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Deutsche Schulgesetz-Sammlung..., 6. Jahrgang, 12. Juli 1877, Nr. 28.

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Deutsche

Schulgeseh-Sammlung.

ZubegehendurchallePostanstalten und uchhandlungenumPreise Von2Reichsmart25ilssenm(1Fl.

13Kr.östr.) vierteljährlich. Ein- zelne muntern, soweitvorräthig,

20Pfenn.

Tisc.Eduard eKeller,

Central-Organfürdas gesammte Schulwesenim DeutschenReiche,

inOesterreichund in derSchweiz.

Redigirtvon

Er s cheintjeden Donnerstag Anzeigendiegespaltene Petitzeile

oderbereitRaum30Pfenn- Beilagegebühr12Reichsmart

Seminar -LehrerD.

(Berlin,Michaeltirchplatz 6.)

Ill. Jahrgang

Inhalt: KönigreichBahe r n :

Berlin,den 12.Juli 1877.

Lehrprogramm fürdieRealschulenimKönigreicheBauern. Vom29.April1877. KönigreichPreußen: Ge- Uix 28.

setz,··betressenddiepebiihrenderZeugenundSachverständigeningerichtlichenAngelegenheitenVoml.Juli1875.—- Ministerial-Erlaß,diewissenschaftlichen Befahigungszeugmsfefürdeneinjahrigsfrenvilligen Militärdienst betreffend.Vom29.Mai1877.—- VerfiigungdesKöniglichen OberpriisidentenderPro- vinz Preußen,dieFreilassungdesSonnabends vom Nachmittags-Unterrichte betreffend.Vom28.Mai1877.—- KönigreichSachsen: Bekanntmachung, eineVereinbarungmitderk. k.österreichischenRegierungwegengegenseitiger DurchführungderSchulpflicht betreffend.Vom20·April1877.—-

Anzeigen.

KönigreichBayern.

LehrprogrammfürdieRealschulenimKönigreicheBayern.

« » Vom29. April1877.

§.1. Lehrgegenstände und Stunden-plain DieVertheilungdes Unterrichtsstoffes aufdie einzelnen KursederRealschulen,. sowiedieZahl derjedem einzelnen Lehrgegenstandezugewiesenen wöchentlichenStunden zeigt nach- stehende Uebersicht:

IAnzahl Z Z

d«sps · s- E

Lehrgegenstände. dgtxiZirkzkletlilestiimgktltlrsexilkgIF

1.sILIIILsItEv.sv1. ZZ

Religion 2 2 2 2 2 2 12

Deutsch. . 6 6 4 4 3 3 26

Französischrnglisch . ————-6 6 5 5 35 35 2810

Georaphie 2 2 2 2 1 1 10

Gesichte. ———2222 8

Rechnen . 5 4 4 2l1 1 17

Mathematik . . —i—— 6 6 6 18

Naturbeschreibung 3 3 —- 6

Physik...».. ———-222 6

ChemiemitMineralogie. .— 3 3 6

Schreiben. . . . . 3 2 2-——— 7

Zeichnen. . . . . . . . . 3 3 4 4 4 4 22 GesammtzahlderWochenstunden27128s28s29s3232 176 AußerdemwirdnochinjezweiStunden wöchentlichobli- gatorischer Turnunterrichtund nachMaßgabedesBedürfnisses fakultativer Singunterricht ertheilt.

§.2. Unterricht imAllgemeinen Der Unterrichtan derRealschule sollimstetenWechsel- verkehre zwischenLehrerundSchüler durch mündlicheundde- monstrativeErklärungdesLehrstoffesund durch abwechselndes Befragenlebendig erhalten werden;es darfnieeinununter- brochenerLehrvortragwiefür ZuhörerreiferenAltersstattfinden.

