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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 47.

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Academic year: 2022

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(1)

Landsleute, helst Vezieher siir das,,0slland« werben!

Wocheuschrififürdie gesamte

einmaer

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr· Franz Lüdtlee inBerlin. Verlag DeutscherGltbund E.LXBerl

»Was wir verloren haben, darfnichtverloren fein!«

zis-

.SO-

Erscheintwöchentl.einmal. Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M. Einzelnummer20Ps.u.5Ps. oft ebür.An I r

YllimeterHöheder 6gelpalt. Zeile80Pf.. bei Familien-, Ortsgrupvensu.Stellen-Ani. 20Pf» bei Anz.imAnlcgiußgantPenXbnp

Nr.47.

l Berlin,18.November 1932.

Inhalt: Abbi:»EsbestehtKriegzwischenDaiizigundPolen...« lS.358: TieRentabilität derDaiiziger Landwirtschaft l

:Für jeden tbreite1.20M.

13.Jahrg.

Teauf

J- -

-159:Die polnischcHandels- politik.»- e.560: Widersprücheinder·polnischcnAnslandspropaaanda. DieLilgrnrrefornilieschioerdelS.561.: Die deutschen ndenten inPolen. —— »Das

nationale Leben stirbtab.« UindiepolnischcnFainilieniiaine33«l S.562;5Mill. Arbeitslose —- ,,-TasLager desgröfienPolen.« Number-inne

Proben polnischerMinderheitenpolitik. l S.563: Arzte,Krankenkanen nndSieheriiiigsverfahreic. Erstattnngsauspruch von scchfelinhabern. Die Tschetlicn»

inderOderschifsahrt. VerkehrReich-—Oftprenszcn.—- Eutschädiaiiiig.,- S.364:Siedliiiig. Virndcsarbeit. l S.566: Heimatn )richten.l Beil-:,,Ostland-sinltnr«.

önder am 13.August unterzeichnetenVereinbarung hatte die POIUIikheRegierungbekanntlich erklärt, dasz sie ,,fesstentschlossen«sei, soweitesinihrer Machtstehe,zurBesserungderBeziehungen zwischen DaiizigundPolen beizutragen. Das istnun mehralsdreicMonate her.-Indieser Zeit haben»dieDanziig-polnischen Beziehungeneineganz ungewöhnliche Verschärfung erfahren. Anstatt diewirtschaftlichen Kampfmasznashmen abzubauen und die zahlreichenaslten Streitfälle beizulegen, scheintdie Politische Regierung jin Gegenteil»eifrig beiniiht,neue Konfliktstoffezuschaffen.Anstattinenger Zahlung-—

iiahme mit dem Danziger Sen-at eine Entspaiiiiuiig der gefähr- lichenAtmosphäre zusuchen, listsiebestrebt, sich,wo es irgend geht, direkten Verhandlungen mit der Freien Stadt zu ent- ziehen. Diebeharrliche VZeigerug Psolens,initDaiizigindenauch von denVölkerbundsinstanzen gewünschten Meinungsaustausrh zu treten,geht so weit, daszderpolnischeVertreter inDanzig,Dr.Papee,«

die wiederholten Beschwerden des Senats iibier die

fortgesetzte Behinderung der Danziger Waren-

einfuhr nach Polen überhaupt nicht beantwortet hat. DerSenat derFreien Stadt hatsich, nachdemerinErwartung des am 13.AugustversprochenenAbbaues der polnischen Kampf- iiiafziiaihnieiiersteinige Wochen hatteverstreirhen lasfen,zumerstenmal am 22.SeptemberindieserAngelegenheit beschwerdefiihrendanden politischenVertreter gewandt. Am22.Oktober ist die Zweite,am 31.0ktober diedritte undam7.Roveniber dieviertederartigeBez- schwerde gefolgt. Indieser letztenBeschwerdewurde erneut Protest erhoben ,,gegen dieSchi«kaiieii,dieoon politischen Behördengegen Daiizigersirnien angewandtwerden«,und besonders dagegen,,,dasz polnische Behördeiistelleninitrechtswidrigeii Mitteln Danzigersirinen zuzwingen versuchen,sich polnischemdenVerträgenwidersprechenden VJillkiirakten zuuiitsei-ioerfen«.sei-netwird·,indieserBeschwerdedas gegenwärtige Verhältnis zwischen DanzigundPolendurchdenHinweis aufeineBemerkung charakterisiert, mitder polsnischeBeamte wieder- sholtihrVerhaltengegeniiber Daiizig begriindethaben:Esbestehe eben Krieg zwischen Daiizig und"Polen. Besserkann inderTat dasVerhalten Polens gegeniiberdersreien Stadt gar nichtgekennzeichnetwerden.

