• Nie Znaleziono Wyników

Die Katholische Familie. R. 7, no. 27 (1900)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Die Katholische Familie. R. 7, no. 27 (1900)"

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

3Iluftrirte IDod^nfcfyrift für öas fatf?olifd?e P o lf,

to*a«fonber« für bl< gTerel)rer bet 0f. ^amirte unb bte SHifgrtcber bes von ^apfl <ico xm. dnaefüßrtr»

„jHITfl. ffetetnä bet flrtftf. gjqmtftm }u gßten ber pr. ^amilte non jttajaret?“ .

ftugöbttrg, ©onntag ben 1. Quli 1900.

'Mo («tSoIifdn ftomttie* ttf(f)rint »if<f)ent[tif), 16 © ritin fla t!; $tei» B itrtelim tij mit btt it i l t g t „!>«« »nt» * ( « » " m bei bittfttra Sattiebfjug biCtiger. Me <pofi«ffirpebitionen unb Sudtbattblungen nttimtn S'flcaungrn nn. fi, n Sonnet»«#

nmb la * B latt au3f)fflebcn unb »«(enbft. ~ ftnfttatt: bie einf!J(>Iti(ie 'JSttitjeile ob« brron Watim ss 1

b »M i.'Y»iy

Sltt rntfere Sefcr!

Stellungen au „D ie fatl?© lifci?c ^ a m tlic “ werben ßetS entgegen genommen. ®ie bereit« erfd&ienenen üiummtrn be« Quartal« roerben nadfgelieftrt.

$rcbenumm<rn fielen überallhin frei jur Setfügung.

25. 84>tni6’fd)e ttedags^anMung. ß

2 lu $ s b u r (j A 34.

StirdjUdjcr * 5od)cnfa(cnbcr.

6 o n n t a g, 13uli. Vierter ©onntag nadb '’Bfinaften.

Jfteobalb, ©inftebler, + 1066. sJ$ambo. (Spar- d)iuä.

SKontaa» 2. 3uli. SRariä $etwfud)un0. Otto,

©ifdjof »on Samberg, t 1139.

$ ien ftag, 3. $uli. £eliobotu8, SBifc&of, t 387.

Sulogiu«.

Üftittwod), 4. 3uli. lUridj, SBifdbof, t 973, 'JJa«

tron beS löiStumS 2lug8burg. iöetttja-

® onnerfiag( 5.3ult. üDomitian. ßflritluä unb SKetbobiu«.

Sc ei tag, 6. 3u(i. @oar. 3faia8. ^aHabiu«.

©et. Stljoma« 2ftoru§.

Satnftag, 7. 3u(i.

ftätt. ^ßantänuS.

SBiHibalb, ©ifd)of #on @id>*

£ebba.

liie rte r gortntog nad) JJfingßen.

('JiaSibtui cttbotin.) fnangelium: Ter m<t)e {fifdjfang.

Sttf. 5.

V Y V ju ®ott feine ffierle ooUbtingt, jeigt ba«

heutige Soangelium. @r fejnete munber»

barer SBeife ben gifdfcfang. SHh« beroog iljn baju? Siebe ju ben 3Jienfc§en. 3um ©eften

(2)

278

bet jünger roirlle et ba8 SQBunber. 9l6et SßetruS fiel anbetenb niebet: „$err, gehe weg oon mir ich bin ein fünbiger 3ttenf<h!" 6r prie8 ©olt für feine Slttmacht unb ©üte. So foHen alle SBetle ©otteS ju feiner ©hre gereichen. 2luch bei ber Schöpfung roar ba8 ber (Snbjroed: ©otteS (Sljre. ®ie ganje SBelt foU if}n loben. $n meinem Sichte erfcheint ba bie Sünbe? SBenn bu fünbigfi, bann benufceji bu bie ©efd^öpfe, bie jur Gsfjre ©oileS gefd^affen ftnb, um ihn ju beleibigen, ju entehren. SDu fud&ft, foroeit e8 an bir liegt, ben 3®ec! ber Schöpfung ju oereiteln.

greoelfjafteS Unternehmen!

©otteS 61jte ijl ©nbjroecf ber ©chöpfung.

S r ^at aber auch g;fd&affen jum S e fte n ber

© efchöpfe, befonberS ber vsrnttnftigen ©e- fc^öpfe. 6c ba* SBunbec geanrlt ju feiner 315er b;r nüdjjfte 8®edC roar ba8 SBo!jl ber 3Jlenf«hen. 3n ber Dffenbarung feiner Siebe fu<$t er feine Sfjre. So au$ bei ber ©d&öpfung.

SBaS ifi benn bie ©chöpfung anberS al« 3Jtit>

teilung oon ©Utern an bie ©efd&öpfe? @6en roiil er bie unenbliche S;ebe ift, ift er jroar nicht genötigt, aber geneigt, auch ©üter mitjuteilen.

Untt gerabe in ber Dffenbarung feiner ©Ille unb 33oHlommenj}eit befiehl bie 33erherrli<hung, welche er bei ber Schöpfung im Sluge h»tte. ®arum hat er mit freigebiger $anb feine ©aben an bie

©efchöpfe ausgeteilt.

S3efonber8 bejroedt er aber ba8 ber oernünfiigen ©efchöpfe, auf Srben alfo bec 9Jfenf<hen. „Wathel euch bie 6rbe unterthan!"

©o fprach er im Slnbeginn ju ihnen. Unb ber

^i'almift fagt: „® ie @tbe gab er ben 3Jlenfd^en*

ltnbern." (ißf. I l 3 ) Unb ber äpoiiel oer<

lünbet: „S^be guteSabe unb jebeS ooHlommene

©efd^enl fommt oon oben h«, »om Sßater beB Sichte«." (3 it. 1.) SBenn roir nun gar an bas heutige geji benlen, Dann leuchtet erfi recht ein, roie fehr bem£errn ba8 SBohl ber 3Jtenfchen am $erjen liegt. SBir begehen baB geft be8 lösbaren 33lut;8. SDieB geft oerlünbet bir, roie ber $err ft$ nicht begnügt mit einer natürlichen

©eligfeit, fonbern eine übernatürliche, ijimmlifcije

©eligleit für ben SDlenfd^en in SluSftdjt nahm.

68 oerlünbet, roelche Opfer er braute, um ihn oom gaUe ju erretten unb ben oerlorenen Fim ­ mel ihm roieber ju gewinnen. ®atum fagt auch

ber dichter ju ben ©erechten: „93e(ifcet ba8 9tei<h, roelcheS euch oon Slnbeginn bereitet roor»

ben ifi!"

®ie Streichung biefeS Stoecfe« I^ngt oon ber freien ÜJlitroirfung be8 9Jlenfchen ab. „® et bich erfchaffen ha* <>hre bich," fagt ©t. 2luguftinu8,

„roiH bich nicht rechtfertigen ohne bich." ®«$et lann ber 3Jlenf<h biefen 3 roecf auch möglicher*

roeife oereiteln. 6r !ann ba8 angebotene §eil oon ftch flogen. 6r lann ba8 ihm bereitete SReich liegen taffen. Ätagt boch bet §err burch ben Propheten: „3dü habe meine 3lrme auägebreitet nach einem ungläubigen Solle, roelcheS auf nicht guten SBege roanbelt unb mich erbittert oor meinem aingeitchte." (3 f. 65.) Unb tlagt nicht auch ber §eilanb : „Qerufalem, 3erufalem, roie oft rooHte ich keine Äinber oerfammeln roie eine $enne ihre ßttchlein oerfammelt, bu aber h»P t t i t gerooHt!" (2ul. 19.) ©o lann ber SKenfch

©otteS $lan oereiteln. ©oft roiU ba8 Sefte be* üJlenfchen, ber 3Jlenfch aber roiH nicht, ©einen Snbjroid aber, nftmli<h feine 33erherrlichung, er*

reicht ©ott immer. Denn roenn ber 3Renfch audh ©otte8 ©üte nicht annimmt, ©ott hat fte boch geoffenbart unb ftch bamit oerherrlicht. SBenn auch 33eibrecher bem fiiHen TOonbe flud^t, ber oom§tmmel herab leuchtet, bet guteüRenf^

fegnet ihn für fein fanffeS Sicht. Unb julefct mu^ ber 3Jtenfch boch “ “ th flegen feinen SBiUen

©olt loben. Senu^t er nicht feine Söarmherjig»

leit, bann trifft ihn feine ©erecljtigteit, unb roiber SBiHen mu^ er belennen: „©erecfjt bip bu, o ©ott, unb gerccht pnb aHe beine ©eric^te!" (Dffb. 16.)

