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Bromberg, den 1.April 1932. Jahrgang12.
DeutimeSmulieitunu
IIIHIIHWIIIlltllllllllllllsllllllllllllllllllllllllIlllllllmllljllllllillllllumIInninunwanin Polen llllllllllllllllllllllllUllllllilWlIlllllllllllllllllllllWWHHIIHHIlllllllIlllillllllllllllllllllll Herausgegebenvom Landesverband deutscherLehrerund LehrerinneninPolen.
Verantwortlicher Redakteur: Fritz Dopp. Brom- beta für die Anzeigem Ølsa Persch. Bromberg.
Verlag: W.Johne's Buchhandl»Jnh.,,Legnt«. Spöldz·z d.v-.
Bydgoizcz.Plac Wolnosci I.Nachdruck mQuellenangabe gestattet.
Inhalt :DerGlaube ans Leben. —- Haydn.— DieTonkunst inGoethes Leben. — Goethes Vater. —- .,Tr’o’st’mirmein Gemüte ..."
— DieerzieherischeundgeiundheitlicheBedeutung derSchülergärten.—- Schulkind undWandtafel. —- Ausdem Verband-si- leben. —Viicheriijch. — Anzeigen.
-Es gibtkeineLage-,die man nichtVeredeln könntedurch Leistung und Dulden. Goethe.
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Der Glaube ans Leben.
Von G. w. Kühne-Hellmessen., Dumußtglauben! Dieseuraltc Weisheit, aufdersich
«,,dieganze menschlicheGefühlsweltaufbaut,diezutiefst in Jedemvon uns ruht,die den Ausgangs- UndEndenkk«
aller Glaubensbekenntnissebildet, besitztdieunerschütterliche Kfaft«Wahrzusein.Wirverzweifeln heuteam Leben,weil Wlk Mcht Mehr glauben, weilwir verlernten eineGesetz-
YäßfiTIFig-ndeinenWillen,deraußer unserer menschlichen
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Gott,vom Kokrick-zF«.»,ch3»..ii«uerkennen.ObderWillevon»einem Wesenoder D-
- von einem ubernaturlichen
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der Glaube ans Leben muß uns-—smge fUVi1ch7»Er
. Sud-schon allein im
Glaubenandas Gute siegen. s- » Die heutigeNot-dieauf uns allen nistetund deren Ende von keinem Uienschen vorausgesehenwerden kann, erfordert mehrdennjeeineKraftinuns, damit wirnicht unterliege-mEs waren die gutenJahre- dieZeitenwirt- schaftlicherMachtundpersönlichenWohlergehens,dieuns snbermütigdesLebensundmachten.gleichgültigEsfolgtegegenüberdieUmwandlundengroßenundRätselnd«
ggmxchanisierungEntgeistigunggewann anRausininuns:
wir värenkeine guten Haus-haltetmit unserenKräften, nannlrlichervszetenund vergaßendaranzudenken, daßin UnddesNiedeZaucheinmal eine PeriodedesAbstiegs bedachtsamgelebtnseskommenmuß,die uns, wennwir heutederFallist« atten, nicht so überruinpelte,wie es
Das oeLiedde « .
wird dieHFlTageaufgeswslskeikåzustetsundimmer wieder
imtäglichenKleinbaij srstickentäbeIch?Dochmchtum
da wiedortMenschenim«UbekmckßJrcfskotzuleiden,indeß
der täglichenFronzusein,alsArbeitsng— um Sklave
gestoßenenzugehören,um nichtzuwisset-«zudenAus- naästenewißTaglie t darinBrot UndniclTiiglcht eretgentlizu nehmee en,· woher am
sonderndariädaß jedervonUns-«einechzltåthbedxä
hkuim SinnederVollendung-seinerPersönlichkeitMag Ple«Auslegungnun in christlkcher.orm Oderder einer
religiosenSekte,derS"eelenwander1jng»«oderin»der-Ubkehr
Von Jedem Glauben an einsGymtchkeitbestehen-stets
handeltes sichum dieVollendungoder Erlösungdes Menschen im Guten, imAufbaueneiner geistigen,ver- innerlichten Welt im Gegensatzzur Zerstörung,zum Zerfallund Untergang.
