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Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1861, No. 9.

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Academic year: 2022

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Ein naturwisscnschriftlichenVolksblatt Brrnuggrgrhcuunu E. El.Noszmäszlen Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter fürvierteljährlich15Sgr.zubeziehen.

No. 9.

Mitthcilnngcn·

Baumrinde

Inhalt: Bannn«inde. Von Dr. Karl Klotz.(Schlnß·) Die Beutelthieie(MitAb- bildung-)—- DieGewölle der Ranbvögel.Von August RöseinSchncpfenthal .— Kleiner-e

VonDr.K.Klotz.

(Schlusi«)

Der inunsernFigg.IundIIbeiderLinde deutlich sichtbareUnterschiedzweier Schichten(prlUndDR)der zelligenHüllekommt anderwärts ebenfallsvor, oftmit mehroderweniger«allmäligemUebergangVondereinen in dieandere. Auf Querschnikten zeigen diese Zellenim AllgemeinenkeineOrdnung,auf Längsschnitten(Fig-H) sehenwirsie insenkrechteReihen gestellt. DaßwirBlatt- nginbesonders inderäußernfinden, außerdemaberhier unddaauchtiefer, sagteichschon;die innere istim Winter reichanStärkemehl,dasuns jabereits als derin den Markstrahlen,demHolzparenchym,derMarkscheide,dem Mark,oft auch demjungen Holz aufgespeicherteReserve- stoffausfrüherenBetrachtungenbekannt ist. Wennim LenzdieVegetation aufsNeuebeginnt, schwindetdas Stärkemehlin der RindefrüheralsimHolzkörper.

Die eigenthümlichenGruppenstark verdickterZellen, dieichbeiderBirkenrindebeschrieb, sinden sichbeizahl- reichenBäumen, sobeiderBuche,demHornbaum, der Platane, derEiche,auch beiderKorkeiche,undbeidieser schonobennebenbeierwähnt;aberaUch hinundwiederim Korkeselbst,und daalsrostmenesandigeKörnchenbe- kannt. Jhr Auftreten zwischendenBündelnderdick- wandigen prosenchhmatischenBastzellenundinsbesondere ihr häusigesVorkommen beimFehlen dieser läßt siege- wissermaßenalsderen Ersatz erscheinen.

BeidenNadelbäumen aberfindenwirin derzelli- genHülleHarzgänge Diese Kanäle,ummichsoaus- zudrücken,in welchedasHarz ausgeschiedenwird, sind nicht etwa gefäßartigeBildungen, auch nicht durch Zerstörung vonZellreihenentstandene Räume,sondern siesindZwi- schenräumezwischenZellen,diebeimWeiterwachsthum auseinander wichen.Erst nachträglichwurde indiesen Kanälen eineAuskleidungvonZellchen durchTheilung derumgebenden Zellen gebildet. Daßbei derLärche dieseHarzgängenichtkanalförmig,sondern kugligsind,und auch inder sekundärenRinde austreten, »daßfernerdie Tanne nur inderRinde, KieferaberundFichte auch imHolze Harzgänge besitzen- daß endlichauch in den Na- delnderTanne, Fichte, KieferHarzgängesichIndemdies sei hiernur beiläufigbemerkt.

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Betrachtenwirnun denalsBastschicht,oderinnere oder-sekundäreRinde bezeichnetenTheilderRinde,den ThelisPelcherseineEntstehungund Fortbildungder ThätigkeitdesVerdickungsringesverdankt.

Wleich schoneinleitendbemerkte,daßdie Rindebisher sehrvernachlässigtgewesen sei, somuß ichnun hinzufügen, keinRindentheilist so wenigundso falsch beobachtetwor- denalseben dieBastschicht.Esklingtfreilichsehrklar undeinfach,wenn es indenLehrbüchernheißt:dieBast- schichtwirdvonderCambinmschichtnach außen, sowiedie 1861.

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Holzschichtnachinnenabgesetzt,dasjüngsteHolz also liegt

amweitesten nach außen,währendbeimBastedieäußerste Lagedieältesteist. DerBastbestehtausstarkverdickten, langgestreckten prosenchymatischenZellen;mancheHolz- gewächseentwickeln jährlichBast, manchenur imersten Jahre,andereendlichgarnicht.

