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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 3.

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Academic year: 2022

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(1)

«-Ibeschränkungzu

Landsleute,helftBezieher sie das- ,",Ostlaiid.«werdens- .— »Was wir verloren haben, darfnichtverloren leinltt

Wochenschrist sitt »die-gesamte Ostmaik"

HerausgegebenvonE.Ginschelu.Dr.Franz LüdtleeinBerlin.Verlag DeutscherQstbund E.V.,Bln.·Cha· Erscheint wöchentl.einmal. Bezug: DurchdiePostvierteljährl.1H50M. Einzelnummer20Pf.u.5Pf. Postgebühr.

Anzeyseisx

Für jeden

Nr. Z.

l

Berlin, 15.Januar 1932. .

MillimeterHöhe der sgespali. Zeile30Ps., bei Familien-,Grisgruppentsn.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußanden Texta Textbreite1.20M.

Is.Jahrg.

eiiiieiuark unddieLitgrenzen Inhalt: S. Abriistnug undOstgrenze. l S.·26:Polen iiuddieTriliutfrage Z 27: istichraugriiispgktennd Ostlocariio.

Paderewski,Leiter derpolitischenAinerikapropagauda.»—PolitischeOlierichleuen-Pi«opagaiida. RevisiondecsTiktates u TriaiioiiP Ausiveisnug deutscher Lptkmtcm -« S.28: DieLageinDaiizig Die BeziehungenTanzigs zur Servjctuniou JM: Einiuhrdrosfeluugii elen. TieVernichtuug desdeutschen Schulwesens XS.30: PoliiischcrScelenkauf inSiidostpreuszeir —"Wieder Liiitfpionage«inOftprenizew Chinefeu alspolitische Spinne- Aufhebung des deutsch-polnischen Schiedsgericht-T !S.31: Minister Schlange iiber diezukiiuitlgeOithilte Osthilse nnd-Li(iiidiiierk. Aiifivertiiug. s S.32: Siedlungoioesew

Bundesiiachrichteu·.— Viiiidcsarlseit. XS.34: Heiniatnachrichten. .

Und Osjgrenza

(-

Die bevorstehende Abriistnngskonferenz hat fiir die deutschen Ostgrenzeiiihrescharf ausgeprägte Bedeutung: Einerseits erblickt Polen inihrvielleichtseine letzte, sicherlichaber seinebeste Ehance fiireinOstlocarno; andererseits hatDeutschlandhier eine·Gelegenheit,"

siiuter Hinweis aufdieoffensichtlicheGefährdungseinerOstgrerizen durchdasRiistnngsiibergeioicht und den häufiggering bekundeten Aggressivwillen Polens dessenAbriistungfordern. ön politischen Regieruiigskreisen lehntman eineBeschränkungdeseigenen Rüstuugs-

staiides grundsätzlichab· Andererseits weißman aberauch, daß auf derKonferenzmiteinein starkenDruck von seitenderangelsächsischen Länder und Italiens zugunsten einer internationalen Rüstung-Z-

rechiieii sein wird. Angesichts dieser Aussicht empfindet man es peinlich,daßdas den polnischen Abriistungs- politikern so geläufige Argument ooii der»besondere« Gefahrenlage Poleiis zwischen zivei großen, feindlich gesinnteii Nachbarn« seine alte, häufig erprobte ilberzeicgungskraft indemMaßeverliert, iiidem sichdieRichtaiigriffspaktoerhandlungen mitcRußland günstigent-»

wickeln. EsdiirftedenpolnischenDelegierten aufderAbriistungs- koiiferenz nicht leicht fallen,mitdiesemalten Argument-zu operieren,

