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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1936 H 5

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Academic year: 2022

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7. Jahrgang Stettin, Mai 1936 Heft 5

V e r la g u n d A n z e ig e n v e r w a l t u n g : P o m m e r s c h e r Z e it u n g s v e r la g G . m . b . H ., B re ite S tr a ß e 5 1 , F e r n r u f: 2 8 2 9 5 - 9 7 . S c h r if t le it u n g : S te t t in , B re ite S tr a ß e 5 1 , E in g a n g J a k o b i k ir c h p la t z . — E rs c h e in t m o n a tlic h e in m a l. — B e z u g s p re is v ie r t e ljä h r lic h 1 ,5 0 R M , h a lb jä h r lic h 3 , — R M , g a n z jä h r lic h 6 , — R M z u z ü g lic h Z u s te ll­

g e b ü h r e n . — B e z u g d u rc h d ie P o s t, a lle B u c h h a n d lu n g e n u n d d u rc h d ie Z w e ig s te lle n d e r P o m m e rs c h e n Z e it u n g . — P o s ts c h e c k k o n to S te ttin N r . 4 5 6 0

I i Biblioteka S-j — -

\ _ J / £ i “ / i

l&fc un .Stebrani)

tüte laftet ber Bimmel über ber iDelt!

ßein £üftd)cn regt fid) auf »eitern $elb!

öie ©räfer ftcbn »ie in bangem licib, in ratlofer <Trauer oerbarrt bic 3cit.

Ber alte Birt tiefgebüeft, ben £)unb an feine £nie gebrüeft.

Bie Berbe liegt im © ras oerftreut,

ein ängftlicbes Barren . . . Ber Bimmel braut!

ilnb ploiflid) erbebt fid) ein iDirbeiminb!

<£in bli'bcnber ©iebranb rollt pfeilgeftb®inb in flirrcnbem ©dwunge am i>ciberanb!

Kafd) greift ihn bes £>irtcn »ad)e Banb!

ilnb »ie er ibn hält, ift alles ftiü bis auf ein Klagen roch unb fd)rill:

„fltin' ©eoenranb! Htín’ ©eoenranb!

lüo röpt mine STiober in (Engellanb!"

€ in frembartig üläbcbcn toeifj unb fd)on fiebt er mit angftoollen Blicfen ftebn.

£ r reicht ibr bas ©ieb, bic fcbnell entfdftoanb.

Bon íaftenbem © puf ift befreit bas £anb.

Bie Bogel fingen/ bic iüolfcn giebn, bic »ebenben © täfer finb frifd) unb grün!

Bie ©löcfcbcn ber Brrbe flingen fo bell unb Barras erbebt fid) mit frohem ©ebell!

Bor Birto betet grcifcnlinb

für ©eelcn, bie in ber CJrre fin b . . .

ilfie Kitter.

t>ie „fflabr” ift nad) Ott altpommerfchen ©age ein rußelofer ©ciff, gut H)anbcrfd)aft oerflucßf. !£nu cs gelingt, it)n ooclibergchenb auf*

juhaltcn, tann ihn fid) für einige ¿eit bienftbar machen unb fid) große öorteilc ocrfd)affen, alles auf troffen ber armen ©eelc, bie oon ißrem

fiid

abgelenft unb aufgehalten mirb. öer fiirt ocrfd)tnabte bies, er gab ihr fogar mit feinem fürblttenbcn ©ebet eine fiilfe auf

ihrem Bußmege.

(4)

Pommcrfdic ^¡cimnr

Ulan fon nírf)f 3U oíd oon bet -Sjeimat fprechen: man fonnfc friftallenen Raubet brechen! Unb bod) ifi eo notwenbig, wenn entkommet oft unb öcuflicfj oon feinet fchönen unö fdjajeten ^jeímaí fpcídjí, oon ihr et3äl)Ii,ßd) 3Uil)t befennt, weil Bínmm unb Uanbfehaß noch níítjí 3U jener fdbßbewußfcn (Sínljeít gelangt fmb, bie anberowo längft ooefjanben iß. UJit haben uno felbet nod) nídjt gan3 enfbedf. Bao ifi gut fo, aber aud) eine Beljinbetung. <Sui ifi eo, weil w ir batum nod) oíd 00c uno unb wenig hinter uno hoben. U fit fmb ein 3Ufunßoiräd)figet Btamrn in einet gan3 unoetbtauchien Xanbfcfjaft. UJenn m it abec 3ulange 3ögetn, unfet feibfi bewußt 311 werben, fo geraten w it in bie Gefahr, unenfbedt übergangen 3U werben. Unb habet ifi unfet Xonb fo groß wie bao gefamfe Königreich bet lieber?

lanbe. Unfete Küßte bie längße, bie ein beuffebet (Sau behertfehf. U fit fönnen eo uno gewiß leífíen, 3U fdjweigen unb ab3uwarten/ ober w ir tun bamit unfetem Beid) feinen (Befallen, weil eo bie Kraß aller Stämme, unb gerabe bet unocrbrauchten unb ßaatfragenben, ber stamme mit übetfdjüffiget K raß unb un3erftötboter (Befunbheit benötigt.

K raß unb Eigenart meiner Heimat iß m ir 3um erften Ufale aufgegangen, alo id) eineo Bonfagomotgeno oon ben 4)öhtn beo Ulurdjiner Ufalbeo meine Baferftabf B nflam mit ihren beiben tü rm e n über ben weiten lie fe n liegen faß unb läuten horte. B n jenem Ulorgcn habe id) oerfucht 3U bídjíen, eine für Sommern eigentlich fehr genierliche Betätigung. Bao (Schicht liegt,noch immer nicht fertig,in berBchublabe. B io z id beo^ebeno fab eo jemanb „breit?

beinig auf pommcrfchet (£tbe ftehen unb in bie ßlbernen fernen feljen". Ulan fab auch ouo hohtn Bachern unb tü rm e n über ein Xanb, bao ben, bet in ihm geboten iß, nicht mehr looläßf, unb ben, bet 3uwanbetf, iß efwao an ihm, nach wenigen Jahren auffaugf. Jlommerfcbe Heimat gibt allerwegen ihren fehweren, heimlichen Begen".

£in e 3 eit lang war Uommern etwao in (Befahr, amerifanißerf unb berolinißert 3U werben. Bao iß übetwunben.

B m e tifa iß in3wifd)en bie Umß auogegangen, weil eo ßcb 3U ßatf auogepowerf hatte. Unb B erlín, bao ja wohl ein B ierfel feiner Beoölfetung auo|lommern hat, iß im Begriff, ßcb ßatf 3U oeränbern, unb 3Wat in Biegung aufpom?

metfehr Buffaffung. Bao bebrütet: gefunbcBuffaffungen. (Befunbe Buffaffungen, weil eo natürliche Buffoffungenßnb.

(iine (Befahr befleiß für ben Uommern brüte noch: baß er fid) noch nicht oon B tfo n a bio Bärwalbe unb 00m Barß bio nach B üfow einheitlich alo (Blieb eineo gewaltigen Btammeo fühlt, bem bie Jufunß gehört. Bein -£anb iß eben fo groß unb weit, baß er eo nicht etmeffen fann.

(Eine 3Wdfc (Befahr iß bie golge bet erften: baß auf biefc B e i bet nieberfächßfchfffonbinooifchr (Btunbßil $om?

merno noch nicht richtig 3Ut (Beltung fommt. Boß er burd) Juwanbcrungcn übertönt wirb, ehe er ßch felbet 3U oollcr Ucißung entwidelt hat. Biefe Weißung iß notwenbig für Bfamm unb lu n b felber, aber auch für bao Beích, bao bie Kraß feinet Btämmc forbert, unö für ben (Bftfeeraum, in bem Sommern alo ein gewichtiger Bnlieger weit mehr 0I0 biohrt fuliurelle unb wirtfchoßliche Blufgaben 3U betreuen h o t Bie fmb nur auo ber gepflegten unb ge?

fdjulten K roß unb Eigenart beo Bfammeo 3U löfen. (£0 iß eine ungeheure Kraß oorhonben, bie ßch auowitfcn w ill. Unb eo iß eine fo foftbarc (iigenarf im Bfamm lebenbig, baß bie fülle, unbefangene §rífd)r unb Uafütlichfeit beo pommerfdjen Ulcnfchen, ber ßd) fo leicht nicht beirren läßt, bie noch unoerbtaudße, weite unb ßch immer felber erneuetnbe U ofut unfeter Uanbfchaff ilommern 3U einem Jungbrunnen für gan3 Beuffchlanb macht.

$ ü t uno ober, bie w ir ouo biefem fo felffamen 4 anbe ftammen, iß eo bie große Uluffer, auo beten fruchtbaren Bchoß w ir gefommen fmb, unb in beten fehweren, fehweigenben Bchoß w ir auch wiebet 3urüdfehren. Ufao b03Wifd)en

liegt, unfet fut3eo .Heben, eo gehört ber Heimat. iiic lc h Banöec.

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(T N ie Kommunikation jroiJcijcn Stet»

/ / ''O 't in unb Sroinemiinbe roirb jebos J a h r oom 1. © p ril bis Snbe ©ooember burcb jroei cPerfonen»©ampffcbiffe Der»

m itfeit. Säglid) geben bie ©ampffcbiffe oon S tettin nacb Sroinemiinbe unb um»

gekehrt. . . unb roirb bie Strecke oom

©ampffcbiffe binnen oier Stunben ?urück=

gelegt, Sn bas beutfcbe Sifenbabnnetj ¡ft Sroinemiinbe bis jetjt noch nicht aufge»

nommen. Ss liegt ber oeifpunkt aber nicht mehr fern . . . Sm h in t e r nämlich ift S tettin oon feinem Seehafen Sroine»

münbe fojufagen gan? abgefchnittcn. © u r auf Umroegen ift er bann, roenn bie Schlittenfahrt nicht gel)f, auf jroei ©oft»

(tragen ju erreichen . . unb es „ru h t bie Sluhfchiffahrt unb ber ©üteroerkebr oft bis jum <2l p r i l ..