·

Am9.November hattesichdieVzarschauerRegierung endlichver- Olllakit gesehen,niitdem DaiiziigerSenat erneut inVerbindung zu treten. SiehattedenSenat durchihrenDaiizigerVertreter eiiiladeiilassen,

znr Behandlung der schwebenden Wirtschafts-

und Zollstrieitfragen eine Sachverständigenkom- mission nach Warschau zu senden. Es wärejedochver- fehlt,indieserEinladung esinAnzeichen polnischer Verständignngs- bereitschccft zu erblicken. Es wäre der, polnischenRegierung sicherlichliebergewesen,wenn siediese Verhandlungen mitderFreien Stadt,mitdersie sich ja ,,im Kriegszustandebefindet«,völlig umgehen oderdochwenigstensnocheinige Zeit hätte hinauszögeriikönnen.Sie hattesichzu denVerhandlungenwohl auchnur ausähnlichenGriinden entschlossen,aus denen sieam 13.Augustzur Unterzeichnung der

»sriedensprotokolle« bereit war. Dama l.sschien ihreineVer- siändigungsgesteimHinblick aufdiebevorstehende Völkerbundstagung ans taktischenGriinden notwendig. Undwenn siesich jetzt zuneuen Verhandlungen bereit erklärt hatte,dann einerseits deshalb,weilsie angesichtsderneuen Völkerbundstagungwieder einmalVZertdarauf legte,denEindruck einesfriedliebenden Partners zumachen,undan-

lkerbundskominissar am20.Rovember, fallsbisdahin keinedirekte erständigungzwischen Danzigu’ndPolen iiber dieanhängigenVZir« afts- undZollstrseitfragenzustandege- kommen seiii sollte, einebindende Entscheidungzufällen gedenkt.Einer solchen Entscheidung, dienaturgeniäszan dieimSachverständigen- dererseitsdeshalb,weilder

gutachtendesVölkerbundes aufgestellten Richtliiiien anknüpfen iniiszte, glaubtediepolnische Regierunganscheinend nochimletzten Augenblick durch»direkteVerhandlungen iiiitDanzisg, d.h.durchdirekten«Druck aufdieZreieStadt,vor-greifenzukönnen. Der DanzigerSenat hat der polnischenEinladung sofort Folge geleistetundeineKommission nachWar-schau entfandt.

zusehenwar am

DieVerhandlungen sind wievoraus-

16.Roveniber erfolglos abgebrochen

Hör auf die stillen Boten, Fiil)l’ ihresOdems Wel)ii, LaßdeineliebenToten JinHerzenansetsiehen;

Siesinddirnicht geschieden, GchstdnansGottes Pfad, Siesegnen dich hinieden Fiirjede guteTat- HenrlonnnenstilleBoten

Zu dirvomMorgenrot:

»GedenlandeineToten, GedenkandeinenTod!«

Siefliistern’n deinemHerzen, Siesinddiriial)’ gesellt, Dufühlst mitsüßen Schmer- EinWehausjenerWelt.[zen,

Wieseit vielenJahren, so veranstaltet auchindiesem Jahr der»Verein ehemaligerOstmärker,Berlin« (Post- beamte aus denabgetretenen Gebieten),Ortsgruppe des Deutschen Ostbundes,

am Totensonntag,dem 20.November d.eine

Gedächtnisfeierim Dom.

Jnstiller, ernsterTrauer giltes,das Gedächtnisder aufdemFeldederEhre gefallenenKameraden sowieder Lieben,dieinderuns entrissenen Heiinaterderuhen,wach zuhaltenunddieToten zuehren.

DieGedächtnispredigt hatindankenswerter Weise Herr Pfarrer Ernst-Wirtin-Heerstrafzengemeinde, früher--be- kanntlich Seelsorger an der Matthäikirchein Posen, übernommen.

Diewürdige Feier wird eingeleitet durch Kranznieder- legung am Ehrenmal, Unter den Linden, und volles Glockengeläute. AußerdemEinmarschderFahnen wird dieFeierdurchVorträge des Männerchors »Mozart«, Charlottenburg unter LeitungseinesChormeistersHerrn Gehmertund einSopransolo, gesungenvon FrauGerda Klemint-Berlin-Hermsdors, Verschönt.

QstmärkerundFreundederOstmarkwerden zudieser Feierstunde,diewir unserenTotenschuldig sind, herzlichst eingeladen. Kranzniederlegung um 2Uhr,Beginnder FeierimDompünktlich4Uhr nachniittags.

