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Die Katholische Familie. R. 7, no. 36 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3üuftrirte IDocfKnfcftnft für bas fatftoftjcfy’ Dolf,

sctrc fü r Me ^ßereßret bet f)C. gfamtfte unb etc gftltßfteber bes »on 3?apft <£co X I I I . ein

„iMTg. V e re in s bet djrifif. ju (Sßrcn ber fit. girtmifte t>on IStaftaretf)“ .

'Jluflöburfl, Sonntag ben 2. (September 1900.

K

^U tat&otiMe gamilte" etfdjtint n>(J$entli<$, 16 ©eiitn fiat»; $ret# »tertrflälirffl mit ber 9ratis-9rilage ,,P«» «ui* /(»>" nui Vfg. i »ei birettem ^artiebejug billiget, «He ^Sofl«ajpebtt«o>ien 1111b 99uct)t)anMunarn nctimen Söfftcflunaen an. 3eben DonnttfU»

wirb baS Statt auSgefltben unb »erfenbet. — ftnferat»: bi« einfpalttfle 'ttetitjeilc ober bernt idaum 25 'i*fji.

Äirdjlidjet Sodjcufalettbet.

S o n n t a g , 2. (September. 13. 'Sonntag naef)

‘Cfhtgften. Srfiuljenßflfcfl. Stepban, König üon Ungarn, t 1038. ^uftaS.

S Jfo n tag , 3 .September, Serapio, Jungfrau unb Wärterin. ?ligulplju8, 2lbt unb SOiarttjrer, t675

^ßböbe.

3M enftag, 4. September. SRofatia, Jungfrau- 9lofa boit 33iterbo, 3unjrau, t 1254 ÜJfar*

celluS.

Ö iit twod», 5. September. ÖaurentiuS !3ttft<nia*

nu8, ISatriarcfj, t 1455. Urban unb 70 anbere trieftet, JRart&rer, t 370.

l> o n n e rflag , 6. September. 2)?agnu8, 2lbt, t 660. ©(eutberiuä. 9lbt, + 586.

Steitag , 7. September. 9iegina, Jungfrau unb 2)?art»rin, + 251.

C am ftag, 8 September. SWutiä ©eburt. 6or>

binianuS, ©ifcbof, t 740. Sel. Ueter ®(a»er, Oefuit, t 1654.

ü m jc jjt it e r § o n « tn g nadj P i t g ß e n .

0 )

[»iadjbnitf Deibotcn.1 fggnitltam: ®ie jetjn ftutfSfeigin.

?ur. 17.

enn bu, lieber fiefer, jemals einen 3lu8<

fähigen gefeijen l)aft( fo weifet bu, reelle

Waffe oon Slenb in ber Sd&ar ber jeljn Slu#*

fähigen bargefteHt ifi! 2Bel$ unglüdli$e 3Jien>

f<$en! Unb boc^ wer weife ? iBieHeid&t ftnb fte nid&t fo unglttcfli($. @8 lommt ganj barauf an, wie fte iljr fietb tragen. ®anac^ ftnb fie glile!«

lid) ober unglütflidj. SBenn ®ott fieiben fc^idft, fo ift bicS juniid&ft ein 3lu8flufe feiner ©crec^tig ■ (eit. ® er 3Jtenf$ foU büfeen, wa8 er oetfd^ulbet Ejat. @8 ift aber audj 2tu«flu§ feiner Siebe.

® et ©erec$te foH an Serbienfien seiner werben, fflir fabelt am notigen Sonntag gefeljen, nie frembeS Seiben Gelegenheit bietet jur Uebung bet SRftcfjfienliebe, jener Xugenb, welche bet $et<

lanb als baB ßennjeidjen feiner jünger aufficHt.

„® a ta n foU man etlennen, bafe it>r meine Sünger feib, wenn il|t einanbet liebet." Slbet nidjt minbet bietet baS eigene Äreuj ©elegen^eit jur Uebung bet fdjönflen Sugenben. Selben mir ju 1

® er Jluöfaft lommt bei uns ni$t t>ot.

2lber bafür fud^en anbere Äranfjjeiten ben SWen*

fd^en ^eim. 2>a8 roei^t bu au8 Erfahrung.

