• Nie Znaleziono Wyników

Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1861, No. 11.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Aus der Heimath. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1861, No. 11."

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

."«««il

»H«

L«A-

, »I-s«

;»He-expense

»--k-..,

jspw«sich-no«Aud-«

Ein naturivisscnsryastlicheuVolksblatt

Wöchentlich1Bogen. DurchalleBuchhandlungenundPostämter fürvierteljährlich15Sgr.zu IlåriiiiiggrgelieuuniiE. El.Roßmäsxlen

beziehen.

Inhalt: SpieloderUnterricht? DenLehrernnndMüttern.

stacheldesLöwen. (MitAbbildung) Einige Betrachtungen über dieunter Wasserstehenden Baniverke derSeen inderSchweizundItalien.

Hans nndWerkstatt BeiberRedaktion eingegangene Bücher-. Verkehr.

1I0.11.

(Mit Abbildung.) DerSchwanz- 1861.

(Schlnß.) Kleinere Mittheilungen. Für

Hpiel oder Anker-richt?

Den Lehrern

EswirddieZeitnun baldwiederdasein,woLehrer Undauch Mütter,welchesich ihrenKindern gegenüberzum Lehranitverpflichtet fühlen, aufihrenerstenFrühlings- gängen mitihrerkleinen,muntern Schaut Etwas Vorneh-

men können,wovon ichjetztnichtweiß,ob ichesmehrein Spielodereinen Unterricht nennen soll. Jedenfalls spricht aberdieserZweifel sehrfür das,"was ichjetzterzählenWill- Undgewiß wirdman miram Endezugeben,daßbeide-»Be- nennungenimbestenSinne verdiente sind.

AneinemderletztenApriltage gingbeischönemsonni- genWetter einLehrermitseinemHäuflein5bis9jähriger KnabenundMüdchennachdeinLeipziger Rosenthaleund zwarweithinterindas,,wildeRosenthal«,wie derLeipziger denhinteren Theil seines schönenAuenwaldes nennt, der denunpassendenNamen trägt,daerweder ein Thal ist nochRosen, dafüraberherrliche EichenundRüstekixUnd beinahealleandern deutschenLaubholzbäume,nur keine

Buchen. enthält. «

ErhatteMühedieKleinenauf dem breitenWegezu- sammenzuhalten,dennschongleichnach demHinaustreten ausdem»RosenthalerThore«wolltensierechtsundlinks hinausbrechen zwischendieknospendenBäume. SeinPlan, denerheutemitseinen Schülernvorhatte,erlaubte das abernicht.

»Hört) ihr Kinders« sagtederLehrer, Jetzt thutmir undEucheinmaldenGefallen,und bildetEuchein,rechts

» ,4.»,

nnd Müttern. «

undlinksvom Wegelau-erten giftige SchlangenundSkor- pionen auf Euch, obschonJhrwißt, daßeshierkeinegiebt;

odermeinetwegen thut,alsobIhrböseauf die Blumen seidundEuch heute gar nicht mitihnen abgebenwolltet·«

DaskamdenKindern,namentlichdenMädchen,gar zupossirlichvor,daßsieaufdie Blumen bösethun sollten, undsie lachtenlautauf.

»Siesagtenja,Siewollten unsheutezu denBlumen führen«, sagteeinekleineSecl)sjährige,»undnunsollenwir unsnichtmitihnenabgeben?Wiekannichdennaufdie Blumen bösesein?«

,,Allerdingshabeich dasgesagt,undessollauchge- schehen,nur Geduld! Jetztaber bleibtesbei meinenWor- ten. Jaich blikeEuch,keineeinzigeBlumescharfanzu-

sehen;am allerwenigsten dürftIhrmich merkenlassen,daß irgend-eineBlume EureAufmerksamkeitbesonders anzieht.

Miteinem»Wort,thutalsobhiernur Schneeläge.Also JetztvorwartsniarschlGebtEuch PaarundPaar die

Hande,dieErofzenvorwegund die Kleinenhinterdrein.

SchwatzenkonntJhrwasJhrwollt,abernur nichtvon denBlumen.«

»

Abernun waren geradedie kleinenPlappermäuler mauschenstill,dennSpannung verfehltnie die Kinderzum

Schweigenzubringen.DerLehrer gingNeben derSpitze seineskleinenHeeres herundsah sich zuweilenlächelnd nachden Kindern um.

