben Unterfchteben per Steferfaijtg*
fe it ufm. ^Rechnung su tragen ift, einer meiteren S in b u n g , mte etma bem SienftauffichtSmege, aber nicht unterm orfen jm o.
@onft mürben fie nicht bie fEnmeifung ergehen taffen, m an müffe auf bie SefdjmeTbeauäfdjüife „e in m irie n " - um nach ,9!Jiögiic£)ieit 91ad)PeranIagungen gu permeiben —, baß ite m ber Siegel bei §erabfehung beg SieferfoES auf © rn n b oer Se*
fdjmerbe einen Eiachlafe über 5°/o ber EreiSreferPe m q t ge*
mährten. SRan mufe biefe HugführungSanm eifung beauftanben, ba fie bem © rm tb fa h beg H r t. 102 E i® . 'm iberfpricf)t, monad) EUchter unabhängig unb n u r bem ©efe^e unterm orfen Jm o.
U nter « Ri ch t e r fin b hier aEe Serfonen perftanben, bte burd) bag ©efeft ju m aterieE*rechtiidjen ©ntfeheibungen berufen fin b (bie Sefchmerbeaugfchüffe nehmen eine gleiche .©teEung^ mte bie ©cf)lic£)tuttg§aixäf(hüffe ober bie SJlieteinigungääm ter e in ; i»e§. ber U n a b h ä n g ig fe it. ber legieren 3i@. 104, 160).
© ie Perfucht ben S a nbrat al§ S orfigenben beg Sefdjmerbe*
augfehuffeg ju m V e rtre te r e in fe iiig e r gntere ffen beg to m * munalPerbanbeg jn machen, m äljrenb er lebiglich alg S e r*
hanblungSleiter gebacht ift, ber ftd) bem ®efamtrntEen beg nadj m irtfdjafEichen © ru n b fä p n gemählten Sefdjmerbeaug*
fchuffeg, aud) fom eit er fich gegen ben fo m m unalP erbanb richtet, su beugen hat. gebod) ift bie © tn m trlu n g auf ben Sefchmerbeaugfchufe m it gm edntäfeigieitgermägungen be*
q rü n b e t; eg foE bie EiachPeranlagung Perntieben merben. ©§
fin b e t fich alfo fe in 3Bort in ben 2iugfül)rung§befttm m ungen, bag babin su beuten märe, bafe ber Sefchmerbeaugfdjujj ge*
smungen fei, fich im Sahnten ber 5°/otgen tretgreferP e ju halten, unb bafe, menn er hiergegen P erfbjje, er ber H u f*
hebung unterliege, g m ©egenteü Permeift in Uberetnfum * m nng m it bem SeidjcSgeiejs bie ißeenfeHugfSeft. auf bie 9Jtög*
lich le it ber S a djP eranlagung, fobalb ein gehlbetrag am Um*
lagefoE bnreh bie ©ntfcheümng ber Sefchmerbeaugfchüffe ein*
getreten ift. H udj bag S e ichäernährunggm inifterium hat tn mieberholten 33efcf)eibert (P. 11- SoP. 1922 I 12 792 an ben S u ttb ber Sanbm irte f ü r S a ßern unb P. 15. S e j. 1922 an ben SOledtcnburgcr Sanbbunb) snm H ugbrud gebracht, Daß übet bte Sem effung be§ Sieferfotis bet eittjeirtert SÖetrtebe augfchliefjlid) unb enbgültig bie S e fdpetbeaugfdjüffe ¿u eut*
fd)eiben haben, unb bafe in ben gäE en, mo ber Sefdjmerbe*
auSfdjttfe über bie bem tom num alP erbanb snftehenbe H us*
gleichgreferPe bei feinen ©ntfeheibungen über © rm äfjignng beg SieferfoEg einseiner ©rseuger htnauggehe, lebiglich § 4 Hbf. 5 U m l® . eingreife, g n bem Sefchetb P. 11. S ob. 1922 über*
läfet eg fo g a t bem Sefchmerbeaugfchnfe bie © ntjd)etbung über bie S e ch tg g ü ltig ie it einer H norbnung beg baßertfehen © ta a tg * m in ifte rg fü r ö a n b m irtfd ja ft p. 9. Hug. 1922 unb_ enthält m it S ü d ftd )t auf biefe gefefslidj feftgelegte aEetntge g u * ftä n b ig fe it beg Sefchmerbeaugfchuffeg
sut
m atenefl*red}tltdjett©ntfeheibung fich ^ er eigenen ©teEungnahme.
