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Die Katholische Familie. R. 7, no. 29 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3 llu f t r ir t e ID o d K n f c f y r if t f ü r ö a s fa tfjo lifc fy e P o l f ,

«sCcfoitbcrc fü r blc 'gVreOrer bet- fjf. gfomtfle unb bte ?5ttfflficbcr bcs t>ou tj'apfl <$co x ia . cimjcfüßr£cit j?erein$ ber dir i fl C. giam ificit jit £l)rcu ber ßC. F am ilie non jjtrtjatetf)“ . '

Slugtötttß, Sonntag ben 15 gult 1900.

5(1 j j f » o m ilif “ (Vf(f)rint rodrt)entlirt>. ifi S f it f n ft n t f: 'ISrei* B ievttliS firi« n;tt btr iB flio je g u f f A i « » - m it Td .; bei bivefrou! iia rtie b e jiiß b illig er. Äffe 'V pft-^fpebitionen iMib ^urtjbanbiunflen nebmeit Ö fjleÜ ungen an. Oeben .Donnerftaa

w»rb ln * W m t augfttqcbtti unb cerfenbet. — ^nfe ra te ie eirfp altt^ c U*ttit&eile ober beren iHaum 25 ^ f g .

Äirdjlidjer SSodjenfalcttber.

ix

Jnntag, 15 3uti. ©ed&Äter ©onntag nad>

^'fingften. £>einrid) II., Staifer unb SBefenner,

| 1024. (ffiivb in ber @rjbiö$ffe Samberg am '"•3uli aI§'J3atro.i gcfeieit.) ,3eno. W lifp u S Unb 9?atfeug, ÜJfartljrer.

°ntag, 16. 3uli. iflaria Dom Serge S?armel.

^n£n^a8' 17, Sefenner, t 390.

•"‘arceHina, 3unafrau, t 397. «eo VI., «Pafft,

•ttttjod), 18. 3uti. KamiHuS, Drbenftifter, T1G14. JIrnulf. Sruno, Söifdjof, + 112G. fjrieb«

,(v, ©ifd&of unb SKartörer, t 838.

“ nnerftag, 19.3ult. ©injena Bon «Paul, IBc- [' n«er, t 1660. Slrfeniu«, ©inftebter, t 449.

^wmadju«.

ft 20- ^uü. 5D?argaret&a, Jungfrau unb cvrttjvin, t 300. £ieront)mu« tmilianu«, j^oenftifter, t 1537. ®lia8. Secera.

q’nftag, 21. 3u(i. $anie(. ilrbogaft. 3ulia.

^Jebe«. Dtga.

g c d jstr r $ o n n tn g ttitd) $ ß c r n .

IM nd lS tutf D ttb ottr.)

foangtlittm : gpeifmtj K r wirr Saufcnl».

SDiatr. 8.

^ V 8 heutige (Soanaelium jeigt un« bic liebenbe gürforge beä §eilante«. ®ie Saaten waren iljm gefolgt, unb nun litten fte SWangel.

ittbtr ber $eilanb jjatte (Jrbarmen unb gab iljnen Stot auf rounberbare Sffieife. @r forgte für fie.

Unb fo forgt er für alle feine ©efd&öpfe. 2lbir noc& me&r. @r Ienlte bie «Rot be« »olle« ju feinem ßiele. 3)urcf) bie 9fot lernten fte it)n fennen al« ben Reifer in ber 9iot, al« ben §errn ber 9?atur, al« ben allmäd&tigen ©ott. So mit ft bie SBoifeljung ober Stegürung ber 2BeIt.

©ott regiert bie SEBelt &e.fjt: ®r forgt für alle«, lentt unb leitet alle« ju bem Siele, rooju

«r bie Sßelt erraffen $at, b. \ ju feiner @&re unb jum Seften ber ©efd^öpfe. ®a« ift bie ft°ttlid)e gütfeljutig ober, roie man jefct fagt, SJorfeljung.

©ott forgt für alle«. „®ott ^at ben JUei«

nen roie ben ©rojjen gemalt unb forgt auf

(2)

lefen mir in ben *PfaImen Sobpreifungen ©otteS wegen feinet Sorge für bie oernunftlofen ©e*

fc^öpfe! 34 füljre nur eine Stelle an: „®u entfenbeft Quellen in ben Iljftlern, jroifc^en ben Sergen ^in rinnen bie 2Bafler. @8 Irinten alle liere beS gelbe«, eS fyarren bie SBalöefel in ihrem $urfle. Sin ihnen rooljnen beS §tmmel8 Sögel, jroif4en gelfen ^eroor ergeben fte i^re Stimme. Seroäffert werben bie Serge oon ben obem Räumen au8, oon ber grudjt beiner SEBerfe fättigt ft4 bw @l be. ®u bringft ^eroor ©raS für ba8 Sieh unb Jfräuter jum ©ebraud^e ber 9Jlenf4en unb läffeft Siot roa4fen au8 ber 6rbe unb 2ßein erfreuen be8 Wenfc^en §erj unb erweitern fein flntlifc rote Del unb Srot ftärfen ba8 §erj ber 3Jlen[$en ®S fättigen ft4 be8 gelbes Säume unb bie Gebern beS Sibanon, bie er gepflanjt. ®afelbft niften fcie Söjel, Heine unb grofce. ®ie ^o&en Serge ftnb für Di« £irf<$e, ba« ®eflein bietet S uPu4t für bie 38el- ®8 enlfte^t bie 9ladjt, ba gehen umher bie Siere be8 SßalbeS.

®er Söroen 3u” 8en brüllen na4 Sftaub, um oon

©ott ju fotbern iljte Speife. @8 geht bie Sonne auf, unb fte fammeln fi<$ unb legen jt$ auf ihre Bager. ®er 9Jlenf4 geht au8 an fein Söerl unb an feine Slrbeit bi8 jum Slbenb. $ier ift ba8 Sföeer, grojj unb auSgebehnt, baiin ®e=

tiere, bie nicht ju jählen ftnb, Heine £iere bei großen. SWeS ermattet oon bir, bafs bu üjnen Speife gebeft ju feiner 3?it." ($ i. 103, 10 ff.) 28jr bie 9latur genau !ennt, ber mufs ftaunen, mit meiner SBeiSljeit unb SRüdfic^t für bie t>er<

f^iebenen Seberoefen geforgt ift.

greili4 iji für äße ber &ob ba8 @nbe.

ÄeineS ift als ©njelroifen für unbegrenjte ®auer beftimmt. Unb eins mufs bem anbern jur 9lalj rung bienen. $enn ber Seil mufs bem ©anjen bienen. So roirb roo^I leinem füf)lenben 2Befen ber Sd^merj ganj erfpart. Slber ber ©runbton feines furjen ©rbenbajeinS ift bo4 nicht Seib, fonbetn greube. Heber bas Seib, baB über bie 9Jtenf4en oerhängt ift, ^aben roir an anbeter Stelle ju reben.

©otleS gürforge bejieljt ft4 aber befonbetS auf ben 9Jlenf4en. ®en!e nur an bie frönen SBorte ber Sergprebigt oon ben Sögeln beS Rimmels unb ben Silien beS gelbes! „ffienn

©ott," fagt ber $eilanb, „für biefe forgt um roie olel mehr für eudfj!" 3Jlit ganj be[onberer Siebe nimmt ft4 ©ott ber ©uten an, feinet Äinber auf (Srben. 3hnen ift et ein liebenber Sater, ber mit oäterlid&er Sorge über ihnen roa^t, mit oäterlid^er Siebe fte fdjjüfct, führt unb tegnabigt. „ffier fte anrühtt, ber rührt feinen

ber $eilanb: „34 ®iH eu4 ni4t als SBaifen hinterlaffen." (3oh- 1 4 ) ®o4 barüto ^aben roir fd^on gefprod&en bei ber göttlichen ©üte unb Sarmherjigfeit.