KlarheitundGründlichkeitsindvor AllembeiErtheilung desUnterrichtesanzustreben. UeberbürdungmitLehrstOffUnd rein mechanischesAuswendiglernensindzuvermeiden. Zur Befestigungdes Gelernten dienendieRepetitionen, welche häufig in derfKIasseanzustellen sind. ·

»

Die LehrerallerKurseund Fächer sind verpflichtet-bei ihrem UnterrichtedieSchüleran reines Sprechen, richtigen

I

schriftlichen Ausdruck, sowieaneinegutekorrekteHandschriftzu gewöhnen; sie haben insbesondere auch daraufzusehen, daß dasLehrpensum aufdieeinzelnenTheiledesSchuljahres mög- lichst gleichmäßigvertheiltwerde.

§. 3. Haus- und Schulaufgaben.

Zur EinübungdesLehrstosfesund zurAnregungderei- genenThätigkeitderSchüler ist, abgesehenvon denkleineren Uebungen, welche sämmtlichvon denLehrernzu kontroliren sind, jede Woche mindestenseine schriftliche Hausaufgabezugeben.

Diese Aufgaben sindvomeinschlägigenLehrersorgfältigzu kor- rigirenundnach eingehender ErörterungmitdenSchülernzur Vorlagebeietwa eintretender Schulvisitation bereit zuhalten.

AmAnfangeeines jeden Schuljahres hatderLehrerrath festzusetzen,wann und aus welchenFächern Hausaufgabenzu

bearbeiten sind, »

Kein obligaterUnterrichtsgegenstandmit Ausnahme der Religion,desZeichnensund Schreibens istvon denHauswi- gaben prinzipiell ausgeschlossen;durch diese Aufgaben darfübri- gensdenSchülernderfreie Nachmittagnichtzusehr verkürzt werden;zurVermeidung jeder UeberlastnngwirddieFührung einessogenannten Aufgabenbuchesempfohlen

AußerdenHausaufgabenwerden denSchülernvon Zeit zuZeit Schulaufgaben(Klausurarbeiten ohneBenutzungvon Hilfsmitteln) gegeben.Wieviele derartigeSchulaufgabenim

;LaufeeinesSchuljahresund aus wilchenGegenständensiege- gebenwerden sellen,wirdan deneinzelnen Anstalten durchBe- schlußdesLehrerrathes geregelt.

«

Der Rettor hat alljährlichindem an dieKreisregierung zuerstattenden Jahresberichtegenauere Angabenüberdieim abgelaufenen Schuljahre gegebenen Schul-undHausaufgaben zu.machen.

JedeSchulaufgabeistvon demLehrer,welcher siegestellt hat,womöglichinnerhalbdernächsten8Tagekorrigirtzurück- zugeben.

Nachdem dieseArbeiten mitdenSchülern durchgesprochen

!worden sind,werden siedem Rektorate vorgelegt. Sieliefern

l neben den übrigen schriftlichenund mündlichen Leistungender SchülerdieAnhaltspunkte fürdiedenselbeninden Semestral- sundJahresschlußzeugnissenzuertheilendenZensuren.

I DieZensurenaus derReligionunddemZeichnenwerden lnachdenfortwährendenBeobachtungendesLehrersfestgesetzt.

(2)

427 Bayern: Lebrprogramm fürdieRealschulen·Vom29.April1877· VanermLehrprogramm fürdieRealschulen. Vom29.April1877.428

DeutLehrer ist gestattet,inderWoche,inwelcherereine Schulanfgabezukorrigiren hat, sich aufeine bloße Durchsicht. nnd Kontrole dertreffendenHausaufgabezubeschränken.

Das Lehrziel der verschiedenen Kurse derGesammt- anstalt wird bezüglichder einzelnen Unterrichtsgegenständein folgender Weise bestimmt:

§.4. Religion.

Der Religionsunterrichtwird nachdenhierüberbestehenden besonderen Vorschriften ertheilt.

§.5. Deutsche Sprache.