333i r fom m en sn bem © rgebnig, baß bte tn bem S u nberlaß p. 19. gebr. 1923 mie auch in einem früheren Sefdjeibe
p. 11. g a n . 1923 V I 0 6884 Pom preufjifd)en © ta a lg io m * m iffa r f ü r SBolfSernährung betretene H ttffa ffu n g , baß bie S e fu g n ig ber Sef^merbeaugfchüffe n u r re la tib e r S a tu r fei, meber im @efe| noch in ben jßreufjH ugfS eft. eine red)tltd)e
© runblage finbet.
S r it t gemäjj § 4 Hbf. 5 sur S e d u n g be§ gehlbetrageg eine anbermeite UnterPerteilung btefeg gehlbeirageg am U m * lagefoE beg £om m unaIoetbanbeg ein, fo if t j u prüfen, ob gegen biefe anbermeite U nterPerteilung mieberum ber Se*
fdjmerbemeg m it ber cnbgüitigen ©ntfeheibung burd) ben 33e*
fchmetbeatisfciiuß gegeben ift, ober ob, mie ber © rla jj Pom 19. g e b t. 1923 eg a u g fp rid jt, bie SSefdjmerbe gegen bte 9cach*
Peranlagung n u r ben ©rseugern sujugeftehen ift, bie fich bei ber erften S e rte iln n g nicht befchmert gatten. § 4 ber jßreufj*
HugfS&eft. fagt, baß anf bie Sad)Peranlagung bie S o rfcp rifte rt be§ § 4 U n tl© . „ftnngemäfee H itm enbung" finben. S e r alg R ic h tlin ie n , alfo unPerbinbltch f ü r bie S e giernnggpräft*
benten unb unteren Serm altunggbehorben besei^nete ©riafe
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fr e ie r e Ruffc^e
CSuriftifdje SBodjettfchrift beS S anbm irtfdjüftS m inifterS b. 19. Fahr. 1923 fo lg e rt ¡ut§ben S tö rte n „fin n g e m ä fje S tnm m bung", bafj n u r derjenige, der itotfj n id jt Vefdjmerbe eingeiegt bat, bei der R adjüer*
m tiagnng baS S8c f rfj tn erb er c cij t e rb a lte ; denn eine anbere 2luS*
legung, monad) fäm tlic^e nadjberaniagten Ergeuger ben Ve*
f cE) rt> erbe au s f cl^ n jj anrufen K n u te n , hätte gur 5 oige bie 33er«
gögerung bgm. V e re itlu n g be§ ©efamtumlagefoES beS Korn*
ntunalüerbanbeS burdj mieberljolte § e ra b je |u n g ber R ad)*
Umlage (im gleicEjen © in n baS m eljrfadj ermähnte © u ta d jte n beS Verbandes ber p reufjifdjen Sanbfreije b. 14. Roü. 1922, meldjeS ben ©d)u|gmecf gang fa lle n lä fjt unb n u r e infeitig darauf Bebac^t ift, ben ibom m unalüerbaitb bor ©(haben gu fd jü fje n ; ein © Pachten, meldjeS jeher 0 & j,e ttiö itä t entbehrt).
