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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1935 H 6

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Academic year: 2022

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(1)

° d o R itte r:

Land d e r 1 0 0 0 s«en

f e r n e r Rittich:

r el junge P o m m ern

ns Engel:

°m m ersch e M usik v o r Jah re n

* b

nul N e u m a n n : ft« -

M etternich als

^ I o n i s â t or

e dichte von Kp e g e r, Z e rk a u le n ,

’ttn ie r u. a .

Z ä h l u n g e n A n e k d o te n R ä ts e l

°rn a n fo rtse tzu n g u- v. « . m.

S t e t t i n

F u l

|

1 9

3

5

h d e r S tra n d b u rg Fot. Tolle tm

(2)
(3)

DasBo/lunrf

Die NS-Monatszeitschrift Pommerns

(früher „Pommersche Heimafpflege")

6 . Jahrgang Stettin, Juli 1935 Heft 6

Verlag und Anzeigenverwaltung: Pommerscher Zeitungsverlag G. m. b. H., Breite Straße 51, Fernruf: 2 8 2 9 5 -9 7 . Schriftleitung: Stettin, Breite Straße 51, III., Eing. Jakobikirchplatz. Erscheint monatlich einmal. Bezugspreis vierteljährl. 1,50 RM, halbjährl. 3,— RM, ganzjährl. 6 ,— RM zuzüglich Zustellgebühren. Bezug durch die Post, alle Buchhandlungen und durch die Zweigstellen der Pommerschen Zeitung. Postscheckkonto Stettin Nr. 4560

Bädjtiidje Jfedjrt

D er K ahn schmiegt sich ins kühle Wallen, hoch blaut das Kuppeldach der Nacht.

Die fernen U fe r weich verhallen.

Sternlegionen sind entfacht.

Sie tropfen a u f den feuchten Spiegel, der w e llt sich, sch lü rft ih r goldnes Harz.

Die Ruder öffnen Zauberriegel

m it jedem Zug und blinken schwarz.

Die Wolke, die den Mond umhegt hat, bricht schimmernd a u f und knospenzart, bis alles L ic h t sich hingelegt hat,

und glanzversponnen geht die F ahrt.

Die treuen Dollen ächzen leise.

Sonst ist es dom still weltenweit.

0 könnte münden solche Reise im H afen der U nendlichkeit!

Arnold Krieger

185

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?Dic öampfcn in öic tiDftfec

VSenn eine fommerklare Sonne über ben gafenanlagen S te ttin s Jtebt — roenn ?ubem ein fün fter, fa ft ?u fün fter Sübroeff nur fiacbe N ippeln auf ben VSafferfpiegel m alt: bann roeifj man be«

reits, bajj eine ‘D am pferfahrt in bie Oft«

fee Sage ber Erholung unb ber oiel«

artigffen Abroecßfiung befcheren toirb. —

‘Paßkontrolle — ©epäckreoifion — bie üblichen S orm alitäteni Ceßte Cabung oerfinkt im Vauch bes V orberfcßiffes, einige Komraanbos, bann iff alles k la r, bie g a ß rt nach K eo al beginnt, öafen, Ober, ö a ff liegen balb hinter uns.

T>urcß bie K a ife rfa ß rt geht’ s, an Steine«

münbe oorbei, beffen Ceucßtturm noch lange fichtbar iff, ehe er in bie ‘Dämme«

rung bes §ori?onts untertaucht.

A la n behauptet oft, bie ‘Keife m it einem gratß t-'P affagierbam pfer müffe langroeilig fein, ba es an Unterhaltung, an Abroecßfiung, an K S eifläufigkeit ber

“Decks, überhaupt an roünfcßensroerter Annehmlichkeit mangele. ASeit gefehltl

©eroiß laffen fich keine Vergleiche auf«

ftellen m it ben kom fortablen Ojean«

riefen, ©eroiß ift bie 3 aßl ber “p a ffa - giere oerhältnismäßig gering, © a fü r

K e o n l: kleine äfrcmbpfocte

aber roächft in ben Sagen ber g a ß rt eine A r t ©emeinfeßaft heran, bie oon fich aus eine Atenge frohe r Stunben be«

fchert, bie jujam m enfüßrt ?u Spielen oerfchiebenffer A r t unb ?u anregenben

‘plauberffunben. S in halbes ‘Dufsenb unb mehr K atio n e n Jinb in biefer ©e«

meinfehaft oertreten — Sprachen feßroir«

ren burcheinanber — unb hoch gelingt es immer (unb fei es m it § i(fe ber 3 eichenfprachel), fich einanber oerftänb«

lieh ?u machen. —

A n einem greitagnachm itfag bampfte unfere „S tra ß b u rg “ aus bem S te ttin e r

§afen, Sonnabenb unb Sonntag bureß«

feßnitt fie bie ruhigen VSaJfer ber Oft«

fee. “Dann unb mann begegneten ih r kleinere unb größere Schiffe unb V a r«

ken unb Schoner, bie m it ihren geblähten Segeln roie ein V ilb aus längft oer«

funkener 3 «it anmuteten.

‘Die Käcßte finb kühl unb k la r: K o rb « nächte, in benen es nicht recht bunkeln milk grobes garbenfpiel iff ber Sonnen«

Untergang, unb roenige Stunben fpäter, inbes ber §im m el in K la u unb ©olb getaucht iff, bring t ber Sonnenaufgang bas gleiche V ilb . ön folch einer Kacßt nähern m ir uns K eoal, bas fich filßouet«

tenhaft oom öfflichen 'Dunkel abhebt — ein phanfaftifch feßönes V ilb : Eürme oon Kirchen unb alten Sfabttürm en, hohe unb niebrige fjä u fe r legen fich roie ein K ra n ; um bas Ufer, m att beleuchtet oom Schimmer ber K orbnacht. V 5ir Jfehen auf ber Kommanbobrücke, mar«

fen, bis unfer S chiff am K a i liegt unb nehmen noch einmal bie mächtigen Kon«

turen ber alten §a nfeffabf m it ganzem

§e rje n auf.

On PftDal

K e o a l — bie norbbeutfeße 3 c it äer

§anfe ift hier lebenbig geblieben. “Die o e it, ba Cübeck, S tralfu nb, <Dan?ig u. a.

ben §anfeatengeift über bie Ateere atmeten unb ihre K ultu ren als feftum«

riffenen Ausbruck einer großen Epoche in anbere ©egenben oerpflan?fen. V5ink«

lige unb enge S traßen m it uraltem, buckligem 'p fla fte r — Jcßmale §äufer«

fronten, bie frühere ASoßlhabenßeit ih re r ‘Vefißer erkennen laffen ■— K ir ­ chen, bie manches 3 aßrßunbert gejehen haben — bie alte Stabtm auer m it ihren oielen Sürmen, meift gut erhalten unb

auch heute noch an einigen Stellen bie

©ren?e bes VSeicßbilbes barffellenb:

alles, roie in ben §anfeffäbten K o rb « beutfchlanbs.

Überall kann man fich beutfeß oer«

ftänbigen, aber bas Sfraßenbilb m it feinen Schilbern unb A uffcßriften aller A r t ift eftnifcß: bie golge ber in ben leßten gaßren ffreng bureßgeführten Effnifierungsmaßnaßmen. A ls K u rio fitä t

K e o n l: -Sänger Slomberg

mag hier oer?eicßnet fein, baß felbft bas Scßilb bes „'Deutfcßen Seemannsßeims“

in eftnifeßer Sprache umgeänbert werben follfe — eine gorberung, bie man aber balb fallen ließ. Ober ber g a ll ber beutfeßen „Keoalfcßen 3e itung“ , bie eine 3 e itla ng ihren K opf in „E fflä n b i«

feße ¿ettung“ umroanbeln mußte, roeil bie § a u p tfta b t Eftlanbs ja nicht meßr K eoal, fonbern S allinn heißt. A be r auch hier ift es fcßließlicß bei ber alten V e«

jeießnung belaffen roorben, ber einzige g a ll übrigens, in bem bas 3 ahrßunberfe alte „K e o a l“ lebenbig bleibt.

A n bie ruffifeße 3 e it erinnert eigent­

lich nur noch bie 'Vackfiein-Katßebrale auf bem ‘Domberg m it ihren zahlreichen 3roiebeltürmen. Seit 3aßren goßt man m it bem ©ebanken um, biefes V auroerk

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bem ©rbboben gleici? ?u machen, ba es roie ein grem bling in bas N ilb ber übrigen S ta b t bineinragt. N5ahrfchein»

lieb aber bürften bie Soften bes N ie b e r- reißens ?u hoch liegen, Jo bajj bie Käthe«

brale auch weiterhin bas gegenüber»

Jtebenbe latiggeftreckte, man könnte fa jf Jagen: in preußifeber ©infaebbeit erbaute Schloß befebatten roirb. —

3n ben S tra fe n ber S ta b t berrjebt reges Ceben. Stoffallenb rohken hier bie gefebminkten unb gepuberten ©ejicbter ber grauen — felbft in ben entartetften Jabren ber Nachkriegszeit blieb

ber zweitgrößten S tab t ginnlanbs. N5ie«

ber erleben m ir bas N3unberfame ber Norbnacht, ib f blau=golbenes garben»

fpiel, bas ficb bunberffacb zerlegt im N5aJJer bes Nieeres roiberfpiegelt. £ s ift, als ob eine nie gekannte Nnbacßt aus bem iitb e r bernieberflöfje, bie ben frbauenben Nlenfcßen in ibren Nann fcblägt.