ieeiiu dieGegenseite darauf hinweisen kann,daß Polens östlicher

Nachbar seine stiedensbereitschaft nichtnur imKellogg-Pakt und Litivinow-Protokoll, sondern auch noch in einem Richtangriffspakt festgelegt hat. Wenn alsoderHinweis ansdieGefahr eines bolschewistischen Angriffes versagt,wirdsichdie polnische Diploniatie wohlmit um so größerem Rachdruck der ,,deutschenGefahr« zuwenden und die Theseaufstellen,daßdie deutsche Gi·enzrevisionsbewegung eine polnische Abriistuiig verbiete, daßdie anderen Mächte mit- hin, wenn sie eine cZiiistungsbeschränkung Polens ermöglichen wollen, ihren Einfluß dahin geltend machen miissen, daßDeutschland seine Propaganda

gegen die polnischen Westgrenzen einstellt und

diese Grenzen garaiitiert. Das istnichtsanderes als die speziell politische Abwandlung derfranzösischen These: ErstSicher-

heit dannAbriistung -

Die-polnischeDiploniatie hataus ihrenfrüheren Mißerfolgen in sderGaraiitiesrage gelernt:Das Zustandekommen einesOstlocarno ist TMJahre 1925nichtnur an derWeigerung Stresemanns, dieVer- saillerOstgrenzen anzuerkennen,alsvor alleman dein Widerspruch derEngländer,diesich nichtzueiner Garantie dieser Grenzen hergeben wollten, gescheitert. Polen hatsichiiiitdieserEiiistelluiig Englands (undAmerikas) abfindenniiissen.Esverlangtheutenicht mehr,daß sdlEiP MächteselbstdieGrenzengarantieren, sondernnur noch, daß sie ihrenEinflußdahin geltend machen,daß Deutschland eine Grenz- garantie gibt. In diesemSinne istdiepolnischeDiplvinatie uiid Propaganda während der letztenMonate inden augelsächsischen Ländern sehraktiv gewesen. Lindiesem Zusammenhange ist z.V.das Proiekt einer »nioral is chenA briistung«,dasZaleskiim Herbsto.I. inGenf iiberreicht hat und das eine iiiternatioiiale Konvention iiber strafrechtlicheVerfolgung von Kriegshetzereien vor- sieht,zunennen, da es(soabsonderlich es auchanmntet,daß diese --.Ulol·alisrheInitiative« gerade von demdoch reichlichvorbelasteten Polen ausging) recht geschicktderenglisch-amerikanischenGedanken-— und

:-

Gefiihlsivelt angepaßt ist. AuchdieLondoner Reise Zaleskis imDezember v.Z.hat vermutlichinersterLiniedemVersuchegedient, die politischenKreiseEnglands fiireine Verkvppelung der Ab- riistungsk undder·0stlocarnofragezugewinnen. siir dieAktipität der polnischenPropaganda in Amerika istes be-"

zeichnend, daß z.V.eineso einflußreiche Zeitungwiedie,,Aeivgork Ciiiies««in ihren Spalten den bekannten polnischen Publizisten Polsak·ow-AugurimSinne der polnischen These:»Erst Grenz- garantie dannAbriistuiigl«zuWort kommenläßt.Auchderpol- nische Votschafter Zilippowicz hatdieamerikanischeRegierung -ivohl in diesemSinne unterrichtet, als er zur Zeit des französischen Anierikabesnches in Washington seineDenkschriftzum Korridor-—

problemüberreichte,um dem Vorstoß des Senators Vorah zu parieren. Auchwenn esFrankreichgelingt,dieAbriistungvon iieuein zu verschleppeii,indem es eine iiiternationale Untersuchung des deutschen Rustungsstandes durchsetzt, istdamitzurechnen, daß Polen versucht,die cziiistuiigsniijdigkeit der aiigelsächsischen Mächte—.diese vielleichtniewiederkehrendeEhance imSinne

eines Ost-locarno auszunutzen. Deutschland, das die

RevisionseinerOstgrenzenfordert,wird von den polnischenDele- giertenalsdas größte Hindernisderpolnischen Abriistunghingestellt

werden. Wenn es Polen gliickt, mit seiner These

durchzudringen, dann ist die Gefahr eines Ost-

locariio wieder akut; denn England, Amerika undItalien,

beidenenalsGegenspielern Frankreichs dieEntscheidungliegt,werden vielleichtbereit sein,derpolnischen Auffassungzufolgen,wenn sie dadurcherreichen zukönnen glauben,daßdieKonferenz, dienach jahrelangenBemühungennun endlich zustande kommt, wenigstens nicht völlig ergebnislosbleibt.

