• Nie Znaleziono Wyników

Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 22.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 22."

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr.Franz LüdtkeinBerlin.

Erscheintwöchentl.einmal.Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer 20Pf.u.5Pf. Postgebühr.Anzeigenlreis: Für jeden Millimeter Höheder 6gespalt. Zeile30Pf., beiFamilien-, Grlggruppensu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenTextaufextbreite 1.20 M.

Nr. 22.· Berlin, 27. Mai 1932.

l13.Jahrg.

Inhalt: S.253:Ober-schleifeniinSpiegelderPolenbundpreiie .-"S.-2-Z4:Die,,9Jiaftenteii«desHerrnvon Gerlach S.ZöötEinverunglückterEntlafttiiigsuersiirli. s S.-.1-')ti:Ein uirtnoser Liigneiz Ter Krorridor-Vorstoß deg-,,Tailn Eijpresi«. ;,NeivYorkInnre-«iiberdieGefahren fiirTaiczig. l S.25-7: Ter Viilferliiiiids- MkunddieTauzjgcxsskukstingcntk Der VITVLinTanzig. DiepolitischePsadsindertagnng inTanzig —- Nener Kur-z inMeinel? iS."258: Schließnngpol- itischerMinderlieitsschnlen. —- Poluifche Ziichthanonrteile gegen deutsche’Iolizscilieaiittc.sS.259:EinpolllischckJvllkilalist DieAgrarbefchwerde. TieKlage desJiirsten PlesiiniHangDieVernirhtnng der-nieisirnthciiisclien Schulwesens. lS.260rEine »nationalsoziatistifche« Partei inPolen. Zioangsiiersteigernngen der1iichtfanicrnnggfiiliigen Ostliilfc-(83iiter? Tas- baherifche Osthilfegeliiet.»Derjunge-—Oftiiiiirker«.Entschädignugsivescn· Bitndegarbeit iS.262: Heiiiiatitachrichteii." Beilage:

GlierschlefienimSpiegel der Polenbundprefsep

.

DiePolenbnndpressekann sichüberdenWahlmiszerfolgderpol- tur- undStaatsgemeinschaft zubekunden. Als,,Polen«,wieesdie s«tttschenMinderheit nochimmernicht beruhigen. Siesucht dessenUr- Polenbundpresse gern möchte,kommen die387439 Oberschless-ier,die sacheti natürlich nichtinder,,Diktatur desDr.Kaczmarek«,derdie

nationaldemokratisrhen und christlich-demokratischenKreiseinPolen ebetisoioiedieOppositionellensderpolnischeit Minderheit in Deut-sch- land selbstdieSchuld ait derNiederlage zuschreiben. Sondern sie machteinzigundalleinden»deutschenTore-or«dafiirverantwortlich, daszam 24.April nur57 700 politisch-katholi.scl)eStimmen abgegeben worden sindundnicht72 000,wiebeidenLatisdtagswahlenvon 1928 oder gar82 200wiebeidenLasndtagswahlenvorn Dezember1924.Zu- nächst istdiePolenbundpresse, um denUmfangderNiederlage nicht garso groberscheinenzulassen,be-

sichindieZähilbogenmit,,DeutsschundPolnisch« eingetragen haben, keinesfallsinBetracht. Man kann nochweiter gehenund auchdas ,,Polentum«eines Teiles jener155 069Personen inZweifelziehen, dienurPolitischalsihre Mutterspracheangegeben haben. Dennauch fvon diesen haben119364Person-en (a-lsoetwa fünf Sechstel)iiiden Zählbogen ausdrücklich vernterkt,dasz sie auch Deutsch verstehen,so dafz alsonur etwa 35 000 nur polnisrh sprechen-de Personen inganz Deutschobersschlesien übrigbleiben.Und selbst diese ,,Polen«sprechen

—- keinPo«lnissch,wie«ihre angeblichen »Volksgensossen«aus Kon-gresz- polenundGalizien, sondern ihre

«ni«iil)t,dienationalpolitische s

Bedeutung der letzten

»Preusjenioahl, namentlichwas ; Deutschoberschlesien Fragezustellen. TrotzderLehre i vom durchaus preußisch-deutschen"

