• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Schulzeitung in Polen, 13. Jahrgang. 15. April 1933, Nr 7.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Deutsche Schulzeitung in Polen, 13. Jahrgang. 15. April 1933, Nr 7."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

e»

Nr. 7 Bromberg,Lden lä.April1933. Jahrgang13

Illlllllllllllllllllllllmlllllllllllllllllllllllillllllllllltl

usme

lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllltlin

Stlml

Polen llllllllllllllllllllllllUllllllillillllllIlllltlllllllllllll

einma

Herausgegebenvom Landesverband deutscherLehrerund LehrerinneninPolen.

IllllllllllltlllllllllllHlHllHWHllMWW

Verantwortlicher Schristleiter: Fritz Hopp. Brom- hekg fürdieAnzeigem Helene Hasel-it Bromberg.

Verlag: W.Johne’sBuchhandl» Jnh.,,Legut«, Spöldz.zo.o., Vydgoszcz.PlacWolnosci 1.Nachdruck mQuellenangabe gestattet.

Inhalt-: Ein Geichichtsbuch Das Funktionelle imUnterricht. —- Musikalische Volksbildung und Gesangsunterricht. —- Lesenini neuen Geiste.

Verdandsleben. Büchertisch. Anzeigen.

Das WesendesGesanitunterrichts. —- VerfügungdesFinanzniinisterg. —- Ferienkurie. Aus dem

Mewwrheitsrichtetsich nicht nach uns, sondern wir-müjsen uns nachihr- richketb Matth« Claudiuss

W ffffvvvvfvavvvvvvaffssvvvvffvvvvvvvvvvvvfff V7IV ffffffffffffffv vvvvvvvv

Ein Geichichtsbuch.

Eine hohe S ulbehörde hatuns jetzt einneues »Ge- schichtsbuchfür S ulen mit deutscher Unterrichtsspra

beschert. EsistdieUbersetzung und»sreieBearbeitung« es in polnischer Sprache geschriebenen Schülerbuchesvon

Wo ·

u o

lh

Diesen deutschverkleideteu ,,Jarosz mussenwir ab- enen.

l.Geschichte istAusdruck eines bestimmtenV olkstiinis.

«Das poliiischeVolkstum isteinanderes wie dasdeut-

-W1KWI;..ichez»ata enundVorgängederpolnischen

iihsiiekzweieree v--

-iiachdkknkäimDemschmwicht

und vserdeutlicht werden-- Dieses otwenidigkeit weist dem Unterricht besondere methodische Maßn ahmen zu,dieauchineinem Lehr-oder Lern- buchezur Wirksamkeit kommen müssen.Die deutsche.

Übersetzungeines polnis chgeschriebenen Geschichts- bucheswird solchen Ansprüchen nicht gerecht.

Bedeutsame Außerungender polnischenGeschichte sind nur aus der Grundlage derjeweiliggeltenden Ver-

as sung zuverstehen. AusdieserGegebenheiterwachsen ür denGeschichtslehrerauchderVolkssuleunterri ts- künstlerischeAufgaben,dieschwer sind(ustände mü sen lebendiggemachtwerden !), aberunbedingt gelöstwerden mussen und auchgelöstwerden können Jn diesem

Punkte versagt Jarosz. «

3.Der Stil ,läßt viel zu wünschen übrig. S. 53:

,,,Kriegsetiimmel und Iagdgeschrei gereichten( !)den germaneinesdigIZIt gemeinsamenchen»NachGötterndem UntergangzurOberhauptesFreudederStaufenund Besriedigung«.war Italienvollstän- beraubt(!. ...«L S.126« Wie sovieleMänner imWeise herzustellen.MittelalteybegehrteErtauchfes«Gold-aufskünstliche-

teile ineinem M-

««

sampjtealsodIedreIBestand-

UsmUsm drserund legeeinen Stein darauf«.

