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Deutsche Schulzeitung in Polen, 12. Jahrgang. 15. April 1932, Nr 14.

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Bromberg, den 15.April1932. Jahrgang12.

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Polen lllltllllflllillllllllltllllllHillllllllllillltllllllillll

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Herausgegeben vom Lande-verband deutscherLehrerund LehrerinneninPolen.

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VeranskvoktlkcherRedakteur: Fritz Dopp. Brom- ber9«spr,dleAnzeigenzGlsa Vorsch. Bromberg.

Verlag: W.Johne’g Buchhandl»Inh.»Legnt·',Spole. zo.

Bydgoszcz.Piac Wolndsci I.Nachdruck mQuellenangabe gestattet.

Inhalt: DemMeister desdeutschenHumor5. —- AusWilhelm Busch »Vonmirübermich«.Entstehungsgeschichte desTaubstummen- institutsinWarschau. —- DeutscheKulturrevotution. Gedichtbehandlung. —- Allerlei von Wilhelm Busch. Rundschau:

Zeitschriften und Zeitungen DieSommerferien ineinigen Staaten«Europa-z. Neue Gesetze:Das Pensionsgesetz. —-

Erfahrungeii. Ferienkurse. Aug demVerdandslebem Buchertisch »

sHutnpxistspeinvSehn-immgiirtelimStrome des Lebens- Wilhelm Knabe.

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Dem Meisterdes deutschen Humors. X

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iZUm100.Geburtstag desMalerdichtersWilh elni Du ich arti Is. April 19327

«

Je mehr ein Mensch des ganzen Ernste-Z fähig ist, desto herzlicher kanner lachen. (Schopenhauer«.)

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RKTHC und Busch- diesebeiden großen deutschen

HumBUsteIPdes19.Jahrhunderts-, sindnichtnur Stammes- SEUDUEUals,Dichter niedersiichsischer Erde, ihre Namen sind MUWzugleichBegriffe des reinen deutschen Humoan

.Ezsgtzxmdervernste,dort der heitere Philosoph Sie ergänzen-..xo»eit«darüber hinaus runden sieund stecken

kriengfirst"Kspjpefensmäßig germanischen Dich-

. Allerdings niüssenthiiiäz . « »

tiefstenBedeutung erfassen. »j» -««Wor m Lemsx jenem oberfliichlichenOptimismus zu«,»-.,i. sicht-mit deutscheLiteraturder erstenHälftedes19.Jahrhu- gis-OF

start abgestimmt war. Raabes und BuschsOptjmjsmus ist

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gesteigerter, eingeläuterter, ein Optimismus, der durch denPessimiemug hindurchgegangen.., . istund sichUun, bereit· Von IMM- tackenszzu hoher geistiger Weite erhebt. fDer

echt deutsche umor it -· -

Talent, sondern feintenGegensatz zum romamschen kem

imm WdeltanschaltzungHierbei

. . »er ie erstaunt eBeobacl n

knacken-touthzsseWeltomchizuungsich erst aufeiner Gskiljidk VIIIASFILdievon eragik und Pessimismus keines-

«

Uds.Nun hatesso oft inderLiteraturqeschichte V».eHer-Oeein schwermuttgerssuyrektonim KTLUSJDLZechtestenständigdeut-mü- Weltsicht eines, der Abstand OKleinkraim des Werktags, er istdie THE-Abgeklärtheit, das Ergebnis des LeiddesLebens nicht-«Ung. Erstjener Künstler, derdas Lebensfreude gestalteixsspizsHemmung, alsTrübung der LebensganzenGlück anioeist,dek-·Ms»zderihm einen Platz im

nichtohneLeidjetnspkmssä»sth-.gelernt hat,daß das

Künstler besitzt die geistigeWetteinzszU.dars, erstdieser

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zum freienHumor. stdssälznnereEinstellung Die in dieem Maße selten w