SSlber felbftoetftänblid^ ift ©otteS gürforge nid^t fo gemeint, als ob ber SKenfd^ nun ni#tä ju t^un ^ätte. 3>” ©egenteil: ©ott will, bafs ber 9Jlenf<$ ftd^ regt unb plagt unb müljt um fein täglich Srot. (Sr roiH, ba^ ber Sanbmann im Schmeiße feines aingeftd^tes ben Ülcfer beftedt»

unb bafe auc§ bie anbern bie Äräfte, bie ©olt i^nen gtgeben, benu^en. 2lber er begleitet ihrC Sltbeit mit feinem Segen. Ohne feinen ©ege«

lein ©ebeiljen. SCBie ber Sanbmann oergebenJ arbeitet, roenn nid^t Sonnenfehein unb Siege«

jur rechten $eit feine Saat befruchtet unb reift/

’o ifl überhaupt baS ntenfd^Uche Sßirlen ftuch^

loS, roenn ©ott nicht feinen Segen fpjnbet.

„Sßenn ber J&err baS JpauS nicht baut, fo baue«

bie Sauleute umjonft." 3Ber aber nach &efien flräften arbeitet unb babei linblich fromm ben Segen ©otteS erfleht, ber bleibt nicht ohne Segen*

ber betet nicht umfonft: ©ib uns unfer tägliche^

Srot! 3J?ag auch mancher fagen: 34 ha&e *teU gearbeitet unb ebenfo treu gebetet, unb boch fe^1 baS tägli^e Srot; roenn er ftch genau erforfche«

roiS, bann roirb er boch bie Sdhulo in ftch f*n‘

ben. SBer ©otteS gutes flinb ift, bem ifi ein treuer Sater.

SDarum mufet bu, lieber Sefer, auch n'1?1 ju bang in bie 3 “*unft f4auen ® a8 ro>*b f*(

bringen? 34 e8 n'4 ‘ ! roei& i<?

aber: Sie bringt bir 3lrbeit unb Sorge; fl*

bringt bir aber au4 ©otteS Segen, roenn bf besfelben bi4 nic^t ur.roürbtg ma4ft. ^hue btf ruhig beine ^Jfli4>/ baS anbere überlaffe ih*11 Slrbeite na4 befien Äräften unb bete juglei4 ul11 bein tägli4 Srot unb bann überlaffe bie ©otfij ruhig bem lieben ©ott! @r liebt bi4 mehr, eine 'Kutter ihr einjige» Äinb lieben lann. ® roirb bi4 ni4t oetlaffen.

3ht aber, bie ©ott ju feinen SteDoertr«

tern auf @rben befteQt hat- befonbetS ihr (Slter*' nehmet ihn jum Seifpiel! Sorge liebenb r.

eure Äinber, roie ©ott für eu4 forgt!

geroifjenloS unb gottoergeffen, roenn ßltetn bie' Sfli4t oerna4Iäffigen. ©otteS glu4 roirb r treffen. Ghriftli4e Sltern, oergeffet ja biefe W 1“

ni4t! Slhmt “ ber © ott au4 batin na4, ba^

bie flinber mitarbeiten lafftt! Unb jroat foDt fl bamit mögli4fl früh anfangen. 2lu4 f4®n0, .1 Äleinen foQen ihre Sltbeit haben unb baS ®*

ni4t ganj umfonft effen. @8 gibt allerlei Serri4tungen, bie man ihnen auftragen fon'

(3)

a^ut eg, iljt (Sltetn, im Sntereffe ber Äinber!

©eroöhnt fte mögliehft früh, mitjuthun, ehe fie witeffen! @8 ift ein wahrer Segen für bie Äinber.

Slber tböricht ftnb bie (Sltern, bie jebe SIrbeit unb Unbequemliijleit non ihnen fern galten rooßen.

3)08 iß einmal ganj unmöglich, unb bann, roie

roirb e§ im fpätetn Sieben gehen? ©laufet es ft<$er: ®a8 ©rot, an bem bie Rinber mit oer»

bient haben, fc^mecft boppelt unb gebeizt boppelt!

Sllfo noch einmal: Seib Iiebenbe gürforger für eure Pflegebefohlenen, aber nach bem Seifpiele

©ottes!

®ute Meinung. (»ia ib b ru tf Perboten.) SBaS bu tftuft, t^ u ’8 fiic ben # e r r n l

%t)h’S tu feinem Warnen qe rn !

@ei bie 'JJflid)t au dj ernft unb troden,

» B ill bie Suft aud) nod; fo loden,

@ict), bein Ifn q e l (lebt bereit,

© d jre ib t in ’8 8 ud> ber ffiroigfeit, SBa« d u (Sott ju lie b ’ getljan S it f beä Srb enleb cnS © a t )n !

SBa« bu tbufl, tlju ’« in bem $ e rrtt ! M nb’re 2Ibftd)t {ei b ir fern!

Sffiirfl bu (Sott ju n t ä 't lp u u ^ w ählen, S B itb ’S am © egen nie b ir fe^lcxt.

M e « bem geroijj gelingt,

$ e r ’« in fetnem (Sott B ollbtingt.

S a « in © ott bu l)ie r geffit, (SinfletiS tyerrlid) b ort aufgeljt.

3>cr Verlauf einr* #eiltgf})re<J)uuQ#feier.

Ä a halb toieber bie freier einer $eiligfpred)ung beoorfteht, bürfte e8 unfere Sefer geroifs intereffieren, ju etfaljren, roie eine folche freier

«erläuft. ®ajj fte reidj ift an finnigen Geremonien, roerben unfere Sefer mit Stecht non felbji oer*

muten. (Sine §eiligfyredjung ift ein feltener 2Ut, unb er gef^ieht be8(jalb auch l)öchft feierlich.

SBei bet Sßrojefjion jurn St. P<tet8bom roirb bie gähne be8 neuen ^eiligen mitjetragen.

3ln bet SiEtinifdjen flapeüe ftimmt ber $ßapji ba8 Ave Maris stella an unb betet bann oor bem SalramentSaltate. ^Darauf ftngt bet G()or bie 2MerIjeiligen»8itanei. Stäubern bet oom Papft angeftimmte ^qnnuS „Veni creator Spiritus“

gelungen rourbe, ift ber feierliche 2lugenblid ber

<5onfefration getommen. ®er hl. Sater, ftfcenb auf bem £ijrone mit feiner Sölitra auf »em

§iupt?, fpric^t nun mit lautet Stimme, bat er

„jur ®h« bet \)l $reifaltigleit, jur (Srljöhung be8 latholifdjen ©lauten8 unb jur Sßermehtung bet d^riftlic^en Religion, burch bie Sollmacht unfereS §etrn 3efuS 6hti(3u8, ber hl- Petrus unb <pauluS, foroie !raft feiner eigenen $oH=

macht, nach reiflicher Uebetlegung, nadb öfterer Snrufung ber göttlichen $ilfe, nach bem State ber Äatbinäle, Patriarchen, grjbifchöfe unb SBifc^öfe ben feligen 91. a ls ^ciliß ertläre unb in ben Ä a ta lo g bet ^ e ilig e n aufnehm e mit bet Seftimmung, bafs fein SInbenten non bet ganjen Äirche an einem bejiimmten läge

(VtadibcueX detboten.,

oerehrt roerbe." 9Jlit biefen Sßorten ift bie Rano*

nifation gefdjehen. SDatauf folgt ba8 Jebeum, an bejfen Sdjluffe ber 23iaEon ben Serftlel an»

ftimmt: Ora pro nobis, sancteN., an roeldhen bet $apft bie Dcation ju bem neuen ^eiligen anfügt. ®er päpftliche Segen mit (Srteilung be8 ilblaffeS fchlie^t ben ÄanonifationSatt 3 in Gon- fiteor, baS ber ®ia!on jur Sinfen be8 iJJapftJ»

oor (Srteilung beS Segens betet, roirb auch 3tame be8 neuen ^eiligen eingefehaltet.

