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Die Katholische Familie. R. 7, no. 52 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3 H u ftrirtc IDocfanfcfyrift fü r 5 a s fatfjolifcfo D o lf,

t n s ß e i o n b e r e f ü r b te j i ß m l j r f r b e r 0t . ^ f a m t f t e u n b bl< S J tU g C U b « b e s v o n # a p f t £ t o X I I I . e l n s « f ü 0r ( « it ,,-ftlTg. ;5eretn« ber d>rifU\ JSamtften ju (£ßien ber 0t. gtamtlie »on Utajarefß“ .

'ftugÄburg, Sonntag ben 25. ®ejember 1898.

« Dir fat&olifdje Familie" erfctoeint rotfctjenthrf), 16 €>eiten flarf ? $reil Vierteliätjrifl mit ber 9^tlage gut* Junt ‘ nur

• Wfl.; bet btreftetu ^arttebejug billiger. Wie ^oft*C£fpebitionen unb ©udjbanblungen nehmen ©efteflunaen an. Jeben Donnerftag

»wirb vQl ©latt «ufgegeben unb öerfenbet. — Onferate: bie cinfpaltige ^etitjeile ober beren Waum *5 $Jfg.

®(ürffeltgc ©eiljnadjtcn!

SÖBenn bie ßird&englocfen fo heh* unb feierlich baS Ijoc^IjeUige Gljriftfeft einlauten, bann fteHe auch ich mich für biefeS 3afjr jum lebten male ein bei euch, liebe ßefer, oerejjrte Seferinnen, allen oon ganjern §erjen glttdfjelige geiertage roünfdjenb ! 9Röge ber griebe, ben bie ßngel auf SethlehemS giuren allen benen oerljeifien, bie guten 2BiHen8 finb, euch allen rec^t reichlich juteil roerben! S5h8 ift e8 bodfc 93eglüdfenbe8 um ben §er*en8frieben, roa8 ift e8 ©chöne8 um ben Trieben mit ©ott unb ben 2Jtenfc§en! 2)ir baju immer mehr ju oetljelfen, ^abe ich mir jur 2lufgabe gefteUt. 3n roie manche« ®a^fämmerlein, in roie manch bürgerliche« £au8 ^abe ich f<hon griebe unb (Sintracht gebraut, roie oiel Irauernbe fchon getröftet, Verjagte aufgemuntert unb geftarlt! 3$ möchte eS auch fünftig fo gerne tljun, fo gerne eine ©e^ilfin fein be8 JhiefterS, eine ©enb6otin be8 göttlichen $eile8, be8 fttjjen griebenS. SBo griebe ift, ba ift auch roaljre greunbfchaft. Sine gute greunbin roar idj bir geroijj bi8 ju biefer ©tunbe. 9lun benn, holte auch *> u bie greunbfchaft, mache mich auch jur greunbin beiner Slnuerroanbten, beiner Sefannten, beiner greunbe unb greunbinnen! SDiit ihnen allen roünfdje ich f'hnlichfi in treuer greunbfchaft burch’8 neue gahr ju roanbern belejjrenb, erbauenb, ermunternb, unterhaltenb. 3n biefen lagen haft bu fo reichlid^ ©elegenljeit, mir auch eine Weine 2ßeihnacht8freube ju bereiten, inbem bu mich empfiehlt, auf mich aufmerffam machft. $)aj} bu bamit auch jugletc^ ein fflerl ber d&riftlichen Sarmhtrjigfeit thuß, roiU ich ermähnen. SIber bu wirft baburch jugleich ein ÜDtiffionär, nimmft teil an ber Verbreitung be8 ftimmelreidbe« auf (Srben unb roirft geroijj reichen fjimmel8<

fegen bafür erhalten.

Snbem i<h meinen Söunfch noth einmal roieberljole, bitte ich )ugleic^: ©ebenlet auch wein er in biefen jagen!

«uf ein frohes SBieberfehen im neuen 3 “hre'-

,,^ ic Futfßüftfdfc ^fatntCte“

--- = X X S ^ S X > = ---

(2)

— Ö4Ü —

Stirdjlidjer ä$od)ettfatenbet\

B o n n t ag, 25.®cäember. geft Set gnabcnMidKn

©ebutt unfereS £ em t unii ^eilanbeS 3«fu$

ehtiftue.

DK o n t a g , 2G. $ejember. geft be« 1)1. «rjm at»

tijrerS Stepljaituä. $iont)fiu§. 3ofinm§.

$ i e n f t a g , 27. üDejember. 3of)anne§, 2lpoftet unb (Söangelift.

D i i t t r o o d ) , 28. $ejember. Unfdjulbige dinier, ÜRarttjrer. ÜljeobovuS. MntoniuS, ÜJiarttjrer, t 525.

J >onnerft ag, 29. $ejember. 2f)oma3 üon San»

terbuvü. ÜJiarcelluS.

S r e i t a g , 30. $eiember. $aötb. SiberiuS.

©a mf t a g« 31.ÜDejcniber. ©öloefter, s43apft, + 335.

ßolumba, Jungfrau, t unter SEaifer $lureliau.

Peiljnadjtcn.

(JUdlbru« e«rb»ten.)

@t. ®ic()6ami8. ®t. 3o()amif8.

C rei gefte feiert bie Gfjriftenljeit in unmittel=

barer golge, brei gefte ber Siebe.

1. SBeil)nacf)ten ift baS geft ber er»

barmenben Siebe ©otteS. „®ott ift bie Siebe,"

unb beSljalb ift eS ihm fo natürlich, fo felbft»

oerftänblid), Siebe ben 9Jienfd)en ju befunben.

©e£)t bod^ bie ßoangelien beS ganjen Jahres bur$! ginbet i^r nic^t überall ©otteS Siebe?

