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Die Katholische Familie. R. 7, no. 41 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3 H u f t r ir t e tD o c b e n fc f y r if t f ü r fa tfy o ltfd ]« ? T o l f ,

lns8<|onbcrc für bie ^crcOrcr ber ßf. ^famifie unb bte ISlifyrtebev bct> oon '^'avd £co XIII. cingefüljrfott ____ Iftetctns ber d)tifU‘. gforoifien ;u (£l)ten bet l?C. giamitie ooit jftajaretQ“. '

Äafl#butg, ©onntag ben 9. Oftober 1898.

B

^ .e r t t * ° Ii f * e ßam itie" erfctjrint wöAeirtlid), 16 ©eiten ftarf; ^ rei« t)tertelid^rtß mit ber Beilage gute Jtt n b “ nur v t ß * ; bei bireftera ^articbejuq billifler. «He $oft«<Sfpebittonen unb $ud)!)anbluußrn nehmen JBefteUiinaen an. Jeben i)onnerfla|

__________ ftirb * o l © latt auögegeben unb öerfenbet. -- Onferate: bie ein saitig e ’^etitjeile ober brrrn Uta um 25 ^fg.

ßtrcfjltrfjer SSorfienfafettber.

©o nntag, 9.Cftober. 19.Sonntag nad) ^fingftcn 3)ionöfiu8, ®ifdjof unb äKarttjvev, t 272. ?(bva<

bant.

SW ontag, lü. Cftober. Svatij »on SorgiaS, Scfuit, t 1572. ©ereon, SWavttjrer, t unter Sftaifev üRoyimicm. s13aulinu§.

£>ienf}ag, 11. Oftobcr. ©ermatt, ©efenncr, + 774. gfirminiuä, Öifcfeof, + 553.

23?ittw od), 12. Dftobcr. $anta(u8, ©ifd&of unb ÜKavttyrer, t 451. SWoyiuiitian, ©ifcbof unb SWnrtDrer, t 303. 9Balfrieb, ßtübifcbof, t 709.

$ o n n e r ft a g, 13.Dftobev. ©intarb,Siönig,11066.

Eotmann, 9ftartUrer, t 1012.

S r ei ta g , 14. Oftober. Saliyt I., vJ3at>ft unb 3Kavtl)rer, t 222. SBurdjarb, Sifcbof, t 752.

© am flag, 15. Dftober. jfjerefia, Drbenftifteriu, t 1582. ©eberuä, 50ifd)of, t int 5. 3abv=

Ijunbert. Sluvetia, Jungfrau, t 383. 2bef(a, tbtiffin.

U eu njcljnfcr §o n n tiu j ttadj J Jfin g |!fn .

|9(ad)bru<t »ertöten, j faangeltnm ; 9*om stoßen S>od)jeit8maljt.

Diaitt]. 22.

T*Sie Äirdje fjat an ©teile be8 ©amftagS ben

©onntag als Ja g beä $errn eingefe^t.

®a8 heutige Soangelium bietet unä älnlafj ju ber grage, roie mir ben ©onntag feiern follen.

2Sa8 ift bas grojje $odj}eitämaf)I, ba8 ber Äönigefofyn bereitet, unb ju bem er Gsinlabungen ergeben liefe? G« ift bie fyeilige £ird)e mit all ifjren reichen fjimmlifdjjen ©ütern. $ort l)at ber

§eilanb all feine ©ilttr, feine ©nabe unb SQBaljr*

Ijett niebergelegt. Unb ein rcd)leä Äinb ber Sirene fifct gleidjfam immer an ber »cHbefefcten

$afel. SBenn es junger leibet, ift e« feine eigene ©d>ulb. @8 braudjt blofj jujugreifen, um ftd) überreid) ju fättigen. Sefonberö aber ift bie« ÜJlafjl bereitet im ©otte&ljaufe. ®ort roirb bie göttliche äßafytfjeit oerlünbigt; bort roirb bie göttliche ©nabe gefpenbet; boit roetben bie ©ün»

ber reingeroafefjen; bort erneuett ber $ei(anb fein gnabenreii^eä Dpfer, baä er einft auf ©o[*

gat^a bargebradjt; ba ift baä ^eilige Dpfetmaf)[

bereitet, burd^ reelle» unä feine grüßte juge»

roanbt roerben. 2Bol)l begreifen roir eS befe^alb, tajj bie Äird^f, roelc^e in Grrgänjung be8 gött=

licken ©ebote« ber ©onntagSfjeiligung angeben roiH, roie roir ben Sag beS £>errn ^eiligen foUen, gebietet: „® u foUft alle ©onn= unb Feiertage bie Ijeilige TOeffe mit Slnba^t ^ören."

(2)

Wittelpunlt beS (SottcäbienfteS ift, folange eS Religionen gibt, ba8 DPfer 9eroefen* ® ’e Reiben fchlachteten ih«n ©öttern Opfer, oft überaus reiche unb fojlbare Opfer, um ihre $ul»

bigung auSjubrücfen. 3Srael braute nach au«*

brücflic^er göttlicher SBorfchrift jahlreiche Opfer.

Selten ging ber Stauch, ber t)om Sranbopfer*

altar emporftieg, au8. 3mmerfort brannten bie Opfer, teils im tarnen beS ganjen SBolteS, teils oon (Sinjelnen bargebracht. So ift auch für uns ber ®littelpun{t, baS $erj beS ©otteSbienfteS ba8 Opfer. Unfer Opfer ift ber menfchgeroorbene

©otteSfoljn, melier in unenblic^er (Marmung ftch im blutigen Sobe für uns jum Opfer braute.

2)aS i) l Äreuj roar fein Opferaltar. «jSriefter unb Opferlamm war er felbft. Unb ba8 Opfer»

feuer, in roeldjem baS Opferlamm oerbrannte, roar feine flammenbe Siebe. 0 heiliges, roelt=

erlöfenbeS Opfer, roie preife ich bidj! 2BaS roären roir ohne bid^ ? 3lde Opfer beS alten SunbeS ftnb nur fd&road&e 'Borbilter oon biefem roaljren, göttlichen Opfer. 2Bie ber hofje Sirdj5 turm, roenn bie Slbenbfonne i^re golbenen Strah­

len auf ihn fenbet, roeitljin feinen Schatten roirft, fo bafj man am ©rbboben bie himmelragenbe ©e*

ftalt abgebiloet fehen fann unb oor ftch h'«s blicfenb bieS Sdjattenbtlb eher fteht als ben fdjönen Sau felbft, fo h<*‘ *>a8 himmelragenbe Opfer am Äreuj, oon ber Sonne ber göttlichen Mroifjenheit beleuchtet, feinen Statten roeitljin in bie 9)tenfdjengefchichte geroorfen, fo bafj bie SDienfchen in jaljlreichen SSorbilbern feine ©eftalt flauen fonnten, lange beoor e8 in feinet hei5 ligen unb fruchtbaren ffiirfiamfeit ftch oor ihnen oolljog. aiber roenn ber Schatten auch baS 33ilb in allgemeinen Umriffen jeigt, es ift bocfj nur Schatten unb IjJt feine Sebeutung nur in feiner Sejieljung jum abgebilbeten Sau. Unb fo ftnb alle Opfer beS alten SunbeS nur Schatten^

bilber be3 einjigen roahren, gnabenfpenbenben Opfer8 auf ©olgatlja. ®a8 roar ber heiltgfte äugenblicf ber ganjen ffieltßefchicljte, als Her jfteilanb am Jtceuje baS grofje ffiort auSfpradj:

„68 ift ooHbracht." 6s ift oottbradjt baS hei5 lige Opfer. @8 ift ooH&radjt baS ffiert ber Srlöfung. Sie ift für immer erfchloffen, bie

©nabenquelle, roelche fortftrömt in’S eroige Seben.

