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Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen, 1828, Nr 36.

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Oekonomische Neuigkeiten

und

Verhandlungen

Herausgegeben.

, Von

»Christian Carl Andre

123.

LandbauinLouisiana.

In Louisiana istderLandbaunochimZustan- dedek«Kindheit,undwirdohne Einsicht betrieben,da man alle ArbeitdenNegern überläßt undkeinen andern Zweckkennt,als eine möglichstreichlicheErndte an Stapelwaaren zuerzielen.EinegroßeZahl künstlicher FrüchteundschätzbarerProducte, welchesolchemBo- denundsolchemKlima angemessensind,wurden bisher gänzlichvernachlässigt.Bloßmit den bestenSorten Baumwo lle, denbesten Methoden dieseStaude zu ziehen,undmitderergiebigstenArtvon Zu ckerro hr sind ietzt Versuche angestellt,undschon diese beweisen, daßdas Von denFranzosen und Spaniern so schmähligbehandelteundvernachlässigteLandeinwah- resamerikanisches Egypten ist. Zweiwackere Männer habenam tlimitysluße glücklicheVersuche- rnitderAnpflanzungderTh eestaude gemacht.Die afrikanische Pflanze Benne, dieeinOel gibt, welches so gutwie Oliveniil ist,gedeiht vortrefflich.

Der Anbau der Jud igopslanze Anil, welcher früherVielgetriebenWard,«ist jetzt fastganz aufgege- ben,weilman sie nicht fiir so vortheilhast hielt,als denBaumwollenbau, und weildasVorurtsheilhierwie in Sii d-Car ol inaherrscht,dieBereitungseyun- gesundundschadeden Arbeitern. Reis trägtesreich- sichund istebensoschön,alsderVon Carolina- Einesast unermeßlicheStrecke sumpfigenBodenspaßt hiersiirReis,undfehlteesnichtnoch immer anHän- den,so könnte Louisia n assoViel Reis liefern,-als Ostindienz Bis jetztwirdnicht mehrgezogen als verbrauchtwird. AuchTab ak wächstvonsehrguter

Oekon. Neuigk.Nr.36,1828.

Landwirthschastliche Geographie.

Qualität;fbeiNatchitoches baut man jetzteinen , Tabak,derdemvon derInselCuba nichtsnachgibt, und derebenso guteCigarrenliefert. Doch ist auch diesePflanzebisjetzt wenigverbreitet.

Diehier wachsendeBaum wolle· isteinejähri- gePflanze,6-—-ioFuß hoch. Diestärkein Stauden, sodick wie eineFaust, treiben eineAnzahl Zweigemit großen, hellgelbenBlüthen,denBlumen derStockw- sen ähnlich,auch ähnelndieBlätterdenen dieserfpflam ze. EinFeld-voll bliihenderBanmwoilen-Stauden ist einherrlicher, lachenderAnblick. Die Blumenkelche bilden kugelförmigeFruchtkn"oten, hierFonns genannt, mit3-——.4Samenkiirnern,viermal so großalseinWei- zenkorn,welchevielOelenthalten. Die Baumwolle istdieSamen-Umhiillung, welche,wie bei demSamen desLöwen«-sahns(derHundeblume),zurZeit der Reife alseinSegeldient, damitdie Samenkörner leichter«

vom Winde fortgefiihrtwerden. DasPslanzengeschieht vom Märzbis zur Mitte desMai-sinDrillfurchen »

-mit 6Fuß Zwischenraum«Manpslanztvielmehrals man erndtenwill. DieSaatwird sorgfältigüberharkt, und man gebraucht Pflüge,wieKratzer(scrape«·)ge-

staltet, auchnennt man dieseFeldarbeit kratzin (10 scrape out).»Gemeiniglich hältman dasFeldvollkom- men reinVon Unkraut.«Jm Septemberbeginntdie Lese(picking)dreimal nacheinander,sowie dieKap- seln (iorms) reifen und- sich öffnen.DasWetter ge-»

stattet, dieseArbeit nachBequemlichkeitzu«betreiben, bisdie Jahrszeitdas AusreißenundVerbrennen der alten Striinke fordert, woman dann denBoden siir eineneue Erndteumpsliigt.EsisteinerderVortheile

