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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 24.

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Academic year: 2022

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Landsleute, helft Bezieher str dasKalend«werde-l

Wochenschristfär die gesamtesOstmarkspi

HerausgegebenvonE.Ginschel u.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. Verlag DeutscherGstbundE.TI,,—«Be"rlinW. 30.

s»Was-.-wtr-verloren-hebendarfnichtverloren seinls

Erscheintwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzelnummer20Ps.u.5Pf. Postgebühr. eigenpreis: Für jeden Millimeter Höheder 6gespalt. Zeile30Pf.,beiFamilien-, Griegruppensu.Stellen-Anz.20Ps» bei Anz.imAnschlußanden« ext auf Textbreite1.20M.

Nr.24. Berlin, 10.Juni1932.

l13.Jahrg.

fInhalt: S.281: TieLegendevom UnrechtderTeilunacu Petrus. lS.282: Toruuiuiigliche Herride sS.«-283:ImSchatten tvdiugeug-. Politische Neukon- lietzegegenTauzig. ,-'S.«284: Die polnische Eisenbahnuerwaltung inDanzch Garung Inr»sierri«dorgcbiet.—- DeutschegsMemeldirektenqu! JEAN Der

liebeGott desPfarrers Demanka DerFallDauke-(8)ros3-":)tintsdors, Ein sonderbarer Wiedertanscr.»4 Vom deutschen Schulweseu inPolen. lS.286:

Politische Stellckcintreibclx —- TaösRechtaufden deutschenVoruamen· PolitischeZollkoutrolle. Dietiaschubcnhntnne. DieNota. Tar-Lied derpol-, nischeuSchützen iuTanzig. lS.287: Aus der Arbeit dedTcutschen Ostbuiides. lS.288:

S.29(I:Heimatnachrichtcn.

Die Legende vom Unrecht der Teilungen Polens.

Der englische Politiker undSchriftsteller Wikkham Steed hatvor einigerZeitinGenfsim,,önstitut fürinternationasle Studien«

einen Vortraggehalten,in demerdieTeilungen PolensalseinVer- brechenbezeichnet hat,das sichan denimWelt-kriegezusammen- gebrochenen Teilungsmächtenbitter gerächt habe. Aus einer teuf- lischen Saat,meint Steed,seienteuflische Früchte erwachsen.Ersieht inder Riederlage Deutschlands, Ruszlands undösterreich-Ungarns also »die gerechte Strafe fürdas Unrecht«,das diese Mächtedem polnischenVoslkevor anderthalb Jahrhunderten angetan haben;und er meint,vor einer vierten Teislunsg Polens —- wieerdieRevision derVer-saillerGewalt-grenzennennt warnen zumüssen,weilandern- falls früheroderspäterein-eneue KataistropheüberDeutschland her- einsbrerhenwerde. Esfällt nicht schwer,indiesemGedankenspielmit der-,,historischen Gerechtigkeit« dietypische, moralisierendeBeweis- führungderpolnischen Agitation zuerkennen, dieseinerzeitinVer- ssaillesdiegrenzpolitische Zerstörungdes deutschenOstraumes den Ententepolitikern gegenübermitErfolg als dieWiedergutmachung eines preufzischWeutschen Verbrechenshin-gestellt hat.Wenn einRicht- polewieSteed vom ,,Unrechtderpolnischen Teilu·n-gen«spricht,dann braucht man inihmnicht sogleicheinen ausgesprochenenDeutschen- feindzuvermuten. Erbildet seinUrteil ebenandemMaterial, das erkennt;underkennt,wenn erkeinfachkunsdiger Historikerist,in der Regelebennur das,was ihmvon interessierterSeitevorgelegtwird.

Vzenn imnichtpolnisschenAusland einfür DeutschlandschädlichesUr- teil über dieBedeutung der polnischen Teilungenherrscht, wie es Steed inseinemGenferVortrage gefällt hat,dann liegtdas nicht zuletzt auch daran,daszman sichinDeutschlandfrüherimVollgefühl derKraft unddesAufstiegsallzusehr daraufverlassen hat,daszdie Aufbauleistungen desdeutschenVolkes imOsten »schonfür sich selbst sprechenwerden« unddaszman sichüberdiedocheigentlich selbst- verständliche Tatsache hinweggeserzt hat, dafz auchdiehöchste Leistung dem Auslande gegenüber psychologisch unwirksam bleiben tnusz,wenn nicht durch entsprechende Aufklärung dafiir gesorgt wird,dasz sie auch nachVerdiensteingeschätztwird. DieLiigevom historischenllnreth mit der Preuszenbelastet ist,bildet heute noch wieinVersailles die moralischeundgefühlsmäszige Grundlage, aufderdiepolnischenBe- sitzansprücheauf deutschesGebiet- inderVorstellungdeseinseitigvon derpolitischen Propaganda ,,aufgeklärten«Anstandes aufgebautsind.