®a8 folgenbe §ochamt roirb entroeber oom Zapfte felbft ober in feiner ©egenroatt oon einem Hacbinal gehalten. 9Sor bem Offertorium bringen brei flarbinöle bie üblichen Dpfergaben, nämlich gto&e SGBachSferjen mit bem SBilbniffe be8 §ei=

ligen, fdjön oerjierte Stote, jroei ©efä&e mit SBein, ferner in einem oergolbeten Ääftg jroei lurteltauben, in einem oerftlberten Äafige jroei roeifje Sauben unb in einem buntbemalten oer»

fdjtebene 'Sögelein, roelche bie aerfchiebenen ‘Eugen»

ben be8 ^eiligen fpinbolifteren follen, auf beren Schroingen betfelbe ftch gleichfam in ben §immel et hoben hat. ®ieÄirche roäblt biefe Sinnbilbet, um uns einen anfchaulichen Segriff be8 Sugenb»

lebenS ber ^eiligen ju geben. SSon ben lugen- ben ber ^eiligen fchreibt bet ehrro S)eba: „®aS ftnb bie gu^tapfen, roelche bie ^eiligen bei ihrer Sücffeht ju unfetm gemeinfamen Saterlanbe uns hinteilaffen haben, bamit roir fleißig auf biefelben achten unb fo bie Seligleit erlangen."

(4)

Äutje 8e&en§6efd)rei6un0 fiirsUdj fjeilig getyrodjenett SofjamtcS be la ©alle.

^ e t ^eilige würbe im 3aHre 1651 ju SRIjeimS als ber Sohn eines Suftijbeamtcn geboren.

©c$on feine ^ugenbjeit roar auSgejeichr et burch etnfle 2lrbeit unb grömmigfeit. (Sr roibmete fi$

bern geiftlidjjen ©tanbe, beenbete mit btftem @r=

folge feine tfjeologifdjen Stubien in Saint Sul>

pije ju $aris unb mürbe ©omfyetr in feiner ÜBaterflabt StljeimS. Salb aber regle er alle 2lemter unb ©hrenfteHen nieöer, um ftdj au8= fchlief}l'<$ ber 3ugenberjieljung ju roibmen.

3unächft ftiftete er }u SRijeimS baS^nftilut ber chriftlichen ©tauten unb oerroenbete fein ganjeS reiches Vermögen unb feine großen ©eifteägaben für biefen eblen SroedC. ®ie erften Sehtcr bil bete er in feiner 2öof>nnng au8 unb gab ihnen eine Siegel. Drei Saljre fpäter oereinigten fte ftd) ju einer tlöfterlichen ©enoffenfdjaft, inbem fte ft^ burch ©elübbe auf brei 3a^re jum ®e=

Ijorfam unb jum 2luSharren in ber ©enoffen»

fcljaft oerpfIidfjteten. Üio§ oielfadjien SöiberfprucfjS oeibreitele ftd» bie ©enoffenfdjaft ber Sdjulbrücer fdhnefl über grantreich, unb e8 ift oon benfelben ein magrer ©egen au« gegangen, ©ie roar um fo nottoenbiger unb jeitgemäfjer, ba in ben fran>

jöfifc^en Staatsfcljulen bie Steligion weniger ge-

(tRaitbnid «ctbsttn.) pflegt ober gar nadj ben roedhfelnben ÜJtiniftertm birelt angefeinbet routbe. Sem oielfachen 33er=

langen ju genüge«, grünbete be la ©alle ju 9l^eim8, $atia unb 9iouen 9tooijiate; er roibmete bann fein ganjeS Seben bem oerbienftooQen üßetfe, beffen SSotftanb er Hieb. Sßapft Senebift X III.

bestätigte bie ©tiftuna, unb bi8 auf ben heutigen Sag lebt ber ©eift be8 frommen Stifters in feinem SOöerfe fort. ®ie gahl chriftlichen

©c^ulbrüber beträgt gegenroättig über 12,000, fte unterrichten mehr als 300,0o0 ftinber, barunter 35,181 2öai fenlinber.

SRadj einem Seben, veid^ an Arbeiten unb

©otteSfegen, ftarb ber Ijeilige ©tifter ber ©e=

noffenfdjaft in einem Sllter oon 08 Sagten in Stouen, nad^tem er bie beitten lebten SebenSjahre auSfd)lief5li<$ für bie Vorbereitung auf ben Sob beftimmt (jatte. ©ein lobeStag uno fomit auch in ber fachlichen Veieljrung fein ©ebenltog fällt auf ben 7. 2Ipril; er Ijat al[o benfelben ©e»

benttag roie be: felige §ermann 3°f«f( baS Vor*

bilt» ber ^ugenb. 2luf Äirchenbilbetn roirb er batgefteUt im ©eroanbe feines DibenS, umgeben oon Äinbcrn, bie er lehrt unb fegnet.

2lu$ ber 2)laJ)J)e eines SSafjtljeitSfreuttbeS.

Ju r ^rauenfrage

nimmt P. Viltor flatljtein in ben Stimmen aus Waria Saach, 1900 IV. §eft, baS SBort. Sie grauenfrage ift bie §älfte ber focialen grage.

Sie $älfte ber 3Jtenfd&en finb grauen, bie Jpälfte ber menfchlidjen SHrbeit ift grauenatbeit, bie ©älfte ber menfchüchen Seiben unb Stfmerjen roirb oon ben grauen getragen. <58 ift unmöglich bie menfölid&e ©efeUfd^afl glütflich ju machen, ohne ben grauen ju gemäßen, roaS ihnen gebüßt.

2Beldje fflünfe^e unb gorberungen ber grauen unb i^rer Slnmälte fmb nun beteiligt unb roeldje nid^t? ®arin ge^en bie 3lnftd£)ten je na<^ ber religiöfen SBeltanfdjauung roeit auSeinanber.

Steten roir für bieSmal lebiglicb ber grag:

ber unbeföiünlten ©leid&berec^t gung ber grau mit bem SJianne näljer (Smanjipation). 3)iefe gorbetung ift ein (Srbflüdt ber fran}5ftf^en 9le=

oolution. ®ie ©ocialiften unb ©ccialiftinnen prebigen mit t^r tonfequenterroeife aucij bie abfo lat „freie Siebe" oljne ©inf^rönfur.g burd^ bie1

unauflösliche 61)e- ®as ß^tijiettum bagegen*

ftellt 6ie gcau oorab in rtligiöfer §inftd^t, in

^inftcht auf beS ®afsin8 unb eroige §eil8= beftimmung, bem Sianue ooUtommen gleich; (8 hat baher unter bie 3a^l fe>ner ^eiligen jur

^älfte grauen aufgenommen unb auf tie älltare erhoben. Unb mit 9ted^t. Hochmut unb ©elbfi»

fudht ift bie Sltmofphäre, in ber bie uns lalt laffenben roeiblichen ©röfjen be8 $eibentum8 ftch bemegen. ffieldh hC[t^^ef himmlifd^e grauen^

gehalten tüten uns bagegen im @hii^entum in ungezählter Wenge entgegen! S a ift {ein ©toi}

unb ^odjmut, lein Jochen auf eigene ©rB^e, leine Verachtung ber Sieferftehenben; ba ift engclglcidje Feinheit, bemütige ^erablaffung, himmlifdhe Sanftmut unb ©ebulb, innige Siebe ju ©ott, erbarmenbe, opfertoiUige Siebe ju bew ÜRitmenfdhcn, auch ju ben ärmften unb oet*

laffenflen, ja ju biefen gerabe am meiflen. ® a8 Seben einer einjigen Sarmherjigen Sdhrocfter ift m(l)r roert als baS glanjooUe felbftfüd^tige iteibert

(5)

nodj fo oieler Ijeibnifcfcer SEßeltbamen alter unb neuer 3«it- 2lu« biefet religiöfen Stellung ber

^riftlic^en grau refultiert aud) bie feit^erige Um=

ßeftattung auf anberen ©ebieten.

9?adj d&riftlid&er 2luffaffung foll bie grau bie ©efäljrtin unb ®ctjilfin btS SRanneS fein.