0 ©olgatlja, bu ^eiliger Serg! 2Bo ift ein Serg bir gleich? Safe anbere h°<h *<«*> fto!i baS £aupt in bie äöolfen erheben, lafc anbere ftolje Surgen tragen, lafs anbere glänjenbe gern=

ftchten bieten; oor tir müffen fte alle ftch beugen!

$ u ragft mit bem auf bir aufgepflanjten Rreuje bis jum &immel. Stuf bir prangt mehr als eine ftolje S u rg ; auf bir fteht bie Himmelsleiter,

bie uns ben ffieg ju ©ott ermöglicht. 93on bir fchaut ber Slidf rücJroartS jum Seginn ber SDtenfdhengefehlte, roo bort im ©arten baS Stammpaar ben tiefen gaU that, fchaut oor»

roörtS bis jum ßnbe ber feiten, fchaut einen burdj bie geilen ft(§ ergiefjenben reifen ©naben>

fhom, oon bem bie ©efdjledjter fchöpfen, bis

©olt ben Sorhang oon ber ÜJienfc^engefd^ic^te fallen läjjt, fo bajs baS Stücf ju @nbe ift. Unb roeldjeS ifl biefer Strom ?

®ie Duelle auf ©olgatha fonnte uns roenig nüfcen, roenn fte blofs Duelle geblieben roäre.

ffiie roeit liegt ber ©olgatha oon uns entfernt? Unb roie roeit tücfioörtS in ber 3 “ t liegt bie $ar>

bringung beS gottmenfglichen Opfers? @S mujjte u n fe r Opfer roerben; e8 mufjte fich jefct in unfern Sagen, es rnufs ftch h'fC oo* unfern Slugen ooUjiehen, bann ift e8 erft in ooHent Sinne unfer Opfer; bann ift es erft ber Wittel*

punft unferS ©otteSbienfteS, bann ift es trft für uns bie Duelle, aus roelcher roir fchöpfen fönnen.

®ie Duelle, bie auf ©olgatha entfprang, fo roeit oon uns, mufjte ju einem Strom roerJen, ber äße 3eiten Durchbringt, ber ju allen Nationen gelangt. Unb bie üßeisheit unb Siebe beS $ei>

tanbeS h<>t ein Wittel gefunden, bieS ju erreichen.

68 ift baS heilige üBiefjopfer. 3*n hl- Wefeopfer roirb baS Äreujopfer unblutiger SBeife erneuert bis jum Snbe ber Seiten. So roirb ©tlgath«

oerpflanjt über bie ganje 6rbe. So roirb c8 errichtet in jebem fatholifdjen ©otteShauS. 0 lieber Ghrift, mit roelcher Sfjtfurdjt mufet bu in beine ßirche eintreten! Sieh nach bem 3lltar

®ort ift ©olgatha. Dort opfert ftd; ber $ei*

lanb immer auf’S neue. ®ort fprid;t er immer roieber: @8 ift ooHbracht. „$ r ftarb au8 Siebe für uns Sünber, noch hel^ er ’S Äreuj für uns empor." Vielleicht h“ ft bu fdjon oft gej bac^t: ©enn ich bodb auch mit SJtaria unb Johannes am $ufse beS 1)1. ßreujeS hätte ftcljen unb bem Opfet beS §eilanbe8 beiioohnen Iönnen! 3<h oerftehe biefen fiSunfdj, unb ich toürbe mich roun’

bern, roenn er in einem chriftlidjen §erjen nie*

malS erroachte. SBohl, er fann erfüllt roerben.

§öre bie Stimme ber Äirche! ^omme jebert Sonn- unb geiertag, unb, roenn e8 bir möglich ift, auch roährenb ber 2Boche in bie ßirche- 3Bohne bem h^- Opfer bei! Unb roaS UJiaiia unb Johannes hatten, baS h“ f* bu auch- ® cn

§errn, btr fich oor beinen lugen für bidj opfert unb bir bie reiche ©nabenquelle immer roieber erichliefet, bie bort auf ©olgatha entfprang. Seh|c nie unb lafe eS nie an ber 3lnbacht unb Siebe fehlen, bie einem foldjen Opfer gebührt! Stirn«*

auch r{(^t oft te*l ant Opfermahle ber h^- ^ om*

(3)

431

wunion! Unb roenn bie roitflid^e Kommunion bir nidjt möglich ift, oeifäume nie, fie burch bie Seiftige Kommunion ju erfe^en! ffiie tljöri^t wäre ein hungriger, roenn er 6ei ootter Üafel beß §unger8 fterben rooHte! 3öie tfjörid)t roäre ein

®ürftenber, roenn er bei reicher Duelle fid^ oer*

fc^mad^ten liefe! Du fei nicht tf)öric^t! Komm, bete an, ifi unb trint unb nähre beine «Seele jum eroigen Seben!

$ e v SS blttbt in ©ottej ®arten Sin Äranj, gar buftenb fein;

ßu pflegen tljn, }U «arten Sollft ©ärtnerin bu fein.

®er weißen SRofen ölüte 9J?it großer Sorgfalt pfleg’ !

®ie ®enmt im ©ernüte Stecht innig lieb unb bc9’'

®em SRädiflen Sieb’ erjeige!

'Diarieuä £l)mt betragt’!

Wiemal« Sein $erj ftd> neige 3u eitler ®rbenpradjt!

SRein fei bei« $erä, bie Seele, SBon aller ©ttiibe frei!

©eborfam bir ervoä^Ie,

®afj er bein giibrer feil Unb weiter finb im ffranje g-ünf SHofen blutig rot, 3n ibrem bunflen ©lanje Sie tünben Scbnterä unb lob.

D pfleg’ mit tieffien Sdjmerjen

®e« Ölberg« SRoienftod!

SMit Sfcränen aui bein fcerjen 2Baf<b’ Sbrifli blut’gen 9tod!

O t o f C f lft t tt tJ. (i(o(J)»ta« tnlilii.) 9!icbt lüflent fei bein Sinnen

9iad) träger 2Bei«J>lic^reit t

®ein ®enten, bein »eqimten

»erlang’ nacb ©itterfeit!

9iimm für bei ÖeibenS ®auer

©ebulb, ffirgebung fliö! .

®(it beinern ©ott in Srauer

©ei treujeSlieb bein 933itt’ I SRttn'finb aud) gelbe SRofctt flin firan^e angebracht;

$ro|} allem wilben ®ofen SSlüb’n fie in ft^önfler '^radjt.

®etn ©laitbe foH nidjt wanfen ;

£>alt fcfl ber Hoffnung Stern, Unb Siebe obne Sekanten Söring’ freubig ©ott betn fterrn!

Vereint wirft bu bann brobett (Sinft mit ber ©eil’genf^ar

@ott unb ÜJiaria loben, SBenn treu bie Arbeit war.

©ebarrlid) bi« jum Sttbe

^fleg’ beinett 9tofen!ranj!

Sann SDiutterlieb’ bel)ttibe

®i<b fdbmüdtt mit §immelSglanj.

%üt beit W ofcnfranjmouat

§urdj bcu iiofcnhrnni gcrctict.

^ e r Dftobetmonat roar roiebergefehrt, für ben gläubigen Katholilen unb jumal ben 33er»

eljrer ber aHerfeligften Jungfrau eine 3**t ber heilfamften 2tnbacht8übungen; roirb bcd) gerabe in biefem TOonate ber ©otte8mutter tagtäglich ba8 erhabene 9lofen!ranjgebet aufgeopfert. Seiber aber ift für bie ©pötter, bie $einbe ber Kirdfie unb ihrer ßinrichtungen biefe 3eit roieber teic^

an ©elegenljeit, ihre 33eradjtung gegen biefe er<

habene ülnbad&t lunbjugeben.