So einfachaber verhält sichdieSachekeineswegs.

Die,,Bastzellen«allein machen dieBastschicht noch nicht aus, vielmehrbesitztdieseeinenerstseit wenigenJahren erkannten hohenGrad derZusammengesetztheit,undder bisheralleinfürden Bastgehaltene Theil istderunwesent- lichste,indemerbei manchenPflanzeneben garnichtvor- kommt,be«ianderen aber«sichnur in derJugendderGe- fäßbündelausbildet, späterabernicht mehrerneuert wird.

DieUntersuchungen"der dieBastschichtzusammensetzenden ElementarorganeistabereinederschwierigstenAufgaben derPflanzenzergliederungs-Kunst(Phytotomie),sieist noch langenicht mitVollständigkeitgelöst,so glänzendauch die Resultate sind, welchewirHartig’sundHugovonMohl’s Untersuchungenverdanken.

Sehenwirabernun dieBastschichtetwas näheran·

DieLinde hatunter unseren einheimischenHolzge- wächsenden entwickeltsten Bast. Er bestehtaus einer MengeabwechselnderSchichtenvon dickwandigenpros- enchymatischen(,,B-astzellen«)undvondünnwandigenZellen lErstre s. Figg.IundIllr1lr2z letztre dazwischenalsp], dieletzterensindvon verschiedenerundzwar ganzeigen- thümlicherArt;einmal nämlich sehenwir ineinerjeden solchen Schicht dünnwandiger Zellenmarkwärts weite, verlängerteZellenmitschiefenScheidewänden, welche mit Querfasern besetztsind. Die-.Seitenwände sowohlalsdie Scheidewändedieser Zellen besitzenTüpfel.DasEigen- thümlicheaberdieserZellenbesteht darin, daß dieseTüpfel mit einem ungemeinzarten, nur mitdenbestenMikro- skopensichtbarenengenFasernetz überzogensind,weshalb MohldieseZellenalsGitterzellen (cellulae clathratae) bezeichnete,währendsievonHartig,derdieZwischenräume jenerGitter fürdurchbrochenhielt,alsSiebröhren be- schriebenwurden. Weiter nach außenliegenengereZellen mit einfachen Tüpfeln,sieführenzu gewissenZeiten StärkemehL

Wowie beiderLindedie Bündel dickwandigerPros- enchymzellen (»Bastzellen«)ingrößererMenge undin stetiger Folgesich entwickeln, erscheinensie meist in einer gewissenregelmäßigenAnordnung. Das erste Bündelent- sprichtgenau demerstenHolzbündel;derStamm aber nimmt anDicke zu, diespätergebildeten ,,Bastbündel«

müssen also,um denganzen Raum zwischenden Mark- strahlen ausfüllenzu können,breiter sein,außerdem aber treten auch,ähnlichwie imHolzkörper,sekundäreMark- strahlen auf. Auf dieseWeisebildensichdennendlichpris- matische dreiseitige MasseninderRichtungderSekante Von Schichtendünnwandiger Bastzellen,inderRichtung desRadius von sekundärenMarkstrahlen gespaltenund durchprimäreMarkstrahlenvonderNachbarmassegetrennt.

DieSpitzen dieser Massensind die meistgrößeren ErstlingsbündeldickwandigerProsenchymzellen, s. Fig.111, denQuerschnitteinessechsjährigenLindenzweigsinfünf- maliger Vergrößerung(AbbikdungnachSchacht;man kann sichdasBildsehr leicht auchselbstVerschaffen)kl;sinddie Markstrahlen zwischendendreieckigenBastmassenlr, deren sekundäreMarkstrahleninr2angedeutetsind,undderen QuerstreifendieWechsellagerungvon dickwandigenund dünnwcmdigen(Fig.Ilr1,p;1r2, p)Bastzellenausdrücken.