Vegeidjnet m an bie Itn te rb e rte ilu n g beä Fehlbetrages am llntla gefoE beS KommunalüerbanbeS a ls R adjberanlagung, fo ift u nter R adjb eranlagung gu berfteljert bie V e ra n la g u n g beS einzelnen lie fe rp flid jtig e n VetriebeS gur .Umlage nacf) dem V e rh ä ltn is feiner S ie fe rjä ijig le it i. © . beS § 4 ätbf. 1. $ ie V e ra n la g u n g lie g t in ben Händen beS ÄommunalüerbanbeS u n te r IR itm irfu n g ber ErgeugerauSfdjüffe, bemnaih auch bie R adjberanlagung. Um bem ©djufigmeci; neben bem V e rfo r*
gungSgmecf ('Leitung gu berfdjaffen, m uf; ebenfo mie über bie V e r a n l a g u n g burdh ben Kom m unalberbanb nad) bem
© n m b fa tj beS § 4 R b f . l a u dj über bie R a d j b e i a n l a g u n g ber VefdjmerbeauSfdjufj feine (gntfc^eiöung tre ffe n : unb gmar nicht n u r über bie Vefdjmerbe fo ld je r Ergeuger, bie bei ber V e ra n la g u n g feine Vefdjmerbe eingelegt hatten unb fid) über bie R adjberanlagung befdjmeren, fonbern über bie Vefdjmerben fä m ttid je r gur R adjb eranlagung Ijerangegogencn Sieferuftidj=
ügen, mögen fie bei ber V e ranlagung fetbft bont R edjtS m itfel
© ebraudj gemacht haben ober n id jt. V e rfa g t m an einem S e it biefer nadjberaniagten S ie fe rp flid jtig e n baS Vefdjmerberecljt, fo mürbe m an b a m it gegen ben ©efejjeSmiEen bem Kommunal®
üerbanb bie ungeheueriidje VefugniS einräum en, baß er bas durch bie VefchmerbeauSfdjüffe bei ber H auptberartlagung nach bem © ru n b fa jj ber S ieferfähigfeit fjeraBgefe^te SieferfoE in boEer 6 öl)e mieber IjerfteEcn fö n n te ; dadurch mürbe er aber bie © ru ttb fä |e beä § 4 3tbf. 1 u n b bie V eftim ntungen aus
§ 4 Sibf. 4 über bie E n b g ü ltig fe it ber Entscheidungen ber VefdjmerbeauSfdjüffe berletsen. iSem Sieferfaflic^tigen, beffen UmlagefoE burdj ben VefdjmerbeauSfdjufj herabgefeiit morben ift, m uh m an p r SBaljrung feiner Ulecijte gegenüber ber Stach®
beranlagung unb p r © id je ru n g beS g e fe h lt feftgelegten
©rnnbfapeS, bah bie VefdjmerbeauSfchüffe endgültig etttfdjei*
ben, unbebingt ein Rechtsm ittel pgefteljen, unb biefeS if t eben bie Vefdjmerbe an ben VefdjmerbeauSfdjufj auch gegen®
über ber R adjberanlagung. Fd) fa n n mich allerdings nicht p ber SCnfidjt befennen, bie üon emgelnen g u rifte n bertreten m irb , bah ber VefdjmerbeauSfdjufj feinesfailS berechtigt fei in F ä lle n , in benen er bereits entfdjieben h a t, a u f © ru n d ber R adjb eranlagung ba§ SieferfoE hewufgufehen. H ie r bertrete ich ben © ta n b p u n ft, bah bie R a d jb e ra n ia g u n g S ö o rfd jrift beS
§ 4 nach bem © tu n b fa ö beS § 323 3 V ‘0 - auS plegen ift.