DerVorstand.

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s svv vv ss

worden. Polenbeharrteanf sorderuiigen, dievon Danzig unmöglich angenommen werden konnten,esverlangte dievöllige Eiiiordnung der Danziger Zollbehördenin diepolnischeVerwaltung. Rosting

wird also die erwartete Entscheidung fällen.

Was ist alsovon derpolnischeii,,Verständigungsbereitschiaft«übrig geblieben.? Durch ein taktisches Manöver kann die Tatsache nicht aus der Welt geschafft werden, dasz die polnische Regierung, anstatt ihr Versprechen voin 13.August zu er- füllen, neiie bennruhigende Konfliktsstoffe auf- gehäuft hat. Oder solles etwa der,,friedlichenVerständigung«

dienen,wenn diepolniskhe Regierungmitdemersichtlichen Ziel, Zwie- tracht innerhalb derDanziger Kaufmannschaftzustiften,dieGrün-

dungeiner »Danzig—-polnischen Handelskammer« be-

treibt? Oderwenn sieinbewufzter VrüskierungdesDanziger Deutsch- tums beantragt, daszderVölkerbundskoininissardie Anstellung von Reichsdeutschen iin Danziger Staatsdienst

verbietet? Oder wenn sieschlieleich dieEinführung der

Zlotgwähriing im Eisenbahnverkehr der Zreien Stadt anord net ? Dieser letzteresoll istübrigens für dsie Taktik der,,friedlichen Durchdringung«, die« Polengegenüber Danzig befolgt,äufzerst bezeichnend. Ohne sich vorher miteinerDanziger Stelle inVerbindung zusetzen,hatder polnische Verkehrsininister am SI.Oktober einfachverfügt, dasz aufdenDanzigerEisenbahn- streikemdiesabekanntlich unter polnischerVerwaltung stehen,ab 1.Dezeniberd.Z. alleGebühren, also auchdiesahrpreise, nur noch inpolnischer Währunggezahltwerden sollen.Der DanzigerSenat hatam28.Oktober gegen dieseVerordnung Einspruch erhobenunter Hinweis darauf,dafz sieeineVerletzungsowohlderEntscheidungdes Hohen Kominissarsvom 5.September1921 wieauchdesWährungs- reformabkommens vom 22.September1923darstellt.Diepolnische Re- gierung hat diese ProtestnotedesDanzigerSenats völlig unbeachtetge- lassen;dieVerordnung desVerkeshrsniinistersistamZi.OktobeiimPol- nisclieiiGesetzblatt veröffentlichtworden. Da diepolnische Regierung hierdurchinnicht miszziiverstehender Wesezu erkennen gegeben hat, dasz sie nichtdarandenkt,dierechtlich wiemateriell begründetenEinwände desSenats geltenzulassen,bliebdiesem nichts weiter übrig,alsam J.November in einerRote andenHoheit KommissarunieineEntschei- dungdahiiigeheiid zubitten, dafzdie polnische Verordnung eine ,,kictioii (iirocte«, also eineHandlung darstellt,»diedieöffent- licheSicherheitDanzigsoder dieguten Beziehungenzwischen Danzig undPolen gefährdetoder ernstlichbehindert«. Der Kommissar Velmer Rosting hatsichnun gelegentlich seines Besuches-inWar- schau bemüht,inmäszigendemSinneaufdiepoliiischeRegierungeinzu- wirken. Erhat jedoch nichtvonseinem Rechte Gebrauch gemacht,selbst eine,,action(1ji·ecte«festzustellenunddamiteinInkrafttreten derpol- itischen Verordnung von vornherein zuverhindern (unter Vorwegnahme derendgültigen Entscheidung,diedeniVölkerbundsrate zusteht).Son- dernRosting hat, nachdem seine BemühungeninWarschaiinatürlich ergebnislosgebliebenwaren, am 4.Rovember an denGeneral- seketär des Völkerbundes einSchreibengerichtet,indein er diesen ersucht,dieAngelegenheitaufdieTagesordnung dessam 21. November zusammentretenden Völkerbundsrates zusetzen, damit nochvor dem1.Dezember.an dem dieumstrittene Verordnung in Krafttreten soll, eineEntscheidung herbeigeführtwerden kann. Die polnische Regierung scheint sichdie weitere Entwicklung dieses Zalles nun etwa folgendermaßenzu denken: Siewirdvor- aussichtlich aufderbevorstehendenTagungversuchen, eineendgültige EntscheidungdesRates indieser Angelegenheitzuverbinden-,indem sie verlangt, daszderJallzunächsteinmal von-einem Zuristenkomitee untersuchtwird, dessen GutachtendeinRat vermutlicherst auseiner spaterenTagung (im Januar) vorgelegtwerdenkann. Inzwischen will danndiepolnische Regierunganscheinend,wenn ihrdieses Verschwie-