Glaube an das Leben — denn das Lebenistheilig.
Unergründlichund geheimnisvoll umgibtuns das Leben in derNatur und wir selbst sinduns und denanderen Um Uns«Rätsel,dienachbestimmtenkosmisch-biologischen Gesetzen ihr Daseinzu.,durchleben«habenum bestimmte- unergründlicheGesetzezuerfüllen.
UndgeradedasRätselhafte,UnerforschbarederNatur reiztuns, denn welchesWunder offenbartnichteinBaum, einGrashalm,jedeMücke undjede Wolke? Dadurchwird dasRätsel nicht gelöst,daßwir wissen,eineWolkebesteht au?Wasserund Staubteilchenoder einePflanzeaus ver- schiedenenmineralischen-und chemischenStoffen,diedurch dIZEinwirkungdes Bodens, der Sonne und der Luft Wachst-blühtundsich fortpflanzt;alldiesistmenschliches
h.unvollständigesTeilwissen,aber dennaturgewollten ZweckundSinn werden wir nicht ergründen.Daßaber hinterall denGeheimnissen·einSinn liegt, dürfte jedem einleuchten.
Glaube an das Leben,denn es istnichtnur großartig- esist schön.Es liegtinder Natur selbst begründet,daß alles aufderWelt demWechsel unterliegt, daßaufeinen
Zlufstiegund einen nachfolgendenHöhepunktaucheinUb- stIKSzUfolgenhat; aber dieserUbstiegbedeutet keinen Stillstandund kein Ende, sondernnur wieder einKräfte- sammeln zuerneuteniAufstiegbiszurVollendung.Voll- enden aber heißtnichtzerstörenund vernichten, sondern aufbauen biszumHöchsten,zumGuten.
JinAnfangwar dasGesetzunddemfolgtederGlaube!
enn UUVimewigen gesetzmäßigenWandel undWechsel Und nichtin einer willkürlichenAuslösungkann eine -
Vollendungerreichtwerden.
«21berman mußglauben;glaubenan dieGesetzmäßig- keit undan das Gute desLebens undbwirmüssenwieder
Ehrfurchtzuhabenvor derHeiligkeitdes Leben-s
Ohr-Us-
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Seite 150 Deutsche SchulzeitnnginPolen.
Haydn.
VonErichBockemiihl.
Eswar imJahre 1790,alsHaydn,nachEsterhazy’sTode nun aller Verpflichtungen ledig,von manchem Bedrückenden sichlösend, voller HoffnungundZuversichtzuneuer Freudig- keit des Lebens, die beiihm wie bei allen schöpferischen Naturen bedingtwardurchdieMöglichkeitzuneuem freiheit- licheremSchaffen, sichrüstete,um nach England zureisen,
.wohinman ihn berufenhatte. Wiedennjede Abschiedsstunde beiallem Neuen, mitdem dieZukunftwinkt,doch auchder Bruchmit dem Vergangenen und Gegenwärtigen ist,wie ebendasNeueungewißunddasAlteinvieler Hinsicht erprobt und zuverlässigwar, sowar esvor allem dieFreundschaft mit Mozart, dieer gern inäußererWirklichkeitmithinüber- getragen hätteüber dasMeer und dieihmvor allem den tiefenSchmerzbrachte,derindesjungen undschonkränkelnk den MeistersWorten begründetund«oekutsächkwckts daßes wohl, obwohl Haydnnur wenigeJahrefürLondon vorgesehen hatte,derletzte Händedruck sei,denihmderFreundindiesem Leben geben könne —nnd schon in wenigmehralseinemJahre.
