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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1861, No. 31.

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Academic year: 2022

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Ein naturwissenschaftlichenVolksblatt Ihrraurgegehruunu E. Jl.Unhmeiszlen Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämterfür vierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

Inhalt: EinigesüberdasVerfahren beiderelektrischen Telegraphie.

No· 31· —- Zahngaknituken VonDk.Karl Krotz.(Mit Abbildung.) uevek das Quecksicbcrciche H- Kleinere Mittheilungen—- Verkehr.

OEinigngüber das Verfahrenbei derelectrischenTelegrapbie

Von Karl Ehrentraut.

VonKarl Ehrentrauth

Der stetsfortschreitendenWissenschaftistesbekanntlich erst inUnseremJahrhunderte gelungen, ferne, selbstdurch Seen undweiteMeere getrennte Ländereinandernahezu rücken;nachjahrhundertlangen MühenundVersuchen sind endlich trefflicheMittel ausfindig gemachtworden, dem Fernweilenden blitzschnellKunde von unszukommenzu lassenodersichihmzunähern.DieElectrieitätistneben derDampfkraftdergewaltige Hebel,derindieserBe- ziehung unmöglichScheinendes möglichgemacht hat.

Wer hättevor Jahrendaran gedacht,daß eseinst möglichseinwürde,Städte, die durchhundertevonMeilen getrenntsind, inwenigen Tagen auf Schienenwegenzu erreichenodergarwiePersonen,dieblosdurcheine dünne Wandgetrenntsind, miteinandersprechen zuhören!Wer hättejeandiesichereMöglichkeit geglaubt,daßJemand, derz.B.in Dresden nachLissabon Nachmittags1Uhr schrieb,nur 2Stunden später,eshätteauch nochschneller seinkönnen, die Antwort vondaherin seinen Händenhat!

Staunen und beugen mußman sichvordemmenschlichen Geiste,deresmöglichmachte,daß-z. B.Venedig, Odessa, I)DerHerrVerfasser ist k.«sächs-Tclcgkapbist MFDWurde von demHerausgeberum dieseDarstellllllg,gebetm-WellerAUS eigener Erfahrungweiß,daßdasgeschäftlicheGebahkendes TelegraphistenimVolkenochweniggekannt.HekxEhrentkkmt batsich bereitwillig erklärt, nochweitereAnfragenubervielleicht unerledigt Gebliebenes zubeantworten. H-

Constantinopel undLondon, jasogar Petersburg und Algier(A.d.H.Nr. 9)aufSprechweitegenähertwerden konnten. Man kanndieZeichendesjetzt fastüberallge- bräuchlichenMorse’schenTelegraphen-Apparatesgut mit derSprachevergleichen,denneingeübterTelegraphistver- steht nachdenverschiedentlicherfolgenden Schlägendes Apparates denWortlaut derDepesche ebensowiege- sprocheneWorte underschreibtdieDepeschemeistnicht von demMorse"schen Papierbandeab,sondern»nachden gehörtenSchlägen. Weißman ferner,daß(Ist keine weitere Störungvorhanden)90—100 ZeichenOderBuchstaben inderMinute hervorgebrachtwerdenkönnen,sowirdman denAusdruck,,Sprache«nichtUnpassendfinden.

Somancher denktvielleichtdarübernach,wieeseigent- lich wohl möglichist, diessoweitzubringen,odek wiees überhaupt zusammenhängenmöge,und suchtnach Ek- klärung,siehter—-- führt ihndasDampfroß, gleichvielob weiteodernaheStrecken dahin alstreueBegleiterin, baldzur Rechten,baldzurLinken dieTelegraphenleitung mitihren StangenUndDrähtenoderauchnur einenDraht aufeinerablenkendenLandstraßeweitergeführt,Allesschein- barschweigsamundunthätig,aberdoch sooftTagund Nachtdienstbeflissenwirkend»EinmitdemFortschritte derZeitUnbekannter wirdanWunder glauben,kommt ihm,was sehr leichtzubewerkstelligenist,anjedemgrö- ßerenHaltepunkte,deneraufdemDampfwagenberührt,

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ausderHeimath,dieervorkurzer Zeit verließ, Nach- richtzu.