¿ r i t t nach ber E n tfdje ibu ng beS VefdjmetbeauSfchuffeS eine mefentlidje Veränderung ber V e rh a ltn iffe ein, bie fü r bie Splje ber geftfehung beS SieferfoEs durch ben VefchmerbeauSfdhuh mahgebenb mären, fo ift t r o | ber R e djtS fraft beS U rte ils im
© in n e beS § 323 B R D . auch f p 'r P jagen, bah tro h ber E n b g ü ltig fe it beS VefihluffeS bie S ieferfähigfeit anbermeit be®
meffen merben fann. $ n bielen gäE en if t über bie Vefdjmerbe gegen baS auferlegte SieferfoE bitrch den VefchmerbeauSfchuh fe ljr frü h entfihieben morben, p einer $ e it, als er ben Um*
fang ber S ieferfähigfeit n u r nach ißrobebrufd), nicht nadj bem tatfädjlichen Ernteergebnis, beurteilen fonnte. E s if t in ber*
a rtig e n ffäE en benfbar eine E rhöhung ber S ieferfähigfeit p r j e i t ber R adjO eraitlagung, unb m an m uh daher bie ®e*
feheSmorte ,,anberm eitige U n te rü e rte ilu n g " in allen fJaEeu, mo bereits über eine Vefchmerbe entfihieben m ar, bahin aus*
legen, bah daru n te r eine R a djb etanlagung p e d § ® cdut:g eines Fehlbetrages am UmlagefoE beS KommunalöerbanbeS u n te r V e rü d fith tig u n g ber Satfadje p öerftehen ift, bah eine mefentliche tn b e ru n g im Ü BirtfhaftS betrieb beS Siefergflich®
tigen eingetreten ift, meldjer ber VefchmerbeauSfchuh zeitlich noih nicht Rechnung tragen fonnte. ® ie VemeiSlaft fü r bie Veränderung t r i f f t den Kom m unalöerbanb. § ä lt biefe Ve*
grünbung ber R adjüeranlagung ber VefchmerbeauSfchuh n id jt fü r ftith h a ltig , fo bleibt er bei feiner erften Entfdheibung flehen, © om eit alSbann ein Fehlbetrag am LtmlagefoE p m Rachteil beS KommunalöerbanbeS befielen bleibt, hat eben
bie Radhberfeilung nicht p r ®ecfung geführt. 13er Korn*
m unalüerbanb m uh auf © ru n d ber E n tfd je ib u n g ber V e * fdjmerbeauSfchüiie p e rm itte ln fuihen, u n te rftü jjt üon einem 'ItuSfunftSxedjt p m $mede 5er geftfteEung, ob f ü r feinen V e p r f eine entjgredjenbe § e ra b fe |u n g infolge SRihernte er*
folgen m uhte, unb faES die5 ber F a lt rft, einen igerab®
fe|ungS antrag beim ReichSernährungSm inifter fteEen. ©om eit biefem ftattgegeben m irb , t r i t t E n th a ftu n g ein, neben ben Be*
fonberen, in § 23 Sibf. 3 gegebenen .ÜJiögiidjfeiten, bie § a f*
tu n g ber Kam m unalüerBänbe p m E rlö fh e n p bringen.
©erabe die Satfache, bah baS © e fe | derartige E n thaf*
fungSm öglichfeiten gemährt, fp rid jt unbebingt b a fü r, bah fü r ben Kom m unalöerbanb aus § 4 © d jlu h fa f} feine fß flich t p entnehmen ift, u n te r aEen Umftänben den Fehlbetrag im
®5ege ber R adjb eranlagung a itfp b rin g e tt. V e jie h t fü r iljn h ie r p feine V flid jt, fo hat er ebenfomenig mie bie üorgefe|te
¿ienftauffichtSbehörbe baS R edjt, bie Entfdjeibungen ber V e * fhm erbeauSfdiüfie beifeite p fe|e n unb baS SieferfoE in .§ ö h e ber ih m auferlegten Umlage offne R ü d fich t auf bie Siefer*
fä h ig fe it p üerteilen unb gmangSmeife beijugieljert.
IBiefeS ungefefjliche V e rfa h re n hat m an in eingelnen Kom m unalöerbänben ERedlenburgS und audj im K reis K o tt*
buS *Sanb burdigefüh rt. ©aSfelbe fü h rt gu ©chabenSerfa|*
anfpriidjen ber Erzeuger gegen ben S!r eis to nt m utt alü er b anb.