(2)

163

EsgabEtwas undwasHübsches,dasahnetenAlle, daraufkanntensieihren Freund. Manchelächelten im MarschirenwieinverschmitztemEinverständnißihrerseits demLehrerzu. ZweikleineWildfänge,die mitsammen gingen, stießensichallemal anundkniffendieAugenzu, wenn ein rechtgroßerBlumentruppamWegekam..·

Langedauerte dasSchweigenabernicht, undumnicht gegendasVerbotzusündigen,plaudertendieKinder von Allerhand. Zuletzt hatten siedieBlumen beinahever- gessen,undanstatt derAugen beschäftigtensiesich mitdem OhrundlauschtenimGehen aufdenFinkenschlag,den ihnen aufeinemSpazierganginvoriger WochederLehrer erklärthatte. DerFinke«mochtenun amSchlusseseiner StrophedasWirzgebier richtig anhängenodervergessen, ausgelachtwurde eraufjeden Fallunddas Wirzgebier machtenAllemit.

SowurdedenKleinendie Geduldprobeleichts,undeher als sie es erwarteten, kommandirte derLehrer halt!Er hatteeine Stelleabgepaßt,wofastgarkeineBlumen zu sehenwaren. Dann sagteer:

»Nunhört, Ihr marschirtnunnoch hundert Schritt aufdemWegeinReihundGliedfort.DuFranz bist jetzt Commandant, DubistderAelteste.Nungebteinmal Acht- Wenn Ihr noch hundert Schritt marschirt seid, sowerdet Ihr wahrscheinlichrecht viele Blumen finden.Dann gehn dieMädchen rechtsUnddieKnaben linksindenWald, abernichtweiter alsnöthigistumBlumen zufinden.Nun vereinigensichalleMädchen über einegewisseBlume, von derJedeeinenrechtschönenlangen ZweigmitBlättern undBlüthenundKnospen abpflückt.Die Knabenmachen aufihrerSeitedasselbe;esthutnichtswenn sieauchauf dieselbe Pflanzekommen, vielleichtaber fällt ihre Wahl aufeine andere. AlsomerktesEuch! Jede Parteinimmt bloseinodermeinetwegen auch zwei Exemplarevoneiner undderselbenArt, aberja,einrecht schönesvollkommenes Exemplar.Istdasgeschehen,sokommtIhrwiederhierher marschirt,aberwiederinReihundGliedundJedes hält seineBlume aufdemRücken, damitich sienichtsehe.Das ist ebenderSpaß; Ihr müßt thun,alsobIhr mirdie Blumen in meinemGarten gestohlenhättet,unddasböse Gewissen hießeEuchnun sievor meinenAugen«zuver- stecken. Ichbleibeunterdessenhier hinter dieserdicken Eiche stehenundgebeEuch meinWort, daßich Euch nicht nachseheundmich auchnachhernichtumsehenwill»wenn IhrmitEurenBlumen wiederin meinerNähe seid.«

»Aberdaswirdhübsch!«raunte ein kleinesMädchen ihrerNachbarinzu, undhüpfte dabeiaufdenZehen, »ich möchtenur wissen,was daraus wird!«

»Nun vorwärts!« commandirte derLehrer hinter seine Eiche tretend,,,langsam! langsam!«dennerhörte,daßes imGeschwindschrittvorwärts ging.DieSchrittewurden immer länger, daßdiekleinenBeinchen hintengarnicht Schritt haltenkonnten unddabeimußteman sichja doch aucheinmalUmsehen,obderLehrer nichtetwa gucke.

Franz zählte: »achtundneunzig,neunundneunzig, hundert! halt! nungeht IhrMädchenhier rechts hin- über und «

»Achwirwissensch-Inallein,dasbrauchstDuunsnicht zusagen,«und damitrauschtendiefünf Mädchen hinunter vondemetwashöherenWege,unddie Knaben thatenlinks dasselbe.