4.Die Darstellung it ana -

gibtleere Worte,sdieimläsixksglgäStgållentelflicicikikslkkasfi

wecken. Ein Beispiel für viele: esseosxristenschulen

galtenbaldalsdiebestenLehranstalteenPdader Unter- richtverstandesgemäß,nachneuen MekhodenUnd in größetremUmsangebetrieben wurde alsinden alten Aglukegigghzlen,dievor allemLateinnachhergebrachter

«

.Jaroszwirdin keinerWeiseden A « re t

djewir als deutsche Menschennskikixdchedlesktsge

Lehrer an ein Geschichtsbxtchfürdeutsche Schulen

MPolen zustellen berechtigtsind.

Wenn Jaroszz.B. aufS. 54vom Götterglaubender Germanensagt: »Dieser ernste und strengeGlaube weist nur zwei.Vertreterinnen von Milde,Sanftmut und Güte auf, namlichdie Göttinnen Freya und Hertha«—— soistdas

H

Wf . enihmerklärt

»polnisch« gesehen(»nur zwei«!).Ausdiesem Satz lugtder polnischeJrrglaubevom germanischenGewaltmenschenheraus.

Wodan schrecktenichtnur seine Feinde »mit demHalleines machtigen Hornes«,er war doch auchder Gott der Weis- heit. Von Baldur, demGott desLichts ,sagt Jarosz nichts.

Das Kapitelvon der»Entstehunggermanischer Staaten ansden Trümmern desweströmischenReiches« beginntmit einer anschanlichen Darstellung destiesen Verfalls der Kultur des Altertums, den diebarbarischen Germanen ver- uracht haben! Diedeutschen Schüler erfahren keinSterbens- w’rt endanoiy daß«die eingewansdenten Gemeinen Völ-

ketd Use-: gewesen find,Haß siedem entarteten römischen

spåskålkstumaen. frisches Blut und neue Kräste, zugeführt

Bei derDarstellung derUrsachender Reormation be- auptet der Verfasser: »DiehöhereGeistlichkefitinDeutsch- andwarmehr verweltlichtals in andern Ländern« (S.136).

Dem widersprechendieBerichte Luthers und anderer Zeit- genossenuber ihre BeobachtungenundErfahrungen in Rom.

Wenn W.Jarosz von der Knechtschaft der französischen

Bauerno ordergroßen Revolution spricht,mußer hinzu- fiigen.»Ahnlich,oftnoch schlimmer war es in andern

»Landern,·besonders inDeutschland«.Der Ausdruck: »be-

fsiiiiidersin Deutschland« hat beiihmeinen »eigenartigen«

.

«

ang.

Bei der Darstellung deutscher Aufbauarbeit immittel- alterlichen Polen

oxfenbartsich W.Jarosz als dergroße Verschweiger.Die eutschen Kinder erfahren nichts von derentscheidendenMitwirkung deutscher Glaubensboten bei der Einsuhrungdes Christentums in Polen. Von der Kulturarbeit deutscher Mönche auspolnischer Erde wird nichts gesagt. NachJarosz waren sie »Männeraus weit entlegenen chritlichevnLändern, sogar aus Italien und

«

Frantreicheine Krieger«.»mititneuen·WaffenHilfefremder Handwerkeraus« »Jnrüstete MieszkoPoznakjgrün- deteMiesztodas ersteBistum Polens«.Aber—- diesefrem- den Handwerker waren Deutsche und der erste Bischof Posens war der DeutscheJordan. Warum willdas Herr Jaroszunsern deutschenKindern nicht sagen?? Die »Ve- druckungde»rBevölkerungdesOrdenslandes« wirdimFett- druckangekundigt. Vonderbisin. unsereZeitnachwirkenden

gertoeßFälKulturarbeitder »Kreuzritter«schreibtW.JaWsz

i ie.

Be’sielefür seineun a li " ellun lie en i noch visleangeben. s,chcheEmst g ß ich

Wir könnenuns vmit dieser,,sreien Bearbeitung« (in Wahrheitist sieunfreiUeines polnischen Geschichtsbuches surdeutsche Schulenin Polennicht einverstanden erklären.

