Oekonomische
Neuigkeiten
undVerhandlungen:7
Herausgegeben
Von-
Christian Carl—Andrå
26. Thierhe i.«lku n de.·
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dasGiftgesundenKühenzu inoculiren undvon da es weiter aufandere Thierezuübertragen,wovon sich doch guteFolgen erwarten-ließen."Daherentschloßsich dsperVerf.,dieseLückeauszufüllenundtheilt seine«Er- sahrnngennun darüber mit. - "
I.
Numanns Versuche und Erfahrungen mit deeraccinirung der Hausthiere.
sNuenännist ProfessorderLThierarzneikundezuUtrecht, undhatinderdortigenmedicinischen GesellschafteineVor- lesung·überdiesen Gegenstand gehalten,ausderhierdas
’
Wesentlichesfolgt.)
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Ueberail,wo starkeViehzuchtist«kommendie Biehblattern,alseineKrankheit,zumVorschein. Zum erstenmalebeobachteteman inHol landdienow-page jgozinWestfrieslandz Izu abermals inOber-
’stet undSndhotcand. Ja Dämme-re ist dieRegierungsehr wachsamausdasVorkommen die- ser-«KrankheitunddieUrsache-edwelchezuihrerEnt- wickslungbeitragen·Jeder Viehziichter ist verpflichtet, sogleichAnzeigezumachen,wiesichdiePusteln zeigen.
Im Jahre 1824 berichteteDortor Braauw zu Woerd en, daß sichinderNiihedieserStadt imDorfe GeV e rsko mp bei einemjungenMädchen,dasgewöhn-
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lichdieKühemelkte, welches-weder»die»natürlichen Blattern gehabt,nochvaceinirt worden,die dem-paar gezeigt.Sie brachenanArmen undiTHiindenaus,mit einem starken Fieber begleitet, das so lange dauerte- bis alleBlattern herauswaren. DieKameradinnen desjungen Mädchens,welchevaccinirt worden,blie- ben,obsie gleichebenfalls die Kühe meisten, frei.
Bisitzthatman allgemeinundmiterwünschtem Erfolgmit demnatürlichenKuhpockengiftgeimpftz
.«,,manscheintaber,"sagtderVerf» ,,bisitztinden Niederlanden noch nichtdaran gedachtzuhaben,
OekomNeuigkeNins,1828.
« «
19«Einimpsung einer gesunden Kuh mit-Kuh- ipockem
» Jmpft man eineKuhmitPockengiftvon Pusteln einesvaceinirten Kindes,odervon einerandern, mit cow—p0x behafteten Kuh, mittelst3-—4Stichenan jeder Zize: so entstehenandiesenStellen Pustelmdie miteiner EntzündungjederkleinenWunde beginnen.
Dreibis vierTagedarauf nehmendiePustelnzu,errei- chenam achtenoderneunten ihrevolleEntwickelung, undsinddannmitMaterie angefüllt,dievollkommen geeignetist,dieeow-poxnun weiter zuverpflanzen.
OststeigtdieseEntwickelungbis zu4——5Linienz oft aberlsind auchdie·Pusteln vielkleiner. .Gemeiniglich sindsierund undbleibenesbiszurOeffnung,wosie mehrlänglich«odereckigerscheinen,besonderswenn man
mittelstderLanzettedieMateriezuholen sucht.Dann trocknensie·abundbedeckensichmiteinerdunkelbrau- nen Kruste,dieimmerdunkler wird,sichimmermehr veren«gert,,bis sieendlichnach dem-is. oder2o. Tage abfälli. Bei einigenKühenbeobachtetman wohl auch nocheinenrothenHofum die Pustel,aberbei weitem nichtimmerundkeineswegsso ausgezeichnet,wie bei denMenschen. Zum Theil-hat hierausdasEuterEin- fluß. BeiKühenmitschwarzenEuremist dieseRot-he wenigodergarnichtbemerklich.
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.Bisitzthatman keine Artkson Ausbrnchanden JiibrigenStellendes« Leibes,jatnicht einmal»nebenden imEuter gemachtenStichenbemerkt. Auchkeinebe- deutende UnpäßlichkeitzeigtsichbeidemThiere; bloß OhrenundHörnerwerden etwas heißerunddasBlut läuft unmerklich schneller. vEßlustund Wiederkäuen,« wiesonst«DieJmpfung gelingt auch recht gutam Euter, dochwerden hierdiePustelnkleiner-,alslaanden Zizen,undsindmiteinemkleinen,entzündetenRing— umgeben.DieEntwickelung gehtbeijungen undalten gleich gutvon Statten.