SolangesieimAuslande geglaubtwird, istesnichtleicht,derdeutschen Revisionsforderung dortzum Siegzuverhelfen. Istsieaber.einmal zerstört,dann schwebtdashistorische Argument derpolitischen Agita- tion inder Luft. Esist daher durchausnichtüberflüssig, sichmit diesem scheinbarsoinaktuellen Themazubefassenund eineLegende zuzerstören,diedas deutscheVolk einesVerbrechens beschulsdigt,wo esAnerkennung,wenn nichtDank verdient hat.

Vzashatesdenn mitdenTeilungenPolensfüreineBewandt- nis? Mit denTeiluugenwurde nur eineEntwicklungvollendet, die sichinPolen schonseitmehreren Menschenasltern angebahnt hatte.

Die Teilungsmächte habennur dieletzteSchlußfolgerungaus einem unhaltbaren Zustande gezogen, den diePolen selbstherbeigeführt hatten· Das altpolnisrheReichhatte, als esimJahre 1772 zum erstenMale »geteilt« wurde, schon längst aufgehört, ein selbständiges Staatswesen zusein. Alssich Ruszlandim Siioskauer Frieden von 1686dasRecht sicherte,iiber diekirchliche

Schicksaldes Reiches besiegelt. Die

diediesenStaat bedenken-los imStiche liefzen, Freiheitder griechissch-ort«hodoxischenChristeninPolen(diedamals dreiViertel derEinwohner despolnischen Reichesausmachten) zu wachen,und als derpolnischeAdel imZahre 1704 dieHilfedes rutssischen Zaren gegen KarlXlL von Schweden anrief, war das staatsbildenden und staatserhaltenden Kräfte, diePolenvielleichteinmal be- sessen hatte,waren verschwunden. önderStunde derGefahr gabeskaum einen,dersichmitGut undLeben noch fürdieEr- haltung des versinkenden Reiches eingesetzthätte. Es gabnur Magnaten, diesichinKonföderationengegen deneigenenStaat ver- schworenundkeineBedenken trugen,denpolnischen ThronimHöchst- gebotzuver-steigern. Esgabnur Schlachzizen,dienur eineSorge, den Fortbestand ihrer»Freiheiten«, konnten,und dabei skeiueVe- denskentrugen, ohneRücksicht aufstaatspolitische Interessen ihre Stimme dem zuverkaufen, dersieam besten bezahlte. Und neben ihnen standeineGeistlich·keit,die an religiöser Undusldsamkeitund rohestemAberglauben inderGeschichtederchristlichen Kirchenkaum ihresgleichenaufweist. Diese300000 bis400000 Privilegierten, in deren HanddasWohlundWehedesStaates lag,waren dieersten, wenn sie ihreim liberum veto gipfelndenVorrechte bedroht sahen.Sietrieben mit ihrerFreiheit einSpiel,dassiezumGespöttdereuropäischen Gesell- schaft machte. SieherrschtenmithemmungsloserWillkür überrecht- lose Städte,indenendeutsche Bürgereinmal eine,,polnische«Kultur geschaffen hatten,undübereinVolk von leibeigenenKnechten,deren tierischeLebensart und geistiger Stumpfsinnvon allen Fremden, die

»die-sefreieste Republik« aufsuchten,mitEntsetzen festgestelltwurden.

Riemand konnte«dieBeseitigung »diesesStaates als Unrechtemp- findenauszer denen,dieinihminzügelloser Freiheit hausten,aber das Recht aufdieseFreiheitdurch den Mißbrauch,densie mitihr trieben,schon längstverloren hatten. Undniemand imzeitgendssischen Europa kam aufdenGedanken,dieTeilungalseinVerbrechen zu brandmarken, das an einein ganzen Volke begangenwurde. Denn dieserStaat war selbstzueinemVerbrechen anden Völkern geworden, diedazuverurteilt waren, inihmzuleben. Und seineherrschenden Schichtenwaren trotzderseelischen ErischütterungdiedieersteTei- lung hervorgeruer hatte.zuschwach,um sich angesichtsdesdrohenden Unterganges nochzueinem entschlossenen Abwehrkasmpsaufraffen zu können. Was Kosciuszko tat, dasbliebdieVerzweiflungstat eines einzelnen, vielleicht wirklich groszdenkenden Menschen;er hat die Sen-semnänner nichtimRamen der polnischen Freiheit zumKampfe begeistert, sonderndurchdas Versprechen,sieaus derGewalt ihrer adligen Peiniger zu befreien. AlsFriedrich derGrosze TBestpreuszeu besetzte, genügteeineHandvoll preuszischer Reiter,um dieLostrennung desalten Ordenslandes vom polnischen Reichzuvollziehen;undals 20 Zahre darauf preußische Truppen inPosen eiurückten,wurden nur inZirkeund Kargeeinige Schiisse aufdie Preuszenabgegeben.