Geschichtswisjenschaftliche,seelenkundliche, methodische und

BagxåburgerlicheGesichtspunkte zwingen uns zu diesem

r .

(2)

.s L-.

k-

-

-..-

L4—.L«.

.

«

»F

»-

«

H-,

:

»

Seite98

i

DeutscheSchulzeitunginPolen. v Nr.7

Das Funktionelleim Unterricht,

gezeigt an dem Beispiel: Wetter als Ursache und Schicksal.

Von W.Meil.

«OhnefunktionelleEinstellung ist SelbsttätigkeiteinGerede.

Das weiß unsere Methodik. Jchergänze:Ohne funktionelle Einstellungist auch dieSchulsynthese,dieBildungderPersönlich- keitein Gerede. Und darum muß der Begriff,,Funktional«

herunter vom Borlesungspult, heraus aus dem Schlagwörter- verzeichnis; er mußGebrauchsmünzefür Lehrer und Schüler

werden. Danach tun, auch imgeringsten Falle und weniger

darüber sprechen. Nach zwei Seiten hin geht dieSchularbeit imFunktionalen: 1.übungen,Arbeitsformen, Handgriffe,die die funktionelle Einstellung im einfachstenArbeitsschritt »er- möglichen. Die kann jederLehrer morgen in seinemGeist praktischim Unterricht durchführen. 2.Leitlinien, General- nenner, Synthesen,diedie Bielheit des Daseins zur Einheit zusammenfassen,diedasDenken, FühlenundTundesMenschen richten.Die kannder Lehrernur ausbrennen in seinerPersönlich- keit, erfühlen, schauen, symbolisch fasse-n,imBild,im, Gleichnis ahnen,erleben. Sie sindnichtFormel, Ergebnis, Zahl,Wort, Spruch,Schema, Gesetz, Gleichung,System. Siesind »gerichtetes Leben undErleben«.

DerBegriff »funktional«, sofernersich fürdieSchuleals brauchbar erweist, bedeutet zunächstim weiteren Sinne eine Verrichtung, eineablaufende Leistung,einein der Zeitvor sich gehendeTätigkeit,eineBeschäftigung,eineArbeit. Funktional ist alsoeinVorgang,Ablauf,ein Wachsen,Werden,einTun imGegensatzzueinem Zustand,einer Ruhe,einem Geworden- sein,einem Resultat. EsstehenhierdieBegriffe funktionieren, fungieren, d.h. inWirkungsein, inOrdnungwirken. Jmengeren Sinne ist »funktional« sodann ein Ausdruckfür dieAbhängigkeitdie- serVorgänge.DieseBeziehung,dieseAbhängigkeitdarf aberin der Schulenieeine ruhende. sondern muß eine bewegende, wachsende- lebendige sein,wenn anders der Schiner sie sollbegreifen können.

Nuht siebeider Zahlenbeziehung, Winkelbeziehung, Abhängig- keitvon Sachverhalten und von Begriffen,dann muß sie auf- gelöstwerden,anschaulichdieAbhängigkeit zeigenoderalsVor- gang gedachtwerden können. »Funktional« richtig begriffen heißtdas Daseinin Tätigkeit sehenoder denken. Und bei diesemSehen(unmitttelbarem Erleben) oder Denken (Nacher- leben) kann der Schülerdie Abhängigkeit erfassen. Anders überhauptnicht. Das Schließenvon Bekannten auf das ab- hängige Fremde ist die Selbsttätigkeit. Wichtig ist, daßdas Erleben oderNacherleben schicksalhaft für denSchüler ist, Freude oder Trauer auslöst, daßder SchülerinseinerKraftdabei ist, mitfühlt,mitringt, nachtut oder ablehnt, dagegensteht. Das