9iur ba fpenbet et feine Siebe, roo niemanb ift, ber fie entgegen nehmen roiU. 9lur ba ^ält er bie gabenfpenbenbe £anb gefc^toffen, roo leine

$anb ftch öffnet, um bie ©aben ju empfangen.

2tber ich roei& nic^t, ob fich ©otteä Siebe jemals lüjjtenber auSgefprochen bat als in ber Ärippe.

2Benn ein gläubige« Jtinb ber Äirdje fich oor bie Ärippe fjintniet unb baS arme ffinb betrag:

tenb ftd^ in ben ©ebanfen oetfenft: ®a8 ift nun mein §err unb ©ott, ber grofee ©ott, für mich fo Hein; ber reid&e ©ott. für mid) fo arm; ber allmächtige ©ott, für midj fo fchroadj — , fag an, liebeS ß^riftenberj, ift eS benn möglich, ba|

biefe Siebe oergeblidj an bid) ftd) roenbet? 3ft eS benn möglich, biefe Siebe ju betrauten unb oljne ©egenliebe ju bleiben? 3ft eS möglich, biefeS ßinb ju betrauten, ohne ben SBorfafc ju faffen: 3$ banfen, idj roiU midj ihm ganj ju eigen geben, idj roiU ihm juliebe ein

©ottesfmb roetben? 'Jiein, bae ift nid^t möglich.

903er überhaupt noch ein c^ttftlid^eä §erj hat‘

ber muf; eS einer folgen Siebe öffnen unb mufj ihr heil>8e< ernfte ©egenliebe als Sani bat»

bringen. D ja, ihr Gljriften, grofj unb Hein, lommt jur Grippe unb jünbet eure falten §erjen

roieber an! Äommt jur Ärippe unb flauet Siebe unb lernet Siebe unb opfert Siebe! 35a8 Gljtift»

feft ift ein geft göttlicher Siebe, unbegreiflicher göttlicher Siebe. SDiacht eS audj jum geft wahrer, reicher, menfdjlicher ©egenliebe! Siebe für Siebe, baS ift baS ©efc£ ber §erjen.

2. S t. ©tephanuS ift ein SBilb biefer

©egenliebe. @r hal*e bie Siebe feines §errn gefefjen, er liebte ihn roieber. @c liebte ihn fo roahr, fo treu, fo opfetfreubig. @r opferte feine 3eit unb Rraft bem ®ienfte ber 2lrmen, ber Äinber ©otteS, eingebenf bes ffiorteS: „2öaS ihr einem ber geringften meiner Srilber thut, ba8 habt ihr mir gethan." @r opferte fein 2Bort unb feine ©eifteSgaben ber $rebigt beS ßoan»

geliumS. @8 roar ihm ein §®rJen^fbürfniS,

@h*iftu8 ju prebigen mit feiner Siebe, feinem Seiben, feinem Dpfertobe, feiner 93erherrlichung.

®aoon roat fein £er& »oll, baoon flo^.fein 3Kunb über. Unb roenn er fpradh, fo fah man baS geucr ber Siebe, baS fein §erj burchglühte, auf feinem Slngefichte ftch roieberfpiegeln. „Sein Slngeftcht leuchtete roie baS eines ßngelS."

opferte fein 'Blut unb Seben bem S3efenntni8 feines $eilanbe8, unb er opferte e§ gern unb freubig. 9tuhig unb froh, Q^8 8e^e ee 8U einem gefte, fniete er fid) h*” i ^ob fein 2luge empor jum §immel, roohin immer bie ©ehnfudit feines

§erjen8 geftanben. ®enn <Sf)riftu8, ber 6tlöferf roar feine Siebe unb feine Seljnfucht. Unb ben er mit bem 2luge beS ©laubens immer fah unb mit ber Siebe beS $er)en§ immer umfaßte, ber lohnte ihn in feinem lebten Äampfe, inbem er fichtbar ihm erf<hien, bereit, ben getreuen Streiter in bie h'mmlifche ^errlichfeit aufjunehmen. „$d)

fehe ben §immel offen unb Qefum flehen jur Seiten bes SßaterS;" „§err Jjefu, rief er bann noch, „nimm meinen ©eift auf!" Unb fo gab er feine liebenbe Seele in bie ßänbe feines lie>

benben $etlanbe8 jurücf. SBohl bir, bu erfter ber 3Kartprer, ber bu juetjl oon allen betnem

^eilanb bein Seben jutn blutigen Dpfer bärge»

brac|t haft! ® ir preifen bich felig, ba| bu nun»

mehr bie Ärone tragft ber einigen §errlidjfeit.

Sitte für uns unb erlange uns bie ©nabe,

bafs roir, bir na^folgenb, gleichfalls unfern §ei =

lanb über alles lieben, bereit, ihm alles ju

opfern, 3*it unb ßraft unb Vermögen unb 33lut

unb Seben! (Mange uns bie ©nabe, bafe auch

roir in ber lebten ©tunbe ben §immel offen

fehen unb 3efu8 bereit, uns ju empfangen!

(3)

-

547

<(§err Sefu, liebfier §iilanb, nimm meinen ©eift auf!" Sa8 fei audj uifer lefcteä Sßort!

3. ^oijanneä roirb ber 2lpoftel ber Siebe genannt. 2We älpoftel Ijaben ben §eilanb ge=

liebt; aber 3foljanne8 burfte beim lebten 2lbenb=

mal)le an feiner Stuft rufyen unb nad) feinem Sobe feine Stelle bei feiner 9Jlutter »ertreten.