Ein treffendes Urteil hatderfranzösischeMinister Tallenraud, einer derfähigsten DiplomatenseinerZeit,iiberPolen gefällt,alser, währendaufdemWiener Kongreszüberdiepolnische Frageberaten wurde,an Lord Tastlereaghschrieb: »Polen,wieder zur Selbständig- keitgelangt, würdezur Anarchie zurückkehren.Eswird durchdie Teilungdurchausnichtvernichtetwerden. Die Polen werden

unter fremder Herrschaft ihr Mannesalter errei-

sionnuentare zur Osthilfegefetzgeb111m. BundesarbeiL l,-··-

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rhen, das siewährend der neun Jahrhunderte ihrer Unabhängigkeit nicht haben erreichen können. Das ilt«, fügte Tallegrand ganzrichtig hinzu, »die einzige Art, aus ihnen Europäer zu macheii«.

BeidenTeilungenvon einemUnrechtzulprsechen,dasdenPolen angetan worden ilt,das ist ebenso,alsobman denheutigenAmeri- kanern einen Vorwurf daraus machen wollte,daß ihreVorfahren- vor zwei Jahrhunderten denRothäuten das Landgenommen haben.

Und aus dein»UnrechtderTeiilungen« aufdie»Gerechtigkeit«der Versailler Grenzlösungzulchließen,dasilt nichtvielanders,alswenn heuteindenRseservativneneinIndianer gegen dieWeißen aufstehen undvon denheutigenHerrenAmerikas dieJaigsdgründeseiner Ahnen

»imRamen derhiltorischen Gerechtigkeit« zurückfordernwollte.Wenn sichderKlavierspieler Paderewskiheutevor dasamerikanischeKon- zertpublikuin ltelltund vom ,,BerbrechenderTeilungen« spricht,dann solltendieLeute,dieihm darinvielleichtrecht geben, bedenken,daß mitähnlicher Begründungdeinamerikanilchen Volk-eauchderBe- sitzanspruch auf seinLandvom ,,moralischen«Standpunkt aus streitig geniarhtwerden könnte. Siekönnen dann mitRecht daraufhin- weisen, daß nichtschondiebloße Anwesenheit in einem Lande einem Volk das Recht gibt,das Land fiirlichallein inAn- spruchzunehmen,sonderndas einzigund alleindiesähigkeit,das Land einer höherenKultur zuerlchliseßen,denBelitzanspruchrecht- fertigen kann· Unter diesemGesichtspunkt islt auchder Unter- gang desaltpolnisrhenReicheszubewerten. Man muß lichdiesrage vorlegen: Was haben die Polen aus diesem Lande ge- macht und was iltaus ihm unter preußilcher Herr- schaft geworden? DieAntwort kann dann nur lauten, daß das deutscheVolk dies-esLand mitweitgrößerem Recht fiir lichiii Anspruchnehmenkann alsdiePolen. DieTeilungenAltpolens lind, was diepreußischen Gebietsteile anlangt, kein Ve rbreche n,

sondern ein Werk der Befreiung gewesen. Wenn man

denTeilungenschoneineBedeutunginderheutigenRevilionspropa- gandabeilegen will.danndarfman sienichtmitdemMaßstab messen, den lichdiepolnische Agitation hierfür zurechtgelegthat,sondern manmuß lieaus deinUrteilderTeilungszeitselberbegreifen. Dieles UrteilhatwiederTallegrandmitdenWorten gefällt:»Ganz Polen ilt nichteinenTropfenvon demvielenBlutewert,daswirdafür vergie- ßen....DieseRation taugtzunichts;man kann mitihrnurdieUn- ordnungorganisieren.«