©o roar e8 auch in einer grofsen ^nbuftrie*

ftabt ber gaH. 2lm elften ©onntage be8 3Jlo=

nateä ^atte ftdj abenbS im (SaftEjofe „3um golbenen Söroen" eine 2lnjahl tec^t angefefjener Herren jufammengefunben. ®er ©egenftanb ihrer Unterhaltungen bilbete ba8 Slofentranjfeft, unb

balb roaren fpöttifc^e, ja, teilroeife fränfenbe Se*

mertungen am Sifdje allgemein.

(StroaS fpäter als bie übrigen traf ber gabritbireftor §ermer8 ein. S r nahm ^la^ am üfdje unb rourbe oon einem ber Herren begrübt mit ber 3lnrebe: „ffioher fo fpät? 3u»or ben 9lofenfranj ju @nbe gebetet?"

Kalten unb ftrengen 33lide8 fah $err $er»

merä ju bem gragenben hinüber. „SEBenn ba9 3hnen nicht angenehm fein foHte, fo fparen ©ie fich roenigftenö 3hre ^ämif^en öemertungen!

3ch achte ba8 Sofenfranjgebet unb roeif, roa8 ich oon bemfelben ju holten habe."

Sine Minute fpäter fa| §err §ermer8 nicht mehr am lifche ber ©pötter. ®r halte ftch an einen entfernteren Stifdh jurüefgejogen.

(4)

25aS hotte jene ©efettfchaft nidjt erroartet.

§err gabrifbirettor $ermerS roar etft feit einem falben 3ofj*e im Drte, unb bie $erren fyatten ihn fjinftditlich feiner Stellung jur Steligion ftets al§ einen ber ^rigcn betrachtet. Qefct roaren fie barüber eines anberen belehrt, unb tieS hotte feine Söirlung nicht oetfehlt. $ie ©efeUfchaft rourbe ftiöer unb Ileinlauter unb »erlief baS Sofal nad) faum einer Stunbe. §err £ermerS blieb, unb etlidje §erren, bie oorhin fein ent*

fdjiebeneS Sluftreten angeljört unb im ftiUen ge=

billigt Ratten, festen fid) je|}t ju ihm. Söalo waren fie in lebhafter Unterhaltung, unb äße oerurteilten ben Unglauben unb bie greibenferei, bie fid) heute int 2eben breit macht unb ftch nicht fcheut, baS §eiligfte ju oerhöhnen unb in ben Staub ju jiehen.

„$a, unb jumal ich fjobe “ He” ©runb, gerabe baS Stofenfranjgebet hoch ju fd^ä^en,"

nahm ber $abtifbireftor roieber baS'JBort; „ihm oerbante ich mittelbar alles, roaS ich &*« unb roaS ich f>eft$e." ®ie anberen §erren horsten auf unb baten ihn, bie ^Begebenheit ju erjäfjlen.

„$ a S !ann mit wenigen SBorten gefchehen,"

begann §err £ermerS. „Weine ffliege ftanb in einer fdjlefifdjen Stabt am öober. .^n meiner ^ugenb §otte eine fromme ßrjiehung gehabt unb blieb ben Reifungen meiner Sltern auch nach beren ^»be getreu, 2lber als ich rnünbig roar unb mein nicht unbebeutenbeS Ser»

mögen erhielt, ba nahm eS mit mir eine fd)limme SBenbung, ooHenbS, als ich *>ie Unioerjttät be*

jog, um mich mit djemifchen Stubien ju befc^äf- tigen. ®ort lernte ich gerabeju in ber Schule be8 Unglaubens, unb fo begann ich ©ott unb ber Äirdje ben kücfen ju roenben. @S mährte nicht langer, als bajj ich meine Stubienjeit ooH>

enben fonnte, fo hotte id) mein SSertnögen burd) einen leidhtftnnigen 2ebenSroanbel oerprafjt. arm unb entblößt oon allem !am i<h roieber in ber Heimat an. ü)ort fafete mich roilbe SSerjroeif*

lung; einen ©ott im §immel fannte ich nid^t mehr, unb fo gab eS für mich ouch fone 33<r=

geltung, feine eroige Strafe mehr. 3 # hotte ben (äntfdjlufs gefaxt, mein Seben burch Selbft*

morb abjufürjen.

©ebacht, gethan. 2lm folgenben Sage be*

gab ich mich 3U einer abgelegenen Stelle am tiefen unb reifjenben '.Bober. 3$ hotte mich beS EWocfeS entlebigt unb ftarrte in bie glut. 6s mufs fein, — jefet, — unb ba hielt mich eine unftdjtbare 9flacht jurücf. 2Sar eS baS@eroiffen?

2Bar es SBmgigfeit oor bem furchtbaren £obeS*

latnpfe ir ben SBeUen? 9ioch heute oermag ich

mir baruber leinen 2luffdjluft ju geben, flurj unb gut, ber 2lugenblid genügte, um mich Ju überzeugen, bafe idj nicht allein fei. 8dj hörtc J Schritte; gleich barauf teilte ftd) baS nächfte ©es

! 6üfch, unb heraus trat ein etroa jtDÖlfjä^rigeä SJiaöchen, auf öent Süden ein grofjeS öünbel gefammelten trodenen 9teifigS tragenb. 3n ben

§änben trug fte ben 9lofenlranj unb lief beffen perlen langfam burch &'e Ringer gleiten.

$>aS hormlofe j?inb hotte fofort mein 33or- haben burdjfdjaut. „Um ©otteS roiOen, 5D?ann, roaS ift eud;? — 2)aS bürft ihr nicht thun."

® a S Räbchen liefe baS §olj fallen unb lam auf mich äugeeilt.

,,3d) bin unglüdlich, — arm," erroiberte i<h bumpf.

,,'TSir finb aud) arm, fehr arm. Unfer SSater ift faft jroei 3ahre tranf geroefen unb int

»ergangenen SBinter geftorben; nun mufe meine SJiuttcr uns oier Äinber erhalten. 2lber roir beten fleifeig jum lieben ©ott unb jur ÜJiutter

©otteS, bie helfen uns. SBarum foQten fte euch nicht helfen? Sie fennen boch bas Sofenfranj*

gebet?"

bejahte; baS Äinb aber fuhr behorr:

lidh fort: „Unb S is beten eS boch oudj?"

3d; roanbte mich ab. SBaS follte ich biefent Äinbe erroitern? „früher tl)at ich eS," ent»

gegnete ich furj unD faft barfch. ®amit aber hatte ich fcoS 5Käbchen nicht jum Sdjroeigen ge»

bradht. „®ann müffen Sie eS roieber thun, unb baS recht fleißig unb anbädjtig. ®ann roerben Sie niem-alS oerjroeifeln, auch n’enn eS einmal traurig geht."

5Bie bekämt ftanb ich bo oor biefem fiinbe.

3dj roerbe niemals baS innige Vertrauen unb bie Jinblid^e Sreuherjtgteit oergeffen, bie ou§

feinen Hugen fpradj, als eS je^t ju mir auf*

fdjaute. „Qa, baS müfjt ihr thun. 3ch roürbe euch gern meinen SRofenfranj geben; aber ber roürbe euch nicht nü^en, roeil ihr bie ^eiligen Slblaffe baran nic^t gewinnen fönnt. 3lber geh*

nur jum §errn Pfarrer, ber ift ein gar guter fjerr unb roirb eudh ganj freher einen fdhenfen!1*

®amit roanbte baS 3JJäbien ftch jum gortgehen, inbem eS mir ein fceunblidjeS 3lbieu jurief.