Jn NachstehendemsolldasVerfahrenderelectrischen TelegraphieimAllgemeineninflüchtigerZeichnungdar- gelegtwerden.

BetrachtenwirunszunächstdieLeitung, gleichsamdie alleSprachen bergendeZunge,diegewaltigeVermittlerin des Nordens mit demSüden, desOstensmit demWesten näher, so sehenwir,daß nach großenStädtenvielmehr Drähteführen,alsnachkleinen, sehendannauch mehr Apparateinersteren alsinletzteren. Birgtdie Stadt, welche wirberühren,einregesLeben,blüht Handelund Gewerbedarin, so gebenunsschondieeinlaufenden, nicht etwa dienur durchführendenDrähte,einenMaßstabder Bedeutung, welche sieim Staate undLandehat.Wirsehen daher auchaufEifenbahnstrecken,hauptsächlichin derNähe derHauptstädtederLänder, z. B. Wien, Berlin, München u.s.w.mehreundvielfache DrähteaneinerStangenlinie befestigt,welchegleichAdern aus undnach allenTheilen desLandes zuundvondemHerzen desselben(derHaupt- stadt) führen.Nebenbei sindnochandieselbenStangen dieDrähteoderderDraht desBahnbetriebstelegraphen und derdesstattdes optischenTelegraphen errichteten Läutewerks angebracht. DieLeitung fürdenBahntele- graphen sehenwiraufjedem größerenHaltepunktein das Bahnhofsgebäudeeingeführt,währenddieanderen Drähte, welcheentweder Anschlußlinienan das Ausland bilden, direktvon einerHauptstadtnachderanderngeführtsind, nöthigerWeisenur eineoderzweiStationen berührend, um sichandieverschiedenenLinien desAuslandes direkt oderindirektanzuschließen;odersolche,welchesich nachden Städten desJnlandes fürdeninnerenVerkehrfortspinnen undschließlichwiederverschiedeneAnschlußpunktefürdas Jn-undAusland finden;oder, wieesbeikurzenLeitungen nachkleinenStädten undnoch nichtfertig gebautenLinien derFall ist«als,,Sacklinie«enden. AufderHauptstation inParissindzurZeit160Apparate,in Berlin 36, in Wien 26undinMünchen15Apparate aufgestellt. Diesen Hauptstationen sindinbedeutenden Städten wiez. B.

Wien,Pragu.s.w. zurBequemlichkeitdesPublikums Filialstationen inentfernterenStadttheilen beigegeben, außerdiesen sindabervielleichtnochmehrere Hauptstatio-

nen verschiedenerVerwaltungen vorhanden,wiein London (sämmtlicheLeitungen GroßbritaniensundJrlands sind indenHänden mehrerer Privatgesellschaftenunddurch8 unterseeischeKabelmitdemFestlandeverbunden)oderwie inFrankfurta.Hamburgu.a.m.

Bedenkt man nun, daß die Stationen meistentheils, wie auchtheilweisedieBahntelegraphenstationen,alle wiederVerbindungunter sichundnachdenHauptstationen habenunddaß fastzujedem einzelnen DrahteeinApparat gehört,dannwirdman sichnicht mehrwundern hierund daso vieleDrähte,wie-einGewebevonriesigen Spinnen ausgespanntzusehen»

DITLeitUngsdrähtekannman mitdenWasserleitungen eitlerStaPtvergleichen-,je mehrLeben, destomehr Bedarf UndZUIeltUUg-»Einenjeden solchen Drahtkannman als Zu-oderAbleitungbetrachten. Auf ihm sendetderTele- graphistdenelefmschetkStrom mitseinereisenmagnetisi- rendenKraft hIMUs M»die Weltundbringtdamitdie Zeichen hervor,welchedIeBuchstabenderSchriftoderdie Laute derSpracheetsetzejlsHatderStrom andemge- wünschtenOrte seinen Dlenst»Verfichtet,so wirder,wie wirspäter sehenwerden,dortIndie Erdegeführtundeilt, wieergekommenmitGedankenschnelligkeitzurStelle zu- rück,vonwoerausgeschicktwurde.