Born »Unrecht der Teilungen« zusprechen, hatman erstspäter gelernt.Esilt wertvoll,daszubeachten,was einpoliiisrher Oisstorikerder Gegen-wart,"A le xande r Swie ntocho wlki, darüber sagt: »Wennman heutedieErinnerungen undwissenschaft- lichen Bearbeitungen derGeschichtederTeilungen liest, loiltman erltaunt über die gewaltigen Unterlchiede zwischen dem gegenwärtigen und dein damaligen Widerhall,

den diese Ereignisse in den Gedankengängen und

Gefühlen des Volkes auslölten. Was uns (d.h.diePolen) heutebisinslchnierzhafte erregt, ivurde damals ohnestärke re n 282

—deten.«

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Protest hingeiiomnien. Die Entrüstun überdierui e Gewalttaten, dielich zweifellosindenSeelen geinigerwenigerllcgtdiisg

nahm-Menschenverbarg, konntelich nicht allgemein verbreiten undist erlt spater von den Geschichtssrhreibern hinzuge- arbeitet worden. Dereine Kanzler Janioiski trat von feinem Amt zururk,als lichum ihn VerbrechenundNiederträchtigkeiter-

gvlsen;dereine einzige· ngirki proteltierte imSentgegen den russischenDelegierten;dere inzige Rejtanwarf lich aufdieSchivelle desSeims, »umdieherausgehenden Abgeordneten zurückzuhalten,der eine Kosciuszkoverlurhtedas Vaterland zuretten durch bewaff- neten Widerstand,und erallein wollte dieWiderltandskraft aus

deinVolke herausholen, währenddieanderen Patrioten um Hilfe beidenausländischen Höfem selbstbeiden seinden(Preußen)bet- telten...Dreimalwieder-holte lichdas ungeheuerliche, ohne Gleichnis inderGeschichte dastehen-de Ereignis der Teilung und des Zerfalles eines großen Staates ohne deslen Kampf undmit Einverständnis der Vertreter des Volkes einschließlich des Monarcheii. Seslbltdieberühmteund ge- feierte Verfallungvom J.Mai war durchausnichtdas Werk einer Seimmeh·rheit,londernderVerschwörungein-esHäufleinsvon Patri- oten. Vier Jahre Herumrederei, Intrsigenund wütender Gegensätze

waren notwendig,um die-se Verfallunsg zultandezubringen.Man sollte

annehmen, daßeinso furchtbarerSchlag,wieesdie Teilungwar, das VolkmitTrauer hätteerfüllen müllen.Inden Erinnerungeii Wy- birkis aber lelenwir: ,Ats ichinderHauptstadteintraf,erfüllte.es michmittieferTrauer,daß ich lie durchausfröhlich antraf, einge- schlafen aufdemBette derVergnügungenunddesLuxus, zusammen mitdemKönig.Die unglückliche Jerteilung des Landes hatte man lich völlig aus den veriveichlichten Ge- mütern geschlagen. Riemand erinnerte mehr daran, jadie Erinnerungdaran gehörte sogarzumschlechtenTonf DieZufrieden- heitmitdemfurchtbaren Schicklalwar indenoberen Sphären so allgemein, daßdenzeitgenölsischenGeischichtsschreibern zufolgedieein- zigestarkeOppolition gegen deniiiederträrhtigenunidwortbrürhigen König (A«ugustPoniatowsski) seinevon ihmverlassenenGeliebten bil-·

Dembrauchtman kaum etwas hinzuzufügen.DieLegende vom »Unrecht der Teilungen« ilteineErfindungderspäteren poslnischen Agitation. Rochdiepolniilche Gesschichtsschreibungder20erJahre des vorigenJahrhunderts hatfürden UntergangPolens nichtden Er- oberungswiltenderRachbarn, sonderndieinnere Schwächedespolni-

.—schen Staates, denMangelanstaatsbildenden Kräftenimpolnilchen Volkeverantwortlich- gemacht.Erltin derZeitderPolenschwärmerei, indenZOerund40er Jahren, hatlichinPolen wieauchimganzen europäischenAuslande dieAuffassung durchletzenkönnen, daß nicht Polenlel)bst, londerndieBöswiligskeit seiner Rathbarn dieSchuldam Untergang desaltpolnischenStaatswesens trage eineAuffassung, die dannin derJeit,in derdiepolnische Intelligenzvon dennational- demokratischen Ideen erfaßt wurde, nochdahinergänztworden ilt, daßunter denTeilungsmärhtenderpreußischeStaat »derzumVer-

brechentreibende Anltifterf«war.· Dr.K.