®aher ba8 fchrecfliche SBort: „3lHe8 h«t ber

§ert für ftch gemacht, auch ben ©ottlofen für ben fchlimmen 3:ag." (Sprüchro. 16.) 35Ba8 ifi ba8 für ein Sag ? 5Der Ja g bei ©erichts, ber Ja g bet S3etgeltung ® a mu^ ber ©ott*

lofe ©otte« ^errfchaft anerlennen, ba mu^ er für feine ©erechtigleit 3eu0ni8 ablegen.

©u, lieber Sefer, mögeft nicht ju ben ©ott­

lofen gehören! Senu^e bie bir gebotenen ©naben unb oerherrliche ©olt baburch, ba^ bu feine Siebe preifeji unb mit treuer ©egenliebe oergiltft!

©orge bafür, ba^ bei bir ©ctteS 2l6ftcht erreicht roerbe, nicht blo§ feine 6hre, fonbern auch beine Seligleit!

(3)

279

T^eiliger See, Siebling bes $errn, roie unb frieblich bu batiegft im Schöße beiner

®erge! ginjl roarft bu nodj fdhöner, als bie fanfter auffteigenben Ufer no$ in golbener $ ;ucht>

oarfett prangten, als ftch an beinern ©eftabe eine 'af* ununterbrochene Reite ooit Stäbten unb

^örfdjen h'njog, als noch eine jaljlceidje 93eoöIfc»

*ung baä jefct auSg ftorbene Oebiet belebte, als ftunberte non 9ia$en unb Skiffen ftch auf beiner

•®affetflä$e tummelten, Stiöner no$, unenb- frönet roarft bu, als S t burdh feine @egen=

wart bit$ heiligte, als betae litten ffiaffet fein

»üb fpiegelten, als ®c ringium bich einfaßte bem ^etrlic^iien ©efdjmei&e unj&hliger SBan*

u;b SiebeBt^aten, als feine Stimme lieblicher

®1* bet ©efang beiner munteren Sogelfdjjaren

°on beinen Ufern roiberljallte.

9to$ ruf)t auf bir ber ®uft feiner ©egen*

w**t, feines gnabenreichen Aufenthaltes an beinen Ufern. S e in e Stabt, einfl beine $auptjlabt, ßapljarnaum, an ber großen SöKerftraße ge*

*e8en, iji nicht mehr, unb nicht einmal ihr einziger Stanbort läßt fid^ mehr mit Sicherheit bejiim=

jten. Sie roarb nerroorfen, aber bu bift nodh fein See. ® u Ijaft i(jn erlannt unb geliebt. . unb bu bliebji ihm treu unb anhänglich afle bie Seit, bie er Ijier oerroeilte. 2Benn et in ben

“ a|jn bet SJifd&er trat unb »on einem Ufer jum

®Hbern fu^c, fceuteft bu bidfc, ijj* tragen ju

“ütfen. SBenn er am fliHen 31 beab bort hinüber' M t an’8 unberoojjnte Ufer, um in bet @iniam=

*e't ju beten, Ijaft bu fanft ij)n hinüber gewiegt fein ©eten mit bei item 3flüßem begleitet.

*ßenn er bie Seinigen bie 9t $2 auSroerfen fjiejj, Wft bu eilenbs beine gifchlein jufammen ge=

tr>eben unb bie 9ie^e gefüllt, um feinem ffiiöen

^ gehörten. 9tl« bie Steuereinnehmer ben v|rrn beläjiigten, Iießeft bu ein gif^lein auf keinem ©runbe ben Stater fuben unb ihn h'n>

*e*<hen. Sinfimal« !am er t>om Serge in näc^t- tc9er ®ämmerung un» fefcte feinen gaß auf

$ e r See ©enefaretfj.*

(9!ad)bruJ »ertöten.) beine SDBogen ju einem feften ^ ;a>e für iljn, unb ftu geleiteft iljn Ijin ju ber jünger Schiff. Unb an einem anbern läge roat er »an be8 XageB Arbeit unb §i(jä im Skiffe ber jünger fanft entfdhlummeit, unb bu rooHteft iljn nic^t ftören;

aber e8 fuhr ein ^ftigec Sturm ^e:ab oon ben Sergen uib erfdjredEte bi$ unb brachte bid^ in roilbe ShUung; ba erhob er ft$ auf ben §ilfe»

ruf ber ^llnger unb flaute bic^ an mit feinem ma^tDDÜen SBlidEe unb ftredfte feine ©Mb über Did^ «uä, unb bie äBinbe flogen fd^nell jurüdf a if bie Serge, unb bu roavffi bi$ bemtttig ab- bittenb if)tn ju güßen.

SDu roatfi ihm treu. ®arum bi$ ber gluc^ nic^t getroffen roie all bie Dttfd^aften ring8<

um, roie Die gattje ©egenb . . . .

3 1 e8 roat ein f$öne8 Serlj&ltnit jroifd^en be« großen 9Jtenfd&mfi!d[jer unb feinem See.

Son i^m entlehnte e; bas liebliche Silb für feine unb feinet ßtrdje j :9ättgleit: SKenfc^Jn fifd^en.

'Bon feinen Ufetn pflüdfte et bie fd&ünen ©lei^' niffe, ntd^t um feine 9tebe ju fd^micten, nein, um hintwlif^e gehren tlar unb fafjli$ unb un>

oerjeßlich >u ma^en, um einige fflah^eiten in icbif$em Sinnbilo ben armen @rbenmenf$en mitjuteilen . . . .

®':e ©»elften bes gifchetDälfleinS, roeld^e*

an biefem S :e in BotteSfutcht unb Slrbeitfam»

leit lebte, betief er jum 3)ienfte beS ffioangelium«, unb biefe g.fdfjer oom See ©enefatet^ ftnb futdjt«

lo8 ^inauS gefteuett in’S roeite SJteer bet SBelt unb haben ®lenfd&;n gefifd^t, $unbette, Saufenbe, Uajä^üge, un) i§t ÜRame roirb no^ na$ neun»

jeljit 3*^^nberten in S:gen genannt auf ber ganten @cDe. .fver an biefen Ufern ber ÜJlefftaS baS 3tei^ ®)tte8 aufgeri^tet . . .

^eiliger S :e be8 $etrn! SRte im Seben roecbe ich bie D|lerabenbfeier oergeffen, mit bet bu unfern SHuhJtag an beinen ©ejiaben glanj*

ooll unb ecgteifenb abfchlifßift.

2ltt8 unferer Stlberm a^^c.

Jlodjm als bas JFuljrrarrk ber ^uhunft.

bie ©iltcr auf ber nädjften Sette.)

^ i e 80lotorroagen»3nbufttie fcheint ftch nad^:>en 3hne3(ätfe:n ju eiaet blüheiben 3tbuBtie i ben in ben ©roßftäDten fchon in üecfchie* | j t geftilteit. 'JJlm lann mit Sen\in oSet die!■

enenjtitff^en «nb Saftaiügcn ^eruattutfgieren» j tcijitiit CA.ccamalatoren) betriebene 3R)totroigen , * ®etttrjt au« Sanbecfaljrtea unb SBilfaVten im Ocient. S j u Dr. 33. SB. Äepptet, ©ififiof d j u

°«enburg. gteibnrg im öreiigau. ^:rber’|t^: 8ertag8^anblung.