484 Bis zumJahre1838 hieltman zwei Drähte,»den einenzurHin-,den’ andernzurRückleitungfür nothwen- dig. Professor Steinheil zuMünchenmachte zurgedach- tenZeit Versuche,EisenbahnschienenalsRückleitung,also alszurückleitendesDrahttheilzubenutzenundfanddabei, daßderStrom sehr leichtzur Erdeüberging,welch guter Leiter sonachdie Erde(hinsichtlichihrer Menge) sei,und welch großenNutzendieselbedemTelegraphenalsersetzen- derRückleitungsdrahtbringenkönne. Derdaraus ent- springende Vortheil ist leichtindieAugen fallend,wenn

man bedenkt,daßsichnun dieKostenbezüglichdesLei- tungsmaterials verminderten und daßman einesehr gute Rückleitunghatte,die niemals reparirtzuwerdenbraucht.

DieErdehatauch mitsehrwenigenAusnahmendenihr aufgetragenen DienstderRückleitungtreulichverrichtet,und Störungen durch sie hervorgeruer giebtesweitweniger, alssolchebei derDrahtleitungdurchWitterungsverhält- nisse,atmosphärischeElectricität,böswilligeundunachtsame Menschen odersonstigeZufälligkeitenzumVorscheinkom- men. Tritt aberdurchdieErdeauf kurze Zeit Störung ein,so läßt sichbeidenjetztzumTelegraphiren gebräuch- lichen Apparaten wenigoder garnichts dagegen thun,will man die Erdenicht geradezuvon demaufgebürdetenRück- leitungsamte befreien.Sogeschahes,daßimHerbst1859, alsman allerwärts so prächtigeNord-undgleichzeitigauf dersüdlichenErdhälfte, namentlich AustralienundEhili, Südlichterbeobachtete,derBetrieb derelectrischenTele- graphieüberallauf kurzeZeit gestörtodererschwertwar.

Humboldt nennt derartige Naturerscheinungenmagne- tischeGewitter, und dasTreffende dieserBenennungließ sichdabei recht deutlicherkennen. Mächtige Erdströme, welche sichamersten durch mehroderweniger heftigeAb- lenkungderMagnetnadeln kundthaten, magnetisirtendie EisenkernederApparateundmachten solche gleichsamun-

zugänglichfürdenverhältnißmäßigschwachenTelegraphir- strom.AufLinienzwischendenNiederlanden undEngland griffman, um dieStörungzubeseitigen,zu demvorher angegebenenMittel, schaltete alsodie Erdeganz aus und verband zweinebeneinander laufende Drahtleitungenvon Amsterdambis Londonso,daßdereineDrahtdieHin-, der anderedieRückleitungbildete.

Gar vieleSchwierigkeiten sindbei derHerstellungder Drahtleitungzu überwinden. Anfänglich führteman die Drähte,umsievordenAngriffen Unverständigerundvor anderen Zufälligkeitenzuschützen,inverdecktenGräben

.undRöhren fort,doch kamman balddavonzurück,und jetztwirdeswohlnur nochin Städten unterirdischeLei- tungengeben. Die MängelundSchwächenderunter- irdischenundbeiläufig erwähnt wohl auch unterseeischen Leitungen liegen hauptsächlichdarin,daßman nochkeine Mittel hat, um-allen undjedenEinflußderUmgebung hinwegschaffen,denDraht vollständigundaufdie Dauer isolirenzukönnen. Glaubt man allesgethanzuhaben, liegtderDrahtinmehreren festenaus Guttaperchaund BleiröhrenoderEisendrahtumwindungenbestehendenHül- len, welchedieHerstellungderLeitung sehrkostspielig machen, sotretendochbaldmancherleiUmständeein,welche denDrahtinleitendeVerbindungmitderErdebringen.