»Schiiler-Jch«ist temperamentvoll wiebeieinem Künstler, nicht sachlich ruhigwie bei dem Wissenschaftler. Es denkt, fühlt,

handelt bluthaft. . - v

Das Wetter als UrsacheundSchicksal. Eshandeltsichalso nichtnur umBeobachtungundBerarbeitung derWetterelemente (Negen,Schnee, Wind,Sonne. Blitz)oderum-Gerätekunde oder

um Wettervoraussage, sondernum Wetter-(Klima-)kundeim weiten Sinne. Es handeltsichum dieWetterkräfte,umLuft- hülleundihre Erscheinungsformen, dieunsernPlaneten ver- änderten und verändern,diedas Leben möglichmachenund seineFormenbestimmen. DieWetterkräfte sind Tätigkeitenan sich undvom Kinde etfaßbar.DerWind weht, trägt, schiebt, hemmt,bewegtvon derStelle. DerRegen fällt, zerstört, näßt, weicht auf, löst auf, fließt zusammen, zerreißtals Bach, treibt

.Mühlen. DieSonne wärmt,v brennt, verbrennt, heilt, treibt zum Wachsenusw. Diese TätigkeitenwechselnimewigenLan ab:«is sindNythmus von Tagund Nacht,Sommer und

WmterkStekbenUndWachsen. DasistdemSchülerdaslebendigste KinoseinerTage. Ein Bild jagtdas andere. NachNegen splssSinnenscheimnachKarte ietzt Hitzeein« DieMittags- spnnespmnt überderHeide. Der Sturmjagt überdasMeer.

FassmangelgesternUndMorgen furchtbareüberschwemmungen

PMemRahmendes KinDipkelesleben Pflanzen,Tiere und Nenschen’ leben UUPgehenUnter-«Siekämpfen, herrschen oder sterbenvauQ IndiesemSkjeländert sichdietoteErde,schnell oder langsam, aber ·unablassig.DasAntlitz derErde trägt Runen der Wetterkrafte. Das Wetter istein Urschickspkdes

Toten undLebendigen. EsistderNythmus,derAnfang. Das Wetter steht infunktionaler Beziehungzur Natur wiezurKultur.

Das Wetter istdiejenige GrößedieserFunktionsgleichungen, diedas Kinderlebt, tagtäglich gefühlsbetont erlebtam eigenen Körper. Es istdas Naturelement, vielleichtdas einzige,dem man sich nicht völlig entziehenkann. Das Wetter gebietet die BeachtungundBeobachtungauchinderGroßstadt.Manatmet gute oderschlechteLuft. Man schwitztoderfriert. Ander Land- schaft,am Stein, an der Pflanze,am Tier,am Mitmenschen kann das Kind vorbeigehen. Am Wetter nicht! Wenn New Yorker Kinder noch keinen wachsendenBaum sahen Tag und Nacht,Sommer und Winter müssensie verspüren. Mag dieSonne in enger Hochhausstraßeseltenwerden. der Regen das überdachtePflasternichtmehr erreichen, dasWetter bleibt aucheine Erlebnisform der Großstadt. Vielleichtdie einzige Verbindung mitderursprünglichen Natur. stehenGewitter , überderGroßstadt. «Man wird sieeines Tagesableiten können.

Dann hatauchDonat seineMachtverloren. Und mit ihm schwindet Grausen, Ängstlichkeit,Wundern, religiöse Empfindung, eine ganzeStufenleiter von hohenundtiefen Erlebnisstörungen, dieeinst urgewaltig empfundenwurden. Und trotzdembleibt jederMensch eine»Funktion«des Wetters,undwenn die elektrischen Spannungen unddie radioaktiven Ströme anseinenleichtempfind-

"

lichemverbrauchten Großstadtnervenschmerzhaftzerren sollen.

Die Wettergöttersind nicht ganz abzusetzen. Berge, Bäche, Pflanzen, Tiere könnendemGroßstadtkindezumblassenInhalt von Bildern, .Gedichten,Liedern, Märchen, Sagen, Romanen, Zeitungsabschnitten werden. DasWetter bleibt Schicksal. Gegen das Wetter mußes sich schützen. Das Menschendaseinbleibt (mehroder weniger deutlich) eine Funktion desWetters.