Unb ein Iranler SWann ift ein armer ÜJJann, ein magrer Äreujbtubet. Sin fein Säger ifi er an»

geheftet wie ber #eilanb an fein Äreuj. $ ie Si^mirjen ftnb wie 3Jägel, bie iljn butc^bohten,

k

(2)

374

unb et oermag ftin Saget fo roenig ju oetloffen, als roenn er mit etfernen SRägeln an baifel6e angeljeftet ro&re. €o ift et bem gefreujigten

©eilanb äl)nli$ in feinem Seiben. Sffienn er tljm nun auc$ äfjnltcjj ift in feiner ©ejtnnung, bann roitb ba8 Jfreuj eine Sd&ule ber ©eiligung. 3Bet ift Ijelig? SBet ©ott mit oollfommener ßiebe in ooflfommenet Söeife liebt. 2Bie ei probt fidj bie Sieb?? Dur$ ba« Opfer. @rfi bet tann fagen, bafj er eine roaljte Siebe Ijat, ber Opftr für ben ©eliebten braute. 3« ßtö^er tie Opfer unb je fteubiger bie Eingabe, btfto magrer bie Siebe. Der ©eilanb lann mit ooUem Siebte fagen, bafs er un8 liebt, weil et bie benlbar größten Opfer für uns gebraut §at, fein eigere«

Seben. So nun t>at ber flranfe ©elegenljeit, feine Siebe ju ©ott ju betunben btr<$ Opfer.

SBenn ec feine Äranlijeit mit iljten Stfd&roerben unb Scjjmerjen ©ott juliebe mit frommer ©e»

bulb erträgt, bann ift er auf bem getaben ©ege jur ©eiligfeit. Unb roenn er fte mit fteubiger (Srgebung ertragt, tann ifi er fdjon ein ©eiliger.

Denn bann mufj DotteS Siebe fein ganjeS ©etj bel>ertf$en. „Sieber ©ott," fptic$t ein fold&er,

„bu Ijaft baS fernere ßreuj für mid) getragen, gerne getragen. 2öaS roäte idj für ein Gljrift, roenn id& nic^t au$ ein Jtreuj bir ju Siebe tragen rooHte? 2Bie lönnte idj) bir ä^nltc^ fein, roenn idjj ba8 Seiben oetfdjmäjjte, roenn idfj ba« Äteuj oon mir ftofjen rooHte? Dein SBille gefdjelje oon mir unb an mit! Du f)aft ba8 Äteuj auf midj gelegt; id§ neljme e8 an, i<$ min e8 mit beinet ©nabe roiCLig tragen, roeil bu e8 toiUft, roie bu e8 roiQft, fo lange bu e8 roiHft." So roirb ein redjier (5{)ri|t feine Äranl^eit tragen.

Sein Jtrantenjimmer ift roie ein ©otteSfjauS, feine Jtcanlfjeit ein ©otteibienfi. Unb roaä 3afo&

ju ©etbel fagte, ba8 gilt audj oon einem folgen 3immer: „©iet ift baB ©aus ©otteS unb bie

’-ßfotle be8 ©immelS." Äommt e8 jum Sterben, Dann nehmen bie @ngel bie fd&eibenbe Seele unb bringen fre ju intern Ijimmlifd&en 3 'ele-

2Ba8 aber non ber Äranlfieit gilt, ta8 gilt oon jebem roie immer gearteten ßteuje. Sfjtifl*

Iid& getragen Ijat e8 ^eiligenbe flraft unb ift eine Quelle reichen SßerbitnfteS. S^belonbete nimmt

$um i^cfte ber

Diele ©efabten ftnb <8, bie ben SfJlenfdjen auf feinet äSantemng jun ©immel betrogen.

äBie mufe er ba ©ott banfen, bafs et iljn nic^t nur mit feiner Uta$t fcpfct, fonbern iljm fogar einen f^üfcenben ^Begleiter an bie Seite gegeben

Seib unb Schmer j ba8 'Dlenfc^enfjerj in Bear bei*

iung. Da8 ©etj ift oon ©aufe au8 fel&ftfüd&tig.

