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Die Katholische Familie. R. 7, no. 49 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

tö irc fjU d K * SSotljcn falenb er.

S o n n tag , 4. Jiejember. 2. Slböentfonntog. SBar*

bata, Sungfiatt unb 2Jiart»rin, t 30o. s2lnno,

©rsbifcfjof, + 1075. ^etruä ©I)rt)fo(ogu3.

SDiontag, 5. iDejc.nbcr. ©abbasS, 2(bt, t 532.

©rifpina, ÜJfarU)rin. 9ficetu§.

SDienftag, ö. $>esember. 9Jifo(au8, 93ifd>of, t 352. 'ilfella, Jungfrau, f 40(>.

SW ittraod), 7. ÜJejember. S. SlmbrofiuS, Sir*

djenteljrer, f397. Urban, 33ifd)of, f im 4. 3aljr*

I)unbert.

SDonnerflag, 8. ® e5cntber. §eft ber unbeflcdten

@w))fäneni« äHariä. ©udjariuS, ©ifcfaof, t im 3. 3afyrl>unbert.

S r ei ta g , 9. ®ejembcr. S. öeofabia, Jungfrau unb 2Kartörin, 1 304. ©orgonia, ÜBitluc, 1 372.

ÜttartianuiS unb ©enoffen, SDJarttner.

© am ftag, LO. 2)ejember. üJceld)iabe§, '.)3apft, t 314. ©utalia, 3ungfrau unb SMarttnin, t unter $aifer 1)iof(etian. Herbert, S3ifd)of, 1 1198.

|m cttcr llbucntfonntog.

i üfadjormJ verboten. | fH ü g t liu M i © ffanbljdjnft 3oljanne8 beä ÜSufetä an

Sljriftii* . Siattü. I I .

„> 2 ift bu e§, ber ba fommen fott?" läfst 3 ° !

& Ijanneä ben ßeilanb fragen. „3)er ba

3Jleffiaö, nadj bem baS SSolf fc^on fo lange jum fttmmel Ijinauffdjrie: „Stauet, $immel, ben ©e»

redeten!" D bafs bu bod) ben $imtnel jerriffeft unb Ijera&ftiegeft! Unb roatum biefe Ijeijse unb bange ©e()nfucf)t, bie mir bei aßen edjten Qftae»

liten finben?

Süöcil octfc^loffen roar baS Üljor, S3i8 ein $eilanb trat tjercor.

3)a8 2fjor ber einigen ©eligfeit roar allen oerfc^loffen, bis ber $eilanb eS burdlj feinen 6r=

löfungStob öffnete. ®er Ijl. ^auluä fd^reibt an bie Hebräer, bie 2Belt t>or ©Ijtiftug fei ber

©flaoerei anfyeimgefaHen aus gurdjt nor bem Sobe. ($eb. 2.) Unb ftdjer ift in ber Stellung jutn Jobe jroifc^en ber not* unb nadjd&riftlidjen 2Belt ein grofjer Unterfd&ieb. ®ie ^eiligen beS neuen Üeftamenteä begrüben ben Sob roie einen lieben greunb unb ©netter, ©ie fterben gern, ja fte fernen fidfj nadj bem Üobe. 5Die ©lieber beä alten Seftamenteä benfen an ben £ob mit 2lngft unb ©djrecfen. ©rinnern mir uns nur an bie ergreifenbe $Iage be8 Königs ©jec§ia8!

9)er Sßropfyet Sfaiaä Ijatte it)tn im SUamen fceS

§errn angefiinbigt: „SefteHe bein §au8, benn fommen foH." ©o nennt er ben fo fjeifjerfeljnten | bu wirft fterben!" ® a brid^t ber fiötiig au«

3 I l n f t r i r t c I P o d v n f c b r i f t f i i r - b a s f a t f i o l i f c f ? ^ P o I F ,

tnsBeionbere für bie '33crel)m ber Rf. ^iamifte unb bte ^Sitgtteber bess wem 'Sf’api'f <4eo xni. etn^efü^rfen

„AITfl. herein* ber djriftf. ^iamtrien ju Oliven ber 01. gtamilie uon Iftajarefb“ . flußftburß, ©onntag ben 4. ®ejember 1898.

,t>te tntjolitdje gom tlie" «cldtfint roöctjfiittirtj. 16 g t it t n ( lo t f ; H)m « oiertrljätjvifl mit b n » « ila jr ,,P «» #al« ^ i n * - nur H ®fg. J bei birrftera ^iartubtjufl billiger. «He « oft.ffirprtiticn m unb »ndjljanbluiiflrii nrljmeii Scft(lluii(|fn an. Orbtn i)onn«(t»*

wirb io# ©latt auageqfbfn unb öerfenbet - 3n{errtt* : cinfpaltige i^ftiticile ober btrrn IHaum 25

(2)

514

in laute Älagen: „inmitten meiner Sage foH i# eingeljcn in beS 2:obeSrei#eS Spalten. 9li#t roerbe i# flauen ben §errn im Sanbe ker Sebenbigen. 2lbgef#nitten roie ber 5 a^en oom SEBeber roirb mein Seben; 6a i# no# im '-Beginne bin, fdjneibet er eS ab. 5Bie eine junge ©#roalbe jielje i#, flage gleich ber Saube. $enn ni#t baS Unterrei# preifet bi#, unb ni#t lobet bi#

ber Sob. 2)er Sebenbe preifet bi#, roie au#

i# e« Ijeute tljue. D &etr, fo errette mi#, unb Spfalmen roerben roir ftngen im $aufe beS

§errn ade Jage unfeteS Sebens!" (3 f. 38.) 3Bel#e §ur#t oor bem Sobe fprid^t fi# in biefen ffiotten aus! SBelcfje traurige SBotftel»

lungen oom jenfeitigen Seben! 3BeI#e Setjnfu#t na# bem längeren Seben auf Grben! Unb boc^

roar Gje#iaS ein i?önig na# bem ©erjen ©ottes, roie feit 2>aoibS §eimgang !aum ein jroeitet auf Sljron gefcffen.

3Bie ganj anbei § bie ^eiligen beS neuen Sunbee! ißauIuS fifct im ©efangnis ju 9iom.

®er Sob ift in broljenber 91älje. Unb^auluS?

fllagt er roie Gje#iaS? Setet er, bafj boc^ ber

$err ba8 ©#roert fernljaUe unb fein Üeben »er-- langem möge? 3'ttert er oor bem Jo b ? 9Beit entfernt. „3 # oetlange aufgelöft unb bei Gfjri>

ftuS ju fein. 3)aS ift für mi# roeitauS baS S3effere." (?Jl)tl. 1.) © o f#reibt er auS feinem Jterter. Uno als baS ©#roert fdfeon nalje baran roar, feinen öebenSfaben abjuf#neiben, ba f#rieb er no# an feinen geliebten jimotljeuS: „$te Seit meiner Sluflöfung ift nabe. 3# ^abe ben guten ßatrpf getampft, ben Sauf oollenbet, ben

©lauben beroafyrt. ®arum ift mir Cie Ärone ber ©eredjtigfeit hinterlegt rootben, roel#e mir bet gerc#te 9ii#ter an jenem Sage giben roirb, aber m#t allein mir, fonoem allen benen, roel#e feine Slntunft lieben." (II. Sim. 4.) Doet benfe an ben Ijl. 3änatiu8 oon 2lntio#ien, roie er bie Siömer btingenb bittet, feinem Wartqttob bo#

ja ni#t im 2Bege ju fteljen! „3 # nieifs, roaS mir frommt. 3# bin ein ffiaijenforn (S^rifti.

Die 3äfjne ber roilben Seftien finb bie SDlüb’e bur# roel#e i# gemahlen roerben mufj, um ul»

reineä S3rot Gbrifti erfunben ju roerben."

SCßoljer biefer Unterf#ieb? „®enn »et*

f#loffen roar baS 2#ori bis ber §eilanb trat Ijeroor." Ser §immel mit feiner ©eligfeit roar t>erf#Ioffen feit ber ©ünbe ber ©tammeltetn, unb feine ©eroalt auf Grfen lonnte ibn öffnen.