«

--Das Weite-- meis-zunächftsztagtägrich, derer-der- san

·

tagen, erlebt werden. Wie schon gesagt,nimmt esderMensch hin, redetflachdarüber,ohnezuahnen, daß hiereine Wurzel seines biologischenundtechnischen, seines religiösenund künst- lerischenDenkens liegt. Es handeltsich hierja«für dieSchule nur um eineZielstellung, ein Offnender Sinne, ein Nichten des Denkens und Handelns. Der Einwurf: Wosollen wirdie ZeitinderSchulehernehmen? istunberechtigt, dazudieser Einstellung keine Zeit gehört.Selbstverständlichmuß irgend- wann dieWetterkunde indenLehrplangestellt werden1).Sie ist wiederum (wiekaumein anderer Schulstoff) geeignet, funktionale Kräftefreizumachen.Siegestattet diegrundlegendste Beobachtung für alleSchüler.An keinem Stoff istdas induktive Denken so zu klären undzuübenwieanderWetterkunde. DasExperiment mit einfachstenVerhältnissenistzuerleben. Außerdem,,experi-

«menkjeerw der Himmeltagtäglich. UrsacheundWirkung!Niittendrin steht der traurige oder lachende Mens und.»s-—"ver- Schüler. Und wenn er'snichtbeobachtet«kann ers-ichdochleicht einfühlen. Die DauerbeobachtungistfelbftvekständlichiDie Phantasiefließt.InGedichten, Bildern,Liedernusw.gibt die Wetterkunde denGrundton desErlebnissesan. Es istdarum nicht zufällig,daß dieWetterkundeseitJahrzehnten (ehedie Arbeitsschulekam)denrichtigenDreitakt derSchularbeit ein- hielt: 1.Beobachtung- 2.Denken,Z.Anwenden. (Wettewvt- ausfage,SchützenfVordem Wetter oder Ausnutzung der guten Kräfte.)Derewtge WechseldesWetters fordertdasVergleichen heraus,ohnesdaskeineBegriffsbildung möglichist. DerStoff derWetterkundeistsozusagenfürdieArbeitsschule»ech·tgOWMIC Erbietet denrichtigenArbeitstakt und bot ihn»der Mensch-

heit zu allenZeiten. " »

DieseAusführungenwollen sagen,daßderSchulerinden funktionalenBeziehungen:Wetter zur Natur —- Wcttek zu- Kuktuk, zunächstdieGröße Wetter erlebt,beachtet,beobachtet, sie kennt oder-inder Schule deutlichkennenlernt. Vonder Größe ..Wettet« schließter aufdieGleichungsgröße»Natur«

Und »KUItUt«-Kennt er Formen, Zuständeder Natur und Kultur, so wird die Größe·»Wetter«dieseFormenauflösen und imUrsinndenkbar machen. Das ebenistdasselbsttatrge

1) Meil. MethodikderHeimat- undErd-runde Arbeitstechnik.

Arbeitsmittel.Arbeitserleben. 1930. Braunschweig.

(3)

«,«

Wohnung WIND-apEisenbahn-—.Flugzeug,

Nr.7 Deutsche SchulzeituuginPolen. Seite 99

,

unkionleDenkendes Kindes beiunsermGegenstande Das

Inußtnatcürlichgeübt werden. Zeigenwir»socheAbhangigkeIteIL SiesetzenimerstenSchuljahreinundhorennieauf. Pstem

undWetter« (Wennnoch Winter ware?) Gartenwetter(Wen1;

esjetztschneit,zuwenig,zuviel regnet? Die Sonne brennt

Die Sonne fehlt? Regen können wir ersetzen, aberSonne

nichts) Vogel —- etter. (Wenn.eshart friert? Schnee liegt? Sturm kommt?)—- DieRotderWildtiere imWinter und imversengten Sommer istim Wetter begründet.Die Haustiere sindfreiervom SchicksalWetter. AberderfMensch erlöstsienur, um selber freierzuwerden. Haustiere.sind»ein