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282

desBaumwollen-Baues,daßerdieLeuteinjeder Jahrszeitbeschäftigt.DieBaumwolle wirdnun durch eine Vorrichtung,welcheGieniugheißt,Von denSa- imen getrennt, während diese durch ihre Schwerezu

Boden fallen. Sie sindein herrlichesFutter für

Hornviehund Geflügel.-Dann wirddie Baumwolle

«

nochmittelsteinerSchwinge gereinigt (winnowing)- in Ballen gepackt, doppelt gepreßt,undist sodann für die Ausfuhrfertig.sDasPressengeschiehtaber nicht auf

denPlantagen, sondernineigenenBaumwollenpressen

zuNew -Orleans. Die Banmwollensortem die

vornehmlich gebautwerden«sind:dieLouisiana mit grünem Samen, dieTennessee-Baumwolleund neuerdingsdieMerikanisch·e. Diegriinsamige hat keinenso feinen Faden,abersieleidetnicht anderber- nichtenden Krankheit, welcheBrand (r0·l)heißt-.

DieMerikanifche hateinen feinern Faden, trügt reichlicherundhat bisjetzt noch nichtVom Brande ge- litten. Sie wird jetzt allgemein gebautunddieEin- fiihrungdes Samens aus Tampico nnd Vera- Cruz isteinbedeutendes Geschäftgeworden(Sea- Jslands Baumwolle (aus Georgien sundSüd- Carolina) gedeiht gut auf Aeekern,dieschondurch den fortgesetztenAnbau andererSorten erschöpftwor- densind. Alle andern Sorten erschöpfendenBoden, aber derSamen, dersichinungeheurer Mengein den Ginssammelt, isteinherrlicherDiinger. DerBrand (rot)isteineKrankheit,wodurchdieKapseln, wenn sie sich nachdemBlühenzubilden anfangen,modern undabfallen. Es sind nochkeine Versuche angestellt um dieUrsachedieser Krankheitund einMittel dage- gen zuerforschen. Jneinigen Jahreszeiten ist sie häu- figer,als in denandern. Neues Landist diesemUe- belweniger unterworfenalsaltes, nndvon allenAr- « ten,diegebautwerden,dieMerikaniskh eam we- nigsten. NächstdemFallderPreise fürchtendiePflan-

zer denBrand am meisten.

"

«

Zuckerrohristeinsehr ergiebiges, üppig wach- sendes LandesproductVon Louisiana; eswirdVor- nehmlichanderKüstedesMerikanisch en Meer-bu- sens, an den Bayour Teche, Lafourche und Plaque mineundineinigen GegendendesCantons Atta capa s, südlichvom 510 N. Br. gezogen. Die FortpflanzunggeschiehtdurchAbschnittedesRohrschust

.fes, Ratlooos genannt, diejmangegendas·Ende des FebruarsinFurche-i horizontal legteDieSproß- lingeentkeimenaus den Augen(Keimpunkten)«anden GliederndesAbschnitts. Wenn sie aufschießen,gleicht dasKraut derEgoptisch e n Hirse. Wenn sierei-

sfen,sehen-sie,dieSamenkapseln'abgerechnet«,fastwie Viais (Cnr01inaCorn)aus. Dann werden sie abge- schnitten,in dieMühlegebrachtund dort derZucker- saft ausgepreßt.Man liißtdas Rohreinen Fußhoch oberhalbderWurzel stehen,welche-Stoppelman als

«SehlingeGattoonchbenutzt«DieReihen werdenin·

Marschland ösFußBoneinander gepslanzt.Das Zuk-

"

ikerrohr fordertdenfettestenBoden und wenigstensein FußtiefeGartenerde der bestemAraMan baut 4 Sorten: dasAftizkanifchz dasOtaheiter,·das Westinkdischezunddas«Biand- (Ril-Zb·and—)Rohr.

Das Ot2aheite-Rohr wächst üppigundreift früher alsdasWestinsdische,abersollnur einDrittel oder die HälfteZuckerstoffinVergleichungmit« demWest- indischen liefern.Das Band-Rohr isteineneue schöneArt, sogenannt·"wegenderpurpurnen Parallel- Streifen,die demRohrdasAnsehengeblen,alssehes mitBand Muwickelt.Esist höherunddickeralsdie andern Arten, und istreichemit Zuckerfaft versehen.