9lHe atpoftel haben bie Siebe «eprebigt, aber Soljanneä hat bie Siebe jum einjigen ©egen*

ftanbe feiner *Brebigt in feinen alten lagen ge=

mad)t. „Äinblein, liebet einanber!" fo fprad) er immer roieber. Unb als man ifjn fragte, roarurn er benn immer baSfelbe prebige, ba gab er bie fdjöne SIntroort: „Sa8 ift baS ©ebot be8

$errn, unb roenn ihr ba« erfüllet, fo genügt

«S." Sie 9lä<Jjftenliebe ift eine notroenbige grudjt ber ©otteäliebe. „ffier feinen 9iädf)flen nicht liebt, roie mag ber fagen, bafs er ©ott liebt?" fagt berfelbe Slpoftel. 3Ber ben SSater liebt, mu| auch bie Jfinber lieben. Unb roer ben ßinbetn feinblid& ift, bet möge nur nicht

ifagen, bafj er ben 93ater liebe! Darum höre, lieber Sefer, bie Warnung beä ^l. Johanne«:

„Siebet einanber!" @S ift ji aud) ein ®ebo, j be§ $errn: „Sin neues ©ebot gebe idj eudjjt bafs ihr einanber liebet. Saran foH man er=

fennen, bafj ihr meine Qünger feib, roenn ihr einanber liebet." Unb fein Seifpiel iji eine fortgefefcte ^kebigt biefer Siebe. 9tid&t minber ftiljt biefe ^icebigt gefdjrieben im Seben beS 1)1.

j Stepijanu«. (Sr übte ja bie fd&roerfte Siebe, bie

J

gdnbeSliebe. 2118 bie Steine fdfjon fein $aupt umfauften, ba betete er nodfj für biejenigen, roeld&e ifteroatfen: „§err, rechne eS ihnen nicht jur

| Sünbe an!" Unb bann ftarb er. sIRit einem Slft berSläcbftenliebe ging er hinüber. Unb ähnlich alle

^eiligen. S(()nlidj, lieber Sefer, mad^e e8 auch bu!

Siebe ©ott unb liebe ben 9Mchften! SJejtnne bi<h ein mal, roie bu oieüeid&t beute noch, roie bu an ben brei frönen IaaensJl3c§rtertliebe üben fannft, unb bann tljue barnadj! ©ott roirb e8 bir lohnen, unb bie

•Beifjnadjtätage roerben für bidj gefegnet fein.

SHittcilttitflcn im Sutereffe m „Mttgemeinen » e m n * i>cv djriftlidjcit Fam ilien ju ©f)mt l»cc (jl. Fam ilie ju 9ta$a?etf)"*

§ie d)ti|Uid)e |lje

Soit E a t

®eud)tigung.

®on febr gcfd^ätjter ©eite erhalten mir fotgenbe 3u(cbrtft: „3n bemSrtifel „Die cbriftlicbe ®be in tbrer Sebeutung" (1898 9lr. 50 Seite 528 Dorlefcter »bfafe) tat ft* mit SRücfft*t auf bie neueften Sntfdjeibungen ie« ?tpoftolif*en Stuble« bej. ber 2Äif*eben Born

$abre 1893 (ftef)e ©enerale ber ©iöjefe 2lug§burg ytv. 447 giffer 4) ein Srrturn eiugef*li*en, iitbetn e«

na* bem genannten ©enerate beißt: 28ie au« ben Bott un« auSgefevtigtcn ©ijpenfett au« jüngfter 3cil ju erfeben ift, bat ber 2tpo|tolif*e @tubt ben 9^ebin«

gungen jur firibtitben Smgebung einet ü)iif<bebe nodj

«ine oierte beigefügt, nämliib biefe, bafj ein gentifibte«

Srautpaar, roeldje« tatbolifib getraut roirb, roeber cor nod) na* biefer Irauutiq ft* mt einer foqenannten

in t|)m gebeutung.

® in fe g n u n g ö o r e in em n iib tta tb o lifib e it S H elig io n äb ien er b e g eb e n b itr fe ."

S i e r a u « ift eiftibtlicb,, b a § bie b a u n b b o t t ein- g efdjtidjcne g e g e n te ilig e Ü b u n g n a * b e n © ru u b fä ß e it u n b S n tfc b e ib u n g e n b e r Ä ircbe ftd) n itb t b a tte n ta n n u n b o o n u n § n i * t ' B crte ib ig t n jerb en w ill. SB ir g la u b e n ü b r ig e n « , b a § je b e r g e n e ig te Sefer bei- « a n j e n 31t*

b a n b lu n g a n « b e re n © a ltu itg bie Ü ö e rä cu g itn g ge*

ro o n n e n b a b e n ro irb , b a § eS Dein SSerfafTec itid jt b a r u m j n t b itn w a r u n b ift, etroaS t t r * l i c b U n h a ltb a re « iit b e r ® V f< b (ieß u n g j u b illig e n o b e r j u em p feb len , fon- b e rn B telm eb r B or a lte m i l n t i r * l i ( b e n ^u w a r n e n . Q tt b iefem S i n n e bü v fte b a « SBerfeben r i t ^ t i g j u (teilen fein .

$ ie 9lebaftiott.

^ 8 ift heiliger Slbenb, jener äbenb, roo glücf Vö lid&e Äinber freubeftraljlenb ben aBei^nac^t«=

baum umfteben, roo in ben £er$en ber @iroad^

fenen füfee Xöne au8 ben trauten Sagen ber

^ingefd&rounbenen Sinbljeit roac^gerufen roerben;

jener 2lbenb, ber greube biingt in bie Käufer ber Steifen unb in fcie §ütten ber 2lrmen, roo ein liebenbeä Wutterberj bef^äftigt ift, mit getingen Mitteln einöäumd^en auäjupu^en für i^re kleinen.

Unb greube Ijerrfdjt aut| ftet« am heiligen Slbenb im §aufe beä reifen §errn 3i. 3lUjäl)r=

lid^ ftra^lt bort im prad^tooll auSgeftatteten ®e<

mad§e ber äBei^naiitJbaum im fierjenglanje.

Unter bemfelben i)a\ baä S^riftfinb oiele unb

9tadjt. (

«adjbtn« Bccbottn.) fc^öne ©efc^enfe für Älein=ffiillt niebergelegt.