»Spareinder Zeit, dann hastduinderNotl« DieVogel ziehenweg, dem Wetter aus dem Wege, wie der moderne reiche Mensch. (Esist immer wieder zusagen, daßdas Wetter natürlichnur einen Teil derstofflichenFragen derSchuleer- klärt;wirmüssendaneben auch andere funktionaleBeziehungen suchen.Aberdiebearbeiten wir hiernicht.)Wetter—- Kleidung (praktische,sachlicheKleidungheißt: GutzurbestimmtenArbeit

beibestimmten Wetterverhältnissen).DieWetterabhangigkeit kann z.B.durch Ofen verwischtwerden. AberderOfen ist ja wiederum ein Kampfmittel gegen Wetternot. Wir besprechen einKleidim 2.Schuljahr. Wennesjetzt schneit,regnet,friert,

.wenn die Sonne brennt, der Wind stürmt? WelchesKleid trägtderAckersmanm derSchmied,derBeamte. derTon-gruben- arbeiter usw. Der Denkprozeß setztein und erfindet (naiv-

-funktional)das passendste Kleide Jn der Oberklasseistdie .Kleidung der Völker als abhängig vom Wetter zudenken.

Der Eskimo? Wenn das Volk bei uns seit Urzeiten lebte oder am Äquator? Jndem wir dieKlimaptovinzen derErde auf dieEskimokleidung beziehen,verstehen wirihren praktischen Sinn. Natürlichbestehen andere Abhängigkeiten,z.B vor-

handenes Material und Kleidung. Aber das vorhandene Material ist wiederteilweiseabhängigvom Wetter.ebenso wie

-dieEntwicklungsstufederTechnikdesVolkes. DieTierhaut Wetter usw. Manüberlege,wieeinst Schneider-und Schuster- arbeit in unmittelbarer Abhängigkeitvon Land und Wetter stand«wie«aber heutedurch ruhendeWohnungoderbewegte

.. » , Wagen, Reitpferd,

Luxusschifddie Abhangigkeit unserer Kleidung vom Wetter vermischt wird. Diese Wohnungen-sind »aber neuzeitliche Ek- sqtzmittelfürdenalten Wetterschutzbaumund fürdieWetter-.

schutzhöhle,fürdieFortbewegungauf Eivbsmm Floß- Schlitten- Schneeschuh,Tragbahre, fürdentragenden Rückenusw-, später Und auch heutefür das Zelt, die Hütte, denPfahlbau, die Baumwohnung usw. Das istjaaber Vorgeschichteundver- gieichendeErdkundeDer ehemaligeBauhausdirektvr Hannes Meyersagtemir: »Diese beiden Gebiete interessierenmichan sichüberhauptnicht, aberohne sie verstehenwir denSinn des Bauens nicht.·Die vergangenen Bauten sind eine Funktion desWetterszeinfachverständlich. UnsereBauten müssenwieder eine Funktion der Landschaft werden,damit des Wetters.

»Schlechte«Wetterkräftehinaus aus derWohnung (Kälte, Regen,Schnee).die »guten« hereinin die Wohnung (Luft, Sonne). DieDenkanregerinderSchulewürden heißen:Wenn

EvirwieeinSoldat oderHandwerksburschedraußensein müßt-en?

WennunserHauskeinDach,keinFenster,keinenOfen hätte.

Wennwir keineBorratskammer hätten? (Winternot.) Wenn ZUVielMenschenineinem Raum wohnen-) Wenn einGarten einBallon daist? Wenn Uner

»

steht;inBerlin, in der s Hausun derElbe,am Meer

" Heide-an Sand aufMoor usw9

Mansieht,wiedieWeitere chej » . «-

bauten führen. Ich habeIf mian aufdenSinn desGe

Wieder . » .