Esreift einigeWochenfrüher,alsdieandern Sorten, welcheseingroßerVortheil ist- Es läßt sich aufein PaarGradnördlicheranpflanzen,alsjedeandere Art, und man hatdamit i«r«n,«.CantonOpeluchas am Red-River und· bei«Natchez glücklicheVersuche gemacht.Dort sindindiesem Jahre (1327)anvielen Orten Plantagen angelegt,und selbstnochnördlicher alsan diesen Punkten scheinteszugedeihen. Dieses Rohr kommtausChina, wodoch derFrostVielstren- gerist-,alsindenmeisten GegendenVonLouisia- na. Wenn nur dieVerpflanzungVoneinemKlima in das andere mit möglichsterSorgfalt geschieht,so kannesnichtfehlen,daß selbstArkansas, Mis- souri ic.auchnochZuckerplantagengewinnen. Das Bandrohr hat bloßdenNachtheileinesfestern Holzes, und fordertWalzenzumZermalmen, dieVon Dampf

«

getriebenwerden,während sichdie andern Sorten mit Pferdekraft mahlen lassen.DasZuckerrohr isteinehar- tePflanze, nichtwiedieBaumwollenstaudeund die JudigopflanzegewissenKrankheitenunterworfen. Man

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baut esfast wie denMais. .Es-«rcifk,je nachdemdie Sommerhitze stärkeroder-gelinderist.Regen verzögert

—- Diirre beschleunigtdieReife. DieErgiebigkeitder Erndte hängtvonderZahlderGliederimSchaft ab, welche reifen,eheder-Frosteintritt unddenZuckersaft insich absetzen.s IEin leichter Frost befördert diese Fer- mentakion,·welche—«erforderlich-ist,unt-den Zuckeraus demSaftzuentwickeln.Strenger Frost zerstört mit eine-m Maledas ganzeRohr. Man läßtdas Rohr, nachdemesgeschnitten«ist,einekurze Zeitliegen,um dieseFermentationzubegünstigenzDann quetschtman essdutch zwei eiserne Cylinder,-um«den-Saftauszu- pressemDieser fließtinKessel,wo er sogleich durch Kuchenabgedampft wird. DerSaftistsoreichlich in demMarkedesRohrs,daßerfast sodickwieSyrup ist, undbeinahe-Zuckerkrystallabsetzt.EinguterAckerliefert jährlich1200 PfundRohzuckerundiiberdiesMelaßeund Nun-; sFriiherwar dieFragejobesvortheilhafter sey, Zuckeroder Baumwolle zu bauen. Essindsehrgenaue Tabellen gedruckt,worin dieZahlderArbeiter,der Belan desKosten-Aufwandes undderDurchschnitts- xwerthdessen,was jederArbeiter producirt,in einer ReiheVonJahren fiirsbeideStapelwaaren Verzeichnet find. AusdiesmTabellen geht hervor, daßZuckerei- neweitvortheilhaftereErndte gibt,-»alsBaumwolle, selbstzu derZeit,alssie noch höherimPreise stand, wie jetzt.»Ausden WestindischenInselnnimmt derZuckerbau ab, weildort derBoden ausgemergelt ist. Der Baumwollenbaurermehrtsich allenthalben.·

Bis jetzt wächstinLouisiana, woessoVielZucker- landgibt, weniger Zucker,alsverbrauchtwird.

ist also jedemöglicheAnreizung Vorhanden,um den ZuckerbauinLouisiana zuerweitern,undwirklich siehtman jetzt daselbstiiberallZucker-.Pflanzungenan- legen.AuchgibtkeinProduct so reichlicheErndten.

283 GeneralHampton schätztdendießjiihrigen(1827) ErtragseinerPflanzungenaufioo,ooo Dollars. Ein französischerPflanzerim Eanton Attocap ashat das- was ermitsiebenNegern1826 anZuckerrohrgebaut hat, fiir2500 Dollars Verkauft. Andre Pflanzek habenmit wenigenLeuten fiir ro bis12000 Dol-

lars Zuckererzielt. DieMel-aßealleindeckt diePflan- zungskostenzder Zucker istreiner Gewinn.