Dezembernebel hingen dumpf inden Straßen,indie auch Advents- und Weihnachtsglocken keine Helligkeitbringen
.konnten,alsdieNachrichtvon MozartsTodeüber die Seeund indesMeisters stille Stube gelangte,ihn selbst erschütternd, daßerlangedieKraft zurArbeit nichtmehrfandund erst inGott, zu«dem erenger standdenn je inseinem Leben,sich zur Stille und zur Ruhe tröstenkonnte, dessenWalten er vertraute, obgleich dieMenschenseele seineWegenichtver-
stehen konnte. s
Es war inder Zeit, daHändels»Messias«im großen Dom gesungen und gespielt,dadesMenschenlebens Höhen undTiefenundderMenschheitErlösungaus allem Erdenleid gestaltethörbarund wiesichtbarwurde, undda;zulth ein
.Halleluja durchdieRäume klang,so»daß?«tie·fergrifer alle sicherhobenund daß«dem Meister, derneben der
Königlichen
Loge saß, die Tränen ans denAugen flossenobdleErgnffens
heit dermenschlichenund der Begeisterung derkunstlerischen Seele.
Haydn,der-arme Häuslerssohnvon Einst,demdie Tante indesRektors Hause wenigGutes und manchmal Bösestat.- dendas Leben schwer geprüft hatte,so daß ihneinsteinselbst
wohlarmer Musiker erschöpft-in Wien aufeiner Bank wie
ausgestoßen fand,er,deraus Unerfahrenheitundeinfachem Glauben an die Herzensgütealler Frauen ein Eheweib nahnt-das ihnsehrdesGegenteils belehrte: Indem er zu so großen Ehrenkam, ward erstillerdenn je. Undwennser erfuhr, wieGottes Güte (sowar sein.Wort) introtzallem wunderbar geführt-Warum sollte eines gutenFreundes,eines großenundwohl allergrößtenMeisters allzu frühe-rTodnicht
auchinseinemDenken sein,dasnur wirnicht Verstehen-Well wirmenschlichsind? Erlebte immer schaffend, Symphonien und Sonaten und Quartetts, dieneu erfundene Form aus
PhilippEmanuelBach’sAnfangs-undanderer Anregungen
«künstlerischvollendend vorallemimBeginnder»Schöpfung«, jenes Werkes,das, wiesdie,,Jahreszeiten!«später,ganz aus
Frömmigkeit-.gottverbundenen Wandels und gottinnigen Wesensgeworden ist.DerSchöpfung, diesemWerk derNatur, Wiesie nechUnterdemunmittelbarenWillen Gottes steht,
innichtsvonihm gelöstoder getrennt...an Stimmen der Tiere und Farben derBlumen wunderbar reich...und groß in den Linien ewiger Gestirne, dämmernde Monde und Sonnen und beglückendinderGestaltungdesMenschen und seinerGefährtin... desMännlichenund Weiblichen: »Mit Würd’ und Hoheit angetan« und doch lieblich und weich im Spiel derLiebe und derFreuden desLebens.
Eswar das Werk,dasihnselberso tiefergriff- daßer alleMorgen auf seineKnie sank, dankte fürdieKraftund betete um Gelingen — dasihninseinemglücklichen Fort- schreitenmanchmal selber soüberraschte,daßersich-«der fromme Mann,wie von Gottes Wirken persönlich geleitet fühlte undum so ernster seine Arbeit tat. Und ererinnerte sich seinLeben lang·"gerndieser schaffenssreudigen Zeit, der Jahre seiner stärkstenKraft. Und eswar, daß ihn einmal inden Tagen seines höchsten Greisentums dies seinWerk mitallseinen Erinnerungenderart erschütterte,daßman ihn, um seinLeben bangend, vor Beendigung der Vorführung inseinen Wagen tragen mußte und, daß ihmdies geschah, vondem ernochinden-letzten Tagengerne sprach:Als die Menge umdenWagen jubelte,war einer,sonsteinsamund verschlossen, weswegenjzen Jungen un de Altendamals . einigestrennte, war esBeethoven, der « ,und fastwieleidenschaftlich ihmdieHändeunddieWangenküßte undwie imTaumel, alsoberbetrunken wäre( wie die anderen sagten)indieNachtverschwand.