Nm frühen N lorgen roerben bie erften Srbären erreicht. S in Cotfe kommt an N o rb , um bas Scbiff bureb bie zahl«

reichen Klippen unb Untiefen zu führen.

S in prächtiges N ilb , biefe N5elt ber

geben. SDie gabrtftraße roirb nun bis»

roeilen fo eng, baj? nur 20 N ieter ©nt«

fernung bis ?um gelfengeftein ber Schä­

ren bleiben. Unb bann betreten roir finnifchen Noben: NSiborg.

Fibors m 0mofca * 1000 3ocn

S in gänzlich anberes S fa b tb ilb als S e ria l; oon ber großen g e it ber §anfe ift hier nur roenig zu fpüren, obroobl beibe Seile in lebhaften §anbelsbe?ie- bungen ffanben. NMborg ift eigengeroacb«

fen, roenn auch bie ^teu?eit bas ©efießt

Nie 3cbnrenfüfte ginnlanbs

Fot. Ilmavoimat

‘Deutfchlanb oon fo oiel „K u n ft“ oer- Jchont, bie, roie man m ir Jagte, ?um großen S eil aus grankreicl) im p ortiert rourbe — obgleich fonft in geroijjen Kreifen Jich anglophile Neftrebungen Jtark bemerkbar machen. Ceßteres g ilt oor allem in roirtjcbaftlicher öinfiebt:

So Jinb bie N u fo s fa jt überroiegenb eng«

lijcb-amerikanijchen g a b rik a ts , bazroi«

Jchen laufen nur roenige Opel unb ©KSQ5.

N5ie ein © ruß aus oergangenen J a h r­

zehnten muten bie oielen cPferbebrofch=

ken an, bie allerbings nicht immer bie roünfchensroerte Sauberkeit aufjuroeifen Jcheinen. —

Slotönacfjf unb 3d)ämi

‘Um N achm ittag geht’ s roeiter burch ben ginnijeßen Nleerbufen nach N5iborg,

kleinen unb kleinften Snfelnl glach unb feljig ragen fie aus bem NSaJJer auf, bunkler Nabelroalb bebeckt fie, unb an ihren Ufern ftehen meift rotgeftrichene

§ o l5bäuscben: bie Sommerjiße ber ginn«

länber. “Diele Sommerbäuschen finb übrigens, um es oorroegjunehmen, über­

all w e itläufig oerftreut auch an ben innerfinnifchen Seen zu finben.

N lit §ol? belabene Schiffe begegnen uns, beren N3eg größtenteils nach S ng - lanb fü h rt. Ö0I3 ift bie Kohle ginnlanbs, bie Cokomotioen roerben m it N ir k e ge­

feuert — §ot? ijt ein roefentlicher Ne«

Jtanbteil in ber A u s fu h r — § o [ j ift bie

©runblage fa jf jeber önbuftrie an ber Küfte.

N o n ferne leuchtet bereits bas belle Schloß N5iborgs als ein trußiges N 5abr- jeichen, roie eine Snfel non NJaJfer um­

her S ta b t mannigfach geroanbelt haben mag. N5ie in allen Orten ginnlanbs fä llt bie S auberkeit ber Straßen auf.

©aß bie ©¡enjte ber Straßenbabnjcbaff- ner öon grauen cerjehen roerben, ift roohl ein 3 eicben bafür, baß biefes Canb bie N rb eitslo figke it nicht kennt.

N o n ben mächtigen Sürmen bes ScbloJJes bietet ficb ein roeiter Nunb»

blick über S tab t unb §ä fen bis hinaus

|um großen goljoerlabehafen Uuras, ben roir in ber grübe jroijchen ben Schären paffierten. N ls Überbleibfel ber alten Stabtumroallung fehen roir unter uns am N ta rk tp la ß ben „N unben ©urm “ , ber beute zu einer Jeb-ensroerten © a ft- ffätfe umgearbeitet ift. Um 1300 rourbe bie N u rg zur Nbroeßr ber Nujfen unb als Stützpunkt bes © brijfentum s erbaut.

Unb beute, nach 600 fa h re n , ift es roie«

187

(6)

ber, als ob fie roie ein treuer W ächter bas ©eficht nach Offen kehre. <3ch batte mehrfach ©elegenheit, mit finnifcben Stubenten über bie Ke?iehungen ihres K aterlanbes ?um K uslanb ?u fprecben.

<2illgemexn ließ ficb babei eine tiefgrünbigc K bke hr oon allem Kuffifchen feftftellen uub ber Wunfch, bajj bie Kerbinbung m it ‘Deuffchlanb baib roieber feft unb innig werben möchte. —

K n einem ‘V o rm itta g bringt uns ber m it ‘öirkerthoi? angetriebene Sug ?u ben Stromfchnellen bes Smatra. Wunberfcfiön ift biefe S ahrt: burcb grünenbe W ölb er, oorbei an Jtilien, oiel?ipfügen unb inein»

anbergreifenben Seen, an kleinen O rt»

fchaften m it fcbmucken, einfachen § o i] - häufern, benen insgefamt eine geringe Wohnfläche eigentümlich ift. Sie haben meift nur ein, höchftens ?roei 3 immer.

Sol?ffapelpläße finb an allen Stationen an?utreffen.

Symphonie bes W affe rs — fo könnte man bie K lu fik ber ffür?enben W a fle r-

maffen bes <3matra nennen. K li t unge­

heurer ©efchroinbigkeit fließen fie ?u

©al, bas Jelsgeftein ?u beiben Seifen jernagenb unb eine Un?al)[ oon §ol?»

ftämmen ?u ben Sammelpläßen fübrenö.

§ ie r ift bas ©lement im roahrften Sinn entfeffelt, hier roirb einem bas Urffabium ber Ströme offenbar, als fie noch nicht ih r ebenmäßiges K e tf gegraben hatten,

©ifcht fp riß t, ?u roinjigen ‘perlen ?er- ftäubt — bie Sonnenftrahlen brechen fiel;

in ihnen, baß bie Sorben bes Kegen»

bogens hier unb bort aufleuchteti. £ s ift ein Schaufpiel, oor bem man lange, lange träumen möchte.

Unb hoch ift bem ©an?en im letzten Saßrjehnt ein Stück K a tu r genommen roorben: ©eefmik unb Sorberungen bei S eit brachen ein, bas © roß kraftroerk entftanb, bas heute ben gefamten Süb»

offen Sinnlatibs m it elektrifchem Strom oerforgf.

Unm ittelbar an ben Stromfchnellen erhebt fich bas großangelegte Staats»

hotel, bas einjig unb allein auf ben

Srembenoerkehr eingeffellt ift. ©roß ber

‘Deoifenbefchränkung kann man fich ein nettes 3im m er fü r etroa 1,25 K K t (20 bis 25 Sinnm ark) gut leiften, roie auch ein oorjügliches K üttageflen m it mehre­

ren ©ängen fü r 1 K K t burchaus er- fchroinglich ift. —

Unb bann bring t uns ein K utobus burrß bas Canb ber )000 Seen. T>ie unenbliche Harmonie einer Seenlanb»

fchaft kann nur ber ermeffen, ber fie mit eigenen Kugen gefebaut hat. Sroifchen niebrigen Ktoränenßügeln liegen biefe blau-bunklen W o lfe r, oerrounfehen ein»

fam — fie ketten fich ineinanber ober finb burch Sfichkanäle miteinanber oer»

bunben, baß kleine ‘Dampfer über roeite Strecken ?u fahren oermögen. Sn biefer menfehenarmen Oanbfchaft roeitet fich rooßl bie Seele, fie tr in k t aus bem K r o n - nen biefer herben Schönheit, unb fie nimmt bas arteigene K ilb unoergeßlich auf, baß fiel; hier roie fonft tiirgenb in malerifchen Sarben bietet. Unb man benkt roobl an bie bunklen Seen bes pommerfeben Höhenrückens, bie oor langen Seifen ähnlichen C harakter batten.

W ir fahren am SUbufer bes lang nach K orb en geffreckten Saimafees entlang, fehen ben Saimakanal, ber W ib o rg mit bem Seengebiet bis hinauf nach Saoon- linna oerbinbet, unb erreichen fchließlicl;

bie kleine S ta b t ßappeenranfa. W e it­

läufig angelegt, beftehen ihre Säufer oor?ugsroeife aus Sol?. K erffänbigung ift hier nur fchroer möglich- K m fpäten Kachm ittag kehren roir nach W ib o rg

?urück. Unb balb gleitet unfer Schiff roieber burch bie Schären, um S?urs nach K o ftk a , einem ber größten Sol?ausfuhr=

bäfen Sinnlanbs, ?u nehmen. ‘Der Jüß- ließe ©eruch ber SUluloferoerke liegt über ber S tabt, bie außerbem noch lieben große Sägewerke anfroeift. Kucf) hier finb bie Säufer meift ans Sol? erbaut — ba?roifchen aber ragen maffioe S tein­

haufen, bie oollkommen aus bem erbge»

bunbenen architektonifchen Kähmen her­

ausfallen: ein K ilb , bas roir auch in

‘Deutfchlanb fo o ft als Srinnerung an eine falfch oerffanbene Seit erblicken. —

-fjeimfatitt

ßangfam bampft bie „S tra ß b u rg “ burch bie önfelroelt oor K o ttk a ins offene K leer. D ie ©ebanken eilen noch einmal ?urück. Kcßt Sage finb roir erft unferroegs, unb boch brachten fie eine fo gewaltige Ktenge oon ©inbrücken, an beren Spiße bie erhabene ßanbfchaft Sinnlanbs fleht, baß man fich gern oon bem ©rieben in feinen K a n n ?iet)en läßt. „S innlanb ift © otfeslanb“ , fagt m ir ein finnifcher Stubent. K u n , biefes ßob hat roohl jeber fü r feine S eim at — er müßte es roenigftens haben. K ber hier liegt tatfächlich ber Obern ©oftes über ber reichen Schönheit ber ßanb»

fchaft, über biefer © infam keit, biefer weltenfernen S tille. W e r ?u roanbern oerffeht, roeffen Kugen fich oon felbft

Sie Ptromfcfinellen Öes Jmnlca

Fnins:

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(7)

3ns -ffnnb bet 1000 -Seen

Fot. Lehiinen bie Eigenarten einer organifeben Canb-

febaft in ib rer o e ifio fig k e if offenbaren, ber roirb aueb bie ftarke Siebe bes ginnen ?u feiner geim at oerfteben kön­

nen unb fein “Kationalgefübl, bas bureb bie gabrbnnberte nicht ?u unterbrücken roar unb beute über bas ‘Uuffenium ben Sieg baoongetragen bat.