Charakter Deutsthoberschlesiens, die sieaus derTatsache, dafzdortins- gesanitnur etwa 28000 politische Stimmen abgegebenworden sind, eigentlich ziehen sollte, hält sie nach wievor an ihrerBehauptung fest, dass OberschlesieneinLandmitpol- itischer Mehrheit sei.Siegeht,uin daszu,,beweisen«,oondenErgeb- nisseiiderVolkszählung oon 1925 ans; dabeisetzt sie sich nicht nur über diedochwirklich nicht mehr unbekannte Tatsachehinweg, dass SpracheundRationalgesinnung sichin deröstlicheuMischoölkerzono nicht decken,sondern sie schreckt auch nichtvor einerglatten sälschungder --

statistischen Ergebnisse zurück.So wirdineinemArtikel derOppelner

»Roiviug Todzien.ne«unddes,,DziennikBerlinski«vom 5.Mai dieses Zahres (Rr.103) dieZahlder»politischen«Einwohner Dentschober- schlesiensmitüber542000angegeben. Tsist notwendig,diese Zahl richtigsusteltetr cBeiderVolkszählungvom 16.Zuni 1925hatten in DentschoberschlesienalsMutterspracheangegeben:

Deutsch . . . . . . . 822277Personen= 59,62o.H.

Polnisch . . . . . 155 069 »

= 11,2-l »

DeutschundPolitisch . . 387439 »

= 28,09 » DieoondenPolenbundblättern aiigefiihrte Zahlvon542000»Polen«

istalsodadurch zustande gekommen, daszdiePersonen,diePolitisch,und diejenigen,dieDeutschutid Politischals Muttersprache angegeben haben,kurzerhandzusannnengeworsen undals,,Polen« firmiertwor- densind. Das isteingänzlich uiizulässiges Verfahren; denn erfah- rnngsgseinäsjskommtinderTatsache,dasseinOsberschlesier Deutschund Politischals Muttersprache angibt,derWille desBetreffenden zuiu Ausdruck-, seine gefiihlsinäszige Berbuudenheit niitderdeutschenKul-

anlangt, in

i i l

i

i

l

«-..«.-,,».»«...

erWagenderElbinger 0stbund-0rtsgruppe im aufderPsingsttagungdesB.D. A.

starkeIdee.

oberschlesisrhe Mundart, diesich sehr wesentlichvomHochpolnischenunter- Escheidetund durchdie700jährige

Vserbundenheit mitdem deutschen Kulturkreis fastzueitler deutsch- slawischenMischsprache geworden ist.DasallessiehtaberdiePolen- bundpresse nichtein.Siebleibtbei ihre-n542 000,,Polen«undbehaup- tetsogar noch, dasz auch diese Zahl nocherheblichzuniedrig angesetzt sei, daszdieZahlder,,Polen«in Deutschoberschlesienfiirdas Jahr 1925 auf,,fast700000« geschätzt werden müsse,unddaszunter Be- rücksichtiguiigder natürlichenZu- nahmeimLaufederletztensieben Jahregegenwärtig ,,miteinerMil- lionPolen«.zu rechnen sei.Auf dieseWeisekommtdiePolenbund-

, «

pressedaitnallerdings zudemTr-

gebnis, dass ,,fastdasgesamteVolk

"

Oppelner Schlesien politisches Volkist.« sürdieTatsache, dasz von dieser 1Million ,,angeblicher Polen«,unter dienen sichetwa 650000 Wählerbefindenmögen,nur 28 000polniisrheStimmen auf-gebrachtwerden konnten, hatdiePolen- bundpresseitur eine Erklärung:den ,.deutscheiiTerror«. Matt stelle sichvor: dieserangeblicheTerror solldaran schuldsein,"das5non 650000 (angeblich)»politischen« Wäshlernmehr als 95o.H. für deutsche Listengestimmthaben,dasznur knapp 5v.H.sichge- traut habensollen, »dem deutschenTerror zutrotzen«.Der Gedanke istabsurd. Tiiie gesundeund lebenskräftigeIdee ist nochniemals durchTerror vernichtet worden. Märtyrer sindimmer diestärksten Propagandisten derUiiterdriickten gewesen. Diepolnische Minderheit istaber weder unterdrückt worden,nochoerkorpert sieeine lebens- Wenn diePolenbundpresse trotzdemdabei bleibt,den Terror siirdieNiederlage verantwortlich zumachen,dann fällt sie selbstiiber das ,,Polentum«inDeutschoberschlesieneinoeruichtendes Urteil. Aber was istdasschon fiirein,.Terror« gewesen,dersetzt dazu herholteniiiitsj,denWahlmifzerfolgzu.,erklären«lWir kennen jadieGewohnheit der politischen Presse,einepolitische Vsirtshanss

tTextS.261.)