Freilich habenesdieSclaven dabeisauer-,und wenn dasZuckersiedenbeginnt, müssen sie Tagund Nacht arbeiten,Judeß istesnicht wahr«»und dieErfahrung lehrthierdasGegentheil,daßman nur mit großem KapitaleineZuckerpflanzungbeginnenundsichzuNutzen machenkönne. Wenigbemittelte Pflanzer,diesichbis- her durch diesesWestindischeVorurtheil abschrecken ließen-bauenjetztmitErfolg Zucker,,dernicht mehr« Kapital erfordert,alsderBaumwollenbau. Eineklei-- ne Zuckermiihle ist leicht angelegt,und das Product findetweitleichter Absag. « J

Louisian aistdieHeimathdesPfirschen-und desFeigenbaums,derOrangenndderWeinrebe. Nir- gend gedeihen Feigenköstlicherundschnelleralshier, manbrauchtnur einen ZweigingutenBoden zustet- ken, undebald hatman einen Obstbaum. Auchder Oelbaum,womit schoninAla bama diebestenVer- suche gemacht find, gedeiht. DieOrangen habendurch den strengenWinter 1825 gelitten. Jetztfangensie

wiederanzutragen. « ,

Vielleicht hatkeinlLandin derWelteinensolchen Reichthum an köstlichenProductenalsLouisiana, undkein Staat inN ord-Am erika führtimBer- hältnißderBevölkerungund desurbar gemachtenBo- dens mehr eigeneErzeugnisseinsAusland,alsdieser.

(Gazette cisLouisiana-)

Vezterin

Beiträge zur Erörterung veterinärischer Rechxtsstreitig keiten —2c.,-nom»Pro be.

- -

Fortsetzung von«Nr.35.) J.

» .- Vl.Der Karten-·

« .

§.36.. MitdieserBenennungwerden imAllge- meinen zweiKrankheitenbezeichnet, welchezwarbeide

ci r —ku n d e. .

eineunddieselbeEntstehungsursachehaben;inBetracht ihresCharakteicsabereinanderganzentgegengesetztsich zeigen;wasauch schon daraushervorgeht-, daßdie veinederstille, dieandere derrasend-eKollet ge-f

nannt wird. '

» - ·

-§z37.Der stille Keller, derjedochweitmehr 5687

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284

mit demWorte Dummsehn bezeichnetwird,möcht

)

sich kenntlich durch nachstehendeErscheinungen.Beim Eintreten derKrankheit zeigtldas Pferd Traurigkeit,oder vielmehreinstumpfsinnigesWesen. ImStallesowohlals außerhalbdesselbensetzttesdenKopf zur Erde, stellt sdieBeine nichtgleichförrnigundeinen Vorderfu ß«

auf die Zehe, blinktwenigmit den·":Augenli·edern;

richtet dieBlickejstarrund dumm Vorsich hin,und scheint auf nichts,wasum dasselbeiherumvorgeht,zu

achtenzjedoch istein etwas starker Zuruf sowieaucheine etwas kräftige Körperberiihrungnoch vermögend,das Thier, und gleichsamschreckhaft,.aus feinerTräume- »

reizuweckenz das ihm vorgelegte Futter frißteinsol- ches Pferdzwar etwas langsam, jedoch ohneAbsez- zungen, auchtrinkteswie imgefunden Zustande,und istzujeder ihmzuständigenArbeit noch recht gutzu

gebrauchen. v «

§.38.Garsehraber VerändernsichdieErscheinun- gennachdemEintreten derzweiten Periodedes-Uebels.

DieebenbeschriebenenKennzeichen sindzwar ebenfalls dieselben, jedochweitaufsallenderalszuvor. ImStalle senktdaskrankeThier denKonso tiefzurErde,daß zumöfterndasVordermaul aufdem Fußbodenruht, auchstelltesabwechselnddenKopf auf ähnlicheWeise indieKrippe,lehntihn auch wohlan dieWand. Jn einer jeden solchen Stellung hates fastbeständigdie Augen Verschlossen,scheintzuschlafen,undmuß,wenn esausdiesemZustande zuriickkommensoll, schonetwas stark erschüttertwerden.

§.59.Im höchstenGradedesUebelserreichtdie StumpfsinnigkeitauchihrehöchsteStufe, so, daß selbst diephysischenGefühlezumgroßen Theile sichVerlieren.