@8 fud&t eigenen Vorteil, eigenen ©enufi au<$

auf Roften ber anbetn. @8 (ann furchtbar &att roerben gegen ben SWitmenfdjen, roenn ba8 eigene jjntereffe e8 forbert. @8 fann rüdft^tJloS roerben gegen 'ißoljl unb SBejje bet anbetn. Unb bodjj foH e8 c^vifllic^ roerben, liebeooß roetben, ebel roerben. Das gefdjieljt nur burd& Äreuj unb Seib. @in $erj, ba« ncc^ nid&t oon Sc^meti) unb Seib in bie Schule genommen routbe, ift no<$ nic^t burd^gebilbet. @8 mujj butc^ Schmer) unb SEße^i ^inburc^ge^en, roenn e8 bem §erjen b<8 $eilanbe8 ä^nlid^ roetben foQ. 2ludj ree^te greube lann auf ba8 $ eij oetebelnb roirfen.

ilber feine SoUenburg erhält e8 erfi im Ärfu}

roie ba8 ©olb im geuer. Unrein fommt ba8 SDtetoII au8 ter Srbe, unb es bleibt unrein, tis t8 burdj’S geuer gejogen ift. Unb ba8 §erj bleibt felbftfüe^tig, unebel, roenn eS nid^t burd^

ba8 geuer bet Sc^merjen ge^t.

So l)at baS §erj einen ^eiligetiben unb oetebelnben (Sinflufj. H6er nid^t minber ^at e8 aud^ einen beroaE)tenben Hinflug. Du tanrft an taufenb S3eifpielen fe^en, bafe ungetrübtes

©lüd bem Wenfc^en nic^t jum $eile gereicht.

®lan benle an flönig Daoib! SBie fromm, roie ergeben, roie großmütig in bet 8«>t ber S5ebtäng<

nis! 3m ©lüdfe fiel er in fernere Sd&ulb. @8 ge^t bei uns allen fo. Da3 Äieu) erhält unS auf bem redeten ffieg Da8 Äreuj roeift unS oon felbft oon ter Ireujerfüllten 6tbe jum ßim*

mel. 3m flteuje bas ©eil! ©ar mancher roöc«

ftcljir bem 33eibetben an^eimgefaüen, roenn ba8 flreuj i£)n nid^t gehalten bätie. Slud^ bei bir ift eS fo, lieber Sefert Slud^ bir roar baS Äreuj jum §eil. 3lud^ bu roäreft o^ne bas^elbe oer<

loten gegangen. SSietteidjt roeift bu felbfl bir über biefen Sinflu^ SRedjenfd&aft ju geben. 3eben»

faQS roiift bu eS einftenS am &age ber großen Slec^enfd^aft teutlie^ feljen. Da^et fei bur4s brungen oon bet 2öal)t§eit, ba^ nur im Äreuje bas ©eil liegt! Jlimm baS Äreuj in c^tiRliiet

©eftnnung an unb trage eS in ($ufWd|je* SBeife, bann roiift bu am Gnbe fto^ beltnnen: 1»

cruce salus! Äteuje kaS ©eil!

1)1. ü d j U Ü C H Q C l. («aOHtuU tierboten.)

&at. 3 ro^ ° ^ ” b ruft ob biefeS ©ebanfenä bi*

^jjfalmifi au8:

„Söer u r tt t bftn S d ju t}' bt« 9Ifltrl)öd>f5»n »o^nt,

•«et unttc bem Sdjirm öadje ®oitc8 weitet,

®ec fptit^t jum ^ e rcn : W ein Reifee bift bu

(3)

375

Unb meine ä u f f a * 4 m t' n ® o lt, auf btn id) Ijoffe;

„ fl,n er beroabrt mtd> Bor beut S t r id e ber 3 fig tr Unb öoc böfem gufatle."

Unb bet Ijl. Sernljarb fc&reibt: „SBaS foHen flirrten, ba roir foldije 5Befcljll$er babtn!

lönnen nid&t überrounben, nid&t »erführt jpeiben. Sreu ftnb fte, ftug ftnb fte, mädjtig

“ •»b fte. SBarum jagen mir? S o oft alfo eine

” 0:i§ fo fd&roere 'Herfucjiung bidjj bebrängt, heftige

ftttmmerniS bid& befällt, rufe beinen Sd&üfeer ott»

beinen Reifer. 9lnfe ju iljm unb fpri$: „$etr, rette uns, mir geljen unter!"