'Kocb einmal laufen m ir auf ber geim reife Bteoal an. Canbroirffcbaftlicbe Er?eugniffe, bauptfäcblicb B u tte r unb

E ier, roerben an D o rb genommen: eine günftige Slusroirkung bes beutfeb-eftni- feben ganbelsnertrages oom 3 anuar biefes ¿abres. <2locb einmal geben m ir bureb bie traulichen Soffen ber ganfe»

ftabt, befueben be kan nte ber g in fa b rt

— unb bann ffam pff unfer Scbiff in ben ftürmifeben Sübroeft ber näcbften beiben Sage.

'iBas maebt es febon, roenn ein großer E eil ber 'Paffagiere feekrank roirb, roenn

bas Scbiff im all?u eifrigen S piel ber

“iBellen fcbaukeltl D as gehört ju einer Seereife. 3a, fie ift erft fo recht o o ll- kommen, roenn bie Drecber über bie G eling gifeben, unb roenn D u g unb geck abroecbfelnb ficb aufbäumen ober tie f in bie ftürmifeben D5ogen tauchen. Unb bas ift bas anbere ©efiebt ber Oftfee — bas Seficbt, oon bem unfere gifeber fo oiel Erauriges ju erjäblen roiffen. —

Obo W itter.

D i e i i e i m n t

Btun fiel) ich rote oor Seiten, im iiefffen ©arfengrunb, unb atme mich am Muffen bes Bllorgcnroinb’s gefunb.

“Die 33ögel jaudjjeit roicber roie einft itjr febönffes Sieb, unb broben ffcijt We geimaf, bie ‘Dliifcnbuff umjiebf.

O, nirgenbs gcb’n bie ^Binbe fo buftenb roarm burebs Canb!

So jubelnb bab’ icb nirgenbs ein ^ogellieb gekannt!

Unb nirgenbs gibt es Bcubc, benn ba bie geimaf ift, roo alles Ceib bes Bebens bie Seele balb oergißf.

g i l b e g a r b ‘ö e b f -

3 m p a r h o o n p u t b u s

Der blaue gimmel iiberroeit bat Jitb bie Sonne umgebängf, roie ein ju lofes Somnterkleib, in bem ficb keine Saite fängt.

Die ©egenroarf ift Klang in Dur,

ber manchmal oon bem Schloß ber bringt;

ganj ohne gaff unb lätbelnb nur roie eine, bie ©rfüllung bringt.

5n biebiett Scbroaben fteigt bas Cicbf breit flutenb aus bem frifeben ©riin, ein Duff, ber aus ben “ißunben bricf>t oon Btofen, bie febon im <25erbliib’n.

Die ‘iBelf oerfinkt, bie Seit hält füll, ein Sag roirb rounberfam oertan.

Der große ©ärfner, roenn er roill, fängt morgen bann oon neuem an.

g e i n r i c b S e r k a u l e n .

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(8)

E G O N v. K A P H E R R :

f f

Statiftih

E i n e G c f c h i c h t ß o o n f o n ö o r b a r c r l ü i f f e n f c h a f t

<3rgenbroo in 6er Oftfee lie g t eine jiemlicb große, non Jteinigen Selbfläctjen unb roinbjerjauften, kur?ftäm=

migen V3älbern bebeckte 3nfel. ©s ift © ra n itfe ls unb u ra lte r, fteinbarter K a lk , ber ben Untergrunb biefes

©ilanbes bilbet unb ber feine S traßen h a rt unb g la tt fein läßt. V n manchen Stellen buben ficb in früheren Seiten b o rt V luiben gebilbet, unb biefe V ertiefungen mürben ju kleinen, länglichen Seichen, bie gleichlaufenb m it ber Vteeresküfte überall an ber V o rb fe ite ?u finben finb. Vtancße biefer Seiche finb flach, m it V in fe n , S c h ilf­

ro h r unb a lle rle i V3ajferpjlan?en oermachfen, anbere aber haben eine klare, freie V titte unb n u r roenig V ol> r unb S chilf an ben Ufern. So liegen bie Sümpel, als mären es V ltro ä ffe r eines oerfchollenen Stoffes, in langer Kette am Uferroalbe unb bergen fo manches bunte

© etier, benn ih r V 3affer ift füß unb roärmt fich im Sommer fta rk an. V5ie fo llte es ba nicht allerhanb Beben geben?

3n großer S uhl fingen b o rt bie gröfeße ihre herr»

liehen S rühlingslieber, iftib fp ä te r roimmelt es oon K aul»

5Jer Sajcrgtoucher

Fot Vo&t

guappen oerfchiebenfter V r t . Da?roifchen fpielen V3affer»

kä fe r unter unb über ber Oberfläche, ©nten haben b o rt ihre V r u t unb fallen im grühüng unb ö e rb ft in großen Scßofen ein, roenn bie V5anber?eit kommt. V u f ben grö»

ßeren Seichen knarren unb janken Haubentaucher, Vtöroen unb Seefcßraalben finben hier Unterfchlupf beim S tu rm unb jiehen fich oon ber braufenben Kufte in bie S tille jurück. V o h rfä n g e r fchnarren ihre häßlichen S trophen, ber bunkle V ö a ffe rlä u je r trip p e lt am U fer entlang unb brütet jroifchen ben © raskaupen am VSalb»

ranbe. Vucß V e ka ffin e n unb ‘Doppelfcßnepjen finb hier in ben kargen, fchmalen V3iefen, Sumpfhuhnchen unb grünfüßige Seichhühnchen leben im V o ß r, unb auf ber marinen VSafferflache kreifeln unb fpielen grünglißernb bie S chillerkäfer hin unb her. Unten im ©runbe ber Seiche finb Stichlinge, bie roohl bie Oftfee hier jurück- ließ, Vtolcße kriechen b o rt herum, unb in V la ffe n gibt es Karaufchen, bie roohl bureb ©nten als gifcßlaicß a ll­

mählich eingefchleppt mürben.

3n einem ber Sümpel lebt ein fonberbares H ärchen:

feßroarje, kleine Kerlchen m it fa ft kugelrunbem K örp e r, ro ftro te n Hälfen unb hellen gleckcßen am Schnabel, ©s finb gan? muntere kleine Beute, bie 3mergtaucber, bie hier fe it 3 a ß r unb Sag ihre H eim ftatt haben unb ihre Kinberchen großjießen. V5emt im g rü ß lin g roarme V3inbe roehen, kommen fie aus bem Süben jurück, nach gar anffrengenber, gefahrreicher V eife. “Dann geht es: *Dip, bip, bip, bip unb bick, bick, bick, unb bas Vlänncßen p lu fte rt fich auf, macht fich möglichft groß unb fträ u b t bie roten Halsfebern unb macht feinem VJeibcßen ben H of. H a s © efieber ber Kleinen g lä n jt in ber grüß»

lingsfonne, unb beibe finb fie fo hübfeh unb lebhaft gefärbt, baß bie anberen V ö g e l im Schilf herum richtig neibifch roerben. i ) a tauchen bie Kleinen hin unb her, gerabe fo gefchickt roie V e tte r Haubentaucher auf bem großen See, unb jagen im flachen, roarmen ©eroäjfer bie kleinen Karaufchen. V5upp! tauchen fie unter, baß bas V5affer fp riß t, flißen unten hin unb her, tauchen roieber auf, jagen fich fpielenb miteinanber unb unter»

brechen bas Biebesfpiel nur, roenn fie Hunger haben unb es ihnen roieber nach Karaufchen, K ä fe rn unb anberen V Jaffertieren gelüftet.

Vach ben glitterroocßen aber haben bie 3n>erg»

taueber m itten im Baichkraut, in gelbgrünen Vlgen, bunkelgrünen V in fe n unb VSafferrofenblättern ih r V e it * chen gemacht. Sie haben kleine Stückchen oon V o ß t- halmen unb S chilf ?ufammengefchleppt, aufeinanber*

gefchichtet unb bes Veftcßen m it roeichem V la ttje u g , V J a ffe rk ra u t unb ähnlichem roeichen 3eug ausgepolftert.

‘Dann aber hat bie kleine Saucherin ihre ©ierchen in bas V e it gelegt unb emfig gebrütet.

Unb halb finb bie kleinen, rabenfeßroarjen, bräunlich geftreiften 3ungen ausgekommen, fechs an ber 3 a h ü Sie oerftehen fchon, im V ra c h fe n k ra u t, ?roifcßen ben V in fe n unb im Schilf a lle rle i aufjupicken unb ?u fangen, unb balb lernen fie ?u tauchen unb jroifeßen ben Vlgenfäben Käferchen ju finben unb im Schlamm unb K ra u t bie grünlich golbenen Karaufchen. Sie finb immer munter unb luftig, kraßen fich m it ihren großen Schroimmfüßen, oerfchroinben unter ber VJafferoberfläche unb tauchen roieber auf.