DieRöhrenundäußerenHüllenwerdendurchirgendwel- chenZufall gesprengtoderbekommenRisse,dieFeuchtigkeit desErdbodenssickertnach und nach bisandieGJ-1ttapercha, sindetdortdünne Stellen underreicht endlichden erstwohl geschütztgewesenenLeitungsdtahtzAuchNagethierehaben öftererdie·BloßlegungdesLeitungsdrahtesverursacht.

SowenigaberineinerdurchlöchertenRöhreWasserbis an dasZiel fließt, ebensowenig strömtdie Electricität

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weiter,wenn ihreinnähererWegzurRückkehroffen steht;

siesucht sich stetsdennächstenWegaus. Dieunzugäng- licheUnterbringungdesDrahtes, diebeider unterirdi- schenLeitung erstgünstigwirkte, bietet beieingetrete- nerStörung Hindernisse,denSchaden leicht aufsuchen undheilenzukönnen; dennman kannjadieschadhafte Stelle nichtsehen,wenn man auch ungefähr wüßte,wo

man siezusuchen hätte.EsmüssenAufgrabungenund Untersuchungenvorgenommen werden, welchevielZeit raubenundGeldkosten. DieseGründesind hauptsächlich maßgebendgewesen, daßman es inneuerer Zeitvorzieht, denDrahtingewisser Höhe auf Stangen fortzuleiten; daß

erzwar demgewöhnlichenunteren Verkehreentrückt,doch stets zugänglichbleibt. Doch auch hier giebtesnoch Mancherleizu beachten. Umjedwedemittelbare Berüh- rungmitderErdeaufhörenzulassen, entferntman in der Nähe befindlicheBäumeoderästetsie aus,denndie durch RegenoderstarkenThauundNebelfeuchten Zweigewür- den,schlägtsie der WindandieLeitung,demauf solcher befindlichenStrome durchihreFeuchtigkeitvon außenund ihren Saftvoninneneinenbequemen WegzurErdebah-

nen. Sindmehrere Drähteüber-undnebeneinander auf Stangen angebracht, sovermeidet man aufdasSorgfäl- tigste-einegegenseitigeBerührung dieserDrähte,damitder Strom nachkeinerSeitehin abweichenkann. Andenfür dieLeitung gesetzten Stangenbefindensich eiserneTräger, aufwelchenwiederglockensörmigeKöpfevongebranntem undglasirtem Thon,Glas,Porzellanunddergleichennicht- odersehrschwer leitendenStoffen angebrachtsind; auf diese Köpfe (Jsolatoren) befestigtman nun denvonStangezu Stange möglichststraff gespanntenDraht.

Sinddiese Vorkehrungengetroffenundfürdie Dauer bestehendgemacht worden, so mußderStrom größtentheils wenigstens aufderihmbereiteten Bahnbleibenundsich demMenschen dienstbarzeigen.

DasTönenderLeitungsdrähte,welchesman zeitweilig hört, ist keineswegsdurch die Electricität hervorgerufen, wiemanche Leute glauben, sondernderGrund ist einzig undalleindarinzusuchen, daßderfestundstraff gespannte Draht,sobald ihnderWind von gewisserSeite herbe- streicht,ähnlichdengespanntenSaiten derAeolsharfe,in Schwingung gebracht wirdundwiesolchetönt.

Die SeelederganzenelectrischenTelegraphie istnatür- lich dieKraft,diemanElectricität nennt,durch welcheman

Eisen beliebigzuMagneten, solangeoderso kurze Zeit

man esebenwünschtundbraucht,umwandeln kann.

Diese electrischeKraft erzeugtman sichin demnach seinemEntdeckerbenannten Volta’schenElemente dadurch, daß sich zwei verschiedeneMetalle, eineKupfer-und eine Zinkplatte, oben unmittelbar durcheinenDraht (Schließungsdraht),unten nur mittelbar durch gesäuerte Flüssigkeit berühren; brauchtman mehrKraft, sonimmt

man mehrere solche-rElemente undnennt diese vereinigten Elemente »Batterie«. Diesichdaraus entwickelndeKraft kannman vermittels langer Drähte (Schließungsdrähte) fortführen.Wickeltman nun ein StückdesSchließungs- drahtes, nachdemman esmitSeide übersponnenhat. mehr- fachum einenEisencylinder,verbindet daseine Endedes DrahtesmitderZink-unddasandere mitderKupfer- Platte,sogehteinelectrischerStrom vom Zinkdurch die FlüssigkeitzumKupfer,vonda im dortbefindlichenDrahte weiterdurchdie Umwindungen desEisenkernsunddurch