ÜJiein gntfehlufe roar gefafjt. ,,^ch Öe^c mit, ß in b !" rief ich unb beeilte mich, ütm ^er unfeligen Stätte fortjufommen. 3Bir fchritte«

jur Stabt. $aS ÜJiäbd^en blieb oor einer ärtn»

liehen §ütte ftehen. „$ier roohnen roir, un b bott unten an ber Strafje roohnt ber §err Pfarrer,

— gleich bei ber Äird^e." ®amit ging baSÄinb

(5)

3 $au8, id) aber fefete meinen 2Beg fort unb! mütige iBeidjt abjulegen, — bie erfte feit faft

’ anb wenige 2JJinuten fpäter bem eljtroürbigen fec^ö fahren.

•PtiefUr gegenüber. , Unb meine fonftigen Serljältniffe? roerben Grlaffen Sie mir, ba8 roeitere utnflänblid&1 Sie fragen. 9iun, für* barauf rourbe icb in

!*J er jaulen! 3 4 roiH Ijier nur berieten, bafj einer auswärtigen gabrif angeftellt unb bin 3 ben geroünfd)ten SWofentranj erhielt, bafj id) immer l)öl)er gerominen. 9Jie aber roerbe id) fprtan fleißig gebetet Ijabe, unb bafj i$ fo oergeffen, bafj e8 ein Stofenfranj roar, bem id) Sludflid) roat) am folgenben Sonntag eine reu=1 mein ©lildE für ßeib unb Seele oetbanJe."

433 -

unfern löttocniiawc.

„tö u^tct iljr nid)tf bnlj id) in brnt fein mufjtr, tuns meines Unters iß?“

Suf. 2, 42—52.

gegrünbet,unb ber ben

§immeIebogen au8ge=

fpannt l)at. 3lber aud) ju bir, mein lieber Sefer, ber bu eben biefeö S3ilb betradjteft nbet er in beutlidjer Spradje! $öre feine Jßorte!

35a8 $au8 bei

$errn roar i^m fdfjon als M'inb fein liebfter Slufentfyalt. SEreu bem

©efefce ber Iguben, ü l.i roeld)eä er Ijod) etfyabtn roar, machte er bie ö ’allfaijtt nad)

^Jerufalein mit, unb fo roar er in allem ein treuer Sefolger be8

©efe$e8. 2Bie ftef)t es mit bir in biefem fünfte ? ©el;ft bu aud) in’S ©ottee^auä, fo oft bu fannft? 33cträgft bu bic^ aud) bafelbfi fo, roie eä eines 6f)tiften roiirbig ift ? $entft bu nic^t an irbifäe, ja an fünbljafteDinge?

D bafj bidj nid^t bas 9Bort (ifjrifti treffen

eu ,, möchte: „®lein $au8

j?‘e •Öerjen, if)r §odjtnut8gefeHfn! Wod) ift e8 ift ein '.Betbau«; t()r aber ^abt e8 ju einer für eudj). @8 fpridjt baS Söort 6er eroi= SWäubetbö^le geinadjt!'1

^en SffieiSljeit. 3)er reoet ju eud), ber bie @rbe |

--- - = x = < s : ^ ---

» bin ber ffieg, He ffialjrfyeit unb Seben. 3fdj bin ttd&t ber ffielt."

fmb bie $Berte,

®’e un8 bei 33etrac&=

ju,ig biefeS 93ilbe8 ein=

[®Ben. 9Bie mögen

”** Sdjriftgelel)tten

||nb$[)arifäer geftaunt jlaben, als ba8 Äinb,

“03 ber SBeisljeit Sülle

’•* fic^ barg, ju iljnen Setebet jjat! SDa oer- Junlelte ifireS 2Biffen8

*°nne, ja, e8 fd^au-

®ette iljr $erj jufam*

»or ber SBud&t Söorte, bie au8 unfd^ulöigen Äin=

ptmunbe fTofjen. Sie

’^lten, ba^ fte roie Grtrinfenber feinen

^°4>en unter ifjren oü|en Ratten, unb bafj

*? eine 35Bei8^eit gäbe,

’e fie bii^er nicJ)t ptten fennten, roeil

’le in i^rem §od^mute

|"tb i^rcr ©itdfeit auf

|_a‘fd)e Sahnen geraten

^®ten. D beuget eure Häupter unb öffnet

Jch bi n-derWeö die Wahrheit und das lieben.

C tig .« ^(elcfjnutif) f. 6. „Sat^otifdic gnm itie" »on W a le t f. |ia a b .

(6)

45. ®ctteraluerfammlmt 0 bet ^atJjoIifcn ^eutfd^laut»^ in Ärefelb.

fttu f btr Jrtau in focialcr gejieljuug. ! tiefer Sßiffenfdjaft, roar baS SBeib nichts roeiter , . , . m. , ™ als ein roiHenlofeS 2Berfteug niebriaer ßeiben*

<9»ebc bcS t,oc*m. fcerrn W arn t« 9lengen»00rt au« \ ^ Unb ^ tie\lten&ev mi" uu ’ 1 manen, ehrten jroar iljre grauen mehr, aber eS Y^ere^rte $amen unb Herren! S3eruf bergrau märe ein Irrtum , ju glauben, bafj alles ba8,

•V in focialer Sejiehung, fo tautet baS S^ema, roaS Sacitus uns hierüber berietet, roa{jr ge*

baS mir gefteUt rourbe. 3$ freue mid^, gerabe roefen märe. 2BaS bie ©efdjid)te uns fagt, baS heute biefe grage behanbeln »u bürfen, roo roir lautet anberS, unb nur beShalb (jat SacituS baS noch unter bem ©inbtuef oerffiallfahrt nach fleoeher 2oS ber germanifdjen grauen als fo herrlich fielen, bet 2BaHfaf)rt ju bemSotbilo aller Sung; gealbert, roeil er bemgegenüber bie Safterljaftig5 frauen unb ber gürfprecherin aller ©laubigen. ®ie j feit unb Sittenlofigfeit beö römifdfjen SBolfeS in fogenannte grauenfrage roirb jefct auf ben inter=

nationalen ßongreffen, in Vereinen, in Petitionen unb ©Triften beljanbelt. 3)ie 3lntmort auf bie grage: „2BaS ift bie grauenfrage'?“ lautet je nach j bem Stanbpunft beS SBeantroonetS oerfd)ieben.

SDteine Aufgabe ift natürlich nicht etroa, für bie Siele ber grauenberoegung einjutreten, roie fie!

im focial=bemofratifd^en Saget im ©ange ift, bie grau, bie Sebel in feinem söud^e gefennjeidjnet hat. (SBeroegung.) ®ie grau tem 3Jlanne in allen Stücfen ooUfominen gleidjäufteHen, biefe 9lidf)tung fchtefet übet baS 3iel |inauS, fte ^at ein falfdjeS 3*el. äß'r müffen bie grage t>om djriftlichen ©tanbpunfte betrachten, roir müffen unter biefem ©eftdjtäroinfel biegrage fo fteHen:

9Bie foH bie grau leben unb roitfen, um ftch j unb anbere glüdfltch ju matten? -Jlach ber;

urfprünglichen göttlichen Orbnung foHte bie grau bie ©ehilfin beSÜJianneS fein, nicht feine $errin,!

aber aud) nid^t feine ©lta»in; fte foU feine Untergebene fein, aber nicht feine redfjtlofe ©da oin. ©ie foUte feine ©ehilfin im §aufe unb in bet gamilie fein; fte foUte bie greube, aber audj baS Seib mit bem Wanne teilen; fie foUte iljn unb fid) burd) iljr gottergebeneg SDBitlen j glüdflich machen. 2lber Ieiöer hai ®eib nidjt lange biefe efyrenoolle Stellung unb fflütbe, j bie ©ott iljt angeroiefen, innejehalten, unb nur ju balö routbe bat Sffieib bet allen öotcljriftlidjen 93öl£etn oon ber ©teUung Ijerabgebiängt, roelche