©icherfteEungSm ahnaljm en fomie bie E nteignung nadj
§ 22 U m !© , fin d redhtS unm irffam ; fie bedeuten eine Ve*
eirtträchtigung beS Eigentum s beS ErgeugerS am F*eigetreibe (§ 1004 V @ V .) unb belaften bett S’om m unaiüerbanb, ber fü r bie H andlungen beS KreiSauSfchuhborfi|enben nach §§ 31, 89 V © V . als feines üerfaffuitgSm ähigen V e rtre te rs haftet, m it bem HetauSgabeanfprucij in Hölje der miberrechtliih bei*
gegogenen Sßengen. Fe rn e r greifen § 823 unb § 812 ff.
5Ö©V. ein.
© iefe V ro je ffe merben den E p ilo g p ber ©et’re ib e p a n g S * m irtfd ja ft b ild e n ; fie m irb im E rn te ja ljr 1 9 2 3 /2 4 borauS*
fid itlid h berfdhmunben fein. 2 )a fü r BefcEjert uns die F re im u t*
fchaft neue P ro b le m e ! —
jRattQborBefialf uni» Stoatt^berfteißctttitg*
Scmt ©enatspräfibent a. ®. D r. ju r. h. o. R c t n h a r b , SreSben.
S ie V o rfd jrifte n über ben R angöorbehalt (§ 8 8 1 V @ V .) bereiten feine ©chmierigfeiten, menn baS Recht, bem ber V o r*
rang beigelegt m irb (baS begünfügte Recht) im © runbbudj u n m itte lb a r bem m it bem V orbehalt eingetragenen Rechte fo lg t, © djm ierigfeiten treten aber bei ber 3 ® - beS © ru n b * ftüdeS und namentlich bei ber Feftfejjung beS geringfien @e*
boteS (g. @.) auf, menn gmifdjen bem belafteten unb bem begünftigten Rechte ein 3m i]i)cnrecht Befteijt, baS öom Vorbehalte nicht berührt m irb. Hierdurch berliert nach § 8 8 1 91bf.4 ber V o rbehalt i n f o m e i t feine ÜBtrfung, als baS be*
laftete Recht in fo lg e beS 3 mifchenrechtS eilte über ben Vor®
behalt hinauSgefjenbe Veeinträchtigung erleiden mürbe.
I .
$ ie aSirfungen biefer V o rfc h rift geigen fidh am reinften bei ber V e r t e i l u n g beS E r l ö f e S , menn einerfeitS ein üor*
gehender R ealberedjtigter bie 3 V . betreibt unb deshalb baS belüftete Recht beS A , baS 3m ifdjenred)t beS B und unb baS begünftigte Recht beS C im g. © . nicht berüc£fid)tigt merben unb anbererfettS biefe Rechte unb ber fü r fie p r Verfügung ftehenbe E rlö S te il n id jt nach giffermäßig beftintmten SSSerten, fonbern m it Vuchftaben begeidjnet merben, die jebe beliebige 3 a h l barftcEen fönnen. ® enn n u r fo fönnen aEgemein gültige
©efege fü r bie V e rte ilu n g (F o rm e ln ) getoonnen merben. ISeSljalb mag ber h i« aEein intereffierenbe E rlö s te il m it e unb ber
©efam tbetrag ber Rechte beS A , B unb C an © ta m m , 3 iu * fen unb ifo fte n (fom eit B iufett unb Kofien nach §§ 10, 37 R r. 4 , 1 1 0 32$®- den R ang beS ©tammrechteS teilen) m it a, b unb c, bie auf A , B unb C entfaEenben Hebungen aber m it a , ß unb y begeidjnet merben. ES foE ferner angenom*
men merben, bajj c genau bem V orbehalt entfpridjt.
52. Sagtg. 1923 Çeft 7/8]
©rotiere 2iuffä|e 263
S ie §§ 8 7 9 , 8 8 1 39© «. ergeben fotgenbe leitenben © ru n b *fege:
1. @ a | : A braucht n u r ginter c ¿ u rü ^ u tre te n ; er Jann Oertangen, baß n ig t m egr a ß c bcm © rlög entnom»
men ioirb, beöor er fetbft Oott befriebigt ift.
■2. S a g : B braucht n u r ¿u bulben, muß aber butben, bag oor ig m ber b e tra g a bent E rlo g entnommen w irb .
I I .