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Wirkung, dievsonBuschsWerken Zädsexehkrreichtekomische

durchdasZusammenwirkenzweier Mich.-wir-d gefordert YIengUUgemdurchdieZeichen-Und djetszrkausgepragter telbltwaren dieZeichnunan dasPrim«rerstunst Ihm YfKZWeUerstspäter,weil—- wieerselbstsagt-eleVerse en,t- bmel Geschwätzmaldabeiseinmuß. Wirallse,khalteso

ureigensten Bsuschstil,der mitStrich und Punktennikden knappftenMitteln eine ungeahntesBeseelimmEine-Liciåendi-

machUUgund Lebendigkeit desGegenstandes g-

, vor uns «-

zaubert. Sein verdienstvoller JUMPM Fritz you Osläsi

hatrecht, wenn er sagt: »Man muß wirklich unter den größten alten Meistern des Griffels Umschau halten,will

-man wieder einen finden, der mit so-wenigen Strichen so

viel zusagen weiß.« Das unterscheidet ihnganz wesentlich von einem bloßenSpaßmacher als dererfrüher einmal galt —- daßman dieseZeichnungen immer wieder und immer von neuem betrachten und genießen muß,eheman denSchwung,denganzen Reichtum desineinpaar Strichen eingefangenen Inhalts voll erfassenkann. Aber —- auchdas ist lange verkannt worden Busch hatsichseine Arbeit keineswegs soleicht gemacht, wie es einem oberslächlichen Betrachter»etwa scheinen könnte. Seine Neffen, die Ge- brüder Noldeke, schildern in ihrem Buch über den ver- wüxfen gelegen habe, so daßimmer niehrere««B-lätteran- einandergeklebt hätten,sieversicheru,dasz er· seine Sachen, iFspäterwieaus dem Armel geschüttelt aussahen, geduldig wieder-holte,oftstundenlang, daßer zwanzig, dreißig und mehr Male unverdrossen von vorn begann, ehe ihm ein Entwurfzusagte. Das geht auch aus seinen ständigen

WAGNEerüber die Holz-schneider hervor, die ihm die

seinen Striche, besonders in den Gesichtern, nicht sauber

genug»herausarbeiteten,die nichtbegreifen wollten, »daß

»dieseSachentrotz»aller anscheinenden Flüchtigkeit imAus- drquhochstgewissenhaft sind«.

Dieselbe Sorgfalt verivandte erausdieVerse. Erwar geradezu entrüstet über die Vermutung eines Befuchers, Mdiese leichten klingenden Verse, dieso Unglaublkch stark im

Gedächtnis haften,müßten ihmdochnur soaus demHand- gelenk geflossen sein. »Aber erlauben Sie mal«,erwiderte erdarauf, »die sind mit großemFleiß erdacht Undsorgsam geseilt.·Hintereinem Satz wie:- »Das Gute, dieserSatz stehtfest, ist stetsdasBöse,was man läßt« steckt Viel über-

legung und Arbeit.«

WAFZVoschs UUszchrciblichzwingende Wirkung aus- macht, istdiegerader diabolische Dissonanz zwischen Vor- lage»und Bearbeitung Recht besehen sind es nämlich grausig-schaurige.Moritaten oder platteste Alltäglichkeiten, dieer mit Vorliebehernimmt, einer philosophischen Durch--

Ichtunterzieht nnddann mit einer funkelnden Dialektik

besprtchu ’- « «

Mast-Händ-;n Fragtwen-e tankihieli mifterdblickftlihrther ogen enzuratiFischerfrcgrelnenenO u-

folgerung an dieMilchfrau: p chß

»Schau, sfchau«, ruft sie, inSchmerz versunken,

»Meinguter Zwielhatausgetrunken!

Von nun an, liebe Madam Pieter, ehrten Onkel, wie seinSchreibtisch oftübervoll von Ent-.