Gr blieb oerfc^loffen, bis „So tt ber Sater ft#

rifljten lie^, bafe et ung ju retten fam, unb ber

©o^n ftd) felber antrug, ben 9tatfdE)luf; auöju<

führen." ® a öffnete er ben §immel, ftieg ^erab ju uns 3JJenf#en unb oollentete fein Grlöfungä»

roet! bur# ben Dpfertob auf ©ofgatlia. ® a erft öffnete ftd& bet §imtnel. ® a erft führte ber §etr, roie ber Slpoftel ft# auSbriidEt, bie ©efangenen gefangen mit fi#, b. I). bie ire ber SSot^ölIe f^metjli# §atrenben führte er in Ijeiligfeliger

®cfangenf#aft mit ft# hinauf.

„®r fübtt bie ®ätev attjuglftdö 9Mit (tc^ hinauf in’« ^itnmclretc^."

® a begreift man eg, ba^ bie 3llten mit

©#reden an ben Job badjten. ® a begreift man e8, bafe roir reben non bangen Sftädjten, in roel#en bas 3Solt nacb Gilöfung f#rie unb bieS au# no# in bet anberen SBelt fwtfe^te. Grft Gf)iiftu8 bra#te Si#t unb $eil.

3e£t, lieber G^rift, ftnb bie bangen 9?ä#te no iiber, roenigftenS für jeben rohren G^tiften!

D oaitfe iljm, ber baS Üi#t g«bra#t, unb be*

nu|e baS 8i#t! 2)enn ber ©ünber fi?t au#

je§t no# in bangen 9iä#ten, »iel f#Iimmer als 3frael. Gr ruft ni#t na# bem Gtlöier, er für#tet ft# nor bem 9ti#ter. Unb fein ©eri#t roirb um fo fdjlinmrcr fein, roeil er im 8i#te leben tonnte unb es »arjog, in ber ginfterniS ju ft^en. „G r liebt bie ^infteims me^r als baS 2i#t."

Sieber Sefer! 8 U fol#en oerftccEten ©ünbern roiQft bu geroi^ ni#t geböten. SBenu^e alfo bie 2rw .njeit als S3u|jeit u^b be^etjige bie SEBorte t<.i Siebes:

®rüber, lafit ju biefen 3e*,en Un8 ba8 $evj juc ©nfe’ bereiten!

SCBanbelt auf ber luqenb ® a l)n !

3ie^et 3efum Sbriflum an!

Sie Ijeilige Satöaw,

(4. ®ejember.)

(»ia*btn« »nlittni«)

^T\te ^eimat ber bl- Satbara, beren ©ebä#t=

nitiag unfere ^1. Äit#e am heutigen Sage feiert, ift Jtleinafien. ®ott roarb fte oor etroa

boren. ©#on früb lernte Barbara ben roa^ren

©lauben lennen unb f#ä^en. 3llS ®io6JoruS, ber ein §eibe roar, eines SageS geroabr^e, ba^

1600 galten als Äinb eines oorneljmen unb!feine 3:o#ter ber #riftli#en Steligion an^ng, ba einfluprei#en SKanneS, 9?amenS ®toS!oruS, ge--| entbrannte fein in einem foI#en ©rabe,

(3)

515

bajs et nadj feinem Sdjjroerte griff, um fein eigenes &mb ju ermorben. ©lüdElicfjerroeife gelang eä iljr, ben^änben beS graufamen sBatecö ju ent=

tinnen. DioSforuS begab ftcl) nun jumßanbpfleger, auf bafj betfelbe Barbara um iljreS

djriftlidjen ©laubeng roiUen oor ©e=

tic^t fteHe unb jum Sobe oerurteile.

5DaS gefd^a^. (Slje bie fromme unb reine Jungfrau jebod^ ben ‘äJiatlpter • tob ftarb, foHte fie nad(j bem Sßunfdje unb SGBiHen iljireS eigene« 33aterS grau=

fam gequält unb gepeinigt roerben.

S t. Barbara rourben bie Äleiber »om Seite geriffen, unb bann roarb fte furd&tbar gegeißelt. ®atauf rifj man i^r bie 2öunben auf, fo bafj baS Blut in bicfen Üropfen jur 6tbe rann, unb in biefem 3ufianbe toarf man fte in ben Äerfer, roo man fte auf garten, falten Steinen liegen liefj. 3 " ber 9la<$t jebod^ erfdjien iljr ber §eilanb; er tröftete fte unb feilte alle iljre Sßunben.

©ie Ijl. garbara.

S t. Bar»

bara am anbern ÜJtorgen roieber oor ber Jtidjter geführt rourbe, fal) man baS ffiunberbare, mag gefc^e^en. 2)a entbrannte bie 2But be« 9lidj»

terS oon neuem, unb S t. Barbara roarb no^

graufamer gemartert als juoor. Sölit eifernen

§alen jerfleifdfjte man iljr bie Seiten unb brannte fte mit gacfeln. DIjne ein SEBort ber Älage ertrug fte alle biefe fürchterlichen Qua»

len. Sulefet roarb S t. Barbara oon iljrem eigenen B iter, ber jugegen roar, ge»

tötet. So ftarb bie E ilig e .

S t. Barbara roirb befonberS um

©rlangung einer glücflidjien Sterbe»

ftunbe angefleijt, unb bafj ein foldjj oertrauenSooHeS ©ebet eine gar roun»

berbare Jtraft befifct, geigte ftcjj fo redjt im Seben beS 1)1. Stanislaus Äoftfa, ber oor etroa 350 Sauren lebte. ®iefer Jüngling roar einft, als er am 3efuitenfoUegium ju 2öten ben Stabien oblag, oon einer gefäfjrltdjen Äranfljeit befallen. 3)a er glaubte, er roerbe fter6en, oerlangte er bie $1.

9Begjel)rung; bod^ rooHte man feinen

^riefter ju iljm laffcn. SDa flehte Stanislaus jur ^eiligen Barbara, unb in ber barauffolgenben -Jtadjt erfc^iett i&m bie ^eilige in Begleitung jroeier Sngel, bie bem Äcanfen ben 2eib beS §e«n reichten.

S t. Barbara roirb auc§ als Sd^u^patronin ber 2lrtiUerie oereljrt.

$um $eftc 9Jtai*iä

J

n ben büfteren (Srnft beS Ijl. SlaoenteS leuchtet IjeH unb flar bas heutige liebliche fjeft Ijinein, 3Jiatiä ©mpfängnis. 3)tan fönnte es audi) nennen baS geft ber S te in fje it Ü Jia riä , bas $eft ber SReinfjeit überhaupt.

ÜKaria ift ooHfommen rein, fo leljrt uns baS heutige geft, rein oon jeber 9Jiafel ber Sünbe, rein felbft oon ber allgemeinen (Srbfünbe.

Sie überftraljlt felbft bie Älarljeit ber Gagel.

®arum rul)t baS 3luge ©otteS, fte oorauSfdfjauenb

»on ßioigfeit fytx, mit unenblic^em ©o^lgefaHen auf iljr, unb baEjer ift fte oon Sroigfeit Ijer oorauSbeftimmt, bie 3Jlutter beS SoljneS ©otteS ju roerben.

SBlaria ift nidfjt teid^, nid^t IjocljgefteUt, nid^t angefeljen in ber fflelt; fte ift arm, eine arme SDlagb beS §errn, aber fte ift r e in , unb biefe

( iartjütatf verboten.)

Steinzeit genügt, um fte ju ergeben über alle 'JJienfd&en, über dürften unb Könige, über bie

@ngel beS §immels felbft — jur pd^ften äBilrbe, jur ffliiröe bet 3Jiatter ©otteS.

® a ftel), liebet Sefer, liebe Seferin, ben

?öert ber SReinljeit in ©otteS Sluge! »Selig ftnb, bie reinen §erjenS ftnb, bettn fte roerben

©ott anfdfjauen;" „fie folgen bem Samme, rooljin es immer geljt," burd^ alle Stufen ber l}tmm=

lil^en Seligfeit ^inburc^ unb „fingen baS neue Sieo, baS fonft niemanb fingen fann".