Der unmöglicheKorridoin

DieLondoner »Dailg Rews« richtenineinem Artikel über dieKrilentage iiiEuropaan Llogd George einenAppell,als Mitunterzeichner desVersailler Diktats fürdieRevisionderdeutsch- poslnischen Beziehungen einzutreten. ieTrennung0stpre u- ßens von einein großen Reiche seiein politischer-Nonsens DieKriegspsgchoise seian dieserZerreißungdes deutlchenOstens schuldundmache lie erklärlich.Wennaber dasamtlichePolen heute erkläre,daßniemals eine Revisionder deutlchspolnischen Grenze

kommen dürfe,dann heißedas nur, daßder Krieg einmal

später das erreichen werde, washeute nochdurch Verständigung erzielt werden könne. Der Kor-

«ridor seinach der Meinung des letzten Engländers

unhaltbar. LloydGeorge aber,der damals inVerlailles be- raten habe,müfse endlichden Mut finden,dieStaatsmänner der Entente aufdieGefahren hinzu·weilen,dieaus Ostpreußenunddem Korridor eines TageseinSchanghai Europas machenkönnten. Weiter schreibtdas liberale Blatt wörtlich:»Jeder Engländer,der aus Pol-enkommt,weiß nichtsanderes zuberichten,als daß Polen lichzum Waffengang vorbereitet. Den Probeinobililierungsen folg-en Pferdemobilisierungen,undunmittelbar anderdeutschen Grenzeiverden immer neue Wachkommandos errichtet,den-ennian Mafchinengewehre -und Geschützezuteilt.Polens Zielbleibtunverändert dasgleiche:Die BesetzungOltpreußens, Danzigs und derdeutschen0stgrenze. Mit dielem Tatbestandsollten lichdieMächte intenliver befassenalsbisher, umsich nicht Dinge wiederholen zulassenwiedieVesetzung Wilnas, OberschleliensuiidMeniels.«

Inzwischenkommt aus London eineweitere Meldung von einer Meinungsäußerung LloydGeorges, die,wenn auchnicht direkt denKorridor,so doch die RevisiondesVersailler Diktates behandelt.

öneinemArtikel des»DailyTelegraph« (Rr.123) propagiert Llogd GeorgedenGedanken,dieResviliondesVersailler Diktats dadurch vorzubereiten, daßdie Schutdfrage des Weltkrieges nunmehrdurcheinKonliliumunabhängiger Staatsinänner,Politiker

undJuristen eingehendgeprüftwerde. FalledieimJahre 1919 herrlchende Annahme,daß Deutfchland sgsteniatisrhdenWeltkriegvor- bereitet habe,alsodieAllein-schuldan ihmtrage, dann falleauch allesdas imVersailler Vertrag von selblt zusammen,das lichauf DeutschlandsAlleinschuld gründe. -

He

Der deiitschnationale Reichstagsabgeordnete Freiherr von sregtaghsLoringhoven hatteineinem AufsatziinMai-Heft derPariler »Revue PolitiqueetParlamentasire«dasdeutsch-fran- zölische Verhältnis erörtert und dabeiers-wähnt,daßPilsudski nochwährend der Pariler Zriedensverhandlungen ein Gegner der Einverleibung des Korridorgebie- tes gewesen sei. DieseFeststellungwird durcheinevon der

»Agence Havas«verbreitete amtlich epoln ilrheE rklär u ng bestritten. Demgegenüber hält sregtaghsLoringhoven seine Äußerung aufrechtundberiift lich aufdasBuchdesiiationaldemokratisrhen süh- rers Roman Dmowski »Die polnilche Politik undderWieder- aiifbaudesReiches«, Warsrhau 1925,indeinunzweideutig gesagt ilt, daß PilsudlkideinAnschlußderpreußilchen Teilgebiete nicht geneigt war. Darüber hinaus iltdurchein rechtskräftig gewor-

denes polnisches Gerichtsurteil Jl. Instanz festgestellt

worden, daß Pilsudski auchdieAnnexivn Oberschleliens füreine unmöglicheSacheerklärt habe,daObersrhlelien»eineuraltedeiitlrhe Kolonie«sei(Berichtder»Polonia«ooiii is.Dezember 1930).Ähn- liche Äußerungeninnoch schärferersormhat Dr.Dluski, Ver- treter Pilludskis inderPariser polnischeii Kommission,laut Bericht einesandern Mitgliedes dieserKommillioii,Dr.Rgdlewlki, iin

»KurjerPoznanlki« getan. Imübrigen hat Pilludski damit nur die Meinungvertreten, zuderführende Polen, wiesiirst Jaiiusch Radziwill und derbekannte Publizilt Wl. Studnicki, sich währenddesKriegesbekannten. DieBehauptung, daß Polenohne Korridor undohneOberschlesien nichtlebeiisfähig lei, iltvon den russophilen Polen,wieRoman Dmowski, erfundenworden.

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die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des