Vielleichtwerden diese MächteinderAnnahme,Deutschlanddurch

einen Kompromiß inder Garantiefrage dieZustimmung

erleichtern zu können,auf den französischen Gedanken

eines befristeten politischen Waffeiistillstaiides zu-

riickgreifen wollen.obwohlsie wissensollten, daßdieZumutung, aus dieDauer von fiinfoderzehn Jahren aufjedeKritik amVersailler Grenzsgstemzuverzichten, seinerzeitvon deutscherSeite mitderselben Eiitschiedenheit wie eine zeitlich unbegrenzte Vollgarantie abgelehnt worden ist,undzivar mitvollem Recht abgelehntwurde,da es ja selbstverständlich ist, daßeineunerträgliche Grenze dadurchnichter- träglicher wird,daßesverboten ist,iiber ihrellnerträglichkeitzu sprechen,und daferner dieGefahr besteht,daß Deutschlands Zu- stimmungzueineniipolitischen Waffenstillstandvon derGegenseiteso aufgefaßt wird,alsobdieGrenzrevisivn fiirDeutschland inWirk-«

lichkeitgar nichtdiedringlicheAngelegenheit wäre,alsdie sievon der deutschen Propaganda täglich hingestellt werde. Auch im giinstigsteii Falle.d.h. iveiiii ineinsolches Vsaffenstillstandsabkoinnien eineKlauselaufgenommen werden sollte,diedasdeutscheRecht auf Revision grundsätzlich bestätigt,ivijrde sichDeutschland bei der Geltendmachung diesesRechtes nachAblauf der Stillhaltefrist dem Einivaiide ausgesetztsehen, daßesdoch nichtmehrdieAbänderung eines Zustandes fordern könne,den es einmal,ivenn auchnur be- fristet,so doch inunerhinfreiwilligalserträglichanerkannt hat.Aber nichtnur beiDeutschland, sondern allem Anschein nach anch«

(2)

bei Polen selbst wiirde das Projekt eines poli- tischen Waffenstillstandes auf Widerstand stoßen.

Man hatinPolenwohlim vergiangenen Sommer gegendenLavalschen Vorschlagnichts einzuwendengehabt,dadiesereinen einseitigen deutschen VerzichtaufErörterungder Grenzfrage enthielt. Man weiß aber,daßein entsprechenderVorschlag aufeiner inter —- nation alenKouferenzkenn anders formusliertwerden könnte,als alsallseitiger VerzichtaufGrenzerörterung, daß also auchdie polnischeSeite fürdieDauer des Waffenstillstandes nichtnur ihre eigenen, auf deutschesGebiet gerichtetenAnnexionspläne, sondern auch ihr Verlangen nach endgültiger Grenzgarantiedurch Deutschlandzurückstellen müßte.Außerdemwürde man InPolen keinesfalls bereit sein,anzuerkennen,daßeine nur befristele ZurürkstellungderdeutschenRevisionsforderung diejenigeSicherheit derpolnischen Westgrenzen bietet,dieman nachderThese,,Erst Grenz- garantie dannAbrüstungt·· für erforderlich hält. Demnachscheint

der Gedanke eines politischen Waffenstillstandes

auf der Abriistungskonferenz nur wenig Aussicht aufVe rwirk lichungzuhaben. Wenn,wiePolenesoffenbar wünscht,auf dieser KonferenzdieOstlorarno-Frage zurDiskussionge- stellt wird,dann wirddas voraussirhtlichkaumanders als imSinne

finerdeutschen Vollgarantie fürdie polnischenWestgrenzen ge- chehen.