So feiere benn fronen J&erjenS baS greft beS 1)1. Sd&ufcengeU! S&fieljl bid& tftglidjj feinem Sd&ufce an. Sei iljm banlbar für feine Siebe.

Unb roenn bu ©elegenljeit fjafi, anberen gegen»

über baS ämt eines fdjjüfcenben ffingel« ju üben, bann oerfäume e8 nidjt.

äJtariä ©ebutt. iKIortjbcud oitbettn.)

SWatia ifl geboren

‘ä a t !önigli$em ©litt, 3 b r S ta m m tfi au«etforen,

dürften Diel unb gut.

2>te S tof i(t beut’ er|d>teuen,

» t e mafellofe äBagb,

®ent «.lerf be« $errn ju bienen, SBie tt’i ooiljergefagt.

® o n Mnna, üoH ber ®nabe, Unb 3oait)tm gepflegt, ffitrb |te bic ©unbeJlabe,

©te ben SWeffiaS trägt.

@te (ofl un« äftutter werben,

®te SKittferin ber ffiflt;

3 m ötmtnel unb auf frb en 3ft fdjon ibr Meid) beficQt.

SEBtr armen ®oa<Stnber 3 u r ®otte«mntter «el)’n, SWaria, £ro|t btr @ ünbtr.

Jptlf un8 beim ©obtte fle^’n!

ßum ^efte fces JjL SluguftinuS.

('28. iluguft.)

©ott iS.

V W enn ber (Scjiefjer, ber Sßcebiger, ber Schrift* | er greunbfdjaft fteder ben überaus fegenSreicf^n unb ntmmer

®5troif(^baten Sinflufj einer roa^r^aft djriftltdjen

■Butter auf baS $erj iljreS ÄinbeS burdj 'öei- Ipiele aus ber ©efdjjidjte battjjun roill, fo pflegt

** feine 3uljörer ober Sefer mit 33orliebe auf

§eiltgen beS heutigen JageS, S t. iluguftin, 9tnjuroeifen, unb bieS mit 9ttd&t; benn getabe

Seben biefeS ^eiligen berojijl uns fo red&t

"effenb, bafj baS, roaS einft eine fromme 3Jiutter fiefät in baS roeid&e ÄinbeS^erj, nimmer oertoren 8«^t, mag e« au$ g « manchmal fcfceinen, als

°® bie eblen Semüljungen oijne (Srfolg feien, j*98 aud& ber erroac^fene Sofin, bie erroad^fene

*o^ter lange Saljre ^inbutd^ fflege roanbeln, te benen ber frommen ÜJtutter fc^nurftradS |u

^'^erlaufen. Denn roiffe, lieber Sefer, liebe Meriit, S t . Slugufiin, ber f$on feit oielen ^un»

^ett 3«^ven als einer ber größten ö etl’8en “ «b

^‘td^enle^rer oon bet gef amten fatfjolifdjen S Triften.

?eit oere^rt roirb, ifit leineSroegS fein ganjeS (tbifd^e« Seben ^inburc^ bm ffleg bet Sugenb

^l'b gtömmigfeit geroaabelt. 5lein, lange ^a^re 9‘nbutt^ f)it ec ftcb, »erführt oon einer glauben«*

lu,ü ftttenlofen Sd^ar junget Seute, mit benen

IWadibtiitf DRboltn.)

gefd^loffen, im Sd^lamme be«

bä^lic^ften Safiers gemäljt; aber baS oerinte Sd^äfleia ^atte einft in ber Äinbljeit Sagen eine fe^r forgfilttge ^riftlid^e @mie^ung genoffen, unb gerabe biifem Umftanbe mar es näd^fl (SotteS (Snabe in ganj befonberem iBla&e ju oetbanlen, bap 3IugujiinuS eines lageS umlegte oon feinen bäjen SBegen, fein PJtgangeneS Seben bitterlich bereite unb in ber ftolge ju grofeet SCugenb unb §eiligtdt gelangte.