(4)

in allen (Sröjjen, com jierlid&en 2)reirab bis jum hoppeltet ©efdjroinbigleit »orroiirt« beroegen.

roudjtigen Saftroagen unb Omnibus ootbeieilen größte <S$roierigfeit bat ben Jennifern biSfj«

feljen. (Sleftrijität jum Saben ber (Sleltromo* ber Sau oon fdjroeren 9föotorroagen bereitet, toren befommt man bis je§t nut in größeren gleid&oiel, ob fte burd& (Sleftcijität ober bur<&

280

(£Itklrifd|r tlrufdilir.

Potorroagm für groumitn.

Stäbten, 33enjin unb «Petroleum aber überall. Senjin betrieben roerben; bo<$ $aben au$ biefe

60 lann ber 9teifenbe mit betjtnigen flraft ©emüljungen $u guten Grfolaen geführt. Sief*

fahren, bie i^m jur Verfügung fte^t. Sefifct er trifte Saftroagen jur Seförberung einer Saji oon beibe, bann lann er ft$ mit boppelter flraft unb 200 ßentnern unb ein mit »enjin „ betriebener

(5)

,281 - werroagen mit Daimlerrrotor oon 12 ^ferbe«

w&ften bieten gute ©ei'piele bar für ba«, roa«

‘"ttn auf biefem ©ebiete mit Blotorroagen bereit«

leiften ountag.

Die 3Jlo(orroagen ftnb fn eingerichtet, baß j**, ie nac^ SOBunfch, fic^ mit oerfchiebener ©e«

<$R»nbig!eit beroegen tonnen. gm 35utd^fd^nitt

legen fte 5, 10, 15 unb 20 km in ter ©tunbe jutüd. Sie erhalten aber auch ©efchroinbigleiten bis ju 35 km.

Slstr führen heute unfern Sefern eine elelt«

rifdie ®roi<$le unb einen Wotorroagen für ©raue«

reien im Silbe oor, jroei 9Bagen, benen nach fachoerftänbigem Urteile b i e g u h m f t gehören foH,

2lu§ bet 9JtnJ)pc eines ©aljvljcitöfmmbcS.

^roei lajjnrn.

Son « . 5.

Xroei gähnen roehen überall, in jeher ©labt,

^ in jebem Dorfe, in jeber gamtlie; jwei

®onnerlräger gibt’« fogar in ber SSruft eine«

jeben SJlenfchen; jebe« iRenfchenherj ift ein .Kampf«

in be.n jroei ©eroalten miteinanber um bie jitatfihaft ringen, ©oroeit bie liebe ©onne bie

®»be befcheint, gibt e« tein Seihältni« im menfdh«

"$en fieben, roo nicht neben ber gal^e be«

®uten auch bie Sahne be« 93öfen entfaltet märe 8«iei Äräfte alfo ftnb e«, bie mit einanber

**ngen: offen unb ehrlich, ohne £rug unb galfch

®cr ©eniu« be« ©Uten, meift oerftedt unb atg«

[’ftig ber ©eift be« Serberben« ober in gefchmei' | tyjer 3urüc!gejogenheit ben 2lugenblid eramrtenb, 180 er fein Sanner frei entfalten fann.

Um roa« aber hobelt e« ftch bei biefem

"ampfe, roeldfje« ift ba« Dbjelt be« Streite« ? 3öohI

’ft bie ©eroalt ©atan« gebrochen, aber fte ift ihm flicht ooUftdnbig genommen. SEBie er bamal« im varabiefe unfern ©lammeitern nachfteHte unb

° u*<h feine SBerführungfcfunft fte beftegte, fo ftellt

** auch hcu*e noch un« allen na$. $aßerfttBt

0e9en un« alle ift er unabläffig bemüht, un«

“ n8lüdElich tu machen, un« ju ftch *n’* einige

^etbtrben ^inabjujie^ert. Der @ngel be« ©uten ,a8egen geht mit gejüdtem ©chroerte neben bir

!jnher; er warnt bid) oor ben oetlodenben @in- Mfterungen ©atan« unb ^ilft bir im Äimpfe 8{Sen ihn. @r miß bich für ben Fimmel ge linnen. Deine eigene ©eele alfo, 0 3JJenfcöen =

'"b, ift ber S anfapfel, ba« ©ireitobjett! Dein 8Wet ®ngel roill fte erfümpfen für ihren ©d&öpfer, 1 1 ^en Fimmel, ber ©eift be« SSerbetben« für

en Sbgrunb ber §öHe. Diefer roitt bich auf

|*®*8 unglücflich machen, jener roitt bir bie ©lüd«

tt^öWt be« £>immel« für alle (Sroigfeit ftchern.

welchem oon beiben gehft bu, unter roeffen

^®nner roirft bu lämpfen? SSermöge beiner

^iUenäfreiheit lannft bu unbeeinflußt über bich q^Wgen unb beftimmen; bu felbft häW bie

■^c8e ber Srlfcheibung in beiner $anb. Ginen

(9iad)btu<f »erboten.)

üöttttelroeg gibt e« nicht; entfcheiben mußt bu bich, “ nb jroar ganj entfdjieben für bie eine unb gegen bie anbete ber beiben ©eroalten ; ent«

fcheiben mußt bu roeldjem Sanner bu $tere«<

folge leiften roiUft, benn beire ^öd^ften 3nte<

teflen fteljen babet auf bem ©piele. Dhneßampf fom-nft' >« alfo baran nicht oocbet. SBohlan benn, tt.,, bie Gtntfcheibung! $ itr ©atan — bort bein #err unb ©chöpfet; h ^ £«ß — bort Siebe; h'c* b>e “ bort bet $immel;

beibe ftchern bir im oorau« bm !ßohn ju, ben fie für treu geleijtete ^»eereifolge füt bich ‘n SBereitfc^aft Robert. ®u Ijaft bie Üöa^l.

3iach biefen Sorermägungen !ann bir bie 3Bahl unmöglich noch ©chmetjen bereiten. 311«

oernünftig benlenbe« unb utteilenbe« ffiefen roirp bu beinen Scrleil fd^or roahrjunehmen roiffen.

Doch fei auf beim jjjutl Die @nti<heibung ifl rcohl leid)t, aber gar fd)t>cr ift’«, bem (Sngel be« ©uten treu ju bleiben, roenn bu bie äugen«

blidlichm Sodfpeifen unb SReijmittfl beine« gein*

be« fchaueft. Denn roeit ift ta« ^hor unb breit ter 2öeg, ber *\um Serberben füijtt, unb «iele ftrb, bie barauf roanbelr. ©ie ha^n nicht bie (Snergie, ber SSetführungälunft be« geinbe« ;u roiberftehen; fte folgen ihm roittenloSbuich blühenbe

^höler, üppige gturen in bin Hinterhalt, ben er für fie gelegt; fte gehen ju ©runbe, roeil fie 'Blühe unb atnfirengung unb Äampf fcheuten.

Doch en8 ift ba« Shor unb fteil unb fchmal ber 2öeg, ber jum Fimmel führt, uns menige ftnb, bie ihn finben. 6« ift ber 9öeg ber @nt«

fagung, ber Seiben, Dpfer unb SOtüben, e« ifl ein Dornenpfab unb fteil unb jäh, unb nur mit Aufbietung aller Äcaft roirft bu bie £ölje be«<

felben erreichen, oon ber bir ba« gelobte Sanb oerheißungäooU entgegen roinlt. Diefe« tfitl müffen roir unauögefefct im Sluge behalten, unb e« roirb un« gelingen, bi« ;ur Streichung beSfelben bem

©anner be« ©uten treu &u bleiben; als treue, roadere flitmpfer ©h1*^ roerben roir ber Äreuje«»

fahne folgen unb ftegreidh alle Angriffe be« böfen geinbe« jutüdfchlagen.

