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Die Katholische Familie. R. 7, no. 35 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3 I I u f t r i r t e U )o d ? (> n f d )r ift f ü r ö a s f a t f j o lif d } e D o l f ,

fcwßefonbere für bte IFcrelJrcr ber ^omtfie unb bte ISTÜgClcbct bes tton 'gfapfl <£eo xm . elngefüprten

„illtg. Vereins bet (ßrlftf. gfatnKicn ju gßren ber Pf. gfamllte t>on jjlajarefl)“ . SUtgdbttrg, Sonntag ben 26. Sluguft 1900.

K

^te fatöotifdje ^fomilie' , ...,...

bei bireftera ^artiebejug billiger.erfdjeint njödjentlid), 16 ©eiten flarf | greift DterteliHljrig mit ber geilage tut* n t tiebejug billiger. M e ^ofl«®jpebittonen unb ©urtjfjanblungen nehmen ©efteflunaen an. (yeben Donner|U|

Wirb iaß ©latt auSgegeben unb fcerfenbet. — (Jnferate: bie einsaitige ^etitjeile ober beten IHaum 85 $fg.

Äirdjlidjet SBodjettfalcuber.

Bonntag» 26. 2lugufi. 3'uölftcr Sonntag nad) '.Bftngften. 3epljörin, s]3a(.'ft unb 9Jfavtt}rcr, t 219.

äRontag, 27. Slugufi. 3ofef oonSalafans, Drben*

ftifter, + 1645. GuifauuS, SBefenner, t 542.

©tjagriuS.

& ie n fta g , 28. Sluguft. SluguftinuS, SBifdjof unb Stircbenleljrer, t 430. $erme8, SWarttjver. sJ3c-

* 'lagiuS.

®fittn>od), 29. Äuguft. (Sntbauptung bsS 1)1, Sobanneä beS £äuferS. ©abina.

$ o n n e rfta g , SO.Sluguft. 9iofa Bon Sima, 3ung<

frau, t 1617. ‘PamadmiS.

S r ei tag, 31.8lugufl, SRaimunb, SSarbinat. 1 1240, SlmatuS, SBifcfeof, + 1193.

ß a m fta g , 1. September. SigibiuS, 2lbt, t 700.

Ju jü lftc r fonntag nad) ßfingjlcn.

[Oidlbrua oicbotfo.)

■»angiltum: Xer botniljerjifif Samariter.

Sut. 10.

iT V e b e r ein S3ilb beS Seibenä. ® er arme 3Jlenf$ roirb oon ben SRäubern überfallen, toijißanbeit unb wunbenbebedt am ®ege liegen

| gelaffen. 216er roie gibt bie8 Serben ©elegen*

^eit ju ber fdjönften Sugenbübung! flannft bu ein f<$önere8 S3ilb benlen a!8 ben Samariter, ber in erbarmenber Siebe fi$ ju bem ®erroun»

beten Ijerabneigt, ifyn unlerfucfjt, il>n mitleibig pflegt unb ojrforgt? $a8 Seiben Ijat @elegen>

ijeit ju biefer Sugenb geboten. Unb e8 bietet tägli$ ©elegenljeit baju. @8 bietet ben Sama<

riterfeelen lägliclj unb ftünblidj ©elegenljeit, er»

barmenbe 9?äd|)flenliebe ju übtn. Unb es gibt feine Sugenb, reelle bem $erjen fo roojjlttyut, als bie erbarmenbe 9tä$ften liebe. I)ie SEBelt märe lange ni$t fo fd^ön otyne biefe Sugenb.

® er fdjönße Stern am SEugentljimmel mürbe fehlen, n>enigften8 ber lieblid&fle, melier mit bem freunblid&fkn Sidjte Ijerab leuchtete. ® a liegt ein ftanfe8 Äinb im gieber unb Sd&merj. 2lrme8 flinb! Slber ba fteljt bie SJJutter ju feinet Seite, ein (Sngel ber Siebe. D t er ge^e in ein $ofpi«

tal, roo bu bas 6Ienb in SOJoffe fietyftl 25a fieljjl bu aud& bie Siebe, bie oom $erjen ©otteS

^erabgeftiegen ift, bie re^te ^tiftli^eSomariterliebe oetförpert in ber barm|erjigen Si^rotfter, bem barm^erjigen SBruber. Süßer möd^te bieS ^imm»

(2)

362 lif($e SBilb miffen? 2Sir lönnen un8 bte Äirdje gar ntd^t mehr benlen ohne biefe fünften 33Iüten in intern ©arten. SEBenn ber ftimmel hinein*

ftra^lt in ben llaten See, bann fenlt er fein 8ilo h>nab, bafj e8 bem betradjlenben 2luge non bet lie fe entgegenßraljlt. S o prahlt ba8 33ilb roieber aus einem folgen chrißlich Itebenben

#erjen. S o ßeljft bu, roie ba8 Seiben einen hohen fflert hat al8 ©elegenljeit, bie Üugenb ju üben. $aß bu nicht fol^e (Gelegenheit gehabt?

$aß bu nicht aucfi f^on liebenb unb helfenb unb tröfienb an einem Jtrantenbette geßanben? Sift bu nicht fc^on hinauf geftiegen in bie ®a$rooh‘

nungen ju einem atmen Sebiängten, um ihm chtießltche Siebe ju bringen, feine 3lot ju linbetn unb jugleich ihn roieber ju erroerben unb für

©ott ju geroinnen? ®ann bebaute ich bid^.

3)ie fd^önfte ftimmelsblume iß in beinern $erjen noc^ n*<$t J u* Entfaltung gelommen. ®en fdjjönßen Stoß, ben ©ott in’B SOtenfdjenljer) h»ne»nfen^/

haß bu noch nicht empfunben. SEBie roäre es, lieber Sefer, liebe Seferin, wenn bu bich einem ber SBohlthütigleitBoereine anfd&löffeß, bem $in=

jenjoerein ober Gülifabethenuerein? 3)ie 9iot iß grofr, fei auch bie Siebe grofj! Senle ftch auch bie Samaritetliebe in immer mehr $etjen! Seien auch b‘e 9lpoftel bet Siebe immer eifriger! SBenn bu aber an Heineren Dtlen lebß, ros e8 teine folche Sßereine gibt, fo iß bir bie Samariter*

thütigleit beBljalb boch nicht »erfchloffen. Siebe lannß bu überall üben. ® ie $orm roirb anberS.

$>aB 2öe[en ifi baBfelbe. Safj nur bie Siebe lebenbig im §etjen roohnen! S ie roirb fd^on ihrer.

2Beg finben, wie baB Sßaffer ber Quelle feinen 9öeg finbet, um bem SDlenfdjen ßrquidung ju bringen. Senufee baä Seiben, um Siebe ju üben 1

3<h möchte h»« befonber» bie SKaljnung an bie gamilien richten, baft fte ba8 gamilienfreuj chrißlich benüfeen jur Heiligung ber gamilten.

® a iß j. 8. in ber gamilie ein ©lieb !tan!, lange Iran!, ferner ftanl. Sin tranter 9Jlenf<h, ein armer 9Jlenf<h! ®5a8 birgt oft eine einjige Äranlheit für eine SDtaffe oon Slenb, Schmetj unb Sorge! Slber ba8 größte 2Beh für ein füh«

Ienbe8 $etj iß bie SBerlaffenljeit in ber flranl»

heit, roenn ber atme Äranle fehen mujj, rote et ju niel iß, roie jebe 2lrbeit unb pflege roiber»

roiDig geleißet roirb, roenn man ihn nur fooiel befugt unb beachtet, al8 man mufj. 2Bie un1 chrißlich! Slber nun bente eine roirllich chriß*

liehe Familie, roo djrißliche Siebe ^errfc^t unb ; ber ©eiß beä §eilanbe8, beS göttlichen Äranlen«

freunbeS! ® a ßnb alle ©lieber ooH 9Jlitleib unb Stbarmen gegen ben Äranlen. £>a leiften ße ihm gern ©efettfehaft, fo oiel e8 nur ih*e 3eit erlaubt. SDa roibmen ße ftch roiUig feiner

«Pflege unb freuen ßch, roenn ße ihm irgenb eine Erleichterung btingen lönnen. 2>a beten alle für ben Slrmen. ® a ift im £aufe eine roohl' thuenbe Sltmofphäte chtißlichet Siebe. SRicht roah*(

lieber Sefer, auf ein folche« §au8 fehen bie @ngel mit greube herab, unb ber Schufcengel beS Ätan«

len 6efonber8 roirb über alle, bie feinem Schüfe- ling fo freunbli<h ßnb, ©otteS Segen herabtufen? j

® a iß bie ßranlfjeit ein Wittel bet Heiligung für bie ganje gamilie.

