• Nie Znaleziono Wyników

Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 21.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 21."

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

Laudslente, helftBesteher tlr das ..dstlanb««werdens

"

Wochenschriflfär die gesamteOslmart«

Herausgegebenvon E.Ginschelu. Dr.Franz-L-üdtke inBerlin. Verlag DeutscherOstbundTt

»Waswir verloren haben, darf-nichtverloren teinttt

»Berlin W. 30.

Erscheint wöchentl... » einmal.Bezug: Durch, ,diePost vierteljährl."1.50 M.,» Einzelaummer 20Ps.u.5Ps. Poltgeb

üII itei enreis: üreben Millnneter Hohe dersgespalt Zeile30Pf.,betFamilien-,Grtggruppensu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußatrsztaxitfTpezrtbreig1.2i)M.

r

l . .

Nr.21.

i Berlin, 20.Mai 1932. 13.Jahrg.

f——

Inhalt: 24l: TanzignndderVölkerbnnd - S.243:DiepolitischeJJientalitäL ——.DerpolitischeElJlachtwahtLlS.244:Ter storridor alr-cttropiiisrlte Frage. »- ,,T«-te tlattettdc Wunde inOstenDeutschlands-C Derneue lttonuernenr von MemcL klltilititrische Schiilcrctttobildnng auchittLitniirlL lS-2431«Tolllistitc bette-gegettdenLattdrat Dr. Zimmer-. FälltsictcznntrekPs 246:TicPolenplage inDeutschland-. Trei politischeLehrer aus-gewiesen —- Werltselitn Erhnetdentiihter Polentottsulat. .-«’S.247:Polen verweigert dieDurchführung desJLinnidatiottoabtontnteus. Ellngrissans dieAntottontic Ostctltetsscltlrsietto. —-

TsieRachedes(stttliziet-—J. ,,PolttisklteTage«.s S,Ets: Ziolonicn itttOsten! Vuudeoarbeit lE.25(t:Heitttntnacht-innern

Das- erste Neichstrefsender Ostbuno-Jun.gscharen. I-

Glänzender Verlan beizahlreicher Beteiligung Einen wiestarkenAufschwunginletzter ZeitderZusammenfchlufj

der Ostbund-Zugend inden Oftbnnd-Zungscharen genommen hatnttd einwieerfreuliches Lebenittdenmeisten dieser Zungfcharenherrscht, dafürwar diegrobe-Beteiligungatn ersten Reichstreffen derOstbund- ZttttgscharenittGernrode itt denPfingfttagen Beweis Das» Treffen stellteinfeinerArt etwas völligNeues dar: Eine Vereinigung der bisherüblichen Srhttlungswochen mitgrossen, ·machtoollen, nach aussen wirkettden Kundgebungen fürden deutschen Osten. DieBeteiligung tvar füreinesolche erstevVeranstaltung überErtvarten grofjnndder Verlauf durchwegeindrucksvoll und erhebend.

Aus allenCeilendesReiches,aus Oftpreuhettebensowieaus Süd-—

westdentfchland,von derVzasserkanteGamburg,Kielnfw.), ebensowie sansdenandieCschechei grenzendsen sächsischenGebieten,aus Pommern, ebensowieausSchlefien,waren Mädels uttdJungenswieauch Förderer derOstbund-Zugendsbewegungingrosser Zahl erschienenundttatiirlirh erstrechtaus Mitte-Deutschland

DieJugendttttdtttitihrdieerwachsenen Ceilnehnterhabenittdem MaienglanzderherrlichenHarznatur, indentschonenalten Gerttrode undseiner prächtigen UmgebungeinPaar herrlicheForten-—ttndFeier- tageoeclebt,dieihnengewisJ allennvergefjlich bleiben werden. Sie habendenSegen empfunden,dervonderZugehörigkeitzu einergroben, idealenZielendienenden Gemeinschaft ausgeht. Siehabeneinereiche FüllevonAnregungen empfangennndteilweiseauch geboten,einper- sönliches Verhältnis von ZttngsrharzuZungfchar,vonMenschzuMensch herstellen können, haben sich fürdieLebensanfgabe als Ostbund- kiitttpfe1·nenett Mut,ttene Begeisterung, neuen Willen uttdneue Ent- schlofsenheit geholtundhabenzugleich ttach auszen hindasBekenntttis abgelegt, sichdergrobenAufgabeZuweihen,derOstisdeeZudienen- Bei dergrossen Oftknndgebung attt Pfittgstfonnabend war dergrösste Saal Gernrodes litn»Brautt«en Hirsch«)bisaufdenletzten Platz gefüllt. Der Reichsjnngscharführerdes DeutschenOftbundes, Herr