„Darum treibet Blüten gleidfc ber Silie unb buftet 2Bol)lgerudfj! * fo maljnt bic| ber ^l. ©eift.

aud^ ic^ roitt eine Silie fein im ©arten

©otteS, baS fei bie gcucfyt beS heutigen Je ft es !

® u aber, o Jungfrau, o^ne JJlafel ber Srbfünbe.

empfangen, bitte für uns!

(4)

£) mtbeffctft etuJjfang'neS ('Jia c tlin « « e t lit m .)

D unbeflccft empfang’neS ©ers,

$jcvj Sfflariä I

Slicbfl ftedentoS in greub’ unb @d)mcrs, feers SPfariä!

9Jimm mein $erj, bein foll c8 fein,

©djliefs’ in beine Üieb’ cS ein!

2 eit m it iljro fl et« i^veub’ unb © $ m e rs l SKäc&t’gcS $ e rj, gitt’ge« fterj,

S itte für mein anneS $ c r j !

SNtttcUungen im Sntcrcffe i>c$ „Möcweinen $ercttt$ bet djtfft*

Udjcn Familien 31t @ljtcn bei: Ijl. Familie ju

| t c djrifUidjc %\je in iljrrr fcöeutu ng.

©on S a r i © d)in fe. [yiadjbrud üerboteii.J 4. Ü b e r gem ifdjte @(jen.

ATS etfd^cint roohl felbftoerftänblid^, bafj junt V fi (ginge Ijen einer djriftlichen @he bie (Sin^eit toes ©laubenä gehört. 2lber gerabe biefer f)od)=

roid)tigfte, ja ber erhabenfte $un!t beS ©helebenä, roirb in unferer glaubenssfchroachen 3eit am roenigften beamtet.

gür ben Äatholijiämuä ift eä betrübenb ju fe^en, roie allerorts bie 'Blifdje^en über^anb neh=

men, unb rote Ijiebei bie latljoltfdje Ätrd^e im Nachteile jurücf bleibt. (9?acfj ben fiatifiifc^en ÜKachroeifungen ber Jtirdjentorrefponbenj über bie 5Jlifchehen ftnb oon 100 folcher @£>en nur 46 fatljolifch unb 54 anberegläubig oolljogen roorben.) SDBie fdjon ermähnt, ftnb bie Urfadjen ber ftetfi roachfenben 3al)I ber üJiifc^e^en in ber Untennt*

niä beS ©laubenä, in ber religiöfen ©Ieichgiltig=

feit, in ber ©enu|= unb äSergnügungSfud&t, im regen ©efeUfehaftäoerfehr unb im leichtgläubigen Sinne oieler Ghriften *u fuchen. 2IQe biefe cor*

geführten Urfachen roirfen jufammen, um baä öeroufetfein beä lebenbigen ©laubenä ju etfliefen, unb um in leichtgläubiger SBeife eine SBtifchehe tinjugeljen, bie jum 2tbfaüe oom ©lauben füf)tt.

3n allen ©täbten urb Sanben lann man tag=

täglid) Unmengen t>on jungen unb alten Gfjriften finben, bie ba faßen: 3Jlir ift eä ganj gleich, rotieret Religion ober Äonfeffion meine Sraut ober mein Verlobter angehört, roenn ich Riebet nur einer guten Partie entgegen gehe. Um$Mi=

gion, ben Urquell aUeS ©lüdteä, fragen biefe (Sfjriften, beren Sinn nur nad) ben irbifchen greuben beä Sebenä gerietet ift, roenig ober gar nicht. 3^re leichtfertige Entgegnung: „ ® ir alle glauben an einen ©ott" läjjt fte ftdj leidet<

filzig über bie fatholifdje »Religion, bie Religion ihrer Säter, l)inroegfe$en, um in ebenfo leicht­

fertiger SBeife einer anberen Religion anju>

geboren.

gm gemeinfamen ©Rieben ber chriftlichen Seeleute, bie fortan eine «Seele unb ein §erj bilben, ift eä inbeffen nid^t gleich, ob biefe einem eirZeitlichen ©lauben ober jroei oerfchiebenen Äonfeffionen angeboren. 3n früheren 3*ilen hatte bie Kirche baä ©ngeljen einer 9Jlifdjehe oerboten, roelcheä 33erbot jebodj fpäter mit SRüdftd^t auf bie gefettfdjaftlidfen äktfehteoethältniffe aufgehoben rourbe.

Sro|bem bie fatholifdje i?ird§e baä ©ingehe«

einer SOlifchehe geftaltet, fteht fte jeboch folc^e

@^en nid^t gern, roeil biefe ni^it nac^ ber Sin»

orbnung ber Sehre ber Äirdje, fonbern aus gej fellfchaftli^en Seroeggrünben oor fi<^ gehen.

Shriften, bie in ben (Shefianb treten, foUen ftetS unb immer barnadh trachten, fid) roieberum mit einem ©hcte^e i u »crmählett, reeller ber gleichen Religion ift, bamit fte auch in ber Überjeu«

gung unb im S3eroufctfein ihrer religiöfen 2ln*

fd^auung eines gleiten ©inneä ftnb.

®urdj baä ©ingehen einer aJlifdjelje roirb jroifehen ben @hetc'^en *n ^en 3lnftchten ber SRe»

ligion eine ©djeiberoanb gejogen, bie oft j«

Unjuträglichfeiten fuhrt unb baä Seben nerbittert.

5. SBo h in bie gemi fdj t e @ h e f üh r t.

J ch roill ni^t fagen noch behaupten, bafi jebe 3Rifchehe eine unglüifli^e @he ffi «nb roerbe.

9lein! @8 gibt oiele Stifchehen, in benen biefe Sdjeiberoanb roenig ober gar nicht fühlbar roirb.

SDie (Streute leben re^t frieblidh unb glücftid^

miteinanber, ohne an biefe Sdjeiberoanb er»

innert ju roerben. Anfänglich ift e8 bie ©atten*

liebe, bie ftch ben 3 » ä n9 auflegt, über jegliches SleligionSgefptäch ju fchroeigen ober baä }u umgehen, rooburch bem einen Jeile roehe getljait roürbe. Später tritt eine falte ©leichgiliigteit ein, bie roeniger empfinblidj ift, um jule^t in eine erferbenbe ©chroäche überjugehen, urtec

(5)

- 517 -

welker bet religiöfe Sebensfunfe crftirbt unb in fidj oeifinft.

©erabe ^ieburd^ erfaltet baS religiöfe ©e*

füfrl in juneljmenber 3ltt. Um [tcf) an ben ©eg nungen bet Religion ju erbauen, bie gerabe im d)riftlid)en Stieben jur Hufmunterung ber ^töm=

migleit bient, fdjroeigen biefe, um ftc^ nid^t burdj Söorte ju »erlern. ©ie fcfyroeigen, ba bie 2Xri- ftcjjten über Religion unb ßirdje gtunboerfdjieben ftnb unb ebenfo oerfdjiebenartig auSeinanber geljen. Sieben biefem Übelftinbe tritt aber nod)

«in roeiterer SRifj auf, ber bie @(jeteile oon eitianser fdjeibet. Sieben biefe ifjren ©lauben, fo roerben fie nid^t gemeinfdjaftlic^ in eine, fonbern ge<

trennt in jroei Äitdljen unb audf) getrennt jum Sifd&e beS $errn geljen.