SchulartendieTatsachebeo holtbeim Zuhorenin allen dachtet,wie · kümmerli beschreiben,wenn aber mein befreiendegeKinder ch

Leben inderKlasse,unddieDenkarbei Daesimmerwieder dieselben»Wenn«

derTechnik sehr einfach. Imdritten S

»wenn«kommt,«ist .tführtbiszumSinn.

sind, istdieEiuichuiung

. chula ’e Stra e

besprochen.DieKinder zählenauf,was1JärfdtkelrStrage

bewegt. »EinRadfahrer führt« Wennesjetzt schneit,segnet- stürmt;Sommer,Winter ist? Wenn die S a«tert, gschtgepflastert ist,imHochwassergebiet liegtustvkkxeflKilnder

sindsofortRadfahrer,fühlen sicheinundkönnen die Veränder- ungen leichtausdenken und vergleichen.

Andere Beziehungen:Wetter —- Mühle;Wetter—- Spiel;

Wetter

Kartoffeln, Rüben, Getreide- Obst- Gemüfe Wand-

wirt); Wetter Ernte; Wetter —- Gärtner FGewächshausV Wetter —- Tiere imHaus, Feld, Wald, Teich; Wetter Fluß; Wetter -"— Eisenbahn; Wetter Auto; Wetter —-

Flugzeug;Wetter -— Stadt ;Wetter Aue;Wetter Heide; Wetter —- Ferien; Wetter —- Arbeit des Bauern, Maurers, Schiffers; Wetter ,—-Sport; Wetter —- Ostern, Weihnachten Aber auch:Wetter —- gerichtlicheEntscheidungen;Wetter religiöseVorstellung(Donar, Freya),Mythenbildung; Wetter Märchenleute;«Wetter geschichtlicheUmschwünge(1812, Völkerwanderung);Wetter körperliche, seelischeGesundheit; Wetter Landschaftsmalerei; lWetter —"—Technikusw.

Wirerleben einGedicht: »Abseits«vonStorm. DieSchüler empfinden den Grundklang »des versonnten Mittags-L Aber auch die schlechteste Klasse horcht stärkerauf,wenn dieAn- regung zumfunktionalenDenkenkommt: Wenn esjetztregnen würde, schneien,stürmenusw.?DieSchüler verstehenunddrücken esleichtaus, daßStorm denGedichtinhaltnotwendigso brachte, und sie fühlen,daß dieGedichtformeinGuß ist. ImSturm- wind hättendie Rhythmen herrschen,jagen, pfeifen, knicken, brechenmüssen.Hier aber träumen siewieMenschundLand. Seit 10Jahren macheich Sprechchorversuche. Von unsern selbstgeschaffenenChören sinddiemeisten»Wetterschicksal-Chdre«.

Der Ehorist überpersönlich allgemein,dauernd. Jn seinem Strom tauchtdasEinzelne, dasPersönliche aufundgehtwieder

unter. Schicksal »Wetter«istein solcherStrom, und seine

Rhythmen sind zart,leise, sonnigwiederFrühling,müdewie der Hochsommer,jagend, stürmisch, brechendwie der Herbst, eishart wieder Winter. Am Anfangwar der Rhythmus:

Tag-Nacht, Sommer-Winter, Ebbe—-Flut, Regen-—Sonne, und dieser Rhythmus ist Grundklangaller echtenChöre. Jn diesenChören klingt dasHoheliedderGemeinschaftauf: ge- meinsames KämpfengegendasschlechteWetter,Lachenmitdem guten Wetter. DerLeserwirdahnen,was ich meine. Lehrbar

istdasnicht. s--

Mein 9.Schuljahr sitztvor Alpenbildern von Segantini Ich erzähle,wieinSegantini einGenieeinmühsame-HLeben langkämpfte,um eine Erlebnis- und Malform desAlpen- wetters zufinden.· Und inder »Flechttechnik« stellter die heitere Weite oder dieschallte düstere Wucht dersWolken dar.