Dr. Chiele, legtenachherzlichen Begriifzungsworten des Herrn«

Bürgermeisters Srhrösder kurzund treffend dieBedeutung der OstfragenunddieZieledesOstbundes uttd feinerZnitgfcharendar, tvoranfdieMagdeburger Znngschardasostdeutsche Heintatspiel»Voll"c anderGrenze«inglänzender Darstellungbot.

DieVIaldandacht indengrütten Harzbergem beiderHerr Dr.L ü d t keherzerhebendeWorte fandnnddievereinten Zuttgfcharen durchtreffliche gemeinsame Gesänge erfreuten,dienachfolgendenWett- und Geländefpiele,diefeierliche VegrüszuttgderCeilnehnter vor dem Rathaus durchHerrn Bürgermeister Srhräder undvor allein die

packende Feier ant Grabe des Markgrafen Gero, des

grossen ntittelalterlichen Ostkolottifators, Wettden- undPolettbeztoingers, itt dervon ihm gestiftetenlOOOfährigenKirche-,einemderprächtigften, alten GotteshäuserDeutschlands,beiderHerrDr.Lüdtke infeiner Anspracheder grofjengefrhichtlichen Bedeutung derOstkolottifation ebensogerechttvurdewiederBedeutung derOstfragen derGegen-—

wart,waren Erlebnissevonso starkerEigenart ttndPrägung, dass sie alleindenZweckderCagung überreich erfüllten.DieFühre ra us-

sprachen, dieZungenundMädel getrennt hieltenttnddieebenso anregettdwie harmonischvertiefen,VZettfpieleuttdVsettgesättgeitn Freien,daseifrigeRingenuttt dieerstenPreise beim Abkochenim Freien,dieWintpeltveiheatnriesigen Pfittgstfettet«,dessen Flammen weit- hinzusehenwaren. dieoftmärkischen VZeihegesänge,diedieHerzen beidiesem prächtigettSchauspielittGottes freierAatur einten und höher schlagen lieben,dasalles waren Erlebnisse,diealleStrapazen auchderweitestenReife vergessennndittallen Ceilttehtnern den Vorsatzreifettlieben,am närhsten Reichstreffen der0ftbnnd-anend wiederum teilzunehmen

sEineingehender Bericht überdasTreffen,ZudeinauchBundes- präfident Ginschelerschienenwar, folgtimnächsten ,,ZttngenOft- titärker«am 27.Mai.

Danzig und der Völker-bund

VZasbeiderBehattdlung derStreitfragen zwischen Danzigund Polen aufder diesmaligenCagungdes Völker-bundsrats besonders auffiel, war nichtdieArt,inderdiedemRate vorliegendenStreit- fragenentschiedenworden sind, sondern dasseineFrage, an deren Behandlung vor dentVölker-bund denPolen besondersviellag,dort stichtaufgerollt worden ist,nämlichdie Frage der intier-

potitischen Verhältnisse Danzigs tlm deren Er-

örterungittGenfzuerzwingen, hatPolenseit TBochenundMonaten eine sich ständig steigernde Her-e gegen dieRegierung der Freien Stadt ttttdden Volkerbnitdskontntifsar Graf Graoitta betrieben, die ntterhortesten Angriffe gegen dasDattjiger Gerichts- undPolizei-—

wesengerichtet, Danzigalseinen ,,(Z3ratidherd kriegerischerlittttriebe«

nttdals»Hauptquartier«dernationalfozialistischen SA.,dieeinenRe- Vantheltltieggegen Polenvom Zannebrechen wolle,verlentndet. Polen hatsichbeidiesem Ver-letttndnngsfeldzngderUnterstützungeinesCeiles der deutschenPresse erfreut, deren Verhalten sich attfdiestaat- licheUnabhängigkeitderFreienStadt ittverhängnisvoller. Vkeifeaus- Zuwirkendrohte. Habensichdoch vereinzeltedeutscheBlätter, nnt dievon denAatiottalsozialistettgestiitzte deutschnationaleRegierung in