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.2.Einimpfung eines Stiere mit Kuhpockem Jnder·verhältnißmäßigen,weitgeringem Zahl männlicherHajusthiereimVergleichderweiblichen, ist wahrscheinlichdieUrsachezusuchen,warum man die natürlichen Kuhpockenam Stier,wenn erdieHeerde begeht, nicht wahrnimmt. Warum sollerdavonfrei bleiben? Mehrere Schriftsteller,z. B. Mufndigh (Compar. physiol.undnosol.Ansichtenvon denKrank- heitenderMenschenundVorzüglichsienHausthiere)und Hofacker (Lehrbuchüber diegewöhnl.allg.Krankh.
desPferdes,Rindviehesec.S.95) läugnen,daßdem Stier und OchsendieKuhpockenmitgetheiltwerden
.könnten;Bergmann inseinerdissen. streng.si-
steos primusLineas pathol.oompar. behauptetdas
Gegentheil« Vibvrgsl (SammlungVon Dissert.fiir ThierärzteundLandwirthe«,B."1V. S.279) theilte sie vollständigdem Biiffel mit undDr. Sacco versi- chert, daßderjunge Stier diese Krankheit durchEin- impfungbekomme unddaßersich auf diesem Wege mehrmals frischeMaterie verschaffthabezbehauptet
aberzugleichj daßermitzunehmendemAlterdie Em--.
pfänglichkeitdafiirverliere,auch fiihrternichtan,an welcherStelle desLeibeserdieJmpfungVorgenom- men. EineVon Dr. Num a nn am Beutel versuchte gelangVollkommenundgabganzähnlichePusteln,wie dasKuheuter. Da indessen zehnTagedarausdamit -ein Kind geimpft ward, zeigte sichkeinErfolg,und daebenso wenig demandern ArmeingeimpftesKuh- pockengift Pusteln hervorbrachte: so schloßer, daßes
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beidemalenichtgefangen; denn "7Tagespäterbrachen beidemselbenKinde,daes mitKuhpockenmaterieal-
"
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leingeimpft ward,die Blattern vollkommenaus. Die Stiermaterie, welcheman den·KühenandenEurern, einimpfte,brachteschönePusteln, womit manwieder weiterimpfens-konnte.
s.Baeciuienng eines Pferde-.
Seit dieKuhpockenentdeckt worden, haben sie mehrereAerztefiiridentischmit»derMaukey der Pferde gehalten, auch Jenner. Doch istdieSache nicht ausgemacht.
daß sie diePserde haben;was zubeweisenschiene, daß sieeineihneneigenthiimliche,Voninnern Ursachenher- riihrendesey. Aufderand-ernSeitekannman dieAna- logiederMaukemitdenKuhpocke nnichtabläng- nen, danachVib o’rg"sErfahrungen,Kiihe,diemit derersterngeimpftwurden,nichtallein anderJmpf-
. stelle, sondern auchnochrings umher Pustelnbekamen.
Umgekehrthatman Pferde verschiedenenAlters.
auchStuten mitKubpockengeimpst, theilsam Fuß- gelenke, theilsam Mittelfuße,alsdendazu schicklich- sten Theilen, an welchen auch die Mauke zuentste- hen pflegt;undeskamendiegleichenPustelnzwiebei
denKühenzumVorschein.
DieThiere Verriethen auskeineWeiseeineUn- päßlichkeit,manbemerkte-bloßeineleichteEntzündung umdieWunde herum. Merkwürdig«aberist,daß Pferde, die einmal geimpftwaren, zumzweitenmal nichtwieder singenz. vermuthlich sind sie alsodieser Krankheitnur einmalausgesetzt.
4. Vaeeinirung eines Esels.
ObgleichderEselnnddasMaulthiereinerähn- lichenKrankheit,-wiediePferdemauke,unterworfen sind:so hatderen Materie doch nochnieKuhpocken weder beiThieren, nochMenschenhervorgebracht.
