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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 4.

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Academic year: 2022

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Landsleute, helftBeziehee Ist das »0stland« werde-l

Wochemasriflszläkdie gesamte Ostmark

Herausgegebenvon E.Ginschel u.Dr. Franz Lüdtke insBerlin. Verlag DeutscherOstbundE.V.,»Bln.-Tharlotte

»Waswir verloren haben, darfnicht verlorenlein!«

III-IF-"

:

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.- Ip-

Erscheint wöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePost vierteljährl.1.50M.Einzeluummer 20Pf.u.5Pi.PoltgebührtAnzeigenpre’ Für jeden MillimeterHöheder6gespalt.Zeile30Ps.,beiFamilien-,Grisgruppens"u.stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußanden Text aus T reite1.20 M

Nr.Zi. Berlin, 22.Januar1932. 13.Jahrg

Inhalt: 37:Elieichstagsinahlcn nndGreiizrcoisioiiirsrngeIJ S.Is:Paktocrhandlnngcnsauf dein totenPunkL ,-S.39xPolitischeFiri Ostgiilizien.!S.41-:Breit-Nimmt —einpoliiisrhe

liiiitcn undTcetrinkcn aufpoliiisilie Art. -— Wieder einmal ,,1icucr Kurs-«jin .-liercitfcl)aft.«'S.-10:Glocken-

knndal Politischer Politiker erhängtsich.TicmonarchischeBeiiicgniigiii·Piilcii, 4««Z:PolnischeLicht ——TicqliliciLlosigkcit inPolen Auoiperiiiii iiLitobcrschleficm z S·43z58090 Sicherixiiggautriiga 800FliiillionenLithilie? -—Zioangsoersteigeriiiigcn ohneEnde. ·— Das Landestheater Schiieideiiil", .—— Eiitschädigiingswescm—- Auf-

ioertisng Siedlnngesiocsen i« S.44:Bundegnachrichtem—- BimdesarbeiL sS.46:Hciiimtuakhisichten»,- Beilage: AmoftiiiiisrkischenHei-d«

"

Reichstagswahlenund Grenzrevifionsfrage.

·Esgibtkaum eine politische Arbeit über dasKolrridorp·roblem, diesich nicht aufdieErgebnisse der Reichstagswahlen in der Borkriegszeit berufts um fden nationalpolnischen Charakter desstrittigenGebietes Zubeweisen. DsieHartnäckigkeit, initdervon polnischerSeite diesesWahlargurnentgegen dendeutschen RevisionsanspruchinsFeld geführt wird, läsztesangebrachterscheinen, sicheinmal eingehenderdamit auseinanderzusetjen Das istumso not- weiidiger,,alsfürdenUneingeioeihtendieWahlstatistikzunächstfür die Richtigkeitderpolnischen Behauptung zusprechen scheint« Esistaber bezeichnend, dass sichdiepolnischePropaganda stets daraufbeschränkt, einigewenigeunddazu noch besonderszurechtgestutzte Zahlen anzus- -sül)ren, ohne sich aufeineErörterungderBedeutung dieserZahlen in nationaler Hinsicht einzulassen,was doch unerläszlith ist,«wennisoweit- gehendeFolgerungen aus ihnengezogen werden,wiees seitensder polnischenKorridorpropaganda geschieht.Charakteristisch fürdiepol- itischeBeweisführungindieserAngelegenheitisteine Äuszerungin der Schrift »DerpolnischeKorridor und derFriede«von Adam Conias;esheithdort: »Die Wahlstatistiken sind dertbeftekBeweis des polnischen Rationalbewusztseins der Bevölkerung Pommerellens.

.WährendderZugehörigkeitdes,,Korridors«zuDeutschland-bildete

»dasGebiet des,,Korridors« Zusammen mit einigen angrenzendenGe- bieten,dieheute nichtzuPolen gehören, sieben Wahlkreisefürden Reichstag. Drei kleine Ceiledes«Ko«rridors«gehörten ausserdemzu .Wahlkreisenauszerhalbdes,,Kor"ridors«.Dank dieser komplizierten Böahlgeographiewar dieLagederpolnischen Wählerim·,,Korridor«

besondersungünstig. Nichtsdestoweniger wurden 1.indendreiWahl- kreisen,undZwarindenKreisenWesheroivolReustadtx Kosriengna

"(Bereiit) undEhojnice(KonitZ)beiallen 13Reichstagswahlen (1871, ..18U, 1877,1878,1881,1884,18871890,1893,1898,1903,1907Und .1912) ausschließlich politische Abgeordnete gewählt;2.imKreiseCorun

«lCl«)oi-ii)ivurde meistenseinPole gewählt;Z.indenKreisen Swiecie .(Schivel«2),Grudziadz(Grauden3)und Susz(R-osenber"g dieserKreis gehört heutezurHälfteZu0stpreuszen) spielte sich zwischen Polenund Deutscheneinerbitterter Wahlkampfab,wobeibalddieeine,balddie andereSeite denSiegdavontrug.«

, RachstehendeTabelle veranschaulichtfürdiesieben untenstehenden Wahlkreise,dieAdam Conias im Augehat, die-Wahlergebnisse.