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Bitt ich nur um einviertel Liter.«« . T;

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(2)

Seite 162 DeutscheSchulzeitunginPolen. Nr. 14

Das ist etUklassischesBeispiel für denlapidaren Busch- stil. Auf dem Bildeeine traurige Begebenheit, die mit einer absoluten, einer erschreckenden Teilnahmslosigkeit registriert und glosfiert wird. Busch bevorzugt dabei solche Moritaten, beidenen seine Helden und Heldinnen nicht nur ,,perdu« gehen, sondernsogareinausgesprochen grauen- volles Ende nehmen. »Mitleidmit seinen Opfern ist wohl das wenigste, was man ihm nachsagen kann. Wenn der AffeFipps dem Bauer das Ohr mitder glühenden Brenn- scherekräuseltoder den vor Schmerz aufheulenden Neger am Nasenrmg drehtund zerrt, bis seineNase eine ,,-O-ual- spirale« bildet, so sinddas Dinge, diewir wahrscheinlich keinesfalls selbsterleben möchten,dieaber für Buschnoch zu den Harmlosigkeiten gehören. Es gibt eine Doktor- Diifsertation über Busch-,diemit Fleißalle Todesarten auf- gezählthat,dieder Dichter fürseineHelden erfunden hat.

Es sindweit über hundert. Mar«und Moritz werden zur Strafe für ihre Schandtaten wie Korn zermahlen, die fromme Helene, die zuviel Sorgen und infolgedessen auch zuviel Likör hatte, kommt beim Trinken der Petroleum- lampe zunahe und verbrennt beilebendigem Leibe

(Hier siehtman

iicgkeTrhümmerrgucheån)

Der Ret i·tn me rzu gerau en

ihrGatte hustetssichjaneiner Gräte, dieihmsbeim Fischeisen

inden Hals gekommen ist,zuTode. Und Busch bemerkt daunur:

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Er hustet,bis ihmderSalat

Aus beiden Ohren fliegen tat. v

Hiersindwir bereits an jener Stelleangelangt, wodie Ertreme sich wieder zuberühren beginnen. Gerade bei·der eisigsten Kälte angesichts eines »aualvollenmenschlichen Todes ist das Lachen zugleicham nachsteir DHierspringt die gewollte sprachliche Verzerrung bereits ins rein G-roteske, hier erhellt deutlich, daßdieser Vorfall nur das Produkt einer raffinierten Phantasie ist. Gewiß,BuschsHeldennnd

Heldinnen sindvon Pechgeradezu verfolgt. Aber dadurch- daß derDichter hochüber diesen Begebenheiten steht,gelingt esihm, dieseEinzelfälle biszu einer gewissenmenschlichen

Allgemeingültigkeibt,uer een.siezueiner Tragikomodie desMenschen

schlesslijtinziinehnkendemAlter prägte»sichBuschs Hang zum Alleinsein, zur Einsamkeit immerstarkeraus. Aber wenn ihn auch dieseEinsamkeit bisweilen die»Grenzen fder Schwermut streifenließ, so hat sie doch auf seine kunstlerische Phantasie aufdasfruchtbarste eingewirkt. Zwar derheitere

Ton, den wir aus dem ,-Humori«ticlen Haus« a«

kennen,»brichtaufeinmal vollkomiiieisJah,dafürmsibkrekletk

stehen jene feinen nachdenklichen, von lächelndem Humor umsponnetxenWerke- die auch heute nochviel zu wenig -bekannt«sind.sowie ,,Eduards Traum«, »Der Schmetterlings- die nochspäteren-Sachen,«—Zu guter Letzt« Und

»Hernach«sindnur fürbesinnlicheLesersgeeignet.

Erselbft liebte esnicht,von feinem Schafer Aufhebens zu machen. Er hatte sein bescheidenes Auskommen und schuf mehr für sichals für seine Leser. Den großen Ehrungen, die anläßlich seines 70.und 75.Geburtstages geplant waren, entzog er sich beidemals durch dieFlucht.

So kames- daßerbeiseinemHeimgange zwar als Klassiker des deutschen Humors einen unbestreitbaren Ehrenplatz inxiehatte,daßer als»Menschjedochbereits einhalb Ver- gessener war. Erselbst hattesich schonlange mit.Abschieds- sgedanken vertraut gemacht, er hatte dem Fährmann Vom

Jenseits bereits mit demHutegewinkt. Ersprach esaus

gileinem Geleitwort zur Festausgabe der Frommen eene:

Mir selbstistfo,als müßtich bald verreisen ...