«pungsmanöver gelingen sollte, ihre Verordnung am t.Dezember in Krafttreten lassenunddamiteinev ol lend ete Tatsacheschaffen, vondersie später,wenn dieFragewiedervorden Ratgebracht-werden wirdzbehauptet,dafz sie»nur nochmitgroszen Schwierigkeiten«rück- gangig gemachtwerden könne.Diepolnifche Regierungspekuliert also darauf, dafzderVölkerbundsrat dann nicht mehrdie-Energieauf- bringenwird, die AufhebungderVerordnungzufordern. Wennman sichanfruhere ahnlicheVorgänge,z. V.andasVersagen des Völker- bundes inderPostfrage,erinnert,dann kannman nur sagen, daszdie Spekulation der Polen- auf die Verschlennnngss

neigung und die Energielosigkeit des Völker-

bu nde snichtganzunbegründet erscheint.

Auffälligjsndasz die polnische Regierung für ihreneuen Vorstöfze gegen di-·ewirtschaftlichenund nationalen Rechteder ZreienStadt«

geradedie-Tagefür besonders geeignetzuhaltenschien,in denender neue Volkerbundskommissar fürDanzig seinenPosten antrat. Wenn man nicht annehmenwill,dafz die Polenbegründeten Anlafz haben,beiHelmer Rostingmiteinein geringerenWiderstand gegen ihrevertragsbrüchige Damm-Politik aslsbeidemverstorbenen GrafenGravina zurechnen,dann kannman inihrem Verhalten nur eine bewuszte und geradezu beleidigende Heraus- forderung des neuen Kommissars serblickemdiedieser u.E.um so entschiedener zurückweisen inusz,alser eswar, auf dessen Initiative dieAugiistprotokvllezurückgehen. Rosting hatbeiseinem- Dienstantritt einen, wie es scheint,recht unbegrüiideten Optiinisni us bewiesen.Dieneuen polnischen Vorstösze haben ihm lvohl inzwischen gezeigt, dasz auf-polnischerSeitevon Verständigungs- bereitschaftkein-eRedesein kann. Underwirdsichhoffentlich auch nichtder Einsichtverschließen, dafzde r Ve rständigu ngs-

558 -WOOWWM

Wille Danilgs dort seine Grenzen findet, wo es zum dleIehtenwlktlkhaltlichen und nationalen Daseins- grundlagetrgeht Doxxnghat seinmöglichstesgetan. Eskann, wen-J es« sich nicht selbstvoll-Iapreisgebenwin,keineweiteren Zu- gestandnissemachen. Undesist· hierzu nachdenAusführungen der VolkersbundssachverständigenauchinkeinerWeise verpflichtet Wenn Polenauf seinenweitergehendenForderungenbesteht, wen-iesnicht aufhört,dem DanzigerWirtschaftsleben immer neue Hindernissezu bereiten,daiiiibleibtschslieleichnichtsanderes übrig,als wieder Danziger SenatspräsideiitimAugustvor Pressevertretern gesagt hat—-

,,vor dein Rat des Völkerbundes das gesamte

Problem Daiizig von neuem aufzurollen«. Aberselbst wenn es jetztzu einer für Danzig annehmbar-en Regelungder schwesbenden Streitfragen kommt,ist für dieDauer doch wenigge-

wonnen. Dsanzigwird bestenfallsaneiner Stelle von iesiiiempol-

nischenDriicke befreit. Aberwer garantiert dafür, dafz dieser Druck nichtmorgen an einerandern Stelle von neuem ausgeüötwird?

Der Zustand, indem sichdie sreie Stadt unter der

»Schirmherrschaft«-« des Völkerbundes befindet, ist einständiges Schweben imuiigewissen darüber, was der nächste Tag an neuen Gefahren von Polen her bringt. DerWechseliinpolnischenAuszenmiinissteriumist wenigge- eignet, diese Ungewifzheitzuklären: Seitdem inZaleski der letzte Zivilistaus derWarschauer Regierung ausgeschieden ist, liegt die politisch-ePolitik ganzindenHändenderO be rste ngrup pe,der dsiediplomatischen Hemmungendes imVölkerbundsinilieu heimischen Zasleski mehroderwenigerunbekannt sind.

si-

Die Rentabilität derDanziger Landwirtschaft.