Wenn diese Thiere,undbesondersEsel-innen,vaccinirtf wurden, sobekamensie Pustelnmit zurFortpflanzung geeigneter Materie,diesichdannmitbrauner Kruste
O)erase derEngländer, Eaux de Jambes (nichtzu verwechselnmit demJener-)derFranzosen, Giordinioder Giovakclo derItaliener, MokderHolländer.
Gewiß ist, daßdieKühe aufder
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-Weideoftvon dieser Krankheit befallenwerden, ohne
UbkkzdgtnoDadie Eselshaut diinneyals beimPfer-
dsist« so scheint sieauchempfänglicherfiirdieVarcrne
und dieentstehende-rPustelnenthalteneine Materie, die,wenn sieeinerKuheingeimpst wird,weitmehrere- Pusielnhervorbringt,als diegewöhnlicheKuhpockzm materie, unddiesich sehrleichtauf’s Pferdundver- wandte Thiergattungen übertragen läßt.
Memhatgefunden, daß Pferde-—nndEselsknhpoks kennteterieaufdenMenschen nicht so einwirkte, wie paaspkiiugnchebroß—von.Kiihea;ja daß sie oftgar .uirbt-sing.sMan fiihrt indesseneinKindan, dasrnit- telsieinerKuhpockenkrnstevon einemPferde, dasin Folge schlechterBehandlungvomKutscherdieMauke bekommen,inoculirt werden,undnichtnur dieLichten
. Kuhpockenerhielt-)sondern daß auchvon diesennoch vieleandereKinder geimpftwerden konnten.
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5.Baceinirung eines Kameelh EinKameel Wams-losLXIIYMAIEIIUOJdasTM linkenSchenkelmit Kuhpockenmaterievorn Arm eines Kindes, nnd dannebensoam rechten mitMaterievon einerEselinngeinwftworden war ,erhieltganzvoll- kommene Pusteln.Dieam rechtenSchenkelentwickelten
«-sichlangsamer, aber vollkommen;am9.«Tagewaren
·
sieaufdasBestimmteste vorhanden;Daman dieMa- terievon jedem Schenkel aufeineKuhübertrug,so»be- wirktenur dieVon derEselinnzweiPustelnam Eu- ter,aberminderentwickelt," alswenn man sieunmit- telbarvom PferdeoderEselgenommenhätte;dennoch konntemit ErfolgeineZiegedamit geimpftwerden.
69Vaeeinirung einer Ziege. ' I
Diesen Versuchhatte»«schonDr.Valentin mit bestemErfolg gemacht. AlsDr.- Numann ihnam rechtenEnter undam BauchemitKanten-,dannam
linkenund am Bauche mit Eselsmateriewiederholter sobemerkte er,daßalleam BauchgemachtenStiche, ohneAusnahme, gelungenwaren.
ternentwickeltensichspäterundnur am rechten,das linkezeigtegar-keinePusteln. Ein dreijiihrigesKind
»war-am linken Armvon derBauchmaterie,dann am rechtenvon derEutermateriegeimpftwdrdemundam
.
g.Tagezeigtensich nochkeinegenügendenBeweiseei- nes Erfolgs.Da aberdieOperationmitsderselben
I
Diean denEu-«
59 Materie wiederholt-ward, gingAllesgutvon Statten undden7.—Tagwaren diePustelnbeidervollkommen entwickelte Man sieht, wieeinflußreicheine zweite Jmpfungwerdenkann. - - —
7. Vaecinirung des Schaer.
·DieserVersuch ist schon oft gemacht worden,um dieSchafeVordennatürlichen Blattern Unclaveläe) zu schützen,diesonst oftgroße Verheerungenunter ih- nen anrichten. Indessen scheint dieVarcine nichtda- vorzuschützen;dennsie werden,wenn sie auch geimpfr waren-iden)wiederdavon befallen.Esistnlsokein
sGrund vorhanden,sderKuhpockenimpfungeinenBor- zugvor derJrnpfungmitdemnatürlichenBlattern- g-iftg(c1avölisatiov)«zugeben;Das Schafist auch fiirT·
jenewenigerernpfiinglichkalsdieZiege.Man machte mitgrößterSorgfaltdieß Experimentanacht-Schafen«
Nur zweibekamensehrkleinePusteln, diesichgegen dengeTag nochverminderten und denn. abtrockne- tej,-sichmitseinerKruste bedeckend.DieJmpfung von dieserMaterie an einerRuh und einemKinde
war erfolglos."Man hat sein Beispiel, daßdieVar- cinirung des SchafesPustelnhervorgebrachthätte, durch diemanim Stande gewesenwäre, dieKrank- heit aus-MenschenoderKühezuübertragen.»