£>as ift aber nur mogltcf) unter ber $otauü=

fefcung ber (gin^eit unb Unaufld«lid)feit ber (Slje.

Sfyte SSerfünbigung ift eine roeltumroäljenbe £fjat beS Gjjuüentum» in ber ®efdf)idjte, unb i^ret wegen allein ift ba8 3Jlenfd;engefc&lcc§t unb ganj befcnber« bie grau betn Sfjiftentum ju eisigem S)anfe oerpflidjtet. 3mmetJj'n ntufj eS aber, roie in jeher geordneten ©efettfcfjaf», fo aud) in ber

@Ije unb gamilie eine Autorität geben, roelcf)er bie Ufcte (Sntfdieibung jufteljt. SDiefe Autorität ift ber Kann. SSermöge feinet größeren pfjpft’

fcljen Jtraft, feiner überlegenen fllugfyeit, Auf- bauer unb Unerfdjrodfenijeit ift er ber gebo«

rene Seiter unb S3efdf)ü$er ber grau unb ber ganjen gamilie, ber geborene SRepräfentant ber leiteten. 3)te 5?atur Ijat bei allen Böllern in unjroeibeutiger SÖBeife ben listigen 9Beg ge=

Jeigt. gur ©rjieljerin ber Ämber bis ju ben

»eiferen Sauren tft eie 3Jiutter tionugeroeife

2lu$ unferet

llin b cr ti (@ttbt bas ©*Ib auf Ijina, baS Dleidj ber 3Jtitte, baS roegen feineS SlufflanbeS unb grembenfjaffes bie Augen ber ganjen cioiliftetten SBelt auf jieljt, rüdft uns oon3«^t ju naljer. $eute beftjsen mir in biefem Sanbe be8 SunfelS bereits eine beutföe

®eft£ung, ben $afen Äiautfdjou mit bem bafjinter liegenben ©elänbe, roenn aud) einftroeilen nur als fielen. San i ber jaljlreidfjen, mutigen SJteifenben, bie in lefcter Seit in’S !Reid) ber üJiittc oorge^

Zungen ftnb, bant au<$ ber 3)liff onäre, bie roie lein gorfdjer bem Solle in feinen SebenSgerooljn feiten nafye fielen, ift bie getyeimniSootte ®un=

lel^eit, bie über jenem riefigen Sänbergebiet unb feinen oielen Millionen ©inrooljnern lag, gelistet unb ift in bie d}inefifd)e 3JZauer, mit meiner fid(j biefeS merfroürbige, aber audj bebeutenbe Sol!

<*ud& geifiig gegen alle (SinfXüffe abjuföliefjen beliebte, eine 33refd&e gelegt, fo bafj roir im 8*ojjen unb ganjen bodj Ijeute eine }iemlid&

tlare unb richtige SßorfteHung feiner 33erl)5Itniffe

^<»ben.

geeignet. $i«fe8 Amt erljeifdjt eine järtli^e, auSbauernbe, ju ben größten Opfern bei lag unb 9?ad)t fähige Siebe, roie jte nur im SÖJutler berjen rooljnt. @8 erforbert eine lebhafte (Sin-- bilbungSfraft, Sinn für ba8 -ütadtflliegenbe urb Äonfcete, 3nnigfeit unb 3 “rI^ it brS ©emüteä, roeldje bem ÄinbeSalter entfpredien unb e8 er=

möglichen, fid& ganj in benÄtetS feines SDenfcnS unb güljlenS, feiner fleintn Seiben unb greuben jjineinjuleben. @8 eiforbert ein milleibigeS, env jifinbfameS $erj für bie jal)lrci$en täglid&en JJöten beS Jtinbe?, ©efd^idElid^feit in ben keinen

®ienftleiftungen, bie bem ftilflofen unb Äranfen fo notroenbig unb fo roofyltl)uenb ftnb. @S er*

forbert ein nie ermübenbcS ^ntereffe für bie fleinften fileinigfeiten, um bie fiel) be8 Jlinbtä Sinnen unb Straften bre^t. Sitte biefe (Sigen- fc^aften jeid^nen bie grau ebenfo aus, als fte bem rauljer geformten SWanne a6ge^en. gür i£>ren Umgang mtt ben Äinbern fommt ber grau aud^ trefflidfc ju ftatten i^re Neigung ju Sc^erj unb fiterem Spiel, itjre Suft an unroid^tigem

©eplauber.

(@<J)lu& folgt.)

t ®l)ina.

ber ttäebficn S e ite .)

G^ina ift ein Jtiefenreidj; es ^at eine ©rö&e oon 11 ^DliOionen Quabratlilometcr unb jä^lt über 430 ÜRittionen (Sinroo^ner, bie faft nod^ alle Reiben ftnb. @8 ifl alfo ca. 20 mal fo grefj roie bas beutfd^e >)!eicf; unb ^at rnetjr als achtmal fo oiel

@inrooI)ner. ®a8 fllima 6l)ina’8 jeigt alleSJer*

iinberungen ber gemäßigten 3one unb ^at aud^

änteil an ber falten unb Ijeifien. 3m korben lebt baS Stenntier unb im Sttben ber ©lefart.

3m nörblidjien Jeile roirb $afer gebaut, im mittleren SWeiS unb SBeijen, I^ee, SWaulbeer«

bäume, SBaumrooflenftauben, 3udEeno^r u. f. ro.;

baju fommt im Süben nod^ ber labafsbau.

®ie ©errfd^aft über ba8 3teid^ liegt in ten

§änben beS ÄaiferS, roeld^er oon ben CS^inefen a!8 So^n beS $immel8 bejeic^net roitb. Sr ^at ein Slnredjjt auf bie Sichtung, SBereljrung, ja An­

betung aller feiner Untertanen; feine SWac^t ift unumfe^ränft, ber Staat ifl ber Äaifer.

35a8 SWeicij f^ließt ftc^ mit aller Snergie gegen alles SluSlänbifdje ab. 5Rur burd^ $ilfe

(6)

bet Oeroalt ift e8 gelungen, in baS 3iei<$ ein- $u#aben jufammenfefcen, fonbern eine Jffiort»

Subringen. $ie 9lieberlage 6&ina8 im ffriege fc^rift, b. Ij. iljre Uxbeflanbtetle ftnb metft rolje, mit 3apan, bie feine ©djmädüe unb Ohnmacht,

feine jeirütteten 23erf)ältniffe aller SEBelt flat oot Slugen gelegt Ijat, fjat audfj einem Seile ber Sfjinefen in etroa bie ÜJlcingel ber dfjineftfd&en Serroaltung geoffenbart. 23i8l)er fehlte in Gljina ba« §auptmittel *u einer Ijeilfamen Slufllärung, bie treffe. 3n biefer 58ejief)ung i(t eS nun in

Igntbolifd^e Silber, j. 33. O = ©onne, — ==

eben, — = unten, ©oldjer ©dfjriftjeidfjen foß e8 50 = bis 100,000 geben, nwfyrenb rotr mit ben 2G Sudjftaben be8 2IIpljabetS au8lommen.

Sefanntlidfj ftnb bie Gf)inefen ein feljr atteS S o ll, ba8 fd&on lange oor GfjrifU ©eburt eine ljof)e üultmftufe erllommen batte; aber e8 ift

g in & tr in (Cljina.

lebtet Seit beffer geroorben. ©eit ber ©röffnung neuer gteifjäfen, bie ju regerem Serielle mit ber Slufjenroelt führte, fam audj langfam ba8 SSebütfniS nad) einer 2age?preffe. äludf) bie 9Jiifjiojiäre Ijaben begonnen, religiöfe Leitungen unb Notenblätter erfdjeinen ju laffen. @3 ift baS für biefilben JeineSroegS eine leiste Slufgabe

nid^t fortgefdjritten, alles ift fojufagen Da{.,öd)crt.