Alles, was einem gesunden Pferde widrig ist,wird demdummen gleichgiiltigzsokannman ihm z.B. einen«

Finger tiefinden Gehörgangeinstoßem ohne daßes nur denKopf bewegt.Mankannihm auf-dieKronen derFiißetreten, ohne daßesden Fuß aufhebtz stellt man ihmdieFüße kreuzweisübereinander-, sobleibt eseineZeitundVielleicht mehrereMinuten langin die- ser Stellung. Bekömmt eseinenStoßan diehintere Flächeder Vorderkniegelenke, soknickendieseein,und kommennur langsamwiederzurgeradenRichtung.

§. 40.Ein solches Pferdzeigtweder nachFutter noch nachGetränkeiniges Verlangens bekömmtesFut-

terindie Krippe,sodauert esöfters lang,sehees etwas davonnimmh behältdasGenomrneneauch wohl imMaule,.ohne eszukanen,.läßtes.auch wohlwie- derausdemMaulefallen,und dieß geschiehtbesonders

»mitdemHeue,welches letztere doch gemeinlichdasThier wiedervom Fußbodenauf-nimmt. BeimTrinkeanährt- einsolches Pferd-bis«überdieNasenlöcherinsWasser- setztbeimHinunterschluckendesselbenzumöfternabec.

se 41. In dieserGeistes-und Körper-Verfassung solcher krankenThieresteigtihreGleichgiiltigkeitfür Alles,wasumund selbstmitihnengeschieht, zuweilen

«

sohoch,"daßnur die härtesteBehandlung siezusich selbstbringennnd einigeMinuten langinRegsamkeit erhalten kann»In diesem Zustandeeinsolches Pferd zuGeschäko NochzUgebrauchen,ist bedenklich, beson- ders zumReiten; detmvbwohles aufPeitsche-nl)iebe beinahegarnicht;undauch aufdieSporen nur wenig achtet: soistes doch imGehen sehr schreckhaftund furchtsam,so daßesVor einem ihmschnellVorkommen- denGegenstanderschreckendzurückprallt,undwenn man - es zumWeitergehen zwingenwillaufalleWeise sich widersetzt,sich emporhebt,unddießVielleichtdergestalt,

daßeszu Boden fällt. «

§. 42. DieGemäthsruhe, inwelcher diestillkoll-«

rigenoderdummseyenden Pferde sichzubefinden schei- nen, ist wahrscheinlich Ursache,daß ihrKörpernicht.

merklichabnimrnt undauch,dieVerrichtungenderEin- geweideimgewöhnlichenGangebleiben. Das Abge- hendesHarnsundderAsterauswiirfe ist beinaheganz wieimgefunden Zustande, und»soauch dasEin- und Ausathinen,nur indenPulsschlägentritt einigeVer- änderungein,indem dieSchläge,derenman bei einem gesundenundkräftigenPferdebis-45ineinerMinute zählen kann-,bei einem-dummen derletzternArtbiszu Zo,ja wohlbiszu 28sichverringern. . -

§. 43. Wie injederKrankheit, so auchin der hierin Rede stehenden,finddie Anz«eigen, der ,Vek1auf und die«Abwechslungen zwischen

schlechtem und Besser-befinden beidenbefal- lenenIndividuen sehrVerschieden.Eskannz. B. ein soguter-Zustandeintreten undfådieserVon solänger Dauer seyn, daßman verleitet wirdzuglauben,das Uebelsey gänzlichundlängstVerschwunden.Dieß ist hauptsächlichderFallzurWinterszeit, undindiesem

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Verschwind en undWiederkehren derKrank- heit liegtdas MittelzumEntstehen mancher Processez denn, ,,wirdeinsolches Pferd verkauftzu einerderPe- ,,rioden, inwelchendasUebelnicht oorhanden ist: so

»ergibt sichvonselbst, daßderKäufer,wen-ndasPferd ,,il)rngiinzlichzunbekauntist, hintergangenwird."

§. InsolcheinemFalle hatnun derRichter.

keinanderesMittel,demKlager Schadloshaltungzu

«verschaffen,als: I)durch glaubwiirdige Zeugen darzu- kzmhzdaßdaserkausteundin denDurnrnkollerwie- dzek verfallene Pferd auch früher schonalseinsol- chesbekanntgewesen ist; g) mußderKaufe-rnöthigen- falls durchEidesleistungdemVerdacht begegnen, daß ihmder friihere ZustanddesPferdesbekannt gewesen ist,undZ)daß er,wenn ihm derfriihereZustanddes Pferdesbekanntwar, dasselbe nicht auf gut Glück, nämlich nicht ZU derHoffnunggekaufthabe,dasUebel werdebei demselben nicht wiederkommen;wirddieß Allesdargethan: sokannauch, nachVernunft und Billigkeitzuurtheilen, denVerkaufer nichtsgegendie richterlicheAufgabeschützen,dievon demKlägerer-

halteneZahlungzurückzugeben.