486 dasmit derZinkplatteverbundene Drahtendeindas Elementzurück. DieserStrom (Kraft)bildetsonacheinen Kreislaufvon solangerDauer,alssich aufdieangegebene WeisediebeidenMetalle berühren,undmachtdabeiaus demerst unmagnetischenEisenkerneeinenMagnet(Eleetro- magnet). Sobald derStrom unterbrochenwird, durch AufhebungderVerbindung hört auch,man kann sagen, sofortderMagnetismusauf. Läßtman nun von der Batterie oderdemElemente einenDraht, vielleichtden vomZinkin diefeuchteErdegehen, führtdasandereEnde, alsodasvom Kupfer, fortum denEisenkernundvonda ebenfallsindiefeuchteErde,so mußder Strom, da die Erde leitetundnuranstattdesDrahtes eingesetztist,doch allemal wiederzumZink zurückkehrenundseinenKreislauf so lange vollbringen,alsdieVerbindung nicht aufgehobenwird.

DemamerikanischenJngenieur Morse soll,undzwar bei derFahrtüber denatlantischenOceanimHerbst1832, derGedankebeigekommen sein, diese seit1820 durch Oerstedt näherbekannteeisenmagnetisirendeWirkungdes electrischenStromes zubenutzenundeinenvondenbis dahin gebräuchlichenTelegraphenapparaten wesentlichver- schiedenenzukonstruiren.Einige Jahrespäterkonnteer auch nachmehrerenVersuchendasGelingen bekanntmachen.

Derselbe fand zunächstinAmerika schnelleAnerkennung unddrängtedurchseine Vorzüge,diehauptsächlichingrö- ßererGeschwindigkeit,ZuverlässigkeitundgewisserEinfach- heit bestehen,bald diebisdahin gebräuchlichgewesenen Apparatein denHintergrund, so daßersichjetzt, nachvon verschiedenenSeiten erfolgten Verbesserungen, fastüberall Bahn gebrochenhat.

DerMorse’scheSchreibapparat, durchwelchenbleibende Zeichen auf Papierstreifenhervorgebrachtwerden, besteht auszwei Haupttheilen: 1.demTasteroderSchlüssel, durch welchendieZeichen gegeben,derKreislaufdesStromes also bewerkstelligtwird, und 2.demApparate, auf welchem diegegebenenZeichen sixirtwerden, DerTaster istgleich- samdieThüre,welchedemStrome geöffnetodergeschlossen wird,sie führt ihn aufdenDrahtundumdenfernstehen- denEisencylinder.«Läßtman dieThüre lange offen, so wirdermitdemEisenauch lange sein Spiel treiben;

schließtman sieschnellwieder,somußerauch schnell sein Spielvollenden. DerApparat, aufwelchem dieZeichen bleibendsixirtwerden,bestehtauseinem aufrecht stehenden Electromagnet,überwelchemaneinemleichtnachunten undobenbeweglichgemachten HebeleinEisenankerange- bracht ist, welcher sofort niederschlägt,wenn ein Strom um denElectromagnet kreistunddurch Federkraftvon solchem wiederabgezogenundemporgetriebenwird,sobaldman den Strom durchdenTaster unterbricht.Vornträgt-derHebel einenStift, welchernachobenschlägt,wenn hintender Eisenankerangezogen wird. Läßtman alsoeinendurch ein im ApparatebefindlichesUhrwerkfortgetriebenenPapier- streifenüberdenStifthingleiten,sowird, dauert der durch denTasterin dieLeitunggeschickteStromlange,ein Strich- währeternur kurzeZeit,einPunkt entstehen. Dieseleicht undschnell hervorzubringendenStricheund Punkte,in Gruppen zujeeinemPunktundStrichodereinemStrich undzwei Punktenu.w.,bieten einbequemesMittel die BuchstabeninsolchenZeichen darzustellen,dennesist ja dochganzgleichgültigobman ein»T«siehtodereinen Strich»— «der eben »T« bedeutet.