Danjigzutreffen,diepolitische ForderungeinerVölker-bnndsintervetttion ittdieDankigerinnerpolitifchenAngelegenheitenZueigen gemachtund sich ganz imSinne derpolttischett Presse an dentKesseltreiben gegen den»fafchiftifchen Grafen Graoina« beteiligt. thnsobedeut- sann-ristdieTatsache,daszbei der Behandlung der Dan- Ziger Fragen in Gettf die innenpolitischett Ver- hältnisse der Freien Stadt mit keinem Vöort er- wähnt tvorden find.Das kann wohlalsBeweis dafür gelten,das) man inGenfdieHintergründedespolnischett Verletttndungsseldjuges hinreichenddurchschaut ttttderkannt hat, daßeine Gefahr fürden Frieden wenigervon derFreienStadt alsvon Polen herdroht-,es kann als eineArt Vertrauensvotttnt, wenn nichtfürdieDattziger Regierung, fo doch fürdettGrafen Graoina gelten,der denVölker-:

bstndsrat von einem nnznläffigen Verhalten der Danziger «Liegiet·ttttg, wenn hierzueinAnlas;vorgelegenhätte, inKenntnis gesetzthaben würde. Der politische Versuch,den Schwerpunkt derGenfer Ver- handlungen über dieDanzigerFragen anfdasGebiet derDanziger önnenpolitikzuverschieben,ist also tttiszluttgen

ttnf önt übrigenlagen dettt Bdlkerbundsrate DanZige r

« X-

«-

(2)

WOOOOMOOWWWWW

Streitfragen zur Beschlußfassungvor. Deren wichtigste,die Streitsache Danzig-Gdingen. wurdeintibereinstimmung mitdeinvor- angegangenen Gutachten desJuristenkornitees vom April d.Z. vom Rat nunmehr endgültigund rechtskräftigdahin entschieden,dasz

Polen verpflichtet ist, den Daiiziger Hafen voll

auszunutzen u.-:..d dafz sich diese Verpflichtung auf

alle Arten des Verkehrs (Personeii- und Warenverkehr,

polnischenivieCransitverkehr) bezieht. Dabei sollen fürdieFrage, obderDanzigerHafenvollausgeiiutzt wird, dessen jeweiligerZustand und-dessenEntwicklimgsmöglichkeiten mafzgebend sein. Diesegrund- sätzliche Entscheidungbietet jedoch für Danzigiivch langenichtdie Sicherheit,dieesbraucht unddieesnachMaszgabederseinerzeitin Versailles bekundeten Absichten derDanziger ,,Staatsgriinderkczu fordernberechtigt ist;dieweitere Fragenämlich, welche praktischen Folgerungenaus dieser theoretischen Verpflichtung Polens entstehen, ist noch offengelassenundvom Völkerbundsrat zurweiterenPrüfung undEntscheidung an den HohenKommissarverwiesen worden, der nun seinerseitsunter ZuziehungderstreitendenParteien nochfeststellen soll,ivas Polen nuneigentlichzutunundzuunterlassen hat,damit der Hafenjederzeitauch tatsächlichvollausgenutzt wird. Hinsichtlichder