3 i, c^riftlid^e Wutter, unau«lö)c^lic^ ift bet (Sinflu^, ben bu auSübft auf baS $ ;rj beine#

JtinbeS. fflotjl tonnen in fuitteren Seben beineB SiebhnjS Stürme fommen, 'Berfudjungen, bie i^n ablenlen oom Sßfabe ber 2 ugenb, auf bem bu ijjn geleitet in ben erfien 3 aljren feiner Sugenb, aber »erjage nid&t, bie ©rinnerung an bic$, beine

©orte, bein Seifpiel, bein ©ebtt, beine @rmaft<

nungen rairb eines ^ageS roieber aufleben in frifc&er Äraft, unb fte roirb i&n ro;eber finben laffen ben 2Bej beS ©uten unb baS ©lüdt feinet einftigen ftinbbeit. Der oot etma 20 galten oerftorbene Sifd&of JDupanloup oon Orleans in granlreic^ routbe, als er no<$ ein einfacher Sßrieflet mar, eines SageS ju einem fd^merftanlen ©reife

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gerufen, bei ihn mit ben SBorten empfing: „3<h mufs fletben unb n.öd^te be&^alb jefct atUS baS beforgen, was man in einem folgen galle ju tljun Ijat. 7 4 Qa^te alt, habe ich feit 60 3aht{n nieht mehr gebeid&tet. SJtein Seben war feljr be­

wegt. SWit 14 Qo^ten !am ich jum ÜJltlitör unb habe alle Jtriege unter -ftapoleon mitgemacht.

Sin ©ott {jabe icf; heilig nicht meljt gebaut, allein ich fühle bot^ baS 93ebüifni«, nicht aus bei 9BeIt ju [Reiben, beoor ich mich mit @ott auSgeföhnt habe." ©erührt oon ber Dffenher«

jigteit unb Sluhid&tigfeit bei Sitten, ocrfefcte $u=

panlcup: ,,©ut, id) roill 3hnen Reifen unb auch

©ott mirb S^rtn Reifen, man Ijat leiste Slrbeit, wenn man eS mit aufrichtigen, getabcn 3Jlenfdjen ju thun ^at." $er ^rieflet ^örte nun bie Seifte bcö Sterbenben unb [agle bann: ,,3‘ $t roill i<h «*** S3ufie aufgeben." ® a fal) ber Wann ben ©(ifilidjen oeiwunbert an unb

»etfefcle: „(Sine SBufse? 2BcS ift benn bai?

SDaoon habe idfj gar feine 3bee." ©upanlotp erüäite i^m nun, fo gut e8 eben ging, roa8 man untet SBufie oeiftehe unb fagte bann: „Sie leiben, opfern Sie alle 3hte Seilen bem lieben

©ott auf, bann bin ich in bet Sage, 3$nen eire ganj leiste Sufje aufgeben ju fönnen. S3tten Sie nur ein „33ater unfer" unb ein „©egrüfjet feift bu, 3JJatia." ® a fal} bet Äranfe ben

©eiftlid^tn abeimal8 eiftaunt an unb fagte:

„SEBaS ifi benn ba8 ? ®aoon habe id) nie teben hören." „D gemifi, entgegnete ftupanFoup, bat lennen Sie ftd^erlic^, es finb bie fd&öt ften ©ebete unfeier hl- Religion. »tü 3hnen Reifen;

id) bete fte 3f;nen not unb bann beten Sie mit mir, fo mitb’8 fd£on gehen." Unb laum halten beite einige Sitten be8 SSßter unfer gemeinfam gebetet, ba tief ber flranfe roie aus einem langen Schlafe e’.road&enb, plöfclich au8: ,.D, je^t er.

in n e re ich mich; als id) noch ein Meines Jtinb mar, ba hat meine SKut ter mi<h ba8 gelehrt. Sitte, fangen Sie bo<$ nedj einmal an.* Unb al8 fte an bie fflorte famen:

„^eilige 3JIatia, 3J?utter ©otte«," ba erinnerte er ftch auch biefeS ©ebeteS au8 feitet feligcn ßinberjeit, unb ein Sttom oon Üljränen flofj aus feinen Sligen. $ie garje 92adjt h'nburch betete bet Ätanfe baS Sater unfit unb ben englifchen ©rujj, er empfanb babei einen ungemein füfien ilrcft, unb in feligem grieben fdjieb er oon hinnen. ® a f ftnb, liebe Seferin, nur jroei Seirpiele tarn ber überaue gölten Sebeutung einer religiös

gefronten gjjutter bei bem Srjie&ungfgefdjäfte.