(katsetzuugfolgt.)

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Zahngarnituren-.

VonDr.KarlKlotz.

Weraus derUeberschriftmeines heutigenArtikels folgert,erwerde von denfalschen Zähnen handelnUnd vielleichtirgendeineneue, besonders empfehlenswerthe Sorte anpreisen,derbefindetsichin einemJrrthum. Die Zahngarnituren,welche ichdemLeser vorlege, sollen ihm einenEinblick verschaffenindieBedeutung,welche die Be- trachtungderZähne füreinewissenschaftlicheErkenntniß derWirbejthiereimAllgemeinenundderSäugethiereganz insbesondere hat.

«

WiewichtigdieZähne fürdasThier sind, wissenwir Alle,denn ebensowieman sichglücklichschätzt,wenn man immerEtwas zubeißenhat, so hatman auchalleUrsach frohzusein,wenn man hat,womit man beißenkann-, daß unsaber eineKenntnißderZähnegar so wichtigwäre zurErkenntnißdermitZähnen ausgerüsteten Thiere diesdürfte vielleicht nichtAllen vonvornhereinganzklar sein.Versuchenwiralsoesuns klar zumachen.

DieNahrung derThiere istentweder ausschließlich demPflanzenreicheentnommen, oderausschließlichdem Thierreich,oderendlich beiden ingleicherWeise;wirunter- scheidenhiernachPflanzenfresser(·Herbivoren),Fleisch- fresser(Carnivoren),Allesfresser (Omnivoren): daß in dieAbtheilungderLetzterennebenAffenundBären auch wirgehören, dürfteAllenbekannt sein. DieHauptauf- gabederZähne aberbestehtimErgreifen,Festhalten undZerkleinernderNahrung;amEingangedesNahrungs- kanalsin derRachenhöhlebefestigt,sind sie bestimmt,den erstenmechanischenTheilderErnährungauszuführen.Um dieszu könnenmüssensie,wie wirvonvornhereinerwar- tendürfen,beiPflanzenfresserneine mehroderwenigeran- dereBeschaffenheit besitzenals beiFleischfressern,und wiederum eineanderefür gemischteKost.

Bekanntlich finden sich Zähnenur beiWirbelthie-

ren undzwar bei allenKlassenderselbenaußerdenVögeln.

BeidenSäugethieren, die wir beiunserer heutigen BetrachtungalleinimAugehaben, dennichwill esnicht unerwähnt lassen, daßbeiFischen, Amphibien und Reptilien dasVerhalteneinvielfachanderes ist,und vielleichteinandermal besprochenzuwerden verdiente

fehlendieZähnenur sehr Wenigen,demAmeisenfres- ser nämlich,demSchuppenthier undderEchidnaz das Schnabelthier hat stattderZähne hornige Platten aufden Kiefern;undauchdieWallfische besitzenkeinewirklichen Zähne.

DieZähne steckenmitihrer ,,Wurzel«ineinerVer- tiefung(Alveole) desKinnladenrandes, ohnemitder

Klnnladeverwachsen zusein;man bezeichnetdieseArtder Vefestlgfungals Einkeilung (Gomphosis). Die obere ZahUFeIheistalsodenverwachsenen Oberkiefer-undZwi- schenkleferknofheneingekeilt, dieuntere denUnterkiefer- knvchensDieelgentlicheZahnsubstanz oderDentine derKrvneIstUTlteinemsestenSchmelzüberzugeversehn, dersehrverschledenaftigausgebildetsein,undsichfalten- artig nachinnenIndieMassedesZahnes hineinerstrecken kann,beieinemThiereso,beidem·andern so,was ich jetztnur andeuten will,ohneesheutenähererörternzu können,daesunszu Weltführenund auchohneAbbil- dungen nichtklarwerden würde! Kitt oderCäment end- lichnenntman einedritteSUbstOsJIzdieanderZusammen- setzungderZähne vielfachtheiknlmmt-