(2)

MOWMWWOOWOOOWWMOWØWØW

debatte ziieinerRiesenrauferei aufzuba·uschen;undivirwissenja, dan diesunktionärederpolnischen Minderheit daraufdressiertsind,eine vielleichtwirklichderbe Bemerkungzueineinblutigenliberfall»aus- zugeftalten«. Istindein ganzen letztenWahlkanipf auchnur ein einziger derartigerBall geivaltsanierWahlbehinderung derPolenvor- gekommen, wieer imWahlkampf derdeutschen Parteien unterein- ander anderTagesordnung war? In diesem Wahlkampf, derunter dem ZeichenderRationalsozialisten stand.ginges um ganzandere Dinge, als darum, obdiepolnischskatholische Volkspartei 10000 Stimmen mehroderwenigererhaltenwürde, zumal javon vornherein nur diejenigenan dieMöglichkeit,inOberischlesien50 000 polnifche Stimmen unddamit einen polnischen SitzimLandtag zugewinnen, geglaubt haben,die sosehrinihrerauf falschen Hypothesenauf- gebautenWahnwelt leben,wieesbeidenLeutenvvni Polensbundder sollzuschein scheint.

Wenn man diePolenbundprejse durchsieht, findetman,daszneben demZentrum diecZTSDAP.diejenigeParteiist,dieman impolnischen Lager alsgefährlich empfindet unddaher alsdenHauptträgerdes angebliche-nTerrors brandmarken möchte.Auf welchenTon die cÄußerungen dieser PresseüberdieRationaslxsvzialistenabgestimmt sind, lässt sichz. B.auseinemArtikel ersehen,deram7.Mai d.Z.in den

»Rowiny Eodzienne«unter dembezeichnendenTitel »DieSeuche·des Hitlertums imLande derPiasten« erschien: »Einimallgemeinen grofzerVoinhundertsatz derHitlerstiiiiinen«,heisztesda, »istinpol- nischen Dörfern abgegebenworden. sürdienationalsozialistische Liste habenvieleunserer(l)Wirte gestimmt,dieman sowohl bezüglichder wirtschaftlichen Lagealsauchder nationalen Gesinnung als so ausgeglichen betrachten konnte, dafz siedenHitlerschen ,Zahrmarkt- schreiern« nicht erliegenwürden. DasselbegiltfürdieArbeiter- bevölkerungundfürdieJugend,diederHerkunftundderSprache nachpolnisch sind.«DieBehauptung, dafzausgerechnetdieRazisin Oberschlesien ihrernationalen Gesinnung nachimGrunde Polen sein sollen,wirdinnationalsozialistischen Kreiseneinedurchausberechtigte Heiterkeitauslösen.DieebenzitiertenSätze (-die übrigensaus der

254 MWWWW WWOOOOWWM

Jederdes polnischenProvinziallandtagsabgeordneten undGemeinde- vorstehers von Markowitz, Arkadius Bozek, stammen) zeigen recht deutlich, zu welch phantastisschenWidersinnigkeiten die politische Agitatioiiihre Zufluchtnehmenmufz,um ihreBehauptungvom Vor-—- handensein der einenMillion »Polen«inDeutschoberschlesienauf- rechterhalten zukönnen. Einerseits werden dienationalsozialistischen Wäihler Oberschlesiensvon derPoleiibundpresseals»irregeführteund betörte Polen« bedauert, andererseitswer-densieaberauchalsTerm- riftenbeschimpf,die»invollen ZügendenGeiferdesgeistigen Giftes geschöpft« haben. Zur Charakterisierung der polnischen Bericht- erstattung iiber angeblicheTerrvrfällegenügtes, einen Zallzuer- wähnen,derdietypischen Merkmale derpolnischen Lügentaktik anf- weist:InThronstau, einem DorfedesLandkreifes Oppeln, ist nach demBericht der»Rowing Todzienne«vom 1.Mai einslugzettel- verteilet der polnisch-—katholischenVolkspartei namens Dobis vom Gemeindevorsteheran derZettelverteilung behindert undvon Anders- denkenden »in bestialischer Weise aufdenKopfgeschlagenundzu Boden geivorfenworden«..InWirklichkeithattenalleParteien inEhronstau untereinander vereinbart,vor derKirchekeine Zlugblätterzuver- teilen. Alseinzigevon allenGruppensetztesichdiepolnische Partei überdiese Abmachung hinweg,indemsiedenerwähntenDobis vor der KirchezurVerteilung von Propagandamateriial unter dieKirchgänger aufstellte. Unter BerufungaufdieVereinbarungderParteien wurde Dobis nun voni Gemeinsdevorstehervom Kircheneingang verwiesen,wo- bei einige Dorfbeivohnerwohletwas nachgeholfenhaben,abernichtin derArt,dafzGrund vorhanden wäre,von einer»bejtia"lischenMid- handlung«desDobiszusprechen. Trotzdem brachteesdasPolenblatt sogar fertig,einBilddesDobis zuveräffentslichenundaufdieblutigen Rarben hinzuweisen,diedieserbeider»Prügelei« angeblichdavon- getragen habensoll.DiesesBild ist,wie Dosbisselbst ausdrücklich erklärt hat,ohneseine Einwilligungveröffentlicht worden,und die Rachen,dieaufdemBilde ichtbarsinsd, stammenvon einem Unfall her,denervor etwa sechs hrenmitdemRad gehabthatl Mit solchen »Märtyrern«kann man freilich keinen Eindruck machen!