©ott iljr angeroiefen. Sei allen oordjriftlichea j 33ölfern, fage id), bie Quben ni$t auSge=

nommen, roo balö bie getingfte Seranlaffung bem 3Jlanne baä 9ledf)t gab, feine grau einfad) }u entlaffcn. ©ie roar aber nidjjt me^r feine j

©efäljrtin, fonbern feine ©flaoin. llnb fdjlim- met nod^ lagen bie SSerljalt'uffe bei ben I nifd&en öolte:n; h'er eröffnet fic^ not unfetit Stugen ein 3lb«runb, oon bem mir fc^aubernb unb entfett bie Slugen abroenben. Qn ©parta gab e§ feinen G^brudh einfai$ be8f)ilb, roeil eS feine @1je gab; in Sitten, bet Metropole

einenr um fo fdjätfetn Sichte erfd^einen laffen rooüte. 3Bof)in rotr alfo bei ben oord&riftlid&en Sölfern bliefen: überall Gclenb, SSerfommen«

heit, ©d^anbe unb ©djtnadfj. ® a roar menfeh’

liehe £ilfe machtlos unb ohnmächtig; ba mujite tie Siettung oon oben fomtnen, unb fte fam in 3efuS Shriftuä, bem ©elterlöfer. @r, ber bi«

3öelt erlöfen rooHte, rooHte nicht in lebtet Sinie auch gtau erlöfen, roeil er ihr bie Aufgabe jugebacht hatte, an ber (Silöfung ber SBelt mit*

juroirfen. 3Jadh 2ehre roar bie gra«

roieoer bie ©ehilfin beä 'JflanneS unb fo bi«

3Jlutter unb ©rjiehetin ihrer Ä'inber. (33eifafl-), 9iach (Shrifti ßehre roirb ber grau bie ©teHun? . roieber jugeteilt, bie fte nach ©oltes 9latfchl4 I einneVnen foUte, unb ihre Stellung roirb net’

ebelt, befeftigt unb gehoben baburef), bafe D#

Öeilanb bie 6he roieber §etfteUte unb fte ju«

iffiürbe eines ©afrantenteS erhob. Unb b'e hödhfien 2lutoriiäten ber Äirdhe haben biefe @hren<

fteHung ber grau aHejeit gemürbigt unb »ertei!

bigt unb befeftigt nicht nur gegen tprannifch*

unb gottoergeffene 'Siänner aus niebrigem ©tanbe»

fonbern auc^ gegen bie §öd;ftf<ehenben — biä in bie hofften fireife hinein, bie Simone burej ihre üafter bcflecfen. (SebljafteS Sraoo!) Un6 im aftittelalter — ber ganje eble Slitterbienf*

ben grauen gegenüber, ift er nicht erroadifen auf chriftlichem 33oben? er nicht erroachfen aus ben*

richtigen iBerftänbniS beS SBerljaltniffeS ber gra“

ju Watia, bie nun einmal ©ott unb bie $ir#c als baS iSorbilb für bie grau aufgefteUt h®^eni Unb enblidf) — roenn roit bie Jungfrauen fpecW in’S 3luge faffen — roie h“ t *>ie Üird)e fich rfeit ihrer angenommen! $er 3ungfrau öffn^

fie bie $hore- Unb roern roir bie entehrte g*a“

betrachten, roeldhen ©chmerj hotte bie Äirche Ü®**

fte, bamit beroeifenb, roie hoch fte bie ©teHu” !*

bet gcau fdjäfcie! Unb unfere Kirche ftiefi ni^4, rote baS §eibentum, eine folche grau gänjlich ben Schlamm hinein, fonbern bot ihr bie retten^

§anb, ftdh roieber ju erheben. Unb bie grau«"

(7)

beroiefen ftdj banlbar. Sine grau roar es, bie rief: „©elig ber Seit, ber bid> getragen!" (33e<

roegung.) 2Bie oiele grauen haben eine ljeti>or!

ragenbe Stellung im firc^ti^en Seben erreicht?

3$ nenne nur bie -Kamen Sgbio, 6f)riftine, 2lgneS, ßlotljilbe, sJJlat^iIbe. Slber nidfjt bloji bie jjeroorrajenben grauen, alle grauen haben jum $eile ber ganjen menfdjlidjen ©efeüfdjaft geroirft. 3118 s#apft ©regor fein 93ilb machen liefe, oerlangte er, bafj jugleidh bamit bas 33ilb feiner 3Jtutter im roeifsen priefterlicfjen ©eroanbe gemalt roürbe. (Sc rooHte bamit anbeuten, bafj er alles, roaS er erreicht habe, nächft ber©nat>e

©otteS ber SJiutter oerbanle, ©o geht eS betn

©ohne geroöhnlich; junad^ft in religiöfer 33e<

jieljung. Die grau ift oiel religiöfer als roir üJlänner. 2Bir SDlänner braunen nicht jurlldE jufte^en, aber im allgemeinen ift bie grau reli=

giöfer. Sie Ijat eben ein jartereS ©efüijl für alles, roaS ft<$ fdjicft unb pafjt, unb fte meint beShalb, e8 jiemt fic^, bafj roir fromm ftnb, b. I). bafj roir bem lieben ©ott in ®an!

barteit unb Siebe ergeben finb, bem roir bod) alles oerbanten (guftimmung), ferner 3efuS efjriftuS, ber fein 93lut für uns oergoffen hat, ber Äirdje, bie für uns oorn erften Slugenblicf beS SebenS bis über ben Sob ^inauS forgt.

Sie giau mufs religiös fein, unb fte ift eS,

©ott fei ®ant, nod§ in ber SfJlehrjahl. 3ft f«

eS aber, roie fc^ön roirb bie Gsrjiehung ber ffin*

ber! ® er fann beffer erjieljen als bie grau?

Deshalb bleiben auch bie gäben, bie Wutler unb Äinb oerbinben, feftunb unjerreijjbar. (3u=

ftimmung.) 2118 auf bem 2tacfjener Äat&olifen^

Sage gefragt rourbe: „2Bie foH bie 3Rutter fid^

ptjotograp^iren laffejt?" ba rourbe erroibert: „^n ber Stellung roie fte iljren ßnaben ben ÄatechiS*

muS abhört.'' (33raoo!) ®a8 ©ebet ber lebenben 5Jiutier bat mand&en ©traudjelnben auf ben redjten 2Seg jurücfgeführt, unb noch bas gebrodene 2luge ber tobten SRulter roirft im ©ohn lebenbig nach, bafj eS iljm unmöglich roirb, i^r SSorbilb ju oergeffen. (Srao o !) ÜJtancher Sohn ^at geftanben: „®afj ich meinen

©lauben nodf) habe, oerbanfe ich meiner SKutter;"

mancher 'Dtann hat befannt: „kleine grau hat mir ben ©lauben erhalten ober roieDergebradjt."