„ ‘Drei hölzerne ©rücken m it öugklap»

pen oerbinben bie Stabt mit ber © orftabt Caftabie. . . © er jroifchen ihnen ruhig bahinflufenbe Strom ift bie Cebensaber ber Stabt, © is ju r Stabt hinauf laufen breimaftige Seefchiffe. Unterhalb ber

©aumbrücke liegen bie ©ampfer für

<2veifenbe nebff anbern Schiffen bis nach

©raboro hinunter, fo baf? ber §afen

Vt

©feile fich erffreckf..

„Sine ©rofcbke brachte mich nach bem

©ampffcbiffsbollroerk unb feijte mich in»

mitten eines lebhaften ©fenfcbengeroübls

ab. ©as Schiff lag bereits reifefertig. Sch brängte mich gleich ben anbern ©fenfcben auf bem ©erbeck. 3 efjt läutet es oorn jum jroeiten <3TIate. Smmer noch kommen neue ©eifenbe unb beren ©epäck an

© orb. © er Kapitän unb bie ©latrofen finb Doller Tätigkeit, bie ©fenfcben ?u placieren unb bie K o ffer unb ©akete in bie unteren ©äume ju (tauen, ©ach ?ehn

© in u fe n läutet es jum britfen unb letzten

© tal. ©as ©rückenfteg roirb ans Ufer ge?ogen. © er roeijfe, ungebulbig praffeln»

be ©auch hält plötjlicb ein mit feinem

neroenerfchütternben ©eräufch. ©as

Schiff beginnt fich langfam oom Ufer ?u

(Öfen unb treibt ftromabroärts. ©ie

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€5«= uñó © oíbaó BeCS'ÖIEöenO!» A u fn a h m e : K u h n e rt

Scbaufelräber beginnen ficb }u breben, fcbnell unb immer fcbneller, unb mie ein rauebenbes Ungetüm fliegt bas ftol?e Scbiff babin, roeiffen Scbaum hinter ficb laffenb..

Ober, Papenroaffer unb fja ff finb paffiert. „ B o r uns lagen bie ©nfeln Ufebotn unb P fo llin , roelcbe ber gluff in feinem Unterlauf bureb brei Brm e,

‘Peene, 5roine unb ©ieoenoro, bilbet. Sin geuerfebiff bejeiebnet bie S infabrt ber jroei Bleilen langen Sroine. Becbfs er»

beben ficb bie febroffen febbiner ‘Berge ..

B littlcrroeile näherten m ir uns mit gro»

ffer Schnelligkeit ber Küfte bes ‘Dorfes x’ ebbin, too Babegäfte, bie nach Blisbrou unb Beuenborf roollen, abgefefjt roerben.

‘plöblicb läutete es oorti auf bem Scbiff.

©asfelbe roanbfe ficb norbroärts unb roarf ben B n ker aus. B u n entftanb ein buntes

©urebeinanber. Blies febien ficb bem Blittelbeck ?ujubrängen, um in eins ber

‘Böte 5U gelangen . . .

‘Die Busfcbiffung mar beenbet. P f ir begannen aufs neue bie 5 a b rf. .. .

‘Die mannigfaltigften B ilb e r ¿¡eben an bem Beifenben oorüber. © er Strom macht eine “Biegung unb roäljt feine glu»

teu ziemlich fcbnell bem Bteere entgegen.

“Die Stabt Sroinemünbe mit ihren liebt-' oollen 5 äufergruppen liegt bereits biebt oor uns. © er Ceucbtturm fetjt ficb k rä f­

tig gegen ben tiefblauen §immel ab, unb bie geftungsroerke in ihrer eleganten meifterbaften ‘B a u a rt treten mit beu Scbiejffcbarfen unb grünen F ä lle n gleich geimmigen B f achtern beroor. B ild) bas Bteer unb bie Blolen roerben fiebtbar . . .

Sroinemünbe ift beute, nach etroas mehr als bunbertjäbrigem Beiteben bas blübenbfte ©itunijtpium ber ganzen P ro » oinj ‘pommern. ©ie oornebmften öotels finb am Danbungsplaf? ber ©ampffebiffe.

Beifekalefcben fteben bißt' in großer Bn?abl gleich ¿um Buffiben bereit. 3cb beftieg eine folcbe, unb fcbnell ging es babin, ohne jenes neroenerfebütternbe

©eraffel, roie man es in anbern Stabten

?u hören geroobnt ift. ©ie Straffen Sroinemünbes befinben ficb noch im Ut»

¿uftanbe, ohne S teinpflafte r. . .

© er t233ege nach Bblbeck gibt es ¿roeie;

einer fü h rt am Stranb entlang, ber an»

bere bureb ben B falb. ©as ©eleife bes Pfalbroeges ift neuerbings oon ber Kgl.

gorftoerroaltung in prim itioer Pfeife mit

große», bicken Bajenftiickott gepflaftert roorbeu . . . “ ---

* * *

3cb roill nicht hoffen, baff irgenbroer biefen B ericht als © e g e n r o a r t s » b e r i cb t nacbbruckf; benn er ffammf Dom Jahre

1872.

Bber er jeigt fo recht, roie ficb bie Jeiten geroanbelt buben. 3 um guten brauen ©ampfer als Berkebrs»

mitte! mit bem Bäberparabies ber Pom » merfeben Pucbt finb glugjeug, Sifenbabn unb B u to getreten, unb allerböcbftens könnte man ficb über bie oerbältnismäßig geringe Steigerung ber ©ampfer»Scbne(=

ligkeit tro fj erheblich oerkürjfer gabr»

ftiecke rounberti. ©enn 3— 3

k

Sfunben minbeftens mufft bu bicb auch beute noch bem Scbiff anoertrauen. Bber bu roirft es nicht bereuen, roenn auch ber Bfeg bie Bäbe ber fteiien Cebbiner §affberge meibet unb ih r ©ruß oon etroas ferner ber als früher künbef, roie febön bas C a n b i f t , a u c h b a s C a n b , beffem Stranbe beine Sebnfucbt gilt. Bber roas roäre nicht noch alles über bie P f a f f e r f t r a f f e ¡ u m P ä b e r » ft r a n b e ?u berichten, ?u ben Päbern um bie ©ieoenoro im Often, bie ihre

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(7)

igene „Cinie“ beute fiir ficb beanfprucben roie auch bas beliebte A lisbroy, über bie Sabrt auf Sroinemünbe ?u, bie ibre c-8 er=

lange tu ng über §eringsborf unb oinno- mit) nacb Aügen fin b e t. . . 3 u Jagen oon Ö affuferit unb §afjifcben,

dou

§ a ff- möoen unb §affenten! Aber m ir finb nun ro i r k i i cb in Sroinemünbe ange- langt, unb bas 3 abr 1936 empfängt uns.

Die Straffen finb gepflaftert; bie 5orft=

oerroaftung bebient ficb nicbt mebr ber Aafcnftücke im Dünenroalb jum „A fp b a l- tieren“ ; bie geftung oon beute beroeift ifcr Aorbanbenfein baburcb, baff n i cb t s ¡u

¡eben ift, unb in ber ßärmentroicklung finb roir ber o e it oon cor 64 gabren jroeifellos über. Denn roäbretib bu eben ooller Sntereffe bimmelroärts nacb bem knatternben ‘öäberflugjeug A e r lin — S tettin— Sroinemünbe— Aügeti fcbauft, tutet bicb oon oorn roarnenb ber A u to - bus an, ber Stabt unb Stranb oerbinbet, unb oon hinten bittet bicb bimmelnb bie

‘öabn ¡um Seebienft-Aabnbof, gefälligft bie Straffe frei?ugeben. Aber bitte febr, nocb mebr! Aufferft fcbön klingen © or- peboboofsjtrenen, unb roenn ¡ugleicb bie mit A utos oollgepfropffe gäbre nacb Oftfroine herüber m it einem ficb m it ihr kreu?enben bicken fcbroarjen Sracbter

©rüffe taufcbt, bann . . .

Dann merkft bu, baff S r o i n e ­ m ü n b e beute ber Angelpunkt eines V erkehrs ?u Canbe, ¡u A faffer unb in ber Cnft ift, ber nicht nur fee- unb binnen- roärts greift, fonbern fein Spinnennetz über bas g e f a m t e önfelgebiet oon Ufebom-ASollin ausgebreitef bat, oor allem auch bas A eh bes A u s f l u g s - o e r k e b r s , beffen äufferfte ©ren?en A<ügen, Kopenhagen unb Ä ornbolm finb.

Unb bann roanberft bu, etroas benom­

men oon all ben ©inbrücken, burcb bie Plantage (fpricb „ D a r k “ !), bas ift bas Stück A a tu rb a ftig ke it, bas bie 3nfe(- natur ootn ASeJten ber jroifcben Stabt unb Stranb fcbiebt, roanberft burcb eine Konzentration oon Stille unb Schönheit bem Sfabtteil ju, ber b e u t e , 64 3abre fpäter, bie Ataffe ber Unterkünfte in ficb oereint, S r o i n e m ü n b e D a b , unb ftebft oor einem neuen giltn: Stranb unb Aleer. Stebft cor einem ©otifilm, in ben kein A llta g bineintufet, in bem alles Sreube, laute greube ift. ©emeffen legen fiel) bie Aäellen au ben febönften Stranb ber beutfeben Oftfeeküffe unb orbnen ficb raufebenb ben Abytbmen unter, bie bie Kurkapelle über Stranb unb glänjenbe Dromenaben febickt. Den Abytbmen ber Sreube, bie an bie nicht minber glänjenbe gront ber feeroärfs gekehrten 5 tra n b - paläfte poeben unb locken unb ru fe n . . . Unb ftebft bernacb am ©nbe ber See- brürke, ju einer Umfcbau . . .