Als mußtich endlich mal denOrt verändern- Und weiter ziehn nach unbekannten Ländern.

-MeinUnd Bündel istgeschnürt Ich geh«zur See- somit, Lenchen, sagich dir Ade!

,

» ·U.nddennoch! Wirkönnen uns demUrteil nicht an- schließen,»dasgerade in letzter Zeit seinen Pessimismus allzustarkuberbetont. GrüblerifcheBesinnlichkeit und ver-

sponnenePachdenklichkeitwaren die Grundveranlagungen feinesWesens, aber den Pessimismus alssolchen, dieEin- flusseSchopenhauers hatte er überwunden. Wohl kannte er dieLebensweisheih die«im Schmerze lächelt, aber er

blieb nichtandenTrümmern und Tränen haften. Erwar

kein lachender, aber «ein,-,-Jäche,1nderPhilosoph er war ein Freier und Starker, der selbst einmal «««-oiesxsseee·«seie«sare sein Handiverkszeug bezeichnet hat« Auch"er batte den bitteren Kern der Dinge kennen gelernt, aber wie Nietzsche Hater ser »,Denuoch«bekannt. Und wenn Goethein. seiner oxpshischen Weisheit einmal ausfpracht »Wiees auch fei- das Leben, es.istgut!« so klingt diegleicheGrundstimmung, dasselbe »Ja«zum Leben durch einen Vers, denBuschein- mal einem Freunde ins Stammbuch schrieb:

Die Welt, obgleich siewunderlich

Jstgutgenug für dich und mich!

Dr.Herbert Leifegang.

Aus Wilhelm Busch

nit einMensch und ersrischtUUberbaut sichgerne an dyätakleinenVerdrießlichkeiten und Dummheitenanderer Leute. Selbst über sich selbst kann man lachenmitunter, und dass-ist ein Extrapläfier, denn dann kommt man sich sogar nochklügerund gedockenervor als mau selbst.

Lachen isteinsAusdruck relativer Behaglichkeit.Der

interm Ofen freut sich der Wurme um so mehr,

Exgtitizlerhsiehhwie sich draußender Hansel indierotlichen Hände pustet. Zum Gebrauch inder Offentlichkeit habesich jedochnur Phantasiehanfeln genommen. Man kann sieauch besserherrichten nach Bedarf »undsieehersagen u»ndtun lassen,was man will. Gut schienmir oftder Trochaus sur biederes Reden; stets praktischder Holzfchnittstrichsurstil- voll heiteer Gestalten. So ein Konturwesen machtsich leicht freiVVWdem-GesetzederSchwere undkann,besonders wenn esnichtschön ist,viel«aushalten, eheesuns wehtut. Man siehtdieSache anundschwebtderweil inbehaglichem Selbst-- gefühlüber den Leiden-der Welt, jaüber dem Künstler, dergar so naiv ist. . .-«

Es kann 59gewesen fein,als zuerst insden ,,F-liegen- den«eine Zeichnung mit Text von mir gedruckt wurde;

zwei Mannen die aufs Eis gehen-wobeieiner den Kopf verliert. Vielfach, wie’s dieNot gebot,illustrierte ichdann

»

neben eigenen auch fremdeTexte. Bald abermeint ich,ich müßte alles halt selber machen. Die Situationen gerieten

-in Fluß und gruppiertensichzu kleinen Bildergefchichten, denen größere gefolgt sind. Fast alle habeich,ohne wem was zu·sagen,inWiedensahl verfertigt. Dann habeich sie

««lausen lassen auf den Markt, und da sind sieherum-

,,Vonmir übermich«.

gesprungen, wieBuben tun,ohneviel Rücksichtzunehmen auf gar zu empfindliche Hühneraugemwohingegen man aber »auchwohl annehmen darf,dafz sie nichtgar zuempfind- lich sind,wenn sie mal Schelte kriegen. ..