«z·:·Jz«-.VH.Der-rasende Kollet-.

V

g.Lis.Schonaus derBenennung geht hervor, wieundwodurchsichdieservondemstillenoder Dumm- kollerunterscheidet;inBetreff-eines richterlichenEr- kenntnissesabermöchtewohl aufdashier Folgendege- nau zuachtenseyn.DerCharaktessdieserKrankheit ist, daßein«von derselbenergriffenesPferdinwirk- liche Raserei .verfiillt, undinBetreff—seinesEntstehens UnterscheidetsichderrasendeKollerVondemstillenda- durch- daßer- alsdieFolge einer schnell ein- getretenen Gebirnentziindungs plötzlich erscheint,undinwenigenStunden so heftig wird, daß dasvergriffeneThier schonnach dreiTagen, javielleicht schonnach36Stunden aufeinejämmerlicheWeise stirbt;

dem zufolgekann insolcheinem Ereignißdein Ver- kiiufer nichtszurLast fallen.

«§,.46. Ganzein anderes aberistes,wenn der rasendeKoller aus dem Uebergange des stil- len oder Dummkollers entsteht;denn ebenso, wie bei denMenschen nicht seltendie»MelancholieindieRase- reiübergeht, so geschieht dieß auch zuweilenbei-den

265 PferdeninBetreffdesstillenzumrasenden Kollek-UND hieraus ergibt sich demnach, »daß,wenn eingekanftes ,,Pferdinden rasendenKeller verfällt,undwenn er- ,,weislich gemHtwerden kann,daß dasselbezuvoram ,,stillenKellerkrankgewesenist,unddabeidie,§.44 -,,gemachtenAngabenebenso, wiedort gesagt worden, ,,Statt finden: so mußnachallen Rechten auchder -—

,,VerkiiuferzurWiedererstattung desKaufgeldes ver- ,,urtheilt werden.".

VHL Der durch die Hundswuth erzeugte

. rasende Keller.

§.47.Unstreitig istderdurchdieHundswuther- zeugte rasendeKoller einederjenigenKrankheiten,wel- che die Veteriniirisch-richterlichenEntscheidungensehr schwierigmachen,undzwaraus nachstehendenGrün- den. Bei keinem,von diesergänzlichunheilbarenund jederzeittödtlichenKrankheitbefallenenPferdeoderan- derm Thierekanndieselbe anders, als durch den

Biß Von einem wirklich tollen Hunde oder

Von sonst einem, durch solcheinen Bißverungliickten Thiereentstehen.Die schrecklichenWirkungeneines

«

solchenBisseswerden nun zwarinden allernieistenFäl- len schon wenige Tagenachdem Ereignisse sichtbar, jedoch hatman auch Beispiele,daßdieß erstam zwölf- ten, auchwohlam fünfzehntenTage geschehenist.

§. 48.DieAnzeigendesEintretens derKrank- heit,oderVon demAusbrechendesWulhgiftes sind.Völ- lig so,wie bei andern KrankheitenderNerven,näm- lich: das ergriffene Thierwird traurig, versagtdas Futter u.s.w.z alleindasjenige, wodurchessichVon Allenunterscheidet, ist, daßdas Thier nichtnur auch nicht trink-t, sondernsogarVor einem ihmetwa VorgehaltenenEimermitWasserunter heftigenBewe- gungen zuriickschrecktzdießgeschiehtzwar auch,«wenn es indenangezeigten ersten Perioden derKrankheit etwa nochzuGeschäftsverrichtungengebraucht wird, unddabeizu einemWasserkömmt, durchwelcheszu gehen esin gesundem Zustande nichtdiemindesten Schwierigkeitenmachte; jedoch hatman auchBeispiele, daßeinsolches Thier nochin undauch wohl durchein dergleichen Wassergegangenist,»wennesauchVondem- ,

selben nichttrank Dieser Widerwille, diesogenannte Wasserscheu, istdennauch dasjenige, woraufdie

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