35ur$ öen 2lbf<$lufj oom SluSlanbe mufite eS j# ganj notroenbig ba^in lommen. ©o roeifen fte j. 33. bis Ijeute Ijartnäctig unfere 9täljmafc§inen jurüdt urb oerljarren bei iljrer SRabel, oerad^ten unfer bequemes §anbroetlS}eug unb bedienen f»#

iljreS feit ga^rtaufenben gleich unb unoerbeffert infolge ber djineftfefien ©prad^e unb ©c^rift. $ie gebliebenen, oft $öcf)ft plumpen Jjanbgerate».

4iner»f4e © irift ift nämlich ni<$t eine S3ud&= ©o flehten fte ©anbalen, fertigen ©c^u^ malen ftabenfd&rift, fo bafj ft<S) alfo bie 2Börter au« gäd&er unb roeben an benfelben uralten ©tü^ie

(7)

feit SonfuciuS’ Seiten. Xto^betn bütfen ftdj bie (^ineftfc^en Srjeugniffe vielfach mit ben unferen wtcffcn. fiol»., @lfenbein< unb ©teinfJulpturen ftnb unerreicht. 3 n Rapier-, $orjelIan> unb Seibenbereitung roaren bie Gfjinefen fchon uot

^Beginn bet d^nftlid^en Seitrechnung geübte Weiftet.

®on bet europäifchen 3nbuftne ^aben btS icfct nur bie ©laS« unb SriHenbereitung, bet ®e*

brauch be8 Petroleums unb bie ©fengiefietei Eingang gefunöen. 3fe^t ftubiett man bas @ifen=

baljnroefen.

SBetannt ift bet d&ineftfche 3opf» ben jebodj nur ba8 männliche ©efchlecht trägt, roie es uns ja unfet Silb jeigt. ®a8 weibliche ©efchlecht fämmt bie §aare glatt nad} bem SBitbel, Inüttt ftc bort auf unb hält fte mit einet ©tecfnabel jufammen. ®ie ßlcibung bet djineftfdjen grauen mufj al8 eine feljr ftttfame bejeichnet roetben.

93on bet ©pifce be8 gufjeS *um § aWe ftn*>

fte belleibet; nur bie armen 2lrbeitetinren bet unteren (Stürbe laffen bie güjse unb bie Unter»

arme unbdleibet. ©onft ift nie Rleibung bei bem roeiblichen ©ef flechte in ben oerf<§iebenften

©tänben unb Drten gleich- 216er rootan fte^t man benn, ob eine grau oorneljm ober gering ift? 9tun, bafür ift in G£)ina auch geforgt.

3e unbeholfen« r.ämlic^ bet S tritt, beflo t>nr<

neljmer ift bie gufjgängerin. Ü?obIe Gijmefinnen laffen ftdj nur in ©änfttn Ingen. ®8 h<*t fidj feit uralten Seiten in S^ina bie fdf)r<cfli<$e9Jiobe ein*

gebürgert, bie güfse ber ß^ineftnnen non Sugenb auf in enge, Heine ©djulje ju jroüngen unb fo nad^ unb nach oöllig ju oetfiüppeln. @8 gibt grauen, roelche e8 in ©drüben oon neun bis jeljn Zentimeter auSljalten. ® a höt felbftoer»

ftänblidj ba8 9Jiarf<hieten ein @nbe. ®er Slnblid eines folgen »erftüppelten gufjeS mit ben wie eine Slblerllaue gebogenen, unter bie gufjfohle gelrümmten Sehen, tnobei bie SJiägel tief in bie

©oljle eingeroacfjfen ftnb, erregt ba8 @ntfe$en bes SuropäerS. Unb bod) ifi bieS bie etfie

®ebingung in 6ljina, um auf grauenfehönheit

Unterl)altenl>e$ für bi

^ Itn rcd jt ® u t

(Srjäfytung öor (S o rtfe l

©c$on am folgenben Worten trat ©uftao in ben ®ienft beS §errn ^'artetä. ®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben

älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu bütfen. Sine 2lu8nahme t>on biefer Unfttte machen bie armen grauen, bie laufen unb fptingen mUffen, unb bie grauen bet nörblichen Stämme

Surn Schluffe fei noch etroa8 übet bie dgrift >

liehen 3JJiffionen in ßhina mitgeteilt. 2>er hl.

Slpoftel S^omaS foll in @hina erftmals bas (Soan=

gelium oetfünbet ha&en. Sichet ift, bafi um ba8 Saht 505 9leftotianer nach ßljtna tarnen unb ba8 ßhrifientum lebenSfräftig aufblübte.

841 rourbe e8 aber leiber jum größten Seile auSgerottet. 1579 unb 1581 begtünbeten bie Qefuiten 3Jli<haeI SRuggicro unb 3Jlatter 5Hicci neutrbingB bie chtiftlid^e Religion. 6S folgten bie berühmten DrbenSbrüber 3lbam Schaal, Ser»

bieft unb Segis. ®urd^ iht e Jlenrtniffe unb ihre Urerfchrodenheit imponierten fte tenÄaifern unb flöhten ihnen ©(^furcht oor bem ®hr'ftenj tum ein, roooon nodh heute bas afhonomifdje Dbfcroatorium, bie Äaronengie^erei unb eine Stenge grofer geographifdher ffietfe jeugen. Ser Äat(joli(i8mu8 blühte rounberooll auf. Slber ber bem i]Sapfte fchulbige ©chorfam bet ©httflen führte fchlie^Iial) ju.n ^roitfpalt mit ben auf ihre 3Jla^t eif«tfüchtigen Äaifetn, unb ein (Sbilt oon 1724 oerttieb bie Wehrjahl bir Wifftonäre aus bem 9?ei<he. S3i8 1842 machte ber ÄathoIijtemuS unter beftdnbigen ©efo^ren unb oielfacher Ser*

fclgurg nur fehr bütftige gortfe^ritte. 3n biefem Oialjte aber rourbe ba8 Shtiftentum butd} SSet*

träge mH ben europäifchen Mächten geftattet.

Allein oon S ” t }u Seit loberte ber Sljtiftenhafj roieber auf, roie bas ja bie ®tfa!jtungen ber lebten ^ahre beroeifen. Ueber ben heutigen Stanb ber Jatbolifchen 3)liffionen gibt eine Statiftil foI>

genbe äluslunft: e8 gibt 41 öifchbfe, 0G4 euto*

päifche unb 559 «^inefifd^e ^rieftet; gegen 2000 niebere unb 34 h<>h*« Spulen; 34 Älöfter, 3000 ßuehen unb Äupeßen unb 1 '092,8IS SBetehrte. @8 lommt alfo auf 400 Sljmefen ein flatholi*. Sie proteftantifdje Steligion jählt etroa 50,000 Sünhänget.

fattjolifd^e geb ciljrt n id jt.

3f. Sit t je r. i'J(iictjOrutf o n tio ten.) ju n g .)

rourbe. ®r bemühte fich baher, ben angehenben Lüfter balb mit allen oortommenben älrbeiten oertraut ju machen, unb er fanb einen fe^t ge*

lehrigen Schüler, bet balb felbpnbig arbeiten

(8)

lonnte 5Dic a^ienttläabercien iei £etrn Pfarrer«

Brauten guten (Srtrag; benn ©uftao richtete auf alles ferne älufmetlfamteit.

GineS 2lbenb« braute ©uftxo bei bem$errn Pfarrer bie Siebe auf bie beioeit Sdjrififtücfe unb baS fonbetbate Senehmen $abetmann’s bei iljrtr 3IuSf)änbigung. „Die beiben ©triftftüde

^abe ich heute mitgebratt. 2BoHen (Saer $ o t mürben biefelben einmal in 3lugenfc^cin nehmen?"