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(9)

RSenn ober bas R le e r im eiligen R orbroinb brauft unb ber raube <2tuf ?iebenber ©änfe ertönt, roenn bie Rorblanbmöroen kreifcben unb non fe rn ?iebenbe R5a(b=

Jcbnepfen an ben Sümpeln einfaüen, roenn ber klagenbe Schrei ber RSanberer aus ber Sunbra klin g t, ber Scbroäne unb ber Regenpfeifer unb a ll bes anberen nor»

bifctjen ©efiebers, bann finb bie kleinen Saueber plößlicb eines Sages oerfebrounben unb fliegen in kurzen ©tappen bem Süben ?u ■—• — ■—■

©ines Sages roar ein R tann gekommen, ber batte einen ungepflegten, rötlichen R a r t unb kleine, entjiinbete, graue Rügen, bie hinter einer bickglafigen R r iile ?roin»

kerten. D e r R la n n batte einen grauen Rock unb ein

unb ben tränenben Rügen unb ben bicken R rille n » gläfern? R5as mag ber roobl roieber an kleinen R ögeln totfcbiejjen roollen!“ D ann ?uckte ber O b e rfö rfte r m it ben Schultern, murmelte irgenb etroas R öfes unter fei»

nem bufebigen S chnurrbart beroor, febaufe ?um gen»

fter hinaus unb febroieg. RSenn aber ber R la n n bei ihm roar, fra g te er roobl fpöttifcb in feiner kurzen, trockenen R r t : „R u n , roas Reues entbeckt?“ D ann putzte ber R o th a a rig e feine bicken R rille n g lä fe r unb Jagte roobl»

gefällig: „3 a , eine gan? neue S p ie la rt, eine garben»

o a rie tä t o o n . . „ Schon gut, febon g u t“ , roinkte ber O b e rfö rfte r bann ab, „b re i braune glecken mehr am Rauch als fonft geroöbnlicb, ober ein bißeben heller an

©öbcen auf beugen: <EüangeIif£fic Sü'rcbc

Fot. Bitterling

roeijjes Surnerbemb an unb bohr S tie fe l an feinen güßen.

© r kam ö fte r auf biefe önfel, ber R lann, benn er roar ein © elebrter, ein O rnithologe aus ber großen S ta b t.

Unb roenn er auf bie Snfel kam, mietete er Jicb im alten K ruge im K ircbborfe ein unb fammelte mancherlei © ier oon allen möglichen R ögeln am S tranbe unb im RSalbe unb R ä lg e , bie er ben großen roie ben kleinen ©efie»

betten ab?og unb bie er fo rg fä ltig p rä p a rie rte unb auf»

beroabrte. § ä u fig hörte man fein boppelläufiges ©e»

roebr knallen.

R isroeilen kam er ?um O b e rfö rfte r, ber auf ber Snfel feinen S tanb batte, ?eigte feine R a p ie re unb R o ll»

machten oo r unb ging roieber feiner RSege, benn ber O b e rfö rfte r roar kur? unb machte nicht oiel RSorte, be»

fonbers, roenn ihm ein © a ft auf ber Snfel nicht fonber»

lieh behagte. RSenn bann ber gorfeber angeftiefelt kam, meinte roobl ber O b e rfö rfte r ?u feiner g ra u : „D u ,

© rik a , ber © efpenfterm aki ift roieber ba!“ „U b “ , fagte bie junge g ra u . „ D e r m it bem unappetitlichen R a r t

ber Kehle, nicht roabr? 3a, ja, bie lateinifche Sprache ift fo reich, unb Sie können fich ja noch eine gan?e Rlenge R am en ausbenken — •— 1 Schabe nur, baß Sie bei biefer ©elegenheit fo oiele oon ben kleinen ©ierchen fotfehießen. © eniigt es benn nicht, roenn Sie fie beob»

achten unb bann fchreiben, Sie hätten fie hier geieben?

RSarum muffen Sie fie benn fotfehießen, abbalgen unb mitnehmen?“

„ R ls Reroeisftücke natürlich, als Reroeisftücke“ , fagte ber ©eiehrte e ifrig .

„ § m “ , meinte bann ber gorftm ann, unb in feinen Rügen büßte es lu ftig auf. „O hne bie Reroeisftücke glaubt man Shnen roobl alfo nicht?“ D a hatte bas ©e»

fpräcb halb ein ©nbe. D e r gorfeber ging feiner RSege unb ber gorftm ann feßfe fich an feinen Schreibtifch unb oertiefte fich in bie R kten.

©ines ©ages kam ber O b e rfö rfte r oon einer S tre ife an ber Küfte ?urück. „ D u , © rik a “ , fagte er ?u feiner g ra u , „ fe it ein paar Sagen jebe ich bie kleinen 3toerg=

(10)

taucßer auf bem Sümpe! bei ber alten Siebe niebt meßr.

S ollte fie am Snbe ber o e rflix te O rn ith o lo g e . . . ? “

„B ib e r S rn ft, bas glaube icb niebt, toas ift benn nun febon an ein paar 3roergtaucßern?“

„ ‘Das meinte icb auch“ , Jagte ber O berförffer, „a b e r foicbe H erren benken in biefen Gingen anbers als m ir, unb foicbe ,‘©eroeisftücke‘ finb oieiieiebt fü r ben c23riüen- mann Jebr ßoeßroiebtig, benn meines K iffe n s finb unfere 3roergfaucßer bie einzigen auf ber ganjen Snfel.“

W enige Sage fp ä te r erfebien ber Sammler, um ficb ju oerabfebieben. £ r bankte bem gorftm ann fü r fein iiebensroürbiges Sntgegenkommen unb meinte, bie Sius»

beute an intereffanten unb roiebfigen S3ogelbä[gen fei gerabe biesmal befonbers groß geroefen.

© e r O b e rfö rfte r Jeufjfe, aber er fagte nichts.

„S B as micb befonbers intereffierte“ , fu h r ber ©e»

lebrte fo r t, „ ift, baß es m ir geglückt ift, einraanbfrei fefßuffellen, baß ber 3roergfteißfuß auf Sßrer Snfel

i i l t t C / V O N U

S in te r ber §ecke, bie bas Stäbtifcße non Bubroig giebranßens Banb feßieb, faß ein kleiner 3unge unb feßnißte an einer SBeibenflöte. Ss roar ben Sag Oft»

roinb, unb bie 3roeige fcblugen ficb unb riffen ficb gegen»

fe itig bie B la t te r ab. ‘Die See roar in oollem ©ange unb bis auf bas §obe ooller kleiner, kurzer Schaum»

krönen, bie feßräg auf ben S tra n b ju liefen, ¡bn aber boeb nie erreichten, fonbern aufflam m fen unb roieber erlofcben. ‘Die S?üße gingen unten im ©runbe. ‘Jim S3ufcb äffe noch ein S prung Steße. © a s © rü n batte ficb noch nicht gebunkelt, benn es roar noch oo r bem erften, gro»

ßen Sommerregen.

© a fßßte bie eine 5cbroar}toeiße hoch über ben

©raben unb fprang auf O tto S trucks Söiefe. “Der 3unge roarf feine glöfe bin, lie f unb feßrie im ¿auf: ,,© u oll Siosl <3ck roar bil ö e ft bu bor nicb naug? S Baf?“

S r nahm ben ©raben unb trie b im Bauf bie Kuß jurück, baß fie galoppieren mußte unb bei ihren Säßen tie f in bie grüne SBiefe einfank. 3eber S r it t rourbe ein feßroarjes Bocß.

Sttan fab bem 3ungen an, baß er nicht immer fa tt roürbe. S r roar Jebr rank unb feine ‘öeine bronjebraun.

3acke unb § o fe mußten febon anbere o o r ißm getragen haben. © as ärmliche 3eug fcblofferte ißtn um ben Geib unb roar oerblicben unb oietfaeß ohne G^ückficßf auf garben geflickt. Ss ßanbelte ficb um ben fünften Soßn bes ‘ö ü b n e rs Heinrich Sllaaß hinter ber ‘Düne, ber nebenbei ein S3oot batte unb fifebfe, er, fein ‘S a fe r Giuguft Sftaaß, fein Scbroiegeroater griebrieß S3oßrt unb fein Scbroager K a rl S3ortb, bie gleicßjeifig feine Gtacb- barn roaren.

S s roar in ben aeßtjiger 3abren, als manche © roß»

ftäbter begannen, ?um Sommer in möglicßft abgelegene gifeßergeßöffe ?u jießen, roenn ißnen ber Srubel in ben mobernen Seebäbern m it K urbiners unb % u n io n s ?u lauf rourben. Um biefe 3 e it kam ber K re isp b yfikus © r.

3onas m it feiner ganjen gam ilie febon jum b rifte n Sttale

?u ‘S übner Jttaaß als ©aff. Ss roar ihm nicht unbe»

brütet. Scb habe jroei Sxemplare baoon erlegt unb auch bie S ie r an mich genommen fü r bie Sammlung bes Sltufeums.“

© e r O b e rfö rffe r juckte jufammen. ©ann aber meinte er: „S o , bie kleinen 3roergfaucber haben Sie tot»

gejeboffen, um fie als ‘öeroeisftücke m itjuneßm en. . . ? Sie irre n ficb, Sie bringen nicht ben ‘Seroeis, baß ber 3roergffeißfuß auf unferer 3nfel oorkom m f unb brütet, fonbern, baß er hier oorgekommen ift unb gebrütet bat.