Eswar im Zusammenhangmit diesemEreignis, das Joseph Haydnnicht sehrlange überlebte,alsFreundeihn lobten ob derOriginalitätseinerMusikundihrer tiefergreifen- den Kraft,seiesinderFormdes betenden Adagioswie des tanzend-klingenden Menuetts und seinerOratorien im Be- sonderen,alser, wie einstbei der SchöpfungersterAuf- führunaden BeifalldesPublikums von sichleiten weine, auch jetztwieder und wohlinnoch weiserer Erkenntnis,mit « derHandnachoben wiesund-dann sprach: Ihmzunächstsei
Dank und Ehre—- und dann waren esjene,diemirjener
sandte, ihn,derfrüh verstarb, denmein Herz geliebtwieeinen- liebsten Bruder, jenen, der ein halbngzphxtzktdextfxpokmir war, der mir den «Weggewiesen hatzilmeinsenieigenen großen Oratorien und dann der,dermich küßte undvordem ich selbst mich beugen müßte— ersahessicher nicht, daßich jenesabends dieHändewiezumSegen breitete,ach,denich segnen möchtewieeinVater seinenSohn,der meinnnd alles angefangene Werk vollenden wird, soweit-es Menschen
möglich .. «
·undeben jenerjungeMenschderLeidenschaft-m Zeitdie Widersprüche drängtenundder den Fürsten,denen einJahr- hundertlang dieMenschenmehr alsallem dienten, trotzen konnte —- eVwares, derdenAlten seinen »Vater«nannte undgern bekannte, daßevsichseine KunstundseinesLebens Sinn undWerdenohne ihnnicht denken könnte... Joseph Haydmdensie,- es waer Viere, die denKönig seineskünst- lerischen Reichs,denarmen MenschendermancherleiNotund Trübsal diesesv Lebenszum letzten Gang begleiteten— und begVUbeUam 23-»Mei, an»einem Frühlingstag des
Jahres 1809.» e j- ( «
Honi«t. Heinehat seinenAlmansor über
DeutscheSchulzeitnngin Polen. ::—-—-—--·—'«-—---—-——Seite151
Die Tonkunst in Goethes Leben.
Von MagisterArno Stro.ese, Bromberg.
Esklingtfastwieeineselbstverständliche Vorausse ung, daßzuGoethes unzähligen Seelen auchdieSeele der .«Us1k gehörte. Das Leben und dieWesensart eines großen Geistes entgehen selten dem Schicksaldes Verkanntseins oder-Be
schließenim besten Falle dieTrggikein-daß jedePeriv e nur dasentdeckt, wasihr selbst NahtUndfrommt.Diemusi- kalischinteressierte WelthatihreEntdeckungsreisenin.Goethes Leben
ist-atunternommen, jedenfalls spater alsalleanderen an Goeheinteressierten Kunstrichtungen. Nicht glaubhaft wärees, wenn der»großeLyrikerdes deutschenVolkes (um
nur eine Seite seines »dichterischenSchaffens zunennen) achtlosanderMusik vorubergegangenwäre, Musik undLyrik entstammen dem gleichen Boden,ihrvon den Menschen wahrnehmbarer Ausdruck nimmt nur äußerlich-der Form
Nach-VerschiedeneGestaltan. -
Lange Zeit ging dieForschung um dieTonkunstin
Goethes Lebenirrige Pfade. Statt sich auf seine Zeugnisse Uber slch selbstzuverlassen, hätteman Tatsachensprechen lassensollen.DieEinstellung derMenschenzusich selbst ist bekanntlichnichtimmer identischmitihrerBedeutung fürdie AllgemeinheitAuch große Geister
entgehendiesen Irrungen
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ggßgeäsmk» .· THEnnYeseäwriåjna sIfoeFässer-De«- alsaürseine’alten'Dramen,in , un
stundeseineDichtung»gar noch hinter sfeinlgmKeisznergteunkchelt
bildenden Kunstezwahrend wir heutefeststellen,daß dieses Kennertum uns immer fremder wird, während seine Ein- stellungzur Musikfüruns immer moderner lind bedeutungs-
voller wird. '
ist keineswegsrichtig, wenn nian die Bedeutung
--fFriesGeistes fürdieMusiknach demGrade seinerpraktischen Die theoretischen Erwägungen « YOU-Unsermessen will.