(6)

Sßeldje« aber ftnb bie SBaffen, beren roir un8 in biefem Kampfe bebteticn? 34 nenne bir bie jroei porjügltchfien betreiben: bie 2Badj»

famfeit unb baS ©ebet. „ffiachet unft betet, batnit i|jr nicht in Serfuchung fallet!" 60 ruft un8 bet göttliche gelbherr felbft mafjnenb ju.

Sa, roadjfam roufjt bu fein, mein Greift; benn nicht nur ber leufel, fonbern audj feine ijelfcrS’

Reifer, böfe -föenfehen, bie baS gleiche 3iel une er oerfolgen, unb felbft beine eigene gefallene SRatur fuc^en bid) ber galjre beS flreujes untreu ju machen. Salb locfen fte bich, balb broljen fte bir; fein Mittel (affen fte unoerfud^t, um bich

»um gaüe ju bringen. Dft audj mag’s bir fdjeinen, als haben biefe böfen ©eifter mit beinern guten gngel grieben gefd&Ioffcn. §üte bich, mein Sieber, auf triefen ©ebanfen einjuge^en. ®er geinb roiH bich in Sicherheit roiegen, roiK bich in beiner SBadjfamfeit nadjläffig, gleichgiltig machen, um bich bann plö^lich ju überfallen unb ju oerberben. 3e mehr aber ber geinb to6en mag, befto inniger umfaffe baS flreuj, befto treuer fuche beinern gülji** ju ileiben! (§<s ift ja ein=

mal ber JlreujeSroeg, ben bu gewählt haft; 0

harre mutig aug, benn auf feinem Seibenäroege roünfdjt ber ©eilanb beine Begleitung! (Sr ift’S, meiner bir bie Seiben fdjidt; burch fte roiH er beine Jreue erproben, unb Du fannft eben burch

UnterfjaUenöeö füt Mi

llnnrdjt ® u t

® r jä l)Iu n g Do

><uS einem alten $aufe eines burch ben 2luf fcijroung ber gnbuftrie mächtig empotblüb<n- ben SorortS ber ©rofeftabt ®. trat ein ®eift<

lieber heraus. 6r hatte einer alten grau, roeldje mit if)tem etroa 26 Sajjre alten Sohne ©uftao bisher ba8 §auS allein beroobnte, bie ^l. üHJeg»

jeljrung gebraut, ©uftaa fafe tief betrübt am Sette ber Ätanfen. 2Ba8 foUte er anfangen, roenn ihm bie SDtutter, rotiere bisher fo treulich für ihn geforgt, entriffen roürbe, er, ber nid&tS in feiner 3ugenb geleint hatte? Sein Sater batte burch Spiel unb Sranl ein nicht unbebeutenbeS

©ut burdjgfbracht; ein 3ldfer nach Dem anbern mufjte »erlauft roerben, um ber unleiölichen 2ei=

benfehaft weiter fröbnen ju fönnen. SffiaS ifjm Pom 4BirtSbau8tifd^e noch übrig blieb, mufete er bem ©erichte unb ben SlDoofaten bringen; benn et tonnte jt<$ mit feinem feiner SRad&batn oer*

tragen unb lief bei ber geringften SSeranlaffung

fte jene Xreue bejeigen, bie bu ifjm bei bet f)l- Saufe, ber $1. Jtommunion ober melleid&t auch fonft in feierlicher Stunbe ihm gelobt haft-

3118 jroeite 2Baffe nannte ich bir ba8 ©ebet.

„3BtUft bu bie ÄreujeSroaffe ftegreich fchroirgen, mufit bu bir Sfätfe im ©ebet erringen/ ®urdj ba8 ©ebet alfo roerben roir jum Jtampfe gefräf»

tigt unb befähigt. ®urch ba8felbe treten roir in unmittelbaren SSerfebr mit unferm gelbjjerrn; er gibt un8 feine SBinfe, feine Befehle funb, oon ihm erhalten roir Jro ft unb Starte im $1. Äampfe.

®arum ber ieufel ba8 ©ebet unb jebe betenbe Seele, unb roenn er bid& locfen roiH, be>

ginnt er bamit, bir ba8 ©ebet ju oerleiben.

■UIögen auch fold^e Stunben bir befcfjieben fein, la^ bich nid^t beirren! S3ete ru^ig roeiter im bemütigen öerltauen auf bie $ilfe be8 SlUmäch»

tigen! SDeiner Sdjroäche ift er eingebenf unb, fo bu i^n nicht perlaffen, in ber Stunbe ber

©efaljr an beiner Seite, ftommt bann ber lefcte entfeheiöenbe Äampf für bich, bann roirb betn gelbherr auch an beiner Seite fein. ®en ©eifi ber ginftetni8 roirb er burch feine Slnroefenheit au8 »einer 9lähe oertreiben unb bir für bein treues Susharren bie SiegeSpalme in bie £änbe brüdfen, mit ber bich ^e*n guter Sngel im S r i' umphe h^über geleitet in' 2aub ber 33er»

hei&ung.

fatljolifdje ^atnilie^

gcbciljft nidljt.

I 3- Ä t t l j t r . [SHadHrnd Cntiottn.)

jum ©etichte, nicht bebenfenb, ba^ ein mageret 93erglei<h beffer ift als ein fetter SProjefj. So ging er oon 3abr ju 3aljr immer mehr jurüdf, bis ihm nichts mehr übrig blieb als baS

©aus, in bem er roohnte. Um feine Sage }u beffern, tarn er um bie SBirtfchaftftonjeffion ein, rourbe aber mit Slücfficht auf feinen SebenSroanbel roieberholt abgeroiefen, unb bie ifonjeffion rourbe einem anbetn, nicht roeit baoon roohnenben Seroer*

ber erteilt. 93on biefer 3 « t an ergab ftch Spiel*

famp, fo h»cfe ber Slbgeroiefene, gan> bem Jtunfe, bis er plö^lich am Schlage fiarb unb grau unb flinb in ärmlichen Sßerljältniffen jurüdflie^. SJlun ftanb he SKutfet am S^anbe ber (Srpigteit unb liefe ©uftao allein in ber UBelt jurücf. 35aS liebenbe TOutterherj hatte bisher forgfam übet biefen geroacht unb ihn por manchem gehltritt, por mancher Uebeteilung beroahrt; benn ba8 jum

Slufbraufen geneigte ^i^ige Slut h®lle er »o»

(7)

283 fernem Sater geerbt. ®ie fltanle ^atte bisher wit gefchloffenenen 2lugen ruljig bagelegen.

Kdj aber erhob fte ftch, fdjaute ihren Sohn mit Watten 2lugen an un» fagte: „Sieber ©uftao, bie Stunbe meines 2I6fchtebeS oon biefer 2Belt gelommenl Siel Äummer unb Saft höbe ich ouf tyr burd^Iebt; meine Sorge aber roar, bid;

?*»f bem SBege ©DtteS ju erhalten; ba8 gröfete, i“ '4 möchte fagen, baS einjige roahre ©Iftcf

“ uf <5rb;n ift bie gufrieben^eit be8 §erjen8, unb

•oa^r ift unb bleibt, roaS btr dichter fagt:

*&a8 Seben tji ber ©üter größtes ntd^t; ber Uebel gröjjteS aber ift bie Schulb." 9lud) erinnere '<h bidj nochmals an bie SBorte Gljrifli: „2Ba8 Nüfct e8 bem ÜJlenfdjen, roenn er bie gan^fflelt geroänne, an feiner Seele aber Schaben litte?"

ermahne bidj baljer nod) einmal einbringlich, ftets eingebenl ju bleiben ber Sehren unterer hl- Religion unb getreulich banach ju roanbeln. Sollte btr bie 2ßelt Unrecht jufügen, fo bebenle, bafe e« beffer ift, Unrecht ju leiben, al8 Untecf)t ju