MitJahresringen haben diese Querstreifennichtszu thun!DieZahlderjährlichgebildetenBastbündelkreiseist

132 je nachderPflanzenartundsogar nachdemIndividuum verschieden!DieLinde entwickelt jährlich zweibisdrei Schichten,älteresHolz sechsbisacht;derWeinstockjähr- lichetwa-vier.

Esist hierder Ort mitkurzenWorten derfabelhaften Längezugedenken,dieman dendickwandigenprosenchy- matischen Bastzellen zugeschriebenhat. Fürdie derRoß- kastaniez. B.wurden 4—6 Zoll angegeben, während Mohl findet,daß sie ,,wohlgemessen«nicht längerals 0,6««—0,8««seien,beiderLinde 0,44——0,54«',beim Seidelbast (DaphneMezereum) höchstens1,5'«;undnur in ganzeinzelnenFällen länger,so beim Geisblatt 8—12·«·.

welcheLänge auchdieFlachsfaser besitzt,diebekanntlichin dieselbeRubrikgehört.

Wie übrigensdieQuerschnittszeichnungdesBastes (Fig.111) zuverstehen sei, daßdieMarkstrahlen sich ebensowenigwie beimHolze— nichtdurch die ganzeLänge desZweiges ziehen, daßbeidemLindenbast,derjabe- kanntlichmancherlei nützlicheVerwendung findet,die Ma- schenderBastmassen ehemalsvon dendurch Faulenim Wasser herausmaeerirten Markstrahlenzellen ausgefüllt waren undeinBastband,wie esdieCigarren zusammen- hält,unsdieLage zeigt,wiesieeinSchnittin der Sekan- tenrichtung bloslegt,allesdas brauche ichals selbstver- ständlichwohlkaummehralsobenhin anzudeuten.

JnähnlicherWeisewiebeiderLindefinden wir die ElementarorganedesBastes entwickeltbeimNußbaum, beimWeinstock (vgl.Fig.IV). DerBirnbaum besitzt einesehr ausgebildete Bastschicht,entwickelt aberjährlich

nur eineSchicht dickwandige,prosenchymatischeZellen,die in radialeReihen concentrischgeordnet sind,undzwar theilsausGitterzellen, theils zwischen diesen aus mehroderweniger verlängerten,zuZeiten Amylum füh- renden Parenchymzellen·

Wir habenalso beidenbesprochenen Fällen:,,Bast- zellen«, Gitterzellen,undAmylum führendeParenchhm- zellen; jenachAnordnungundForm, undjenach dem AuftretenderTüpfel,isteshierso,dortso.BeidenHolz- gewachsennun, dienichtwie Linde,Eiche, Pappel,Weide, Esche,Ulme(U.campestrjs). jährlich,sonderndienur im erstenLebensjahre derAxe dickwandigeprosenchyma- tischeBastzellenbilden,weshalbman ihreninnernSchich- tenbisherdenBastabsprach (Birke,Buche, Platane, partiell auchErle,HornbaumundHasel), sowiedenen, die nieprosenchymatischeBastzellenentwickeln,von denen esalso ehemalshieß,siehättennieBast(Ribes,ijur- num«Lantana), alle diese haben bezüglichin den innern Schichtenoderüberhauptdennoch Bast,nur keine»Bast- zellen«. Auch hier zeigendieGitterzellen specisischeMo- difikationen.

DerBastderConiferen istzumTheildurchgroße RegelmäßigkeitderAnordnungderZellen ausgezeichnet.

Doch genugderEinzelheiten!Wirhaben gesehn,ein wiezusammengesetzterTheilderRinde dieBastschichtist- Wirsahen-Wiesieentsteht.undwieihreElemente beiver- schiedenenPflanzeninverschiedenerWeiseaustreten. Wie der roheAnblick sdesoberflächlichenBeobachtersinder BasimassegewissermaßeneinSpiegelbild des Holz- körpers vorfindet,ein Dreieck,dasanseiner Basisimmer weiter, immerbreiter wachsenddieSpitzevonder Ur- sprungsstelleimmermehr entfernt, Undso mußesja sein,wennimmergrößereKreiseausgefülltwerdensollen

so müssenwirnach-einer genaueren Betrachtungder Elemente derBastschichtsagen-daßWir inihnen fürein jedesElement desHolzkökperseinAnologonhaben! Daß wirMarkstrahlen haben- Wußtenwirschon vorher; die