-s.Vaceinirung des Schweins.
spObgleichdiegewishnlicheVaccinebeidiesemThiere vonErsolgsznseyn scheint: so zeigt diedaraus entste- hendeMateriedochgar keineEinwirkungausdenMen- schen.Man impfteeineSau von 9Wochendurch Z an derrechten-BauchseiteundimInnern deslinken Schenkelsgemachte Stiche;esentstanden röthlichePu- sieln,derenMaterie abereinem Kinde undPferdeohne Erfolgeingeimpftward.
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9«.Vaerinirung eines Affen..
Dr. Nu m a n ngabdendringenden Bitteneines seinerKollegen,desProfessorsVan Lith de Jen- de, DirektorsderUtrechter Thierarzneischule, nach Undimpfterinen Weiblichen Affen(Pnpi0Neides-cri- uus cause-)mit gewöhnlicherMaterie. Manmachte dreiSticheunter demBaucheund am äußern Theile-«
desSchenkels. Am dritten TagezeigtensichPusteln,
si-— 8
Co
welcheeinenweißlichenEiter zuenthaltenschienen..
,
Den 7.wurden siekleinerundtrockneten unmerklich ab. Ein Kind,das von dieserMaterie geimpft ward, hatteam achten Tage,und nur am rechtenArm,«Pu- stelnvonsehrschönemAnsehen..
Io. Baccinirung der Hunde.
MehrereAerztebehaupten, daß man mittelstder Jmpfungdas PferdvorderDruseverwahrenkönne;
Andere glaubten,den HunddurchdasgleichefMittel
vor derWirth schützenzu können. Dr. Sasr co ver- sichert- dießExperimentan mehrals230Hundenver- suchtzuhaben,undmitsolchem Erfolg, daßnur ein«
einziger wiithendward und starb. Dr. Numann impftemitsehrwirksamenKuhpockenstoffneun Hunde
von verschiedenemStammundAlter,an verschiedenen TheilendesKörpers;aber-es erfolgtennur anzweien kleine undunvollkommene Pustelnz Mit ihrerMate- rieimpfteereine Kuh-,kundobgleichanfänglichAlles im ordentlichen Verlaufzugehenschien, so schwanden dochmitdem7.TagealleSymptome.Gebiet-. Pro- fessoranderThierarzneischuleinLyon,—-hatteschon diegeringeEmpfänglichkeitderHundefiir Ausnahme derKuhpockendargethanzdenn.von 26dieser Thiere,-.
im Alter von 2-6 Monaten, dieaufverschiedene Weise geimpftworden waren, bekamnur eineinziger eineeinzigePustel, die»einigeAehnlichkeitmit-Men- schenkKuhpockenhatte,und-dennochwarder5Wochen nachhertoll.—Später gelang indeß«derVersuchanei- nem Hunde,dererst einige Tagealtwar unddreiPu- steln trieb, die denet. Tagvölligverschwundenwa- ren-,unddieses Thier,dasgleichzeitigmitzweiandern vondemselbenAlter,beiwelchenaberderStoffnicht«
gefangen hatteundtollwurden,geimpftwordenwar,
-bliebvon derWuth frei.
u. Bacciniruzug der Kaninehem
»SiebliebohneErfolg.- ,
(Buli.univ- 1826.Arme.MeåeciuaNn 178.)f
II.
Erfahrungen und Beobachtungen, welche
von den Herren Van der Meer-, Medem
.bachdeRvovy,Sigismund «Ellenbeckzund
Namaer iiber »die—Jmpfung der Schafe
mit Kuh- und Kinderpocken angestellt worden; bekannt gemacht von Professor
- « Numann.