politischen Eisenbahnverwaltung in Danzig hatder

Völkerbundsrat unter Ablehnung iveitergehenderDanziger Forderungen, diebesondersdasAufsichtsrechtiiberdiepolnische Eisenbahnverwaltung betrafen, dahin entschieden,dasz erstens Polen fürdieDanziger Eisenbahnlinien einen besonderen Verwaltungsorganismus mit dem SitzinDanzig schaffen, alsodieDaiiziger Eisenbahnlinien organi- satorischaus dem polnischeii Eisenbahnnetz herauslösen musz,unddasj- zweitenssichdergesamte VeamtenkörperderDanzigerBahnenbisauf diewenigenleitenden Beamten aus DanzigerStaatsangehörigen zusammensetzen inusz,mitdenen Polen nicht mehr,wiees bisherin ausgiebigem Masze, durch Ver-schickung nach Polenusw., geschehen ist- uachBelieben umspringendarf. InderFragedespolitischenVer- stolzesgegen dieEntscheidungdesVölkerbundskommissarsbetr. die DanzigerVeredelungskontingente istvom Rat einZuristenkoiniteemit

deinfAuftrag eingesetzt worden,diegrundsätzlichen Rechtsfragen zu pruen.

Danzig hatinGenfineinigenwichtigenStreitfragen einegünstige Entscheidungerzielt. Hatesdamit aberpraktischetwas gewonnen?

IstderVölkerbund iiberhanptin derLage,Polen aneinerFortsetzung seinernun schonseit12Jahren hartnäckigundkonsequentbefolgten Zermiirbungspvlitik, dieschlieszlichzumUntergang derFreien Stadt führen inusz,zuverhindern? Zwar hatderVölkerbiind derFreien Stadt gegenübereineSchutzpflicht übernommen;aber schondie Frage,worindiese Schutzpflicht besteht, ist nichtklar. RatheinerEnt- scheidungdesVölkerbnndrates vom 17.November1920 »scheint« (l) siezubedeuten,dafzderVölkerbund sich verpflichtet, die terri- toriale Unversehrtheit undpolitische Unabhängig- keit derFreienStadt gegen alle Aiigriffe von aufzenaufrecht- zuerhalten. VZas ,,territoriale Unversehrtheit« ist, ist ziemlichklar.

DerBegriffder»pol-itischenUnabhängigkeit«aberläszt so verschiedene Auslegungen zu,dafz schoneinganz ungewöhnlich plumperEinbruch indieDanzigerRechteeintreten mufz,um denVölskerbund .zurFest- stellungeiner VerletzungdieserUnabhängigkeitzubestimmen. Der SchutzderpolitischenUnabhängigkeit Danzigs stehtnur auf dem Papier; denn dieDehnbarkeit diesesBegriffes läsztdenPolen zahllose Möglichkeiten offen,dievom Völkerbund niemals alsVer- letzungenderpolitischenUnabhängigkeit aufgesafzt werden, praktisch aberdieHandlungsfähigkeit Danzigs, seiesdiewirtschaftliche, seies diepolitische Handlungsfähigkeit,mindern undimLaufderZahredurch dieHäufungderFälle allmählich soweitmindern, dafzdiepolitischeUn- abhängigkeiteinleerer BegriffwirdundeinesTag-es nichtsanderes mehrbedeutet alsdieFreiheitderWahlzwischenderKatastrophedes Untergangs unddem»freiwilligen« Verzicht. Dabei liegtdietatsäch- liche Macht ausschlieleichaufpolnischerSeite;unddieseswendet sie schoiningslosan: planmäßig, vorsichtig,immer das EndzielderEin- verleibung Danzigs imAuge,schrittweise dasRechtsgebäude zer- inürbend,indasdieDanziger»Selbständig-keit« hineingestelltworden ist. DerGedanke ist absurd,dafzeinZwergstaat mit400000 Ein- wohnernbeiseinen unausgesetzteu Konfliktenmiteinem 32-Millioneu- staatderAngreifer seinkönnte. Bei dein Mangel antatsächlicher Aicchtsindjuristische Bestimmungen seine einzige VIaffe, dieihrerNatur nachnur eineVerteidigungswaffe, undzwar einesehr unzuceichende Verteidigungswaffeseinkönnen.Während Polen inseinem KampfemitDanzigeine-mfesststehendenundihm erstrebens- wertdünkendeu Zielezii-strebt, dessen Erreichungihmeinen groszen Einsatzwert scheint,ringtDanzigusmdieErhaltung einesRechts- gebäudes,indtases wider seinenWillen hineingezwängtivorden ist.