— S o “ , fcbloß ber O b e rfö rfte r unb ?og feine U br, „es ift 3 e it, in einer halben Stunbe gebt <3ßr ‘D am pfer!“

‘Der ©eleßrte oerabfebiebete ficb unb ging. <3n ber S a u s fü r brebte er ficb noch einmal um unb fagte:

„S illes ©ufe, § e r r O b e rfö rffe r! Siuf SBieberfeßenl“

Siber ber © rünrock febroieg. S r ging an feinen Schreib»

tifcb, nahm bie Gifte ber Sierroelt feiner Snfel aus bem gacb, blätterte, nahm einen S to tffift unb ftricb ben Flamen bureb „3roergfaucber ober 3roergfteißfuß:

P o d ic e p s m in o r “ .

RI CH S A N D E R

kannt, baß feine gam ilie einmal oon ber Küfte ins SMnneulanb geroanbert unb bann oon S tufe ?u S tufe in bas großftäbtifeße Beben bineingeroaebfen roar. Sils roenn es ißn in bie alte ©egenb feiner S3orfaßren ?öge, toie ein S ier, bas burftig geroorben ift unb ficb tränken null, ging er bie gerien ans SSaffer unb immer an biefe einfame Küfte, an ber bie S3orfaßren gepflügt unb gefifeßt baffen. Stnmer roaren feine g ra u unb bie oier Söcbter junäcßff nicht m it biefem 3 ie l einoerffanben, unb immer roollten fie am Snbe bes Sommers ficb nfcßt meßr oon bem ärmlichen Stück S tra n b trennen, in beffen

©üne fie abfeits alles S3abe?eremoniells Sonne unb SSaffer fü r ficb allein gehabt baffen, © e r © r. 3onas roar feiner 3 fiit ooraus, batte bas natürliche greibaben in kleinen Schriften unb feinem gacbblatt o ff genug in jenen frembroorfreicben Sibßanblungen oerfrefen, bie m it einem klaffifcben 3 ü a f anfingen unb ebenfo nicht ohne

© eiff enbeten. SBenn ein © o r f in ber “Stöße geroefen roäre, hätte man fo g a r oieiieiebt über bie gam ilie ge»

klatfcbt, bie keines S3abean?uges beburffe. Biber bie Söcbter gebießen auch bei einem folcßen Beben unb faßen frifcß unb ffra ff aus, roie eine gifeßerbeern, nu r baß fie ja rfe r unb jierlicßer gebaut roaren.

SBeil ißm ein Soßn oerfagt roar, liebte ber © r.

3onas bie 3ungen anberer Beute, oielleicßt nicht ohne Scßmerj. © aßer ift es rooß! gekommen, baß er fieß fü r ben fünften Soßn bes S3übners §einricß Stlaaß hinter ber ©üne erroärmte, ben bie Söcßfer, roie fie es einmal gehört batten, „B ü tt SHaoßke“ nannten, © e r 3unge tru g ficb gut unb gerabe, baffe ein ftilles, freunblicßes SSe»

Jen unb faß ßübfcß aus feinen blauen Slugen unter bem roirren blonben S a a r. © ie Söcbter bemühten fieß um ißn unb halfen ißm bei feiner S lrbeit, roenn er Steine fü r bie Sleße fammelfe ober bie Singeln befeßroeren mußte. S ic lernten ‘P la tt oon ißm, ber nicht blöbe roar unb bie alten SBeisßeiten bes Sfranbes ?u Jagen mußte, baß bie jungen Biläbcßen roie in roeife, unbekannte ger»

nen faßen. Ss bekam ißnen, benn in ihren Slugen lag ein tie fe re r © la n j unb ißre Stimmen rourben ooller unb tönten, © ie leichten, ungefeßnürten K leiber ßingen ißnen

192

(11)

lofe um bie, in oerfcbroiegenen H eftern braungebrannten Ceiber, unb Jie faßen bas Ceben bes S in t e r s in ber S ta b t an, als faßen Jie aus bem erften Stock oon oben über bie Straßen.

© e r © r. 3onas fpracb einige Sage m it feiner g ra u , roenn Jie allein roaren. ©ann fpracb er m it feinen

©öcbtern, unb bann fcbließlicb m it Cütt ©taoßkes ©1=

tern. © ie © lü tte r meinte roobl anfangs, bann fagfe fie

?u. Cütt © laoßke fo llte m it in bie S ta b t, auf bie boße Srbule unb eine © usbilbung bekommen, als bloße er 3onas. © Is Sobn fo llte er in ber gam ilio gelten unb aucb fo gehalten roerben. © Is man ibn fra g te , ob er roolle, fagte er nichts, fonbern oerkrocb ficb in ben

©ünenbufcß. © rft im © unkeln fanb er ficb ein. ‘Jim frü = ben © lorgen m ar er roieber oerfcbmunben. © ie ©öcßter fucbten ibn überall, aber fanben ibn nicht. © Is bie © lu t»

te r in bie “Düne ging, roo fie feine Scblupfroinkel kannte, fanb fie ihn, roie er feinen ©ernffeinfcbaß oergrub, bie

© erfteinerungen unb feltfamen gunbe, roie fie ein 3unge am Stranbe roobl macht. © a mußte fie ohne ©Sorte, baß er roillens roar, m it in bie S ta b t ju ließen, unb fagte es bem ‘D oktor.

P ü tt © laoßke kam im näcbffen Sommer als ©abe=

gaft. © r hoffe ficb bas ftäbtifcbe Heben angenommen, als müßte er oon nichts anberem. 3 u feinen ©Hern unb

©efcbroiftern roar er freunblicb, anfangs ein roenig oer~

legen unb fcbücbtern, bann aber, als fei er immer bei ißnen geroefen. © lif feinem bellen, frifcben © erffanb batte er in ber Schule alles nacbgebolt unb ficb gut gemacht. ©aß bie o ie r grauensleute ibn nicht oerroöbn=

ten, batte ber © r. 3onas oerbüfef. © r felbft roar m it bem 3ungen roieber jung geroorben unb fcßnlte ißn, als fei es fein eigen gleifcb unb © lu t.

© Is Hütt © laoßke in ben näcbffen Sommern kam, roar er fcßon auf ber hoben Schule unb tru g eine bunte

©lüße. © r konnte nun fcßon in fremben Sprachen benken unb bas roiffenfcbaftlicb erklären, roas frü h e r um ihn geroefen roar m it feinen alten ©efeßen. ‘Die ‘P flanjen unb ©iere mußte er m it ben lateinifcben ©amen, e rklä rte bas ©Setter unb ben ‘© au ber Küfte, unb roar fo in bas ftäbtifcbe Heben bineingetoacbfen, roie einmal oor langer o e it bie © o rfa ß re n bes ‘Dr. 3onas, nu r baß er es leicßfer hatte.

© Is er eines Sommers kam, roar er fcßon Stubent unb mußte ficß m it feinem ‘Pflegeoater roiffenfcbaftlicb über bas beiben gemeinfame gacß, m it feinen © [fern unb ©efcbroiftern p la tt über bas ‘©ieß unb bie gifcße unterhalten. ©s bat ißm aber nicßt gefcßabet. ©en Scßroeftern roar er ein © ru b e r, ben © rü b e ru im © o o f ein ©enoffe, ben S lte rn ein freunblicßer Soßn, unb bocß auch feinen © flegeeltern basfelbe unb beren ©öcbtern roie ein richtiger © ru b e r, ©ocß tie fe r hatte © r . 3onas aus bem © o rn getrunken, aus bem fein © lu t ftammte, unb hatte ?um ‘Dank bas an ben 3ungen roeitergegeben, roas er ficß gefammelt unb gefcßaffen baffe.

© ie oier ©öcßfer bes “D r. 3onas ßaben um bie 3aß i>

ßunberfroenbe ißre © lä n n e r gefunben unb finb noch o ft

?u © ü b n e r © laaß hinter ber ‘Düne im Sommer ge~

kommen, © ie g ra u K reispbyfikus blieb eines Sommers fehlen, roeil fie unter bie ©rbe gekommen roar. © e r alte “D o k to r aber kam m it feinem Soßn alljä h rlich unb genoß bie See, bie Sonne, bie einfachen Heute unb bas natürliche Heben. ©ines 5om m ers fehlte auch er unb mürbe nie mehr kommen.

© ber alljährlich kommt immer ?u feinem © ru b e r, ber nun bie © übnerei hat, ber ©eßeimrat, © ro fe ffo r

“D r. © laaß, frü h e r „H ü tt © laoßke“ genannt.

Ä r ^ietibcunnen in OBotfom bei Ä n t y

193

(12)

(Bünfer fjofrnfon: ijnfenbilb

W E R N E R R I T T I C H :

3 )re i junge Sommern

in n e rh a lb ber <2iusjteltung beutfcher

© rapß ik, bie bie D S -K ulturgem einbe in ben Dusfrellungsräumen in B e rlin ?eigt, befinbet fich eine Sonberfcßau ber gra«

phifcßen ‘© erbe non brei jungen Künft»

lern aus Som m ern, bie bamit tum erfrenmal c o r bie größere öffßutlicb=

keif treten unb bie innerhalb ber heu»

tigen jungen Künfrlerfcßaft eine befon«

bere Stellung einneßmen.