Die alte«Kuh istSonne inderAlm. Die Schafherdemüde

Abendluft. der heimkehrendeSarg sagteinsam, einsamgroß:

»Eure Macht«-,die Sonneistheute gestorben. Die Schülerinnen erlebendasAlpenwetter. UnsereWorte sindkläglichgegendie ewige SymbolikSegantinis. Aber dasErlebnis wird einzig, wenn wir

versuchen,unser Wetter,dasWetter desHarzes, der

Rordsee,desEismeeres,derTropeninSegantinis Bilder zu fullenzDie Bilder sterbendann. Segantini ging immer wieder aufseineBergeErsprachmitseinen Wettergöttern. Formte siein seinenwunderbaren, ewigenBildern. Aber dieMächte waren starkereiner als seinKörper. Erstarberkältet,erfrorenin einsamenAlpenhütte. Segantiniund seineBilder sind eine »Funktion«des Alpenwetters. Auch dieses Beispiel ist wieder eine Symphonie desLebens, dieman »als Lehrer mit- spielenkann oder nicht. Aberdie Unterrichtstechnik ist wieder IehtbCL Versucheinvielen Bildern (besonderserdkundlichen), das Wetterzuverändern,unddas Bild wird dir unddeinen Schülerndas Wesen,den Grundklang in Inhalt undForm, wird zeigen, ongnhalt und Formim»Einklang«sind.

Die Klassestehtvor einer Sandkastenarbeit oder bateine

Landschaftseinheitder Meßtischkartevor sich.DieLandschaft fangtsofortan zu«atmen; wird lebendig,verändert sich;die Baumeblühenoderknarren imWinterwind; dieAuenwiesen grunenoder sindüberschwemmt;der Verkehrrastoderstockt;

dieTongrubeschläftoderschafft;das Dorfspinnt, oder es singtdas Lied derLandarbeit; derFörsterschießtdasWild oderpflegtes inWinternot. Der Sandkasten unddas Meß- tischblattwerden lebendig,wenn ichdas Wetter indietoten ZeichenoderFormen hineindenke. .

Jahrelange BeobachtungenimZeichenunterrichtergaben die Erfahrung, daßalle Kinderzeichnungengefühlsbetontwirken, sobalddasWetter hinzutritt. EinVersuch:Zeichnet eine Brücke, aber eineBrücke beiSchnee, Regen,imSommer, imWinter usw.!·Meine Kinder wissendasundzeichnen nichts mehrin

griechischenneutraler, leerer Luftlosigkeit. Jhre Bilder sind lustig, müde, traurig, sonnig, kalt,«feucht,schwer.Die- Schüler .,«.;is.-c-s.i.e".;is»««.li» -»Es

Cytaty

Powiązane dokumenty

Es erhebt sich aber noch eine Frage, die sich zwar nicht mehr auf die Art der Ausführung, sondern auf diednrchfuhrende Persönlichkeit bezieht. Aus unserer Ansicht uber die

Schulen in Polen richtungweisende Ge etzeskraft. Es widerspricht aber keineswegs dem Sinne des neuen Lehr- plans, wenn der deutsche Lehrer in unseren Schulen bei den

Die gefürchteten Buschmilben, die sich in die Haut einbohren und ein unerträgliches Jucken hervorrufen. —- Die großen, schwarzen Ameisen, die wie Bienen stechen. — Die Land-

Das neue Programm geht also nicht wie diefrüheren vom Stoff, sondern vom Kinde aus, berücksichtigt dessen Interessenkreis und vor allem die Umgebung (Heimat), in die es

bewunderten oft die uns noch unbekannten Dinge, z. wie schwer es doch wohl sein müsse, bei einer Kanalisation die Abmessungen der Rohrleitungen zu berechnen, damit alle Regenwasser-

Dies Buch ist eine Einkehr am Wege, ein Labfal dem Wanderer, eine frische Quelle zur Kraft. Eine Heimkehr ist das « Buch —»zu mir und zu Gott, dem ich alle Tage dieses zeitlichen

für dieses Kind und wi met sein ganzes Leben seiner Ent- wicklung, immer hoffend, daß dieses Kind einmal Lücken schließen werde, die in dem Eigenen schmerzvoll brennen —- aber

Wenn Paulus-» der opfersrendige Held des ersten ChristeugeisreQ an·die Christen Ebiazedoniens schreibt: Eure Lindigkeit lasset fund sein allen Menschenl, so denkt er nicht daran-