Der UnterrichtimDeutschen hat sich nichtblos aufdie eigens für dieses Fach angesetztenStunden, sondernaufdie Behandlungaller Lehrgegenständezuerstrecken,insoferneder Schüler angehaltenwerden muß,beiAllem,was erspricht, sich richtig auszudrückenund insbesondereseineAntwort auf gestellte FragenindieFormeines vollständigen wohlgeordneten Satzes zu kleiden.

Jn den unteren Kursenist einpassendes Lesebuchzube- nutzen,aus welchem geeigneteStücke zurLektüre, Analyfeund Erklärung ausgewähltwerden. In denbeidenOberklassen sind daneben größereStücke derklassischenLiteratur imZusammen- hangezulesen;dabeiist stets auf richtiges Lesen, deutlicheund reineAusspracheund freie WiedergabedesInhaltes besonderer Nachdruckzulegen.

Auswendiglernenund freier Vortrag passenderStücke ans poetischenundprosaischenWerken derdeutschenLiteratur istin allenKursenmitdemUnterrichtezuverbindet-.

Dieschriftlichen Uebungen,bei denen vom Leichterenzum Schwereren fortgeschrittenwerden soll, erstrecken sichin den vier

unteren Kursen auf orthographische Aufgaben, Nacherzählungen,

kleineVeschreibungenundbrieflicheMittheilungenzdann folgenL kleinereAufsätzeüberThemata aus demdemAlter derSchüler angemessenen Gedankenkreise; hierbei mußdieSelbstthätigkeit derSchülerinstets wachsendem MaßeinAnspruchgenom- men werden.

Jnden beidenoberen Kursen hatderdeutsche Sprachun- terricht«"insbesondereaufdieBildungdesAusdruckes inmünd- ;

licherund schriftlicherRede hinzuwirken.Stilistik wird nicht systematischals besondereDisziplin gelehrt, sondernin Ver- bindung mit denUebungeninschriftlichen Aufsätzenund mit derLektürevon MusterstückenderLiteratur behandelt.

DiePrivatlektürederSchüler, für welchean jeder Anstalt einegeeigneteBibliothek bestehen soll, istvon denLehrernsorg-·

fältigzukontrolireu. «

DerLehrstoff vertheilt sich ausdieeinzelnen Kursewiefolgt:

l.Kurs. Wöchentlich6Stunden. Unterscheidungder Redetheile,Dekliniren und Konjugiren. Die Präpositionen.

Der einfache Satzmit seinen Erweiterungen. Grundzügeder Lehrevon der Wortbildung. Orthographischeund grammati- sche Uebungen.

II.Kurs. Wöchentlich6Stunden. Wiederholung und Ergänzungder Formenlehre. Die leichteren Formendes zu- sammengesetztenSatzesinVerbindungmitderLehrevon den Konjunktionenund mitder Jnterpunktionslehre. Fortgesetzte orthographischeund grammatischeUebungen.

HI.Kurs. Wöchentlich4Stunden. Der zusammenge- setzte Satz. Erläuterung sinnverwandter Wörter. Grammati- scheund stilistischeUebungen.

1V.Kurs. Wöchentlich4Stunden. Wiederholung, Ve- festigungnnd Ergänzungdes voransgegangenen Lehrstoffes.

PeriodenbanmitAnalyfe größererSätze. Stillstische Uebungen.

Jn den4unteren Kursensollenprosaischeund poetische Stücke ans einemLesebuche gelesen,erklärt und theilweiseaus- wendig gelerntwerden. Bei derprosaischenLektüre istbeson- ders aufsolche LesestückeRücksichtzunehmen, welchealseine Vorschule fürdenGeschichtsunterrichtund zurUnterstützungdes- selben dienen können;imlll. nnd 1v. Kurs sollenbeider poetischenLektürekurze Belehrungen über dieDichtungsformen gegebenwerden.