3jn bet Ausübung il)ter religiöfen ^ßflic^ten werben biefe baljer ftete unb immer erinnert, bajj gerabe Ijier eine ©$eiberoanb fteljt, bie boppelt eropfinblid) roitb. SÖBenn ftdj aud) bie (Sfjeleute ooUftanbiger greiljett erfreuen, um ben religiöfen$fIicljtennad&ju!ommen,fo gef)örtbod&tljats fädfjlicl) oiel ©tatlmut baju, um ftd) ftctö in ben

©renjen ber 2lllgemeinljeit ju Raiten. ®ie ®r>

faljrung Ijat aber gezeigt, bafj fdfjroa^e Seelen häufig Den religiöfen 2lnfid)ten beS ftärferen ÜeileS folgen, ben Äirdjenbefud) einftellen, ben Smpfang bet

©aJramente befdljränfen unb aus ©djonung be?

anberen (S^eteileö in gemeinfdfjaftlidjer SBeife nur eine Äirdfje befugen. ®er ©laube bcS fd^roä«

djeren Seiles erfaltet, um fdjliefjlid) ganj oer>

loren ju ge^en. $af5 biefe ®tnge in ber 2Bir{>

lidjfeit oft eine ganj anbere ©eftalt anneljmen, jeigen bie gamilienjetroürfniffe, bie in gemifc^ten Sijen jurn 33orfd)ein fommen. Unbulofame 'ßerfonen, benen baS ©efütjl für ©djonung Der religiöfen Überzeugung beS anber?glöu>

bigen Weites fel)It, roetben balö alle 9{üdtftd^ten

^intanfe^en unb ftd) in ©polt, Söefd&impfung ober SSeradjtung gegen ben anberSgläubigen le il ergeben, infolge beffen jieljt Unfriebe in baS

§auS, Sani, ©treit unb §aber umlagern ben

§erb, Der bann jur Quelle beS Übels roitb.

2Ba8 foH aus ben foldjet Slje entfproffenen Äin=

betn roerben, bie 3 eu8e biefeS 3«>tefpaIteS finb?

®ur$ ben offenen So)iefpaIt im religiöfen Seben ber Eltern, ber fid) in gegenfeitiger s]Jlifja<ijtung ber ©lauben8anfid)ten lunbgibt, (ann audf) bie religiöfe (Srjieljung bet Äinber leine erfpriefjlidjje roerben.

2Iu8 bem ©efagten ge!jt jur ©enüge l)er<

oor, bajs bie gemifdjten Gtyen bie religiöfe fflleidfj*

giltigfeit beförbern unb fomit nidfjt bem ©lauben, fonbetn bem Unglauben bienen.

Unterlialtcnbes für bie fatholifdie Familie»

p i c bas $äutnd)ett, fo ber g a u m , (g te

®vjä^Iung Don ® r i Ä r a f f t . (ftortfefcung.)

(tftacbhtucr setutta.)

3. $ es © u te n Soljn — beS 93öfen © träfe.

Y V n je$t an Ijatte bie SaglöljnerSfamilie aüjeit -v' bitterböfe -Jiacfjbarn. $ri§ ^atte ftc^ beim SSater bellagt, greifc^en ^abe iljn grunbloS ge=

fd§lagen, ur.b ber eirgebilbete ©ro^bauer glaubte bieS, ojjne nac§ ben näheren Umftänben jenes

©c^lagenS ftd^ ju eefunbigen.

@S oerging faft fein Sag, oljne ba^ bie armen Seute oon bem ©rofibauern felber ober beff n

©o^ne auf irgenb eine SEBeife getjö^nt ober gef^äbigt routben. 33alb fugten bie Äned^te grö^lirgS über ben fleinen 3ldEer greifc^enS, um baS ©epflänje batauf ju fdfjäbigen; balb regte ber ©rofibauer irgenb eine ©renjiftreitigfeit an;

Ijeute roarf gti^ ©teine unb Unlraut in baS

©ärtd^tn beS iEaglöljnerS, unb morgen fc^ofe er mit einer 2ßinbbüe§fe auf beffen ßafce, ba^ baS arme Sier oft genug §eulenb unb blutenb in’S

§auS gelaufen !am.

Slm meiften aber Ijatte ^Paul unter ben Sia^eatten ber grö^ling’f^en gamilie ju leiben;

faft jeben Sag fing gtifc §änbel mit it»m an, benen er nid,t feiten ©djläge unb ^Püffe folgen liefe

gteifdjen ftanb biefen Slo^eiten faft roeljr*

loS gegenüber; ^atte er bod) oon bem ©tofe = bauern ein fleineS Äjpital entließen, beff;n flün»

bigung bei nod^ grö|erer gufp'^ung ber geinb»

feligteit fidler ju erroarten roar.

3lnbeffen rourbe Sßaul glüdlic^erroeife jenen unleiblic^en Unanne^mlid^lciten balb entiüdt. ®er Dtt^pfarrer öatte bie oorjüglidjen ©eiftes- unt»

©eelengaben beS Änaben entbedt unb forgte für Deffen Übertritt in eine bifdjöflidfje 6r}tel)«rgS- anftalt, beren Zöglinge ftdjj auf ben Sßriefterftanb oorbereitelen.

2öel(fjeS © lü i, roelc^e ©eelenfreube für

$au l! Sc^on lange ^atte er fi$ banad) ge«

(6)

fel)nt, btn Seelforgeibeiuf roäf)Itn bütfen;

allein bei ben ärmlidjen Serljältniffen feinet Familie (jatte et niemals an bie 5?ernjitIIicf)ung biefeS 5B3unfdf)fS geboxt.

Sr roar übeifro^ bei ber glütflidjen äßen bung feines ©efd&idfeS unb roaif ftd^ mit größtem Steife, mit f)inreifjenber Segeiftexung auf feine Stubien.

33on grife gtöfiling l)örte er nur roenig meljr; nur roenn er in ben gerien bei ben (Sltern roeilte, oernaljm er nod& mandjeS über if)n.

2lber biefe 9Jac§iidjten lauteten bann immer feljr ungünftig; ber ^unge roar ftets jud)tlofer geroorben, flaute liocfjmütig unb fredj auf bie Familie gjreifdfjen Ijerab unb mad&te ben eigenen ßltern ftetö fteigenten Äummer.

^reilidj Ratten biefe baS Sürfcijdjen felbft fo grofs gejogen unb bie Suppe, roie bie Seule fagten, fic§ felber eingebrcdt; je§t aber roaren fte aufeer ftanbe, ben 2;ljorljeiten unb So llte n befcfelben entjegenjutreten; iljte (Scmafjnungen erregten bei bcm ungeratenen Soljne nur Sachen, iljte Strafanbroljungen beantroortete er mit ©rob=

feiten.

Soju työuften ftclj gri^enS gred&ljeiten mit jebem Sage.

§atte er früher nur fleine Siere gequält, fo trieb er jc$t allerlei graufamen WutroiDen mit beS SBaterS ^fetben unb 3JiiIc§oie^. Salb jagte ober ritt et ein $fetb jufd&anben unb la^m, balb mifcljanbelte er eine Äulj berartig, bajj fte gefd&Iadjtet werben mujjie. Selbft an Änedjjten unb 3)lägben oergriff er fiel), fo bajj roegen ber 33öSroiUig!eit unb Scljlagbereitfd&aft $auS;

fofyneS balb fein $ienftbote meljr auf bem Sauetn=

Ijofe bleiben rooUte.

■JJatürlidjj oermodfjte ber Sur^djje, ber im eigenen £aufe niemanben in Stulje Iaffen Jonnte, bieS braufen nodjj oiel roeniger. jjm ganjen

®otfe trat er als Siaufbolb unb 9JlefferljeIb ge*

fürstet, unb fd^on eft f)ätte er in’S ©efängniS roanbern mtiffen, roemt nidj)t fein reidjjer SSater ben mifsl)anbellen Äameraben Sd^merjenSs unb Sd^roeigegelb gejäljlt Ijätte.

* *

3af)te oergingen.

^3aul gteifcljen (jatte ungeroöljrlidf) fd&neü feine SluSbilbung ooDenbet; fein Serneifer unb feine corjüglic^en Anlagen beroältigten fpielenb aüe S<$roierig!eiten ber Stubien.

5

@r roar bereits ^rieftet unb »etfalj bie erfte SeelforgefteHe als Jtaplan in einer Keinen 3lac^batftabt feines §eimattorfe?.