DaßderRath,dernun gehaltenwurde,wenigstens auf Seiten derMädchen nichtebensehrstill war.läßtsich denken;vonKnaben wirdsowasverschwörungsmäßigstill«

abgemacht. Dochwaren dieMädchensehrbalduntersich überihre Wahl einig. EineBlume, die inMengevor

164 ihnen stand,war garzuschön-,man konntegarkeinean- derewählen-.

Den Knaben gingesebenso.Abereinersah,daß drübendieMädchen ebenso gewählt hatten. »Nein, die nehmenwirnun nicht,« flüsterteerseinenKameradenzu und warfsie wieder weg. »Wißt Ihrwas, wirnehmen diese hier.« Gesagt gethan. DieaufbeidenSeiten mit derWahl ihres Exemplars zuerstzu Stande Gekommenen trieben zumEnde. »Machtnur! O, hier steht jaein wunderschönesExemplar!« (DasgelehrteWort eignen sichdie Kinder sehrgern an, undleiderhabenwirkein ganzentsprechendes deutschesdafür·)

Siewaren fertig. Franzordnete denZugwieder,und mitungeduldigem Verlangen nachderweiteren Entwick- lung diesesräthselhaftenSpieles eiltensie in kaumeinge- haltener OrdnungdemLehrerwiederzu. Wie dersiean-

getrappeltkommenhörte,geboterHalt,alsersie bis auf etwa 10Schritt nahe gekommen glaubte. IedesKind verbarg seine Pflanze sorgfältig hinter sich, obgleichder Lehrer,nochhinterderEiche steckend, siedochnicht hätte sehenkönnen. Ersprachaus seinem Versteck hervorund ließdenammeisten geübtenFranz zunächstnachsehen,daß auchalle Kinder dierichtige Pflanzeineinemtadellosen Exemplare hatten,undließ siedanninzwei Kreise zusam- menstellen.Franz sagteauch, daß die Knaben eineandere PflanzenarthabenalsdieMädchen.DieKleinenhüpften vorfreudiger Ungeduldundblicktennachder Eiche,hinter derdieAufklärungderDinge,diedakommensollten,ver- stecktwar.

»Na,nun soll’s losgehen,« sagtederLehrerindie Hände klatschend,»nunaufgepaßt!Die Knaben werden sogalant seinundden Mädchen denBorrang lassen;wir beschäftigenunsalso zuerstmit derMädchen-PflanzeIhr habt alsoalleeinePflanzeinderHand. Diesollt Ihr mirnun beschreiben,undichwill ausEurer Beschreibung errathen,was für einePflanzeesist,undich sage Euch dannden Namen,wenn ichsieerrathen habe. Also führt mich nichtanderNase herum,d.h. beschreibtmirhübsch genau und richtig-,brauchtEureAugenundEurenVer- stand!Ietztantwortet mirbloswen ich frage.Ichfange beiderKleinstenan. Also Johanna, oderwiewirDich gewöhnlichnennen, kleineAgu, sagemireinmaletwas von Eurer Pflanze.«

»Sie hat recht schönerotheBlumen.«

»Schonetwas,aberfreilichwenig,dennrotheBlumen habenvielePflanzen.Dumußtmiralsomehr sagen.Be- stehtdenn die Blume auseinem Blatte oderausmehreren?«

Die kleineAgu zögertemitihrerAntwort. »Aus mehreren«,sagte siedann.

»DakannstDu wohleinBlumenblättchenabzupfen, unddie andern bleibendannstehen

»Nein dasgeht nicht;damüßteich die Blume zerrei- ßen.Esist also dochnur ein Blatt. Aberessiehtgar nicht soauswie ein Blatt.sondern ganzanders.

»Nun wiedennetwa?«

»Es gehteintiefes Loch hineinundvorn stehen ein Paar einPaar,nun wiesageichdennnurgleich?ein Paare Läppchendaran.«

»Gut; siehstDu,nun weiß ich schoneinVischenmehr.

Nun Gretchen,Du gehst schon seitAchtTagenin die Schule,Du mußt alsovielgelehrter seMalsUnserekleine Agu, beschreibemirdoch einmaldieseLäppchen.«

»Das oberste siehtauswieeinRegenschikm,odernein wieeinumgekehrterLöffel,undistauswendigmitfeinen Härchenbesetztunddasuntersteistnichtganzroth, sondern esistnur roth gefleckt.«

(3)

—H....«-« ..,.-.»...