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dickwandigen,prosenchymatischenBastzellensind dasAna- logonderHolzzellen,dieGitterzellendasAnalogonder Gefäße,endlichdieAmylum führendenParenchymzellendas AnalogondesHolzparenchyms, welches jabekanntlichauch eineKornkammer darstellt. DieGitterzellen sind MachMohl) höchstwahrscheinlichdieOrgane,inwelchen derSaft seinen Weg «nachabwärts nimmt. Daßes einen abwärts steigenden Saft, Undzwarinden innern Schichtender Rinde,giebt, läßt sichwohl nichtab- leugnen,derSchluß liegtalsosehrnahe, daßesdie dünn- wandigen ZellenderBastschicht,undzwarvorwiegenddie Gitterzellen sind,in welchenderSaftnachabwärtssteigt, zumal derInhalt derletzteren reichistanschleimigenSub- stanzenundProteinverbindungen.Das Vorkommen von inZellen abgelagerten Krystallen istinderUmgebung derprosenchymatischenBastzellenein ganzallgemeines.

Dieuns bisjetztbekannt gewordenenFormverhält- nissederBaumrinde sindabernoch keineswegsalle, auch

nur dergewöhnlichstenHölzer.Beivielentrittnach Ver- laufeinermehroderweniger langen ReihevonJahrendie Borkenbildung ein;und diesewollen wirjetztbe-

trachten. «

DieB orkeist keineswegsetwa eineGewebeformwie der Kork,sondernBorke(rhytid0ma von Hin-is= rhy- tis,Runzel) isteinColleetivbegriff, füreinenFalldie, fürdenandern jene Rindengewebspartien umfassend; sie verdankt ihr EntstehenderAbscheidungälterer Rinden- partien infolge einer Bildung von Periderm.

Die sogenante ,,Borke« der Korkbäume freilichwird durch WucherungdesKorkes alleingebildet.

Alsoabermals trittuns derKork entgegen!Dieur-

sprünglicheKorkhülle hatersteineZeitlanggenügt;der jungeStamm, derAst,hatteeineglatte Rintdez da siehtman plötzlicheine,nur wenige ZellenbreitePeriderm- schichtaus gewissenParenchymzellreihenhervorgehenddie innereRinde, jenach der Baumart inbestimmter Weise, durchziehen,und flachgewölbte,schaligeoder schuppige StückederRinde von derübrigenMasse abscheidenund demAbsterben preisgeben,währendsieihrerseitssichver- dickt. Das zunächstAbgeschiedeneistdieprimäre Rinde tzelligeHülle),dannfolgt diesekundäre(Bastschicht).Zwi- schenundunter denSchuppenstückenbilden sich fortund fortneue, unddas nennt man Borke. Jhre Bestand- theilesindoftnur schwer nocherkennbar. DieGestalt der Borkenschuppenist verschieden; tiefe Spalten durchfurchen netzartigdieBorkenmassederPappelundEiche,bei der LindeunddemAhornsind dieBorkenschUppeNflach, durch parallel laufende schmale Risse getheilt;diePlatane ent- kleidetsichjährlichmindestenseinmal ihrer flachenBorken- schalen, glattundweißistdieOberflächederBorkensebup- penderTanne, mitkleinen,runden oderschildförmigen, abblätterndenPeridermschuppenbedeckt bei derFichte,mit geflügeltemRande beiderKiefer,abblätterndinFolgeder WechsellagerungvonSchichtenverschiedenverdickterZellen.

Je nachderBaumart trittdieBorkenbildungeheroder später ein, dieEicheerhält sich dreißigJahreineglatte Rinde;die Tannebis zumachtzigstenJahre, altenoch glatte Tannenstämmebezeichnetman wohl auchals»Glas- tannen«;dieFichtebildetschonimdreißigstenJahreBorke.