3ch habe eine arm; 9läh«»« gelannt, bie mit ihter $änbe Slrbeit ftch ernähren mu^te unb noch e'ne !tan!e SKutter ju erhalten hatte*

®abei roar bie EDlutter eine oon ben Ätanlen, benen nie genug gefchehen lann. 3<h äußerte einmal, e8 rotttbe eine Sffiohlthat fein für Sfflutter unb Sochter, roenn ber liebe ©ott bie Äranle ju ftch nähme. „D nein," fagte bie^oihter, „meine SJluttet foH noch lange leben, ba^ ich f|e noch lange pßegen lann! Sffiomit foQ ich benn ben $immel oerbienen, roenn ity biefe Sltbeit nicht mehr ju tljun habe? ®a^ ße fo unju»

ftieben unb empßnblich iß, baä macht ihre Ätanf»

heit." ® a8 iß bie rechte ©eftnnung. So mufjt bu auch benten, roenn ein Äranler ungebuleig unb empfinblich roirb. ®ie Ätanlheit fprid^t au8 feinen SBorten, nicht feine eigene ©eßnnung.

2Set roei^, roie e8 mit bir iß, roenn bu auch einmal ferner unb lange Icanl biß? SDu h®^

bir ba8 flteuj nicht gefugt, ©ott hat eB ge!

f<hiit. 9iimm e8 an, roie ei gefehlt iß, unb benufee e8 nach bem SBiHen beffen, ber eB ge»

fd^idt! Senufee eB jur Uebung chtißlichet Siebe unb hilf auch bem SKrmen, ba| er feinerfeit« ein chtißlichet, gottergebener Äreujträger roetbe!

(Siodibro« »etHtnu) länget, ber »ot ©e^nfudjt brennt,

®afi tt& |et mit (Bott oereint, S)er bte ©^tragen alle Jennt, ffite mir legt ber bBie getnb:

^tmmetäfütft, teft bitte Sieb, JPbte unb beft^ütje mtcb I

^eiligen

tnget, beffen treuer £ut 5 K ii ber Sater anDertraut, Ser ben $tei8 Bon Sljrifti ®Iut 3n be* @<ftü(}Hng8 @eele fc^aut:

^immelSfütft, i<6 bitte btib, gübre unb befebiilje micb!

(3)

tngel, ber mir ®naV etfleljt, I ®enn mein lefcte« Stünbfein f$Iägt:

®ietn (Bebet jum ftimmel tr^9* ! ö'mmelifürft, id) bitte bid),

Unb an meiner Seite I 3üf>re unb bofd&IHje mid)!

E inige M itteilungen au# b et m ueftcn ©efdjidjte be 8 SBenebif*

tinerorbcnS.*

363 -

3

m 3 afa* 1857, am 15 UJooember, legte ein junget Sßriejier, SJiamenS SBolter au8

®onn am SRljein, ber bi« bafyin al» 9Wtor am

^3 ogp-nnafium in 3Mi$ un') an bct $onifi$ule w ätjdjen tljä'ig getoefen toar, in bet fEirc^e be«

SSjllerapoftel« Saulu8 in SHom bie ^eiligen ßcjenggelüboe ab, bur<$ toel<$e er in ben Sene*

btftinerorben eintrat, bem fein Sruber fc$on feit

«inem 3 '^ * angeljörte. Seibe Srüber fegten bie ftiUe Hoffnung bajj e8 iljnen nocf) einmal

®etgönnt fein möchte, bie glorrei^e Sl.'gel be8

^eiligen Senebilt in bie norbifd^e $eimat juiüd- ttagen ju bürfen, unb ber liebe ©ott Ijatte fte in ber £!jat baju auBerfeljen. 3118 fflerljeug feiner 3I6ftd^ten biente ijjm bie oertoitioete gürftin 5lat^a • tin» oon $oljcnjoll rn, bie ficjj bamals in SRom aufljielt. 3^r eröff iete et fterj unb ©tnn, bafe Ite ben ©ebanten ber ©rttnbung eines Senebit tinerllofter« in $eutfcfjlanb mit greube aufgriff unb in Sßater 3J?auru« ben SDlann erfannte, bet fUr ein fold&e« 2Betf befähigt toat.

2lm 29. ®fjembct be8 3^ r«8 1860 traten bie beiben SDlöndj:, bie Stü»er ÜJicruruS unb SßlaclbuS SBoIter in ben papftlid&en Iljrontaal.

Sieben Sßiu8 IX . ftanb an ben Stufen beS IljroneS bie gürftin flatljarina oon §ot)ensoUe n. $;er empfingen fte ben ©egen be8 ©tilloerttetet«

ß jrifli ju ber OTtffion im iRotben. SDann nahmen fte 3l&f<$ieb oon bem Slate unb ben Stübern bes Älofter« Sanlt ißaul, laieten normal« nieber am ©rabe be8 grofjen Söller apoftel« unb jogen

»on bannen, mit einem lleinen 8eljrpfenn'g auf bie 9l;ife auSgerttftet. 3« Sonn, iijtet alten Saterftabt, malten bie SB-tnberer §alt, um ab«

juroarten, wo unb mann bet I<ebe ©ott iljnen

«in neues §eim jeigen toerbe @8 begann eine Ijatte fÜI Pe; ba gab e8 gar oiele OTttlpn, Steifen unb ©ange, gar oiele ßnttöu^ungen unb Dereitelte Hoffnungen. 9ta<$ monatelangem fru$tlofen Semüljien toanbten fte ftd& an ben t)o$!Dü:bigflen £ertn Sifc^of oon SDtünfter, ©;org 3Jlüüec, bet fte feljr tooljlrooHenb aufnaljm, Salb f$on toarb iljnen ba* Heine $ofpij Slaterbom bei Äleoe angetoiefen. ®ort warb am lO.gebtuar 1861, am gefle bet Ijeiligen Sd&olaflita, bet

* 5Ra$: »euren, «Uber unb (Srinnetungen

^Srtll 2 Hl.

©djrocfter be8 Ijeiligen StnebiliuS, bie etfte 3ln*

ftebelung ber Senebiftiner in Sßceufjen mit firdj*

liefet SEBeilje unb gei r eröffnet, nad&bem feit 60 3a^ en alleÄlöPer biefe« Drben8 jum ©^roei>

gen gebraut toorben toaren. Sltn 24. SDeiembet beifelben 3 ‘^re8 routbe bet etfte SJJooije in btt

^ctfon bes Sßtießer« ® r. SRoman ©autet au«

ßojjenjoQern eingedeibet. ©d^on toat ber ißlan ju einem neuen Älofter mit einer Äir^e gemalt unb ein Sluftuf jur Seifteuer bet Äat&olüen Dv'utfc^lanb« oeifa^t unb gebrudt. älbet bittere (Erfahrungen, beten ©egenftanb ber Srjäfjler mit d^riftlid^er £i< 6e oerbedt, jeigte ben brei SKännem beutli$, bafe ffllatetbocn nid&t bie oon ©Olt ge«

tooßte ©tätte für iljre flloftergrünbung fei.