Die djriftlidhe ©attin oermag oiel in Siebe unb

Unterhaltendes fttt bi

C / j Ü S e r 1)1. l o f c f b r tn (Svjä^Iutig uon eim ßugelroirt ju 9iieberheim ftnb alle

©ürger beS DrteS oerfammelt. ©alt es

©ebulb, Eingebung unb forgfältiger SBeroacljung beS $aufeS, in ©ntfagung unb frommem ©ebet, fie oermag mehr als ein Wann, ©o roirlt bie grau in religiöfer SBejieljung auf bie gamilie unb bamit gleidjjjeitig in ftttlicher unb in focialer 53ejiel)ung. (SeifaH .) Die 9Jlänner ftnb eS, bie in ben Parlamenten bie ©efefce machen; aber bafj biefe ©efefce in rechtem ftttlichem ©inne burch»

geführt roerben, bas ju erreichen ftnb jeljn $arla»

mente nicht im ©tanbe; bas ift allein Aufgabe ber grau unb ber Wutter. (iebl)after SöeifaH.) Der 9Jlann iftbaSJ&aupt bergamilie, unb er foH eS fein; bie grau aber ift bas §etj berfelben. ffienn bas §erj gefunb ift, bann ift ber ganje 9Jlenfch ge»

funb; roenn baS §erj franf ift, bann jehroebt ber aJienfch beftänbig jroifchen Seben unb Jo b . Unb roenn bie grau, roenn baS ®erj ber gamilie nicht mehr gläubig ift, bann ift es mit bet

©läubigteit unb mit fcer grömn\ig!eit ber ganjen gamilie oorbei. (lebhafter Öeifall.) 9)iögen biefe furjen älnbeutungen genügen, eine red(jt hohe Sßotftedung oon ber 2öürbe unb @f)ren»

fteßung ber grauen in uttS ju erroedten unb lebenbig ju erhalten, bamit jeber oon uns in feiner SSeife baju beittägt, bafe ihnen biefe ©hren»

fteüung erhalten bleibe. 5Denn nur bann, roenn fo biefe ©teHung et halten bleibt, roitb eS ber gcau möglich fc’n> heilbringenben (Sinflufe auSjuüben; roitb fie aus biefer ©teUung oerbrängt, fo ift fie nicht mehr fähig unb auch nicht meh* roiHeitS, fo ju roirlen.

®aS 2Beib mu& ein fchü^enbec, rettenber Sngel fein in ber gamilie (SeifaH); tojnn aber ihre ffiürbe mit giifeen getreten roirb, roirb fte ein routhfehnaubenber SBürgenpel für bie gamilie roie für bie ©efellfd^aft fein, ©o rooKen roir benn unfern braoen {atholifdjen grjuen banfbar fein für baS, roaS fte ber Äird^e, bem ©taate, ber gamilie geleistet haben (öe'faU), unb roir rooDlert biefe SDanfoarfeit betbätigen baburch, bafe roir mit ihnen gläubig unb fittfam unfern h*i‘

liaeit ©lauben ausüben, ©efdfjiebt baS, bann fteljt eS gut um bie menfchlidhe ©efeUfchaft; bann roirb feine Umftutjpartei im ©tanbe fein, fte ju

©runbe ju rieten; bann roirb fte erhalten unb geftärft uitb befeftigt unb neu oerjüngt roerben burch bief atholifche Äirche unb burdö bie braoen fatholifchen grauen. (Stürmifcher, minutenlanger Seifatt.)

e fatljolifrfje gamilie«

r s a n b f i t C n g .

S Ü ( 3 0 V. (iliaafCBd

boch freute, einer Setfteigerung beijuroohnen, roie man fie l)*er noch nicht erlebt hatte. Der

(8)

4:iü teid&e Sauer ®umier ftanb im Segriffe, feine ganje Sefifcung ju oeräufjern. 2118 geborner granjofe roar er oor oielen fahren nach ®eutfch=

lanb gefommen unb hatte eS mit $ilfe be8 hl- Sofef, foroie burd) Steif unb ©parfamfsit fo roeit gebracht, bafj man ihn allgemein für ben reichften Sürger beS DrteS hielt. 9IHein bie

©ehnfudjjt nach ber ©tätte feiner ©ebutt, nach feinem Saterlanbe, oerlief ihn in feinem ganjen Seben nicht, ja fie oermehrte jtdj noch mit jebem Sahre; unb je naher er feinem SebenSabenbe rücfte, befto fefter würbe fein ©ntfchlujj, bafj feine ©ebeine einft in granlreich ruhen foHten.

$iefer ©ntfdhlufj, nadf) feinem ©eburtsorte jurüdh julehren, ftanb je$t feft, roie feljr man auch im Orte ben 2Ibjug beS friebliebenben unb allgemein beliebten ^Hannes bebauerte. 3u biefern 3®ecfe mufjten bie Siegenfdjjaften an ©runb unb ©e>

bäultdjfeiten oeräufert roerben. ® a aber 3)umier nur gegen baare Sejahlung oerfaufen rooHte, fo fanb ftch in ber ganjen ©egenb fein Sanbroirtlj, ber ben h°§en Kaufpreis allein ju bejaljlen oer>

mochte, obfd^on oielen ber ptacfjtoolle, gut be=

roirtfchaftete §of fehr am fterjen lag. @8 blieb alfo nicht« anbereS übrig, als bie gelber unb reichen SBiefen in einer öffentlichen 'ßerfleigerung ftücfweife jum Kaufe auSjubieten. Unb biefe Serfteigerung foUte heute ftatlfinben. 9Jun ift eS feit ailter« her in jener ©egenb üblich, baf jeber Sefucher ber sßerfteigerung, ganj gleich, ob er geroillt ift, etroaS anjufteigern ober nicht, freie 3ehrung roäfjrenb beS ganjen Jage« erhält. ®ie Koften roerben teils oom Serfteigerer, theilS oom 9lnfteigerer getragen. 2lu8 tmfem@runbe fehlte heute feinSütger; benn rooUte er auch oietteicijt nichts anfteigern, fo fonnte er ftch boch einen

»ergnügten Sag bereiten unb leben „roie ©ott in granfreich", roie ein lanbläufigeS ©prichroort fagt.

®ie 3Serfteigerung ging flott oon ftatten.

SDie reifen Säuern erftanben bie beften SBiefen unb gelber, roenngleidfj manche ^arjeHen einen fehr h“hen $reis erjielten; ber gegenfeitige 9ßeib unb ein bissen Prahlerei trugen bie ©chulb baran. ©egen 2lbenb roar alles an ben SfJiann gebraut, unb Sumier ha*te eine grofe ©umme

©elbeS eingenommen, roomit er ftch aläbalb nach

§aufe begab, um ben ©cha£ in ©i<3jerheit ju bringen. @8 bunfelte fdfjon, als er in ben Kreis feiner gamilie trat unb ben Srlös auf ben Sifch legte. 3luS biefem ©runbe hatte er nicht bemerft, bafj ihm ein SJtann au8 bem SBirtä=

häufe heimlich gefolgt roar unb nun auf einem Dem §aufe gegenüberftehenben bitten Saume faf unb burch baS genfter jebe Seroegung

35umier8 aufmerffam »erfolgte. ®ie übrigen Säuern fafen noch in ber ©chenfe, befprad^en ihre 2lnfteigerung unb jedjjten oon bem noch im Ueberfluf oorhanbenen SBeine.

„D ie Summe rolirbe hinreichen," fagte

®umier ju feiner grau, nadjjbem er ba8 ©elb gejählt h“ tte, „uns in unferer allen freimat ein forgenfreieS $afein ju oerfd^affen, unb roir tonnen Dsfar auf bie höhere ©cijule fd&idfen, bamit er ftch fpäter bem Sßriefterftanbe roibmen fann, ohne un8 beShalb auch nur eine {leine

©infdfjränfung auferlegen ju müffen. S53enn’8 bet ^unge einmal fo roeit gebracht hat, tann er ba8 übrige Vermögen feinen ©djroeftern 9Jtarie unb ^ulie überlaffen."

,,©ebe ©ott, bafj Dslar ©tanb hält unb ben einmal erwählten Seruf auch erreicht!" er=

roiberte bie 3Jlutter; „roie glüdflich roerbe ich fein, roenn er bereinft feine erfte hl- ®teffe lieft! S8 roirb bie fchönfte ©tunbe meines Sebens fein."