Nach StellungundFormunterscheidenwirVorder-

oderSchneidezähne, Eckzähne (Fangzähne, Hunds- zähne,Augenzähne)undBackenzähne. Ersterenehmen denvordern TheilderobernundunternZahnreiheein,die derobern Reihesitzen indenZwischenkieferknoch·en.Im Allgemeinen istdieGestaltderVorderzähnemehroder weniger meißelförmig(nur beiGaleopjthecus,dem,,fliegen- denHund«derSüdseeinseln,sinddieuntern Vorderzähsne kammförmig eingeschnitten); dnherauch der Name Schneidezähne, währenddieEckzähne,derenrechts und linksvon den(obernunduntern)Vorderzähneneinersitzt, kegelförmiggestaltet sind.

DieBackenzähneendlich,dierechtsundlinksin der obern und derunternZahnreihesymmetrischangeordnet sind, symmetrischwieüberhauptfast ausnahmslosdas ganze Ge- biß, zeigen abgesehenvon dermehrästigenWurzel,diesich

nur beiBackenzähnensindet, je nachderNahrung.die mitihnen gekautwerdensoll,folgende Hauptunterschiede.

Zum ZermalmenvonPflanzentheilen müssensie breite Kauflächenbieten, mit denendie obernaufdieuntern tref- fen,das Dazwischenliegende zerdrückendund zerreibend.

Einseitlich zusammengedrückterBackenzahn,mitscharfem, zackigemRande würde hierzusehr untauglich sein;ein solcher ist trefflichgeeignet, Fleischzuzerkleinern,unddie BackenzähnederEarnivoren sindinderThatindieser Weisegebildet. Umdieharten ChitinpanzerderKäfer zermalmenzukönnen,dürfendieBackenzähnedesInsekten- fressersweder breite, mehroderweniger glatteoderdoch nur stumpfhöckerigeKauflächen, nocheinenscharfen, zusam- mengedrücktenRand haben;sieentsprechenvielmehrganz ihremZweck,indem siemitzahlreichen spitzen Zackenge- kröntsind,so treffenSpitzhöckerderobernZähne zwischen Spitzhöckerderunteren,undmiteinemBißwirddasJn- sektin kleineStückchenzerbrochenundzerdrückt.

DieZähneentsprechenstetsganzgenauihrem Zwecke.

Hiernachaberistes unsmöglichvonderBeschaffenheitder ZähneeinenRückschlußzumachen aufdieLebensweisedes Thieres!DasThemavariirend: sagemir,mitwem du umgehst, sowillichdirsagen,werdubist,rufenwir dem Thierezu: zeigemirdeineZähne, sowillichdirsagen wiedulebst.

Hiermitjedoch ist noch lange nichtdieBedeutunger- schöpft,diedasGebiß fürdenZoologenhat, sienimmt vielmehrvonhiererstihren Ausgangspunkt.

Bei einer wissenschaftlichenBetrachtungdesThier- reiches istman zurErkenntnißeineswichtigen Gesetzes gelangt,welches wirdurchweg streng befolgt finden;esist dasGesetzderEorrelation derTheile, undberuht darauf,daßdasAuftretengewisserOrgane nothwendigdas Vorhandenseinanderer bedingt,und daß eine besondere Wandelungdes einen eigenthümlicheVeränderungenin allenübrigenzurFolgeoder zurBegleitung hat,kurz,daß VeränderungenderverschiedenenOrgansystemein einer wechselseitigenBeziehung stehn.

Nachdiesem Gesetzekannman von der

besonderenBe- schaffenheiteines TheilsmitSicherheitaufdieBeschaffen- heitaller andern, aufdiedesganzenThieresschließen.

DerZoologbrauchtnur eineneinzigenKnochen under

bautimGeistdas ganzeSkelet Vordlrauf,dubringst ihmeinenZahn Undernennt Undbeschreibtdirdas Thier,demjenerZahn gehört,underzähltdir dieGeschichte seinesLebens. Bedarfsnoch mehralssolcherAndeutungen

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