© ben: ©fffeebab tfoferoro, Branbung am ©trecfelberg. (Jlu fn . © eyet) U tifte: ©fffeebab ©tmnemünbe im © rfinen. (B u fn . ffa rb f U nten: ©fffeebab U)alb=öieoenoro. £uftbi(b, freigegeben B ilb ft. H £ U t.

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<233elcb ein S3ilb! Sroinemünbes Silber»

¡tranb, non gähnen unb un?äbligen G im peln überroebt, mit feinen Käufern in bes Stteeres Cicbtflut getauchti Oft»

tnärts ber SItolen unb jenfeits niebrigen

‘Dünenroalbes m it Ofternofbafen bie fcbimmernben Sänge ber mauergleicben Steilfcüfte non SBollin m it ben Säufern oon Sltisbroy baoor, aufblißenb norm bunklen SBalbbinfergrunb. Unb bann gen t236eften, roo nach ben lebten Käufern unb S3abekörben Sroinemünbes SBalb» unb Stranbeinfamkeit greifen. *200 ber Silberftranb im kübnen Scbroung bie S3rücke fcblägt ?u ben bellen Säftebeimen non Stbtbeck unb Seringsborf unb roalb»

bunkleööben gegen bas‘STteer oorbrängen.

‘K o Ufeboms Sfusficbfsroarten, balb oöllig in ben raufcbenben SBalbmantel gebullt, balb roie ber Sange S3erg ober ber Streckelberg im Steilffur? bas Stteer unb ben Kampf fucbenb, ben ‘233 e i t b 1 i ck geben über Sanb unb Stteer. c233eit roeff»

roärts, mo Rügens önfelfäume fcbemen»

baft aus bem “D uft ber gerne taueben, hinüber ?ur fteilmanbigen Sreifsroalber Oie unb lanbein, roo Seen unb tief ins Sanb einfebnetbenbe Soffbucbten bie rügenäbnlicbe ‘Durcbbringung oon G a ffe r unb Canb aueb fü r Ufebom ertoeifen.

3ft es ein SBunber ba: hier Steine»

münbe m it §afenleben unb bem toalb»

gekränjten Stranbe obnegleicben, bas S3ab, bas m it runb 30 000 ^abegäfteu an ber Spiße aller beutfeben Oftfeebäber ftebt! ‘Dorf, oon ber ‘Peene int <233eften bis ?ur ‘Dieoenoro im Offen, anberfbalb

“Dußenb SJäber, roie ‘perlen an einer Kette gereibf: Craffenbeibe, Carlsbagen, 3innoroiß, 3ßnipitt, Koferoto, Kölpinfee, ückeriß, Sranfin, Steubof, Seringsborf,

<2iblbeck, Stüinemünbe, Oftftoine»Ofter»

notbafen,, Sltisbroy, Steuenborf, Stoan»

fuß, §eibebrink, ‘Dieoenoro (SBeftbieoe»

noro, ‘Dieoenoro, SBalbbieoenoro), meift auf Sicbtroeite nabe unb bureb eine Sülle ber ‘öerkebrsroege unb S3erkebrsmifte(

?u einer einzigen großen S3abegemeinbe lufammettgefcbloffen.

S i n feinfanbiger Straub unb e i tt Stteer finb ib rer aller funbamentaler

<23efitj. “Darüber hinaus aber bot bie Statur Jie lanbfcbaftlicb in reiebftem Sttaße oerfebieben ausgeftaltef. C a r l s » b a g e n unb C r a f f e n b e i b e haben feil an tneüenroeifer ‘Dünenroalbcinfam»

keif roie an einfamen Seibelanbfcbaffen.

3 a, fie beroabrfen ficb felber in ihrem borflicben Seil ben Saucb einer geroiffen Urfprünglicbkeit. Carlsbagen bat einen Socbfeefifcbereibafen, unb bie „boben»

ffänbige“ <23efcbäftigung ber 23eoölke»

rung nimmt gegenüber ber „gremben»

inbuffrie“ einen bas S3ilb bes borflicben Sehens beftimmenben Staum ein, *Das gilt

in ähnlichem Sttaße fü r bas ebenfalls im Schüße rofäftiger Kiefern gelegene 5 e m p i n , bas feinen Säften gern tag»

lieb geräucherten frifebeften gang als S3efonberbeit auftifebt. Slucb 1t ck e r i t j , im ‘Dufte bes Stabelroalbes, bat ficb biefe Creue in “2Mut unb S3obenitänbigkeit noch erhalten, unb roer gan? aufgeben möchte in bas pommerfebe gifeberbafein, bem empfehlen roir bas gan?, gan? kleine S ro a n t u ß , bas auf SBollin, unb ?roar borf gelegen ift, roo ber ebenfo fieblungs»

feinblicbe fteile, roie rei?oo!le habe Sttfel»

kern in bie öfflicb ?ur ‘Dieoenoro ftrei»

cbenbe ‘Dünen?one übergebt.

Cin Kapitel fü r ficb ift bas frieblicbe S t e u e n b o r f auf l233ollin. Sanbfeeu, Soßen unb SBalb unb geben ihm gan? unb gar ben Charakter eines binnenlänbi»

feben Dorfes; fo biebt bat ber Sueben»

bocbtoalb feeroärfs feinett S3orßang baoor»

ge?ogen. greilicb ift ber <23lick oon ber oon keiner §attb angetafteten Steilküfte bann um fo überrafebenber. Uttb auch St c u b o f auf Ufebom febmiegt ficb eigentlich mehr an ben bucbenroalbbebeck»

ten ‘präfibenfenberg als an bie troi?bem nabe See. S33enn man es nicht fü r einen (atibeinjtrebenben befebeibenett Slbleger oon Seringsborf halten möchte, m it bem es Seebrücke unb S3abnbof gemeinfam bat, natürlich auch ben Srergroalb unb bas Stabebeinanber, roobei im “Punkt bes

<23ergnügungs!ebens natürlich Serings»

borf ber gebenbe Ceil ift. Uttb fo roie Sonne unb STlonb leben auch Steine»

münbe unb 0 ft f ro i tt e = 0 ft e r tt o t = b a f e n beifammen, bas ficb befebeiben als Kleiner S3abeplaf? bejeiebnet (bei 7300 S3efucbernl), toieroobl es ficb ge»

tro ff bie Oftmole als S lttraktion ?urecb»

nett unb feinen Ceucbturm m it in bie SBagfcßale roerfen kamt. im m erhin ift es intereffant, ficb einmal ?u oergegenroärti»

gen, bajj biefe beibett nur bureb ein febtna»

les SBaffer getrennten S3äber, bie oer»

kebrs» unb roirtfcbaftspolitifcb eine Cin»

beit bilben, ?ufammen m it 37 000 Kur»

gaffen bie oielleicbf bebeutenbfte Säfte»

anfammlung auf engem Staume an beut»

feben Stteeresküffen barffellen.

Sine geroiffermaßen rour?et(ofe Panb»

bausfieblung ift bas kleine K ö l p i n f e e

?roifcben bem fagenumroobenen Strecke!»

berg unb einem meeresnabon Stranb»

gcroäffer, ?roifcben S3ucbenbocbroa(b, Stabelforft, §eibe unb gelb, roäbrenb bas bie SBeffflanke bes Sfreckelbetges um»

ringenbe K o f e r o ro m it feinen biftori»

feben Crinnerungen an Sfurm flutfage. hier am fcbmalften Ceil ber 3nfel, an ben “Dieb»

ter=‘p a fto r Stteinbolb unb bes Streckei»

bergs fagenbaffe S3inefa»§errlicbkeit bereits bie Steigung oerfpürt, in ben Kreis ber größeren S5äber ein?ufrefen.

3a, bie größeren unb bie großen S3äber bes Sebietes, bie m it bell erleuchteten Sfranbpromenaben ?ur Stbenb?eit, mit febimmernben Seebrücken, m it ben flim » mernben Seefaffaben ibrer Sotels unb mit ben Cicbtgarben ibrer näcbtlicben Sfratibfefte oon Ufer ?u Ufer unb roeit hinaus in bie See ihre Srüße fenben.

Sieben Sroinemünbe bas ‘Dreigeftirn St b I b e ck , S e r i n g s b o r f , S3. a n » f i n , oon berrlicben S3ucbenroalbböben überragt ober in SBalbesfcbatten ge»

bettet unb, roie Canbfcbaftsfcbönbeit hier gefteigert erfebeinf, felber auch geffeigert im Sieblungsbilbe unb im 3ufcbnitt bes Sehens ins Sroß?ügige . . .

Unb bann, in glankenftellung ge»

roiffermaßen, im SBeften, bas Sroßbab 3 i n n o ro i ß m it bem Slienberg, in beffen SBalbesraufcßen feine Straßen unb Seime ?um guten Ceil träumen, roäbrenb nachts bie nabe Sreifsroalber Oie mit ben Strahlen ihres Ceucbtturms Stteeres»

nähe unb Stteeresroeite abfaftef. Unb im Offen, auf SBollin, enblicb: Stt i s b r o y , unt feines febüßenben Socßroalbes roillen auch im SBinfer nicht oerroaift. “Der S3abeort, ber roie roenige anbere cin SBalbroanbergebiet m it ausficbfsreicben Sähen unb ffillen Cälern fein eigen nennt, bas ?ufammen m it bis 90 Slteter hoben roilben K liffränbern ben Söbepunkt beffen barftellt, roas Statur unter ben gegebenen Umffänben ?u febaffen oertnoebte. —

Stber roir roürben bem 3nfelfaum ber

‘pommerfeben S3ucbf nicht gan? gerecht roerben, roollfen roir nicht ?roeier anberer Sahen noch, oon See, Sonne unb SBalb abgeieben, gebenken, bie einige ber ge»

nannten S3äber auch ?u S ß ü b ä b e r n machen: Sit o o r unb S o l e . Sier bas Sroinemoor, beffen Sltafcrials fiel) St b I = b e ck bebienf. 'Dorf SItoor aus ber Se»

genb ber 'Dieoenoro, um beffen roillen ficb bas Solbab Carnmin auch als SItoor»

bab bejeiebnef. Sole aber ift efroas in

‘pommern recht Säufiges an ficb (©reifs»

roalb, Kolberg), unb fo mag es nicht rounbernebmen, baß S3obrungen auch in ber Sfranb?one bis ?u fünfpro?entige Sole mehrmals erfcbloffen. So oerabfolgt S e r i n g s b o r f Solbäber, oerfammelf S r o i n e m ü n b e in roeiße Scbußmäntel gehüllte, freubig febnuppernbe Säfte um bas nebelfpeienbe greiluft»Soteinbala»

forium unb ffellt ficb “Di e o e n o ro m it feinen jobbalfigen Soleguellen in Steibe unb Slieb neben bie alte ‘23ifcbofsftabt Carnmin.