„SBenn ber liebe ©ott i^n ju feinem ®iener beftimmt h<*t, roitb er ihm auch bie ©nabe geben, baS hohe 3 ‘el iu erreichen," oerftcjjerte 3)umier, inbem er bie ©elbfumme in eine alte Kommobe [egte, biefe abfchlofj unb ben ©chlüffel in ein flianbfchränlchen fchob, beffen Xhüre er nur an­

lehnte, ohne fte ju fcljliefjen. „borgen roerbe ich ä1* bem 2UtljänbIer Seoifohn in ber ©tabt gehen unb ihm unfere 9J?öbeI im $aufchalfa£

oerfaufen. S ie l finb bie ©achen, bie roir Sauers*

leute hier auf bem Sanbe bejttjen, aUerbingS nicht roerth, unb roir roerben fte unter ben

©tabtleuien, bie grofje ©tücfe auf feine 2Jföbel halten, nicht leicht roieber los roerben. ®ie alten, gebred&lidfjen ©ad;en mit nad^ grantreich ju nehmen roäre höd^ft unflug; benn bafür finb bie 2ranS=

portfoften oiel ju grof. Unfere 5{5ferbe, Kühe unb fonftigeS Sieh roerbe ich in acht Sagen auf bem Warfte ju § . leidet an ben sJJlann bringen.

Unb fomit fönnen roir in ungefähr oier»

jeljn Sagen bie Seife nach 6er §eimat, bie roir fdjjon ^ahrjehnte nicht mehr gefehen, getroft an*

treten."

Dumier begab ftch hierauf ju ben Knechten in ben ©taU unb feine grau in bie Küd^e, um baS 3l5enbeffen ju bereiten.

®er 3JJann auf bem Saume flaute ftch oorftdfjtig nach allen SBinbeu um, unb ba er niemanb in ber 9iähe gewährte ftieg er roie Warbod^äuS eilenbs oom Saume herab unb be­

gab ftch roieber tn’s 2Birt§h<*u8, um fich an bem greiroein ju laben, bem er roäljrenb beS SageS abftdhtlich nur roenig jugefprochen hatte.

®a8 3e<hgelage jog Ttch bis fpät in bie 5lacht hinein; benn „oon frembem Seber ift gut SRiemen

(9)

f<hneiben," badfjte gar mancher, ber im ganjen Sabre feinen fflein über bie Sippen befam, roeil er ifjn au§ feiner Safere bejahen mufjte; beute a6er fonnte er einmal fdjroelgen gleich 9?oe, ber bie 5Birfung beS 2Beine8 freilich noch nicht fannte. Gctft gegen Mitternacht oerliefjen bie lebten ^Bauern, faum nodfj ber Spraye mächtig, ben Ärug. ®ie Sichel be8 abneljmenben sWon=

be8 ftieg über ben öftlicfjen 9tanb beä .vJorijontfS unb roatf il)r afcbfahleS Sicht über Die friebüch ruljenbe Sanbfdjaft unb ba8 roie ausge- ftorben baliegenbe 9iieberheim.

„Verflucht,'' roetterte ein 9Jtann, ber fidj

»orftc^lig hinter einer biefen Sinbe am 2tufjen>

ranbe beS ®orfe8 oerbarg, „mufs mir nun noch ber elenbe ÜDionb bie 3lu8fübiung be8 planes erfdjroeren! $ocb jum ©lüefe leuchtet er nur mit einer fdfjmalen Sidjel, beren Siebt hinter biefer fyeranjieljenben 2öoIfe ganj wrfchroinben mufs. ®odj fo lanje roeibe idf) mid) gebulöen müffen, unb bis baljin roirb aud) ftcbetlicb alle*

im feften Schlafe liegen. $aha," lachte er in fid) fjinein, „ber $lan mufj gelingen, ja, bie Steine im ffiege Reifen baju; benn furniere 3Jlorba;r, ber road)fame unb grimmige ^aueljunb, ift geftern an einem Stttcf oergifteten $leifd)e8 oerenbet."

®er 3JJonb roar unter ber bidfen SBolfe ganj oerfdjrounben, unb e8 roar fo bunfel, bafj man fdjier feine §anb not ben Slugen feben fonnte. 9Bie ein ©efpenft ber 9iad)t hufchte ber unljeimlidhe 9)ia«n hinter ber 2ir.be fjeroor unb lief, bie Sdjulje in ber §anb ttagenb, bem 2)umier’fd^en $aufe ju. $ort angefomnten forfc^te er an aHen fjenftern, cb irgenbroo nodj Sicht brenne; alle ftenfler roaren bunfel. „^rifd) geroagt ift ^alb geroonnen," lispelte er ju fich leife, fdjlidfj an bie Seite be8 Kaufes, roo ber Saum ftanb, auf bem er am 2lbenbe fafj, unb brüefte an ein $enfter; eä roar oerfdjlcffen; baS jroeite aber gab nach unb öffnete fid). „® a ^ab’

id) leichte Arbeit," backte ber Sßachtroanberer, fchroang fi<h in bie £ölje unb ftanb gleich barauf

Älctne Sfc

ÜJic unb rooju tnnn feine fiinbrr erjieljf.

®. S- (g rfte ä 93 i Ib.

3

in §aufe ber Seeleute S $ . fteljt heute ba8 Jljermometer ber (Jintracht auf „Sturm “ . Äieifdjjenb unb flirrenb, bafj ba8 ganje £au8

in bem SBohnjimmer. 'fllit ber §anb im ®unfeln*

an ber 2öanb taftenb fucljte unb fatib er balb ba8 äßanbfdjtftnfdjen, öffnete basfelbe unb jog einen Sdfjlüffelbunb b«oor. 9?ad^ mehrmaligem Suchen fanb er enblidj ben paffenben Schlilffel, öffnete bie ßommebe unb griff Ijaftig nad) bem

©elbfäcfcfyen, mit bem er auf bemfelben 3Bege roieber oerfc^roanb, auf bem er gefommen roar.

9£adf)bem er bie $enfter roieber angelernt Ijatte, eilte er feiner aufjethalb be8 SDorfe8 liegenben 'Berufung ju. SDa8 $ex\ jubelte iljm, alä et enblicb unbemerft biefe roieber erreicht Ijatte.

®en mitgebra^ien Sd£a$ untetjog er in einem nadj bem fflalbe bin liegenben 3'nuner, beffen 'Jenfter er mit Sadfen jugebängt ^atte, bamit fein 2id)tftrabl nach aufeen bringen fönne, einer fliinen DurchHcht. JBie ftrahlten feine 3lugen, roie flopfte fein $erj uor ^reube, alä er ben grofjen Reichtum oor ftch liegen fab! §a, biefe- grofee 3abl oon ®olbftücfen unb biefe Wenge anfprechenber fjünfmarfftücfe! ®och roaä ^abe ich ba in ber @ite aUe8 mitgenommen ? @in Sriiffouoert. 2Baä mag eä enthalten ? sJJeu»

gierig öffnete er ben Ötiefumf^lag unb jog einen in einen Srief geroicfelten §unbcrtmarf»

fchein h“ »or. „® er örief ift in franjöftfchsr Spraye gefchrieben," fagte er, „unb oon bem Rauberroelfch oerftehe idh feine Silbe. Slber baS Si^reiben fönnte mir junt äkrrätfjer roerben.

Sieh, fte^ «ine 3 a^» unb fte ftimmt mit ber auf ber öanfnote ganj genau überein.

Öunbert 3)latf meljr ober weniger, id) roiH ba«

elenbe Rapier nicht oerroenben. JBer roeiß, ob ber granjofe nicht noch e*ne anbere Slufjeichnung befi^t, unb ba fönnte ber $iebftal)l bedf) noch an’s Sicht fommen unb ich “ uf oiele 3iah« nn einem unliebfamen Drte einlogiert roerben. $iet in bie alte Äomtnobe mit bem oethängni«oollen Schein !" @r fchlofe ba« Gouoert, nachbem er Srief unb flaffenfehein in baäfelbe gefteeft hotte, unb fdjjob ben S3rief tief in bie oberfte Sdjub=

labe beS alten 9Jtöbel§ unb begab ftch aisbann jur 9iuhe.