Um bas oorweg ?u nehmen: Sie flußen Jicb auf keine S tilricbtung ber oergangenen 3 ahrteßnte unb bereu ©pi»

gonen; unb man roirb in ihren W erken oergebens nach bem D o rb ilb irgenb eines Ceßrers ober nach ben Spuren irgenb eines mehr ober weniger eigen«

roilligen Kunftprogram m s Juchen. Unb bas ifr bei ben jüngeren Z ünftlern un=

ferer 3 e it feiten. D ie Kämpfe, Dich«

tungen, S tile ber nergangenen 3aßr«

teßnte machen [ich bei nielen non ihnen bemerkbar; weitaus bie meifren ih re r D3erke tragen ben © ßarakter bes ©e«

Juchten, Seujafionellen, unb es Jcheint, baß bie nergangenen Dichtungen im ganten ‘Program m ober burch einen perfönlichen Ceßrer Jo frark bei ihnen nachwirken, baß Jie non ihnen nicht übermunben werben können. ‘Dam it ifr

uns aber heute nicht gebient. 'Denn biefe Dichtungen waren bie (eßte Kon«

Jeguen? aus bem l’ a r t- p o u r - r a r t- 'p r in «

?ip, haben bie Kunfr innerhalb bes V o l­

kes in eine nicht mehr tu überbietenbe Dereinfam ung geführt unb bas c23olk non ber Kunfr getrennt. D5erke, beren Srembßeiten nielleicht erjt burch eine eigens bafür gebachte Kunfrtßeorie über­

brückt werben können, änbern an bie«

Jem 3uftanb nichts. D3as w ir erhoffen, finb D3erke, bie nolkhaft Jinb, ifr ein S til, ber bas Sühlen unb Sehnen un«

Jerer Dlenjchen unb unjerer 3 e it 1° oer«

körpert, baß w ir ohne nie! ©erebe unb

© rkläre n ergriffen werben. D as näm­

lich ifr bas 3 iei &er Kunfr — w ir w ol­

len es hoch frecken, w ir wollen bas

©ante: Daß eintelne fich aus ber

©emeinfchaft herausheben, um im D3erk bas D5efen biefer ©emeinfchaft tu ge­

halten; unb baß bie © lieber ber ©e«

memfcßaft fich an biefe DSerke wenben, weil Jie erfaßen, baß ih r Denken, Sehnen unb Sühlen barin © eftalt gewonnen hat.

D as heißt nicht, baß nun unbebingt geforbert w irb, bas ©efcßehen unjerer 3 eit — D iaifeiern , Dufmärfcße, D au«

erntage ufm. — bem D ilb tum Snßalt tu geben; bas heißt nicht, baß ber DJert

eines Döerkes baoon abhängt, ob ein S D -D la n n barauf abgebilbet ifr ober nicht. Sicher w irb auch bas politifche

©efcßehen unjerer 3 eit einmal ben gro­

ßen © ejtalter finben, aber man kann ihn nicht rufen. D ielleicht Jteht er heute noch in ben Deihen ber § 3 , bes 3ung=

oolkes, muß er noch bas © rlebnis ber

©emeinfchaft, ber Kamerabfcßaft, bes D o lkes in Jich Jammeln, um es bann einmal m it bem D litte l ber Kunfr t u bannen, ©inige folcher DSerke gibt es bereits, fie fchlechthin tu forbern, hieße bie K on ju nktur auf ben ‘p la n rufen.

D ber w ir wollen nicht oergejfen, baß auch m it bem D ilb n is , m it ber Canb«

Jchaft oolkhaft geffaltet werben kann;

baß im Canbfchaftsbilb t- D . ber ©ha«

ra k te r eines umgrentten Stückes beut- Jeher Canbfcßaft Dusbruck gewinnen kann, baß im D ilb n is t- D . bas DSefen eines Stammes © eftalt gewinnen kann, wenn ber Schöpfer bes DSerkes bas £ r=

(ebnis in fich trä g t, unb wenn feine künfrlerijchen D litte l ausreichen, es tu formen. D as Jcheint bie wefeniließe S o r­

berung an unfere junge Kunfr tu fein, wenn fie uns aus ber Dereinfamung her­

ausführen w ill: baß fie oom §anbw erk«

ließen her © eftalt erhalten, baß fie Dus«

194

(13)

brück gewinnen muß erjf burcb bie Über»

toinbung bes A atürlicben (roie bas ü b ri­

gens in ber Vlüte?eit ber beutfcben Kunff ber Vergangenheit immer ber g a ll mar), Denn alles ‘pooblematifcbe, alle A r t ijf ik in ber ©egenftanbs» unb A laterialbebanblung fü b rt ins überftei»

gert <3nbioibueIle, Jtößt ab unb fcbafft grembbeiten, bie bie Vereinfam ung ber Kunft nicbt überbrücken, fonbern nur norb erroeitern.

V5as bei biefen brei ‘Pommern nun ju biefen Hoffnungen berechtigt, ift eben, ba)j fie ficb non ‘P roblem atik fernbal»

ten, baß fie bas Hanbroerklicbe beberr»

fcben unb in ficb bie V inbung an ihre Heimat tragen, bie ja erft bie Alöglicb»

keit gibt, lobnenbe V5erke }u fcbaffen.

Unb baß fie ficb all bas innerhalb bes

©erebes unb ber immer roieber auftau»

cbenben A usläu fe r ber oergangenen Aicbtungen m it SelbffDerftänblicbkeit be­

w a hrt baben; bajj fie non ber ©roß«

ftabt bortbin jurückgeben, roo fie ib r Scbaffensgebiet glauben.

D as übrigens fcbeint aucb ein roe»

fentlicber ‘P unkt ibres Schaffens su fein: bajj ihre H a up ttätig keit in ber

© ra p b ik liegt, in ber © ra pb ik, ber in ber Vergangenheit beutfcber Kunft immer bann, roenn es galt, ©ebanken unb ©e«

halte ins V o lk ?u tragen, befonbere Aufgaben jufielen. Denn nur roenige felbft non benen, bie lebenbige innere Vejiebungen ju r K unft haben, können ficb

©emälbe kaufen; grapbifcbe V lä tte r finb immer erfcbroinglicb unb finb nicht roie 3eicbnungen ober S kiffen V o rftu fe n ober Stubien fum V5erk, fonbern finb gefcbloffenes fertiges Kunftroerk. g ü r bas Ceben ber Kunft im V o lk e — bas nämlich ift ber ©egenfatj furn Part pour l’ a rt — ift ein einziges grapbifcbes V la tt in einer kleinen VJobnung, ju bem eine gam ilie lebenbige Vefiebung gefunben bat, unüberfcbätjbar roicbtig.

■paul V a r 5 ift beute 26 3 abre alt,

©(fern unb beibe © roßeitern flammen

Paul Varj: Pobben

aus ‘Pommern. Aacb feiner Aeifeprü»

fung ftubierte er an ber Jtaatlicben A ka«

bemie fü r K unft unb Kunffgeroerbe in V re s la u , bann an ber Staatlichen Kunft»

fcbule in V e rlin . A lle feine gerien oer«

brachte er an ber pommerfcben Küfte feicbnenb unb malenb, feit 1932 unter»

nahm er gabrten nach Scbroeben unb Dänemark, oor allem nach V ornbolm , roo er im g e lt bei befcbeibenften An»

fprücbett lebte. — £ r ift inhaltlich ber umfaffenbjte oon ben breien: Canbfcbaf»

ten, Hofenbilber, gifcber in V ilbn iffe n unb bei ber ‘A rbe it finb feine ©bemen;

bas © eroirr ber Schiffe unb Alaften re ift ihn genau fo roie bie um witterten gureben im ©efiebt eines gifebers, unb bei forgfarnfter teebnifeber Vebanblung, bei felbftDerftänblicber unoerjerrenber VSiebergabe bes ©egenftänblicben gelingt

Paul Vnbe: gifcfjecfjütte

es ihm, bem VSefentlicben bes ©bemas Ausbruck su geben.

© üntber 3 o b n f e n lebt in S te ttin , ift beute 26 3 abre a lt unb flam m t aus K öslin an ber ‘Perfante. Die Scbulfeit oerbraebte er in S te ttin , roo er aus bem Ceben am V ollroerk bie erften Anregun«

gen furn kütiftlerifcben Schaffen erhielt.

£ r blieb oon feiner Heimat beftimmt;

eine A eife nad; Ita lie n machte keinen

©inbruck auf ihn. ©bematifcb befchränkte er fich faft nur auf Hafenbilber. D er

©egenfaß oon bell unb bunkel, bie far«

ten Cicbttonftufen ber Atorgen» unb Abenbftimmung, Augenblicke, in benen bie Sonne fahlen A ebel burebbringt, in benen in Aube bas blanke V5ajfer fpie«

gelt, finb feine ©bemen.

<p a u l= O tto V a b e ift 1909 in granf«

bürg (‘pom m ern) geboren unb formt ber jüngfte oon ben breien. ön Vergen auf Augen ift er aufgeroaebfen; Ceibes»

Übungen unb Kunftgefcbicbte roollte er ftubieren, Kunft ift baraus geroorben.

<3n V re s la u unb V e rlin bat er ftubiert.

©ine feiner Stubienreifen führte ihn nach Sübbeutfchlanb, nach © iro l unb Ita lie n , © r blieb nur kurje o e it, fuh r nach Aügen furück unb feiebnete bort roie oorher Väume, in ih rer K no rrig » keif unb Unbeugfamkeit, bie Ausbruck einer gaufen Canbfcbaft finb, benen er bas übrige ber Canbfcbaft nur bei»

orbnet.