SiegibtdieZahl derReichstagswahlen wieder,beidenen sichdie deutschenbzw.politischenAbgeordneten und die deutschen bzw.

pOllHicheFlcBsiihlerstiinineninderMehrzahl befanden. (DieBruch- Zahtensind durchBerücksichtigungderverschiedenen Ergebnissebei Haupt-undRarhioahlen entstanden.) "

Wahlkreis Abgeordnete Wählerstiinnien

deutsch polnisch deutschpolnisch

Reiistadt—-Kai«thaus. .. 13 —- 13

Bei-eitt—-Stai·gard. . . 13 ——— 13

KoiiitJ-Cuchel. . . . . —- 13 13

Chorn-Kulm . . . . 73-«5 SLH -91-.- ZE-

Schivetj. . . . . . 916 ZZ 1-I1-) 234

Gi·audeiiZ-Strasburg . . 9’--5 II-; 1256

Rosenberg--9iibau . . .11 2 13

Esgeht nichtan, wieAdam Coinas estut,lediglichdie Wahl- kreiseheranzuziehen,dieganz-odergröhteiiteilsinderheutigenWofe-

wodschaft Pomnierellen liegen.We nnau sde rWahlstat isti k der völkische Charakter des abgetretenen Ge-

bietes nachgewiesen werden soll, dann mühte auch

der heutige steistaat Danzig und der Retzegaii

mit »be riicksichtigt we rde n,weilerstdiesedreiGebietsteile, Danzig,Bzojewodschaft Pommerellen undRehegau, Zusammenden Korri-dor,d.h.dieBrücke zwischen Ostpreuszenund dein Reiche, bilden«Nimmt man aber DanzigunddenReisegau beiderBe- trachtung der Borkriegswahlergebnisse hinzu,daiinvers chiebt sich das statistische -Bild ganz eindeutig zu deut- s che nGu nste n. Das ist wohl auchderGrund,weshalbdiepol- nisrhePropaganda dieseGebiete sogernuiiberiirksichtigtläsztDanzig undderRetzegauhaben nämlichbeiallen oderdochbeidenmeisten Reichstagswahlen ganzüberwiegend deutsch gewählt,wieaus nach- stehenderÜbersichtklar hervorgeht:

Wahlkreis Abgeordnete

deutsch polnissch

DanzigStadt . . . 13

Wählerstiinmen deutschpolnisrh

13

DanzigLand . . . . . 13 13

Ezarnikau-Kolniar-8ilehne 13 13

Bromberg . . . . . . 12 1 13 —-

534 734

WirsitI-Scl)ubin . . . . 5«-.5 71--.«-

Zügt man diesefünf cBsahlkreiseden oben schon angeführten sieben Wahlkreisen hinzu,dann ergibtsich, dass achtvon denehe- maligen 12 Wahlkreisen des heutigen Korridors bei allen oder dochbeidenmeisten ReichstagswahlenderBorkriegszeit einedeutsche Mehrheit undnur vierWahikreise eine polnisrheMehrheit aufzu- weisen hatten. Die politische Behauptung, dasz die Wahlstatistiken »der beste Beweis des polnischeii Rationalbewusjtseins der Bevölkerung« sind, ver- kehrt sirh also ins gerade Gegenteil, wenn man die Reichstagswahlstatistik nicht blosz für das Gebiet der heutigen Wojewodschaft Pommerellen, sondern

für den ganzen Bereich der oon Deutschland los-

gerisseneii Landbezirke Zwischen dem Reich und

Ostpreuszen bis zur Südgrenze des Retzegaues be- rücksichtigt, was unbedingterforderlich ist,wenn eineBeweis- führunganHandvon WahlstatistikenüberhaupteinenSinnhaben soll.