Einzelne RisseundBorkenschuppen,dieman bisweilen an altenBuchenstämnienfindet,willHanstein erstinFolge eineräußernVeranlassung auftreten lassen. ,

Währenddievon unsbisjetzt betrachteteBorkeeine mehroder wenigerschuppenförmige,und immer erst MicheinemvorhermehrjährigenGlattbleiben derRinde auftretende Bildungwar (mankannsiealsSchuppen-

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b orke bezeichnen),sehenwirbeimWeinstock(Fig.IV) sogleich nachdemErscheinendererstenBastbündeleine geschlosseneRinglagevon Korkzellendieprimäre Rinde von dernun gebildeten sekundären dieübrigensin der Anordnung ihrer Bastzelleneineausgezeichnete Regel- mäßigkeitzeigt abscheiden,undsomitdemVertrocknen preis-geben.EinePeridermschichtunmittelbar unter der Epidermiswirdgarnichtgebildet,derNebenzweigverdickt sich,die vertrocknete Rindereißt,undzwar inLängsfasern, dadieBastbündel zusammenhalten,unddie sehrlangen

Markstrahlen dazwischennachgebemEs wirdaber all- jährlichdasgesammte ProduktderRindenthätigkeit(,,ein Rindensystem«) durch Auftreteneiner derartigenPeri- dermschicht(1V, pd1)abgeschieden; Hansteinnennt diese Borkeneylinder(dennCylinder sind diese Massenimmer- hin,wenn sieauch zerfasern) Ringelborke, sieentspricht wirklichdenJahreslagen. BeimGeisblatt findet sie sich inähnlicher,dochetwas vereinfachter Weise.

Jn unsrer (Hanstein entlehnten) Figlv sehnwireinen QuerschnittidurchRindeeinesjährigen Rebenzweigs.Die Peridermschicht de hatbereits dieBorkenbildung(rh) veranlaßt,dieprimäreRinde (pr1,pr2)mit denersten Bastbündelndersekundären(lr1)demAbsterbenpreisgebend.

Außer beidernormalen BildungeinerPeriderm-oder Korkschicht,undaußerbei derEntwicklungder Borketritt eineBildungvon Korkzellen aberauch nochanderwärts ein, diephysiologische Bedeutung des Korkes ist AbspeirungdesSaftaustauscheszalsPeriderm-oderKork- schichtanderOberflächeverhinderterdieVerdunstung,im JnnernauftretendbewirkterdasAbsterbenderabgesperr- tenTheile(Borke), und ebenso schützterdennauch als oberflächlicheSchichtdieKartoffel-und dieGeorginen- knollevor demAustrocknen, bedecktalleälteren Wurzel- theile,wirddurch sein AuftretendieUrsachederherbst- lichenVerfärbungunddesFallesderBlätterundvernarbt als einsogenanntesVernarbungsgewebe (Wund- periderm, perid.vulnerarium) die Wunden. Allerhand Risse auf Pflaumen, Aepfeln, Birnen, sehenwirdurcheine derartige Korkschichtvernarbt, eineangeschnittene Kartoffel bedeckt durchKorkbildung ihreWunde, die,,Trockenfäule«

derKartoffelist eindurch KorkbildunggehemmterFäul- nißproceßderKnolle. Hier siehtman dieangegangenen Stellen durchKorkisolirtwerden;freilichaber auch bei und durch dieKorkbildungim Umkreis dieserStelle das Amylumschwinden. JnähnlicherWeise sahSanio bei Weiden einzälneerkrankte Gewebspartien durchKork isolirtunddadurch demGesammtorganismus ungefährlich gemacht. Der abgebrochene, saftigeOpuntienzweigver- narbtdurch Korkbildung seineWunde, deshalbläßtman nach Schacht’s Bericht auf Tenerifediefrischgebrochenen, zuStecklingen fürdieCochenillenzuchtbestimmtenZweige dreibisvierWochenliegen,dasie,v or derVernarbung in denfeuchtenBodengesteckt,leichtfaulenwürden.

Jmmerwerden Wunden,also Bloslegungeninnerer Theils fürdieEinflüssederAtmosphärilienzunächstab- gesperrt durchdasAuftreteneinerKorkbildung, selbstbei derMisteLdie normal einPeridermaniemals entwickelt.