Die ,,Maftenten«des Herrn von Gerlach.

Hellmutvon Gerlach, dessen zweifelhafteRollein derPosener Frage 1918unvergessen bleibt, hatinletzter Zeitwieder besonders häufigdas dringendeBedürfnis,inhoherPolitik zumachen. Erliebtesdabei, seine journalistischenErzeugnisfeimBerliner »s- Uhr-Abendblatt«und im»DortmunderGeneralanzeiger«zumBestenzugeben. Diegegen- wärtigeHochspannunghält dieser pazifistische 0st»politiker« offenbar für besondersgeeignet,uns anseiner Weisheit teilnehmen zulassen- Voruns liegteinArtikel,betitelt»Die deutsch-po-lnischeKriegsgefahr’·

(»Dortmunder Generalanzeiger«vom 19.Mai d.Z.,Ar.129). sür GerlachsinddieMeldungenenglischerBlätter überpolnischeAngriffs- absichten auf Danzig »Ma-stenten vorsintflutlichensormats·«-,von denen

»in Danzig selbstkeinernsthafter Mensch«und»in Polen natürlich erst recht niemand etwas wufzte«.Wir erinnern unsdabeidaran,dasz derMann,derdiejetzigen polnischenAngriffsabsichtenso entschieden leugiiet,,mitderselbenBestimmtheit imDezember1918diepolnischen Aufstandsabsichten inPosenabgestrittenhat, was wohlausreicht,- umdenWert seinesUrteils überdiegegenwärtige Lagezucharakteri- sieren.Im übrigenbeschränkt sichdiepolitische Weisheit dieses Ost-

»politikers« darauf, die Rationalsozialisten inderüblichen Weisezu kritisieren. Das könnteman ohne besonderesInteressezurKenntnis nehmen,wenn Gerlachesnicht täte,umdenPolenunter dieArme zu greifenundDanzigzuschaden. Erspricht davon, dafzinDanzig »der Hakenkreuzterror wütet«, dandort»Wild-West-Berhältnisse« herrschen, daszdieDanziger Polizei,,kein ausreichender Schutz fürdieBedrohten«, nämlich für Juden,SozialistenundPolen, sei, daszsichüberdie GerichteunddieStaatsanivaltschaft inDanzig»nurUngiinstigessagen«

lafse usf.Gerlachschreibtalsoganz, wieseinepolnischen sresundees wünschenundbrauchen diese Freunde,diesich feit Zahrenum einen ,Vorwandbemühen,inDanzigmitWaffengewalt »die RuheundOrd- nung wiederherzuistelten«.DieFreundschaft Gerlachs fürdiePoslen reicht nochweiter;ertut ihnen auchdenGefallen,denDanzigerVölker- bundskoinmissar,Graf Gravina, anzugreifenundihneinereinseitig nazi- freundlichen Einstellung zuverdächti-gen.»Er istleidenschaftlicher sa«schist«,sagter vom GrafenGravina, »und sympathisiertinfolge- dessenmitdenTendenzenderjetzigen Danziger Regierung.... Offen niusz gesagt werden«,meint Gerlachdann weiter.»danGravina bisher nichts Wirksames getan hat,um deinfaschistischenTerror inDanzig einEnde zumachen. Eswäre rechtwünschenswert, dasz sichder

«V"o·lkerbundeinmal mitderFragebefasse,obnichtbeiderdelikaten StellungDanzigs,wo dasHauptübelaus derfaschiftischen Herrschaft entquillt,einRichtfaischistalsKommissar mehram Platzewäre. Sehr zuerwägenwäre auch«, sagt Gerlach schliesleiich, »vbes sich nicht empfehlenwürde,inDanzigeiiieVölkerbundspolizei einzurichten...«

Gerlachempfiehlt alsodieAbsetzungGravinas unddieBeschränkung derDanziger Hoheitsrechtedurcheine »B«o«lkerbun-dspolizei«,diesich