V.Kurs. Wöchentlich3Stunden. LektüregrößererLe- sestückeaus demLesebucheund aus einzelnen Schriftstellernmit stilistischen Belehrungen. Lesenund Vortragpoetischer, beson- ders epischerStückemit biographischen Einleituugenund mit BelehrungenüberdieDichtungsarten. Umfassendere stilistische Uebungen, besonders SchilderuugenundkleinereAbhandlungen mitangedeuteterDisposition. Uebungenimfreien Vortrage.

VI.Kurs. Wöchenttich3Stunden. UebersichtlicheDar- stellungderdeutschen Literatnrgeschichte.Lektüre undErklärung klassischer, besonders dramatischerMeisterwerke. Größere Auf- sätzeund Uebungenimfreien Vortrage.-

§.6. Französische Sprache.

Der französischeUnterricht soll auf solider grammatikali- scherGrundlage aufgebautwerden.

Anjedes KapitelderGrammatik schließtsichzurEinübung dererlernten Regeln, durchalleKurse fortschreitend,einehin- reichendeAnzahlvon schriftlichenundmündlichenUebersetzungen ans demDeutschenin’sFranzösifcheundumgekehrt.Dieda- bei vorkommenden Wörter sind auswendigzulernen.

Sämmtliche schriftliche Uebersetzungenwerden vom Lehrer kontrolirt.

An die schriftlichen Uebersetzungen schließen sichin den oberenKurseugrößereund kleinereDiktate an. DieRegeln

; überdieWortstellnng sindimWesentlichen gleich anfangsan

«-weisein denhöheren Kursenzuvervollständigen.

?sind schoninden unterstenKursengelegentlich shntaktifcheBe- den vorkommenden Beispielenzuerläutern und dann stufen- Ueberhaupt

merkungeneinzuschalten.

ZurLektüre in demIl.,Ill. undIV.Kurse find geeignete Stückeaus einemLesebuche ansznwählenund nach Formund Inhalt zu erklären;dabei müssendieSprachunterschiede und Spracheigenheiten besondersbetont werden. Die Stücke sind theilweise nachzuerzählen,theilweise zurückzuiibersetzen.

JndenoberenKursen sindznsammenhängendeStückefran- zösischerKlassikerzulesenund zuerklären;dabei ist jedesmal einekurze literarhistorische Einleitung zugeben. Ueberdies ist von ZeitzuZeiteinStückkurforischzulesen.

Sprechübungen sindinallenKnrfen,vom Leichterenzum Schwierigeren fortschreitend vorzunehmen; derStoff dazu ist aus einemVokabularoderaus derGeschichteund anderen,dem AnschauungskreifederSchüler naheliegendenGebieten zuwählen.

EinHauptgewicht mußbei demgesammten Unterrichte auf einekorrekteund reine Aussprache gelegtwerden.

Fürdieeinzelnen Kurse gilt folgendes Lehrprogramm:

I.Kurs. Wöchentlich6Stunden. Regelnüber die Aus- sprache; Leseübungen.DieFormenlehremitEinschlußdesFür-

wortes unddesregelmäßigenZeitwortes. .

Il.Kurs. Wöchentlich6Stunden. Wiederholungder Formenlehreund Vervollständigung derselben besonders durch dieLehrevon denunregelmäßigenZeitwörtern.

111. Kurs. Wöchentlich5Stunden. Kurze Wiederholung des grammatifchenPensnmsdesVorjahres. Die wichtigsten RegelnderSyntax.

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429 Baverin Lehrprogramm fürdieRealschulen.Vom29.April1877. Bauern: Lehrvrogramm fürdieRealschulen. Vom29.April1877. 430

«IV«Kurs· Wöchentlich5Stunden. Vervollständigung derSyntaxund Eingehen aufschwierigerePartieen.

ZurLektüreeignen sich außerderChrestomathie Abschnitte aus CharlesXII. von Voltaire.