Hanstein hat rechtinteressanteExperimentemitRinden- verletzungenangestellt;immertrat dieBildung einesPeri- derms ein undzwarvon der,derbetreffendenPflanzenskt charakteristischenFormi), selbstbeieinemDoktrin-Zweig- lein, welchesnoch so jungwar,daßeszür Zeit überhaupt sk)Beidenjsokikmden Korkmassenerkrankterinnerer Ge- webstheilederWeidenrinden freilichfand Sanio geradedas

Gegentheil. Verf«

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noch keinPeriderm besaß. SelbstBlattwunden werden bisweilen durch Periderm geheilt (beiGesneriaceen, bei

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Bryophyllum nachHanstein,nachMohlbei A10e,undbei Rache-ndembeliebtenTopfgewächs). Blosgelegtes Holz freilichvertrocknet,seine Zellen sind nichtfähig, Korkzellen zu entwickeln. Doch diesdarf ich hiernurandeuten, da ichvon derBedeutungdesKorkesund nichtvom Ver- narbenüberhauptrede. BeiallendenerwähntenFällen tritt dieKorkbildungingeringer Tiefeunter der blosge- legtenWundstelleauf,dieüberliegendedünneSchicht stirbt natürlichvollständigab.

Wirhabennun gesehen,welchzusammengesetztenBau die Baumrinde überhauptbesitzt,und wieverschiedensie ist, jenach Alter undBaumart; ichhabenur dasWichtigste von demThatsächlichbekanntengebracht,unddies Bekannte istnur erst ein kleinerTheilvonalle Dem,was sich viel- leichtnochherausstellendürfte,wenn dieMassederBeob- achtungensicherstüber eingrößresGebiet erstreckthaben wird. Freilich,wollteman nur solcheAbschnittederPflan- zenanatomieoderPhysiologie besprechen,indenen bereits ganz aufgeräumt,und Alles aufgeklärt ist,dann müßteman vorläufigganz schweigen.Soviel aberläßt sich dochmitBestimmtheit sagen, daßdie Rindenichtnur einDeckorgandesBaumes ist, daßsievielmehr,wieihr ReichthumanStärkemehlIc.zeigt,inderErnährung derPflanzeeine bedeutendeRolle spielt,unddaß,wiewir zuschließenuns berechtigt sahen,derabwärts fließende Saftstrom inderRinde, undzwar ingewissenZellen ihrer Bastschicht, seinen Wegnimmt.

»Ja«,sagtderNützlichkeitstheoretiker,»dasistAlles rechtgut,wasDuunsjetztvom BauderBaumrinde er-

zählt hast, auch hastDubereitsangedeutet, daßdie Rinde

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demBaume nützlichundnothwendig sei,aber,dieKork- stöpselausgenommen, hastDu uns noch nichts überden Nutzen gesagt,welchendie Baumrinde uns bringt:und dieistdoch gerade dieHauptsache!«

Jchbin leiderviel zuwenigeinVerehrerderNützlich- keitstheorie, daß ichmireinbilden sollte,die Baumrinde wäreumunsertwillenda:indeß,es·verstehtsich,daßman siesich mehrfachzuNutzemacht. Daß Lindenbast eine vielfältigeAnwendungfindet, habe ich schonfrüherein Mal berührt,unddürfte wohlauchmänniglichbekanntsein.

DerReichthumanGerbstoff aberimRindenparenchym machtvieleRinden fürdenGerberunentbehrlich, sodie Rinde derTanne,Fichte,Lärche, Erle, Eiche! undzwar wirdbeidieserletzternderWurzelausschlag zunächst alsSchälholz benutzt;man schältdie12—15jährigen AesteimFrühling.DieB irkenrinde wirdinRußland zumGerben desJuchtenleders, aberihres Harzreich- thumswegenauch zuFackeln verwendet, auchliefert sie denBirkentheer, wie die Tannenrinde denTerpenthin.