Esist alsofestzustellen, dassinderReichstagswahlstatistik derBor- kriegszeitderKorridor keineRechtfertigung findet.(SieheauchAxel Schmid: »GegendenKorridor.«)

Rochdeutlichertritt derMißbrauch,dendiepolnische Propaganda mitderWahlstatistik treibt,zutage,wenn man nicht,iviesieestut, dieZahl der gewählten Abgeordneten, sondern d ieZahl de»r Wahlstiinine nZumBeweise heranzieht,was dochoffenbar fiir dieErkenntnis desnationalen Charakters des fraglichenGebietes das richtigereVerfahren ist. Wie dic-ersteobigeÜbersicht Zeigt, iviirden indensieben(heutepommerelliscl)eii)cZktahlkreisenbeiden 13Reichstagswahlen inderMehrzahl derFälleZwar mehrpolnische alsdeutsche Abgeordnete gewählt; hinsichtlichderWählorstinimenaber habensichdiedeutschen Listengenau ebenso oftinderRiehrheit be- fundenwie-diepolitischen Rimmt niaii iiiin nochdieWahlstatistiken siir DanzigiinddenRetZegauhinzu, soändert sichdasVerhältnis

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le

vollends zudeutschen Gunsten. Von 156 Fällen (1Z Wahleniii 12Wahlkreisen,also 13X12) hat sichnämlich in103 Fällen eine deutsche und nur in 53 Fällen eine polnische Mehrheit ergeben. Das Verhältnisist also ungefähr2:1 zu deutschen Gunsten.

Sehrlehrreichistes nun, sich die absoluten Zahlen der deutsch-en und polnischen Wahlstimmen zu vergegen- gegenwärtigen. Diefolgende übersieht gibtdiejeweilige Gesamtzahl dieserStimmen beideneinzelnenReichstagswahlen wieder,undzivar fiirdasGebietdes heutigenFreistaates Danzig,derWojewodschaft Pommerellen unddesRetzegaues zusammen: »

Reichstagswahl Wahlstimmen Deutsche Mehrheit

vom Jahre Deutsche Polen absolut v.H.

1871 71937 69 016 2921 2,2

1874 . . . 85 495 77 911- 7 584 4,6

1877 . . . . 89 504 80 910 8 594 5,0

1878 . . . . 96 263 79 974 16 269 9,I

1881 . . . . 85 832 76518 9314 5,5

1884«. . . . 93 007 80994 12 013 6,2

1887 . . . . 117529 91775 25 754 12,Z

1890 . . . . 117 170 90842 26 328 12,5

1893 . . . . 109 966 88 903 21 063 10,5

1898 . ... . 124 906 99292 25614 11,4

1903 . . . 130 934 109259 41 671 16,0

1907 . 163 908 116 269 47639 17,0

1912 172 926 l 14829 58 097 20,5

Besonders bemerkenswert ist zunächst,dasze sb ei k eine r de r 13 Reichstagsivahlen,dieesbiszumWieltkriege überhaupt gegeben hat,eine polnische Stimmenmehrheit im Ge- samtgebiet der 1.2fraglichen Wahlkreise gegeben hat, undvor allem, daszdiedeutsche Mehrheit mitgeringen Schwankungenindauerndem Steigen begriffen war: Sie istvon 2,2v.H.beiderWahlvon 1871auf 20,5 v.F).bei derWahl

von 1912 gestiegen. ,

Die zahlenmäfzige iiberlegenheitdes Deutschtums wäreinden Wahlstinimen noch stärkerzumAusdruck gekommen,wenn imdeutschen Lagerdieselbe Geschlossenheitwieimpolnischeii bestanden hätte.Bei jeder Wahl haben vie-le Deutsche, nicht etwa, weil

sie ihr Deutschtuin verleugneten, sondern weil

ihnen die Regierung nicht paszte, ihre Stimme den polnischen Kandidaten gegeben. Deutsche Katholiken haben,umdurcheinen katholischen Abgeordneteniin Reichstagver- treten zusein, vielfacheinen Polen gewählt-,nichtweilereinPole, sondernweilereinKatholikwar. cähnliche FällewiebeiderWahl von 189Z,woimdeutschen Brombergeinmal einPolegewählt wurde, sind häufiger vorgekommen: Damals hattensichinBrombergbeider Ha uptivahl dieStimmen wiefolgtverteilt: Reichspartei 4773, Freisinnige Vereinigung4205,Sozialdemokraten 2475undPolen5377.

Tsstanden also11453 deutsche Stimmen 5577 polnisschen gegenüber.

BeiderStich ivahlabererhieltderPole 8388 Stimmen, während derDeutschenur 7127Stimmen bekam. Daraus gehtdeutlich hervor, dafzzahlreiche deutsche Wähler fiirdenPolengestimmt haben müssen.

DadiePolengleichderdeutschen Linkenzur damaligenRegierung inOpposition standenundein polnischerAbgeordneter mehrkeine GefahrfijrdasDeutsche Reich bedeutete,wurde b eide rartig e n Stichwahlen deutscherseits oft nicht nach natio-

nalen Gesichtspunkten abgestimmt.