S<?r?. roas roillft bu mehr! S3on ber

“peene bis ?ur 'Dieoenoro roerben roirklicl) alle SBünfcße erfüllt, bie ein großffabt»

miiber 3 eitgenoffe, ein fonnenfebnenbes Ser?, eine traurige Sttenfcbenfeele nur irgenb hoben können. Stt. Steepel.

J 5 0

(9)

V O N P A U L T I E W S er hörte bei bem Klange ber S il-

ben „ ü n beti VSaffern“ nicht ferne Ströme raufcbenl V i l . . . Ü liffiffip p i. . .

“ü m ajo nas. . .1 Unb hoch: Sroineftrom — roie traulich unb facht klingt biefes V 5orf! <2Bie fanft lullen bie Schlafge- fange feines Vamens in unfere unruhi- gen Sräume hinein, rocnn m ir uns nachts oon einer Seife auf bie anbere roerfen unb bie Unraft ber Sage oergeffen!

Caffen m ir uns aber einmal w illig cnt=

führen in jenes Canb ber Rom antik, in bem bie “Dinge fo fonberbar fich türmen unb burcheinanberfchieben, in bas längff oerlaffene Canb ber 3 ugetib!

Vergangenheit roirb als ©egenroart unb oukunft roieber oor unferen feuli- fchen üugen erftehen. VSillenlos laffen m ir uns treiben. Vielleicht liegen mir in einem Veufenboot lang auf bem Vücken. über uns sieben bie Segel ber VJolken über ben heimatlichen §immel bahin. VSunfchlos glücklich muh biefe 3ugenb fein. Unb ber Sang ber K in b - heit klingt tra u t an unfer O hr: ein Cieb, in bem bie bunklen, füllen ö ä u p - ter ber Vaumriefen immer roieberkeh- ren, jener ernften ©efellen am Vöalbes- ranb. Sin Cieb oom Kniftern ber Kien»

äpfel im Sonnenglaft, oon ©(¡herioellen unb “üoggenauft, non §eumal)b unb a r- beiffam-ftillen “Dörfern am Strom, über benen bes “übenbs im Sröfcheguarten

ber Vollmonb fteht, oon Jchroarjen Vaumfilhouetten unb Vauernhöfen um- rahmt. Sin Sang oon heimifch leuch- tenben Jenftern im “Dunkeln, oon R a p ­ peln unb Vßeiben, in benen ber Sturm heult, oon Vauch unb Vuch unb luftig roobelnben “Popierbrachen über fchroelen- bem K a rto ffe lkra u t! O, fo ein Cieb mürbe bas, roenn mir es bichtefen unb fpielten unb hinausjauch?teu über tmu- berfjährige Sichen am Vßegesranb im Sturm , ber bie grünen Vtoosplacken ftiickroeife oon ben bunkeloerroitterteu Vohrbächern reiht!

Sieb meiner fjeim at, Urmelobie!

©errlich jungfräuliches Canb am Clteer!

Cieb, bu bift urbaff unb ffark roie bie Scholle, bie roettergebräunte V a u e rn - fauft frühjahrs unb herbftens m it ge- übter ©ebärbe hart je rre ijjt. “Du bift roanbelbar unb toeich mie Sanb am Vteer unb benuocb feft unb eroig gleich roie bas Ceben, bas auf bir gebeiht, eroig gleich unb roanbelbar roie bie “ütoräne, an ber nagenb Sturm unb VJelle fri|?t.

§ a r t aber ift ber Sinn bes beutjcben Vfienfchen, ber hier lebt unb fchafft. -—

Vaufcbenbe VJälber, branbunggeboren, ragenb im Sturm Jubrengeäff.

V5ogenbe Selber roeltenoerloren

unb fern ein Surm — ein Stern — im VSeft.

“Das ift mein öeimaflanb fo fagenfchön,

fo hingebaut, fo feft in Sturm unb See!

§och geht bie “Dünung über feine Sannenhöh’n,

hohl brauft ber V5inb, Vloränenfchutt in Ceel Sin Stern im VSeft — unb fern ein Surm — — fo fagenfchön

unb hingebaut, im Söhrgeäft

ba heult ber Sturm — bu meiner §eimat fel’ger Caut . . .

üteine Jugenb oerlebfe ich in Klüh jroifchen ©euleifertt, Kükenkiften, § a - benboofen, Sifchernehen, Obffbäumen, Vlohrrübengärten, Slieberbüfchen, &eu=

höben, Veufen, Seerpühen, Schaukeln unb “Dachbalken — ein rounberliches Ce­

ben, roie es fich ein 3 unge oon fünf Jahren nicht beffer roünfchen kann.

¿unächft fpukten ©efpenfter, Sagen unb allerlei Vtärcbenkram in biefes Ce­

ben hinein, “über auch manches nachh<ü=

fige Srlebnis rourbe fpäter entbeckt unb treu im ©ebäcbfnis aufberoahrf.

151

(10)

‘Die <235elt roar bunt unb liebt. Spinn- roeben jogen über Canb. ‘Die “Pflaumen leuchteten oerführerifcb in ibrer Dläue oon ben jebroer beßangenen 3 meigen aus ficb oerfärbenbem ©rün. <2tber gegen Bbenb }u rourbe fie unbeimlicb, bie <233ett.

© a roar fie m it Dummelucßfen beoöl- kerf roic fie tatfäcblicb in germanifeben Urroälbern oorkaraen unb auf m eter- hoben ‘Deinen mit ihren groben, ßinler- liftigen klugen unb fenkreebten 5eß- fcßlißen in gelbleucbtenber 3 ris in bie rounberbare, roie noch bafj oerroorren erfebeinenbe ©egenroart bineingluberten.

©roßm utter fang bem kleinen 3 ungen oft bas Cieb oom §ofterpferb, bas nach ber 5 fa b t fä h rt, unb bem Scbufter, ber fü r bie ©änseben Schube machen foll.

Buch ein Jcßroarjes Schaf, bas beiden konnte kam häufig bes Bacßfs an bie Senfferlaben unb febnupperfe gefpenftig baran herum.

B o r ben Speifekammerfenftern roaren fogenannfe ©raljen: gefährlich ausfeßau- enbe Sifenftangen m it breiten, Jpißen, aufroärtsgekrümtnfen §aken, eine un­

heimliche Sache, bie täglich angeftaunt rourbe. Borftellungen oon ‘Dieben, Dlörbern, Spißbuben rourben roach unb kletterten luftig an bem alten Sacßroerk empor.

“D orf brüben überm Strom roaren bie Blellinroiefen ?u fehen. ©ie reiche Bntroe K. hatte alfo an jenem Bacß- mittag biefe Bliefen aufgefucht, um ihr Seu ?u bergen. ©as roar nun ein B le n - fchenalfer her. ©roßoater hatte es er- jäßlt. © er A rbeite r D laufolf roar auch babei. ‘Natürlich, ben hatte fie ja be­

auftragt. Bber bas Btäbcßen — roie hiefj es boeb? Stiene, richtig, Stiene hieß bas Räbchen —

batte

fie ?u Saufe gelaffen, in 5roinemünbe. 3n ihrem gu­

ten, Jcbönen Söuscßen, gegenüber bem alten Batßaufe, unter Jchattigen 'Dau­

men. 0 , fo reich fab es barin aus, in biefem §äuscbeu. Bber auf ben B le l- linroiefen roar gar kein §eu ?u bergen.

BSarurn nicht? *233eil überhaupt kein Socßroaffer roar. © a hatte B loß rs ‘Dieib alfo gelogen. B5as fü r ein ©efießt roohl ber A rb e ite r D laufolf ba?u gemacht ha­

ben mochte, als ba gar kein Sochroaffer roar? Unb roarum roohl Stiene aus­

gerechnet an biefem Sage nicht mitge­

nommen roorben roar? ‘Dielleicht roar fie krank? ‘Doch ba gefchah es! Schreck­

lich! “Dicht baran benken! D loß r unb feine ©ßefrau fchlichen fich in bas Saus ein, in bas Saus am Batßausplaß in Sroinemünbe. Sie roollten ftehlen. ©an?

geroiß, bas roollten fie. “Da — plößlich öffnet fich eine © üt — bie Kühle bes Sausflurs fchtägt ins 3imm er — nanu, finb fie benn nicht allein? — D litte n

beim ©inpacken ber Silberfachen finb fie — Stiene fteht in ber ©ür — ba gefebiebt es: fie haben beibe bas D lä b - chen umgebracht. “Doch lange fingt ein Bänkelfängerlieb oon ber fchrecklichen D lorbfa t. £ r roollfe nicht, boch fie roiegelt ihn auf, peitfebt alle entmenfehte Sabgier in ihm hoch: „D lo ß r, gib ihr noch einen Stich, benn bas Dläbcßen ftirb t noch nich!“ . . . ‘Die Slucßf nach

< 37 t a i e l i e f c )

fjelö Osbort müßt fid) enölid) gerne, ßrctp in ’e ©act mit Jld) un £üdl);

D ’ roarm Jrüfjlmgsfünn f>ett em ocebreroe, ltn frünblid) lae^t us rocööec 6’ Hlat.

Ou feßroinne ut öe Boft all ©eßmerje, Sie roarb fo ließt, fo rooll tau STiaut?