*hun! Unb roenn bidj ber £immel t)eimfu^t Unb bir aHe8 roegnimmt, roaS bu müljfam er»

morben, fo fprich mit bem frommen ©ulberlgob:

„SDer §err h<*t’S gegeben, ber §err E;at'8 ge­

nommen; wie es bem §errn gefallen Ijat, alfo i(i e8 gefächen." @ott im §immel roirb bir’S lohnen unb bir reiche ©naben für ben $immel fd^enfett unb, roenn eS ju beinern Seelenhcile bienlidj ift, auch reichlichen ©egen nicht oorent»

halten; benn er fagt ja felbß: „Suchet juerft bas Seich ©otteS unb feine ©erechtigleit, Da«

anbere roirb euch hwjugegeben roerben." geh tann nicht mehr für bich forgen; aber bei unferm himmlifcf)en Sater, ju bem ich einjugeljen ge benfe, roerbe ich eifrig für b'ch bitten, ©ebenfe auch meiner armen Seele im inftänbigen ©ebete unb oerfprich mir, bafe bu jährlich am Sage SlOerfeelen mein ©rab fpr ichfi!"

©uftao nerfprach 1X111 thränenunterbrüefter

©timrne, bie SBorte ber -Kutter ftetS ju beroahren unb getreulich banach ju hobeln. ®ie Ärarfe

*e8te fegnenb bie #anb auf baS £aupt ihres

©ohneS unb ftarb. ©uftao brüefte ihr fchluch5 jenb bie äugen ju. 5Jiach brei Sagen trug man fit hinaus unb bettete fte nicht roeit oon ihrem

®tanne jum langen ©chiafe. Sin einfaches flreuj

“ US £olj bejeichnet bie ©teile, roo jie ruht,

■ffiie traurig, roie einfam lam ftch ©uflao je§t w feiner Seijaufung oor; ba, roo ehebem bie

•Mutterliebe treu roaltete unb fdfjaltete, ftarrte 'hm eine Seere unb Äältc entgegen, bie ihn ben Reiben Serluft boppelt unb breifach fühlen liefe,

■ffias foDte er nun beginnen? 6r roar doH=

Pnbig ratlos. 35a8 (Srfte, roi8 er that, roar

bie ®urchftcht ber ^intevlaffenen Rapiere feinet SKutter, um ju erfehen, roaS ihm oon bem ehe»

maligen oätetlichen ©ute noch übrig geblieben roar. 9Jlit @rRaunen betrachtete er fich bie grofee Summe, roelche aus ben noch »orljanbenen Quit«

tungen über geleiftele Sahlungen bei ©ericht unb ben fltechtSanroälten ftch ergab. £ätte ihm ber Sater nur biefe©umme h'nterlaffen, fo roäre er jeber 9iot ooüftänbig entriffen. ©o aber roar er aller Saarmittel entblofet; nur baS ®au8, baS aHerbing« feinen befonberS h°^en SBert be<

fafj, nannte er noch fein ©igentum. 6r üb;r«

legte lange, roaS et beginnen foUe. Anfänglich beabftchtigte er baS ©aus ju »erlaufen, um mit bem Selbe brauften in bet roeiten SBelt, roenn auch in einem fremben Erbteile, fein ®lüdf }u oerfuchen. M ein ba« ferner Wutter auf bem SobeSbette gegebene Ser'prechen, jebeS 3<*h* am ÜlUerfeelentage ihr ©rab ju befudjen, liefe ihn biefen $lan fofort roieDer oetroerfen. 35aS bet 'Wutter mit in’S ©rab gegebene Serfprechen roar ihm heilig unb mufete gehalten roerben. Sffiährenb er fo grübilnb bafafe, iffnete ftch bie Sljüre, unb herein trat ein in ber ganzen ©egenb als Wucherer unb $alSab)'chneiber befannter Sauer au« einem Sachbarbmfe. ©uftao bot ihm einen Stuhl an unb frug nach bem ©runbe feines Sefud}es mit ben SBorten:

„ffielcher ©runb führt 6uch ju mir, §aber»

mann?"

„'Brunb genug hab’ ich, b“ fe ><h &ei @uch ooifpreihe," antrsortete ber ©»fragte unb liefe ftch felbftberoufet cuf ben ihm batgebo'enen ©tuljl nieber. 3fhr tui^t ja felbft, bafe 6uer fei. Sater mit aller SBelt am ©erich'e lag unb fein fd&öne»

(Selb ben 2lt>oo!aten in bie Safere fchob, roo«

burch bie feinige enblich ganj leer unb er ge«

jroungen rourbe, meine Sarmherjigleit in 2ln*

fpruch >u nehmen. 3<h bin nun einmal ein folchcr 9Jtann, beffen 3Jlitleib einem SRotleibet bin, ber bittenb fommt, nimmer etroaS abfd&lagen fann. Unb fo lieh ich i&m gegen Serpfänbung biefeS $aufeS hier 31)00 9JI. 933a8 er mit bem

©elbe gemacht, roeife ich nicht. Si8 heute ift roebet ba« Äapital noch ftnb bie aUerbingS fchon feh« aufgelaufenen ginfen unb 3ii feSjinfen be>

»afjlt roorben. 3n meiner befannten SJJachftch*

fonnte ich e* n>4t übet’S $erj bringen, ihn »ur 3ahlung feiner Schulb ju jroingen; namentlich hielt mich auch bie 9Jüdfi<ht auf üJiutter unb Sie felbft oon einem folgen Schritte ab.

Nunmehr aber, ba Sie oieQcicht oon bet ganzen Sache nichts roiffen, fehe ich mich oeranlafet, Sie ju bitten, meine gorberung ju begleichen."

(8)

284

I ©uftao roar roie oom ©d&lage gerührt. $aS

§au8 ^ielt et noch für fd^ulbenfrei; nun mujjte et erfaßten, bajs auch bieS eine .Üdufd&ung roar.

„Kufete meine felige ÜJlutter oon bem SSorhan- benfein einer ©dfjulboerfchreibung meine« ©aterS?"

frug er in etroaS fcijarftm Sone; benn ij}m fliegen groeifel an bät (S^rlid^feit biefeS 3Jlanne8 auf,

»on roeldfjem er fd^on oieleS, aber nur roenig

©uteS aefjört fjatte.

„©ie ^ören \x,u gab ber SBud^erer fofort jutüd, „meine angeborne ©utmütigfeit legte mir SRücffic^t unb 9iad)fid&t auf."

„3luf roen nahmen ©ie SRücffic^it ?" forfdpte

©uftao, bem fd&on baS ©lut ju Äopfe ftieg.

„Stuf roen benn anberS als auf S N fei- 9Jlutter unb ©ie felbfl?" antroortete $abermann mit ironifchem Säbeln. „fiülte idfj mein ©ul*

haben früher eingeforbert ober auf 3ahlung be*

fälligen S'nfen getlagt, fo ^ätte ©ie ben gröjjten

[ Unfrieben in bie gamilie befommen. ®afüt aber h«&e ich ein ju mitleibigeS ®erj."

„SDarnit ^aben ©ie mir burcfjauS Jeinen

©efallen getljan; benn ^ätte meine ÜBiutter etroa«

oon biefer ©chulb geraubt, bann hätte fte auch ftc^erlid^ für ©cjajjlung ber 8inf*n geforgt, unb idj ftänbe heute nic^t t>or bem ooüftünbigen SRuin.

®az haben ©ie ft<$erlidj} auch bebaut uns er*

lannt, bafi es leidster ift, mir ben ©trief um ben #alä ju I?gen, roenn ©ie roarteten, bis baS Kapital mit 3in8 auf 3tnS |u ein« für mich unerfd^roinglid^en §öt)e aufgelaufen ift, ftatt bafj

©ie redfjtjeitig auf 3a^lung ber 3infen brangen.