V. Kurs. Wöchentlich3Stunden. Uebersetzengrößerer DeutscherStücke MS Französisch-Emitgelegentlicher Wiederho- lungderGrammatik und Hinzufügungvon Bemerkungenaus derSynonyniikundEtymologie. ZurLektüresindzuwählen leichtere prosaische Schriftwerke historischennnd rhetorischen Jn- haltes, z. B.Fenelon (Telemaque), Thierry (histojrede France), Segur (hisi;oiredeNapoleon).

vLKurs. Wöchentlich3Stunden. Uebersetzungschwie- rigerStückeaus demDeutschenin’sFranzösischeundfreie sti- listischeUebungen leichtererArt.

ZurLektüresindzuwählen schwierigere prosaischeund poetische Werke,z. B.Michaud (hist0iredeseroisades),Vol- taire (L0ujs XIV-, insbesonderedasKapiteldes beaux arts), Montesquieu (Considerationssur lescauses dela grandeur desRomains etde leur decadence),Villemain (cours de litterature dudix-huitieme siecle),Moliere (l’avareoderle misanthrope),Racine (Atha1ie),Corneille (Le Cid).

. §.7. Englische Sprache.

Auch fürden imV.Kurs beginnenden Unterrichtinder englischen Sprache geltendiebetresssdes Französischenaufge- führten allgemeinen Grundsätze.

Das Lehrprogrammdereinzelnen Kurse ist folgendes:

V.Kurs. Wöchentlich5Stunden. Die Grundzügeder Aussprache.DieFormenlehre, einschließlichderunregelmäßi- genZeitwörter. UebungenimUebersetzen.

Zur Lektüredientimzweiten SemestereineChrestomathie.

V1.Kurs. Wöchentlich5Stunden. Wiederholungdes Wichtigstenaus demgrammatischen PensumdesV. Kurses.

Die Hauptregelnder Syntax. Uebersetzungenvom Deutschen in’sEnglischenndleichtere stilistischeArbeiten.

ZurLektüreeignen sich außerderChrestomathieu.A.

Goldsmith (VioarofWakefjeld), Washington Jrving (Sketcbbook), Ch.Lamb (Talesfromshakespeare).

§.8. Geographie.

Bei demgeographischenUnterrichte sind besondersdiephy- sischenVerhältnissederErdegründlichzubehandelnundisteine UeberladungmitpolitischemundstatistischemMaterial,nament- lichindenunteren Kursen,zu vermeiden. JndenUnterrichts- stunden sindWandkarten zubenutzen,welcheeine klare Ueber- sichtüberdieTerrainverhältnisse,denBau der Gebirgeund

denLaufderFlüsse gewähren; auch sind VersucheimKarten-

zeichnenanzustellen. FürdieEthnographie ist durch anschau-

.ltche SchilderungdesLehrersundkurze Mittheilungenans an- ziehendenReisebeschreibungenInteressezu erwecken.

Die Schüler bedürfen außereinem billigenAtlas-einen LeitfadenalsHilfsmittelfürdieRepetitionen, welche häufigin derKlasse anzustellen sind,um das gewonnene Wissenzube- festigenundinsteter Bereitschaftzuhalten. .

Aufdas bloße AuswendiglernendesLehrstoffesundeine trockeneNomenklatur darf sichderUnterricht nirgends beschrän- ken;derselbe soll durchwegineinerlebendigen,anschaulichen, demVetständnissederSchüler angemessenenundihr Interesse

ViecksndenWeise ertheiltwerden. DieSchüler sindzumLesen tUchtlgEV-ihrer Bildungsstufe entsprechendergeographischerBü- cheranzuregemund dieSchulbioiiothekenmit solchenWerken inaUszchenderWeise auszustatten.

l.Kurs. Wöchentlich2Stunden. GeographischeGrund- begriffe.Allgemeine Uebersichtüber die Erdoberfläche.Das WichtigsteüberBayern.