JUI ©oege falle us oom ^ecje,

Un flintee feßfitt bbteß ö’ Jlbee ’t Blaut.

Uu dinge roebbet b’ froßfte Hiebet Ut frifeße ßeßl in ffolt un

© aut bufte roebber ffloefd) un Jliebec Un b’ feligft Brom börcßberocct b’ SBelt.

© leiflicß fllai, mit bine Bläute, STiit bine Hiebre, bine Heiro’ -

03at fcßull us ’t Heroen noeß oerfäute, Söenn bi us b’ fferegott nid) meßr geiro!

© tto ©raunte.

Stettin, ©er ©rick ber ‘Polijei, bie einen Spißel beauftragt, bas Beroeis- material ßerbeijufebaffen. B lo ß r erhält ben B a t, bas ©iebsgut in einer B e u - monbnacht unter einer ‘Dank am B a t- häufe in S. nieberjulegen; bann roürbe er keine Strafe erhalten, © r ift Saff=

fchiffer, ©eroiffensbiffe haben ihn feßon halb um ben Berftanb gebracht, er tu t’s.

3n einer finfteren Dacht fchleppt er ben feßroeren Sack oom Bollroerk herauf ju r “Dank, ©a fpringeu bie Säfcßer oor

— fie haben ißn unb fein B leib — er ift überfüßrt.

©inige B5ocßen fpäter roirb er in ben

©ünen öftlicß bes 3 ubenkircßhofs ge- räbert. ©as B ab liegt noch lange auf bem ©aeßboben ber ©ßriftuskireße. “Diel roiffen bie Ceute noch oon bem fcßreck- ließen ©reignis ju erjäßlen. B lo ß r

?erriß bie neuen hänfenen Stricke, mit

benen er gefeffelt roar: „© e r Strick ift entjroei, unb B lo ß r ift fre i!“ ©oeß nein, er roirb roieber gefeffelt. ößn quält ber Senker; aber bie B n ftifte rin feßont er.

Sie kommt juleßt unter bas B ab, fie bittet: „Blacß’s kur?l“ © a roirft er ißr bas Bab kraeßenb gegen bie B ru ft, baß fie to t umfällt.

B n berfelbeu Stelle liegen fie in ben

©ünen begraben. D ian jeigt lange bas

©rab. Sonfe geßt eine Straße barüber- ßin.

Kennt ißr bie ©efeßießte oon B a cb t- roäcßter griß ? — Blolken jießen über ben ‘pritterfeßen Bufcb. ©ines Dacßts ßat fieß ber Soßn ber 5rau J riß , ber Dacßfroächter roar, in D r ifte r beim Umtrunk oerfpätet. © r roill geßen.

©oeß nein, es ift ja Dlonbfchein, er foll bleiben, ©s roirb immer fpäter. Schließ­

lich, in Jtockfinfterer Dacht bricht er auf. © er Dlonb ift feßon untergegan­

gen. Dber bie Sterne erhellen noch kümmerlich ben Bieg bureß ben B lalb.

© a kommt er am Kattenbaum oorüber, roo bie Blilbkaßen niften. ©troas Scßroar?es läuft ißm in bie Quer, © r nimmt einen B ft unb roirft. ©as muß getroffen haben, ein fürchterliches, qualoolles Blaunjen unb Schreien er­

fü llt plößlicß bie unheimliche Sinftemiß jroifeßen ben “Daumen, ©a brießt es auch feßon ßunbertfaeß ßeroor. “Don allen Seiten fcßleicßt es heran. DJilb um fieß fcßlagenb, taumelt Dacßtroäcß- ter 5 tH} oorroärfs, bis ißm fcßließlich eine bie Salsfcßlagaber jerreißt. © r ftü r jt. bölkt. ©s nußt nichts meßr. Dm näcßften Dlorgen finben fie nur noch feine Knochen.

©roßoater erjäßlt. Slebermäufe ßufeßen fommerabenbs über ben Sof- 3 roifcßen bem fechshunbertjäßrigen nie- berfäcßfifchen Sous unb bem Kußftall fteßt ber Dlilcßroagen. 3m “Pferbeftall, unter einem ©ach mit bem D auer, ne­

ben ber Küche, fcßlagen bie ©ferbe ge­

gen bie DJärbe, baß es bie ganje Dacßt butnft. Dom ©raben herauf komm!

bas eintönige Quarren ber Sröfcße.

Dus ben Bohrlöchern im ©ach tönt bas

©fcßilpen ber jungen Spaßen, unb jro it- feßernb flißen bie Scßroalben aus ber Seubobenluke über bem Kußftall ein unb aus, ben ganjen Sag.

D on ber geräumigen, rotgetünchten Küche aus kann man bureß ben offenen D5iemen ßinbureß gerabesroegs in ben Simmel fehen. Komifcß, roie fo bie Blettroürfte unb fcßroarjbraunen Schin­

ken bort oben im Scßornftein baumeln, roie bie armen ©eßenkten aus bem

©rimmfeßen K inber- unb Sousmärcßen

„D o n einem, ber aus?og, bas Jürcßten ju lernen“ .

152

(11)

I-Boote

spielen T o lo

f i j s ¡¡t erft roenige <3abre her, bajj ber

^ K’anujport ¡¡cb in ©eutfcblanb 511 einem

‘öolksfport entroickelt bat. Unfere kampffreubige gugenb bat ¡¡cb aber nicht bannt begnügt, bas galfboot 511

‘Äanberfabrten ober kennen ju benutzen, oielmebr bat ¡¡cb balb bas ‘öebürfttis tiacb einem <235ettipiel ber l23oote bemerk»

bar gemacht. ©as Kanu-'Poiofpiel erfüllte unferen c-ö3aiferfportlern biefen c-85unicl).

£ s ¡¡t ein Spiel ähnlich bem G a ffe r»

ball. £ s roirb in ?roei 2ttannlcbaften mit bem üblichen Cebcrball ausgetragen. 3 ebe

^Tlannfcbaft fetjt ¡ich aus ¡ecbs Spielern jufammen: einem Sorroäcbter, ?roei ‘©er»

teibigern unb brei Stürmern. ‘Das Spielfelb roirb begrenzt burcb ?roei Sore, bie aus §ol?latteu belieben unb burcb einen Linker befeftigt roerben. Die Spiel»

je it beträgt 2 X 3 0 ?llinuten.

© er <23aII roirb mit ber §anb geroorfeu ober mit betii ‘Pabbel gejcblagen. £ r barf nicht länger als brei Sekunben in ber 5anb eines Spielers ¡ein. ‘¿lls grobe

‘öeritöße gegen bie Spielregel gelten mutroilliges Einfahren bes Gegners, feit»

klammern an feinem <23oot, abltofjen ober bebinbern mit bem ‘Pabbel. Diefe gebier haben entroeber einen Sreiftofr ber Gegenpartei ?ur golge ober führen ?ur oorübergebenben <2lusfcblie)jung bes Spielers.

£ s läjft ¡ich aber trotjbetn nicht oer»

meiben, baß bie kleinen ©oote, bie nur 3,5 ‘Jlleter lang unb 75 Zentimeter brei!

finb, kentern. Sn biefem Salle bringt ber Spieler ¡ein ‘ö o o t fo ¡cbnell roie möglich an Danb, um es ausjufchöpfen unb bann roieber am Spiel teilnebmen ?u bürfeu.

Sinen Grfahjpieler gibt es fü r bie 3 roifcben?eit nicht. Die Gntfcbeibung bringen bie Sorfcbüffe.

©as ‘©Safferpolo hat ¡ich in kur?er Zeit bie §er?en aller Kanufahrer erobert, unb es roirb bereits in jebem Z Qbi *m Nahmen ber ©eutfehen Kampjfpiele eine Kanu»cPolo»'3neiiterfchaft ausgetragen.

A u fn a h m e n : W e ltrn n d s c h a u

(12)

er Einroobner Stralfunbs, ber tag»

lieb bas Tiergartengelänbe feiner Heimatftabt burchfchreitet, roirb fiel) Zunächft kaum barüber kla r fein, roelcb einzigartige Schöpfung ihm hier oor

“klugen tr itt, stiebt fo fef>r bas kleine

©ehege m it einheimifchen Säugetieren ift es, bas eine befonbere 23eacl)tung oer»

bient. Denn ein eigentlicher Tiergarten in biefer A r t roirb roobl immer Sache ber

©rofjftäbfe bleiben. Das Einzigartige unb befonbers Anziehenbe bes S tra l»

funber Tiergartens liegt barin, bajj es hier gelungen ift, eine Anzahl oöllig frei»

lebenber 233afferoögel fo an bie *2?äbe bes 2llenfchen zu gemahnen, baß fie faft noch Zutraulicher roerben, als m ir bies bei unferem Hausgeflügel geroöhnt finb. 3 u=

nächft einmal ift es fü r ben Aaturfreunb ein ©enuß, roenn er hier mitten in einer Stabt eine fo zahlreiche Tierroelt oor»

finbet, bie er nicht burch ein frennenbes

© itte r ober Drahtgeflecht hinburch zu betrachten braucht unb bie nicht burch engen Käfigraum an ihren 23eroegungen unb fonftigen ßebensäußerungen be=

hinbert roirb. Unb zmeiteus roirb er nicht ftets ohne roeiteres entfeheiben können, roelcher ber ihn umringenben unb um Sutter beftelnben 23ögel aus ber ©e=

fangenfehaft ftammt unb roelcher fich aus freien Stücken zu ber ©efellfchaft hm?u»

gefunben hat. 2ftan glaubt natürlich Zunächft, baß es fich insgefamt um “fDark»

V O N F R I T Z S T E I N I G E R

oögel huubele, bie burch eine kleine Am putation am Jlügel flugunfähig ge»

macht roorben feien, unb ift bann recht überrafcht, roenn Z- 23. eine ber überaus zahmen Stockenten in nächfter Aäße auf»

fliegt, einigemale uns umkreift, um bann roieber auf ber 2öafferfläche eines Teiches einzufallen.