Damit sindwirbeieiner wesentlichenFrageangelangt: Kann die Stimniabgabe fiir die polnische Partei bei den Reichstagswahlen der Vorkriegszeit iiberhaupt

als ein Bekenntnis zum Polentum aufgefaszt

werden? Bekanntlichbedient man sich auch aufdeutscherSeite des Wahlargumentes, um dienationaldeutsche Gesinnungder Be- wohner bestimmterLandesteile, nämlichderoberschlesischenund os- preuszischen Abstismmungsgebiete,unter Beweis zustellen. DieBe- weiskraftderindiesenGebieten 1920und1921erzielten Abstim·mungs"- ergebnisse fiirdenkulturelleii undstaatlichen.Zugehörigkeitswillender Bewohner istnichtzubezweifeln;denn indiesen Fällenwar andie Aldstiniminigsberechtigten die eindeutigeFrage: ,,Dentschland oder Poleii?« gestellt. BeidenReichstagswahlen derBorkriegszeit aber, aufdiesichdie.polnische Propaganda stützt, hatessich nichtunt-die grundsätzliche FragederZugehörigkeitzu denieinenoderdeinanderen Staate, sondern um eineStimmabgabe nach rein inner- politischen Gesichtspunkten gehandelt, bei der die Absicht eines Bekenntnisses zu einem polnischen

Staatswesen, das damals weder vorhanden war,

nochrealisierbar erschien, nicht mitspielen konnte.

Esgeht daherauch nichtan,aus derTatsache,danpolnischeAb- geordnetegewählt wurden,denSchluszzuziehen, dasz die betreffenden Wähler etwa die Absichtgehabt hätten,mit dieserWahl ihren Wunsch,einempolnischenStaate anzugehören,zum Ausdruck zubringen.

IndieserHinsicht istesbesonders zubeachten, dafz geradeinden nörd liche n Wahlkreisen bei jeder Reichstagswahl mehr politischeals deutscheStimmen abgegeben wurden,obwohl es dort nebenKasrhubeiiundDeutschenimmer nur eineverschioindeiidkleine -nationalpolnischeMinderheit gegeben hat.DieKas chube nwähl-

ten polnisch, nicht aus nationalen, sondern aus

k irchliche nGriinde n. DiepolnischeKultur war ihnenebenso gleichgültigwieihnendiepolitischeStaatsidee unbekannt war. Aber

"haben W

derKulturkampf undz.T.auchdieAnsiedlungspolitik haben inder tiiefgläubigenund armen kasschubischen Bevölkerung das unklare Gefühl einerSchicksalsverbundenheit mitdemPolentum geweckt,das dempolnischen Presse- undGenossenschaftswesen sein Tindringen indieungebildete und uiiorgauisierteBevölkerung er- leichtert hat.AbertrotzderBeteiligungderKaschubenamSchulstreik 1906s07 konnte von einer Sympathie sur national- POIUIiche Bestrebungen inder Kaschubei keineRede sein. »Einenationalpolitische Bedeutung hates jedenfallsnichtge- habt, wenn dieKaschubendamals polnische Abgeordnete in den Reichstag gEichikkt habest Machkpoiikiiche Ziele,iviesiedenPolen vor-schwebten,waren ihnenfremd.

ZumGliickhates einmaleinecWahl imKorridorgebiet gegeben,

dieals eine Probe der nationalen Gesinnung der

dortigenBevölkerung angesehenwerden kann: Die VZahlen zur Rationalversammlung 1919. Die Polen hattenfiirihre AnhängerdieParole: Wahlenthaltung ausgegeben.»önden heute

vom DeutschenReichelosgetrennten Teilen der fruherenProvinz Westpreuszen hatesdamals 635343cBZcihlberechtigte gegeben. Da- von habensich 3326l5, also niehralsdieHälfte,anderWahlbe- teiligt, mithindeutsche Listen gewählt.Die302728Wahlberechtigten, dieder Wahlferiigebliebensind, sind jedochbeiweitem nichtalle als Anhänger der polnischenSache anzusehen. Trfahrutngsgemccb bleibt nämlichbeijederWahl einTeil der Wahlberechtigtenaus irgendwelchenpersönlichenGriinden derWahlurne fern. Dieb·e·iden cWahlenzurRationalversammlung festgestelltehöchstecBzahlbeteiligung hatnun 88,8v.H.betragen. AuchohnediepolnischecBZa-hlenthal- tungsparole hätten sich also mindestens 11,8v.H.derWahlberechs tigtenanderWahlnichtbeteiligt. Diese11,8v.H«.(=71064)sind von derZahlderRichtwähler abzuziehen;von deninsgesamt302728 Richtwählern sindimHöchstfalle demnach251664 als Polenfreuiide zubetrachten, dieaus iiberzeugungderpolnischen cBliahlenthaltungs- parolegefolgt sind. Verteilt man diepolitischuninteressierten71064 Richtwählerzugleich-en Teilen aufsdeutscheundpolitischeLager, so ergibtsich, dafzbei den Wahlen zur Nationalver-