II.Kurs. Wöchentlich2Stunden. Deutschlandin aus- führlicherBehandlung,mitbesondererBerücksichtigungBayerns.

Oesterreich

llI. Kurs. Wöchentlich2Stunden.

ropas undAsiens.

IV.Kurs. Wöchentlich2Stunden. KurzeWiederholung desvorjährigen Pensums. BeschreibungvonAfrika,Amerika nndAustralien.

v.Kurs. Wöchentlich2Stunden imSommersemester.

Grundzügedermathematischennnd physikalischenGeographie.

Vl.Kurs. Wöchentlich2Stunden imSommersemester.

ZusammenfassendeWiederholungdesgeographischenGesammt- pensnms

BeschreibungEu-

§.9. Geschichte.

Der geschichtlicheUnterricht hatimdritten Kursean die bereits gewonnenen geographischenKenntnissederSchüleranzu- knüpfennnd ist dann so zuertheilen, daßermitdemgeogra- phischen Unterrichte möglichstineinander greift.

Indemdritten und viertenKurse mußderhistorischeUn- terricht sich hauptsächlichanbiographischesMaterial anschließen;

sin denhöherenKurseu haterdenSchüler mehrindiestaatli- chen Verhältnisse einzuführen.

Die wichtigsten BegebenheitenderWeltgeschichtemüssenden Schülernbekannt gemacht werden; dochhat sichderUnterricht beiderGeschichtedesMittelalters und derneueren ZeitVor-

nehmlichan denGangderdeutschen Geschichteanzuschließen Aufeine sichereKenntniß der bayerischenGeschichte muß beson- deres Gewicht gelegtwerden.

Der Vortrag des Lehrersistin einfacher,denSchülern leicht faßlicherFormzuhaltenundsindbeidemselben,soweit es·möglich.historischeWaudkarten zubenutzen.

DieSchüler bedürfeneinen Leitfadenals Hilfsmittelbei den Repetitionen, die häufigin der Klasseanzustellensind.

Sollte der eingeführte Leitfaden nicht auchdas erforderliche Material fürdiebayerischeGeschichte bieten, so istdaneben ein besonderer Leitfaden für diesezubenutzen.

Aufdas bloße AuswendiglernendesLehrstoffes darf sich dergeschichtlicheUnterricht nirgends beschränken;derselbe sollin einerlebendigen,anschaulichen,demVerständnißderSchüler angemessenennndihrInteresseweckendenWeiseertheiltwerden.

DieSchüler sindzumLesentüchtiger,ihrer Bildungsstuseent- sprechender historischer Bücheranzuregen, unddieSchulbiblio- thekenmitsolchenWerken inausreichender Weiseauszustatten.

DerLehrstoff vertheilt sichaufdieeinzelnen Kursewiefolgt:

Ill. Kurs. Wöchentlich2 Stunden. l. Semester.

Biographische Dastellungenaus deralten Geschichtebis zum UntergangederrömischenRepublik, besondersausderGeschichte derGriechenund Römer.

2.Semester. Biographische Darstellungenaus derGe- schichtedesMittelalters, besondersaus derdeutschenundbade- rischen Geschichte

IV.Kurs. Wöchentlich2Stunden. Neuere Geschichte, namentlich DeutschlandsundBayerns, mitbesondererHervor- hebungdesbiographischenMaterials.

V.Kurs. Wöchentlich2Stunden. Deutsche Geschichte von denUrzeitenbiszumwestfälischenFrieden, mitbesonde- DEVLehkftvffvertheiltsich aufdieeinzelnen Kursewiefolgt:-.rer Berücksichtigungderbayerischen Geschichte-

(4)

431 Bauern: Lehrprogramm fürdieRealschulen. Vom29.April1877.

VI.Kurs. Wöchentlich2Stunden. Neuere Geschichte von demwestsälifchen Friedenbis zurGründungdes neuen H Deutschen Reichesmitbesonderer Berücksichtigungder deutschen und bayerischen Geschichte.