SDiefelben lönnten mit leister üJiü^e noch um oiele anbete oermeljtt merben. ©in SDtann ber JBiffenfchaft, $etr SRubofph, pflegte ju fagen.

„3 ^ wäre ein ©cttcSleujner geworben, wenn ich mic^ immer roieber an meine SKutter tStte etinretn müffen, roie fte meine Keinen ftönbe in bie irrigen fc^Itroä§renb pe mit mir niebertniete unb mich lehrte, ben heiligen tarnen 3efu anjurufen." „3<h habe/ fagte eirmal ber befannte ©efcllenoater Äorping, „eine * arme SWutter gehabt, eine SKutter, orn ber ich nichts gehört, roa8 i^ nicht ehren mufite. Unb roenn bie Serfuchung ftch mir nahle, ba badete ich an meine ftcmrne 3ff?utter, unb bet SSetfuchet roich oon barnen. Seit fte geflorben, habe ich etft rechtenMefpelt oor iht 6eIonmen, ba rourbe mir eift recht etnfi im ©erjen unb recht Har vot ben Slugen, roaS ich <h»m ©ebete ju oet«

banfen habe. 3a, ihrem ©ebete habe ich aUeS ju oet barten; ihm oetbanfe ich eS, ba| i<h heute hier ftehe unb nicht unlerging in ben ©efohren, bie mich imringten, unb ift ©ebel roirb mir auch ferner beiflehen, ©otteS @h,e nach meinen fchroa»

chen fliäften ju mehren." Su SlbamS, bem großen SPtäf^enten ber bereinigten Staaten in

■Kotbamerifa, fagte eirmal eir.er feiner öefannten:

„9iun trei^ ich auch, roie Sie ber 3Jlann ge»

roorben ftnb, ber Sie heute ftnb." Unb auf bie grage, roie er bie? meine, gab fcerfelbe jur 3Tnt»

roort: „3ch habe bie SStiefe gelefen, roelche bie 3JJut)er an ben Sohn gefcfjrieben hat."

SWögeft bu, ehriftlidje SKutter, aut oot«

fteljenben SBiifpielen unb SluSfptüc^en gro^e»

SKänner erfehen, roie unbefchreiblich gto^ ber

©rflujj, ber erjiehliche Sir flufs bet 3J!utter auf ihr Äinb ifi! 3Jlögeft bu alTjiit tief bei bit be«

herjigen baS eroig roahre ® o rt: „®om Sdfiofje ber 3J?utter geht Segen ober giu<h aus. SDJöge bein Seifpiel, bein SQBitlen als SRutter unb grjieljeiin ber bir anoertrauten ßleinen oo»

reifem Segen begleitet fein! SBergifs nimmet bet hohen SSeranttocrtung, roelche bu um beinet Äinber willen ju tragen haben roirfi. 3lm ©e*

rid^tStage reitb bet geftrenge Sichter bie Seelen beiner Äinber in et ft er Sinie oon b ir forbern.

SBehe bit, wenn burch belne Sehulb, beine Sau»

heit, beine ©leichgiltigfeit, beine Sequemlichleit»

ja oieDeieht gar burch beine eigene ©ottloftgl«'*

eines beiner JMeinen oerloren gehen mirb.

(5)

Einige SWittciJungcn aus bcv tteucften ©eftfjidjtc bc$ SBenebif*

tinerorbctt*.*

(Sovtfcßim g.)

/ffs war am Sßfingftfonntag beB genannten SaljreS, al8 unter ergreifender geier ba3 fieben nach ber Siegel beS ^eiligen SenebiftuS

•i bem altehrroürbigen Alofter Sanft 3Jlaitin ju

^suron feinen Slnfang nahm. 2lm jroetten Wngfttage fanb ber erfte Sßrofefjalt o5et bie feierliche Sl&legung ber ©elüboe burch einen jungen ßfbensbrubet ftatt. 2lm 9ladj)mittage beS £age6 Warb bie öffentliche SBetejpung be8 ©nabenbilbeS