2B it gegen oom E rlo g e au§ unb negmen an, baß er 1. n ig t größer a ß a,
2. ¿war größer a ß a ( > a), aber n i g t größer a ß a - f b ,
3. ¿mar > > a - f - b , aber fieiner a ß « ) a - f b - f c , 4. gteicg . a - f b - f c ober gröger ift.
© r f t e r g a l t , e nicgt > a . Seggatb Jann B nicgß er»
gatten ( I. 2. S ag). S ag ß m ifg e n re g t beeinträchtigt A nicgt, bager if t ber 3Sorbegatt oott w irifa m . C gat ben V o rra n g Oor A unb ergätt ben E rlo g e big ¿um betrage c. A er»
galt n u r ben etwaigen 9teft e — c.
^ w e i t e r g a l t : e > a , aber nicgt größer a ß a - f - b .
§ ie r m ug B m it ß = e — a ¿ur §cbung iommen (I. 2. S ag), g ü r A unb C bleibt a ü b rig . C tann n u r n o g y = c — /S Oor A ergatten ( I. 1. S ag), aber gücgfteng a, w eit n i g t megr Oorganben. g iir A b leibt bem nag, Wenn a > y , a = a — y ü b rig ; er gegt aber teer aug, wenn y = a ober > a ift.
SSenn ß = c ober > c ift, f in it y auf 9 iutt. Seggatb erg a lt A : a, B : ß, C gegt teer aug.
S n tu r je r g o rm e t auggebrüctt, ergätt atfo im ¿weiten S a tt:
B : ß — e — a
C : y = c — /? (aber gögfteng a ) A : a = a — y.
d r i t t e r S a t t : e f > a - f b , aber < a - f - b - { - c. ^ fco kiefem gatte m ug B oott geDecit werben, bager g ie r / 3 = b (übrigeng a u g fg o n , Wenn e = a - f - b ) . g ü r A unb C bleibt a - f m übrig, wobei m ben b e tra g bebeutet, um w etgen ber Ertög e bie Sum m en a - f - b überfteigt.
S it n u n b ebenfo grog ober gröger a ß c, fo m ug ¿u*
a ä g ft A m it a gebest werben ( I. 1. S ag). S o n a g bieibt fü r C m ü b rig .
S ft aber b <C c fo ergätt C Oor A y — c — b , aber gögfteng a - f m , w eit n ig t m egr oorganben; bann fo lg t A u tit a = a - f m — y (gögfteng a) unb fg tx e g tig , Wenn m > y ,
^ Wieber m it m — y ; in biefern legieren gatte ergätt atfo 0 äufammen y - f m — y = m
SBir gaben fo n a g fü r bie V erteilun g, Wenn c n ig t trä g e r alg b o b e r m ] > y ift, bie einfage Söfung gefunben, btt& A a, B b unb C m ergätt. S ft bagegen c > b unb 01 ^ Y , fo g ilt bie g o rm e l
B ergätt ß = b C „ y = c — b A „ a — a f m — y.
W e r t e r g a l t : e = a - [ - b - f e ober gröger. § ie r lt nen alte brei Uiegte Ootte Secfung finben, atfo A a, B b , L e «gatten.
I I I .
bie 9 t le ^ ormeiu unter I I geftatten ¿war m it £ e ig tig fe it ergeBpCtC^ nung ber auf ® unb G entfattenben ¡gehungert, f ontmtn n o g n ig t u n m itte lb a r bereu ¡ R a n g f o l g e . S a§
bar oo 1eib^ugg n ig t w eiter in ¡B etragt, wenn ber E rlo g teilunagt n ^ en SInberg aber, wenn ber tSrfteger im Ver*
beggatß ?.mine n ig t ober n ig t oottftänbig gejagtt gat unb o u n n s fih w r, f w b « u n g gegen ig n oerteilt unb m it S ig e » fü r beten ® Öeife^ n lDerben m u& ( § 1 2 8 m 1 8 * ® - ) - ® o m unb
c
n n f ^ bie R angfolge maggebenb, in w etgen A , B an bie J ” . ®r lö fe teilnegmen. S lu g fie ergibt f i g aug ben® b l5e gefteUten ©tunbfäfcen I 1 unb 2.