«
I.VandesMeeyWuudarztesin Dragten,Er- fahruugen vorn J. 1822, wieers iie der Fries-
ländischen UckerbausCommissiommitges theilt han«
Alsdieser Beobachterden 27.September1321 voneinem-benachbartenGüterbesitzerdieNachrichter- hielt, daß»dieBlattern seine250 Stück starke Schaf- heerde befallen hätten,begabersichanOrt undStel- le-um dieUrsachendieserKrankheit.,von derenDa- seyner«sich sogleichüberzeugte,aufzufinden undeinige Heilmittelanzuwenden. EinigeTage zuvor hatteman 4krankgewordene Schafevon derübrigenHeerdeab- gesondert.. Folgende Symptorne offenbartensichs
Jedes dieservierThiere hatteseinegewöhnliche Lebh-aftigkeit-verloren,fraß nicht, ließnachlässigvden Kopfsinkenundblöckte nicht. Weiterhin sonderteder
.SchäferalleSchafeab,bei denensichähnlicheSymp- tomewahrnehmen ließen.:
VanderM eer erfuhr. daß sichan jedemdieser kranken Schafe mehroderweniger Pusteln zeigten,die, obwohl siebei denmeistenabgesondertstanden(vaki0;.
lasTIESOTMOUdoch auchbeieinigenzusammenfloßen Hat-ichs covkluevies)—DiemeistenPustelnbemerkte, man um denMund,an»den Seiten derBrust, auf demBaucheund zwischenden Schenkeln. Grdßeund Gestaltwaren nachden Standorten sehrverschieden.
Dieum denMundz. B.waren gemeiniglichklein und
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dürr. Zwischenden Schenkeln
«
warensievielbreiter undentwickelter,alsaziskuidernTheilendesKörpers
abervonungleicherGeisßeundunregelmäßigerGestalt;
Die meisten sahen so aus«wieMensschenblatterns·an- deredagegenwarensobreit;jabreiter,wieein«Zehn- SouH-Stiick. Unter letzterenwaren mehrere vonrun- derGestalt, diemeistenaberlänglichodereckig.In derMittehatten sieeinenrothen Fleckmit einem weit
dichter-enGewebe, alsdiegewöhnlicheHautunddem AnscheinNachentzünden
’ - «
AmObertheitdesKörpersundan derLeistenge-
""gendwar dies-ZahlderPusteln verhältnißmäßiggerin- ger;VonrunderGestalt, hobensichunmerklichiiber
derHautundglicheninAllemdenKinderblattern. « Die Augenderkranken Thierewaren erloschen undthriintenxund«manbernerkte,daß diejenigenScha- fz,welchediemeiftenPultelnhatten, ihreKinnladen herabhängenließen. · sp , »
Dr.han«derMeer bemerkte,daßwährendder
-spersteilibeidenPerioden idem Eintritts-undAusbruchs- X fieber)die Hörnerheißen-wiegewöhnlichewakmsbe- sondersam untern Theil.
«
Zur-ZeitderEiterunsgund des Ahtwcknens nahm· dieseHitzemerklichabzüber-
hausotwckrdieTemperatur desKörpers gegen»denge- sunden Zustandum etwas erhöhet.
’«
UrndenMundherum,-wodie»Pustelnam klein- stenwaren, iftdieHautdickerund härter-Daßsie andenSeiten zahlreicherzsunregelmäßigenVon grö- ßerm Umfangeundröther als anderwärtswaren,läßt sichausdembeständigenAneinanderreibendieserTheile erklären,wogegensichdie minder zahlreichenoderre-
gelmäßigerenauf dem.ObertheiledesKörpersfreier
entwickelnkonnten. « · »
Um dieiibrigen ,—nochnichtangestecktenzufchiizs
.zen, schrittman zutJmpfungxMan wählte siebenge- sunde Schafe aus; impfte 4mitKuhpockenstoffnndZ mitderMaterieausdenPustelnderblatternden Scha- fe,um sobeiderVerlauf und Schutzkraftbeobachten
zu können. -
- « « ?"