DosenundKästchen fertigtman aus Birkenrinde. Mit Weidenrinde, die wegenihres Gehaltesaneinemeigen- thümlichenAlkaloid, demSaliein, ehemalsalseinErsatz desEhininsderChinarinde gepriesen, indeßwiederbei Seite gelegtwurde, dadiegrößeren Mengen,derenman bedurfte,denVorzugderWohlfeilheitwieder zu Nichte machten, mit Weidenrinde, sage .ich, treibendie sieinreichen KaufleuteinKexholmamLadoga-Seeeinenganzbedeu- tenden HandelfürdiePetersburgerGerbereien. Undso wünsche ichesauchdemNützlichkeitstheoretiker,daßerreich

werden mögedurch Baumrinde. Wenn danndieCham-

pagnerpsropfen fliegen,erinnere ersichaucheinmal der EntstehungundBedeutungdesKorkes.

HEXE-Hi ins-As-

YieYeutelllsiere

Schonfrüher(1859, Nr.34)habenwireinmal die FrageinErwägunggezogen, obAustralienältereroder jüngererAbkunft sei,als dieübrigen Erdtheile. Durch die inneuerer Zeitinausgedehnten Reisenunternommenen Durchforschungen jenes räthselvollenJnselkontinentshatte

man wie inderThier-undPflanzenwelt,so auch im Bau derErdvesteausfallendeVerschiedenheitenimVergleichzu denübrigenKontinenten bemerkt. Man war überrascht, dortdurchausnicht dielangeReihe nacheinanderentstan- denerGebirgsschichtenzufinden,dennaufdengranitischen Urgebirgsformationenliegen, ohneVertreter derUeber- gangsformationen, derSteinkohlen-, Zechstein-,Trias- Jura- undKreideformationen, gleich diejüngsten,tertiären Flötzformationen.

AnderangeführtenStelle erfuhrenwir,daß Neuhol- landununterbrochenaus demMeerehöher emporrückt,so daßman selbstin demkurzen Zeitraumevonfünf Jahren einesehr erheblicheNiveauerhebungwahrnimmt.

AusdemgänzlichenFehlenderälterenFlötzformatio-

nen wurden fastgleichzeitigdie einander schnurstracksent- gegengesetztenFolgerungengezogen undzwarvon zwei deutschenForschern.Dereine L.Beckermeint,daßNeu- hollanderstseit kurzer Zeit was nun ebenderErdge- schichtsforscherkurzeZeitnennt ausdemMeereempor- getauchtseiund alledieabwechselndenSenkungenund Hebungenundsonstigen Katastrophennochdurchzumachen

habe, welche ausdenübrigenKontinenten dieAblagerun- genderälterenFlötzformationenveranlaßten.Der An-

dere,Dr.Ferdinand Hochstetter, einBegleiterderbe-- kanntlichwiederheimgekehrtenOliovara-C·xpedition,sagt dagegen geradedasGegentheil. Neuhollandist langevor dererdgeschichtlichenZeit,inwelcheranderwärts dieälteren Flötzgebirgeabgelagertworden sind,festes Landgewesen, eben weilsichdiese daselbstnicht abgelagert haben.

Wenn man imInnern NeuhollandsdieUeberreste vongroßen SalzseenundaufdenmuldenförmigenEbenen großeMengenvon solchenSchnecken-undMuschelschalen (Conchylien) sindet,welchejetzt nochindendortigenMee- renleben,somag das immerhinzuderMeinungberech- tigen, solcheOertlichkeitenfürmitemporgehobene,zuBin- nenseengewordene,oderbeiderHebung seitlich abgelaufene Meereslachenzuhalten·AberdabeikannderHaupkstvck desJnselkontinentes dochbereits seitunendlichenZelt- längenüber demMeeresspiegel emporgeMgt habenUnd

nur indenseichtenMeerestiefenkonnten sich diejüngsten Tertiärablagerungenbilden, bisendlich-nachdem dieses geschehen,auch dieseemportauchtM»

EshatübrigensdemneuhvlländlschenKontinent seiner Zeit nichtangleichgebildetenZeitgenossenmit denübrigen Kontinenten gefehlt.Man hatmdenTektiärschichtenund im Diluvium Gebeinevon ähnlichenriesenmäßigenDickhäutern undandern großenSäugethierengefundenwieanderwärts.