165

»Istesdenneben oderflach,oderistesauchsolössel- artig gewölbtwie dasobere?«

»Nein, esistin der Mitte wiesageichnun gleich?«

(Die alleAugenblickewiederkehrendeRedebeschreiben- derKinder.)

»Zusammeitgebrochen,«ergänztederLehrer.

»Ja, zusammengebrochen.«

,,Aufwärtsoderabwärts?«

»Abwärts.«

»Gut. Weiter! Nun siehDueinmal,Jda, ob Du eine recht vollkommen aufgeblühteBlume leichtabziehen kannst.«

»O dasgehtganz leicht.Hinten hat sieauch einLoch wieoben;aber esistjaetwas drinsteckengeblieben!«

,,Wo drin denn?

»Nun, indemKelche!«

»Jawarum sagstDudiesdennnichtgleich! Jhr wißt ja, daßdiemeistenBlüthen einenKelch haben,inwelchem die Blume oderrichtiger nun,wie?«

»Die Blumenkrone«

»Richtig sitzt.VondemKelche abernachher,wir sind mitderBlumenkrone nochnicht fertig. Kannst Du nicht vielleichtanderselben zwei Theile unterscheiden?Du mußt mir diessagenkönnen,dennich weiß, daßDuDich gutauszudrückenverstehst.«

»Man kann einen oberen und einenunteren Theilunter- scheiden.Der obereistvieldicker alsderuntere, derist mehreinezusammengedrückteRöhre.Essiehtbaldaus wieeinTrichter,andemder untereTheildieRöhre ist,die ebensoin dem Kelche steckt wiederTrichterinderFlasche,

"

wenn man etwas hineinfüllt.«

»Gut. Man nennt auchaneiner solchen Blumen- krone denunteren TheildieKronenröhreunddenoberen denSaum.« Natürlich wußtederLehrer längst,welche PflanzedieMädchenvor sichhatten,aberumihnenden Spaß nichtzu verderbenunddenEifer nichtzuschwächen, somußteersichMühe geben, sein Wissen nichtzuver- rathen. Erfuhrfort.

»DuhastmirabernochnichtsvoiidemInnern der Blumenkrone gesagt.«

»Es sind4Staubfädendarin.«

,,BlosStaubfäden?«

»AuchStaubbeutel.«

»Also zusammengenommen «

»Staubgefäße.«

,,Arso!So hättest Du esgleichsagen müssen—

fehltdenndanichtnochetwas?«

»Ja,derStempel. Ichseheaber keinen in der Blu-

menkrone.« -

»Stehtervielleichtwoanders?«

»Richtig, hier ister! eristim Grunde desKelches steckengebliebenundist wahrscheinlich durchdashintere LochderKronenröhreherausgeschlüpft.Das ist jaaber sonderbar,daßdieStaubgefäßeinwendigander Kronen- röhreangewachsensindundderStempelimKelche.«

»Daskommt bei vielenPflanzenvor. Abernun sage DumirnochEtwasüber denStempel,Clärchen.«

»Es isteinlanger weißerFaden,deran derSpitze wie eine Gabelgespaltenist.« Nachdem sie aufmerksamin dieTiefedesKelchsgeblicktunddiesendannauseinander- gerissenhatte, fuhr sie fort:

»Der lange gespalteneFaden steht aufdemKelchboden indemMittelpunkteeinerKreuzlinieunddieseKreuzlinie wirdvon 4Körperchengebildet,ausdenenwahrscheinlich

vier Samen werden. -

»Richtig.Duhast alsoeinenvollständigenStempel Aber

166

vor Dir, der, wie Duweißt,aus3Theilen bestehenmuß, nämlich—?«

»AusdemFruchtknoten,daswerden zusammen die 4übersKreuz gestelltenKörperchensein, zweitensausdem Griffel,dasistderlangeFaden,unddrittens aus der Narbe, dasistdie GabelanderSpitze.«

»Ganz richtig!Nun sehtaberwiedereinmalindas InnereeinerBlume hinein.-NunistEmiliedaran. Du alsAelteste sollstnundemBlumenexamenein Endemachen.