©o gaben fte e8 benn auf, unb nun ftan«

ben bie beiben Srübet mit intern sJiooijen unb einem Saienbrubet jum joetten Wale tjeimatlo«

ba. ©etabe um biefe 8 e>i toaren btefelben bur^

einen ^rieftet au8 ©igmatingen, bet eben ju iljnen na$ Sölatetborn gelommen toar, auf btt SRuinen SiuronS im romantif^en ®onaut^aIe aufmerlfam gemalt toorben. ®a8 3Iugufiinet<

(^or^ettnfiift S uron roar, roie fo oiele anbete Älöfter, im 3»^« 1802 aufgehoben toorben unb lag feitbem öbe ba. 3m bortigen S jlle batte ft$ bie ßfinnerung baran erhalten, ba^ Sätet Sec^leitner bei ber Sintoeiljung be8 lebten Slbte«

®om'nt!u8 im 3 a^e 1798 0efa3t &atte>

SlSt roetbe bet lefcte be8 Stifte« fein; nad^ iljm toerbe e« 60 3 ^ te oetltffen liegen, bann abet toieber bejogen toerben. - S uron erfd^ien ben Stübern nunmehr al8 bie ©tfttte, bie für i^ren S !a i aulerfeljen fei. ßtjbif^of ^ermann oon gtetburg öffnete ben Smebiftinern ^o^etfreut feine ®iöjefe, unb fo lenlten fte nunmehr i^re

©d^titte na^ bet neuen $eimat

®ie eble gürftin Äat^atina oon jollern, bie ft$ be« Un'etne^men« ber beiben 3Jlön$e mit opfetfreubiget unb unermübeter 2lu«<

batet anna^it, laufte ba« alte Jtloftetgebäube mit ttroa? 3lietlanb an unb übergab e« ben Stübern. 3 * bieftm änlaufe unb jur Dotation be« Älofler« oettoanbte bie ^o^e grau i^t ganje«

Setmögen, fo bafe fte felbfl oon nun an tine aus bem Vtita^Steben ber Sefttjeit ostt P. Obito Süolff.

(4)

364 2lrme ßjjtifli roar unb ftch als eine Sugeljörige jum Jllofter Betrachtete.

2lm 6. ®ejember 1862 traf ißater SßhcU buä mit bem Saienbruber unb noch jroei ©e- gleitern in Seuron ein unb übernahm fofort

eine ganje älnjaljl »on SSogelnefiern au8 be«

Säulen unb ©erjierungen ber 2(ltarauffä$e h « ' ausgenommen roetben. Slodjj fchlimmer fah e8 im Softer aus, ba8 äufjerft oerroaljrlofi mar.

■Jiach grofjen üjtüljen unb Aufopferungen ro«

bie Pfarrei. 3lber roie fah e8 in Äird^e unb baSfelbe enblidj fo roeit Ijergefteflt, bajs um Älofter aus! 3<oei ©rüber Ratten fünf bis fec^S Sßfingften 1863 bie feierlidje Eröffnung beS SOßodjen 2ltbeit, bis fte alles mit Soba unb I ÄlofterS oorgenommen rosrben tonnte,

heijjem SEBaffec gereinigt Ratten. SDlufjte bod^ (gortfe&ung folgt.)

$ i e ©loden Don SBeuron.*

„ ® a bringen öetlorette £ötte

©on ® to im an mein Dljr.

® a unten müffen fte beten, fflte ÖJeiljraudj »attt e8 empor."

(Söalbner, 5patabieÄ bet Rütbljeit.)

T V e Sefinjud^t nad) bem nic^t mehr fernen

■ »' 3'cle^meincr Steife beflügelte ben müben gufj. @8^»arr ein fonntger Nachmittag be8 noch jftgenblichen 3 ah«8, fcet m'4 auf einfamem SJJfabe bie roalbijen$öhe« ^inanfieigen fah, roeldje baS Stäbtchen.^riebingen oom'jenfeitigen ®onautljaIe trennten. SBiel ©epädf befc^roerte mich nicht; ein Ieid^eS SReifetäfdjlein, baS über ber Schulter hing, barg all’ mein $ab unb ©ut. „Die #immcl8>

pforte ift eng," baS roujjte ich, **nb e*n Äamel mit großem §öier geht nicht tjinburch.

So ha4*e *4 m'r aU(^ Älofterpforte oorgefteHt, ber ich jueilte. 3luS ber SJiotroenbig«

(eit eine Sugenb machenb fpradj ich <*lfo 8rof}‘

herjig mit bem hl. Petrus: „Siehe, §err, ich hab’ alles neriaffen! 2Ba§ gibjl bu mir bafür?"

— Ob in ber Sh at mein£anbeln fo grojjmütig roar toie meine SCBorte, roeijj ich nicht. ®a8

„2IHeS", roaS ich »erlief, roirb wohl nicht mehr geroefeit fein als bie alten Schulbücher, roeldje unoertilgbare Spuren meiner Slrbeit im Sdjroeiie beS 9lngeficht(8 trugen. 2BaS anberS nennt benn ein junger Stubent fein eigen? ®enug, ich bacfjte mir immerhin, bajj ber §err auch «uf biefe meine grage roie auf bie beS heiligen ^etruS antroorten roerbe: „$unbertfa<he§ gebe ich bir bafür."

®rum roar mir auch fo leicht unb roonnrg ju 3Jlute roie bem jungen grühling, ber um mich her, »on feinem falten 2Binterf<hIaf erroadjeno, leimte unb (noSpete. ® a grünt’8 unb (lingt’S unb pngt’S aus allen 3n>eigen:

®a wirb mir ber Sinn fo frSIjlidj, 3dj »dg Bon (einem Seib;

£>a8 §aupt erljeb’ idj jur fcöjje, SDlein Seinen gebt gar fo roeit.*

2Bie roeit? bis in baS Sanb,

„2öo (eine Setter sieben,

$ie @onne immer fd)ttnt Urb ercig ©lumen blühen Unb nie ein Slug’ mehr meint."

SBie ich fo bahin fchritt, ft« he, ba ftanb ein flreuj am 3Bege. 3ln thm hing ber liebe §err«

gott, ein Sammerbilb, baS oerlaffenfte unb oer»

achtetfle aUer SOlenfchenünber. ® a fteht er Sag unb 9iacht mit feinem Äteuje. ®ie SBtlt breht ifich im iaum el ber Suft. Sft (einer, ber ihn tröftet? „0 ihr alle, bie ihr oorübergeht, flauet, ob ein Schtnerj gleich fei meinem s4m erje!"

$<$ fchaute auf, grüßte mit einem ftiHen ©ebet»

lein unb rooüte meines SBegeS jiehen. 9lber eS hielt mich feft. 3n geheimniSootler Sprache brang baS ffiort in meine Seele: „^ch bin ber 2Seg."

Unb auf ben auSgeflredten Slrmen beS ÄreujeS«

holjeS fah i<h in blutroten Settern gefdjrieben ftehen: „golge mir nach'" — 2Jle»n 2Begn>eifer!

So ba^te ich unb oerflanb alsbalb bie ftumme Sehre beS ÄreujeS: 9BiUft bu in baSSanb, „roo nie ein 2lug’ mehr roeint," fo oerleugne bi<h felbfi, nimm bein ßreuj auf bich unb folge mir

>ta<h, nicht in ben Sergnügungen ber 3BeIt, fon»

bern in ber (Sntfagung! 3 4 (niete einen Slugen*

blief nieber, unb mit ben SBorten: „3<h folge bir, roohin immer bu gehft," ftanb ich auf unb fe^fe im freubigen ©efühle, nun fuhet ju biefem giele ju gelangen, meinen 2Beg fort.

@8 roar bie lefcte Stunbe, bie ich ***t ©e»

fi^e meines freien SEÖiHenS in ber SBelt jubringen foHte. „Salb roirb bich," f° »<h Ju mir,

„ein anbeter gürten unb bich führen, roohin bu nicht roiHft.“ 3ch Machte jurücE an mein SSater*

haus unb meine jtinbheit. fah ftiffe ih räne beS SchmerjeS unb noch mehr ber freu»

bigen ®an(&at(eit gegen ©ott in ben Slugen meines teuren SaterS. 3 4 hotte bie lebten

* 2lu8: ©euron, ©Über unb Sritmerungen au8 bem SKöncbäleben ber Je^tjeit »on P. Cbilo SBoIff.

©erlag ber ©Übbeutfc^en ©erlagS^anblung in Stuttgart. $tei8 2 5W.