(5)

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NamentlicheinezoologischeErscheinung istes, wodurch dortdieGegenwartunmittelbar andiefeMste Vergangen- heitgeknüpftwird. Jn unseren Tertiärschichtenfindenwir, selbstim Norden, bekanntlichUeberrestevonElephanten (Mammuth), Rhinozerossen,Tapiren, Nilpferden,das leiderblosdurchseinen riesigenSchädelvertretene Dino- therium aberwiealledieseausgestorbenenThiere längst nicht mehr auf europäischeniBoden leben,so sindensichhier nichteinmal verwandte Formen.Esliegtzwischendamals undjetzteinegroßeKluft.

Anders istesinNeuholland. Das älteste überhaupt bekannteSäugethier,das sich in denSchichtendesbrau- nen JurabeiStoiiessieldfindet,isteinBeutelthier(Phas- coiotheriiim Bucklmidi). Beutelthieresind dieHaupt- vertreter derSäugethierklasseinNeuholland,wosie außer

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einemandern OrtederErdeeinuralter ist,unddaß sich indieser langen Zeitdort dieExistenzbedingungennicht wesentlich geänderthaben.

DieselebensgescbichtlieteAuffassungderneuholländi- schen Thierwelt gewinntnoch eineganzbesondereSeite dadurch, daßdieBeutelthieredurchdieeine Seite ihrer Lebenserscheinungsichvon allenandernSäugethierenunter- scheidenunddadurchgewissermaßensichalsdenAusgangs- punktderSäugethierschöpfiingdarstellen. Dieseso höchst charakteristischeSeiteistdieGeburtundEntwicklungihrer- Jungen.

AlleandernSäugethiere bringenihreJungenin einem ZustandezurWelt,daß·sie-— mit Ausnahmederblind undhaarlosgeborenen wenigstenseinengewissenGrad Selbstständigkeitund Vermögen,dieihnen gewordene

DasRicseiikiiiigiiriih,Macisopusmaioi·.

Südmerika jetztalleinnochlebendgefundenwerden,und unter denneuholländischenvorweltlichenThierüberresten hatman auchriesenmäßigeBeutelthiere gefunden,wiean- dererseitsauchjetzt noch Beutelthierediegrößten iieul)ol- ländischenSäugethiere,die bekanntenKängiiruhs,sind.

DieBeiitelthieresindalsodieSäugethierevomältesten Adel, ihreAhnenreihereicht hinanbisindieZeitder Juraformation,und kein anderesSäugethiervermagseinen Stammbaum soweitzurückzufüsren.

Danun dieFamiliederBeutelthieredaserdgeschicht- lichhöchsteAlterhat,daunter denversteinerten Ueber- resten Neuhollandsausgesivrbeneriesige»Beutelthiere sindenUnddaheute nochdortBeutelthierediecharakteri- stischenVertreter derSäugethierklassesind- so läßt sich daraus derSchlußziehen, daßinNeuhollanddergegen- wärtigeZustanddesorganischenLebensmehralsanirgend

X-

Freiheitzuertragen,mitbringen, wenngleichsiemitdein mütterlichenLeibe dadurchgewissermaßeneineZeitlangin einemLebenszusanimenhangebleiben, daßsie«vondiesem gesäugtwerden. DerMiitterniagen,der ausderNahrung Milch bereitet, verdaut gewissermaßenfürdasgeborne JUNgeidem durch dieMilchdergrößte TheilderVer- dauungerspartwird.

DieseAbhängigkeitdesJungenvondemMutterleibe nachder Geburt istaberbekanntlichbeidemBeutelthiere Vielgrößer,so daßman vonihm sagenkann, eswerdein FolgeeineswunderlichenNaturgesetzesregelmäßigzUfrüh geboren.Man könntealso sagen,derCharakterdesSänge- thieres, welchem zufolgeesfreiundindenDimensionen des Mutterleibes angemessener Größe geboren wird, seiim BeutelthiernochnichtzuvollständigerAusprögungge- kommen»Trotz ihrer sonstigenVollkommenheitundOrga-

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