EsbleibtDir noch Vielesübrig.«

»Solangedie Blumenkrone imKelche sitzt, siehtMan- daßderGriffelmitten zwischendenzwei PaarenderStaub- gefäßeliegt, so daßdieNarbengabel gerade zwischendie 4Staubbeutel reicht. Der Kelchistetwas gekrümmt glockenförmigundistbisaufdie Mitte in5spitzigeZipfel gespalten.Nun kommendieBlätter. Diestehenimmer paarweise gegenüber.Siesindsehr runzelig, welligund habeneinengezähntenRand. Dieam unteren Theiledes Stengels stehenden sind ziemlich lang gestielt,dieoben zwischendenBlüthen stehendenaberhabenkeinenStiel.«

»Wienennt man solcheBlätter?«

»SitzendeUndnachoben gegen das Ende desStengels hinwerdensieimmerkleiner.«

»Nun genug!Laßmirauch nochetwas übrig. Jhr sollt sehen, daß ichhier durchdendickenEichstamm hindurch

anEurerPflanzenochManches sehenkann, wasJhrüber- sehenhabt.Wennichetwas falsch angeben sollte,soruft:

falsch!DerStengel ist glattundrundwie einBleistift.

»Falsch!falsch!«riefundlachtees ausallenKehlen.

»Viereckigisterwie ein Balken!«

»LBas?«

»Ja gewiß,ganzviereckig!«

»Nun,warum ist Euchdenndasnichteheraufgefallen?

DieviereckigenStengel sind ja sonst nichtso häufig. Seht, was füreinwichtigesMerkmal Euchdaentgangen ist!«

»Es istaberauch wahr!«rauntensichdieKinder ein- anderhalblautzu,,,esist rechtdummvonuns,daßkeins dasgesehenhat.«

»Also,nun laßtmich weiter beschreiben.DieBlätter stehen allerdings paarweiseeinander gegenüber,aberdie Blätterpaarewechselnsomiteinanderab,daßsievonoben d.h.gegendieStengelspitze gesehenpaarweiseübersKreuz stehen.DieBlättersindherzförmigmitziemlichlangaus- gezogener Spitzeund fein behaart. DieBlüthen stehen aufganzkurzenStielchen, meistzu drei indenBlattwin- keln, d.h.da,woein Blatt vomStengelabgeht, also-etwa 6zusammeneinen Kreis, oderwieman sagteinen Wirtel bildend. Abernun nochetwas von denStaubgefäßen.

Biegteinmaldielöffelförm,igeOberlippe zurück sonennt

man denoberenund Unterlippedenunteren Theildes Saumes der Blumenkrone —, damit ihrdieStaubgefäße frei sehenkönnt.«

Nunmustertenalledie BlumenmitspähendenAugen.

Eswar»Ichdie kleineweißwas.«Agu, welcheganzverschämtsagte:

»Nun:heraus damit,meinKind!«

»Zs·vei,sindeinBischeukleiner alsdie andern-

»R1cht1g!Daswargetroffen. Stehendie beidenklei- neren Staubgefäßenicht gerade soda,alswenn diekleine Aguunddas kleineGretchenzwischendergroßenJdaund dergroßenEmilieständen?Esistnur deruuterschied, daß die beidenkleinen,oderrichtigerkurzenStaubgefäßenicht Wachsenunddie2großenStaubgefäße dierechtsUndlinks nebenihnen stehen, zuletztanGröße erreichen- Abk- Uunmöchteich dochnoch Eins hören. Jhr habtander Blumenkronenochetwas übersehen,wasEuch vielleichtzu

..»-...-»—— —---—--.- -—.--.—-———q——.-——- .-——----..-..».,.—.. -.-—- ....