GegenüberdieserBegründung der alten polnischenGarantie- forsderung istdarauf hinzuweisen, daßnachdem gegenwärtigen

Stand der Ding-edie Ostgrenzenfrage hinsichtlich der

Möglichkeiten, die für Deutschland bestehen, gar

keine militärische Angelegenheit ist,daßes also

völlig verfehlt ist,die Grenzangelegenheit und die Abriistungsfrage indieser Form inZusammenhang

miteinander zu bringen. Denn Deutschland hat sichin

Locarno zwargeweigert, die Ostgrenzen ebensowiedieWestgrenzenan- zuerkennen;eshatsichaber verpflichtet,dieRe visio nnurmit fried l iche nMitteln zubetreiben undaufdieAnwendungvon Gewalt zuverzichten. Deutschlandhatdamit sein Möglichstes getan.

.Weiter -und vor allem aber wird die Auffassung, daßPolen erst abriisten könne,wenn Deutschland die Grenzen garantiert habe, durch einen Vergleich des beiderseitigen Rüstungsstandes adabsurdum zu führen. Rur ein sicher- heitswahnsinnigerFranzos-e,einangstkrankerPoleoderein pazifistischer Landesverräter, wie Fr.W.Förster, kann auf den Gedanken kommen,daßDeutschl-and selbst wenn es wollte eine

""Sslnne kann überhaupt nicht die Rede sein.

Änderungderder-zeitigen Ostgrenzeu mit Waffengewalt herbeiführen könne.« Von einer deutschen Gefahr immilitärischen

Wenn

Staat über militärisch allge-

sicherte Grenzen beklagen kann, dann ist das

ZionsgEtsVIlZNicht Polen. Wie solltedenn Deutschland einen ngriffskrieg gegen seine waffensstarreniden Feindeführen dieses Deutschl-and,daskeineMislitärflugzeuge,keinechemischen Kampf- mittel,keine Eansks,keine schweren Geschütze besitzt,das auf je1 kmGrenzabschnittnur einengeringen Bruchteil derden Polen zurVerfugungstehendenMannschaften, Maschinengewehre usw. auf- stellenkann, und dessen»Befestigungen«bei Könsigsbergoder Küstrin sichimVergleich-zu dem,was FrankreichundPolenanihren Grenzen gegen Deutschland angelegt haben, wie eine Karikatur moderner Verteidigungswerke ausnehmenl Es istoffensichtlicher Unsinn,wenn Polen behauptet,daßes nichtabrüsten könne,weil es befürchten müsse, daß sich Deutschlanddie ihmentrissenenGebiete einesTagesmitWaffen-gemalt zurückholen werde. Einenmilitärixschkll Angriffauf ihreWestgrenzen haben sie nichtzubefürchten,daZUihm auf-deutscherSeite alleVoraussetzungen fehlen.

"

Ze krasserdas Mißverhältnis desRüstungsstandesan denOst- grenzen wird,umso stärkerwirdfürdiePolen derWunschundder Anreiz, ihreliberlegenheitineinemAngrisfauszuproben. Wenn sich nichtetwa schon vorherzumEinmarscheineGelegenheitbietet,dann werdensiegewißnichtzögern,einen Grenzrevisionsbeschluß der Mächte, sofern er für Deutschlands Gunsten ausfällt, mit einem Angriff auf deutsches Gebiet zubeantworten. Wenn alsoeinmal imUrteil derWelt alldie brüchigen ,,Arg-umente«zur Grenzfrag·e,mit denen die polnische Propaganda umgeht, versagen,wenn sicheinmal selbstdiePolitik der ,,vollendetenTatsachen« gegenüberder deutschenRevisivnsbewegung nicht mehralsstsichhaltig erweist,dannwillPolennoch auf dieses letzte Argument,asuf seine militärische Rüstung, zurürkgreifenkönnen. UndI eswirdsichdann nicht dar-auf beschränken, das,was esschon besitzt, gegen diedeutsche Forderung unddenBeschlußderMächtezube- haupten; sonderneswird,allesaufeineKarte sehend, seine bewaffnete Faust auch noch nachdemungeschütztendeutschen Grenzlandausstrecken.