lPolenhatgegenüber Danzignur zugewinnen deshalb istseine Politik offensia Danzighatnur zuverlieren deshalb istseine Politik defensiv. Polen kämpftum einZiel,daslohnenden Gewinn verspricht, Danzigum dieErhaltung eines Zustandes um »das kleinerelibel«. DieAufsichtiiberdessen Erhaltungistnun indieHand

einer onstitution gelegtworden,die wiederVölker-bund sichin

ihrenEntscheidungen nicht so sehrvon rechtlichenliberleguugeiileiten läfzt, sondern vielmehr nach marhtpolitischen Gesichtspunkten handelt.

LinnhatderVölker-bund wohldieMöglichkeit, sichinRechtsfragen .au dasJuternatiouale SchiedsgerichtimHaagalsGutachterzuwenden;

aberauchhierist«keineswegsdieGewährdafür gegeben, dafzEnt- scheidungengetroffenworden. dienur von juristischenundnichtauch voii politischen Itberlegungenabgeleitet werden;dennauchdasHaager Schiedsgericht istuui so wenigerin derPage, sichdempolitischenDruck

242 WOOWOOWWWW

deriuGenf maszgebenden Mächtezueutzieheu, jeschiverwiegender die Fragensind,dieseinerBeurteilung vorgelegtwerden. Überdiesistder Völkerbuudgar nichtgezwungen, dieGutachtendesHaagerSchieds- gerichts zurRichtschnur seines Verhaltens zumachen—Die letzte Entscheidung liegt immer bei ihm;sieistdaher immerpoli- tisle Wie dCSStokuk,aufdas dieExistenzder Freien Stadt durchVersailles begründet wurde,von vornherein nichtsanderes war als einKomproiuifzwsiderstrebender politischer Ka«inpfziele, so sind auchalleEntscheidungen,diederVölkerbund seit Bestehender Freien Stadt aufGrund diesesStatuts über diejeweils aktuellen Streitfragen gefällt hat, nichtsanderes alseinAusflufz des fort- gesetzten Ringensum dieselbenpolitischen Kampfziele gewesen,beidenen Danzignur- dasObjektfürdiePolitik derAnderen ist.Dazukommt noch ein anderes: dieschleppendeArbeit desVölkerbundes,deren Nachteile umso schwererinsGewichtfallen,alsdemHoshen Kommissar inDanzig nur sehrbeschränkte Handlungsmöglichskeiteneingeräumt worden sind.DenVorteil ausdeniSchneckentempoderVölk-erbunds- arbeit hatausschlieszlirh Polen: Polen kann warten; jespätereine EntscheidungdesVölskerbundes gefällt wird,um so mehr Aussicht hat Polen,dafzesdurch die-se Entscheidung nicht mehr veranlafztwerden kann,dievollendeten Tatsachen,gegen dieDanzig Beschwede eingelegt hat, rückgängigzumachen. VZennnun schlieszlichdocheineEntscheidung zustandekommt,diedenForderungen Danzigs entspricht, —— welche Möglichkeiten hatderVölkerbund dann,um Polenzur Esinhaltung seiner Entscheidungzuzwingen? DieAntwort lautet ganz einfach:

Keinel Denn der Völkerbund als solcherbesitztkeine Exekutiv- gewalt.

"

Man sollte meinen,dafzdiePolen angesichtsdieseroffensichtlich schwachen PositionderFreienStadt DanzigaufdieAnwendungge- ivaltsamerMittel zurEiiioerleibuiigderFreienStadt inihrStaats- gebietverzichtenundsichmitder langsamen,sozusagen ,,friedlichen«

Abivürgung Danzigs begnügenkönnten in derErwartung,dafzdas kleineStaatswesen, dasunter deinfragwürdigen SchutzedesVölker- buiides zusehends verkümmert, früheroder später docheinmal dem