Obgleich His.V.d.MHnnr einunvollkommenes Kubpvckmgkfkhalte-«soimpfteeresdoch,nachdem er
?es einwenigmitWasserverdün·nt,"denSchafen am InnernderVorderbeinemittelftzweierszStiche. Er hatte Mühe,hinlekchetideSchafblattern-Materiezur Jmpfungderdreiandernzusammen zubringen-,weil-
indenPusteln zubeidenSeitenderBrustfast keine enthaltenwar; sie glichenmehrkleinenHautverhiirtung .«««gen,alseigentlichenPustelm
« «
"
Erglaubt, daßletztere nochnichtZeitzum»Eitern gehabthatten,weilerstder4.iTagnachdemAusbtuch
If)Aberobenhießesja,erhabenur unvollkommenes Giftgehath
St Wer-flossenwar. DennochfanderaneinemSchan M VerSchwanisekke,Materie genug-,diesandern Schafe eben sowie dieerstengehörigeinimpfenzu können. ,
Jene Pufielwar aberbei weitem noch nicht kekfe TM- dern gabnur eine sehr kleine Menge-vonKuthckms stoff gänzlichverschiedener, wässerigerFeuchtigkeit,wo-
von ersich leichtdadurchüberzeugen konnte, daßdie kleinenGlaspliittchen,zwischenwelchenersie verwahrt, sich leichtundvölligvon einandertrennten, indessendie mitKuhpockenmateriebestrichenenan einander klebten.
Daden nächstenDienstag(2. Oktober) die ge- impften SchafemitderübrigenHeerdeausdemFelde zubrachten,konnte man sie nicht untersuchen;aber den Tagdaraufbeobachteteman andenmit derSchaf- blattermaterieinoculirten, daßdiegeimpftenStellen, etwain derGrößeeinesZehn-Centimen-Stiicks,dun- kelrothgefärbtwaren, aber ohneweitere Erhebungüber derHaut. Die Schafewareniibrigensfrischundmun- ter. Sobald sichHe.V.d.M. überzeugt,daßdie Jmpfunggefangen hatte, trennteersievon der-Heer- de, damit sichdieKrankheitnicht weiter-fortpflanze.
Sobalder desErfolgsseinesExperimentsvollkommen gewißwar, beschloßer,alle, welchedie Blattern noch nichtgehabt,zuimpfen, um allenGefahrleVorzu-
beugen.· -
«
,» An denmit KuhpockensioffgeimpftenSchafen zeigtesich nichtdiemindesteWirkung,obersichgleich einesStoffes bedient,dessenvollkommeneGiiteerkann-
tei); dahernahm er mireinemdieser SchafedieKuh-·
pockenimpfungnoch einmalVor.
’ «
«» ZBeidenkrankenSchafenhattendie Pusteln ihren Fortgang, siefingenan zu eitern unddieKrankheit
nahmunmerklichab.
«(. «— «« «
«.E« Den .4.-Oktober,oderden7.TagnachderIm- pfung,war anden Stellen, woman mitSchafblattern- materie geimpft harte,derEntziindungskkeisvier ten- hafterund ausgebreiteter.Ein Widder unter diesen
.geimpften,hatteineinigerEntfernungVonderJmpf-
» steilezweiPusteln ,« dieman für wirklich ausgebrochen hielt;" Beidenandern beidenSchafenzeigtesich-nichts dergleichen;-7alledrei befanden sich wohl.
« Bei denmjt usuhpockenftoffgeimpften gewahrte DoHi
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mannicht diemindesteSpur seinesErfolgs. Soauch den59Oktober. Hingegen beiden mitSchafblattern- Materie geimpftenentwickeltensichidie Jmpfstellenintk
mer mehr.Die PustelnmehrtensichbeimWidder,in- deßman andenbeidenandern Schaer keinewahrnahm.
Den7. Okt.kam V.d.M.- zur Gewißheit,daß beidenvarcinirten Schaer dieJmpfung nichtsge-.
fruchtetzauchbeidemkeineSpur,daszweimalge- impftworden. Desto schönermachte sichderVerlauf beiden zaudern. Nicht nurbreiteten sichdieJmpfstel- lenimmer mehr aus,sondernsie erhoben sichnun auch-.