SBolIte ich übrigens fd^Iec^t fein unb ©ie ge«

red&terroeife beftrafen ober meinen ©ater oerleug*

nen, bann lönnte ich fagen: ®ie gorberung ijl oerjährt."

(5ott|e®uu9 folgt-)

(Sin amfjrer Sftarnt. (Waflbrud üerboten.)

^ f l8 einen roa^en, echten Wann, ben man jebem als ©orb.lb ^injieBen fann, batf man getoifj ben hl- ^o^annes bejeic^nen, beffen geft roir am 24. 3 uni feierten. ® a fiefyt er in ber SBüfie unb reifet ben fd&einljfiligen füern ihre SDlatle oom ©eftd^t, irbem er i£)nen juruft: ©ringet roürtige grüßte ber©ufte! 3Jlit heiligem greimute tritt er cor ben eljebredjeriid&en

$erobe8 mit ben Sßorten: @8 ift bir nicht er>

laubt bcineS ©ruberS grau ju ^aben, ba biefer noch am Seben ift. Unb roie milbf, roie ^eiab=

laffenb ift er mit ben ©ünbem mit ben St>l=

baten unb ÄriegSlnicfjtcn! UebjraH^sr lommen fte ju iljm, um oon iljm ju erfaßten, roaS fte für iljr Seelenheil tijun follut. £ljuet Siedet, gibt er ihnen jur Mntroort, t^uet ©ufee! Unb fttrroatjr, er felbft ift bie reir.ftj ©üfcergejialt.

ßin rau^eS ßieib aus Äameel^aarin, oon einem Stricte um bie Senten feftge^alten, ift feine ©e>

roanbung, unb feine 9lal|rung befielt in $eu>

fd^redten unb roilbem §onig. Unb roie bemütig ift biefer grofee Seift! „3 $ bin nidjt roürtig feine (be8 §eilanbe8) S^u^riemen aufjulöfen

„id^ bin bie ©timme be8 Dlufenben in ber SEBüfte."

SDBaS !ann bie heutige 3KännerroeU oon biefem ^eiligen Wanne Urnen, roenn fte nur roitt!

„2B»8 fetb i^r ^imuSgeganjen ju fe^en,"

fagt ber göttliche ^eilanb, „ein 5Ro^r, baS oom SBinbe ^in< unb Vergehieben roirb, ober einen 3Kann in roeid^lid^en Äleibern?" D nein, ein

folc^er-Dlann ift 3o5a««eS nit^t! ©old^e SDlännet finbet man anberSroo. ®amal8 fanb man fte tam $ofe beS ÄßnigS, fanb man fte in ben 'JSaläften ber Steifen. Unb Ijeute ? 9Jlan finbet fte ü b e r a ll. 2Bo finbet man Sölänner, bie unabhängig bafte^en, bie ftd& nic^t nad^ jebem fflinbe brefyen roie ber SOßinb* unb SBetterbaljn ? 3lch, fte roerben immer feltener! Unb baS Jommt baber, roeil man nic^t meljr ®ott jur oberflen jRi^tfc§nur nimmt, roeil man nicljt me^r nad§

ben ©runbfä^en beS ©hriftertums, fonbern naclj ben ©a^urgen ber SQSelt ^anbelt.

®or ben äßtnftben ein SlbJer, »or (Sott ein SBiirm,

@o (lebft bu feft im Ccbcnäflutm.

§erobe8 mit feiner But|levifd»en So fter unb feinem genufefü^tigen Sfr-hang, fte laffen fic§

heute in oielen ©efeHfc^c.;' streifen, o^ne oiel ju fudljen, finben. dagegen roirb bas einfache be»

fd^eibene SEÖefen, baS Seben nad^ ben ©runb<

fä^en be8 ©hriflentumS oon la g ju la g feltener.

Wan bebenfe aber rooljl, bafe bas @nbe baS Sffierl Irönt. W it Serounberung unb heiliger Shtfurd^t blidEen roir hinauf ju bem in heilig«

feit ftrahlenben, eirft oon ben Sßraffern oerach*

teten ©ufeprebiger, roährtnb bie SRamen eines

§erobe8 unb feiner ©efinnungSgenoffen nur mit Seradfjtung genannt roerben.

35er Watgrtob beS hl- 3°h<*nne8 prebigt uns fobann noch e' ne anbere fehr wichtige Sehre.

®r ruft uns ju mit ben SBorten ber hl- Schrift:

„Rümpfe aus allen Är&ften für bie ©ered&tig*

(9)

285 leit, lämpfe für bie ©erechtigleit bis in ben Jo b !" (© it. 4, 32.) Scheue bic^ baljer tiid^t, ba« Söfe ju belämpfen unb nach Äräften «bju«

ftellen, auch mutig bein „S S i(i bir nicht er«

Iaubt!" ju fprechen, wenn bein 3lmt, bein Se«

ruf eB bir jur Pflicht macht! fflie feljr müßten wir un« oor bem hl. Vorläufer fchämen, wenn wir auB gurcht oor einigen Unannehmlichleiten, oor Iräntenben Entgegnungen, unfreunbli^en

Sliden Unorbnungen unb Sänken bahingehen unb gef drehen liefen, fiatt wie ber heilige 3

hannes mannhaft ju fprechen: „(SB ifi bir nicht erlaubt!" Der Wahrheit unb ber ©eredjtig»

{eit eine ©affe! $aB tnufe baB SofungSwort eineB jeben ÜfanneS fein, baB wöge ein jeber oon bem \)l. SohanneB lernen, einem wahren unb echten 5Jtanne, einem üKanne nach bem

£erjen ©otteB!

kleine ©Jneflelfcilbet.

Ser gute §ohn-

T N e r SchleJroig^oIiiein’fche ßrieg be8 3 ahl'eS 1864 war auBgebrocfjen, unb bie öfietrei»

chifchen Jiroler Jtaiferjäger mußten mit fort gegen bie ®änen. Sin junger Solbat liefe im 3nn*

thale feine alte 3Jiutter jutüd, bie er über aHeB liebte. Sie roar aber auch eine h‘rjige, gute alte grau mit Silberhaaren unb freundlichen, treuen Slugen, bie immer mit bem SluSbrudfe rttljrenbcr 3ävtli${eit nach bem einzigen Sohne bliclten.

„So h n !" fagte bie dJlutter ju ihremÄinbe, „ich habe nur bich auf ber SBelt; ich fü^Ie, baß mein Snbe nicht mehr fern ift! 5Du wirfi mir 6och oon bort auB f^reiben?" „©ewife, Sölutter!"

— „2We SDtonate minbeflen8 einmal; fannft auc^

nod} öfter fchreiben." — „3 $ oerfpredhe e8 bir."

— „S n welker Sage bu bich auch befinben mögefi . . . " — „3ch werbe fchreiben; oetlafe bich barauf!" — Unb alB er bie alte gute Blutter jum lebten SOlale umarmte, fühlte ber junge Solbat etwa« auf feine Stirn, eine äb- fchiebBthräne feiner 9Jluttcr, fallen. ®te gute grau erhielt balb ben etften ©rief, ber ihr mel>

bete, bafe i^r Sohn wohlbehalten in Schleswig angelommen fei unb morgen oor ben geinb rüde.

— Salb barauf traf baB jweite Schreiben ein.

„3<h bin mit einer {(einen Schmarre über’« ©e=

ficht baoon gelemmen," fd&rieb er, „unb habe einen ®anebrog=Diben erbeutet. 3$ bin im

£>ofpital in Schleswig oortrefflich gepflegt. Stengfiige bich nicht! 3” jwei bis brei Jagen lämpfe ich wieber mit." — 3« lurjer grift erfchien ein britter ©rief folgenben 3nhaIteS: „SWutter! ®er Oberft hat mich im heutigen JageBbefehl alB einen ber Sraoflen auSbrücflichft genannt. 3)ie 0anje Slrmee lennt nun ben 9tamen beineB Sohnes, fei oergnügt unb pflege bich!" — Snb>

K<h lam ein oieiter 93rief, ben bie SKutter mit greubenthrünen IaS, unb er lautete alfo: „SBlutter!