Druck der polnischen Übermacht erliege-nwerde. Den Polen

scheint dieses friedliche Verfahren aber zu lang- wierig, vielleicht auch auf die Dauer zukostspielig zusein; dennsie setzen,wieneue Meldungen bestätigen. ihremili- tärischen Vorbereitungen imKorridor fort,so dafzdieGefahreines polnischen Handstreichsauf Danzig(vielleichtauch auf reichsdeutsches Gebiet).dernachdenbekannten englischen Pressemeldungenschon für dent. Maigeplaiitworden war, von CagzuTag steigt. D ieAk- tivität, die die Polen vor den reichsdeutschen und Danziger Grenzen entfalten, gehtüberdasAusmafz der üblichenVianöoertätigkeit ganz erheblich hinaus. Sieträgt zum mindesteii den«Charakter einer militärischen De- monstratiou, durchdieaufDanzigbzw. Deutschland einDruck ausgeübtwerden soll,oder den Charakter einer Probe- mobilmachuug, deren Harmlosigkeit durch Veteuerungen der VZarschauerRegierung nicht glaubhaft gemachtwerden kann. Nach

neuen MeldungenistimKorridorgebiet eineausFreiwilligenverbänden

zusammengesetzte Reseroea cinee aufgestelltworden.dienichtnur mitKarabinerii, sondern seiteiniger Zeitauchmit schweren

Waffen, Geschürzen, Maschinengeivehren und

Canks ausgerüstetundderFührungaktiver OffiziereundUnter-- offiziere unterstelltworden ist. DieBeschlüsse, dieam 7.März d.Z".

in einer «Besprechung des Kommandierenden Generals des

VHLArmeekorps inChorn mit den Führern der pommerellischeii Weshrverbände bezüglichderSchaffungeinerschlagbereiten Reserve-

armee gefasztworden sind, sindimwesentlichen durchgeführtworden.

DieWehrverbändeimBereichdesVill. Arme-ekorps, dasdenganzeir Korridor umfaszt, sinddenaktiven Cruppenangegliedert,indenall- gemeinenniilitärischen Operationsplan eingeordnet, inihrem Mann- schaftsbestanddurchdieverstärkte Freiwilligenwerbung ergänztundin ihrerAusbildunginallen Waffenvesrvollkvmmnet worden. Linder erwähnten Besprechung hatderLeiter derMobilmachungsabteilunger- klärt, dasz »derRuf des Vaterlandes vielleicht eher

ergehen werde, als mancher es denke; es gelte,

Deutschland ein sür allemal seine Revancheideen auszutr eibe n«. In diesenTagenwird eine Abordnung des Verbandes deritalienischen Frvntkämpfer Gelegenheithaben,sich selbst einUrteil darüber zubilden,obdiese militärische AufrüstungPoleiis lediglichder»Verteidigung einesurpolnischenLandes gegen deutsche Revanchegelüste«dientoder obdahinter nichtvielmehr dieAbsicht einesbewaffneteiiAngriffessteht auf Gebiete, diePolen inVersailles vergebensfür sich verlangtundseitdemniemals zubeanspruchen auf- gehört hat« Vielleichtwerden die ötaliener von ihrerFahrtdurchden Korridor denvon ihrenpolnischen Gastgebern beabsichtigtenEindruck mitnehmen, dasz jederVersuch einer Grenzrevision zuDeutschlands Gunsten unweigerlicheinen Krieg hervorrufen musz,daPolen das strittigeLand niemals kanipflosan seinen deutschenBesitzer zurück- gebenwird. Vielleichtaberwerden sietiefer sehenunderkennen, dafz dieKriegsgefahr auch ohne Rücksicht aufdiedeutsche Revisions- forderiiiig uiitjedem Cage wächst,an demPolen sein gefährliches Spielmitden Waffenso vermessenundfreventlichfortsetzen kann;

vielleicht werden sieeinsehen, das-man dem Frieden

dann ain besten dient, wenn man den Deutschen an

dseii Ostgrenzeii zu ihrem Recht verhilft und den

Polen die Möglichkeit nimmt, eine Macht zu mifz-

brauchen, die ihnen nach dem Urteil der Geschichte nicht zusteht.

Cytaty

Powiązane dokumenty

die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des