2lm 'JJai^mittage eines 'WarfttageS, an roel*

d>em niele Beute aus ber Umgegenb in jenes Stäbtc^en jufammen ju ftrßmen pflegten, rourbe ber junge ^riefter ganj unoerfeljenS an baS Sterbelager eines 9JtanneS gerufen. 6in 9Jfaift>

befudjer, Ijiejj eS, fei oon einem anbern gefd&Iagen unb töbtliclj oerrounbet roorben unb oerlange nun nac§ ben ütröftungen ber Rixä)«.

Sßaul begab ftdjj unoerroeilt ju bem Un*

glütflidjen. Slber roer befc§reibt fein Srftaunen, als er in bem Serrounbeten, ben man in’S firanfenljaus gebraut ^atte, ben ©rcjjbauern, feiner (Sltern DJa^barn, etblidte? ®erfelbe ^atte eine flaffenbe fflunbe am Ropfe unb lag berou^t»

loS auf bem ©c^merienSlager. lotenbläffe be<

Decfte fein ©eftc^t, §etj unb ^Sulfe fd^lugen nur nod^ leife.

S e r junge ^riefter erbebte am ganjen Äör*

per, gro^e Sljtänen rollten i^m über’S ©eftd^t beim Slnblicfe beS Ungliidlid^en.

6r fanbte fofoit jum 3lrjte unb liefe fid&

auf’s Änie nieber, um für ben Slrmen ju beten.

®er Slrjt traf balb ein unb unterfudjjte bie grofee SOßunbe, bie quer über Sc^äbel unb Stirne |tc$

^injeg.

3ft bie Serrounbung gefä^rlid^?" fragte ber $rufter beforgt.

Der ®oftor judte bie 2ldjfeln; es gelang i^minbeffen, ben Säuern in baS Seroufjtfein jurüdf*

jurufen. 9Jad^bem bieS gefd^e^en unb bie nötigen 3lnorbnungen getroffen roaren, 30g ftd^ ber ^eil«

funbige 3Jiann jurüd.

ift’ä an 3f)nen, 2tmteS ju roalten, §od&roürben!" flüfterte er beim 3Beg=

ge^en.

$er ©rofebauer fd^lug matt bie Slugen auf unb blitfte etftaunt im 3>m,fer um. Offenbar litten feine Sinne nodfj unter bem furchtbaren S ila g e , ben er befommen.

„SBo bin id^?" ^auc|ten feine blaffen Sippen.

„Qn guten £änben."

flaplan greifd^en trat ganj nalje an’S Äran»

fenlager ^eran unb griff nac| ber §anb beS Säuern.

®iefer fa^ grofe ju i^m empor; aber bie 2luSbrutfSloftg!eit feiner 3lugen beroieS, bafe er fein 9lacljba«!inb ni^t etlannte.

(©ctylujj folgt.)

(7)

2lu$ unfern $i(be*wiaj>l>e*

^3§ f e r pupjicnm örbtr. g s*.

in reefjt bem ßeben abgelaufdjteS 33ilDdf)en. fdjeint, bafj ber {[eine Sßuppenmötber fd&on feine ©traf« befommen Ijat, benn fein (Sefidjit ift ein redjt bitterböfe«. ^a, e8 ift aud) ju arg.

519

2Bie tjiiuftg fommt eS nämlid) oor, baß ein Jtinb bie ©pieljeuge beS anbern jerbridjt! Da

gfr Puppminörbtr. 9Jad) bem Oviginatgemälbe »oit ©ufl. 3g]

fniet bet {(eine 3Jliffetljät<r bei feinem 8erftö>

rungSroetfe, toaljrenb bie 3Jtutter ben {leinen Siebling über ben gerben SBetlufi ju tröften fudjt.

Der 'Bater Ijat ijjm £>elm unb ©äbel gelauft.

@r füllte ftd) fo recf)t als ein Heiner SBaterlanb«*

»erteibigtr. ®ie fe^lenben ftranjofen Ijat bie

(8)

520

Sßuppe etfc(jen müff;n. Unb nun liegt fie ju ben güfsen beS tapferen gelben. äBarum ift alfo ^ängcljen ein ^uppenmörber geroorben?

Söeil ihm ber 93ater bic 'IBaffenrü'iung getauft ljat. 35a fehet, roie bibeutungSooH bie Spiel- fachen ftnb, unb roie fef>r eä barauf antom-nt,

richtige Spielfadjen für bie ßinber ju roaljlen!

3)a«$inb mu| fpielen, ba? Spiel ift iljm Sebenä-- bcbürfniä; aber auch bie Spiele ber $inber müffen tiberroadjt toerben, roie unä unfer heU:

tigeä »ilo li'ljrt

einzige Später mtfer.*

« f f t e f y e tatholifdfje grau roürfce auf fed^ä bis W ac^t SOBo^en roöehentlidfj einige Stunben Itng ftd^ einem guten Söerle roibmen, baä roeber Slrbeit nocij ©elö erforbert?"

®iefe 2lnjeige int Sageblatt einer größeren Stabt laä grau SRofalie jufäüig unb lachte t>eü auf. „3}aä roäre etroaä für unfereinä, baä genug ßangetoeile hat, aber an ©elö auch (einen ttberflufi. SOBoUen einmal feljen." ®amit fefcte fte fiel) an ben altmobifchen Schreibtifch unb fafete iljre gufd^rift an baä Slatt ab, rootin fte ftch naclj Umftänben lierbeijulaffen erflärte. ,,3lber Notabene," ^atle fie baju gefd&rieben mit lräf=

tigen S^gen, „eine 23dftunbe barf’ö nicht fein;

auf berartigeä oer^ic^te idfj."

( | ®ie ledere Semerlung fah ber grau 9to falie ganj ähnlich- ®ie SEßitroe, roelche fo oiel hatte, bafe fte eben leben tonnte, galt alä „grei geift". Sßon ungläubigen ßltern auä ber 3«*

beä Sofepljiniämuä ^erftammenb Ijatte fte einen pmftonierten Dfftjier geheiratet unb nur bann erft redjt ber Äirche entfiembet roorben.

©otteäbienft unb ihre Gfjriftenleljre roaren 3lo- mane unb 3«tfd[)tiften, roeldjje jroar prächtig auä=

geftattet, aber burdjj unb burch mit Unglauben unb feidjter Sßeltmoral gefättigt unb oergiftet roaren. $om öeten hatte fte längft alles »er geff’n; .bie flirre hatte fte feit ^a^ren nicht mehr innen gefehen. Gsinmal, baä fagte fte offen, hatte fte oor langer 3*it beizten rooHen; aber ba roar fte in folgen Streit mit bem £errn Pfarrer getommen, bafj oon einer eigentlichen Seicht unb Slbfolution feine Siebe mehr fein tonnte; roaä fie ihm aber noch oiel übler an^

regnete alä bie 33erroeigerung ber Soäfpredjung, baä roar, bafe er ihr gefagt hatte, fte müffj fid) eben beffer unterrichten in ber Religion, benn hierin fei fte burefjauä unroiffenb. 35aä roar ein Trumpf geroefen, ben fte nie oerrounben halte, unb feitbem ^atte fte bie Äirc^e gemieben. ®aä roar grau Stofalie.

hk» * 3lm anbern Sage Hopfte e8, unb eine Sßerfon trat ein mit bem geftrigen 33rief oon grau 9iofalie in ber §anb.

„®enn baä feine $ü5in ift," badete grau 9tofalie beim erften Stnblicf ber (Smtretenben,

„fo roitt ich « ne

Un> fte hatte richtig oermutet.

9iadjbem bie grernbe ftch gefegt hatte — fte roar feljr ärmlich unb einfach getleibet — , berichtete fie fo^enbeä: Sie fei im begriff, auä bem Subentum, bem fte bisher angehörte, auä»

äutreten unb bem ci^rifilidjen ©lauben ftch anju>

fchltefeen.