Die ©eroäffer, roelche bie 2l(tftabt Stralfunbs nach ber ßanbfeite hin um»

grenzen, finb fü r bie Einlage eines Tier»

parks freilebenber 233afferoögel befon»

bers gut geeignet. Unb es mag als feibft»

oerftäublich angefeheu roerben, baß auf berartigen ©eroäffern S ch ro ä n e an»

gefiebelt rourben. Schroieriger ift fchon bie Anjieblung oon £ n t e n , benn bazu ift bereits eine nicht m it einem Schlage

Z it

oollenbenbe Erziehung ber Stabtbeoöl»

kerung nofroenbig. Sehen boch leiber oiele in einer Ente junächft nur einen

leckeren 23raten, ben man mitgehen läßt, roenn fich eine paffenbe ©elegenheit ba?u bietet. Doch hüben troß anfänglicher Schmierigkeiten bie freilaufenben zahmen Enten in Stralfunbs cParkgeroäffern

‘Bürgerrecht erlangt.

Sin folcher Hausentenfchroarm (in Stralfunb finb es Türkenenten, kleinere Hausenten, befonbers ber roilben Stock»

enfe nahe oerroanbte Schläge) kann bann ben Ausgangspunkt fü r bie Anfieblung roilblebenber 233afferüögel bilben. Aeben ben zahmen Enten fallen bie 233 i 1 b »

A u f n a h m e n : S te in ig e r

e n t e n ein; fie beobachten, roie ihre Zahmen 23erroanbfen Don Alenfcben ge»

fü tte rt roerben, legen nach unb nach — allerbings nur an biefem O rt — bie an»

geflammte Scheu oor ben Alenfcben ab unb mifchen fich unter bie Hausenten, fo baß man fie fcbließlicb kaum oon biefen unterfcheiben kann, ©erabe bie Stock»

eute roirb, fo fcheu fie am Sfranbe einfam gelegener ©eroäffer auch geroöhn»

lieh ift, im önnern ber Stäbte außer»

orbentlich oertraut, geroöhnt fich an ben 2Henfchen unb ben 23erkehr unb ift z- 23.

auf ben Slüffen unb Kanälen 23erlins außerhalb ber 23rutzeit in großen Scha»

ren anzutreffen. D e r 23erfuch, Stock»

enten auf ‘purkgeroäffern an?ufiebeln, biirfte auch fonft als lohnenb anjufehen fein, ba fie fich gern bei Hausenten ein»

finben unb fich burch biefe auf einem

©eroäffer fefthalten taffen.

Aeben ben Stockenten finb es in Stralfunb 2 3 I ä ß h ü h n e r , ß a c h » m ö ro e n unb H a u b e n t a u ch e r , bie fich m it ben 211enfcben roeitgeßenb be»

freunbet haben. Das 23erhalten ber 23(äfzhüt)ner ift ganz befonbers bemer»

kensroert. Atüffen biefe boch jährlich im 2ßinfer als öugoögel bie ©eroäffer 5tra(funbs oerlaffen unb kehren erft Anfang A p ril roieber ju biefen zurück.

Troßbem erreicht in roeuigen Tagen ihre 3 ahmheit roieber ben alten ©rab, unb neue Anfiebler geroöhnen fich in kürzefter

154

(13)

o e it fo an ben Ntenfchen, baß fie es ohne roeiteres tragen, Jict) ¡hm auf ein bis jroei N ieter ?u nähern unb Sutter in Smpfang 511 nehmen. N lan Jieht hier, baß bis Siucbtinftinkte aucb oöllig freier Nögel burcb befonbere Nerhältniffe roeitgehenb abgeänberf roerben können. Daß Cach»

möroen bingebaftene 5 utterftücke im

‘23orbeifliegen aus ber Öanb abnebmen, läßt ficb hier mie aucb fonft bei ben Döintergäften ber ©roßftäbte gelegentlich erreichen. Glicht ganz fo zahm roerben bie §aubentaucber, roas roobl baran liegt, baß bie oon ben Nefuchern mitgebracbten Cockmittel, roie N ro t, K a rtoffeln unb ähnliches, fü r fie als Nahrung kaum in grage kommen.

5m h in t e r oerfcbroinben Taucher unb Nläßhühner, roäbrenb bie Jaß l ber zuge»

flogenen Nlöroen unb ötockenten noch er­

heblich fteigt. Jinben fie bocb hier ftets einen gebeckten Sifch, roäbrenb beim 3u=

frieren ber ©eroäffer fonft überall ftä rk - fter Nahrungsmangel berrfcbt. Das 3ntereffe ber Neoölkerung Stralfunbs ermöglicht hier eine recht grünblicbe Durchführung oon Nogelfchußmaßnaf)»

men, bie burcb jahlreiche Nnfieblung ber

<233intergäfte im nächften Sommer roieber gelohnt roerben.

“kleben ben freilebetrben NSilboögeln beherbergt ber jreilan btiergarten S tral»

funbs auch eine Neihe oon ausgefeßten, bes Slugoermögens beraubten N3ajfer»

oögeln. So fehen roir hier nahezu alle einheimifchen *233 i 1 b g ä n J e «Wirten, N r a n b e n t e n , S i n g f c h r o a n unb

§ ö c k e r f c h r o a n , auch ein jahmer Storch fchreitet am Ufer ber ©eroäffer umher, stecht aufbringliche Sauben unb Sürkenenten oermehren bas bunte S

b

»

Jtbroartcnbc ffaltung einet © raugans

roimmel, unb auch einige § ö ck e r = g ä n f e oerkütiben burcb lautes Schreien ihre ©egenroart. Nile biefe Nögel fteheu mit ben Nlenfcben auf oöllig oertrautem 5uße. Unb auch ben erheblichen Sinfluß biefeis Sicbanfchließens ber Nögel an ben Nlenfcben follte man nicht u n te rla ß e n . NMe oiele Stäbter haben heute keine

Gelegenheit, mit Siern in nähere 23e»

Ziehungen zu treten ober biefe überhaupt etroas eingehenber kennenzulernen. Die oon ben heutigen Sierfcbußorganifationen angeftrebte Sr?iebung jie lt bafjin, bie 3 ugenb möglichft m it bem Gier oertraut

?u machen, ih r Cebensäußerungen unb Seelenleben ber einzelnen Wirten ju er»

klären, bas Nerftänbnis ber Schönheit bes Sieres ju erroecken. Sine folcbe Sr»

Ziehung, bie auf Nerftänbnis unb N lit»

empfinben aufbaut, ift roeit eher geeignet, Sierguätereien unb oerftänbnis»

lofe Hoheiten zu oerhüten, als eine Sr»

Ziehung, roie fie oor einigen Jahrzehnten üblich mar: bie barauf hinjielte, bie Schuljugenb möglichft oom Sier fernju»

halten unb fo an Siermißhanblungeu zu hiubern; bas konnte juroeilen fo roeit gehen, baß in einzelnen Dorffchulcn bas Nöort „Nogelneft“ nahezu gleicbbebeu»

tenb m it „D rü g e l“ roerben konnte.

Unfere ‘prooin? kann burchaus bie Nefonberbeit fü r ¡ich in Nnfprucb neb»

men, in bem Stralfunber Sreilanb»

tiergarten eine in ihrer 5 orm einzig»

artige Sinrichtung zu befißen. Ss ift keine fonftige Stabt m ittlerer ©röße be»

kannt, in ber es auch nur annähernb fo gut gelungen roäre, freilebenbe Siere fo rocitgehenb an ein Jufammenleben mit bem Nlenfcben ju geroöhnen. Sroßbem bürfte bie c2Höglichkeit ?u entfprechenben Einlagen in oielen Stabten gegeben fein, unb gerabe in ber heutigen 3 eit, in ber bas Neftreben geroürbigt roirb, jebem Nolksgenoffen bas Kennenlernen unb Nerjfebett ber lebenbigen Statur zu er»

möglichen, kann bas N eifpiel Stralfunbs nicht genug zur Nachahmung empfohlen roerben.

Bläffengänfe eußen fid) aus £acßmcoe unb ÜMlöente mit gmei ffausenten

155

(14)

^ 3 i(ö e r au? öem

S t e t t in e r jQ a fe n

A u fn a h m e n : K ra u s e ( 3 ) , G e is te r, W e y ra u c h e r.

(15)

Bafenleben - das iff ©innbild des

© Raffens, der Brbeit, ift ©rad=

meffer für den w irtf ebaf fliehen H3obl=

ftand eines Landes. £>afcnlcben ift ohne Hube/ oollcr IDecbfel, und ge=

radc deshalb ©ermittelt es <fin=

drüefe, die niemals gleich find, fon=

dern immer wieder mit anderen

t r n i p a f e n

D äm m erfönig fröutnf ber § a fe n ; ctBinb fingt feine SSßiegenroeije.

Silles Caufe roill enffcblafen, Stur bie Söellen raufeben ieife.

Sllcnfcbenberj unb Stüber raffen;

Sttöroenleicbf toirb alles Sieben.

SBimpelgleicb im SSalb ber Sttaffon Stofe Slbcnbroolken febmeben . . .

§einricb Knacker.

Bugen aufgenommen werden wob len. dm iüinter und ©ommer, bei

©onnenfebein, Hegen oder Hebel, am JTlorgcn und B ^ n d : immer und überall febenft der B °fcn/

und gang befonders der © ro b b ^ M

©tettin, dem Befcbauer Bilder, die oon tiefer Süucbt und (Eindringlich*

feit find.

Sltiib uerebbf bes Sages ija ffe n , Cöff Jicb auf in SHotkenklängen.

SSimpelgleicb im SSalb ber Sltaffen Stofe Slbenbtoolken bangen.