Man hat den·Autorsür einen Bücherwurm und Ab-

sonderling geh-alten. »Daserstemit Unrechts ..

Zwar liest er unter anderem dieBibel, die großen Dramatiker, die Bekenntnisse des Augustin,denPickwick undDonquirote undhält die Odysseesurdas schönsteder Märchenbücher,aber einBücherwurm istdocheinTierchen - mitganz anderen Manierchen.

Ein Sonderling dürfteerschonehersein. Für dieGe-

sellschcffgaußerder unter VterbissechsAugen, fchwärmter

nich-i r.

Verheiratet isterauch Uj t. Erdenkt elegenxlicheine

Steuer zubeantragenaufaåheEhemänner,gdienichtnach-

WetseUkennen- daßsiesich lediglich im Hinblick auf das Wohl des.Vaterlandesvermählt haben. Wer eine hübsche Undgescheite Frauhat,dieihre Dienstboten gutbehandelt, zahlt dasDoppelteDen Ertrag kriegen die alten Jung- gesellen,damit siedochauch eine Freud haben.

So steheichdennti ten an der Schattenseite des Berges. Aberich bin ekjfchttmgrämlichgeworden, sondern Wohlg«emut-halb schmunzelnd, halbgerührt- höre ich»das fröhliche Lachen von anderseits her, wo die Jugend im

fStVtåttIeUschekUUachrückt und hoffnungsfreudig nach oben

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machen. Nach1-5 mpna

Ist-.14- DeutscheSchulzeitunginPolen. Seite163

Entstehungsgeschichtedes Taubstunimeninstitutsin Warschau.

Von Martin Kagc.».

Im Altertum und im christlichen Mittelalter hielt man dieTaubstummen fürbildungsunfäbig- 1a· man trug spgtir Bedenken,ihnen einen höhereBildung beizubringen, dadie

Anlagenihnen von Gott versagt fekens Das hieße-Her Fugung Gottes entgegenwirlken Nur wenigeFälle find bekannt, in denen man aus Menschenliebe Taubstummeu eine höhere geistige Ausbildung angedeihen ließ. Alte Chroniken erzählen,daßman Taubstummezum Sprechen oder zum ungehinderten schriftlichenVerkehr mit der Um-

gebunggebrachthat. Der spanische Mönch Pedr·0 TePonce (geitorben 15842brachtevier Taubstummen die Wutspkachebei. I«n»Deutschlandunterrichtete gleichzeitig der K·urbrandenburgischeHofprediger Joachim Pascha mitErfolgseine taubstumme Tochter. Zahlreichen ähn- lichenLeistungenbegegnen wir im 18.Jahrhundert, nach- dem derHollanderAmman durcheine Schrift denAnstoß zur theoretischenErörterung der Frage gegeben hatte.

Ammans

Methodeder Taubstummen-Unterweisung wurde

dannvon Samuel Heinicke, der eine Taubstummen-

anstatt 1779in Leipzigins Leben rief,erweitert und aus- gebaut. AufdieseWeiseentstanden die ersten geordneten

HläitalienfürUnterricht und Erziehung taubstummer Kin-

«B;esteneopa«- ( « «

In Polen begann man sichver ältnisniäi "

dem Gedanken derTaubstummenerzhiehungiåZeissng

Anstaltenm zu beschäftigen.Einer der ersten, derdieseIdee Polenverwirklichtzusehenwünschte,war Graf August Jlinskn Erstifteteeine Million polnischer Gulden zur

Gründung«eines»Taubstummeninftitutszu Romanowo

inWolhynientZurLeitung desInstituts ivurden Fran- zosenberufen,diedurch Vergeudungdesihnenauvertrauten Geldesdie edlenPläne Ilinskis vereitelten. In Wilna

HJJIMUDzu gletcherZeit eine ähnlicheAnstalt, die Der wusngdes Missionars Anselm Siegmund anvertraut r..l

eO OslbgleichSiegmund eine Spezialbildung am be-

HJmtenWiener Taubstummeninstitut erhalten hatteund aen Forderungen einer zeitgemäßzu leitenden Anstalt