© r f t e r g a t t : Sin erfter S tettc ftegt C, bann fo lg t A m it bent etwaigen SUiegrertöfe e — c.
3 w e i t e r g a l t : E rlo g a - f ß. § ie r m ug ¿unägft ber 2Bert y = c — ß erm ittett werben, g f t y f > a ober = a, fo ta n n C n u r a ergatten, gat aber in fo w e it ben ¡Rang oor B , atfo ¡Rangfolge: C m it a, B m it ß. A gegt teer aug.
S ft aber y < a , fo ift bie ¡Rangfolge:
C m it y = c — ß, A „ a — a — y, B „ ß
ober Wenn y = 0 , m it c = /S ober < Z ß - an erfter S telle A m it a,
„ ¿weiter „ B „ ß.
S ie Sgrobe ergibt, bag oor A n ig t megr a ß c unb oor B n ig t megr a ß a ¿ur §ebung fornm t. Senn c — ß — Yt m itg in w irb Oor B befriebigt y - f a — y — a.
® r i t t er g a l t : E rlo g a - f b - f m . B m ug b unb C y = c — b ergatten. S e n ¡Reft, aber gögfteng a, betommt A ( a - f m — y). ©g fin b bie brei g ä lte gu unterfg eib en:
y > a, y = a, y < a .
1. g f t y > - a, fo m ug bie §ebung y gertegt werben in a - f (y — a ), ba fie n u r m it a ben SSorrang Oor B ein*
n im m t. ©§ ergatten atfo
an erfter (Stelle C : a,
„ jw e ite r „ B : b ,
„ b ritte r „ C : y — a
„ oierter „ A : a - f m — y, aber gög»
ften§ a, unb Wenn m > y, n o g
an fü n fte r © te ile C : m — y.
(fg lönnte fgeinen, a ß ob gier B unb C oor A megr a ß c ergietten. $ a g if t aber n ig t ber g a lt, wenn m an fü r y c — b einfegt, ©g geigt f ig bann, bag C unb B m it bem 9tang Oor A n u r ergatten a - f b - f c — b — a = c.
2. S ft y = a, fo ertebigt f ig bie ¿weite §ebung beg C, w e it y — a bann 9 M I ift, unb A ergätt an b ritte r © teile m , aber gögfteng a. $ ie SRangfotge if t atfo
erfte © teile C m it a,
¿weite „ B „ b ,
b ritte „ A „ m (gögfteng a), bager eüentuett oierte „ C „ m — y.
2 tu g gier w irb oor A n u r c bem ßrtöfe entnommen, benn a = y = c — b , atfo Oor A c — b - f b = c.
® ie £ebung beg C ergibt, wenn m > y , ¿ufammen a - f m — y = y - f m — y — m (ügt. I I 3. g a lt).
3. S ft y < a , fo iom m en ¿ur §ebung an erfter S te lle C m it y,
„ ¿weiter „ A * f — Y,
„ b ritte r „ B h
B#
„ y (aber g ö g ft. m it m )
„ bierter „ A
unb eoentuett „ fü n fte r „ C „ m — y.
SSenn y auf 9 iu tl gerabfinlt, w eit c n ig t gröger a ß b , fo ergeben biefe g o rm e ln bie 3tangfotge
erfte © telle A m it a,
¿weite „ B „ b , b ritte „ C „ m .
Sßi e r te r g a l t : © rtög a - f b - f c ober gröger. A , B unb C rnüffen oott befriebigt werben. ® ie SRangfotgc ent- f p r ig t ber beg 3. gatteg; n u r if t ¿u berücifigtigen, bag gier m = c unb bager m > y ift. ® ager if t bie Rangfolge 1. wenn y f > a : G m it a,
B ,, b , C „ y — a, A „ a, C „ c — y.
C ergätt atfo a - f y — a - f e — y = c unb üor A w irb befriebigt a - f b f - y — a — a - f b - f c — b — a = c.