®ib mir einen Jtufe, unb noch baju einen recht

herjhafien; benn ich bin beiner Siebe wert! ®er commanbierenbe ©eneral, unfer lieber Sater ©ab*

len), hat mir biefen SJlorgen mit eigenen £änben baB (Jhrenfreuj angeheftet. $>u wirfi in biefem Sriefe ein Heines Stücl fdfjroarjgelbeS Sanb fin»

ben . . . Kufe idh nicht alles mit bir teilen, bu liebe, gute, alte^Jlutter?" — 3>ie gute grau fühlte jtch nach bem Smpfange biefeS lebten StiefeB ihres SohneB feljr fchwadfj. ®ie grofee, uner«

wartete greube griff ihren oon mancherlei Sor«

gen ohnehin erfd&ütterten Äörper fehr an, unb fte erwartete ruhig, fromm unb glaubeniooQ ihr lefcteS Stünblein. $enen, bie ihr Seit weinenb umftanben, fagte fte mit ihrer fanften Stimme:

„® a s einjige, was mir ben Jo b ein wenig er*

fchwert, ift, bafe ich m'$ otm meinem armen Sohne trennen ntufe." — Salb barauf ftarb fte.

Sin wehmütiges Säbeln umfpielte ihren ÜHunb;

ein lefcter Seufjer entrang fich ihrer Stuft, unb

bie gute grau mar bei ©ott. Slber bort oben erwartete fte eine unauSfprechliche greube, Senn fte fanb ben geliebten Sohn ber ihr bereits ooran geeilt war. ®ie Sreigniffe, bie er in feinen lebten Sriefen an bie alte 2Jlutter berich»

tete, hatten ftch alle an einem unb betnfe Iben Jage bei Dberfell jugetragen. Sr hatte gefochten, war oerwunbet unb mit bem Sljrenjeichen gefchmücft worben, alles an bem nämlichen Jage, SIber fchon am 3lbenbe war er an feiner SBunte ge>

ftorben. Sor feinem Jobe hatte er noch bie lurjen Sritfe gefchrieben unb einen greunb ge­

beten, biefelben oon ffioclje ju 2Bo<he feiner SRutter julommen ju laffen, weil er fühlte, bafe bie alte grau bie SKadfjricht feines raffen JobeS nicht würbe ettragen lönnen. ®er gteunb halte ben lebten ffiunfeh beS Sterbenben treu erfüllt, unb fo war ber allen guten gtau ber gtöfte Schmer} auf Srben oor ihrem Jo b erfpart worben.

(10)

ÜÜ«ge|t bös fanbctt nidjt!

3

m Sommer be8 Saures 1848 Ijielt Jlaifer gerbinanb oon Defl erreich in SnnSbrucf $of.

(SineS frönen SageS fuhr er mit ben Seinen nach Äematen unb roanberte bann über ben reifeenben Slanggen nach 3'tl-

Stuf ber onbern Seite bes gluffeS ange»

langt liefeen ftdjj an fdjattiger, freunblidjer Stelle bie ^errfdjaften an einem gebecften Sif^e nieber, unb eine Iänblid^e Söla^Ijeit, befteljenb in SJtildj unb $onig, Srot unb Sutter, mar ^öd^ft er*

quidlidj für alle. Sergnügte 3 uf$au«, ttjroler Säuern, gab es natürlich auch-

21(8 ba8 2Jlabl beenbet roar, ftanb Äaifer getbinanb auf, nahm ben $ut ab, richtete ben

einige „ 3W etr$I" fi

§tmas oom dnm iter.

erabe bann, roenn bie ©ebanfen am fchlech«

teften fließen, an ^eifeen Sommertaaen,

»erlangt ber Sefer, eben roeil feine geiftige Ifjätigleit auch unter ber $ifce leibet, red^t intereffante 3lrlifel. ®8 ift bie8 baB fein Stecht, unb roir nehmen ifjm feine 2lnfprü<he burchauS nicht übel. ®er freunblid&e Sefer roirb auch ju ermefjen roiffen, roie fchroer es un8 manchmal faßen mufe, roenn roir nid&t nach geroiffen SSor- bilbern mit ber S^eere arbeiten roollen, feinen Slnfprüchen ju genügen. @8 ftnb jebe SSBod&e jroölf Seiten ober oietunbjroanjig Spalten ju füllen, geroife eine ganj refpeftable Seiftung.

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. @8 ftnb ja jefct bie Ijeifeen Sommer»

tage, roo fo manches ©eroitter burch unfeve Später unb über unfere Scr^e bahinjieljt, un8 manchmal mit f^urd^t unb Schredfen unb San»

gen erfüüenb.

©in ©eroitter ift eine ber grofeartigften 9iaturerfc§einungen. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&n ^ernieber, begleitet oon einem (jefligen SloHen u;tb Ä raren; ein ftärfwer ober fchro&cherer Stuimroinb rüttelt an ben Sleften ber Säume unb peitfeht bie SBogen be8 Stromes ober See*. $ie Spiere fueijen iljre SBoljnungen auf, unb ber SDlenfch oerläfet bie gelber unb gluren, um jroifd&en ben »ier SBänben Sd6ufc ju fud^en. (Snblich raufet ein gewaltiger Siegen jjernieber; bie ffiollen »erben

Slidl jum §immel utb banlte. (Sr empfing alfo mit ®anlfagung fein täglich Srot.

@8 gibt eine (Srjäljlung, in roeldjjer ein alter 3Jtann einen Straum roiebergibt: 3<h fafj mit brei Stübern am Sifdfje, roir afjen Srot.

®8 roar basfelbe Srot, oon bem roir alle afjen.

2lber ftejje, ich falj ben Srübern nach bem 'Dlunbe, unb ba roar e8 nicht baSfelbel SDer eine afe Srot mit §onig barauf, ber anbere afj nur Srot, ber britte aber afj »erfcjimmelteS, ftaubigeS Srot.

2Bie roar e8 ju oerfte^en? SDer erfte afe fein Srot mit Sanffagung, ber jroeite badete nicht baran, ju banfen, unb ber britte genofj e8 mit 'JRurren unb -Dlifsmut.

Sn bem Üraume lag Sffiahrheit.

rrS Familienleben.

--- - (»iodibtutf Ptrboten.)

leichter, jetteilen ftcfj ober roetben oom Sturme fortgetrieben. SBir atmen erleichtert auf unb geniefeen bie gereinigte Suft mit Sßohlbeljagen.

2ßa8 ijt benn nun ba8 ©eroitter? @8 ift nichts als baS £eu$ten unb Äniflern be8 eleftri«

fcfjen gunfenS im ©rofeen. @8 bilbet ftd&

regelmäfeig bei fc^neHer Sßoltenbilbung. Sei Reifeem SÜetter bilbet ft$ eine grofee ÜJJetige oon unftd&tbaren ®afferbampfen; roegen ber ÜZBintfliQe roetben fte nid^t nad^ anberen ©egen«

ben l)inroeggelrieben, ©»folgt eine 2lb!üJ>lung, fo roetben viel meljr SBaffetbömpfe ju einer 2ßoIfe oerbidjjtet als im fflinter. S ie nehmen nun einen Heineren 9laum ein; in tiefem ift iljre (Sleltricität ange^äuft, fo bafe bie ftd& bil=

benbe SOBoIle ftarf ele!ttif$ ift. @8 gibt nun jroei 2lrten oon (Sleltricität; audj in ber (Srbe befinbet ftd^ (Sleltricität. ©leidjje ©leftricitäten ftofeen ft^ ab, roä^renb ungleichartige ftd^ an»

Me^en. Sinb nun in jroei 2Bolfen oetfd^ieberte

@leftricitöten, fo fud^en ftcfj biefelben ju »et»

einigen; fte ftrömen al8 S li$ au8 ber einen SOBoIle in bie anbere über; ober e8 fud^t ftd&bie (Sleltricität ber ©eroitterroolfe mit jener ber @rbe ju oereinigen, bet Slifc fä^rt jur ®rbe nieber.