FUYFMAkonntesichdas Institut aus Mangel an Geld- Rukzdersrsiln Ssiegmund folgte indessen einem

1806 «ein«äshkukie etersburg,wo er«imJahre Später wurden neue ) «·s«·«s--»ZHEUrin Und leitete«

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Leipzig zur AusbildungentsdtJFZHWKTZYLrUUUnd

anstalt inWilna vorstehen sollten; aber ehediYFTUFZIIT

ausgeführtnochbestehendeJnstitutwerden«konnte,fürentstandTaubstumme.insWarschau das heute DerBegründer dieesOntituts it · «’· O

Falko«wski.s Erstaisnmtdaiisder åuggkftgietiihtrclgig"ftlfgkob

Ecke des ethnographischen Polens, zwischen de Zeichen

undBugzaus demsolchefür diepolnifcheK

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neue-Manna hervorgingen,wie Miekieio

schengizFonberg,Rejtan, Kosciuschko gutt,Eiezenhaus Kluk., Glogeru.a.

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SzhczukkzszkkäitQertkelilteer, während er alhsPkskfiszzekuiiti

auchanderBezänkseinen FleckenWeißrußlandss wirkte, anlassung desSehnkkhuleUnterricht, zogaber 1803aufVer- iez,Zan, Kra- Moniufchko,Trau-

»sich mit demisdeutschkdtesZöllner nachBerlin, um

ent«sinterrichtswefennäher bekannt zu Besichtigung der bestes-SM-Aufenthalt inBerlin und nach kehrteerinfeine Heimat zusseonstaltenNorddeutschlands nachdemMuster der BerlingrumdieSchuleinDrohicz Noch einmal unternahm er eine tomnasieneinzurichten.

und wurde nachseiner RückkehraulfidscnreifenachWien

derLehranstaltzuSzczuezyn, wo er cehtzektorposten an

hatte-berufenHier beschränkteerseineTlätsvorhergewirkt ausdieSchule,sondern wirkte als WhltätlgkektUichtUUV

halbderselben. So unterrichtete er· inseineerauchaußekx einen Tgubstummemwobei ersich einer M rfrejeUZe -

dieerw·. - - . ethodebediente,

» ahrend seines Aufenthalts inLeipzk wem

Taubitummenlehrerkennen gelernt hatte« geisgnårbejt WurdeMit Erfolg gekrönt. Die polnische.E.dukattons-.

Kommissiondiein Warschau eineTaubstummenanstaltins Leben»rufen wollte,ivurde auf ihnaufmerksamund schickte Ihnka dieZeitderSommerferien wieder nqu Wien, da-

ultur verdienst-«

mit er sichhier mit der Einrichtung der damals weit- bekannten Anstalt fürTaubstumme gründlichbekanntmaclze

und dieLehrmethoden, diebeidenTaubstummeii angespan· wurden,taubstummenkennenKindern,lerne. Soum zogdieF.hiernunerworbenennachWien mittheoreti-drei

schenKenntnifse an poliiischen Kindern sofort praktisch anwenden zu können. Nachdem er inWien an derTau-b- stummen-Lehranstalt, daneben auch an dem Institut IUV Blinde einige Monate gearbeitet, ein Freundschaftsverhalt- nis mit Klein, demBegründer der Anstalt fürTaub-·

stumme in Wien, angeknüpft, aucheinige anderesurdie Folgezeit sehrwichtige Bekanntschaftengeschlossen,dann Nochähnliche Anstalten inanderen StadienOsterreichjs

und Bauerns, wie z.B.in Linz, Manchem Freisingen undRegensburg besuchthatte, kehrteer,mitneuerworbenen Kenntnissen, vielen Anschauungsmitteln undeiner umfang- reichen Fachliteratur über Krakau nach Warschau zurück- um der Edukations-Kommifsion Rechenschaftzu erstatten-;

Der Bericht des berühmten polnischen Sprachforscher- Samuel Gottlieb Linde an das Kultusministeriumfiel so günstig aus, daßF.sofort zum Direktor des neu zu eröffnenden Taubstummeninstituts ernannt wurde-

Im Oktober 1817 erfolgte die feierliche Eröffnung«der seitlängerer Zeit geplanten Anstalt, dievorlaufig in einem Privatgebäude unter-gebracht werden.mußte.Die Gelder

zum Unterhalt flossen sospärlichein, daß der an der Anstalt mit ganzer Seele hing- sichgezwungen sah- einen Teil seines jährlichen«Gehaltesder Kasse zufließen

zu lassen,um diebedeutenden Ausgaben decken zu konnen.