(5)

3Borte meiner flerbenben TOutter, bie heute »om Fimmel ^er mit greuben bie Erfüllung i^reS

§erjen8rounf<$eS fielet. ®ann ftanb roieber oot weinen 2lugen meine Vaterflabt, an bem Ufer feeS ollen grünen Stromes, bie mit ihrem reifen Seben unb ihrer großen Vergangenheit fo mächtig fea8 $erj toeS Jtinbe« unb beS SitnglinfS an*

fietegt hatte. Sei jener rounberfam ergreifenben

^rojeffion, bie in ber -Jtad&t oom ©rünbonnerftag ouf Karfreitag burdh bie bunflen einfamen Strafjen ber ©tabt jieht, hatte ich nie gefeit. Sffienn wir an jener alten Venebiltinerabtei bort auf bem §ügel (S t. Pantaleon) oorbeifamen unb Hoch ein mattes 2i<$tlein aus einem genfter flimmerte, bann fah ich im (Seifte bie frommen Sfööndje, bie in ©ebet unb Stubium malten. I

j — « 4 , fte roaren Iftngjl nic^t mehr! Giferne i SBaffen flirren in ben heiligen Räumen, bie einft bie ftegreichen Jtämpfe beS ©eifte« faljen. Unb roenn bann bie ge^eimniSooDe ^rojeffion roieber in eine alte 8cnebiltiner=Äirche (S t. M artin) einmünbete, bie im heOflen Sichterfchmudf erfhahlte, bann roar meine Seele entrüdt in ben frommen j Gljor ber üDlönche, bie Ijier einft ber Morgenröte I juootfatnen, um bem Stopfer ben Sribut ber

#ulbigung in lautem, feierlichem ©otteSlobe bar*

Utbringen, bas, oon anbeien Gljören roieber auf»

genommen, gleich ben SBogen eines oieltaufenb»

ftimmigen G<ho8 Sag für Ja g bie -Nunbe um ben Grb!rei8 machte.

(g^[»6 folgt.)

9 Jtartettt ber T r i f t e n in (£l)ina.

^ im 10. 2lpril roar in ber Gfjriflengemeinbe Son*la, in ber SJkitfectur oon äln-fon, ein ftated&umene 9iaroen8 Sfdjung apoftatirt unb

«erliefe feinen äßohnort, um ftch anberSroo unter Reiben niebetjuliffen. Ginige feiner djrißli<hen 9Jad}batn bebeuteten ihm, er foHc, beoor er ab>

J>et)e, feine Schulben bejahen. ®iefeS erbitterte feen Sölenfchen fo, bafe er befchtojj, 9tac^e ju Nehmen. Gc oeillagte bie Ghnften beS DrteS beim $räfecten beS ®iftrifte8, fte hätt»n ihn ge>

hinbert, feine Sache in Drbnttng ju bringen unb jh« flleiber unb anbere Dinge gejtohlen. ®er iefcig; Sßiäfect, ein ehemaliger gtthrer ber Giraten grimmiger (S^ttftcnfeinb, roar nur ju froh, burch bie älnllage eine ßanbhabe gegen bie Ghriften ju gewinnen. Gr orbnete fofort eine Abteilung oon Solbaten na<$ Son-la ab mit feem Söefehl, bie erjlen S^tiften, bie ihnen in bie

§änbe fallen roürben, gerangen ju nehnen unb

»ot fein Tribunal ju bringen. (Sr roollte bie otmen Seute burch Uebenebung ober Sortur iroingen, bie Soupier ber G^riflengemeinbe als feie Urheber beS angeblichen ®iebflaljlS ju be*

Jeichtten, um fo einen Vorroanb jur Verhaftung betfelben ju haben. 3n ihrer Slbroefenheit — fo badete man — roürbe eS bann leichter fein, feie übrigen jum Slbfall ju bringen.

GS roaren laum brei Sage feit ber 2ln*

Noge oorüber, als am 13. Slptil bie Solbaten oiet Ghriften gefangen nahmen, ®on, ®ue unb 3*»ei flnaben, oon benen ber eine, 9lamen6 Sßhe,

etroa 17 Saljre, be* anbere, UtamenS Gong, 12 Sahre alt roar. SDen jüngflen lieft man balb roieber frei. 3lm 16. Slpril liefe ber 2Kan=

bat in bie übrigen brei ©efangenen t>or ftch fommen. 3ueJft *am fefr iunge Sofef Vhe bie SReihe. Gr erhielt eine „Sracht ^tügel"

unb jeljn Sage ©efängniB. Qn bem fd^mu^igen ßoehe hotte ber 2lrme ftch eine auSfäfcige Rran!»

heit jugejogen, an roetdher er tro^ forgfftltiger pflege ftarb; fein Sob roar ein fehr erbaulidher.

9Zun lam ÜJtichael ®on. Gr roar ange»

llagt, bem Sfchung Äleiber gcftohlen ju hoben.

„Gehobener aJlanbarin!" fprach ®on, „ich habe ihm nichts geflogen, bae roeife er felber fehr gut. ® a ich a&«, ohne teich ju fein, boch genug hQ^e, um leben )u lönnen, fo bin ich bereit, bem Sfchung bas Verlangte ;u geben, nicht aber als Slüdfetftattung etroa, fonbern al8

©ef^enl."

Darauf fragte ber -Dlanbarin: w5BaS be«

beutet ber Sappen, ben bu ba auf ber SBrufi trügft?"

M®as ift ein Scapulier, erhabener 3Jlon>

barin!"

„SBohlan, rotrf es oon bir, unb bu bifi frei!"

„Grhabener SKanborin! ®u lannft mir ben Äopf abfchlagen laffen, ich ober roerbe bi«

jum lebten Mugenblidte fcaS Scapulier an mein

$etj brüdEen."

fo lg t.)

(6)

- 366

t K u$ unfercc Silberm aJjJje.

t § n s neue fUeib. (§£&

U

nter aßen 3Jloben mad&t bi« Älti»ermobe ganj I and) fc§on nodj $ari8, bie grü^jaf)t8moben ju geroifc ben 3lnfp udj, an erfter Stelle ju 1 eiforfc^en. 3m ©omnut geljt’8 roieber fo für

gas neue §leib. 95on S lje o b o r S d jm ib t.

flehen. Raum bafc Schnee unb ffii« fd&meljen, ben $ertfi unb im ©etbft füt ben ÜBinter.^ <5i<fr kann rille n jtd& bie 2tugen be8 jatlen ©efc$Iec$t8 mobern tleiben Ijeijjt tninbejlenS jebeS SSietleljaljt

m u m

(7)

367

ein neue« Äleib anfdgaffen. Jtein SCBunbev, roenn laufen, fonbetn baS gute Mite, bas grprobte ba mannet junge ÜRann bet ©ro|jläbte unb

«u4 ft§on gar mannet Jtleinftabt e* oorjie^t, lebig ju bleiben, ßine 0ftau ernähren, fagen He ft<$, bas lann rooljl, aber leine Heiken.

&aljin i[t es in unferen Sagen bet 3Jlobe ge=

lommen.

©anj anbete SSct^aitniffe jeigt un8 unfer

®ilb. gier roirb nidjjt bem Sfteueßen nac§ge=

feftgejjalten. 3Bte eS ju ©rofimutterS Seiten Sitte roat, fo aud; Ijeute no4, unb fo (ann benn bie ©rofcmutter baS befte Urteil abgeben, ob baft ßleib au<$ „flfct*. ©IttdElic^ ju preifenbe ©egen»

ben, roo bie Seoölfetung nid^t in ben Strubel bet 9)?obe Ijineingejogen rourbe, fonbetn an bem oon ben SSoteltern Ererbten fefi^filt!

UntetfjaltenbeS fü r bie F am ilie.

P f * * t& ~ - ' ffirjaljlmtg Don g ric b vid ) ö illjt.

(Soitfcfcung.)

(VtadlbcnO Bnbottn.)

IV.

^id^t Sage roaten feitbem vergangen, fianS ging feiner gewohnten Slrbeit nadj, fammelte

§o!j, befUHte fein ©ärtd&en unb machte $fu, um für feine Siegen eineu SSotrat ju Ijaben, wenn ber SBinter Ijereinbracfc. &odj ein geroiffet nad&benllid&er (Stnfl tag immer auf feinem ©e ft$te. ®ie SEBorte be8 SannenmüHer: „Sßhtum oerbingfi bu bid^ nidjt als Äned^t, ftatt auf ber faulen $aut ju liegen unb ben §immel arju>

flauen?" tönten roieber unb roieber in feinen Djjten. Sr roufste nur ju gut, bafj ber STOüUer ein jroeiteS SWal leine SRadjfid&t üben roerbe.

Unb roaS bann, roenn biefer ^artljetjige Wann feine ÜJtutter oon ber $ütte oertrieb? 3&n f$au=

berte oor ben folgen. Sin 6ntf$lufi mufite gefaxt roerben. gür iljn gab es nur einen SBeg:

er mufite ftc§ eine Stelle fud&en als flnedjt.