Unb ber kleine fd^aut mit grofeen Slugen auf all He ^errlid^feit unb fann nid^t begreifen, bafj biefe fdjönen ©ad^en iljm gehören foUen. Sie beglüdten @ltern aber bliefen mit inniger Siebe auf ibr Äinb unb Ijören mit ©ntjücten auf baä fc^öne SSeihnad^tSlieb, baä ber Änabe mit jarter, aber reiner Stimme fingt: StiHe 9^ac^t, Ijeilige 'flacht!

ßeute aber man bort !ein ftöblic^ess fiinberla^en, oernimmt man niebt ben Älang eine« 9Bjüjna<!jt8liebeg. 5iicht eifrige grauenljanbe ben SEBeihnad^tebaum gefcbmüdt.

'•Bater unb Wutter flehen ja am Ärantenbette i^reS Siebling«,. ben ber Sobeäengel fd^on mit

(4)

548 feinet falten §anb berührt hat. 9iodfj oot toenigen lagen roar ba6 Kinb ein SBilb ber ©efunbtjeit, unb mit ©toi} fya6en manchmal bie 2lugen ber

©Itern auf ber ^übfd^en Äinbergeftalt geruljt.

®ie Jtrantljeit aber ^at in lurjer 3cit bie güHe oon ©efunb^eit unb ©djbnljeit jerftört. S3leidj, mit oon ©dfjmer} entfteHten Sofien liegt ber Kleine in ben roeidjen ßtffen be8 Säger«; pfei=

fenb fommt ber 2ltem burdfj bie halbgeöffneten Sippen. 2Ber mag aljnen, mag in biefer ©tunbe in ben $erjen oon SSater unb 3Jlutter oorgeht?

Sie tonnen eS nic^t begreifen, bafe ©ott ihnen ihr fiinb, iljt Äleinob, ihr 2lIIe8 nehmen roiH.

®iefe8 flinb foHie fie auf beS SebenS 3Banbe=

rung begleiten, foUie einft itjren SebenSabenb oerfchonein. Unb

roährenb

fo mancher lebenS*

nt übe ©reiä auf feine 3luflbfung roartet, roirb biefe jarte 33Ittte oon

beS

XobeS rauher $anb gefnieft. ®och

©otteS äßege

ftnb nicht unfere

2Bege,

unb feine ©ebanfen ftnb nicht unfere

©ebanlen, unb fo lange mir int iJfyale ber Shtänen toanbeln, toerben toir bie

unerforfdjj

licken Slbftdjlen ©ottes,

ber

auch SBater

bleibt,

toenn er Seib unb Xrübfal fenbet, nicht oer- fielen.

©tiHe ^ertfe^t im Äranfenjimmer, nur unterbrochen oon bem fdjmet}lichen Stöhnen beS tränten KinbeS. 3lngftooH timtet es je^t fein bre<henbeS äluge auf bie teure SJJutter; leife ftnft baS £aupt jutücf. ®er Kleine ift hinüber gefd^lummert in’ä ^enfeits, um bort mit bem G^rifltinbe einen eroigen (S^tifitag ju feiern.

SautloS ftnlt bie 3Jtutter an ber Keinen 8eidje nieber; il)r Seib ift }u grofj, um :Jb*imen finben ju fönnen. 9lur roem ber Job eine ähnliche SBunbe fd&lug, bet roirb ben Sd&merj biefeS fd^roer»

bebtängten DJiuttetljerjenä erfaffen tonnen. 2Imgujj*

enbe beS ÖetteS aber ftef)t ber Batet unb meint bittere

2;f)tönen,

er, bet beS

SebenS

roechfelootfe

@efd)icfe fteiS mit ©leichmut ertragen Ijat.

©o fd&leichen bie ©tunben baijin, langfam, traurig. ®a tönen oom Kirchturme bie SBeih*

na^tSgloden fo feierlich, fo freubig in’S Sanb

unb

oertünben ber 2Belt, bafj in biefer 9iadht ber $eilanb ben grieben auf bie ©tbe braute.

3a, ^rieben Ijat

Die

gnabenreidje ©ebutt i>e8

©rlbfer« bamalS

gebracht, grieben bringt fte noc^ heute in manche? tummetoolle Stenfchenljer}.

Sollte benn allein biefe« buch ben $ob ihres einzigen KinbeS fo ferner getroffene ©Ijepiar oon

biefem

grieben auSgefd&loffen fein?

25ie SQSei^nad^tSglocfen erinnern bie trauern«

ben ©atten baran, bisweilen }u bem, ber fo liebeooll auJruft: „Kommet alle }u mir, bie ihr muffelig unb belaben feib, ich miß euch er*

quiefen!" Unb fie roohnen, roie fo oft in glücf*

licken Sagen, ber ©fjriftmette in ber naljen Kirche bei. Sange beten fie im heHerleudjjteten ©otteS*

häufe. Unb hier finben fte auch bie Kraft, aus ganjem §erjen }u beten: „§err, bein ffiiHe ge*

fdfjelje!" Itoft unb gtieben te^tt jefct in bie betrübten §etjen ein. ©eroifi, gro^ mar unb blieb ihr Schmer}, aber er mar nicht mehr bittet unb herbe, ftm ©lauben fahen fte ihr liebes Äinb inmitten ber ocrtlärten $immel«beroohner, ftrahlenb oon ©lücf unb ©eligteit, folgenb bem Samme ©olteS unb SBeihnachtälieber fingenb bem göttlichen Ärnbe unb fle^enb am Iljtone ©otteS für iBatet unb Butter. 3a, „6hre fei ©ott in oer §ölje unb griebe ben SÖJenfchen auf (Srben, bie eines guten SBiUenS ftnb!"

So foflten aurfj matidjc SWänncr einmal n>ieber itjv Gljviftfeft Ijaltcn.