Dasheißt aber,daßdie deutsche Ostfrage im Grunde eine militärische Angelegenheit istunddaßdieVersailler Grenzen,dieDeutschlandniemalsanerkennen wird.solangeeineKriegs- gefahrbleibenwerden,solange Polen nichtzurAbriistunggezwungen

seinwird. Dr.K.

sich im Osten ein

Polen und die Tributfrage.

Esmutet aufdenerstenBlick sonderbaran,daßdieCributfrage vonderpolnischen Presseschon seit Wochenmitgrößerem Eiferbe- handeltwird,alsdieAbriistungsfrage. Esscheint, daßman sichin der letzterenFrage unter demSchutze Frankreichs ziemlich sicher fühlt.önderTributfrage aberschienman schon seit längerer Zeitgrundlegende Entscheidungenzufürchten,dieauchdiepolnische Politik schwer treffen können, obwohlPolenindieser Frage formell eine durchaususntergeordnete Rolle spielt. Man weißin Polen aber,daßdiegesamtepolnische Politik mittelbar oderun- mittelbar aufderEribsutpolitikFrankreichsaufgebautist. Man sieht inderEinstellungderEributzahlungen eineschwereundnachhaltige ErschütterungdesgesamtenVersaillerSystems,denAnfangvom Ende des»gehei-ligtenCraktats von Versailles«,indemdieExistenzdes poslnisrhenStaates verankert ist. önsbesondere fürchtetman wohl, daß, wenn Frankreich einmal keineTribute mehrvon Deutschlanderhält, auchPolendasinfinanziellerHinsichtzuspüren bekommen wird,da man sich ja wohldarüber imklaren ist, daßvieles von dem,was zur Stärkung Polens imKampfgegen Deutschland geschehen ist,mitden Geldern bezahltworden ist,diedermächtige Bundesgenossean der Seine vorherals Tribut aus Deutschland herausgepreßt hatte. Es ist deshalbverständlich, daßdieErklärungdes Reichsk-anzlers, daß Deutschlandweder jetzt nochinZukunftCribute zahlen könne, auchin PoleneineungeheureErregunghervorgerufen hat.

Das größte poslnilscheBlatt, der,,6lust r.Kurs Eodz.«, z.B.

bezeichnetdieErklärungdesReichsskanzlersalseinenfast usnfaßlichen Fehlerderdeutschen Politik. DieinnereLag-einDeutschl-and übean dieGehirnederdortigenStaatsmänner einenderartigen Druck aus, daß diesedieFähigkeiteines klaren undnüchternenUrteils ver- lieren. (l)Man könnesichdieErklärungnur als die ersteRate deuten,dieaus demFondsdesgesunden Verstandes undderelemen- taren politischen Klugheitgezahlt wird,um dieDienste Hitlerszuer- kaufen,dessenProgramm darauf beruhe, Deutschlandund Europa derAnarchieunddemUntergangzuweihen. (l)

Der derRegierung nahestehende,,Kurjer Poranng« meint, daßdieErklärungDr. Brünings dieganze Welt erschüttert habe;

denn dieWelt gebe sichzugern Eäusschungenhin,und es seiihr peinlich,wenn sie aus-diesen Cäuschungenvbrutal wachgerufenwerde.