SlIS £anS ju biefer (Sntfd&eibung gefommen n>at, raubte er au<$ ben 9Qeg, reellen er jur Streifung feines Sieles einfd&Iagen mufjte. SWorgen in bet tjrü^e rooHte et Ijinab jum $fttn ißfairer, um iijm feinen ®ntfd§Iufi mitjuteilen unb ijjn ju>

gleid& um feinen 9tat unb feinen Seifknb bitten.

$ie SDlutter unb ßoisl foDten folange nichts et=

faxten, bis er eine jtd&e'te Unterlunft gefunben

^atte.

35eS anbern SageS fafs bet SPfarrjjur in feinem im oberen Stoefe beS $aufeS gelegenen Stubierjiwmer, als an bie Satire gellopft rourbe.

Stuf fein freunblie^e« „herein" etfd&ien §anS.

tiefer fal) etroaS bleidfc unb angegriffen aus, als ob et roenig gefd&lafen unb oiele quälenbe ©e»

banlen gehabt l)ätte; aber in feinem ganzen 2Befen btüdle fiel} bie SRulje eines gefaxten ffint<

fd&lujjeS au«. SRa^bem et eine Setbeugung ge«

mad&t unb ben SJtorgengrufj gefprod^en Ijatte, fagte et:

„3$ möd&te gern mit ftod&rotttben fpted&en, roenn i$ nie^t ungelegen lomme."

35er alte §err etroiberte freunblielj: „9iein, mein lieber Soljn! Sage mit ruljig, roaS bu auf bem fierjen §afl!"

§anS erjagte nun, roie i§tn bie äDorte beS SannenmüHerS immer unb immer roieber in ben O^ten Hängen, bafj es it)m graue oor bem ©e«

banlen, biefer lönne, roenn im näc^ften Sa^te bie Se£ulb nid^t getilgt roetbe, feine Butter oon bet §ütte oertreiben unb biefe an frembe SDlenf^en oeräu^ern. Siefatmenb machte ©ans eine $aufe, bann fu^r er fort:

„9Jteine Wutter roütbe biefen Ijarten S^ lag nid^t überleben, unb ic& müfite mir mein fieben lang ben Sorromf machen, id^ fei i^r ÜHötbet, roeil \d) nidjjt oerfud^t ^abe, biefen Aummer oon intern ©aupte fern ju (jalten. Ö^be Sag unb 9ladfjt leine Slu^e; beS^alb bin id^ ju bem (gntfc^luffe gefommen, einen®ienfi ju fud^en, roo id^ fo oiel oetbienen lann, als nötig iß, um bie S<$ult> beim SannenmüUer ju bedfer. @S tljut mit jroat roe^, bie Itante ÜJlutter unb ben SruBe«

allein ju loffen; aber id^ roei^ mir nid^t anber»

ju Ijelfen."

„ 3 4 lann beinen (Sntfd&Iufj nur loben.

3lue^ icf; tjabe fd^on barüber nad^gebad^t, auf roeli^e äBeife beinet Butter geholfen roerben lönnte. 9iun lommfi bu meinem 2Bunfd&e ent»

gegen."

„D idEj banle 3^nen oon ganjem $erjen für 3^re ©üte, ©o^roürben!" fagte ber Änabe.

„ 3 4 bin beS^alb eigens ju 3^nen gefommen, um Sie ju bitten, mit bei bet SluSfttlpung meinet SefdJluffeS befyilflidj ju fein."

(8)

368

„M it greuben roiU ich bie« thun, mein lieber ©ohn!" entgegnete bet ©ei|Hi<he; „oielleicht ftnbe ich fdfjon in ben nächfien Sagen für bid^

einen ®ienft. Äomrne bab roieber ju mir, batnit icf) bit Vjfdfjeib geben fann."

$an8 roatf nodjj einen bantbaren 93lidE auf ben hodljrotttbigen Serrn, grüfete freunblidfj unb ging mit banferfüHtem J&erjen unb ooH fronet Hoffnungen auf bie feligfte Jungfrau, auf ^ie er fein Sebtag fein Vertrauen gefegt, feiner Sütte ju. ÜJtadfj etlichen Sagen teilte if)m ber h0($5 roürbige $farthetr mit, bafe er fc^on fommenbe SBot^e feinen $ienft beim ©chmiebbauern an»

treten tönne. ®er Knabe roar hocherfreut, ©eine Mutter unb fein Stüber roaren freilich betrübt, als fte ^rten, roaS § in s oor^atte, benn fte lonnten il)« ia faum entbehren 5 aber fte fahen auch ein, bafe es ja nicht anberS ging. 93alb roaren bie roenigen Sabfeligfeiten, bie Sans mit=

nahm, jufammengepadt, unb er ftanb reifefertig am Sette ber geliebten Mutter. Unter bitteren Sl)rSnen legte biefe fegnenb ihre $<nbe auf baS Saupt beS Sohnes.

„Vleibe fromm unb halte bich recht, bann roitb bich ©ott befc^irmen in aller 9lot unb bie heilige ^unafrau bir beiftehen!" fpradj bie gute Mutter. «Koch einen $änbebrud taufchte Sans mit feinem SSruber; bann oerliefe er baS Vater*

hau8, in roelchem er feine Kinbheit »erlebt unb ein liebenbeS, forgenbeS jJJutterauge über ihn gemacht hatte.

Y.

©0 roar ein halbes $ahr bahingegangen.

Unfer junger Knecht hat ftch butch fetn ftiHeS

^Benehmen, feinen gleife unb feine SBilltgfeit bie Siebe feine« Vrotherrn unb burch fein juoor*

fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner 2lrbeit. ®ie fünften unb ßlüdlichften ©tunben aber roaren für ihn, roenn er ©onntagS hinaufeilen tonnte in baü ßäuächen feiner Mutter unb biefer bringen, roaS er an feinem eigenen Munbe abgefpart hotte; fo roar griebe unb greube eingejogen in bem Häufchen am Verge. 5DiefeS beherbergte an folgen Sagen nur glüdlidhe Menfd^en.

6ine8 SageS rourbe er oon bet 2ltbeit roeg jum ©chmiebbauer in- bie ©lube gerufen, ©iefer

teilte ihm mit, bafe man um Mittag feinen Vruber Soisl, ber beim ^oljfamnteln abgeftürjt roar, mit gebrochenen ©liebem nach Saufe ge»

bracht habe, roeShalb feine fofottige Seimfunft nolroenbig fei. ©er ©chmiebebauer liefe ihn fo»

gleich g^hen unb jaljlte ihm feinen Sohn au8. M it beflügelten ©^ritten eilte $an8 nach Saufe.

Sier traf er ba8 gtöfete (Slenb. Soisl lag hilf' I08 unb ädjjcnb auf feinem Vette, auch bie Krant«

heit ber Mutter hatte ftch ben ©chreden oerfdfjlmmett. ®ie atme, burdh baS lange Kran»

fenlaget ohnehin fchroä<$liche grau lag beroufet*

I08 ba, unb roilbe giebetphantaften hielten ihre

©inne umfangen. 2)er ißfatter unb ber ®oftor roaten bereits anroefenb unb um bie beiben Ätanfen beforgt. ©0 ftanb ber atme Knabe jroifchen *roei Krattfenlagern. ©iefeS neue Un»

heil btüdfte ihn faft ju Soben, benn berSBechfel 00m befcheibenen ©lüd jum tiefften (Slcnb roar aUju rafd^ unb unerroartet über ihn hereinge«

bridjen. SanS mufete feine ganje SBillenSfraft aufbieten, um nicht ju unterliegen. ® et eble

©eiftlicije unb ber ebenfo menfchenfreunblidhe 3ltjt oerfpra^en ihm ihren Veiftanb unb forbetten ihn auf, ftch in jebet Slngelegenheit an fte ju roen»

ben, bamit fte ihm mit 3tat unb Shat beiftehen tonnten. M it ber aufopfernbften Siebe unb lang»

mütigften ©ebulb pflegte §an8 Mutter unb Vru»

ber, eilte oon einem Kranfenlager jum anbetn unb roar Sag unb 9la<ht unermüblich beforgt für ba8 ÜBohl feiner Patienten. Sange, lange roäh*te bie Krantheil. ©nblidf) roar SoiSl roieber foroeit heigeftfUt, bafe er ba8 Vett oerlaffen tonnte. Mittlerroeile roar ber gtühling roieber gttommen. 9Jo<h roenige Sage, bann roar bie grift, roeld^e bet SannenmüHer einft geroüljrt hatte, abgelaufen, unb Sans halte fein ©elb, tenfelben ju befriebigen. SDie getirgen Srfpar«

niffe, roeld&e er im $>ienfte be8 ©d^miebbauern gemalt hatte, roaren burch bie fd^limme Äranl<

heit längft aufgejehtt. ©oUte et ;um jroeiten Male ben Müller um grift bitten? S3lteb ihm benn ein anberer SluSroeg? @r fanbte einen flehenben 39Iid gen Simmel. Um feiner lieben Mutter, um feines öruberS roiHen mufete er ben

©ang nodh einmal machen. @r rooHte alles ge»

bulbig ertragen, roenn nur biefe beiben nid^t oon ber Sütte oetbiiingt rotitben.