Der Widder hatteVielePusteln, besondersum das Maul herum,am Kopfund zwischendenSchenkeln;
wenigeranderwärts,z. B;andenWeichen. Die Kinn- backensingenan herabzul)iingen,«dieHitzenahm sehr zu. Erfraßund bllickte nichtmehr,eineFolgedes doppeltheftigen Fiebersundder-Krankheitszufiille,viel- leicht auchderScheu,die Kinnbacken zubewegen,um nicht dadurchdieSchmerzen zumehren. Der Blick war indessen nichtmatt;laberdas Thierhatte nicht- mehrdieVorigeMunterkeit,undwährenddiedinoeulirs
tenSchafe ausderWeide ·waren,.hielt sichderWidder meistentheils ruhig. Dieandern beidenSchafeverrie- thennochimmerkeineSymptome, fraßenundtrieben « ihr Wesen,wiesonst. «
Den9.Okt.Dabei den4zuerst mitKuhpocken- stoffgeimpftenSchafenalleSpurenderEinstichegänz- lichverschwundenwaren: so iuipfteman sie,ausBe- sorgnißksie möchtenkrankwerden,mitMaterie vonden krankenThieren. Der Widder schien vollkommenwie- derhergestellt.DiePustelnzwischendenSchenkelnwa-»
ren durchdasewige ReihendesThieressehrgroßund hartgeworden,einebesonders so groß-Wie Einegroße«.
Bohne. Man konnteindessenkeinenJmpfstoffvon ih- nen entnehmen,weilsie durchaushart,erhabenwaren undkeine inEiterung überging.So wieindessendie Krankheit abnahm, verschwand auchdie Geschwulst;es bliebnichtsalseineKruste,dievon selbst absiel. Noch immer gewahrteman keinePustelnandenandernbeis denSchafen. DaaberdieJmpfungbeiihnen densel- benCharakter,wiebeim Widdergehabt,so hoffteman
«
AaufgleichgünstigenErfolg. - "
—
Der Verf. schließtnun ausdiesenVersuchen,daß dieSchafenichtallein fiirdieEinstiissederJmpfung
«.empfiiriglichsind, sonderndaß auchdieKrankheitauf einevielsleichtereundweitweniger gefährlicheArtver- niufk,weilvon200 michund nachgeimpfthchafm nichteineinzigesdaraufging;diemeistenbefanden sich kaum unbehaglich,bisauf eins,daseinAugeverlor-—
dereinzige-Zufall dieserArtbeidieserJmpfung.
. ,DerVerf,ziehtbei derOperationdieLanzette je-
demandern Jnstrnmentevor. -
L.Medenbachh Dr.zuHgykerkinGeldern,Er- sahrnngen iiber dengleichen Gegenstand.
-ImSeptember desselben JahreszeigtensichBlat- ternshmptomean zweiSchafeneinerHeerdein der Ge- gendvon Hhierkzmantrennte sievon derselbenbis
zurGenesung.
’ . " .
Einen MonatspätergleicherFallmitzweiandern Schasen.15Tage daraufaber.zeigtensichweitbenu- ruhigenderezShmptomyso daßdenU. November schon 39Schafevonder Seucheangestecktund3gestorben
waren. UmdieseZeitverfiigtesichDr.-M.sznrge-
nauern UntersuchungundzurVornahmederJmpfung dahin. Einer Ansteckungdurch fremdeSchafe, obgleich kürzlicherst neue angeschafft worden, konnteer nicht aufdie Spurkommen. Denn dadieSeuchein dem Lande, aus demsiekamen, nicht herrschte,undüber- demkmihnen selbst sichkeineKrankheitoffenbart hatte, sokonnteman ihnenkeineSchuldbeimessen.
Die Schafehatten auch hierAbneigungvordem Futter,wenigoderkeineEßlust,siekäuetennichtwie- derundwaren sehrverändert. DasHaarandenFüs-
« senundan demgeschwollenen,herabhängendenKopf stkäubkesichstkUPPigzdieAugenwaren entzündetundes»
stoßdaraus, wie aus derNase,Schleim.Der Kopfwak
bejhinigenso eingenommen,daßsiessichUnaufhömchs
wiebeirnDrehendwerdemumdrehtenzan denFiißen
»litten sie solcheSchmerzen,daß siemeistentheilslagen unddenandern nicht folgen konnten. ObdieHörner Nheißwaren,konnte nichtbeobachtetwerden,weillau-
terungehörntekrank wurden. , sz
SowieeinigedieserSymptomebemerktwurdens zeigten sichauchPusteln, anfänglichnur alsrothe Fick- keJdann alsetttziindete Bläschen, besondersan den wollenreichstenTheilen desKörpers. AmKopfwaren
·
diekleinsten,dafüraber diemeisten;zwischenden Bei-