einesNietzschewaren für dieMusikweitfruchtbarer als alles
kmtjscheSchaffenseiner Zeit:..ereilte seinem Zeitgeiste
.oraus.EinLaiewar Goethedurchaus nicht,erselbst spielte useinen Jungeren Jahren mitviel VerständnisKlavier und
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HEFT-z Goetheabernicht selbstder Kernpunkt fein konnte,
END-PHO-Ez.
ssptei"UFM Neu- .musikalisch ürftigen Um
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und Oratorium waren Seltenheiten. Di
Wert, ihnbeseelte der Drang, der
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ein. Das einseitige Empfangenlief Goethe iäiWsiixarinle«iä)ier
Betätigung fehlte un sein er oenxeg Ier
Richtungen zuneigtezo ieddi Histanderen
lange Zeitaus feinersidisckbenaZsPuikalsWMTMMM
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Erst inspäteren Jahren ist Goet esDa ’ -
umgeben.Weimar selbstwarindiesektZeitseisitseFüssissåilxitssclls
toteStadt-s- Die gebotenen Opern konnten keinesfallsden Anspruch einesbesonderenNiveaus erheben,Orchestermusik gabesnur inganzbescheidenemMaße,Kammermusik,Chor Abwechslungenkannte Weimar durchdeemng musikalischen
derda " ’ ’ ««
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llmaligenrtet Zeit.fühlte sich Goethe nichtZuderKunsteineshingezogen,Paganini, dasdenun-er
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aufgewuhlte, vonallen Leid der oekhepdiezuwider.beidenDiebeidenSchwesterngesgendenMilanollcdGraziens waren sogar lä
zDichterfürstsollskgneit Gäste imHause Goethes,dergreife haben. AlsMaria stktpselbst herzliche
Zuneigunggefaßt
Goethes, von ihmnach«--..Wska,diesesKarlsba erErlebnis«
Konzert in Ermangelungejzgxgezogen wurde, wäreihr
.- gäxkkläeiterhwenn nichtderHosfvwßäeeigneten Instrumentes ütigeinKlavier geliehen sGVFthewarbereits 72Jahre al
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1Fislugelin»sein Hauskam.SargTsekeågtgtuterStreichen
wriveklSchutzaus Berkaruckte jnindfschaftTutdem laeVoenundseinemGeistentsprechendenMie.Sphare der«
bis- gchs»WohltemperiertesKlavier« aufdusikweltStets VarihnieNachthineindringenausGoethesHemFlugekfund
ei sche Fugen.ErhatzuihneneineNeigünausmWekmmr MutsanderenMusik. BachsFuensindfürsjwiezu ·aum
dasgchanßte politischeThemen undErlebnis.ihrerhochDiestenVollenduhnistdie332,THIFZZVYmitihren
ten.seinenDichtungen vor-
·
anseinen FreundZelternach Berlin schreibt:,,essei-alsWenn . dieewige Harmonie sich erstmit sichselbst unterhielte-Wle sichsetwa inGottes Busen kurzvor der Weltenschopfung möchte zugetragen haben«. Undeinandermal schreibteran dengleichenFreund: »Ich lege mich ins Bett undlassemIV
Sebastiana spielen«. « - «
,Die Beziehungen Goethes zuFriedrich Zelter- dem Leiter der Berliner Singakademie und einzigen DuzsreUUd Goethes imAlter,sindhäufig mit Unrechtkritisiertworden.