„Unb ba foU idjj am (5nbe gar ihnen Unter*

rieht geben?" unterbrach fie grau Stofalie rafch;

„ba bante ich. 3$ 6in bekanntlich unroiffenb in biefen Sachen unb liebe auch 9ar n>c^t» baran ju benten; roenn ich mir ben Äopf jetbrec^en unb bie 3e*t anftänbig totfchlagen roiH, bann rorifj ich noch anbereä."

@troaä bet» offen hatte bie junge Israelitin bie Sprecherin angeraut; mit tiefer Betrübnis ruhte ihr buntleä, grofeeä 3luge auf ber 6t>riftin, roelthe in folcher SBeife fie empfing; bann aber erroiberte fte: „3 ^ mochte geroife nicht läftig fallen; auch ^a!^e ® 'e n*(^t beläftigen rootten, mir Unterricht ju geben. 3 ^ bereits beim §ertn Pfarrer angemelbet, unb ber ha*

mich an ben ölten §errn Saplan geroiefen, bamit er mich unterrichte jur Saufe. $er §err Äaplan hat mir bann befohlen, in ber 9Bocf)e oiermal abenbä ju tommen, roo ich allein 3**1 ha6f( hat aber babei bie Sebingung gemacht, baf? fi<h mir eine ©etannte ober SBerroanbte anfchlie^e, roelche mit mir ber Stunbe anjurooljnen hat. 6r fagte, ohne baä roerbe er ben Unterricht nie unb nimmer erteilen; benn er fenne meine ©laubenägenoffen unb ben 3orn berfilben, roenn i<h chriftlich roerbe, unb ba müffe man ft^ jum oorauä gegen alle Serleumbungen unb üblen -Jiachreben ficherfteBen.

Unb baä gefchehe am beften baburch, baf} eine unbeteiligte britte ^ßetfon bem Unterricht anrooljne.

®iefe tönne bann ftetä bejeugen, roaä alleä ba gefproetjen unb oerhanbelt roorben fei." 5?un habe fte, fo fdjlofj bie junge Qäraelitin, bei ihren Scannten gefragt, allein umfonft; ein S3äädjen(

auch iäraelitifch, roäre mitgegangen, aber bie

5lu 8 Äümmel, STböent&il&er. Vertag ber ^erber’fchen ®ertagä-®uchhanblung in 3 rei6urg.

(9)

©Item beäfelben hätten eS nicht geftattet. Unb fo fei fte auf ben ©ebanten getommen, bie Sadje ju inferteren.

„S ie fdjeinen aber nidjt oiel ©elb bafür übrig ju haben," bemerfte feljr offen grau Stofalie.

„3Jch bin fehr arm,“ roar bie 9lntroort beS aJläbd^enö, unb arbeite in einem öettfebern;

magajin; eS ifi mein Cjcfparnis ocn biefer Sßoc^e geroefen, roaS mich bie älnjeige im Slatt ge=

foftet hat."

„einfältige Sdjroärmerin!“ backte grau SRofalie; laut fügte fte an: „Unb bann haben Sie mich hereinfatlen laffen auf 3 h « fc^Iaue Annonce, ffienn ich baS geroufet hatte!"

„0 liebe, befte, gnäbige grau, fpre<$en Sie nicht fo!" bat jefct baS Söiäbchen mit rüljrenber

©ebärbe; „ich bin arm unb habe nur baä ein-

$ie beutfdjcu Äatfj

K

ein Sanb ift uns CS^riften fo heilig roie

^Saläftina, roo ber §eilanb baS (SrlöfungS roerf ooH6radhte. ®iefeS Sanb bat ih»n baä Srot für ben Xifdj gereicht; bie gclfen haben ihre Quellen geöffnet, feinen ®urft ju füllen;

bie Slumen haben ftd) ju feinen güfjen geneigt, bie Säume haben ihre grücf)fe ihm gereicht. ®ie Süfte bafelbft haben fein $aupt umfpült, bie Serae ftnb fein Jhton geroefen, auf ben gluten ber Seen ift er geroanbelt. 2WeS hat er erfüllt mit feinem gottmenfdjlichen Seben, mit feinem Seten unb feiner Siebe ju uns. 3jft biefeS Sanb beSbalb nicht bie henlichfte Reliquie, bie roir be^

it^en? SSenn ber Saum beS ©eroanbeS unfereS grlöferS Söunder roirlt, fönnen roir es auffaHenb finben, bafj äBunber ber Siebe unö (Stbarmung über jene fid) auSbreiten, roeld^e biefe 9teliquie unfereS ©rlöferS, feines hl- Sanb, lieben?

Unb boch roar eS bis je£t nur roenig, roaS roir beutfche ßatljolifen im hl- Sanbe als unfer (Eigentum bejeidjnen tonnten. 3a, bis jum Sahre 1884 befafjen roir gar nichts im hl- Sanbe, fo bajj ber öfterreidjifche ßonful, ©raf (Sabaja,

fc^reiben topnte:

„® er tatholifdje $eutfcl)e ift h i« im ocUften

©inne baS SBort aifdjenbröbel. @r betet ftiH unb anbachtSooH, befc^eiben unb ft$ nit^t oor-- brängenb im $intergrunb, im SBinfel unb feufjt höchftenS, roenn er hört, roie allenthalben in allen Sprachen, nur in fe in e r nicht, baS lauttönenbe Sob anberer Nationen erflingt."

©nblich ermannte ftch auch baS latholifche

®eutfchlanb. 3 ’’1 3 ahre 1884 rourbe ber 93a*

jige ©Iücf, getauft ju roerben; h^f™ £>e »««»■

öaju! Sie foBen ja gar nichts tfjun, als bie wenigen ©tunben opfern unb, roenn baS 3hnen nicht ju oiel ift unb ©ie ftch meiner nicht frönten, mich Jur Saufe führen unb bem oerachteten 3uben>

finb ^atl)in roerben. D ich bitte ©ie barum unb roerbe mein Seben lang banfbar fein!"

roieberholte baS TOäbcljen.

grau Stofalie tonnte ba bo<h nid,t roiter*

fteljen. „Weinetroegcn,“ fagte fte, „ ich roill S ie begleiten unb bem Unterricht anroohnen. Unb auch Shre 55atl)in roill id) roerben, aber Notabene, auf ein ©efchent brauchen Sie nicht ju fpccu*

lieren. Unb roährenb beS Unterrichts bitte ich mit aus, bafj ich fttifen batf ober etroaS lefen, toaS mir gefällt."

Oortfcßung folgt.)

jlifeit in Sßuläfttna.

läftinaoetein gegrünbet, unb es ift ethebenb, ju lefen, roaS burdj beffen rafttofcS Streben bis heute erreicht ift. ®ott oor ben Shoren 3eru»

falemS, nahe am s]}iamiHa=Seiche, roo einft ber Prophet 9»faiaS bie grofsen SBorte auSgefprodljen:

„Stehe, eine Jungfrau roirb empfangen unb einen Sohn gebären," bort fleht jefct unfer beuifcheS ftofpij mit Schule unb Spital. SDort an bet Stelle ber größten ^tophejeiung beS alten Sun»

beS befi^en roir Jlathcltfen einfchöneS eigenes

§eim. $n bem nahegelegenen fiubebe, roo baS alte (Smauä lag, haben roir eine eigene, 31/»

$ettar grofje sRebfolonie. (SS ift ber ißlafc, roo ber (Möfer nach feiner Sluferftehung ootüber»

roanbelte unb feinen ängftlichen Jüngern, bie ihn nicht erfannten, bie hl- Schrift auffchlofj.

e s ift oieüeicht recht nahe bort, roo bie jünger, als ber $err &um ©ehen fid) anfehidte, flehten:

„§ett, bleibe bei uns, benn es roill älbenb roerben!"

gerner am gufje beS SergeS Äarmel, am Rüftenpla^e $aifa, roo unfer Äaifer unlängft juerft baS heilige Sanb betreten, haben roir tin beutf^eS Jpofpij mit großen ©artenanlagen. ®ort roeilen Deutfche Schroeftetn, Sotromäerinnen, unb roalten in felbfllofer Eingabe ihres fchönen Se^>

rufeS echt chttfUicher «Räd^ftenliebe. ®ott be*

grüßte ber Sorftanb beS §ofpijeS ju Sabgha, 9iettor S i e o e r , unferen^aifer unb erhielt au^

taifetlidhem Wunbe bie guft^erung feine« Sdhu^eS.