SDer Donner entfielt baburdj, bafe ber Slifc roeite Sufttäume burc$bridjt, bie Suft hinter ftch auSbe^nt unb »or ftdh jufammenprefet. SBir hören ben ®onner fpäter, als roir ben Sli^

fehen, roeil ber S ^ a ll fich oiel langfamer fort»

pflanjt als baS Sicht; je mehr Seit baher jroifchen S Ii§ unb ®onner »erfliefet, befto länget ift ber SBeg geroefen, ben ber SchaQ big ju

(11)

ganje üftatur oon --- n j* bie Suft unb

bie Scbe. $Be. tritt na<h einem ©e«

w,|tet nicht gerne hinaus in bie freie SRatur Jjnb atmet mit greube bie frifd&e Suft ein?

■^3er auch auf bie Seele beS aJlenfdjtn äufeert

©eroitter einen jjeilfamen Sinflufe, intern

*» ©otteS SKad^t unb ßerrlichfeit offenbart, jtour oerlünbet jebeS ©räslein beS Sioigen M*e, aber roir roerben boc^ in ganj befonberer

•weife erfd&ttttert butch ein ©eroitter. Die §eiben

^Iten ben Donner fogar für eine Stimme

®°tte8, ben jte auf ben iffiolten abbilbeten mit bem ©li^Jtra^l in ber Siebten.

Sludj für uns Stiften ifl baS ©eroitter

®>n beutlicher 9luf, ©otteS, beS allmächtigen ©e=

•»eters Rimmels unb ber Srbe, ju gtbenfen.

Jtaifer SKajimilian I. roucbe einft auf ber

^ ttBb oon einem mächtigen ©eroitter übeifaHen.

ganje ©efolge jitterte. Da flieg berßaifer

°nt *jjferbe, fiel auf bie Äniee unb betete:

»■yerr beS Donners urb bef Slifc’B, bir fei

~j)te, Sob unb D a n l! Du bift ber Äöntg aller pnige, ber Äaifer aller Äaijer; roir alle anberen beugen uns oor bir in ben Staub als beine Wiener unb Änedjte."

Sei einem Ijefligen ©eroitter befd&äftigt M ern ©eift auch ber ©ebanle an ©ottes fteilig*

'lt unb ©eredfjtigfeit. Durch ein ©eroitter ftrafte

°*t oftmals bie Sünber, roie 3ob fagt: „2BiH

®3n oben her bie SBolfen auSfpinnen roie jei|t 8«It; oon oben Ijer blifcen mit feinem Sichte, bebecfet er auch bie äufeerften Snben beS

•u‘eeres, benn baburdfc rietet er bie Sölfer."

Das einflige Srfcheinen beS göttlid&en 9lidh»

.et* roirb unter öligen unb Donnern ftattfi t>

? 'ni wie 6f)riftuS unb SßetruS fagen: „©leid&ioie rfl Slits auSgeht oon Djien unb bis Sßeften

^leu^tet, alfo roirb audfc bie Slnfunft beS . Ce>»fchenfohneä fern." „S S roirb aber," fcljreibt J * *)[,- Petrus, „tommen ber Sag beS $errn

*e ein Dieb, an roelchem bie $immel roerben Äraren bahinfahren."

. SSunberbar greift ein ©eroitter im Seben . '8 heiligen 9?orbertuS ein. 3m 3a^re 1080 in 9„ anten am ^ieberrljetn geboren roarb er

<8ol)tIeb:n unb Ueberflufe erjogen. Sinft ritt ' D»n einem Diener begleitet, nach einem Dorfe, o0 ®3» feinen Ieicfjtfinnigen gteunben grofee aUbatleiten bereitet rourben. Da rourbe er t °.n einem heftigen ©eroitter überragt. 33li$

€ r®tc ai»f SBIifc, unb bie heftigften Donnerfd&läge

’«>fttterten bie Gebe. Norbert ^ielt einen

2lugenblidf fein Sßferb an unb roollte bemfelben ben Sporn geben, um nach bem Dorfe ju gaHo*

| pieren, als ihm ber erfd^rodCtne Diener jurief:

„§err, halt ein unb fe^re jurücf, benn bie $anb

©otteS ifl roiber uns!“ 3n biefem Slugenblidfe fd&lug ber 33Iifc unter heftigem Äraren oor ben tJüfeen feines *J3ferbeS niebet, baS mit bem 9let=

ter ju »oben ftürjte. ßine Stunbe lang lag

■JlorbertuS betäubt unb beftnnungSlog auf ber

@rbe; enblic^ !am er roieber jum »eroufetfein, Dec ©ebanle: „2öie na^e roar id^ bem Sobe, unb roaS roäce bei meinem leic$tfinnigen fieben mein fünftigeS Sc^icffal geroefen," burd^brang fein 3nnetfleS. @r entfagte atten greuben berfflelt, jog H ein Ätofter jurüd unb tbat ernftlidb Öufee.

JJlcnfd^, beffere bid^! Diefe ffiorte mögen auc§ beS ©eroitterS Mahnung an uns fein! Da baS ©eroitter auch für ben ©ered&ten furchtbar ift, fo roirb man einerfeitS bie belannten S8or«

fid&tSmaferegeln anroenben, anberfeits ftd^ bem Sdjufce beS Slderhöchften anoerttauen; benn „roer unter bem Sd&ufce beS Slfferhöchflen rooljnet, ber ift ru^g unb hat nichts ju fürchten." fSßf. 90.)

287

Plülttrlidjer |tat.

. ÜJiein teures Äinb, oernimm ber ÜJlutter Sehren unb präge, tief fte bir in’S $erje einl SBirft bu bereinfi fte bir jur Slichtfchnur roäjjlen, roirb beine ßulunft roohlberaten fein. |

©ott fd|uf bich fchön; boch Schönheit hat nur SBürbe, ift fte ber frönen Seele fchöneS flleib; fte bauern nicht, ber Sugenb holbe SWeije, oergänglich ift beS fficibeä 331ütejeit.

Sei anfpiuchSloS, fei fanft, 6

fcheiben, ©efaHfucht bleibe ftetS bir fern! Sin ft ommer Sinn unb ©erjenSfteiljeit leuchte bir aus ber Seele bur<h beS SlugeS Stern!

SOBenn Srübfal ftch an beine ißfabe fettet, fteh’ ungebeugt unb unerfchrodtenen SBlidtS bem ßrnft beS Schicffals in ba« finft’re 2luge! Sin mutig ©erj roirb JRetjler beS ©efdjiiS.

Doch wenn bas ©lüc! mit feiner ©abenfüüe oerTchroenb’rifd^ bir ben SebenSroeg beftreut, fo trodfne gern bie fiiHgeroeinten Shränen ber leibenben, oerfchämten Düsftigfeit.

Sife nimmer bidj bie Seibenfchaft oer*

blenben! Sin t^Bricht Sieben roirb oft ferner be>

meint, unb bauernb Sheglüdt bir ju begrünben, roähl’ einjl bein §erj mit ber 33ernunft »ereint!

§aft bennoth bu ein trübes SoS gejogen, fo trage fiitt unb hone in ©ebulb! Die Siebe

Cytaty

Powiązane dokumenty

fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

Seim SDlenfdfjen genügt nicht baS 9BoHen. Dhne ein ernfteS, entfdjjiebeneS, beharrliches JBoHen Iommt nichts ©rofeeS juftanbe, nichts ©rofieS für bie SBelt, nichts