—- wieman wohl annehmendarf —snach GerlachsAuffassungausallen müssen Neubestellungen auf unser,,Ostland«für·

Unver- den Monat Juni aufgegebenwerden. Bei

» « später erfolgendenBestellungenist eineSonder- zugltch gebührvon 20Pf.zuzahlen. DerBezugspr.fur Juni beträgt0,50Mart (ohneZustellungsgebJ

anderen Menschen,nurnichtausDeutschenzusammen-setzendürfte. Das istesgerade,worum sichdiePolen seit Jahren bemühen:Siewollen keinen Mann auf-dem DanzigerVölkerbundskommissarspostenhaben, dersichdesverbrieftenundmoralischen RechtesdesDanziger Deutsch- tumsannimmt. Siewünscheneinen ihren Wünschen gefügigen Menschen anf diesemPosten, einen»Richtfaschisten«,wieGerlach sich ausgedrückt hat sollteer sichetwaselbst fürdengeeignetenMann für diesen Postenhalten?

HellmutvonGerlach hattevoreinigenMonaten einmalinBromberg vor-der dortigen Gruppederstiedensgessellschaft gesprochen, die,wieer selbstineinemArtikel des»8 Uhr-Abendblattes« vorn Z.Mai sagt,

»nur einekleineOrganisation von noch nicht100Mitgliedern«ist.

Dafz Gerlachdort nichtsgesagthat,was dieEmpfinsdlichkeitder Polen zueiner Kritik anihrem bewährten Gesinnungsgenossenaus Deutschlandhätte herausfordern können, versteht sichvon selbst.Oder sollten sie ihmetwa einenVorwurfdaraus machen,dasz nach sein-erAn- sichtdieGrenzziehunginOberschlesien aufGrund derVolksabstismmung undinÜbereinstimmungmitdemBersaillerDiktat einigermafzen gerecht erfolgt -sei?lKannnicht jeder Pole,ohne sichdemVorwurfmangelnder Vaterlandslisesbe aussetzenzu müssen,einen Deut-schenmit offenen Armen aufnehmen,der,wieGerlach,dasBersailler Diktat alsRorm der Gerechtigkeit ansieht und der sichnichtschämt,vor einem polnischen Publikum zubehaupten,dafzdieGrenzzieshungimPosener Teilwohlvon niemand inDeutschlandbeanstandet werde?l Gerlach scheint sichetwas darauf einzusbisl·den,dafz sichvon allen Zuhörern beiseinem Bromberger Vortrage nur eineinzigerPole überseine Kritik am Korridor aufgeregt habe. Er hat seinen Zuhörern ja auchkeinen AnlaszzurAufregunggeboten;erhatblosz, wieer felber erzählt, »die fcharfe Kritik (l) vorgetragen, die der französisfche Profesfor Rugssen,GeneralfekretärderUnionderVölkerbundsligem daran geübt hat, dafzdieGrenze(asnderWeichsel) nichtderMittel- liniedessluszbettesfolge, sondern dafz einige Dörferdesrechten Ufers zuPolengeschlagenworden seien«.Das ist alles,was der mutige Gerlach inBromberg iiberdenKorridor zusagen gewagt hat. Er hatkein-Wort derKritik anderZerreifzsung reichsdeutfchen Gebietes gefunden,keinWort derKritik an dempolnischenVernichtungskampf gegen Danzig,keinWort derKritik anderbrutalen Asusrottuingdes Deutfchtumsim okkupierten Gebiet. Worüber hätten sichdiePolen dannauch ausfregen sollen?

»Ist Polen wirklich kampflustig? fragt Gerlach im »8 Uhr- Abendblatt«,undergibt gleich selberdie Antwort darauf:»Ich glaube esnicht« Alsoerglaubtesnicht womit denn.sein Rufals»objektiv denkeniderDeutscher«,alsdenersich bescheiden seilsberanpreist,wieder einmal bestätigt sein dürfte. Erglaubteesnicht,alserimDezember 1918alspreufzischer Staatssekretär nachPosen reiste, ohneetwas von denpolnischen Aufstansdsvvrbereitungen entdecken zu können(—oderzu wollen?). llnderwiirde esauchnicht glauben,wenn einesTagesdie Polenvor Königsberg.ständen.DennergehörtzudenLeuten,dieim Wehrwillen deranderen eineberechtigte Rotwehr, imWeshrwillendes eigenenVolkes abereinen militaristischen Wahnsinn erblicken;zuden Leuten,diedenWert undUnivert einerAufzenpoilitikandemMassstab ihrer Parteidoktrin zumessen pflegen.

Cytaty

Powiązane dokumenty

die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des