•^Aeihna^len ift greube in jebem chriftlid^en

®aufe, greuöe bei ben Äinbern, greube bei btn ©Item, greube bei b»n ©alten. @8 muß f4on ein feht roheS ©emüt fein, eaS fich biefer greube oerfchlie^en tann. Unb babei hat bie greuöe einen garj befonberen Gljarafter.

3)lan tann fte nicht irennen oon bem ftinbe oon SBelljlehem. ©ie hat in bem Verlangen, in bem SebürfniS nach bem (Srlöfer ihren tieferen ©runb.

Unb ein Srlbfer thut uns allen not auch h^te noch; ein Gsrlöfer, ber oon uns h'nroegnitrmt bie

©ünbenfehulb, ein Stlbfer, ber gtieben unb Iroft bringt in biefem ein Srlöfer, ber jum §immel roeift als unferer eroigen ®eimat.

I Sollte man nun nicht biefe greube oor attem ba fuchen, too fte für ben gutgeftnnten, gläu­

bigen Ght'flen in fo reichem Sötafje quillt, in ber

|9teinigurg ber^erjen burdh eine gute hl- Seicht, in ber Bereinigung mit Gfjrifto burch eine roür>

bige hl. Kommunion? — Üftan befeijenft ©attin uns Kinber, greunbe unb SBetannte, nur baS S^rifttmb felber ni($t. ©ine roürbige hl* Äom*

munion aber roäre roohl baS fd^önfte ©hriftge«

fc^enf an baS göttliche Äinb, baS mir in feiner 2lrmut auf unferem 2lltare ho^en.

Söir rooHen teine ©rmahnung für bie grauen

fchteiben, aber ben 2Kännern möchten roir boch

ein SBörtchen jum h°^en gefte fagen. 33iele

(5)

gibt'« heufjutage in ber latljolifchen Männerroelt, bie bem Satramertenempfang nid^t bloß ju 2ßeihs nackten, fonbem igaljr aus, 3|a^r ein ferne blei»

ben. Sßoiin liegt ber ©runb? ©inb fte nicht mehr gläubig? ®od), benn oiele oon ben ®e nannten gehen noch ziemlich regelmäßig jur ßirche unb beten juhaufe am Morgen unb am SKbenb.

$aben fte baS Söebütfniä nicht na$ bem @m pfange ber l»l. ©alrantente? ©eroiß, roie manch»

mal jtnb fte an ©amftag^lbenben ober Sonntag»

Morgen in ber ßirdje geroefen unb haben bie=

jenigen beneibet, bie in ben «eidjtflu^I hinein unb nach roenigen Minuten beglücft herauitraten!

©inb eS oietleicht oerlomtnene sJD!änner mit einer großen ©ünbenfchulb auf bem §erjen, fo baß fie fic^ fdjämen müßten, i^re I^aten ju befenntn? äluch

baS

nicht; ganj ebet angelegte Gfjarafteie ftnb unter ihnen, roohltljätig gegen bie Strmen, liebeooH gegen bie Untergebenen, ooQ

©orge unb Umftd&t für grau. unb ßinber. 3Iber roa8 ift es benn, baß fte biefer Gfjriflenpflicht feit langem nic^t mehr genügen? 3a, roer e8 begriffe! (Sine unbegreifliche Scheu, ein roie oon unbefannter §anb 3urüc!gehaltenroerben, ein burdj oieUeicht einmalige« Überfragen heroorgerufeneS Sangen oor biefem SefenntniS.

GS ift turioS, aber boc^ roirflich toaljr, Männer, bang oor bem Seichten, unb baS Männer, oft mit langen Söärten, mit fräftigen

§änben, mit Sttiefenfc^ultern, Männer, bie oor teinem meinen, ber iljnen in ben ffieg tritt!

Unb oor toem fürsten fte ftch benn? Doch nicht oor bem ^rieftet? Der fagt ihnen roahrfdfjein»

lidjj fein hartes 9Bort, au« gurdjt, er möchte fte roieber oerfcheuchen. Sor ben anbern Seuten?

3um leil; aber fte fönren ja im Dunfeln gehen, too niemanb fte fteljt, an’S anbete Gnbe ber

©tabt, too niemanb fte lennt. 9Jein, am meiften fürchten fte ftd) oor ftch felbft, oor bem eigenen

©tolj, ber ftch biefe Demütigung fo fchled&t ge»

fallen laffen toiH, oor ihrem, bem Manne fo natürlidjen ©elbftberoußtfein, baS nicht gut fagen fann: Pater, peccavi. GS ift bie alte ©efd)ichte, fte rooQen ftd} nic^t unterliegen laffen, juhaufe nicht oon ihrer grau, b’rum müffen fte recht

flu« unferer C/@l Steinigung bcs

(@ieljt hat Söilb auf

^ e c f j t finnig fällt baS geft beS ^1. ©tephanuS auf ben S a g nadfj bem hochheiligen 2Beih=

nadjjtsfefle; benn er ift ber erfte, ber [ich bie I

haben; in ber ©efedfdjaft nicht oon ihren greunr ben, b’rum bifputieren fte ftch in ben ©chioeiß hinein; ^ier in ber Äitd&e nicht, fagen mir eS gerabe herau«, oor ©ott felber. Obgleich er ja alles toeiß, roaS im £>erjen beS Mannes

©uteS ober SBöfeS ftch finbet, feil er boch nicht oom Mann oerlangen, er foUe baS feinem eigenen oetfehroiegenen ©teÜoertreter, bem ißriefter, befennen.

Shr lieben Männer, bie ihr biefe 3eilen left, oieHeicht trifft baS ©efagte bei bem einen ober anberen oon euch ju! SBoUt iljr benn nicht an biefem Sffieiljnachtstage einmal mieber gehen unb aUeS roieber gut machen? SBarutu benn immer roieber oerfchieben unb baburch aUcö euch nur nodfj fchroerer machen? $ört, roie fd^ön bie JBeihnad;tSglodten läuten burch bie bunlle'JJiicht!