§,10. Rechnen.

Unter Berücksichtigungder in derVolksschuleerworbenen Kenntnisse istdasganze denSchülernbereits bekanntePensum nochmals durchzuarbeiten.

DemnachbeginntderUnterrichtmitdenGrundrechnungs- arten und schreitetbiszuden eigentlich kaufmännischenRech- nungsarten fort, ohnesdie letzteren geradezuerschöpfen.

VorAllem ist aufdasrichtige VerständnißderOperatio- nen und der Rechnungsmethoden hinzuwirken,demäußeren Formalismus dagegenkeineübertriebeneWichtigkeit beizulegen Außerdem muß durch vielfacheUebungen aus Erzielungderun- erläßlichen GewandtheitimRechnen hingewirktwerden. Das Kovfrechnen istinallenKlassenzu betreiben.

Esistselbstverständlich,daßinentsprechenden Aufgaben

l

vorzugsweisedieneuen Maße, Gewichteund Münzenverwen- detwerden.

Von derB.Klassean solldurch gelegentliche Anwendung

»der BuchstabenzurVertretungvon ZifferndieUeberleitungzur allgemeinen Arithmetik begonnenwerden.

Jnder6.Klasse sollen Logarithmenundzwarfünfstellige benutztwerden.

Außer kleineren, öfter wiederkehrenden Haus-ausgabenwird inangemessenen Zwischenräumeneinegrößereineinem beson- derenHefte bearbeitet,vom Lehrer korrigirtund spätestensinner- halb8Tagen zurückgegebenundbesprochen;dieübrigen schrift- lichenUebungsaufgabenwerden vom Lehrerkontrolirt.

Der Unterrichtsstoff vertheilt sich aufdieeinzelnen Kurse wiefolgt:

I.Kurs. Wöchentlich5Stunden. Dievier Grundrech- nungsarten mitganzen unbenannten undbenannten Zahlen.

ZerlegunginFaktoren, Primzahlen, Theilbarkeit, Theiler und Vielfache. DieElemente desBruchrechnens.

Il. Kurs. Wöchentlich4 Stunden. Vervollständigung desBruchrechnens,Anwendungauf Beispieleaus demprakti- schenLeben. EinführungindieDezimalbrüche.

Erläuterungderneuen Maße, Gewichteund Münzen.Um- wandlungen deralten Einheitenindieneuen. .

lll. Kurs. Wöchentlich4Stunden. Vervollständigung desDezimalbruchrechnens, RepetitionderBruchrechnungüber- haupt. Bürgerliche Rechnungsarten: Aufgabender sogenann- teneinfachenundzusammengesetztenRegeldeTri, Gesellschafts-, Theilungs-,Mischungs-undProzent-Rechnungunterausschließ- licher AnwendungderSchlußmethode.

IV.Kurs. Wöchentlich2Stunden. Geometrifche Pro- portionenund deren Anwendung auf Beispieleaus dembür- gerlichen, namentlich kaufmännischenGeschäfte-leben Kettensatz AnwendungderProzentrechnung ausGewinn undVerlust,Ra- batt,Tara 2e. Zins-,Diskont- und Terminrechnung.

Sobald es derUnterrichtinderAlgebra gestattet, sollen dieProportionen mitBuchstaben wiederholt und ihre Sätze allgemein begründetwerden.

«

V.Kurs. WöchentlichlStunde. KaufmännischeArith- metik, speziellGold- undSilber-, Münz-und Wechselrechnung.

1v.Kurs. WöchentlichlStunde. Elemente der Effek- tenrechnungund Waarenkalkulation. Grundzügedersystemati-«

schenBuchführungmitAnwendung auf einfache Beispiele.

lgung derDarstellungsweisender deskriptivenGeometrie.