Dei $err Pfarrer unterjog fte einer D u rt fttt. 2ln bem SBortlaut roar nichts auSjufefcen;

allein ba8 noch Ichatfe Slage be8 ©eidlichen ent>

becfte halb, bafs bie mit ®orten gefchriebene 3ahl eine etroaS blaffete S^märje jeigte als bie übrigen SBotte. ®tne D u rtfit* nach bem Sitte liefe eitennen, bafc gerabe an biefer Stelle rabiert roorben mar. lag alfo oermutlit eine abftchtlidje gälftung einer StulBurfunbe cor. Dhne ©uftao feine (Sntbecfung *u o jr raten, fajte ber Sßfarrer ju biefem: „fiafj mir bie beiben ©triftflürfe in Berroahr! 3 ur gelegenen Stunbe roerbe ich f*e benufcen. Um bie Sprache auf einen anbern ^Sitnft ju lenlen, fuhr er fort:

„2ßir leben je$t in ber heißen 3>®hre8jeit unb fomit in ber Seit bet ©eroitter. gaft jeher Sag bringt un8 biefe8 Unroetter. Damit aber erhöht ft<$ bie 8ranbgefahr für bein $au8. 3 t rote bit entfliehen an, beine ©ebäulitleiten gegen

®ranb ju oerfttern. Die Sßrämien ftnb fo geringe, bafj bie Unterlaffung biefer 33otfttt gar j unoerjeihlich märe. 3 t &tirge biefen Sßunft gerabe heute jur Sprache roeil fit hier im Drle ein SßetftcherungSagent einer alten, feljr leiftung««

fähigen ®erftterung8anflalt aufhält, ber fchon mit oielen SSürgern Verträge abgefdjloffen hat- 3JJotgen roirb et auch &ei mir oorfptechen, um bie8 neue SPaflorat ju oetftchern. ®ei biefer

©elegenheit tannft bu ja auch bein §au8 oer*

fttern laffen."

„SBenn ®n>. §otmürben mit bieS empfeh1 len, fo bin ich recht gern bamit cinoerftanben,“

erroiberte ©uftat).

Das §au8 mürbe thatfätlich am folgenben Sage oon bem 3lgenten mit 10,000 SW. oer»

ftchert. Die Police traf fchon nach jroei 3Bo<

ten ein.

@8 roar in bet Heuernte. Die Sunifonne brannte glühenb heiß oom $immel herab. 2Bie bie Slmeifen eilten bie Säuern in ben SBiefen*

grünben hin unb het; benn fte mußten, baß man

#eu machen muß, roenn bie Sonre fd&eint, unb baß man in bem heurigen Sommer teinen Sag oor ©eroitterftauern ftcher mar. ilu t ©uftao roußte bie geh ju benufcen, um ba8 £eu be8

£>etrn Sfifarretö unter Dad) unb g a t ju bringen.

Unb mahrlich Gile t^at not; eines SageS gegen 6 Uhr 2lbenbS überjog ftch ber roeftlite §immel mit einem tiefblauen, einem fernen ©ebirge nicht unähnlichen ©eroöll, baS oon ber immer noch fengenben Sonne fceftienen ftneeroeiße SRänber jeigfe. Stroeißtriefenb jagte Sllt unb 3 ung im Dotfe umher. Die Dämmerung tarn. Der 3lbenb fenlte fich het ab. 93on ben Shütmen ber umliegenben Dötfer Hang ber metallene SWurb ber 2lbenbgIo<fe über bie feierlich füß baliegenfce Sxnbfchaft. üb unb ;u rollte ein noch ftroater Donner uom SBeften herüber. Die immer fd^neQer unb heOer aufleuttenben Slifce aber ließen ben balDigen 2lu8brut beS UnroetterS mit $e>

ftimmtheit eitennen. SKancl;er, bem ber ©otteS»

glaube nicht geftrounben mar, unb ber in bet großartiger (Srljaberheit eines folchen 5Jlatur«

ereigniffeS bie allmächtige £anb beS Schöpfers etlannte, griff jum ©ebetbuche, um ftch, *>'e Seinen unb fein Eigentum bem Schule beS Rimmels ju empfehlen. 3mmer hef»ger jueften bie SBIi^e unb rollte ber Donner. Die nöHige Dun»

(elheit hüQte bao Dorf in rabenfehmarje Üiacht.

©nblich brach ^er Siegen Io8, aber balb tn foldjer Stärle, bafe ber burch baS Dorf fliefemte S3at aus feinen Ufern trat unb bie vorbei fühtenbe Strafee oöHig unter Sßaffer fe^te. jliemanb roagte ftch auf bie Strafte. $ lö|l;ch loberte eine geuergarbe au8 ©uflaoS $aus auf, unb boch hatte man leinen herabjuefenben 39Iifc bemetlt unb leinen praffslnben Donner g^ört. ©uftao eilte fofort nadh feinem gefähtbeten ßaufe, um menigftenS bie roichtigen Rapiere )u retten, roaS ihm auch gelang. @c hatte eben baS §auS ner<

laffen unb ftch in* ftrömenben Siegen not bem brennenben $aufe aufgeftellt, als plöfclich ^aber<

mann oor ihm auftauchte.

„ § a b e n sie( § n r Spielfamp, bie SSerftche*

rungSpolice not gerettet?“ frug fpöitift ber Sauer. „D o t mu8 fage i t ? SBer bem Slifce etmaS oorgreift, roirb bot gute Rapiere juocr in Sitetheit bringen. Unb baS mufj i t |u>

geben, für 10,000 SK. ift bie alte S3ube teuer genug oetfauft."

(Sortlt^uB j folgt.)

(9)

305

£)&erammet0auer ^affionSftiiei. liumm

(@$tu&.)

tginjeln liegen bie Käufer beS ©örfcljenB, um» ber lüitjUerifdjen Begabung in ihm am meiften

^ geben oon Dbftbäumen unb Slumengärtchen. entroicfeit ift. 9tun roirb ec eingefdjult mit

®n ber 2lmmer jerftreut. 2ln ben £eiltgenbil= eiferner Äonfequenj, bis bie Stetigleit unb 2luS«

betn, mit bmen bie meifhn $äufer bemalt ftnb, j bauer, bie roir an ben PaffionSfpielern beroun»

jl» bie ßunftliebe bitfeS BöltchenS nicht ju oer» bem, ifjm in gleifch unb Jölut übergegangen ift.

fennen, unb roie belannt, fudjen bie 2lmmergauer So roirb bafür geforgt, bafj ein Stamm oon

’9ten hauptfächlichen ßebenSunterljalt in ber $olj‘ j ©pielern ftd^ bilbet unb ftets bie nötige 9lefetoe i'hnifclunft, in roelcher fte es jur ßeit ju einer [ oorhanben ift.

I 2 e^ ?o nf!ff i0t? f r biE U?ber bie Sefefeung ber Stollen entleibet

« f e t o % |Um ! f K inftreUigen Sailen baS «ßaffior Sbmitee unter ber s!5» ße? 0« T e‘ 6e^ aft,8t M SotftanbMaft be8 Pfarrers unb beö «ürgec

V « ? ®**.*arb«ten. meifJetg ^ m eg f(,teR in 3^ * J eil

b e r b „? e « er ? nK T ? t Xa? T X* ?r [ " * 5 ? M über bie öefähigunj ber für bie Hauptrollen Ä I ® ebcutu"8 * U i? V'XU \ r } l bm uit: bestimmten perfonen längft bas öffentliche Uxtcit S trd to Ö'borene jünger ber Ä u n M t * r ganjeS ini j ©elbftoerftftnblich roerben jum streben bafetn gertfet «hren alten SRuhm fi<h @pielö nur fol$ e ^etfoncn jugelaffen, beten

t b 2 ^ ? V U Ä 0en; ^ ” * ? J 1 ßebenSroanbel über allen 3™ .fei erhaben ift;

5« «hren Huffahrungen «.erfolgten' » J ® o n 'W ! | wK i6fin , £ « 1 ® orf!er etgennü^tge 8® « * k j* ©en,äf,Iten aber roerben jur Verrichtung ihrer m ^ itn befonberS « » « « W

© egentetl, fte tragen roeber butch « m tn tM .; S ie ^ „ ilb oor0enommen befonberS angeljalttn.nad) einem ooran-

nennp««11 bUvo BermieUng ^08’® 1 gegangenen reieruajen ^joqamte. »jteteioe ergao S ? ® ,e f 1™ * ™ für bie biesjährige Aufführung folgende Stollen, unb « k ® . 8<n r™ en bem Banbmann 6efe?un0en; bieroic^tigfie unb fchroierigfte Stuf,

«b ««nbroerler etne gro&e^enge 3e<t unb ent. 6 bie Betlörperung ber GhriftuSrolIe, fiel bmt 3 2 l en,f e" ? ® ,e/ 0flen;!Söpfermeifter3lnton£an8 jun. ju, na«*bem3of.