Unb bann am SiefclingSaufenthaltSorte unfereS ßrlöferS, am See ©enefareth, haben roir ein beutfcheS $ofpi} mit Sdhule unb Ötonomie.

(10)

522 -

IDiefe -Jlieberlaffung „Sabgha" fte^t auf ber Stelle beS alten ßapharnaum, roo ber $ert fo- gerne geroeilt, roo er au# na# feiner 2luferftefj;

ungjuSßetruS gefprodfen: „JBeibe meine Sämmer, roeibe meine S#afe!"

Slü biefeS f#öne ©gentum hat ber $aläftina=

»erein beutf#er Äatholifen — je$t S e r ein oom ^ei l i gen Sanbe — binnen 14 fahren erworben, aufgebaut, eingeri#tet unb ju ben f#önften $eimroefen auf he'l'9 er @M>e urnge*

f#affen.

®aju ift nun bie S#enfung beS JtaifetS getreten, Dormitio. ©8 ift bie S t ä t t e , roo ba8 §a u8 ber a l l e r f e l i g f t e n $ u n g = f r a u 9Jlaria geftanben, roo Söiaria n a # bem S ob e beS $ e r r n geroohnt unb f päter in bem § e r t n e n t f # l a f e n ift ( D o r m i t i o B. M. Y. genannt ).

Ü6er baS ©tunbftüd felbft f#reibt bie

„ßöln. SolfSjeitung“ :

Stuf bem Serge Sion, btefer altehtrottrbigen Stätte, roo ft# ba8 Seben ber elften Stiften entroicfelt ^atr roo bie großen $halfa# £n b<*

gußroaf#ung, ber ©infe^ung be8 \)l. 2lbenb‘

ntahleS, bie <5rf#einung be8 aufetftanbencn @r>

löfetS, bie Senbung be8 1)1. ©eift?s unb ber SEob ber hl- 3-tngfcau ft# ereignet haben, ftnb

nun roieber Äatljolifen anfäffig unb jroar bie Äatljolifen ®eutf#lanbS. Sußcrbem beftfcen nur bie f#iSmatif#en Armenier no# auf bem Serge Sion ihre befannte &it#e, roel#e jur ßtinne*

rung an bie Seibenfcna#t be8 (StlöfeiS (Serur<

teilung unb ©eißelung) erri#tet rourbe. Sonft ift feine #riftli#e ßonfejfion auf bem Serge Sion anfäffig. ®afc SDotmition genannte ©runb*

ftüd ift ein elroa 20 3Ir großer, mit SHauern eingefaßter $lafc, ber ft# teils auf bem $ügel Sion, teils an btffcn 2lbl)ang h*n etftrecft. Gr flößt, roie bereits mitgeteilt, unmittelbar an bie 3ieffe ber im 14. ^unbert »on ben §tan*

jisfanern eiridbteten ®oppeHir#e, beren no# er»

haltene jroei SJäume h«ute als Gönaculum (älbenb«

mal-'Saa'O bejei#net roerben. Gs unterliegt nun feinem groeifel, baß bie Segeifterung bet Äatho*

lifen in ®eutf#lanb, aber au# ber in ben anbern Sänbern biefer jefct fo glüdfli# roiebetgeroonnenen Stätte jugcrocnbet roirb, unb baß bie 9Jiittel in rei#li#em SBfaße gefpenbet roerben, roel#e jum Sau einer roütbigen Äirdte foroie ber nötigen

©ebäube etforbetli# ftnb, roo bann bie gröm»

migfeit ber Sßtlger in Stftufalem — hcffen*K#

au# unter glüdli#er Setljäliaung bc8 beulf#en fit#li#en ÄunftftnneS — fi# mä#tig roie faum an einer atibctn Stätte entfalten roitb.

(@$lujj folgt.)

kleine

('Jlcftbtctf B e tte t» . >

gin Perk btr^görmhrrjighrit.

Y^or Iurjem fuhr ein junger Saienbruber aus V ' bem Drben beS hl- granjiefuS oon Utbino na# 9Jom. 3n galconara bei Slnfcra roar längerer Slufentfjalt. §ier gefeilte ft# eine größere 3lnjaf)l oon aus 3lfrifa jurüdgefehtten Soloaten h'nju, bie ni#ti SeffereS ju thun roußten, als ben grater, bet ruhig tn einet Gde faß, in ben gemeinften SluSbrüden ju oerhöbnen.

D a berfelbe f#einbar ni#t bie getingfte 5lotij oon ben Flegeleien nahm, etbreiftete ft# ein gtloroebel, ft# ihm }u nä^rn unb ihn roieber=

holt anjufpudfen. Der grater etlrug au# baS, ni#t ohne jebo# bem gelöroebel Sorfteüungen über feine Hoheit ju ma#en. 3n bemfelben 2lugenblide betrat ein $auptmann ben 2Barte=

faal. ®er grater, ber benfelben feft anfah, glaubte ihn ju Jennen unb nannte ihn bei feinem

I tarnen. @r etinnerte ihn, baß fte ft# auf bem

j £#la#tfelbe oon Slbba ©atima getroffen, roo

| er einem gefallenen Äurier auS ber flompagnie

j beS $auptmannS $ilfe gebra#t. 35er $aupt«

tnarn etfannte in bet Sh“ 4 *>* bem atmen DtbenS*

mann einen ehemaligen Unteroffijier, ber ben afrifanif#tn gelbjug mitgema#t hatte. 3#n um«

atmen roar baS SSetf eines 2IugenblidS. 9laf#

fammelle ft# eine ©tuppe Solbaten bis jur 3lbfahttSftunbe um ben grater. ®er $aupt>

mann h>fN gelbroebel in ©egenroart beS gefamten ^ublifumS eine betbe Strafprebigt unb fteQte ihm ftrenge Seftrafung in 3luSft#t, bie ihm au# in 9iom ju teil geroorben roäre, hätte ni#t ber bemütige Stuber oHeS aufgeroanbt, non bem $auptmann bie Setft#erung ju erhalten, baß ihm ni#tS gef#ehe.

(11)

523

©inißc „ftevT*!" für'* SamUienie&e».

$ud) tin JHcrh’s.

T V r „93ab. ^Beobachter" fdjrieb feiner 3eit folgenbe beachtenSroerte ffiorte:

„Die Verbreitung ber fatljolifchen $reffe barf unb foü nicht bloä eine Angelegenheit ber SRebafteure fein; fte mufs oielmehr bie wichtige Angelegenheit jebeS Seelforgetö fein. Denn wenn rott eine weite Verbreitung Jatljoliidjer SBlätter erftreben, fo h a n ^ 1 eä A4 für unä nic^t um materielle ober gefc&äftlidje, fonbern um religiöfe I^ntereffen. Die Ölätter fönnen unb foHen ein öilfömittel fein jur Segrüntung ber Steligiofrtät beS fatholifdjen Sßolfe«, roie fte leiber heutjutage gar oielfadj für baä ©egenteil au«»

genügt roerben unb tljatfächlich zur (Snld^rift;

lichung unb (Sntfittlidjung beS 33oIfeS gar oieleS fcljon beigetragen haben. ® o h'« mürben mir wohl tommen, roenn roir ber unchriftlichen libe­

ralen ^ceffe freien Sauf laffen roürben, roenn wir ben Kampf gegen fte aufgeben würben, wenn wir ungeftört fte oerbreiten liefien?

wirb bodj wohl jebermann nid^t Baoon erft über=

jeugt werben muffen, welcher Schaben an Sau»

fenben oon Seelen ba&urdj oerurfadjt würbe.