Oortfeftunj folgt.)

(9)

369

M eine ßjrfegelbtlbrt.

(Stfidt in ber gotterie.____

3

n ben fonft fo ruhigen, füllen Strafen beS

®otfeS liefen bie Seute jufammen, als 06

?'n großes Unglüdf oorgefommen ober itgenb lemanb oon einem ungeahnten ©lüdfe bettoffen worben fei. 3Jtan blieb beieinanber fielen, fragte, ftüperte, ftecfte bie Jtöpfe jufammen, unb boch

»ou^te eigentlich noch niemanb fo recht, roaS benn eigentlich gefdjefjeti fei. ® a fommt enblich eine

*ßäfchetin aus einem anbern Seite beS ®orfeS an, unb biefe tonnte roenigfiens einige ilufflärung geben unb bie ©emüter in etroa beruhigen, Se=

jungen! ®aju ^ötte es eben nicht eine S08afdj=

ftau fein bürfen. SRachbem man gehört, bafj

»er „3RülIer©epp" eine grof e (Srbfc^aft gemacht, faitt man fich tuftig roeiler um bie §öhe bet Summe. ®iefe roar inbeffen h i« noch nicht in Erfahrung ju bringen; baju hatten ftch bie grauen

«« bas einjige äBirtSljauS beS SDorfeS oerfügen ntüffen, roo baS mistige SreigniS bereits audj

»on ber ÜJlännerroelt burchgehechett routbe, unb wo ber Briefträger, forodt er tonnte, 93efcheib 8ab. $enn es roar SE^atfac^e, bafj ber „SÖMer Sepp" foeben burch ben Briefträger neunhunbtrt oierunbfiinfjig 3JJarI ausbejaljlt erhalten hatte,

|<nb bafj biefer bafür oon jenem mit brei W att Mchentt toorben roar. ©epp roar fdjon feit einer

"leihe oon fahren ber erfie ©ehilfe beS 3JiühIen*

»eft^erS; er oeiftanb fein ©efchäft meftetlich, joar ehrlich unb nüchtern unb eine ganj an- fpruchslofe 5Ratur, roar überbieS mit feinem Sohne ooQftänbig jufrieben, fo bafj er roitflich leine

«rfache gehabt hätte, jemals ben Sßanberflab iu ergreifen. @0 tarn eS, bajj ihn au<$ bas

’leinfte flinb im ®orfe tannte, unb ba er nicht

•nehr „ÜJtolter" nahm, ats ihm ober feinem $errn Jufianb, roar er allgemein roohlgeliiten.

2lHe freuten ftch befi^olb auch Met baS fitofse ©lüd, baS er gehabt, unb manche giauens*

Perfon, bie bis bahin noch feine ©hehälfte hatte fjnben tonnen, baute oielleicht im «Stillen ein

^■uftfchlöfschen, bafj nunmehr ber ©epp aus feinem ßfjlegma heraustreten unb heiraten roetbe — unb

feine 2öahl am Snbe auf fte felbfi falle.

r,2)aS ift boch ein ©lüdESoogel, am @nbe 8ar ein ©onntagsfinb; neunhunbert SDlarl unb

!j°<h mehr auf einmal ju betommen ohne jebe

®tühe! $ft baS aber ein Reichtum! 9hm brauchte et roohl gar nicht mehr ju mahlen, unb ber

®<hulje tonnte ftch «ach einem neuen SüiüHer

“ Nehen." ©0 liefj ftch im SBittShaufe ber

('Jia d jk u i oevboten.)

„lange Jtarl" oernehmen, ber jeitaeilig in bet SJlühle aushalf unb im ©tiüen auf ben SjSoften fpetulierte.

„Neunhunbert W art ift geroifs fd^on oiel

©elb; unb etroaS Siebtes liefie ftdj auch bamit anfangen, aber — bem ©epp bringt’S fein ©lüd,"

entgegnete ber alte, bebächtige ©teinhuber.

„Unb roarurn benn n i$ t?" tönte e8 ihm oon allen ©eiten entgegen; „fooiel ©elb hat er ficherlich noch niemals beieinanber gefehen, gei fchroeige benn gehabt; ba roirb er roohl f$on roiffen, roaS er bamit anjufangen hat."

„Db er’S roeifj? ©elb oerbienen ift nicht ferner, aber ©elb oerroahren ift eine ftunft."

„8um Slufberoahren hat er noch niemals

©elb betommen ; alfo fann au<$ teiner roiffen, ob er bie Äunft nicht oerfteht."

„©laubft bu baS roirflich ?" ftagt nun ber alte ©teingruber ben langen Äarl. „SBie lange ift ber ©epp nun fdfcon in beS ©chuljen SOlühle tljätig?" „$ a S roeifj ich ßanj genau; noch ootgeftern hat eS ©epp felbfi h'er gefagt, eS ftnfc fdfjon 22 3iah*e." wu nb b{{je ganje hätte ber bumme ©epp bem reichen ©chuljen umfonft gemahlen?" „0 beroaljte, baS hat boch feiner gefagt! @r hat fogar immer einen hohen Sohn betommen, roeil ber ©chulje ihn nicht gern gehen liefj." „fflaS hat er benn mit feinem Sohne angefangen? Familie hat er feine, unb beim ©djjuljen hat er SBoljnung unb Äoft."

„® aS roeifj ich nicht," entgegnete nunmehr flein»

laut ber lange Äatl, ber nun ju begreifen fdjjien, roo hinaus ber alte ©teinhuber rooBte. 2>och roeiter examinierte biefer: „SBie grofs roar benn ber jährliche Sohn beS ©epp bis bahin?" „t$rünf Sahte lang befam er jährlich 270 501., unb als

©epp ihn ba oerlaffen rooflte, erhöhte er feinen Sohn auf 360 SWarf. 2)ie befommt er aud^

noch heute." „Sßenn roir nun für Äleibung unb fonftige 3lu8gabei. jebeS^ahr runb 100 SK.

in Slbjug bringen wollen, eine©umme, bie aber übrigens für einfache S3erhältniffe ju h°dh be>

meffen tfi, roie oiel fönnte bann ber ©epp bis heute etfpart haben?" „5270 9K. ohne 3infen,"

fiel ba fchlagfertig ber üBirt felbfi ein, ber ein guter Äopfted^ner roar unb längji erraten hatte, roaS ber alte ©teinhuber roollte. „Unb roarurn hat er biefe Summe nidjt? SBo ift all baS ©elb geblieben? Jöir roiffen eS alle, bafi et nichts hat, bajj eine ßiri$enmau8 ebenfo arm ifi roie er. Unb boch hat er fd^on fo oiel ©elb,

(10)

wenn audj nid^t auf einmal, in ben gingetn gt--

$abt unb fein ßigentum genannt. 3 4 f'»8e no<h einmal: 2Bo ip es ^ingelommen?" S)a erinnert ftch ein anberet au8 ber ©efettfe^aft unb entgegnet: „ 'M glaube, ber Sepp ^at in allen Sottetien auf ber ganjen SBelt gefpielt, aber niemals gewonnen. 3)a rairb fein Selb h'ns geroanbert fein." „Q jr ^abt ben SKagel auf ben Hopf getroffen, antwortet Steinhuber; nicht imm’r ^atte er fooiel ©elb im Sorrat, bafs er ein £08 einlöfen lonnte, unb oft genug bat er mich, eB für iljn ju tljun. 2>iefe (Gelegenheit benufcte ich jebeSmal, ihn baoor ju raarnen, bodj umfonfi; er fpielt, fo lange er eben bie Warten baju beibringen lam . 2Bie lönnte er Ijeute fo ru^ig unö (tdjer leben, wenn er fleißig gefpart hfttie, bie 900 9)1. baju legen unb jinSltch anlegen lönnte. Urb ba rooUt tljr fagen, er Ijabe ein großes ©lüd gehabt! ®ie neunljunbett 2Jh tl

»erben betreiben 2Beg gehen roie euch fein fauer t>erbientc8 ©elb, unb e8 ift leine Ui möglich leit, bajj er am ßnbe feines SebenS noch ber ©e»

meinbe jur Saft fallen rcirb."