Diefe brei jungen Künftler, bie nidft nur bie K r a ft in ficb haben, felbft etroas Su roerben, fonbern m it ihrem Schaffen ber Heimat bienen können, leben jeßt roieber in ‘pommern, roo fie ihre A e i«

gung binfiebt, roo fie ein VJerk fcbaffen roollen. V5erben auch fie in bie ©roß»

ftabt ?ieben müffen, roeil ficb in ih rer Heimat keine Cebensmöglicbkeit mehr fü r fie finbet? — Ober roirb man aurff in ‘Pommern fpüren, baß ein Stück ber Heimat in biefen V lä ttc r n umgrenft ift;

unb baß biefe V lä tte r ihren V ejiß ern auch perfönlicbes ©lück bringen können?

195

(14)

ïüacum in die Æeme scfuaeißea . . .

„•Du meinft, roenn ber Alanzelbrunnen V k f f e r fpeit, brauchen bie S te ttin e r 3ungen nicht bis ?ur Ober zu laufen, um zu planfchen. Unb alfo fahre i ch nach Jungfernberg ins O bertal, roenn es nach b ir ginge, Jtatt nach §elgolanb, ober nach S tranbbab cP öliß fta tt nach <235efterlanö, unb bringe m ir abenbs eine Krabbe als Anbenken m it, fo eine kleine S te ttin e r Krabbe m it jroei nieblichen Veinchen . .

So rebet e r , mein Schroager K a rl (j. 3- S tro h ro itro e rl); benn er hat kein © emüt fü r bie ö e im a t. So rebet er, roährenb ich ¡but kla r»

machen roill, bajj er roirklich nicht an bie A orbfee zu fahren braucht, um oolle V e frie b igu n g zu finben, baß bie pommerfche Oftfee alles bietet, roas einer fich nur roüufchen mag. 3 a , bafj er auch bie liebe © a ttin nicht nach A larienbab ber V ö llig k e it roegen hätte zu fchicken brauchen.

Säglich breimal ben Konigsftuhl auf A ügen ra u f unb ru n te r — , aber bitte, beim Cöerfcbnaufen oben kein „A le n ü “ im § o te l, fonbern nur eine „ V r a u f e “ m it fchöner Ausficßt — unb bie W irk u n g roäre biefelbe, nämlich roie beim A lo n b im lebten ‘V ie rte l, 3n leichteren fä lle n tu t es auch ein A u fe n th a lt m it „S e rra in k u r“ auf bem V o rg e b irg e A rk o n a , tu t es bas öibbenfeer Oberlanb, ber Streckelberg auf Ufebom unb zur A o t ber Sroinemünber Ceucbtturra ober einer ber anberen, bie man be»

(teigen kann. V 5er aber bie oertikale Veroegung nicht liebt unb mehr auf bie horizontale fchroört, ber finbet in einer täglichen mehrftünbigen V5anberbünen=V5anberung, etroa oon Ceba zur ionßkebüne ober oft»

roärts zur polnifchen ©ren?e, alles, roas ihm n o ttu t. ASarum alfo A o rb » fee unb A larienbab?

„A b e r ber Salzgehalt“ , k n u rrt mein V5iberfacber. „V 5 a s hat benn ba bie Oftfee aufzuroeifen?“ Unb er ro irft m ir ein paar gelehrte Prozente unb P ro m ille an ben Kopf.

„V 5 a s fie aufzuroeifen hat? Snsbefonbere ber pommerfche S tra n b ? A u n , ich bächte hoch e i n e roertoolle © rgänjung in ihren Seebabe»

orten, bie zugleich S 0 1 b ä b e r finb: § e rin g s b o rf, Sroinemünbe, ‘Diene»

noro, Kammin, Kolberg. A la n zapft Sole, bie tie f aus ber ©rbe kommt, fta rk fa ljig unb falzhaltiger als Aorbfeeroaffer, einfach in bie A3anne unb fa g t: „ V i t t e i “ Unb roährenb fie an ber A o rb fe e gerabe ©bbe haben, fteigft bu in bie k rä ftig e S o le flu f. — Ober roillft bu Sal?luft atmen? 3m Sroinemünber K u rp a rk ift ein Solezerftäuber, ber S a lzlu ft herftellt, immer frifch zum ©inatmen, bafj es eine greube ift. ï) a protne»

nieren bie £eute umher, hören fröhliche A lu fik unb fchnuppern m it ber A a fe . . .“

© r ift gan? ftill geroorben, mein ©egner. ®enn jetjt bin ich in S a b rt!

„ V re ite fte r Sanbftranb überall, A ßafferfport . . .“

A b e r ba roinkt er m it ber 5anb ab. 3cb roeiß fchon: m it bem A J a ffe rfp o rt hat er nicht oiel im Sinn, <3f)m ift eine S kafrunb-' m it einem guten Schoppen lieber. A u n , roo?u finb unfere kleinen V abe»

b ö rfe r m it ih re r Ungezwungenheit ba? A la n finbet (ich in §embs»

ärmeln im A M rtfchaftsgarten, unb bann geht es los: „2 0 — 22 — 30“ , fchlägt einer m it ber Sauft auf ben ©ifch, bafj bie Aßänbe roackeln unb bie ¿ ü lm e r gackernb in bie “Dünen flüchten. Auch fein! VSasl

A b e r, um auf ben V 5 a ffe rfp o rt zu kommen! V3as bieten nicht un»

fere ftillen Vucßten unb V itinenroaffer, bei <Darf5»3ingft, bei A ügen unb

§ibbenfee, im Bereiche bes ö a ffs unb ber oftpommerfchen Stranbfeen, an A löglichkeiten fü r jegliches © e fä h rt ohne A ä b e rl § ie r bie freie Oftfee fü r bie großen Kähne; b o rt kann Alieze im “Pabbelboot ohne A n g ft ih r “P atent fü r große g a b rt auf ©eroäffern m it 1 A le te r §öcbft»

tiefe ausnußen! A lle , alle kommen auf ihre Koften am pommerfchen S tra n b . Unb roillft bu mal fchroebifch hören, auch wenn es b ir fpanifch oorkom m t, b itte : Saßniß— © relleborg m it g ä b rfcb iff unb auf A u sflu g » karte nu r 4 Stunben! Ober roillft bu in ‘Dänemark Kaffee trinken, bitte: 4 Stunben nach V o rn h o lm . Unb ber Kaffee in Vlancßs g o te l bei Sammerbus ift ein ©ebicht . . .

„U nb ber ‘Dänifche K o rn ? “ —

„A a tü rlic h nicht minber unb eisgekühlt! übrigens laß ich auf ben pommerfchen Aichfeuberger auch nichts kommen! V5ie überhaupt auf bie V erpflegung . . .“

„§ a u p tfa ch e !“

(15)

„ “¿ta ja ! (S r roirb fcbon ¡ugänglicberll) “¿Iber JcbüeJjüct) bleibt bocb bie C a n b f c b a f t bas wicbtigfte, unb ba können m ir uns am pommerfcben S tra n b über “¿Bange! an ¿ lla n n ig fa ltig k e if nicbt be­

klagen. 3 u ¿ tra n b unb ¿Heer auf ‘D a rjj^ o in g ft gefeilt ficb ber “¿Balb in feltener Urroücbfigkeit. Hibbenfees Unterlanb erfcbeint rcie oerloren in ber Unenbiicbkeit oon ¿Heer unb Himmel. Flügen m it grünen “¿3ucben- ballen überm weißen K reibefels unb altersgrauen Hünengräbern, balb öbylle, balb norbifcbes Helbenliebl U febom -^Bollins oon blauen “¿Balb- böben gerahm ter ö ilb e rftra n b unb bes Oftens ¿lloore, Stranbfeen unb fcbimmernbe “¿Banberbünen, non ben Heiligen “¿Ballfabrtsbergen bes

«Sollen unb P eoekol überragt . .

öcb bin ein roenig aus ber P u (te gekommen, unb bas benutzt et.

„öcb w ollte m ir nämlicb mal Cübeck . . .“

„¿Infeben“ , ergänje icb fcbnell unb febe im S e ift mein Segenüber oo r einem ¿Uefenmaßkrug im „H a u s ber öcbiffergefellfcbaft“ . „ ‘¿Iber icb b itte bicb: Kennft bu benn S tra lfu n b fcbon, biefes fcbönfte norbifcbe ötä b te b ilb , biefe S ro ß ta t ber Hanfa auf pommerfcbem ‘¿oben! Sinb nicbt unfere ö tä b fe mebr ober minber ‘¿Matter in einem prächtigen

“¿Mlberwerk, bas ben S ife l „ “¿3ackfteingotik“ trä g t, <3cb fage b ir:

“¿Mattere b a rin l “¿3lättere . . .“

S r fiebt mich etwas oerftänbnislos an. — „<3cb meine, fieb bir S re ifs w a lb an, ö ta rg a rb , Dolberg m it feinem fünffcbiffigen “Dom, bas mauerumgürtete P y r iß ! P orpom m erns kleine Canbftäbte: es bat jcbe irgenb etwas “¿Bertoolles, Sribfees feinen berühmten “¿ llta r, S tim m en feine Sore, “¿3artb ben öcbimmer als ¿Halerftabt, S reptow a. b. Soll.