sammlung imspäter abgetretenen Teil des Wahl-

kreises Westpreuszen den mindestens 368147

Deutschen im Höchstfalle nur 267196 Polen und

Polenfreunde gegenübergestanden haben; fast

60v. H. der Bevölkerung im abgetretenen Gebiet

haben 1919 fijr Deutschland gestimmt, trotzdem OUi polnischerSeite eineinheitlicher, ziiversichtlicher Willestand, während imdeutschen Lagerallgemeine Verwirrung undnationale Ver-zagt- heitherrschten. Das Ergebnis wärefiirDeutschland nochbesser,

wenn man denRetzegau-,derauch schonzumReichstag immer ubers wiegend deutsch gewählt hatte, hinzunehmenkönnte; doch habendort wegen derdurchdenpolnischen Ausstandverursachten Unruhe die Wahlen nicht vrdnungsgemäfz durchgeführtwerden können. —— Als Gesamtergebnis ist festzustellen:DieBevölkerungdes Gebietes,das die-L’andbriickezwischen OstpreufzenunddeinReiche herstellt,also Danziigs, Pommerellens unddes Retzegaus, hatbeiallen Wahlen

von 1871 und1919 immer,undzwar instetig steigenderMehrheit deutsch gewählt. Wenn also aus den 14Wahlen, die hier in Frage kommen, ein Schlusz auf die natio-

nalpolitische Gesinnung der Bevölkerung ge-

zogen werden kann, dann nur der, dasz das Land

bei Deutschland hätte bleiben müssen, weil sich

der gröszere Teil der Bevölkerung immer zu

Deutschland bekannte.

E

- Dr.K.

Paktverhaudlungen aufdemtoten Punkt.

Die Richtangriffspaktverhandlungen msitMoskau scheinen »vor- ersteinmal aufdemtoten Punkt angelangtzusein.Amschwierigsten sichdie Verhandlungen zwischenSowjetunion und Rumänien angselassen.Zwischenbeiden Staaten bestehenbisher keinediplomatischenBeziehungen. Denn Ruszland istbisher nicht geneigt gewesen, anzuerkennen, daszBessarabien rechtmäfzigzu Rumänien gehöre.Seit.1856 ist diesesLan-dnördlichderDonau- miindungeneinZankapfel zwischen RusslandundRumänien gewesen.

«1856muszte RuszlsandBessarabieninfolgedesungliiclclichen Ausgangs desKrimkriegeskan Rumänien abtreten. 1878 wurde es nachdein

«russischenSieg-über-dieTiirken,«wobeidieRinnänen anSeite Russ- lands tapfer-niitgekämpft hatten,gezwungen, BessarabienanRuszland gegen Iiberlassungderbishertiirkissehgewesenen Dosbrudsscha zurück- zugeben.40Jahre später heimsteRumänien trotzseinerRiederlaige imWeltkrieg infolgedes russischen Zusaminenbruchs Bessarabien wiederein. Damit hat sich Sowjetruleand niemals abgefunden. Bei deninRigastattfindendenPaktverhandlungen hatnun derrumänische Vevollmächtigte wenigstens eine tatsächlicheAnerkennung des rumänischen Besitzesan Bessarabienverlangt. DieRussen sinddar- auf nicht eingegangeii. DieBesprechungensindzwar noch nichtab- gebrochen worden,aber aneineiiberbriickungderGegensätze ist-kaum zu denken. Sollte der rumänisch-sowjetrussische Pakt nicht zustande kommen, so wiirde der ganze von der französischen Diplomatie von langer Hand

vorbereitete Plan eines Systems osteuropäisrher

Richiangriffspaktezum Scheitern verurteilt sein.

DiejrumänischssowjetrusssischeGrenze iviirde imFall eines völligen Abbruchsder Verhandlungen wieder zu einer Gefahrenzone erster OrdnunginEuropawerden.

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bewaffnet, um die deutschen Kinder zu verpriigetn. Dabei haben sich die deutschen Jungen »auch zur Wehr gesetzt. ön detn Kampf istitun der»1)sahrige Sohn eines politischen

die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des