Rnb m « ^ e,"a l«b«m ^ « | auf» « ‘b‘t1 g,j r brei Sabrjehnle hinbur* ben fffttißiil W « * [ •* ♦ !\ ' l te\- nnn « aV r «efpirft unb ftch burch feine lünftlerifche 8e.

Ä £ i . f ' in » ' 2 ? K Ä ßabung ein geroiffeS 9Rafi oon Berühmtst er,

Ä I - T « s ' «• f hatie ©euer roirb TOaper als Prolog.

J*b Sog,8 ftnb mä&.g gefteUt, fo ba& baran fpre^ r auftrelen Sie übrigen W e n rourben folgenbetma^en oetteilt: ©etobeS (9lochu8 Sang fen.), PettuS (ShoniaS Senbl, fen.), 3°h<»nneS (Peter 9lenbl jun.), Pilatus (geuetroehrhaupt*

mann ©ebaftian S3auer), Äaipha« (Pfatrmefjner

©ebajiian Sang), 3lnna8 (©oljfchni^er Oppen*

riebet), 3ofef oon Slrimathöa (Hr breaS öraun), , . , 3alobu8 ( JJlathiaS ®ebler), 9iitobemu8 (fflilhelm ju bringen. J g j i , ^ 2 C > ülaria roirb in biefem Saljre oon als 9Kitglieb j 2inna ^langer, 9Jlagbalena oon Sertöa SBolf

Wartha fiel ju oerbienen ift; unb enblidfj ift ba«

f.Ttlo, roelcheS bie ©emtinbe burch bie SSorbe’

^'tung übernimmt, ein fehr grofeeS. äBeldjen

“ ‘'haben roürbe ein ©ommer mit ungünftigem fetter o)er einer anfteefenben Äranlheit bringen ? _ 9tein, bie ®ötflet ftnb Äünftler, geborene

•‘«nfller, unb ihr hö<hfter (Shrgeij ift, baS Paf

’°j*8fpiel roürbig jur Aufführung

bel l Äinb roirb Don ® cbutt an al8 ^>‘0“ eb j ainna glunger, 9Jlagbalena

in\«unftgenofienf<haft betrachtet, unb e« roöchft unb Wartha oon SWaria Schroalb bargtfteOt.

n ber reinen 3ltmofphäre oon Äunft unb 9leli>

auf. @s hört oon 3ugenb auf in ber

" ‘‘•nilie oom Paffionöfpiel als bem größten 6r<

8nig in ber ©efchichte beS SorfeS, als bem

^eUooUften Seft^tam bet Qtinroohner reben. ©0 has e* ein roenig erioachfen ift, roirb e< auf

8 Uebungötheater gefügt, fteht bem ©piele

^ «nb fpielt fchon balb mit. 35ie S.teranen {ö ^«nftgenoffenfehaft prüfen ben neuen Sin»

"''nling unb h»ben tafch entbedt, roelche Seite

©pieltage biefeS SJafjreS ftnb: 24 unb 27.5Wai, 4., 10., 16., 17., 24. unb 29. 3uni, 1., 8., 15., 18., 22. unb 29. 3uli, 5., 8., 12., 15., 19, 25. unb 26. Äuguft unb 2., 8 .,

9., 16., 23. unb 30. September.

gür bie äufnaljme ber gremben ftehen in Dberammergau 1900 3*ntmer mit 3500 ©etten jur Beifügung; ebenfo bietet Unterammtrgau.

jahltei<he Hbfteigequartiere.

(10)

kleine ©Jjteftel&ilber.

(WaAbrutf eertottn.) Per an ben Peg baut, Ijat oiele Ptijlet.

T V e meiften $äufer müffen an ben 2Beg ge=

U baut werben; nur wenigen ift eS gegeben, ihre SQBo^nung fernab oon ber Strafte, umgeben oon einem fdjattigen $ßar!, ber ben Staub ber Sanbftrafte weghält, aufjufd&lagen. 3fl nun ein foIcheB J&auS an ber Jßanbftrafte gebaut, bann maftt fi<h ein jeber baS Siecht an, ben Sau ju Iritifi:ren. ®em einen ift baS $ach ju Ijodj, bem anbern ftnb bie genfter ju Hein; ber eine hätte eS fo, ber anbere anberS eingerichtet; bie weiften jeboeh finben etwas baran ju labein, unb nur ganj wenige gibt eS, bie mit bem Sau ganj einoerfta-nben ftnb. SBären nur afle bie, roeldje über ben Sau urteilen, wirtliche 5Jleifter! 2lber es urteilt jeher barüber, ganj einerlei, ob er ettoaB oom Sauen oerfteht ober nid^t. ®er m ir flicke ©leifter roirb ben Sau mit aller Ueberlegung beurteilen. (Sr roirb eS balb ein«

feilen, roarum bieS ober jenes fo unb nicht anberS geworben ift. 6r roirb wirtliche geiler, bie fein prüfenbeS 2luge entbsdt, nicht nur rügen, fort*

kern er whb auch bie SJlittel unb SBege, bie ju ihrer Slbfteßung möglich fmb, angeben. ;

Unfer Sprichwort bejieht ftch jebcch nicht j

nur auf baS J&auS, baS an ben 9Beg gebaut würbe. Unfere gefeHfd&aftlid&en Serhältr.iffe oer<

langen es oon uns, baft wir mit unferen §anb lungen mehr ober minber an bie Deffentlid&leit treten; nur ganj wenige 3Jlenf<hen tönnen ftch fo oon ber Deffentlidjjleit jurüdfjieljen, baft fte in ftifler Älaufe nur für ftch leben. Unb in biefer Oeffentlic^Ieit ftnb äße unfere §anblungen unb Sieben ber firitil anberer unterroorfen. 3«ber, ber ßunbige wie ber Unlunbige, meint, über unfere Jpanblungen unb 2leufterungen ju (geriete ftfcen ju müffen, unb jeber bilbet ftch fein eigenes Urteil. $aS hat feine gute unb feine fdjlimme Siite. Seine gute Seite; benn roir roiffen, baft, fobalb wir mit unferen ©anblungen an bie Deff entließt it treten, bie SCugen oon ®un<

betten auf unS gerichtet ftnb. ®aS wirb mannen

®le*fd|en, ber oon -Natur aus $ang ju biefem ober jenem hat, baS ftch mit bem göttlichen ©e*

fefce unb mit bem Sittengefefce nicht oerträgt, oon böfen SEBegen abhalten, weil er weift baft bet gute Stuf eines SJlenfchen einem foft6aren Dele ojrgleid)6ar ift, baS in fe^r jerbrechli<her Schale getragen wirb. 3fl aber bie Schale jer»

btod&en, bann ift baS Del oerloten. 3Jlan<$er

wirb baburdfj jur Sefonnenljeit unb Sorficht an«

gefport unb fo oot Ieic^tfinnigen Streiken unb wirtlichen geilem bewahrt.

6S h“t aber auch feine^ f cf) lim me Sette.

Um ber böswilligen flritif anberer ju entgehn, bleibt manche gute Shat ungesehen. 2ßaS foßte ber unb jener auch benlen, wenn bu in einer

©efeflfehaft epponietft, wenn man über bte

^rieftet unb bie (Hinrichtungen ber Rixd)c heI’

fällt, wenn bu überhaupt in beinern ganjen ßeben bidfc als überjeugungStreuen ßatljoliten gibft- ffiirft bu bann nicht Setbtuber, «Pfaffenlncd^t, unb wer weift nicht, was roch aßeS anbete ge:

fchimpft? Unterbleibt nid^t manche gute £anb<

lung, weil man eben baS Urteil ber anberen fürchtet? — Unb auch h»« ftnb biejenigen, bie ftch als SJleifter im Ätüifteren ber §anblungen anberer auffpielen, meiftenS leine SDleifter, fon*

bem böswillige Stümper.