Oortfctjmig folgt.)

---- (9 aÄI>ctt4 Bei te‘.«n.)

erbebt, roerben Ü h ^ en unb ^enfter jugefchlagen bröl)nenben Sd)ritte8 eilt $err Sdh. auä einem ßimmer in baS anbere; nirgenbö finbet er 9tuhe, nirgenbroo einen ©egenftanb, an bem et feinen SDiut fühlen, feine mafjlofe (Srregung auälaffen fann. — Schluchjenb, ba8 (Seftcht in ben $än»

ben oerbergenb, fi^t jjrau Sch- im SchmoUroinfel

(10)

438 -

unb fteUt Betrachtungen übet bie furchtbare

§ärte beS männlichen ©efd^lec^teS an. 3 um erften male feit ihrer §odjjeit tarn heute ein f°

gewaltiger Sturm, unb ach, roer bürgt bafür, bafe bem erften ni<$t balb anbere unb oieHeidjt noch heftigere folgen roerben? Unb roer bürgt ihr bafür, bafe auch bann ba8 3ünglein ber 2Bage ftd) auf ihre ©eite neigt, bafe fte auch bann fo wie heute als Siegerin aus bem Äampfe fjeroorgehen roirb, bafe ihr Wann baS gelb räumt unb feinen $rger ftijliefelidh am Stamm=

lifche in ber Sierfneipe hinunter fpült? gür feine Sffiiebetlehv ift fte unbeforgt; benn fte fennt ihn ju genau. Sie roeife, bafe er angefäufelt nadj

$aufe fommt unb bann nach einem Sädjeln, nad) einem oerföhnenben Slicf oonihr fdhmad^tet.

©ernährt fte beibe?, bann ift alles, alles oer»

geffen, unb morgen früh ftrahlt roieber Die Sonne beS ©lüdeS auf aller 'ilntlifc, als ob nie ein S o llte n trübenb fte oerbunfelt habe.

Unb. ber ©egenftanb biefcr (Stregung, bie Urfaclje biefer aufregenben Scene? ® a ft£t er ju ben güfeen ÜJiama’S, feinen Sodenfopf in ihrem Scfjofee bergenb, mit feinen §änben ihre Jfnie umfaffenb, oon 3 ” t Ju 3eit „Warna" ru=

fenb. (Ss ift Oer fedjsjährige einjige Sohn ber Sd).=

fc^en (S^ileute. Sange fc^on unb oftmals oother hatte ber SSater ihm angelünbigt, feinen Irofc unb (Sigenfinn brechen ju roollen, boch *ur 3lu8=

führung biefer 2Inlünbigung roar eS bisher nie gefommen. §eute roar B e rin g e gar ju eigen * ftnnig, ber 33ater nid^t in befter Saune, unb ba foHte ber §artfopf gebänbigt roerben. $0$ et hatte bie Segnung oljne bie Wutter gemalt.

3n ihren Sdfjufc floh ker Heine £rot>fopf, unb roie bie §enne ihre Äüdjlein gegen bte Angriffe beS §abid)ts bis jur i?ampfeS--Unfäljigfeit oer»

teibigt, fo befdjüfcte auch fte ihren Siebling oor ber roolftoerbienten 3üc^tigung, inbem fte felbft ihren ßörper bem erjürnten SSater als 8iel feiner Sdjläge bot unb ihm mit treifc^enber Stimme feine $artherjigfeit, feine Stjrannei, feine Brutalität oorhielt. 2Bäl)tenb beffen lauerte ber Heine Störenfrieb gebulbig unter Wama’S gittigen ; jebeS 2£ort ber eitern grub ftch in fein £erj ein. (Sr jog ben Vorteil foroie bie Sehre aus biefem Streite.

3 roei te 8 93iIb .

3ehn Sahre finb oergangen, (Stnft ift einfedjSjehniähriger Jüngling. $anf Wama’S järt<

lidjer Siebe unb gürforge ift fein Srofc nie ge-- brochen toorben; Warna hat in allen roeiteren Kämpfen bie Dberhanb behalten, bis ber SSater, be8 ÄampfeS mübe unb bie 9tu$lofigfeit beS*

felben einfehenb, ihn ganj aufgab. ®od) oiel greube haben bie (Sltern bis jefct auch noch nicht an ihrem hoffnungSooHen Spröfeling erlebt.

9Iirgenbroo tljat et gut, bei allen lofen Streichen unb Scfjanbll^aten roar er ber Slnfüfjter, unb roo auch ber Später nicht beftimmt ermittelt roerben lonnte, ba galt hoch überall (Stnft als berfelbe. §eute ift er foroeit, bafe er nach feinem mehr etroaS fragt; im §aufe feiner (Sltern geht er auS unb ein, roann unb roie er roiH. 3 e flechtet bie ©efeUfchaft, befto lieber ift fte ihm; je toller bie Streike, befto mehr gteube hat über baS ©elingen berfelben.

$er Wutter beginnt es bereits fd^recflich *u hämmern; halbe unb ganje Mächte roäljt fte ftch fdjjlafloS unb mit Selbftootroütfen quälenb auf ihrem Saget, bie SHüdCte^r beö einjigen ÄinbeS erroartenb. Unb roaS fann fie ju feiner Sinnes»

änberung beitragen? 2ldj, nichts — gar nichts;

benn oon allen Stuten geniefet fte am roenigften 2ldf)tung unb Autorität bei ihrem ilinbe, nach feiner Wutter fragt ber entartete, gottoergeffene So^n gar nichts. 2Bie ooHfommen red^t hatte boch *hr 9u*er Wann, roenn et ihr in früheren lagen beleljrenb fagte: 3>n ber Sugenb treten bie Äinber ben (Sltetn auf ben Sdhofe, nachher jettreten fte ihnen baS §erj.

Unb roie oethielt ftdh $etr Sdh- bem Treiben feineSSohneS gegenüber? 3war fürchtete er heute nidjt mehr ben Sffiiberftanb feiner bejfern

§älfte; biefer roar längft burch bie (Sigenartigfeit, mit meldet bet Sohn ihre Siebe oergalt, gebrochen.

(Sr mufete ftdh a&et feinem Sohne gegenüber als ohnmächtig befennen; et roar auch 'hm ben Äopf geroachfen, unb fo blieb ihm nichts anberS übrig, als feine einftige üftachgiebigfeit unb (Snergieloftgfeit ju bereuen. 3m StiBen roohl badhte er in foldjen Womenten bet SReue:

(St roitb boch einmal roohl jur (Sinftcht fommen ober einen unerbittlichen Weiftet ftnben, bei bem eS entroeber biegen ober brechen Reifet.

® r itte 8 93iIb .

3um Siegen unb Stechen fam es nadj Slblauf oon oier weitem fahren. 9la<hbem @rnft ftch f^r “ He möglichen unb unmögli<hen SerufS>

arten entfliehen, ihm aber fein Setuf behagen fonnte, fam et fdhliefelich auf ben ©ebanfen, freiroittig beim W ilitär einjutreten unb ftch ^ort eine SebensfteHung ju erringen. 9lur ungern gab ber ®ater bie (Sinroilligung baju, roohl, weil er ahnte, bafi (Srnft bort feinen Weiftet finbett roetbe; bodh ber Sohn beftanb entfliehen barauf.

So liefe man ihn benn fdjjroeren J&erjenS, hoch mit hetfeen SegenSioünfdhen für fein Sffiohlet’

gehen jieljen.

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