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©efci)testen um ©cfyietd)

a rl Cubroig Schleich oerkebi'te fchon als Stubent in bem §aufe feines zukünftigen Schroiegeroafers, bes S tettiner ©ifenbahnpräfibenten Oelfchläger. So fehr biefer alte

§ e rr bie “¿Hufik liebte — benn nur Zum “¿Huftieren hafte er

©äffe — fo fehr hielt er ftets barauf, baß bie abenblichen Vefucße in feinem

§aufe nicht zu lange ausgebebnt rour»

ben. ©eroöhnlich betrat er bann, mit einer Caferne in ber §anb, bas ©aft»

Zimmer unb fagfe: „K u n , meine § e rr=

feßaffen, mal muß auch Schluß gemacht roerben. “Der alte Bergm ann Oel»

fcbläger gibt bas “¿fufbruchsfignal.“

“¿11s Schleich eines “¿fbenbs ber einzige

©aft mar unb ficb froh ber oorgerückfen Sfunbe nicht jum ©eben anfcbickfe, klopfte ihm ber alte ©ifenbahnpräfibent auf bie Schulter: ,,*2ta, fag mal, Carl, mann roillft bu eigentlich nach Öaufe gehen?“

Schleich fügte, ba er febon an bie ©r»

mabnungen bes gaftlichen Sausoaters geroöhnt roar, ohne fich beim 5Hufi?ieren ffbren zu (affen: „ “Das möchte ich oon b ir erfahren.“

*

©ines ©ages klingelte bie junge §eb»

roig Oelfchläger bei Schleichs, um oon bem alten “Doktor Schleich eine Singer»

Infektion behanbeln zu (affen. Sie tra f aber nur ben Sohn © arl Cubroig an. “Da er k u rj oor Veenbigung feines Stu»

biums ftanb, bot er fich ber ©eliebfen Zur “Vertretung feines H a fers an.

Sie lieh ihn geroähren unb biß mutig bie 3 äbne zufammen.

“¿ils Schleich bann m it ber Veßaitb»

lung fertig roar, fchaufe er ih r in bie

“2tugen unb fagfe: „ “2Tlir ta t es noch roeber. “¿Bern hoch bie ©nabe zuteil roürbe, Schmerjlofigkeit zu erfinben, ba»

mit man lieben “¿Ilenfchen, über»

haupf ber “¿ttenfcbßeif Qualen erfparen könnte.“

Unb feit biefem Sage lieh ¡hu biefer

©ebanke nicht mehr los, bis es ihm nach acht 3 aßren gelang, feine Sfokalanäf»

thefie zu erfinben.

*

“2Us Schleich einmal — lange oor fei»

ner “Verlobung -— auf einem “¿iusflug m it ber jungen Sebroig Oelfchläger — feiner fpäteren Stau -— einen Sriebßof berührte, unb alte ©rabkreuze ftubierte, fagfe feine “Vegleiierin: „©igentümlich, bie “¿Hänner kennen bie “Kamen, bie

einft auf ihrem ©rabftein ftehen roerben, roir “¿Habchen aber nicht.“

“Das roar eine ©elegenheit, bie Cie»

beserklärung oorzubringen.

£ r anfroortefe keckj „öcß meine, ihn fü r Sie zu kennen.“

Unb als bas junge “¿Habchen über biefe

“Dreiftigkeit erhoff baoonlief, rief er ihr nach: „Unb ich behalte recht.“

Unb er hat auch recht behalfen.

*

Schleich hatte ein fehr gutmütiges Öerz. Serzensgüfe unb Sreigebigkeit roaren zroei feiner §aupfcharakferzüge, unb überall, roo er helfen konnte, tat er es m it großer Sreube, auch roenu er baburch felber K o t leiben mußte.

3u jener 3eit, als ihn bie gefamte

¿trjtefchaff roegen ber femperamentool»

len “Verteibigung feiner Cokalanäffhefie auf bem 3ir?fekongreß boykottierte unb er an manchem “¿tbenb trocken “V ro t effen mußte, roar es fü r ihn fchroer, im Caufe bes “¿Honafs immer bie “V3ob»

nungsmiefe zufammen?ubringen.

3n biefer 3 eit enfbeckfe einmal feine 5 rau, baß bie mühfam ?ufammenge=

fparte “¿Hiete nicht mehr oorhanben roar unb ftellte ihren Ktann zur “¿lebe. „ “Der Sußballklub“ , geftanb ber große “¿ irjt unb “Dichter, „faß fo in ber ©inte, ba hab ich es ihm gegeben.“

©in anberes “¿Hai in biefer febroeren 3 eit kam er eines Ktorgens nach burchphilofophierter “¿lacht mit feinem Sreunbe Sfrinbberg zufammen in feiner

“¿Bohnung an.

“¿Bäfzrenb Sfrinbberg auf ber “Diele

“pla ß nahm, fchlich Schleich in bas Schlafzimmer feiner Jjrau: „ “Peferchen“ ,

— fo nannte er fie immer —■ „g ib m ir ein paar “¿Hark. Sfrinbberg hat noch keinen Kaffee getrunken.“

©nffeßf über biefes Verlangen, ba fit?

in biefer 3 ß>t jeben ©rofehen oor bem

“¿lusgeben breimal umbrehen mußte, fagfe fie: „ “¿(ber roir beibe auch noch nicht“ .

© r bat jeboch herzflehenb: „ “¿(ber benke bir, ber große Sfrinbberg“ . Unb bann konnte fich auch bie © a ttin nicht roeigern, oom Ceßfen noch ?u geben.

*

Schleich roar ein Cangfcßläfer. Kach»

bem er bereits im “¿Horgengrauen fchriffftellerifch gearbeitet hafte, fchlief er bis in ben “V o rm itta g hinein.

©inmal erfchien er aber fchon mor»

gens nach fieben Uhr auf ber “Vilbfläche.

“211s feine grau ih r ©rftaunen barüber äußerte, fagfe er mit roichtiger ©ebärbe:

„K la n könnte fonff ein ©lück oerfäu»

men.“

Unb richtig, als roenti er es geahnt hatte, erfchien an biefem Klorgen bas

©lück in ©effalt eines ©elbbriefträgers, burch ben ihm ein reicher Klann, ben er ben Klauen bes Sobes entriffen hatte, ju r “Belohnung oierfaufenb “¿Hark über»

bringen ließ.

Sicher hatte er aber nicht gebacht, baß bas ©lück fo groß fein roürbe.

*

©eroöhnlich roar Schleichs morgens um oier ober fünf Uhr begonnene fchriffftellerifche “¿Irbeit auf ber Coggia gegen fieben Uhr beenbef. “Dann roar bas Kinb, roie er bas geiftige “Probukt immer nannte, zur “¿Belt gekommen, unb bann kroch er roieber unter bie V e it»

becke, um noch zu fchlafen.

©ines Klorgens aber blieb er feiner

©eroohnheit entgegen aus. Seine be»

forgte © a ffin erhob fich, ging auf bie Suche nach ihm unb entbeckfe ihn in ber Coggia, roo er knienb auf bem Stein»

hoben faß unb eifrig m it oöllig unge»

eigneten ©ßemikalien unb Säuren oer»

fuchfe, einen großen ©intenfleck auf bem 3emenfboben roegzufcheuern. Seine grau fragte ihn erftaunf: „ “¿Barum läßt bu bas beten nicht oon bem “perfonal rna»

chen?“

© r anfroortefe ganz kleinlaut: „<3ch roollfe b ir ben ¿irger erfparen. Unb roeißf bu, biefe “¿irbeit ift gar nicht übel ju r ©nffpannung nach ber geiffigen “¿ Ir- beif, nur fchabe“ , unb babei roürbe er noch kleinlauter, „baß ber gleck babei noch größer geroorben ift.“

*

Schleich roar ein beliebter V o rfra » geuber. Seine “Vorträge roaren meift fo überfüllt, baß gerabe noch ber “plaß am “V o rtra gspult fü r ihn frei roar.

Sein Eemperampnt lockte ungemein oiele

§ ö re r an.

©eroöhnlich legte er fich feine “V or»

träge oorher im Kopfe zurecht, in folge feines außerorbentlicf) lebhaften ©empe»

ramenfes roar es ihm aber einige “¿Haie paffierf, baß er ganz etroas anberes als beabfichtigt gefprocßeit unb bas ange»

künbigfe ©ßema gar nicht berührt hatte.

“Da mußte “¿tbhilfe gefchaffen roerben.

Seine © attin begleitete ihn oon nun an Zu feinen “Vorträgen unb nahm in einer ber oorberften “¿leihen “Plaß. “¿Benn Schleich bann in feinem “V orfrage oon feinem ©herna abkam, neigte fich ber Kopf feiner © a ttin nach rechts, unb er mußte, baß er roieber zu bem ©ßema Zurücklenken mußte.

Setmann U(bricb»Sanmbal.

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(17)

B licf in einen «Teil bes großen üecfucßßgcabens am © iiberberg bei iü o ilin . jfln ben tUänben öic bunfet fief) abßebenben Kulturfdjicbten ber ^üttenplä'ße, JlbfaKgruben ufto.

C O a tiirlic i) gab es

¡Seiten,

too her Utenfcb v tauch in ben baltifcben Cänbern noch niebt fie l anberes fueßte als 5 i I cb 8 e “ unb 3 a g b g e f i l b e , *235 e i=

b e g r ü n b e unb allenfalls ettoas 23oben fü r befebeibene Anfänge bes § a ck - b a u s. Das g ilt fü r jene Stämme, beren Sippengemeinfcbaften in unferen Oftfee­

raum einfickerfcn, als er tiacb ber letzten, ber „pommerfeben“ Bereifung ficb enblicb fü r pflanjlicbes, tierifebes unb menfeb- liebes Dauerleben erfcßloß. Sie kamen niebt obne K u ltu rtra b itio n bier an, fo urtümlich nacb ißrer öinterlaffenfcbaft uns ißr 2öefcn anmutet. Denn in ibrer

‘Ußuenreibe batten oiele_oon ibnen lange

©efcblecbterfolgen, bie Jcßrtaufenb auf Jabrtaufenb bas eiszeitliche gägertum im Siiben unb im <235eften unter blutjung aller bamals oerfügbaren ©rfaßrungs-, 2Biffens= unb ftofflicßen Ulöglicbkeiten ?u einer §öße entwickelt batten, bie m ir noeb beute in gefcbicktem Jagbgerät unb „?au- berbaften“ Kunftgebilben beftaunen. ©inen

2l b g l a n ? b i e f e r g r o ß e n 3 e i t e n e u r o p ä i f e b e r 3 ä g e r k u l t u r treffen m ir gelegentlicb unter unferen 23obenfunben im Umkreis bes 23a(tifcben Uteeres. „ ‘U lt“ geroorbene Überlebfel ba=

oon baben ficb bei ben 2tngren?ern ber D olarjone fogar bis in bie ©egenroart gerettet. D o rt roobnen ja bie ‘Ubkömm- linge ber „mittelfteinjeitficßen“ 25olks- gruppen, bie ben Übergang ?um ‘Dauern- tum niebt mitmacben mochten ober konn­

ten unb baber aus ben öaupträumen künftigen kulturlicben unb gefcßicbtlicb- politifeben ©efeßeßens oerfebroinben mußten.