®er alte Steinljuber hot no$ baS bella«

geng teerte @nbe beS ÜJlüHer Sepp ei lebt, Sn wenigen Sauren roaten bie 900 SDi. mit feinem Sohne auch fort, roie, baS roufjte Sepp felbfi nicht. SDann roarf ihn eine Äranlheit auf’8 Säger, von ber et ftdjj nid^t nteht erholte. Sin feine Stelle in ber Wühle trat ber lange Äarl, unb nun ging’* ihm fehlest, Dft genug fah man iljn in bet Dämmerung — bei Ijtllem Sage freute er ftch — oon Sh^te ju Üljttre Rumpeln unb um einen SBiffen ®roteS flehen. GineS frühen SDfor«

genS aber fanb man ihn tot in einer Scheune liegen, nadjbefit ftch am Sage potljer ber ©e*

meinberat mit feiner Aufnahme in’S SlrtttenhauS befaßt unb biefelbe oerotbnet ^a'te.

Cctuiae „ S fte rf* !" fü r'# ftaraittettlebtn.

©(banken ftnb — ntrfjt joUfrei!

®on C. g.

0 grunbf»lfch unb jeher üBaljrljeit entgegen bet Safc — einmal ift leinmal — ift, fo twleljrt ift au$ bie 2lnfidjt, bafj bie ©e*

banlen joHfrei feien. 9Qo^l roeifj ich, bafe gute, roaljie Äatholiltn bet W otal biefeS SafceS nicht hulbigen; idj raeife aber auch, ba| eS fe^r viele gibt, bie ftch nur atlju oft mit iljm ttoflen, ja )u entfchulbigen o.’tfuchen. 2öaS man auch immer oon bem Unheil fagen mag, baS böfe

©ebanlen in ber Seele »erurfadfjen, fo fuc^t man ftch bo<h not benfelben nicht in Sicht ju nehmen, j» man glaubt gar nicht, bafs böfe ©e*

banlen uns oon ©ott trennen, uns ber gött*

liehen ©nabe unb greunbfehaft berauben lönnten.

Unb boch fagt uns bie Ijeilige Schrift, bafe böfe

©ebanlen bem $ettn ein ©teuel finb. Unb folche ©ebanlen follten joUfrei fein? 9lie unb nimmermehr; ben 2Beg jur $5He mögen fte unbeanftanbet paffieren, auf bem 3Beg jum

$immel roerben fte leineSmegS als greigepäd but^gehen. ®aS fönnen nur bie guten ©e«

banlen; fte alfo finb in SBa^v^eit au$ nur jollfret.

SDaS lann uns roeber befremben, nod^ un«

nötiget üßeife beunruhigen. SBefremben tann eS uns nid^t, roenn roir bebenlen, roie oft uns bie böfen ©ebanlen ju Sünben ber Sfjat fort«

«eiffen; fte ftnb in biefem gaHe alfo für uns

[RaäifrtHft DttbstiDi1

bie näd^fle ©elegenheit ju roeitern Sünben unb aus biefem ©tunbe fd&cn an unb für ft($ ju belämpfen. Seunru^igen lann ber ©ebanle angftlidje ©emüter nid^t, ba wir roifjen, ba|

jut Sünbe überhaupt, alfo auch 3U< ©ebanlen«

fünbe ebenfo roie jur 2:^atfttnbe unfere frei»

reinige GinroiDigung etforbeslid^ ift- demnach begeht nur ber in ©ebanlen eine fchroete Sünbe, ber freiwillig an etroaS bentt, roaS er ohne Sobfünbe nidjt thun lönnte. ®araus folgt, ba| ber nicht fünbigen lann, beffen ©eift fuh unbebad^tfam, baS h«fet, ohne eS roahrjunehmen, bei unerlaubten gingen aufhält. 2)enn bort, roo leine älufmetlfamleit auf ben füttbigen

©egenftanb ift, lann auch l*>n fteiet SBiHe, alfo aui$ leine Sünbe fein. @8 folgt aber auch noch ferner barauS, bafe nicht einmal jene böfen

©ebanlen Sünbe ftnb, bie roir jroar wahr»

nehmen, aber tro$ aller Slnftrengung nicht auS unferm Äopfe oertteiben lönnen; benn fo lange roir gegen biefe ©ebanlen arlämpfen, fehlt bie jur Sünbe erforberlic^e GinroiHigung; eS lann alfo oon leiner Sünbe bie Siebe fein. ®u brauchft bich alfo gar nid&t ju quälen unb ju beunruhigen, roenn bich böfe ©ebanlen plagen, unb wenn fte, ftetS fortgejagt, immer mieber<

lehren; benn bie Unluft bie bu babei innerlich empftnbeft, iß ein augenscheinlicher Seroeis, bafs fte gegen beinen SBiHen ftnb. Such biegliegen roerben uns ja juroeilen ben ganjen Sag übet läftig, unb fo oft roir fie auch »»treiben, lehren

(11)

f« bod& immer roieber. So ift ei au<$ mit ben böfen ©ebanlen; fte lomiten unb teuren roieber, unb roenn fte ftdfj au$ eine 3 e<t l°ng

«uralten, ftnb fte barum bo$ nie&t freiroiHig, fo lange roit Unluft barüber empfinben. ®er bö'e ©ebante roirb erfl bann fünbljaft, fobalb wir entroeber ben ®ntfd&Iu{j fajfen ober baS Verlangen fjegen, iljn in« ffierl ju fefcm.

Sold& iingftlicfce ©emüter gibtd tnbeS rooljl MeraU unb ju allen 3 « ‘<n, ober nur in oer*

fd&roinbenb Heiner 3*^1; bei weitem gröfjer ifl bie 3^1 betet, bie ftcij aus böfen ©ebanlen einfadj nichts mtd&en. Sie ftnb au8 grobem

•§oij gefd&nifct, unb baljer bebarf e8 aller Ueber»

tebungSlunfi, fte oon bem ©egenteil ju über«

Jeugen. SBoljet lommen rooljl bie böfen ©e banlen? 9Iugenfcl)einlid& lann e8 lein guter

©eift fein, bet uns biefelben einflifit. Sinb

*8 bod& »umeift 93orfteHungen oon folgen gingen unb ©egenfläioen, bur<$ bie unb m't benen roir f$on in Sünben ber Sf)at gefallen ftnb; bet freiwillige 3Iufentljalt bei fold&en ©ebanlen ift nichts anbereS alfo als ba* Äoften betfelben finnlicljen Suft, beffelben SinnenreijeS, ben bu bamalS bei 2Iu8fü1jrung ber Sünbe empfunben.