Bauern: Lehrprogramm fürdieRealschulen.Vom29.April1877.432

§. 11. Mathematik

Der mathematische Unterricht hatneben der Erstrebung möglichsterGewandtheitund SicherheitinderAusführungder Operationen aufSchärfungderDenkkraft sowiedesVermögens deriVorstellung räumlicherGebilde hinzuarbeiten. Ambesten wird sich dieses formale Ziel durch Befolgungderheuristischen Methode erreichen lassen.Außerden kleineren, nach Bedürf- nißzuertheilenden Hausaufgaben istinangemessenenZwischen- räumen einegrößerezugeben;dieselbewirdvom Lehrerkorri- girtund spätestens innerhalb 8Tagen zurückgegebenund in derKlassebesprochen.FürdieAufgabenkönnenAufgaben- sammlnngen benutztwerden. Sämmtliche schriftlicheUebungs- ausgaben sindvom Lehrerzu kontroliren.

ImV.Kurse istneben demUnterrichtein der Stereometrie diePlanimetrie nochfortzuüben.

DerLehrstoff vertheilt sich aufdieeinzelnen Kursewiefolgt:

IV.Kurs. 6Stunden wöchentlich. Algebra. Wöchent- lich2Stunden. Die vierersten GrundoperationenderBuch- stabenrechnung.

RechnenmitPotenzen, deren Exponentenganze positive Zahlen sind. Reduktionen. AusziehenderQuadrat- undKu- bikwurzelnaus bestimmtenZahlen. Gleichungenvom ersten Grade miteinerUnbekannten.

Geometrie. Wöchentlich4Stunden. GeometrischeGrund- begriffe.Winkel undParallelen. Sätzeüber Seiten undWin- kel desDreiecks,Vierecks(Parallelogramms), Vielecks. Kon- gruenz. LehrevomKreis. Kreisvieleck undregelmäßigesVieleck.

Vergleichungund Ausmeffungder Flächenräume,Aehnlichkeit der Figuren. Vielfache UebungenimKonstruiren und Flächen- berechnen.

V. Kurs. Im Wintersemester 7,imSommersemester5 Stunden wöchentlich.Algebra 4Stunden imWintersemester, 2 imSommersemester.

Gleichungenvom erstenGrade mit einerundmehrerenUn- bekannten. Gleichungendes zweitenGrades. Textaufgaben.

Lehrevon den allgemeinen Wurzelgrößen,von denPotenzen mitnegativenund gebrochenen Exponenten.«VerwickeltereRe- duktionen.

Geometrie. 3Stunden. a)Planimetrie. Schwie-

rigere AufgabenüberdasTheilenund Verwandeln derFigu- ren. Harmonische Theilung. b)Stereometrie. Sätzeüber Lageund Stellung derGeraden und Ebenen mitBerücksichti-

Ve- rechnungderOberflächenund Kubikinhaltevon Prismen, Py- ramiden, Cylindern,Kegelnund Kugel-n.

VI.Kurs. JmWintersemester 7,imSommersemester5

sStunden wöchentlich. Algebra. 2Stunden wöchentlich.Lo- garithmen. Arithmetifcheund geometrischeReihen. Zinseszins- und Rentenrechnung.Diophantische Gleichungen.

Geometrie imWintersemester3Stunden wöchentlich,im Sommersemester1Stunde. Elemente der ebenenTrigonome- trieund geometrisch-algebraifcheAusgabenaus dembisherbe- handelten Gesammtgebiete.

Darstellende Geometrie. 2Stunden wöchentlich.Wie- derholungderSätzeüberLageundStellungder Geraden und

«

Ebenen.

Elemente derdarstellendenGeometrie desPunktes, der Geraden und derEbene mit Anwendungen aus Schnitteder Prismen undPhramiden durchEbenen. Zahtreiche graphische Uebungen.

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