£>ört, roie fdjön baS Sieb erflingt: „Jjjeiligfte 9?adht, ginfterniS roeichet es ftraf)lct IjienieDen, lieblich unb prächtig oom J&immel ein ßidfjt!"

fauchen benn nicht fdjöne (Erinnerungen aus roeit jurüefliegenben fahren in eurem ©erjen auf, aus Rohren, too ©ott noch euer 'itoter unb ihr noch feine ilinber unb barum fo glücflidf) roaret?

Sliemanb bemeilt euch, roenn ihr am bun*

!eln Slbenb ju irgenb einer Jtirche geht, nur

©ott allein unb euer Gngel, ber ftch freut, roenn ihr biefen 2Beg jur Seichte am ©amftag abenbä roanbern roürbet. SBelche greube für eure treuen grauen, bie fo

lange

um

bieS

eine gebetet! Sßie oiel greube für eure Jtinber, bie bisher in biefer Öejiehung

baS

Söeifpiel

beS

fonft fo guten SßaterS entbehrten! ÜBie oielgreube erft für eu^!

äßie neugeboren, als anbere Wenfd§en, mit ©ott unb euch felber oerföljnt geht ihr nach §aufe.

©eht, ihr guten Männer,

baS

(Shriftfinb ftreeft au^ eu^ aus feiner Jtrippe bie ^änbdhen ent»

gegen! @8 möchte ench fo gerne fegnen roie bie

§irten in ber jjacht, euch fo gerne beglüden roie Maria unb 3ofef, in beffen 3lrmen es pe>

ruht. Macht ihm bie greube an biefem fünften ber Jage unb geht roieber beichten unb fommu*

nijieren!

@8 oet

langt nicht mehr oon euch

als

guten SBiHen, unb allen

SCBeihnachtSfrieben

roill es euch in reichfter güDe fchenfen.

S ilb e v m a p |ie .

1)1. §tepljnnus.

bec nädjftcn ©eitt.)

flrone beS Mar!t;riumS errungen. (Sr hut e8 beShalb oerbient, in ber geftorbnung als £>üter unb Befchü^er an ber ffiiege beS göttlichen ÄinbeS

(6)

-

550

ju fielen, roeil et ben SReigen

jener

Ijeiligen

©djar eröffnet, bie für tote ©ottfjeit jenes Äin-- be8 bis jur §ingabe iljteS 8ebenS getämpft Ratten;

er, mit feinem fdjönen tarnen „ber ©efrönte", l>at bafjer audf)

Den

Sfyrennamen „ber ßrj martyrer".

®er 1)1. ©tepfianuä gehörte ju ben fteben non ben 1)1. Slpofteln auJerroäfylten $ia!onen;

roaltiger Siebe legte er oor bem fjoljen 9late geugniä von ßljrifto ab. §artnä<fig roibetftrebten ifym feine fteinbe; fie ftiefeen ben mutigen 33er*

fünber ber oerljafcten SBafyrljeit jur ©taM l)inau8 unb fteinigten i£)n im 2f)ale 3ofapl)at am ißadje gebron. $od) „bie Steine be8 8ad&eB roaren it)m füfs", fagt bie ßitdf)e, unb fie legt il)m ju=

gleidE) bie SBorte in ben SJlunb: „SBeil mein

Steinigung örs Ijl. Sfcpljnmis.

bie 1)1. ©<§rift preift ifyn als einen Wann ooH

©tärte unb ©nabe,

do

H beä ©IaubenS unb be8 1)1. ©eifieS, ber grofje 3 « ^ " SBunber tljat unter bem SSolle. 2118 9)iafon beforgte er mit Üreue unb Geifer baS 3lmt ber dfjriftlid&en 3lrmen>

unb ßranlenpflege; jugleidj prebigte er ben 3uben bie djtiftüd&e 3Ba^r^eit mit SBeiSljeit uno $raft.

®urd) feinen 2Jlartertob unb oorfjer fdjjon in ge*

gleifcfy gefteinigt roarb für bici}, mein ©ott, fo f)ing meine ©eele bir an!" ©t<pf)anuä betete fterbenb für feine geinbe: „£err, rechne iljnen biefeä nid&t jur ©dfjulb an!", empfahl feine ©eele in ©otteg §anb: „§eu Ö^fu, nimm meinen

©eift auf!" unb entfdjlief im §errn.

Sifern mir feinem Ijl. Seifptele nadj!

UnterljaltenbeS fiit bie fatljolifdje Familie«

5ns pintfrnktub ju ßrrslo« am Petljnndjtsnücnö.

(S d )lu & .)

T^aftig trilt ba8 ÜRäbc^en jur Äaffe unb ruft, in ben $immel, id(j roiE mit ber (Sifenbaljn fort!"

XJ mit bebenber ©timme jum Seamten empor:] „$)umme8 ®ing!" grollte ber Seamte, tnbem er lff2lclj, lieber §err, nehmen ©ie tni<$ bod^ Mit i ärgerlich über bie £äufd&ung ba8 f?enftec fd&lofj db jrtit i ütgerlid^

Ä f S E S I

K r Z P f J

(7)

@8 läutet jum brüten male; baS arme SBefen ging auf ben Verton unb befchroor ben ©djaffnet unter S^rüneit, e8 boch mit in ben §immel ju nehmen. Diefer aber lachte unb trieb bas Äinb fort. Unb als bie Sofomotioe pfiff unb ber 3ug baljinbraufte in bie gerne, roo ber §immel fich mit feinen Sternen jur @rbe neigte, ba feufjte eB jchmerjlich auf unb blidte oetlangenb bem 3U8« nach- „2öaS roillft bu hier?" fragte etroaS barfch ein @d)u$mann. „3<h roill in ben Fimmel," lautete bie 2lntroort; „man Ijat mich nicht mitgenommen." — „©«h’ na4 ßaufe unb laffe bich non bem Sljtiftfinb befeueren!" —

„31$, ich fyabe feine (Sltern mehr, unb bas Gljiift linb ift ja im öimmel!" So fprach baS Äinb unb ging betrübt non Rinnen.