Während der ganzen Zeit, in der F. der Anstalt vor- stand, erreichten die Spenden aus seiner Tasche allein

80000 polnische Gulden. Er unterließ auchkeine Gelegen-

heit;Spendensammlungen zugunsten des Instituts zuver- anstalten. Sein heißester Wunsch war stets,ein eigenes zweckmäßigeingerichtetes Gebäudefür»die Anstalt zu besitzen. Jn jedemGebetegedachte er diesesHeims, un«d

zuder4.Bitte um das tägliche Brot im,,.Pater unser, knüpfteerimmer dieBitte hinzu: »undein Heimfurmeine Taubstummen« ... Dieser Wunschwurde beiihmfast«eine fixeIdee- dieihn oftlächerlichmachte und einst zueinem unbesonnenen Schritteverleitete: ernahm sich dieunerhörte Freiheit, den rufsifchen Zaren um seine Hilfe anzugehen.

Die Folge davon war eine Rüge seitensdes Statthalters Zajonezek, doch wurde ihm gleichzeitig vom Ministerium eine fü,r·damalige Zeiten sehrhoheSumme von 18Tausend Rubeln bewilligt, diedurch Privatfpenden erhöht,ihnin denStand setzte, an den Bau eines eigenen Heims zu

schreiten Dieses Heim ivurde an der Wiejskastraße 1826 errichtet,wo essich noch heutebefindet. Als Vorsteher des Instituts war F.noch 5Jahre tätig und mußte krank- heitshalberfeinen Posten aufgeben. Nochim Ruhestande widmete erfeineganze Kraft seinem Lieblingsinstitut und Web- tiefbetrauert von einer großenAnzahl gewesener Zöglinge im Herbst 1848. Ein schlichtes Denkmal, das Vrustbilddesedlen Wohltäters, ausgeführt von zweiseiner Schüler unter der Leitung des Künstlers F.Zengler- sist im Garten des Instituts aufgestellt.

Wieaufso manchen anderen Gebieten, so auchaufdem des Taubstummenunterrichts haben die Polen den Deut- schen.viel zu verdanken. In deutschenStädten Wien, Berlin,Leipzig, München ——«erwarb sich Falkowski die notigentheoretischenund praktischenKenntnisse,dieerzum Segen seines VaterlandesmitsogroßemErfolg verwertete.

Auchsein Buchernachlais und seine schriftstenerisschen Schopfungenzeugeii davon, daßerseine Fachbildung fast ausschließlichderdeutschexxpadagogifchen Wissenschaft ver-

dankte Auf die-Ergebnissedeutscher Forschung beruft er sichin feinen kleinen Veröffentlichungen,übersetztaus dem Deutschen, Erzählungen und Novellen, verfaßt eingrößeres Spezialwerk über Behandlung und Unterricht der Taub- stummen,und wieder find es. Deutsche, auf dieer sich in seinenAusführungenstutzt,dieer teilweise wörtlich über- setzt(Jager).«Auch andere Lehrer des Instituts WUrdeU zwecks Erweiterungund Vertiefung ihrer Kenntnisse ins

sAchikskltand: unhtauptfachklicher an erennachauDckzziieiåiisBerlinoeki, undd«Leipzigge-

Falkowskis iiiiAmt. ys ex Nachfolger

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herauswächst, ist sie eine Utopie. Der Bauer hat eben nur Sinn für das Gereifte, Entwickelte und Geivachsene, nicht für das neu Verordnete, organisatorisch Gebrachte. Rein

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