Man kennt Zelterheilte nochaus seinem reichenBriefwechsel mit Goethesowiedurch seine schön altertümlicheVertonung des »Konigs»von Thule« mitder Melodie im Baß. Er hatte auf Goethes musikalisches Empfinden einenunver- kennbaren Einfluß.Erverdient obderreizenden Frischeund der meisterlichen Formung seiner Lieder manchemneuen Wertlosen zum Trotzwieder bekannt zuwerden. Die Vor- würfe,erhabeGoethe von allem musikalischWertvollen, vor allen Dingen von Beethoven, ferngehalten, entsprechen nicht denTatsachen.
Mit dem Wunderkinde Mendelssohii hatder Greis wohldieschönstenStunden seinesLebens verbracht. Weder Alter noch Ruhmstandzwischen beiden, wenn siestundenlang zusammen am Flügel saßenund Mendelssohm Bachund Beethoven spielten. Nichts widerlegt grundlicherdieFabel, Goethe seivon Zelter von guterMusikferngehalten worden, als dieTatsache, daßereinen starkenHang zuderundurch- dringlichennnd dochso klaren MusikBachshatte. EsIstder GoethederFaustperiode das Gefuhldes Unendlichen ver- bindet ihnmit Bach,derihnstark zuseinem großen griechischen Stil machte.
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Wieunrechtjenehaben,dieihmeinVerkennen Beetho- vens nachsagen,beweistdieTatsache, daßersichinderLiebe zuBach so groß zeigte,undzwar zueiner Zeit,danur wenige Musiker nochBachkannten oder ihn erstwieder kennen lernten. Esist nichtzuleugnen, daßGoethe,derAsthet,der kultivierte Weltbürger, sichzudemnaturhaften, leicht derben Wesen Beethovens nicht hingezogen fühlte, vor seinem Genius hat erich gebeugt; vielleicht haterihnweit tiefer
erlebt alsmpm erMusikerEinerZeit: Geheimrat Schmidt
mußteIhmimmer wieder eethovens Sonaten vorspielen.
Eine Beethoven-Symphonie«hat er von einem Orchester leider niemals vernehmenkonnen und trotzdem muß seine Seele gebebthaben, alsihm»Mendelssohneines Tagesauf pemKlavier dieFünfte vorspielte. »Das ist grandiosl Das Istgroß!Das istganztoll! Man möchtefürchten,dasHaus
iele einl« —-
rufterdabei aus. Hat diesen Beethoven ein UsikerdieserZeitso erfaßt? NichtdieFünkteund nicht die
Neunte waren es,dieBeethoven damals gro machten. Hat Goethedanicht vorausgeschaut?
, DenAnschlußan die Jnstrumentalmusik hat Goethe nicht findenkönnen. Das laganderUngunstderVerhältnisse.
Die wichtigsteGelegenheit, mit der süddeutschen Instrumen- talmusikin Fühlungzukommen, haterauf derRückkehrvon Stettburg versäumt. DieWelt derKammermusik (vorallem des treichquartetts) wäre gerade dem GeisteGoethes eine
Offenbarunggeworden. Die Liedmusik standbeiihmdaher imMittelpunkte. an seinemKreisenahm erauch inFragen derMusikeineführende Stellung ein. Ererkannte, daßder Weg»zum deutschenmusikalischen»Dramaüber das volks-
tumliche, wenig geachteteSingpiel»f»uhrenmüsse.Diedeutsche OperhatsIch auf diesemWegetatsgchlichentwickelt Dadurch, daßerMollvundDur alsgleichberechtigterkannte,gehörter zudenSchopfern desdualistischeu Tonsystems.
Man darf kaum-schließen,ohnean die Wahrheit zu denken, daß Goethes Wortschöpfungeu neue Klangwunder hervorgebracht haben. Zahllos sind,seine musikalischen Formen: vomL Lautenspiel bis zur Domszene imFaust, die
selkzstwie eine Bachsche Fuge dröhnt,inder alle göttliche KraftezurEinheitgeworden sind. So nahestand Goetheder Musik,mit tiefer,deutscher,echter Versunkenheit.
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