DieTatsache, daßDr.BrüningdenBotschafter Englands alsVer- trauten diesesungeheuerlichen Wahnsinns (l)auserwählt habe,sei nichtohne besondereBedeutung, undman habees hiermitkeinem Zufallzutun. Das Spielseimit vollem Bewußtseinabgekartet worden. Hier räche sich auchdiePolitik der Zugeständnissedes HerrnBriand, derdaran nicht habeglaubenwollen, daß,wenn man Deutschlandden kleinen Fingerreicht,es dieganze Handbis zum Arm ergreife. RachMeinungdesBlattes istesan derZeit,die Kontrolle übersDeutschlandzuerneuern,

Der,,Dzien Polski« schreibtu·a.«: DeutschlandhabeEuropa wiederum ineineLageversetzt,aus derman schwereinenAusweg finden werde;dennessei nicht bekannt,obdieKonferenzinLausanne überhaupt stattfindenwerde. DieFragewerdenoch durchdiebisjetzt nochnicht geklärte LagederRegierung Lavals inFrankreich kom- pliziert. Eines seigewiß, daßdieser Schachng das Vertrauen vollends untergraben werde, dessen sichderReichskanzler ingewissen internationalen Kreisen erfreute. (Der »Dzien Polski«kann beruhigt sein.Rur inPolenundFrankreichkanndiesVertrauen erschüttert werden. Unddort hateseigentlichniemals bestanden.) Dies könne Europa einen großen Schadenbringen,einen nochgrößerenaber Deutschlands

· «

Der nationaldemokratische ,,K-urjer Warszawski« stelltfest, daßder Schritt Brünings dasselbe bedeute wie die Erklärung BethmannsHollwegs überdenVertrag mitBelgien,deneralseinen FetzenPapier bezeichnete. Bei einer solchen Einstellung müsse,dem ,,Ku-rjer War-szawski«zufolge, die Grundlage dergegenwärtigenBe- ziehungenzwischendenzivislisiertenVölkern erschüttertwer-den. Das schlsmmste sei, daß BrüningseinenSchritt wahrscheinlichimEin- vernehmenmitEnglandundAmerika unternommen habe.Das rechts- stehende ,,ABEu stellt fest, daßder,,gemäßigte«Kanzler Brüning das.getanshabe,was man erstvon Hitler erwartet-hätte Auch dieses Blatt zieht Vergleiche zwischen BrüningundBethmann-Hollweg. Der Ansichtdes»ABE«zufolge unterliegt eskeinem Zweifel,daßman gegenwärtigineineentscheidende Phase desKampfesum denVer-«

saillerVertrag getretensei. Ein Siegder-Deutsch-eninLausanne würdebedeuten,daßweiteren Vertragsrevisionen Torund Türge-«

öffnetwiirden.’ Der nationasldemokratissche,,Wieczor Warszawski«·

glaubt, daß ReichskanzlerBrüning seinenSchritt weniger deshalb unternommen habe,weilDeutschlandnicht zahlen könne,alsvielmehr deshalb,uminersterLiniedenVersaillerVertrag umzustvßen.

Die offiziöse ,,Gazeta Polska« stellt zunächst fest, daßdie Partie von allen verloren worden sei. AndieStelle von Ver- ständigungundVerstehenseidieMethode derSchaffung von Tat- fachen getreten. DieseMethode seider Welt durchdieDeut-schen aufgezwängtworden. Dem Anscheine nach hätten Amerika, England undFrankreich verloren und dieDeutschengewonnen. Das seiin Wirklichkeit aber anders. An dieserStelle schreibt die«Gazeta Polska« wörtlich: »Es isteinUnterschiedzwischeneinemVertrage und einer Erpressung,zwischendem Unglückund dem Hochmut, zwischen derUnmöglichkeitderDurchführungeinesVertrages unddemBruch eines Vertrages« Das Blatt stelltdann weiterhin fest,daßdie Deutschenseit Brünings Erklärung aufgehört hätten, Opferzusein;

unddassei ihrnichtwieder gutzumachenderVerlust. Jetztlägen»die Karten offen,undeinzweitesMal würde es den Deutschennicht gelingen,mitfalschenKarten zuspielen,

Cytaty

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bewaffnet, um die deutschen Kinder zu verpriigetn. Dabei haben sich die deutschen Jungen »auch zur Wehr gesetzt. ön detn Kampf istitun der»1)sahrige Sohn eines politischen

die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.