(4)

167

unbedeutend vorgekommenist,wasaberbeidieserBlume, dieichleicht errathenkonnte, geradeetwas sehr Wich- tiges ist.«

»Istesetwa,«fragten JdaUndGretchen fast zugleich,

»derBuckel, derKropfunten anderKronenröhte,wosie

s-

f g

. Die gefleckte Tanbnessel oder Bienensang, Lamium maculatnm.

aeinStengelstnck;»—-.beine·Blüthe,daran KelchnndBlumenkrone (1.anletzterer:«dieKronenröhre,«derKkvjxkjlsslllman diesem:TdieOberkprH»PieUnterlippe; cKelchvon derSeite; dBlit-!11enk1«oiievon vorn: —- odieStaubgetaßcnndder Griffel: fclllS«tallbgctc1»lzvon der.Seite nnd von vorn; gderGriffelmitseinem viertheiligen Fruchtkklottmeiner dieser 4Tbeile,zueerM Nußchcnentwickelt; hderKelchvon innen gesehenmitdemGriffel; HdieUntckllch besonrekd.

sichkrummbiegt?«

»Nein, das meineichnicht, Obgleichauch dies ein Kenn- zeichendieser Blume is.« » »

»Achichweißes,«sagtewiederdiekleineAgu,»ich weißes.«

»Nunwasdenn ?«

·

168

»Essind die beiden kleinenSpitzchen.«

»Wasdennfür Spitzchen?«

»Nunhier!« unddamitlief sie, sichinihrem Eifer vergessend,ausdemKreise heraus nachdemBaume,hinter demnun auchderLehrer, sichunddieKnaben ebenfalls

vergessend,hervortrat,so daß diese-bisher ziemlichgelang- weilt,mitihrer Pflanze schnell aufdenRückenfuhren, wobei eine zur Erdefiel.

»Achnun habenSieunserePflanze gesehenklagte Franz,demdiespassirtwar, indemermitderHand,die dieBlume hielt,anseinenNebenmannangestoßenwar.

(5)

169

DerLehrer mußtelaut auslachen.Aberschnellfügte erbegütigendhinzu: »ichlachenichtüberEuren Unfall, Ihr gutenJungen,sondernübermichselbirspdaßIchio unüberlegthinterdemBaume hervorgesahrenbin:alsich die kleineAguzu mirspringen hörte.Nunist’siiiitEurer Pflanze freilich nichts. Wartet nur, ich mußmir erstvon derAguihrekleinenSpitzchen zeigen lassen.« ,

»Nunhier,sehenSiedennnicht dieganz,·ganzseinen Spitzchen?«unddabeiwiessie mitihremkleinenFinger

aneine Stelle derBlumenkrone.

NochehederLehrer ihrantworten konnte,sagtedie neunjährigeEmilie, als ahne sie,inderAchtsamkeitvon derKleinstenüberflügeltzusein:»ach, lieber gar!die Dingerchen habe ichauchgesehen;abernichtwahr, die meinenSienicht;diehaben gewißgarnichts zu bedeuten-'

»Washeißtdas:diehaben nichtszubedeuten?-«

»Nun dienützennichtsweiter.-«

»Wem? DiroderderPflanze?«

»DerPflanze. Was sollen siemirdennnützen?«

170

»iein,«sagteEmilie, die die ganzeGeschichteein klein bischenwurmte, weilsie soeinGefühl hatte, daß siedabei einekomischeFigur spielte.

»IhrAndern auch iiicht?«

»Nein,nein, nein, die kleinenSpitzchen vergessenwir nicht,«*)lachtenmehralsriefenalleUebrigen.

»Nun gut, ichhalte EuchbeimWort. Nun hört weiter. Wir wollen nun nicht mehrlachen. WennJhr

nun denganzenFrühlingundSommer überaufdiePflan- zen achten werdet,sowerden Euch vieleausfallen,die mit unserergegenwärtigen große Aehnlichkeithaben, jabei manchen wird esEuch schwerwerden, sienicht mit dem Bienensaug, welchesderName unsrerPflanzeist, zu verwechseln,und daalsdann unserBienensaug längstver- blühtsein wird, so kannEuch nichteinmal einVergleichen ausderUngewißheithelfen. Was dann machen? Wollt Ihr gewissermaßenden ganzen Bienensaug auswendig lernen,damitEuch auch später,wenn ernicht mehr ist,alle seine Kennzeicheneinsallen?Das wäreeinschweresStück

Der Schwanzstachel des Löwen.