$ie SJlenfchen, kie beine £anblungen be»

urteilen, muftt bu in jroei ßlaffen einteilen.

| $ie meiften ftnb böswillige, leichtfertige Schwäret,

| bie an ihrem Slebenmenfchen Jein gutes £aat laffen, wenn er nicht nach i^ter glöte tanjt, wenn er nicht burch unt> bünn mit i]&nen geht. 3luf biefe fllaffe ber Äritifet muftt bu nid^t hören. ®u muftt felbet beine ©runbfä^e in beiner Stuft tragen, unb biefe müffen bem Soben eines gefunben GhriftentumS entwarfen, unb oon biefen ©runbfätjen batffi bu nicht itn Hinbeften abweichen. SÜenn bit ber Stifter in beiner Stuft, baS ©ewiffen, fagt, baft bu beine

^flidht gethan ^aft, bann bift bu über biefe böS' willigen, leichtfertigen „SJleifter", bie in ber Siegel gottoergeffene Spötter ftnb, h0$et'jö&cn*

anbere 2lrt oon Ärililern, beren 8 °^ f«hr 9^'°®

ift, ftnb eble, wohlmeinenbe SJlenfchen, bie off«’’

unb unoerholjlen loben, was ju loben ifl, ufl"

bte auch einen berechtigten Sabel nicht oerfd^roet*

gen, wobei fte auch bie Wittel anjugeben wiffen- wie biefeS ober jenes beffer ju geftalten tf»- SefonberS junge unb unerfahrene SJlenfchen foß«"

fich freuen, wenn fte einen erfahrenen, gereift«1*

SJlann gefunben haben, bet ftch auf biefe ihrer annimmt, unb fte foBen ihrem woh*6e' meinten Slate gerne folgen.

68 ift überhaupt feljr fchwer, bie $an*>' lungen eines ÜJlenfchen ju beurteilen. Sel»P bei ganj oerwerfliehen Sf)aten *ft ur8 in

i meiften Saßen nicht möglich, ju fajen, wie

(11)

«me 3ftenfdj bagegen gelämpft &at, roeld&e ®er ganjen ©$ro:re nod& weniger erlannt werben, fud&ungen il)n bcftürmt Ijaben, unb batum ift es gür bein SBerljallen anbeten gegenüber merle Gjjriftenpflic§t, ntd^t über anbere ju ©erid&te ju , bir ben ©prudfc:

fifcen, roenn roir nidfjt berufsmäßig müffen. ®er

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Sltgrooljn, baä frenentlid&e Urteil, bie Sjjrabi fd&neibung, baS ftnb ©ilnben, ja unter Umftän*

ben fdj.uete, fejjr fernere ©ünben, bie als folc&e oon fejjr oielen gar nid^t gelannt unb in iljrer

S in jeber tetjr’ bot feiner K tjü c !

® r bat ju festen genug.

S d jv e ib ’ ((ine ©ibutben §u ^ßapierl

® r bat su fdjretben g e n u j.

Einige „SWerfS!" für'« ^amiUenlebcn.

gas Uluftcr einer gausfrau.

/fr<3 ift nod; gar nid&t fo lange Ijer, fo erjäljlt ' ä ein ©eelforger, ba lernte i<$ eine braoe Sßttroe lennen, roeldfje roegen ifyreS etbaulidjen d^tiftli^en 2eben8roanbel8 meine größte $otlj>

a$tung erroeefte.

„A6et roie lommen ©ie benn baju," fragte idj eines SageS, „baß Sie bei iljrem großen Vermögen bodj in fo befd&iänlter unb einfacher SBoIjnung leben, roeld&e eljet ju befdjeiben für 3>!jre SebenäfteÜung ift?“

„SBoju bie glänjenben StäumeV' antwortete fte; „eS ftnb bo<$ nur tote Summen; ba8 Selb, meines idj an eine reidjje Sßoljnung mit feiner Slusflaltung legen roütbe, meine id&, roürbe mi$

einft cetflagen, ba fo tnele 3ltme laum ein Db<

bai) Ijaben, unb ber$eilanb nid&t einmal Ijatte, wo er fein £>aupt {(inlegen tonnte."

2Bai foHte id(j auf fol$e SSerteibigung er*

roibern ?

„Unb bann," fügte fte lädjelnb bei: „®S ift mir red&t ljeimif<§ unb gemütlich in biefer @in>

f ad)ljeit."

„®arin $aben Sie freilidj Siedet," erroiberte td[j, obrooljl idjj ben eigentlichen ©runb biefer

©enügfamleit rooljl lannte; benn idj roußte, baß grau 9t. ftdfc barum folt^e Smfcfcräntungen auf*

erlegte, um befto mefyr oon iljien jä^rlid^en Sin»

nahmen für 2lcme unb Stotleibenbe ju erübrigen.

„U;brigen8," fuljr idj fort, „Ijaben Sie ßinfadjljeit bod^ fo fauber, reinlid^ unb ge*

fdjjmadooll auSgeftattet, baß man ftdj roirllidjj rtc^it be^aglic^ fltljlt, unb einen Vorteil l)aben ftljre ßintmer ganj geroiß "

grau 9t. flaute mic§ fragenb an, unb ba i<$ mit meiner Siebe no$ etn>a8 jurüdljielt, fragte fte:

„Unb baä roäte, roenn i<$ bitten batf?"

„®a8 ift," fagte ic&, „baß man in 3l»ren 3immern fid) roenigftenS mutig beroegen barf, oljne fürsten ju müffen, itgenb ein Äiftd&en ober Ääftdjjen, ein $äuSd&en ober $än{d(jen, ein $üpp*

djen ober ®üpp$en unb Ijunbtrtlei äijnlidfjtn RrimStramS beren un^> Sebeutung lein 3Jtenfc§ tennt, Ijerunterjuftoßen."

„SDaä roiiee aud^ not^ ba8 2e<>'.e, roa8 id^

mir anfd&affte; id^ Ijabe oft genug berlei uns nfifcen Gatneoal in ben Samern unb Sälen meinet Sefatmten bemitleibet."

(SdSituS folgt.)

(ßctitfinniUjigts.

(Sitte H ausm ittel gegen ©dbneden, IRaupen, © rbflöbe unb 'Dtäufe.) ®ie »iel«

berrufenett ©d^neden beftegen mir ant beflen, wenn roir, ben „$ampf umS ®afein" benütjent), bie 6d)nedenfeinbe begen unb fd>onen, als ba finb Oerfdjiebene S3ogelarten: ©tare, 9totbfebld)en,

®rof{eln — nid)t ju »ergeffen bie treffti^e $auS»

ente, bie, roenn man fte unter Slufftdjt im ©arten

»palten läßt, im ©djnectenfang gerabesu Srftaun- ItcbeS teiftet; bann bie fo überaus gebaute unb fo überaus niiClid)e Sröte, S8linbfd>leid)en, (Sibe^fen,

allerlei Saufläfer k. SJon mibenueitigcr Slbroebr ber ©djrerfen i»ar in biefen SBlättern febon öfters bie 9lebe (j. SB. SluSlegen alter Sörettftüde mit etroaS barunter geftteuter ©etreibelleie, SluS«

ftreuen Don ungelöfdjtem Stall, fingerbirf unb banb*

breit um bie SBeete, jebod) niebt an bie ^ftanje), unb roir lönnen unfere Slufmerlfantleit j. SB. ben Staupen juiuenben. ©egen fie roenben roir eine Sllaunlöfung an: 15 ©ramm Mlaun toe.beh in beifjeat SSafier gelöft unb bis auf 10 öitcr äßaffer oerbiinnt. ÜJtit biefer Ööfung »oerben bie ^Jflatf jen roieberbolt auSgiebig befprißt. Sludb »egen

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

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fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

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