Wübe, hungrig, fc^läfrig unb I)al6 eifroren fefcte e8 fich nun traurig in eine (Sde

beS

©afjn»

hofeS, um bei einem nächften 3u«e fein ©lüd roieber ju oerfuchen. 2ßie e8 aber jufammen*

gefrümmt eine 3Beile bafafj unb toeinte, über»

roältigte e8 ber Schlaf, unb e8 entfdjlummerte I in füjjen träumen oom $immel unb bem 6t)rift=

!inb — ba btaufjen in ber Dejembernadjt unter bem fternenbefäelen Firmament. 35er ©djlummer aber rief ben SobeSengel herbei, unb biefer unv fafjte fchon

baS

Äinb mit feinen eiftgen 2lrmen. i Da lam ein frommer Wann unb fah ba8 arme Äinb. @r rüttelte e8 unb rief e8, aber e8 fchlief feft unb roar ftarr unb falt. „Daft ©ott fid) feiner erbarme!" rief ber 3JJann; „ba8 flinb ift ja erfroren." — Da traten ber Sifenbaljnbeamte unb ber ©chufcmann (jerju unb Berichteten non 1 bem flinbe, ba{ nach bem $immel roollte, unb baS jte abgeroiefen.

Stafch mürbe eine Drohte ^erbeige^olt unb baä Äinb in Deden gehüllt. „8*»« Äloftet ber

©armljerjigen ©rüber!" tief ber Wann bem ßutfdjer ju.

Der SGBagen rodle ^urtig butch bie ©ttafjen oon Sreilau. Der 3Jlann läutete an

ber

Pforte unb brachte

baä

eingehüllte flinb al8 rounber fame Söeihnachisbefcherung in ba8 gaftUdje ftaus.

S3alb lag

baS

Äinb in einem meinen unb roarmen 33ett. 68 ferlief feft unb fanft einen tiefen

©djlaf, ber nidjt roeit oom jobe entfernt roar.

Wan rieb bie erftartten ©lieber, ba8 Heine SBefen regte fich nicht. Die Äuglein blieben gef^lcffen, nur bie Stengen färbten fid} mit einem jarten 9iot unb oerhiefjen

baS

©elingen ber Rettung.

■Wach einiger 3«tt öffneten ft<h bie gefchloffenen

Siuglein unb flauten roie geblenbet ringsumher in bem giojjen unb ^eü erleuchteten 3>ntmer unb blidften erftaunt ju bem ^riefter unb ben Srübern auf. „Weine Wutter," tief eS unb ftredte bie Slrme aus, „idj roill ju bir, führe auch mich äun» 3efu8finbe!" Diefer sJluf brang fdjneibenb burch bie ßerjen ber Umfteljenben unb trieb allen Spänen in bie Slugen. Wit Wü^e rourbe ihm etroaS Sh« eingegeben; balb fchlief e8 roieber ein. Der 'JSulS rourbe fdjroäd&er unb : fchroädjer; gegen Witternacht öffnete eS noch einmal bieÜlugen, rief: „Wutter!" unb „3efu8*

finb, ju bir in ben Fimmel!" unb hauchte bie

! reine ©eele aus, ftiH unb fanft. ©ein ©ehnen roar erfüllt , es roar bei ber guten Wutter im

£immcl.

©ne rüljtenbe ©efchichte! 3®ei f<höne Sehren führt fie mit ftch. Die erfte: 2Ber hätte rtch beS armen ÄinbeS nicht gern angenommen, um eS in feiner sßerlaffenheit unb Slot ju tröften unb ju unterfiiifeen? 9iun, folcher armer Äinber gibt’S je§t noch oiele, befonberS im falten fflinter. ©eljt euch boch ein roenig um, roeite Sefer, nadh folchen armen Äinbern, unb roenn fte friert, fo fchafft ihnen ein roartneS SHöcfchen, unb roenn fie fo hungrig ftnb, macht fie fatt, unb roenn fte eine fo elenbe ©djlafftätte haben, fetjt einmal ju unb oerfehet fie mit roärmenbem öettjeug! Much manche (Sltern ftnb ja arm unb nach unb falt unb h^ngtig; o helft, fo oiel ihr helfen fönnt!

Die jroeite Sehre: „ s)Jehnit mich mit in ben

§immel!" Das roar bie Sitte beS guten, un*

| fdhulbigen ÄinbeS. 3ft baS nicht auch Sitte,

| roelche alle Jlinber an bie @rroachfenen richten, befonberS an ihre (Sltern, Sehter unb Sehrerinnen

j

unb an ihre Sorgefe&ten'? freilich nid^t in bem

©inne jenes unfehuibigen ÄinbleinS, aber boch i in bem ©inne, ba^ fte — bie (Stroachfenen — ihnen, ben flinbern, roelche fo in aller SEöelt auf fte angeroiefen ftnb, boch behilflich fein unb burch 2ßort unb Seifpiel baju beitragen möchten, baji I fte in ben ©immel fommen. 3$ nicht baS $eil ber Äinber faft auSfchliefelich in bie §anb ber drroachfenen gegeben? D roie oiele Äinber, bi«

nun oet loten gehen, roürben in ben $immel fommen, roenn bie (Srroachfenen ben rechten 6in*

flufe auf fie übten! 3luf benn, Reifet ben ftin»

bern in ben §immel! BJelch eine grofee, roelch1 eine fchöne, roelch’ eine lohnenbe, eroig befeligenbe

| Aufgabe!

(8)

— 552 —

©inige „ 3Werr$!" fiir'S Familienleben.