¿teuter-S rinnerungen. Pom m ernberjöge binterließen ihre Scblöffer, in iickermünbe, S te ttin , ¿tügenwalbe, ö to lp , wäbrenb ganj im Often Cauenburg unb “¿3ütow m it ihren ¿3urgen oon bes “Deutfcben P itte r » orbens S ä tig k e it ¡u berichten wiffen. “¿llles bas follte man gefeben haben!“

„ S in b e k a n n te r w a r leßtbin in “¿3ab “p o ljitr in ber “pommerfcben Scbweij. “Der kam ganj begeiftert ¡urück unb bebauerte nur, baß ihm bie P a b e k u r fo wenig ¿ e it ¡um “¿Säubern gelaffen habe. Sch weiß ja nicht, ob icb nicht einen richtigen S e b irg s k u ro rt oorjieben w ürbe!“

„ “¿3orurteile in jeber “Begebung! “¿3abe bu einmal fleißig in bet Sifenm oorbrübe, bann oergebt b ir ber “¿Bunfcb nach “¿3ergen ¡um K le tte rn , gan? oon felbft, unb bu bift oöllig jufrieben, wenn bu im Sale ruhen kannft. “¿Benn bu im prächtigen P o ^ in e r K u rp a rk bein K o n je rt unb ein bißeben fü rs “¿luge bafti “¿Beim bu m it beinern „ “¿3 o 11 w e r k “ im S a tte n im Ciegeftubl liegft unb lie f t. . . “

„öcb babe aber nicht! Scb mürbe manbern wollen . . .“

„ 3 f t ein ibeales “¿Banbergebiet, unfer Pommerfeber Canbrücken, m it feinen “¿Kälbern unb 5een, “¿Bilbbacbtälern unb ftembeftreuten Hän»

gen, m it feinen “¿lusficbtsmarten unb bera “¿Mick in meitefte Jem en . . .“

öcb febe ihm bie U ngläubigkeit am Seficbt an. „S la u b e m ir fcbon:

oom 234 ¿Beter hoben Steinberg bei P um m elsburg reicht bie Siebt 50 K ilo m e te r w eit bis ¡um S olle n im K ö slin e r Küftengebiet. 3a, bu kannft noch regelrecht auf Sntbeckerfabrten ausgeben, in Jrieben unb S infam keit, unb bu w irft beine Jreube haben. Unb in manchem ift bet Canbrücken allen feinen Senoffen über: er bat ben m it $3 “¿Ileter t i e f - f t e n S e e P o r b b e u t f c b l a n b s , ben “Draßigfee m it bem ¡wifeben Seen gelegenen Sempelburg unb ber einftigen Orbensßurg “Drabeim

¡wifeben “D ra ß ig - unb Sarebenfee. S r bat ben g r ö ß t e n e r r a - t i j e b e n “¿3 l o ck P o r b b e u t f c b l a n b s , fo groß, baß ein S rn te - magen barauf P la ß bat, nämlicb auf bem J rie b b o f oon S r . Sycbow.

3n rafeben “¿3äcben kannft bu Jorellen angeln . . .“

„¿Benn fie beißen . . .“

„ “Die w arten bloß auf bicb! Kannft in glasklaren Seen baben, auf ftille r Heibe im Schatten oon “¿Uefenmacbolbern träumen, bas “¿luge beines K nipskaftens auf ftolje Herrenfiße ober rei?enb gelegene O r t - febaften richten. “¿Kenn b ir aber einer grob kommen w ill, nimm ihn m it nach K allies. “D o rt, im munberfebön ¡wifeben brei Seen gelegenen Stäbtcben, ftebt bie Scbleifmüble, auf ber ben S robianen ber J lö ß ge- fcblijfen w irb .“

S r fiebt mich eine “¿Beile naebbenklieb an. “Hann meint er: „H a lb unb halb baft bu mich überjeugt. 3cb w ill es mal bebenken!“

„ “Denke nicht ¡u o ie ll“ rufe ich ihm nach; „b a s ift K o p fa rb e it. Unb Kopparbeet is ’ f febmorft, fäb be “¿3ur tom P a fto r;

bat feb ick an min Offen! — “

¿Harten Peepel.

(16)

G e d ic h te Don A r n o ld l u i e g e r

5 o m m c m a c h t

‘Die leßte öanb löjdjt lebten Campenfcßein.

“Die 5inPern>s ernjeici)f ben ©roß ber ‘Dinge.

Sie fcßmeljen faumlos in bie Sfilie ein, Jiitb tiefgefcbroärjf unb warten insgeheim, baß )'icb bie ‘Jtacbt Jacfjt um Jicß Jelber bringe.

•Der ¡sjimmel übetfcßroeigf bas miibe Canb.

3m ©arten fcßroirrf es roie gerupfte ^öratfcßen:

*Das 2iubel Salier, bas ben Sag oerroanb, oom ‘Duff gezogen, ben bie ^Karbt enfbanb. — i)rall oon ben ^öiefen icßallt ber Sröfiße 2\atfcben.

3m Stall bie Kette eines 2iinbes fcburrt, Slugroürmcben leuchten brünffig, unb im Quinte roüßlf ernff ein 3gel, bis ein §nnb aufknurrt.

Sin böfes 2tab in feiner Kcßle fcßnurrf.

Unb fliigelnb baljt es um bie boße Ulme.

3m Scbroulft ber “iöolbe liegt ber ^llonb oerfteckf.

■Doch jeßt ?erglüi)f er pe wie mit ©eknifter.

*2nit blauen Schaffen ift mein “pfab gefcbeckf.

Kein ‘Jttenfcbenlaui bie Stille rings befleckt, unb §aß unb Ciebe fcblutnmern roie ©efcßroifter.

f j o c h j o i t D e r G r a f c r

ï)ie ^öiefe beßnt ficb, beiß non taufenb % ijen, ber ^öinb beftreiebt fie baucbßaff, atmet Rollen.

“2Bie fiib bie ilbrcßen oon ber ^Icbfe fpreijen!

©ierf nicht fo bang! ©s ftäubf ja aus bem Sollen.

Sie roarten Saint an Salm, mit Scbroellgeroeben, begrannie Schwingel, kraufe ©refpen, Quecken.

“üMe Heb bie Knofpenmunbe febnlicb beben!

“2Bie ficb ?um ‘ïBinb bie Sangpapillen ftrecken!

3m ^öinjigen roill ©roßes ficb entfalten.

î)ie kleinften Farben in ben engften Speisen finb Staunt genug ben trunkenen ©eroalten, bie ficb, }«r Srucßf entfcbloffen, fiumm oerfcßmelsen.

D i u G e i g e

©ine ©eige tat mir fuß ©eroalf an,

baß mein ©leis oon Blüten liegt oerfebneif.

?Heine Sebnfucbf nahm oon bir ©eftalf an, unb bu roobft fie in bein Strablenkleib.

S3ift bu nicht ein irbiftß ‘Ding gleich allen, fäuerlicb nm Cohn surccßigesroeckf?

3)aß es fpielenb lerne uns gefallen, fcblau bebaebt, erfägt, gefebroeift, geeckt?

Söann roarb bir bas Söunber eingeboren, bes ber gelsblock meines Ceibcs fcßmols?

SBer bat es aus bir berausbefebrooren unb oetjauberf Silberbraßf unb Salj?

Sübgefiämm, bas fDarrefpeicber bargen, roh serkloßt oon ftäblernem ©ebiß,

©benroirbel, glufoerbogene öargen, Scbneckenlöcber keglig, Saffelriß — Spielenb übersogen mit ©allerticbf,

roarft komplett mit SSirbel, Steg unb Span fonber ©befurcht cnblicß ausgeferiigf. — SBann roarb bir bas Söunber eingefan?

Ober werbe ich oon bir betrogen?

SHft bu nur bureb meinen SSaßn geweiht?

i>a erfebroingft bu unterm Sfraßlenbogen, unb ich trink bicb, ©ruß ber ©roigkeif!

E l c h e

Ceßte ©lebe mit gefpalfnen öufen roanbeln saßm im kiinftlicb roilben Jorfte, hören bunte S3eetenroeiber rufen,

äfeit äugenb Stinben, ‘iBeibicbt, ‘Porffe.

Kommen bis ?ur Straße ßergetroffet, roo bie Sväber flißen, Slufos hupen, fenken ihre Säupter roie oerfpoftef, ßängelefsig unb mit fcbeelem ©lupen.

5uckf ihr nicht, ben falfißen Snenfcßcn roitfernb?

Streckt ihr nicht bie Schaufeln in bie Stacken, burebs ©efträueb ?u fegen, äftefplitternb?

Sürcbtet ihr nicht §iffborn, Speere, Wracken?

Stein, ihr ftebt auf trägen Cäufen, bärtig, feib mit euern urigen ©eroeiben,

halb oerfcbollen unb boeb gegenwärtig.

^Bißf ihr benn, baß eutß ©efeße feien?

Söenn ich benke, meine Slßnen beßlcn eure Slßnen, krümmt es mich wie Klage, unb ich roünfcbe: Sterbet auch ißt Ceßfen, baß ißr in mir leben könnt als Sage!

S p i n n e i m B e r n f f o i n

i)ie oeit gerann ?ur ©roigkeit in biefem abgetropften Stück.

i)er ©ob oergebt nicht unb geheißt unb ßütet bie SJegebenßeit.

“Die roilbe Spinne bäumt jurück.

SSic bas S3eßenbe fieß enffeßf!

i)ie Schlieren künben noch ben Kampf.

©ie treuen Safter finb oerroeßf.

©as gelbe ©rauen fangt noch jeßf, unb in ber Sanb bebt es roie Krampf.

Sllillionen 3aßre rannen ßin.

i)er fteingeroorb’ne Saft befteßf.

i)ie kleine Spinne roüßlf barin roie einff, unenblicßer beginn, bie Kieferklauen ausgebreßf.

Storbpalmen fäcßerten im Sßinb.

‘Die Küffenroälber ftanben krank.

Sie bluteten ißr § a rj gelinb.

©as kleine Ceben floß, noch blinb, bis es im ©obe fcßrill ertrank.

198

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