2ttit bem „ j u n g ft e i n ? e i 1 1 i cb e n“

‘Uufkommen ber beiben größten europäi- feben ‘D a u e r n o ö l k e r , bes norbifcß- fälifcben m it ben ©roßfieingräbern unb bes füblicb-kurjköpfigen aus ben Donau- lanben, feßeinen im 23erbältnis bes <2tlen- feben ju feinem Sieblungsraum ba unb borf auch feßon weitere ©eficßtspunkfe als nur bie einer unmittelbaren 23oben=

nußuug mitgefproebeu ju haben: ‘Uob“

ftoffoorkommen, ©üteraustaufcb oon K u lturkreis ?u K ulturkreis, oon 23olk ju 23o!k, „koloniale“ ‘Deftrebungeu. 2 ö ir bürfen biefer 3 eit bie A n f ä n g e f t a m m l i c b - f t a a t l i c b e r O r g a n i - f a t i o ti unb jugleicß bie e r ft e n 23 e r = f u cb c a u cb „ p o 1 i t i f cb e r “ 3 i e I- f t r e b i g k e i t g r ö ß e r e r © e m e i n - f cb a f t e n im ‘Daum unferer 23reiten jufeßreiben.

Damals alfo, im britten oorcbriftlicben 3abrtaufenb, erlangte bas O b e r m ü n - b u n g s g e b i e t feine niemals feitbem gan? erlofcbene 23ebeufurig als breites

© o r

}

io i f cb e n b e m 2 3 a . l t i k u m u n b b e n g e f t l a n b s g e g e n b e n , bie bureb natürliche Straßen mit ißm oerbunben finb. ©ongefäße eigenartiger gorm roie ber ©riebterbeeßer oon 2ttellen- tbin auf Ufebom (2tbb.), allenthalben glintgerät mannigfaebfter 2t r t in großer 2ttaffe, barunter 23ertoabrfunbe toie bie 23eilklingen oon 23en? auf Ufebom (2ibb.),

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öerroaßrfunb norbifcßer Jeuerffeinbeiic („tjänblerbepot”) Den B e n j auf Ufebom. ©egen 2000 oor (Tßr. ©eb. - 3m Kreisßeimatmufcum ©roinemünbe

©roßfteingräber m it reichem önfjalt roie bas bei 3 innoroiß com Vrbeitsbienft,

©utsberrn unb ©runbeigentümer jo oor»

bilbiief? fü r bie bemnäcbffige Unferfucbuug bureb bas Sanbesmufeum oorbebaltene, bann Sieblungspläße roie jßnßr auf ber ragenben Sübkuppß bes ©algenberges am Ö aff bei VSollin jeigen, bajj aus ben Kernlanbfcbaften bes blübenben n o r b i - f e b e n K u l t u r k r e i f e s Sänbler unb Koloniften aueb auf ben Obermünbungs- infein guß gefaßt haben. Unb anbeterfeifs oerbreifeten fiel) aus betn merkroürbigen O b e r„ko rrib o r“ bes J ü b I i cb e n “23 a u = e r n o o l k e s , beffen nörblicbffe Sieb­

lungen m ir in ber Uckermark unb im pommerfeben VJeijacker kennen, allerlei Selsfteingeräte ins balfifcbe Sanb. V3as fonfi an VSiffen unb VJaren bier bin- unb berging, entließt ficb unferer Kenntnis.

Schließlich ftieß auch bas berittene unb baber beroeglicbe „ S t r e i t a x t o o l k“ , ber bouptfäcblicbfte ©räger „inbogerma- nifeb-norbifeber“ V affeart, auf feinen © r- obererjügen, roie bie gunbe, barunter ein

©onbeeßer oom Silberberg bei VSoKin, uns berichten, bis auf bie Obermiinbungs- infeln oor. Vicßf roeit oon hier, im Ur=

fprungsreicb ber ©roßffeingräberbauern, oerfcßmol? es m it biefen ?u ben „ © e r - m a n e n “ , bie ja oon ihrem ©Iternpaar norbifebe unb fälifcbe V a ffeart, bäuerlicß- feßßaftes unb kämpferifcb in bie 'ißeite brängenbes V3efen als ©rbanlagen bureb bie 3 abrfaufenbe ihrer ©efebiebfe bis in bie ©egenroarf beroabrt hoben.

Vucß aus ber n o r b i f e ß - g e r m a - n i f cb e n V r o n ? e ? e i t ftauen ficb bann bie K u ltu r- unb Sieblungs?eugniffe im Umkreis uuferes baltifcben ©ores. Sluf

ben önfeln felber feien nur bie Scbaßfunbe oon Sliorgeniß auf Ufebom (Slbb.) unb oon ©obram auf “iß o llin ("Ubb.) crroäbnt.

‘Dem Oberftrom aber folgte roieber füb- licbes Volkstum nach ko rb e n : ‘Diefer

„ i 11 g r i f cb e “ K o rrib o r, ber als Keil ins g e r m a n i f e b e ©ebiet ragte, roar kulfurlicb-roirffcbaftlicb oon größter V e - beutuug. Vus bem V a itiku m naßm er ben Vernftein unb bie ©r?eugniffe bäuerlichen Steißes auf unb jablte bafür m it ben riefigen Vobftofftnaffen, in bereu V e r­

arbeitung bie germanifeben ©r?gießer fo frühe Vleifterfcbaft erlangten, nicht feiten baneben m it gertigerjeugniffen aus

V ro n je ober mit ©lasperlen. Unb uoeß- mals bebauern roir bie karge Sprache unferer ©rkenntnisguellen: V3as mag auch jeßt roieber an geiftigen unb oer- gäugltcben ©üfern jroifeßen bem germani- feben STleer unb jenen fernen Säubern bes Sübens ausgefaufebt roorben fein — roir können manches baoon ahnen, febr roenig ficber roiffeni Unter unferen ©ongefäßen, biefen empfinblicben Kulturbaromefern, bat eins oon ©onnin auf VSollin gan?

„illyrifcbes“ ©epräge — ein Veleg fü r einen aus bem O ber=„K o rribo r“ nach Vorben roirkenben ©iufluß. ‘Der „ K o r r i­

bor“ aber rourbe offenbar ©egenffanb

2 i n f s : Uorbifcßer (Tricßfcrbccßcr aus bem ¡Torfmoor bei H M e n iß in auf Ufebom. 3m 3. ooreßriftfießen jfaßrtaufenb roaßrfcßcinticß an einer ©cßöpfffelfe ber benaeßbarfen ©iebeiung oeriorengegangen. 3m pomm. Sanbesmufeum, S tettin. ilacßbifbung im Kreis- ßeimatmufeum©roinemünbe.) - m i t t e : Burcßbrocßener norbifeß-gerraanifeßer Bronjeßalsf ragen aus bem ©cßaßfunb oon Cobram auf Ütoflin. 3n einem ©tuet gegoffen naeß bem üorbifb öfteren Tjatsfcßmutfes, ber aus meßreren gebreßten Brongeringen fofe jufammengefeßt roar. ©egen 800 o. £ßr. 3m Pomm. tfanbesmufeum, © tetfin. - Re c ßf s : Bronjejierpfatte, roaßtfcßeinficß oom Pferbegefcßirr. plus bem ©cßaßfunb oon morgeniß auf Ufebom. Ber Junb entßieft 10 fofeßet gierfeßeiben, außerbem eine © ürtet-

bofe, 38 gebreßte ßafsringe unb eine iangenfpiße. 3m Pomm. £anbesmufeum, ©fettin,

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Cytaty

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gen ©cblaf. 2lus öiefem roeefte ein febarfer IDinö peters Matrofen, öie aber öie Soje öes &lt;Sifd)ers leer fanöen. 2luf öem Sahn roar er nicht unö auch

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

fache mit allergrößter greube, benn eine engere Serbinbung 3mifdjen Heimat unb unfeten ?Jommernoereinen ift nidjt benfbar. 3cb Ijoffe aber auch, baß nicht nur

ßen ©ebanken oor Gugen geffellt roerben.“ Der ©eift bes GJagemutes, ber Opferbereitfcßaft unb mannhafter ©reue im Gerein mit einer fpanneuben äußeren §anblung

5ür bie purifanifebe Schlichtheit unb Nüchternheit bes ftark an bie bollänbifcbe Bauroeife ficb anleßnenben bürgerlichen BSobnbaufes in ber 3eit bes Solbaten-

tieren behauptete, injroifcben aber jumei/t ihr Aetäfigungs- felb ins Auslanb oerlegt hat, recht eng geroefen finb. £s fei unumrounben jugegeben, baß Aeger eine

B ie ßifte ber Stationsgenoffen, bie roir hier flüchtig oorführen, roäre noch länger, roenn roir nicht manche ©roßoögel, roie Schroar?ftorch, Seeabler u. a.,

feßlägen fo reießen deutfeßen Befcßicßte unfer ö o lf nießt immer wieder neue Kraft aus feinem Boden ßätte fcßo'pfen 335.. M ir feßen durch unferc gange