2i5oUen wir alio bie un8 anoertrauten Seelen baburd) oeturfad^t würbe. SBoUen wir alio bie un§ anoertrauten Seelen oor ben ©efah*en *>e*

fehleren Vceffebefdjüfcen,wollen roir fte nicht gleich*

jeitig bem ’öeröerbniffe burch und)riftli<he @runb=

fä|e aohcimfaHen laffen, fo müffen wir beftdn big 'Bache halten ü6er bie d^riftuefeinblicfie ^ßreffe, tnüffen ihre Anfchläge beftünbig jutücftchlagen, müffen fte oerbrängen, fo oiel wir imftanbe ftnb, tnüfjen ihrem gutritt in Jat&olifchen Käufern nach Kräften entgegentreten unb baä fatholifdje SSolf nicht blofj einmal, fonaern fo lange, bis e« unfern SQBorten ©ehör fd>enft, bitten, mahnen unb warnen, bafj eS Jeine ürdjenfeinblidjen Sölätter in feinen §aufern bulne. Auf einmal werben wir ohne groeifel nicht aEeä erreichen, aber baS Sprichroort fagt: Der Stopfen höhlt boch nach unb nach ben Stein. Dafj Der Sibe raltätnuS nachher gegen uns ;u gelbe jieht, batf unä nicht befremben unb abfchrecfen. 2Benn man ben 2Burm tritt, Jtümmt er ftch, unb bie

--- ( « a i b t u d oerbetea.)

Schlange ziftht auf babei. Aber bennoch ift e8 unfete Pflicht, gegen bie Schlange beS Unglau»

benä ju fämpfen. (Srmüoen roir alfo bodj ja nicht, legen roir bie Sßaffen nicht nieber! 2Benn roir nur einen einjigen Schritt oorroärtä fommen, fo ift unfete 3Jlühe fd^on belohnt."

P a h rljtit unb giigc.

D

er berühmte Äanjclrebner P. Abraham a Sanfta ßlara, bem fo mancher Kernfpruch ju oeröanfen ift, rebete einft über SBahrheit unb Süge unb aufsette ftch babei alfo: „D ie Süge ift ein Kinb oornehmer Sltetn ; benn ber Sätet ber Süge ift ber gütft ber ginfterniä. Datum roitb bte Süge, fobalö fie geboten ift, aufge»

nommen unb gehatfchelt unb grofigejogen unb macht oiel ©lücf in ber 2M t. Die Sßahrheit ift bagegen ein ginbelfinb. Söenn fte einer finbet, ber mufj ftch abfonberlich hüten, zu fagen, bafj er fie gefunben unb angenommen habe. — Die Süge geht fein fäuberlich einher, tragt eitel Sammet uno Seibe unb golben ©efchmetö unb Sterne auf bet Stuft. Die SBafjrheit aber geht fran! unb frei einher. — Die Süge trägt er»

fchroinbelte $:achtfleibet unb ba8 ^fhfter ber Schminfe. Die SBahrljeit aber, roenn fte recht ift, ift ftetä ohne £jut unb ffllänteldjen unb un>

gefchminlt, fein falfcheS §aar ift an ihr, fte beifst mit ihrem eigenen 3 ahne un^ leibet feinen SchmudE. — Die Süge roitb oft oon ben ©rofjen Zu ©afte gelaben; ber äBajjrheit aber fefct man öen Stuhl oor bie Shüre. — Die Süge ift roie bie Suft; fie bringet burd) bte Sdjlüffel»

löcher unb genftetrifcen, unb gegen fte hilft fein Siegel noch Sd)lo&; bie ffiahrheit aber bringt feiten burch- ® ,e 2üge ift roie eine Schlange;

boppeljüngig friecht fte am 93oben unb häutet ftch. Die SBahcheit aber hat eine zroeifchneibige Sunge unb tragt bie eigene $aut za ÜJiatfte.

Die Süge roiU herrfdher», aber bie ffialjrheit roiH öienen. D ie Süge ift biegfam, aber bie Sßahr- heit ift fpröoe. 3BiH btr bie Süge roohlthun, fo titelt fte bidh; foU bir aber bie SBahrheit wohlthun, fo thut fte bit weh."

(12)

Merlei. t>

$tmtittnü^iges.

@ in f a d) e 3 W ittel g e g e n i i b l e 9 l u 3 * bünftungeu. SDtan gtrfdmeibe s\uet obev bvet ftintänglicb große 3'üiebeln unb fteHe fie auf einem jeHer auf ben Boben beS ©ccnad)3. ©ie sieben in unglaublich furjer 3eit «He übten 2lu8bttn*

ftungen in bem Äranfenjimmer u. f. ro. an fich uub finb jcbenfaüS ben üblichen Räucherungen oorjujichen, welche bie übten ©eviidie nur Der*

berfen, aber nicht vertreiben. 'D?au foüte bie 3'üie»

betn alte fed)3 ©tunbeit wechfeln. ©chon bie alten SgWter wetibeten bie .Sroiebelit *u biefctu Bwede an, unb im sJJ?i>telalter galten fie als ein ^aupt*

mittel jur Verhütung ber 2lnftetfung bei ber 'ßeft unb anberen ©cuchcn.

|enkfprüd)c unb febrnsregeln.

S e r 'Jlvbtit © ürb’ ifl Iridjt Unb fdjwer btt S aufe« i'aft;

9trbeite, sag t>u m it S i r felbft ju bauten bafit

9!u r ba« i$ro’ge tann baS Sw ig e fd)müden,

©cbengtaiij roeKt ju r öergeffenbeit.

f f la i bie 3 e*ten breefitn unb erbnlden, 3 ft gemein fiir bie UttjJerblic^tcit.

feitbfadjen S a n ! ber lieben M u tter Ootte« für große

$itfe im ©tubium. 8 . 33. in fjr. — Kaufeubfaiten Siant ber lieben SKutter ®otte8 Don SourbeS für ®e*

freiuitg Bon einem öetben. '2t. B d). — Saufeubfadjen S a u f unferer lieben g ra u oon SJourbeS unb bec immer«

wäbreuben $itfe unb te r bt. ftam ilie, burd) beren ftüvbitte in einer fcfyroeren Äranff)eit geholfen rourbe

® . in ® .

<§rbrtsfinpfcl)lungcu.

(Sine ftrau in großer ©ebrängni« bittet um bret

©ater unfer. — 3«h bitte berjlid) um ba« ®ebet ju (Sfyren be« Ijf. §erjcn« 3fefu, 'JKariä nnb 3ofef, ferner jum t)I. ’Xntontu« oon '}3abua unb tyl. flloijftu« in einen«

feljr febweren Anliegen, slß. in ©.

ia tftl.

® a r feiten ein« mit ift, 5So ba« m it 'JW nicht ba i f l;

@o febr’« mit f gehaßt ift, S ä bcct; bei manchem ju (Saft ifl.

£nfiöfung bts Hiitfrls in Ar. 48:

Säermut.

Srw b ilb .

©eibe fdjaben ftef) felbft: ber ju öiel oerfpric^t, unb ber §u vuet erwartet.

S in ® ift, reelles nid)t gleich wirft, ifl barum tein miuber ge*

fährtic^e« ® ift.

$i)m güdjertifd).

©tubienfalenber für tatbol.

£ 0<hter t)öt)erer öebrauft&tten für ba« 3 ahr 1899 »on fjam ann.

(Stuttgart, Vertag ber 3 of. SHotb’*

fdjen ©ertag«buchl)aublung. 'JJrei«

geb. 50 '£fg.

9?acb Jn lja lt unb ?lu«flat«

tuug gleid) empfehlenswert.

(Ejcbttstrjjürungen.

S a n t bem f)t. Jlntoniu« unb

ber aflerfeligften Ju n g fra u üftaria uub bem bt. 3 ofef für eine glücf • tiefte Operation. S. ®. — S a u *

•tratitroortlicbtr SRcbafteur: ®. Cautenfcfttager in Äug*fmrg. — ©erlag ber 8. ©cftmib’fdjen ©erlagt

®u<Manblunfl in Stua«bura A 34. — ©uebbruderei ber 3oi. Röfel’fcben ©ueftbanbtuna in »empten.

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