»Das sollstDugleich sehen. Jetztmerkteinmalalle

;rechtauf,auchIhr, ihrKnaben! Vor allenDingen seht einmalrecht genauhinundüberzeugtEuch, daßankeiner einzigenBlum-ediese2Spitzchenfehlen. Nichtwahr?Nun, Emiliehat gesagt,diewinzigenkleinenSpitzchemdiehier zu beiden Seiten desSchlundesderKronenröhrestehen«die nühtenihrnichts.SeidIhralleauchderMeinung? He?«

Die Kinderallesammr giiektendenLehrerverduhtan, dannsingen sieanlautzulachenundsagten:,,nein,die nützenderEmilienichts,«so daßderLehrer mitlachen mußte.

»Wenn ichEuch abernun beweise, daß diesebeiden Spitzchennichtnurder Emilie,sondern Euchallengarsehr

vielnützen?« » »

»Dabinichdochneugierig,,«tonteesausdemHaufen derKnaben, dieschnellihr MißgeschickUberdieserheitern

Seeneverschmerzthatten. . »

»Ihr solltesgleichsehen.Voralleinabersagt IMV einmal, werdetIhrje diesekleinenSpihchen vergessen

können?« "

Arbeit, dennIhr müßtetmitallenihmverwandten Pflan- zendasGleiche thun. WennEuchaberUUUdie ebenso starkausgelachtenkleinenSpitzchenaus derNothhülfeii?

Undin derThat,siethunes. Außer einigenanderenBie- nensaugarten,diealsoGattungsschwesternunserer heutigen Artsind,giebteskeineeinzigeähnlichedeutsche-Pflanze- welcheandieserStellederBlumenkrone diesebeiden kleinen

Spitzchenhat. Ihrbraucht alsobei allenähnlichaussehen- den,moglicherweisefür unsern Bienensaugzuhaltenden Pflanzennur nachden beidenSpitzchenzusehen.Wenn sie»nichtda.sind,dann istes ganzgewißkeinBienensaug, mogensieihmsonstauchnoch so ähnlichsein.Seht-das habendie beiden kleinen unbedeutendenSpitzchenzU bedeuten!

Te)SiesindanFig.bundd deutlichzusehen.Diejenigen, welchevonAnfanganLeserunseresBlattes sind,mögenkg verzeihen, daß sie hier denselben HolzschnktkWell-detschonin Ni·.16, 1859erschien. AberdiesesetwaslanggewordeneKinder- geplauderbenahmmirdenPlatz fükDMHvlzschnitteinesan- dernillustrirtenArtikels.

Cytaty

Powiązane dokumenty

Sehr leicht kann man den Grad der Wasseraussaugung einer Schiefersorte kennen lernen, wenn man ein genau gewogenes Stück eine Viertelstunde lang in Wasser siedet und es dann

Ueberhaupt, du liebe deutsche Eiche, was mußt du dir nicht Alles gefallen lassen! Gedankenreich wie du bist, stehlen dir Andere deine Gedanken. Denn bald wird nun das Heer

»Die bisherige Darstellung beweist zwei Hauptthat- fachen, die, wenn sienicht angefochten werden können, die nothwendige Grundlage der Universalge- schichte sind· Die erste

sehrBedürfniß, daß sie inGefangenschaftnicht lange leben, wenn man ihnen nicht von Zeit zu Zeit Thiere mit Haut und Haar zum Verschmausen giebt, damit sie ihre Gewölle machen

Letzteres erd zerfetzt in Alkohol und Kohlensäure, die Auflockerung des Teiges geschieht also auf Kosten eines Theils des Mehles Beachten wir ferner, daß die Leitung der Gäh- rung

Und nun bat sie mich, wenn ich wieder käme, doch ja recht vorsichtig zu sein, damit mir nichts geschähe. Jenen Tag sah ich den Hund nicht, als ich aber nach längererZeit meinen

Da sich die Geschwindigkeit der Bewegung gleicher Luftmassen binnen gleichenZeiten umgekehrt wie der Querschnittder Leitungen verhält, so ist klar, daß die Geschwindigkeit der Luft

Nach Bifsis Vorgang durch- schnitt Schiff bei zweien von 5 saugenden Hunden den Trac- tus olfactorius (den Geruchsnerv nahe an seinem Ursprung aus der unteren Fläche des