Prof. Dr. Woerniann, der Leiter des Instituts fürland- wirtschaftliche Vetriebslehre undMarktwesen an der«Technischen Hochschule Danzig, hatinden»DanzigerReiiesten«Rachrichten«einen längerenArtikel über dieRenta-bil«itätsverhältnisseder Danziger Landwirtschaftveröffentlicht,deinwir folgend-es entnehmen: Trotz

der neuen Grenzziehung wärees möglich gewesen,diealte-nwirt-

schaftlichen Zusammenhängedes Danziger»steistaatgebieteszu er- halten. Dadurch aber, daszdaspolitische Wirtschaftsleben(unddamit infolgeder Zoll-unionauchdas Danziger Wirtschaftsleben) inein kompliziertes handelspolitisches System gezwängtwurde undsich ans-zer- demdiepolnischenHandelsbeziehungenzuDeutschland in wachsendem Masze verschärfteii, löste sichderorganische Zusammenhangmitden alten Absatzmärktennndverlor dieDanziger Landwirtschaftihren ivichtigsteii,-de-n reiche-deutschen Markt. Andererseitswurde Daiizig durchdieZollunsion wirtschaftlichmit demagrarischen polnischen Hinter- lande zusaininengekoppelt, daseinen ständigen exportfreien überschufz an landwirtschaftlichen Produkten aufweistunddiesen überschuszzu Schleuderpreisen auf den fremdenMärkten nnd auchaufdem DanzigerMarkte anbietet. Setztman diePreisederlandwirtschaft- lichen Produktionsmittel inderVorkriegszeit (1913) gleich100und vergleichtdamit dieentsprechendenPreise indenletztenMonaten, soergibt sich fiir Deutschland, daszdie Getreidepreise 20 bis 30v.H.überdenVorkriegspreisen liegen, währendalletierischen ErzeugnissedenVorkriegsstand unterschreitein (Daswar vor dem letztengroben Preissturz.)- Demgegenüber weisen»diewichtigsten landwirtschaftslichen -V-etriebsrnittel wesentliche Steigerungen auf:

Löhne, einschl. soziale Lasten,etwa 45v.H.,Inventar 35v.H. und sonstige Industriestoffe28v.H. Lediglichdiekünstlichen Düngemittel nnd-einige Kraftfntterstoffe sindgegenüberderVorkriegszeit unt 30bis40v.H.zurückgegangen Stellt man denselben Vergleichfür Danzigan,so ergibt sich, daszdie Durchschnittspreise aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse unter den Stand der Vorgskriegszeit gefallen sind: beiGetreide inn- 25bis28v.»H.,beiSchlachtviehummehrals50v.H.,beiMilch unsd

Vutter umetwa 25v.by . »

-

Demgegenüber- sindalle Produktionsmittel-, mit Aus- nahmeder Stickstoffdüngemittel. stärkerimPreise gestiegen undausnahmslos höher alsinDeutsch-land.

, Die unbefriedigende Rentabilität sder Danziger

Landwirtschaftfindetden sichtbarstenAusdruck inderzunehmenden Verschuldu ng,dieeine grosze AnzahlvonBetrieben bereitsfunk- tionsusnfähig gemacht-hat. Prof.-Woermann berechneteine.Gesanit- verschuldungvon rund 75Millionen Gulden,gegenübereinem ge- schätzten Verkehrswert der landwirtschaftlichen Liegenschaftenvon etwa 160Millionen Gulden. Das bedeutet einedurchschnittliche Ver-- schiildiingvon etwa 45v. . DieEntwicklung derRentabilitätsis ergebnsisseindenletzten Jarenwird auchdurchdasVerhältnisvon Reinertrags-s undVerlustbetrieben veranschauslicht. Von dendurch dieVerarbeitung derBuchführungsergebnisseerfaszten Betrieben haben einenReinertrag erzielt:

«

1928s29 1929l30 1930s31

80v.H. 70v.H. 69v.H.

vBeidie-sen Zahlenmuszjedoch berücksichtigtwerden, daszaus den ReinerträgennochderZinsendienst desLeihkapitalsbestrittenwerden inusz.Eine grosze Anzahlvon Betrieben, diebetriebswirtschaftlich, d.h.ainReinertraggemessen.einenüberschuszerzielt haben, sind privat- ivirtschaftlich,d.h.beiBerücksichtigung-des Zinsendienstes. Zuschuss- betriebegewesein AneineWiederherstellungderRentabilität istnur zudenken,wenn dieDanziger Landwirtschaftwieder indieLagever-«

setztwird. ihrewichtigsten Erzeugnissezugünstigen Preisenaufdein reichsdeutschen Markte unterzubringen.

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die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des