Pcldje Päntttr nicfjts taugen.

1. ® ie Sorfi<ht8«, StücffichtS« unb Umfi<ht8*3Jtänner; e8 ftnb Wänner, bie nie einen Stritt »orroärts ju tljun ftch getrauen, fich „füllten", fte lönnten trgenbroo anftofjen, mehr »erlieren als geroinnen. ®iefe ßeute hoben cs noch nie ju etroaS gebracht, fte ftnb immer bie gleichen Slngftmeier, SBorftchtS», ^ücfftchtS«

unb UmftdhtS^Wänner geblieben; ju biefen gehörte ber SBorläufer 3efu Chnfü» ber $1. 3°^anne8i nicht. @r roar ein Wann ber Xha*- ^eim Srfcheinen beS ffielterlöferS prebigte unb taufte er am Qorban. ®iefe8 Sßrebigen gefiel aber bem jübifchen hohen Mate nicht; er ftellte ihn jur SHebe unb oerlangte, bafs er feine ^rebigen einfteUe.

3ohanne8 aber gab ihnen jur 2lntroort ohne Sorftcht unb SRüdfftcht: „3h1 Slatterngejücht, roer hat euch gelehrt, bem lommenben Strafgericht ju entrinnen?" 2ludf) roir foUen Wänner ber Sfyat fein; roir bürfen mit unferer fatholifdf)en gähne roohl gehen, fte ift f^on cor 1800 3“h«n ein»

geroeiht roorben, unb feine gähne ift mit fo oiel 9iuhm unb ®lan) bebseft roie fte.

$ a S ftnb jroeitenS bie ©chroapler unb Sßlämpler. 3 u^aufe moHen fte fatho»

lifch fein; am ©iertifd) aber ftnb fte eS nicht mehr, unb roenn eS an eine entfeheibenbe grage geht, fagen fte: „®a8 ift mir egal." ®iefe

©leichgiltigen, biefe G^almännet gehören ju ber fchlimmften ©orte, biefe müffen roir mit 6nt*

fdjiiebenhett befämpfen. Unfere Wänner müffen ooranftehen unb oorangehen. ®ie ©chroapler unb Pämpler treiben ein trauriges ©piel; roenn

;---- (WaabtnH otrbote:.)

a6er einmal ber jtingfte Sag eifcheint unb ber

©eneralmarfch jum ©ericht geblafen roirb unb e8 heifst: „$u ©chroapler unb *piämpler tritt oor!

3u roelcher Batterie, ju roelcher Äompagnie h«ft bu gehört ?" — kann roirb er antroorten müffen: 3a, ich bi" meber bei einer Sattetie noch bei einer flompagnie geroefen, fonbern mit bem ©agafche*

roagen gegangen.

■Jlein, auch bei ben ©chroaplern unb *)3länips lern roollen roir nicht fein; roir wollen ju ben entfehiebenen -Männern gehören, bie treu jur tjI.

Rirdfje unb ju ihrem JfleruS fte^en.

$a8 finb brittenS bie <Sgoiften unb

© afcendj riften, bie aus allem ein ©efcljäft machen rooHen unb auc(j in SitligionS* unb ©e«

roiffenSfragen juerft fragen: 2Bie oiel luegtbo ufa?

Wtt biefen Waufcheln ift nichts anjufangen.

® a 8 finb oiertenS bie 3ufunft8»

mufifer unb ©chlafhauben, folche, bie nur immer fagen: 35ie tefcte ißofaune hat noch nicht geblafen, eS ift noch nicht fo gefährlich*

3Bie oiel ift uns fchon oerloren gegangen burch biefe ©dfjlafhauben ^olitif! 3u allen biefen rooQen roir nicht gehören; fte taugen für bie fatholifche ©adhe nichts.

2lber auch f ° ^ e taugen nidjjtS, bie roie jene Waufcheln fagen: „©o fchö heter gerebt, jefct göm»

mer ^ai," unb im nächften Sltemjuge oergeffen, roiS fte gehört.

2Bir mttffen anbere Wänner hoben, Wänner, bie entfehieben bereit ftnb für bie gute ©adje, roenn eS oieUeidjt auch ©pott unb §ohn einträgt, Wänner mit eiferner §anb unb ohne Wenfchen»

furcht. (Dr. Sied.)

h

S e in e r le i.

0enkfprüd)f unb gcbensrtgeln.

$ tr Arbeit ©ttrb’ tfl leidjt Unb ferner beS ©anfe* Safl;

ärbeite, ba& bu nur 2)ir [elbft ju bauten ^ajl 1

2a& fte (rittein, tag ft' ladjcnl

®d)Iieg in (Sleicbmut beine Obren!

SiSer c2 ade« rcdjt roiH ma<ben,

®ebt am ®nb’ ftd? felbjt »erloren.

Jom jlüdjtrttfd).

Son ber Kattjolifcben 3ugenbbiMio<bef (Äöfct, Äempten) finb brei neue 8änbd)en etfe^ienen, aUt brei gleict) Dotjüglid).

@ebctstrf)örung.

Jaufenb ®anl bem bl- $trjen 3efu, ber Zeitigen SWutter <8otte8 unb bem 1)1. 3o(ef für bie £>ilfe jur

©etebrung eines ©ünberS. ß. 8. in 9J.

•eianticortli^er Webafteur: ffl. Sß. S a u ttn f A lag er in Slug«burg. — «erlag bet ©. ®djmib’f(ben ®erlag**

©udjbanblung in Äug#burg A 34. — 8ud)bnüferet bet 3of. ftBlet'fcben Öud)I)anblung in Äemuten.

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faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n

Seim SDlenfdfjen genügt nicht baS 9BoHen. Dhne ein ernfteS, entfdjjiebeneS, beharrliches JBoHen Iommt nichts ©rofeeS juftanbe, nichts ©rofieS für bie SBelt, nichts