$ u roafjeft biefj alfo Ujatfii$lid& butcfy tiefe ©e*

banlen roieber in bemfelben Sd&mufo unb ©d)latnm, in bem bu bi$ fd&on fo oerunftrltet ^afi, unb foUteft biefeS 3JlaI rein unb unbefledtt au« bem*

feiben Ijetongeljen! SDaS glaubfi bu bod^ rooljl felber ni<$t. ®er Seufel, lein anberer ifi’8, bec uns biefelben eingibt, lenlt unfere <ß^antafte

«uf fol^e unerlaubte ®inge l»in, unb er oer=

fangt norlitufig nichts anbere®, al8 bafj roit in ber Slbmeifung folc^ex ©ebanlen bei il)tet etfien 3lnlunft trä^e unb faljrläfftg ftnb. Srlangt et

ö o m uot&ereitcnben Komitee

('Blünd&en Sfjallircfcnerftrafie 86) lommt un8 mit ber Sitte um Veröffentlichung folgenbe -Dtittei«

Jung ju: ® a bie Duartierliften bereits am 1. September fertig in ben $änben beS römU fd&en SofallomiteeS (roeld&e8 bie (Sinquartierung unb güljrung unferet SJJilger in Stom beforgt) fein mttffen, fo feljen roir uns genötigt, ben Sd&lufitermin für Slnmelbung juin bagetifd&en H l. Diben8=i]Stlgerjug auf 15. Slugufi fepju«

fe^en, unb lönnen nad& biefem Termine aud&

SKitnner nid&t meljr angenommen roerben. ®ie«

i«ni®en Vilger, roeld&e ni$t im Stifte (mo 500

«nferer ^ßitgec um 4 1/, Sire per Sag Sßoljnung

*»nb Verpflegung belommen) untetlommen lönnen n -

biefeS, fo Ijat er, roaS « brauet, um ft$

unfere* ©etjenS ju bemä^tigen. 6r toeifi, bafi roir aus 9ia<$lä[ftgleit böfe ©ebanlen in unfer

$erj unb ©emüt einbringen laffen; er verbirgt unter oielen berfeiben baS geuer be8 3otneS bur<$ bie giinnerungen an alte Veleibigungen ober ba8 geuer ber $abfud&t bur<$ bie 3ln»

lodfung ju böfem ©eroinn, ober baS fteuer ber Unleufd&ljeil burd& bie Sorfp'egelung ftnnlid^er SBolluft. 3Benn ftd^ fold&e ©ebanl n nur ein roenig ftftfefcen, fo reijen fte bie ftnnlid&e S3e<

gierbe an; fte erregen unotbenllid&e SlufroaHungen, unb na^bem fte bie Seelenlräfte in SBerroirrung gebraut, benlt man nid^t mebr an iljre S8er»

teibigung; man beftiebt ftc^ nid^t me^r, bem

©ebanlen ben f^ulbigen Sffiiberftanb ju leiflen.

Somit mad^t er ft<5 jum Sieger unb $errn ber oermittelfl be8 Verlangens bet freiroilligen unb bebauten Stgö^ung überroöltigten Seele.

SBoUen roir uns baoot bemalten, bann bleibt uns nichts arbeteS übrig, als ben böfen geinb bei feinet erften Slnnüljetung mit einet geroiffen Silfettigleit au8ju[d^lagen, i^m fofott ftanb^aft ju roiberfte^en. ©eflatte iljm nid^t ben aBerg.’tingfJen Slufent^alt in beinern $er*

jen, roenn bu bi<$ oor bet Sobfünbe beroaljren roitlji! Sobalb ber Seufel beginnt, bir böfe SDinge einju^aud^en, treibe i^n jutüdl, beoor eine Selufligung entfielt unb eine (SinroiUigung erfolgt! 3 ‘ biefem Snbe ti^te fortroäljtenb beine ©ebanlen auf baS ©nrije, unb bu roirf) leicht ba8 3«W»4e oetfd^ma^en lernen! „Selig aber ber ÜJlann, bet bie 3lnfed&tung auS^ftlt;

benn roenn et ift berociljrt roorben, roirb er bie Ä vone beS SebenB empfingen.

beS böijerif^en I I I . Orbcnös ttadö {Rom

et galten bafür burd^ Serm'ttlung beS ^römtjd^n flomiteeS ein ^3xioat> ober $otel Duartier mit ooHet Verpflegung in bet V«i*lage oon 4S/* - 6 Sire per Sag. E8 roirb roiebet^olt barauf auf«

merlfam gcma$t, ba| nur bie §infalj’ t na^

9lom eine gemeinfam gefd^loffene ift, bie 9Jüd>

faljrt aber einzeln ober in ©ruppen auf brei oerf^iebenen Routen auSgefüfjtt roetben lann;

bo4 ift auf ber I. SRoute (o^ne 9teapel) eine gemeinfame SRüdEfa^rt per ©itrajug unb wit gtt^rung oorgefe^en. SOBet für bie SRüdlreife bie I. §toute mit Neapel ober bie II. ober III. SRoute rodelt, lann aufgü^tung oon feiten be6 Komitees nid^t regnen; er mujj alfo felbpnbig ju reifen

(12)

372 im ftanbe Fein unb nimmt am beflen (roenigftenS für Italien ) eine galjrlarte II. Älaffj. — 3ln=

melbefoimulare für „oolljlänbige" oter „teil*

roeife" Beteiligung, foroie $rofpelt unb 2Dlittei=

lungen jur Orientierung roerben auf SBunfdj gratis jugefteHt. — ®er iUuftiierte „^ilgerfüljter

beS III. Drbens", welken bie Teilnehmer am Sßilgerjuge mit bem „Rtegjentia--8ü^lein" un>

entgeltlich befommen, lann oon 9li<htteilnehm«n um ben $rei8 oon 1 9)1. bejogen werben oom Äomitee: üjiünc^en, Tfjalfirchnerftr. 86

.

50?i11cI gegen SDfitcfen. Sluf’S neue loer«

ben Klagen laut über bic 83elfiftigung ber ÜJiiicfen.

SJBir geben barum auch für unfere refp. ßefecinneu hier einige 'Kittel jur Söefeitigung biefer ^lage- geifter. Ütfan ntifebe in einem gläfcbdjen SBein- geift (SpirituS) mit etioaS Sau be Gologne unb einigen Sropfen 9?ellenöl, etiua G Jropfen auf 20 ©ramm. ®ie Seneyung ber ben TOüdenftichen auSgefeßten Körperteile öerfd)eiicbt bie äJiiiden.

3)iefe8 SDJittet ift befonberS auf ©ylurfionen in Sßätber unb Selber ju empfehlen unb bal>er rät*

lieh, immer ein Keines &läfd>d>en t>oH bet fiel) ju führen, um eS fofort gebrauten ju lönnen. — ÜJiiicfen in 3immern oertreibt man, inbern man nacb ©dtfießung ber genfter ein brennenbeS tfidjt mit ©laSctjlinber ober ©lode umflcben aufftellt unb baS ©laS außen mit £onig, oerbünnt mit SBein, beftreiebt. Sluf bent fo jubereiteten ®t)lin=

ber ober ©laSglode bleiben bie üTtüden lieben.

gtnftfprüdje.

Setten überfd>reit’ bie ©itiwellel

®?ad) eilt 3iminer }itr Sapettel Sacin foDf} mit aH ben Seinen 3utn ®tb;t bu btd) oeteinen:

S a « b'ifet toabtbaft gtüdlicb leben Unb jur eto’gen $(imat ftreben.

• *

(Sei) nicf)t oft unb gern b<nau8!

3u oiet bereit, madjt bid) bumnt.

Slicbt in beintS Sfladjbar« $au3, 3n bem eig’nen fteb bidj um!

Sange wirb beitt Triebe fcauetn, tBenn bu bteibfl in b:inen SWauern,

*

m

ffier mit bem SKunb, nidjt mit bemfcerjen 3um ®ebete ftd) will febiden,

Ser febrt bem, }u bem er betet, 9li<$t ®ertd)te, fonbern Süden.

* * *

ffiitlfi bu, ba§ wir mit hinein 3n ba« i>iu8 bt<b bauen,

?a§ ei bir gefallen, Stein, Sag mir bi$ bebauen!

gom füdjerttfd). ’

Pie £itroite, bie pomeratijc, bie groiebel, beren fieittcaft unb SJerwcnbnng oon $rof. Cr. $egetoalb.

SJiebft einer 3ufammenfleHung bet toiebtigPen Spant- mittet. MegenSburg. SSertagSanftatt öornt. ®. 3.

äBianj. ^rei« 75 ^fg.

fatfel.

SBie beißt ba8 Ster, in gebern gebüßt, Sa8 mit r bie Scheunen unb Äefler füllt?

fttfI3fun| b « p t f e li in gr. 34:

SWe^l — Sebm — $elm.

gerirbilb.

•erantroortlicber SRebafteut: ®. J5. Sautenfeblager in Xuglburg. — Cerlag ber 0. e>(bmib’f<beu OerUg**

Su^baublung in Xugfburg A M . — Cmbbiuderei b«t 3 (f. X i f t l ’föen 8u<bb«nblunj in Semptc«.

Cytaty

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2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

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