®er ÄlofJerütche feierlich «neuert. „Sticht mehr

**>i«fi bu ferner Reifen bie SSetlaffene, unb betn ßanb roitb nicht mth: genannt roerben ba8 oec>

öbete. auf keinen SJtauern fyabi i$ SCBäd^ter

®KfgefteDt, bie niemals fdjroeigen bei J a g unb

&ei Stacht." (3faia8 62, 4.) ®a8 roar ber Spruch beS geftrebnerS. 3118 bann nach ber vrebigt eine fe ie r te Sßrojeffion ftd^ jum ©na'

"enaltar beroegte, bort baS altehrroürbige S3ilb

*«hüHt roarb, unb nunmehr bet $rior ein er=

ßteifenbe« 9GBeiE)egebet ju ber he'l'0en 3-ngfrau iptach, *>a8 non SEaufenben oon Stimmen nach fiefprochen rourbe, ba roaren nicht blofs bie $erjen

?er neuen Äloflerberooljnet, fonbern auch b<e be8 jj* großen Scharen herbeigeftrömten 33olfe8 unb

®*t benachbarten ©eiRIichleit oon heiliger SBonne Unb Führung ergriffen. 2)a8 roar bie @röff

*>Ung oon ©euron.

S3on 3ahr ju 3al}r mehrte ftch bie 3«^

®f*etr bie ®ott berief, unter ber gafjne beS hl-

® enebilt »bie ^stclichen unb ftarfen SBaffen beS

®^orfam8" anjulegen. 2)aS Staudjroerl beS

«IjotgebeteS unb ba8 Opfer be8 ©otteSlobeS Wegen ununterbrochen jum ftimmel, unb bie

•tontet roachfenben Scharen frommer Malier tru«

fien bie SCBeHenfchlage tlöfterlidjen SebenS hinaus

•*’* roeite 2anb. 3n ber Seelfovge that ba8

•jMter, roa8 in feinen Äjä'ten ftanb. ®a8

®tubium unb bie JBiffenfchaft grünbeten ftch eine

~Jätte in bem grieben unb ber SRuIje ber feligen

*infam!eit. 21-ich bie tyL Äuvft fanb rin ftifieS r W , ba8 hl- Offijium beS ßhotes jog aber, roie SBeHet ringen ftch oerbreitenb, atteS in feine

“ *eife: ^Betrachtung roie Stubium, feelforgli<he

*5le anbete Arbeiten.

. 3 m 3 «^*e l »68 roar bie 8 <*^l ber SPro In Cn' *a8 f ° ^ er/ rotl^e bie heiligen ®e*

^be abgelegt hotten, auf 12 gejliegen unb

bamit roar gemafi einem ißriöilegium 5ßiu* IX . baS Älofter jur Slbtei unb ber bisherige S^rior jum Slbte erhoben. ®aS • Älojier $atte feine '-BoUenbung etreicht, gleichfam fein Uiooiiiat über»

flanben. 3 m Aufträge ^5iu8 IX . roeihte Jtar»

Dtnal Sleifach am 20. Septembrr 1868 ben

*Ptior ÜJiauru« SBoIter in ber Äirche jum heil.

Paulus in 9lom, an berfelben Stelle, roo er oor 11 Shj^en bie Orbcn8gelttbbe abgelegt ho^e.

jum Slbte oon SBeuron. Slachbem Ö uton burch biefer 2lft feine SBolIenbung erhalten, follte e8 nicht lange bauern, bis eS eine gefegntte ülutfe*

oon oielen Xöchtetn tu rbe.

Sm felben 3 jh 5e *am e*n ^elgifd^er ßbel*

mann, bet für feinen Sohn ein geeignetes .(5[ofter fuchte, auch SSeuton. 6r fanb bert, roaS er roünfchte, unb um fiid&tmefs 1869 trat ber junge belgifche (Sbelherr ber bis bahin papft ■ Itcher 3«o°enoffijier in 9Jom geroefen roar, als ')ioo je in üBcuron ein. 3)aburch rourben Sei jiehunaen ju Belgien angelhüpft.

2118 e8 nun nach bim Äriege 1870/71 für bie Mönche im Staate ijSreu|en bah unheimlich ju roerben anfing unb infolge be8 ßalturtampfeS bießutunft für biefelben ftd) recht büftcr anlt«jj, ba roar eS für bie guten Seuroner rin großer Iroft, baj bie ©ernn $enti unb 3UleS ®e8clee, bie 93eft^er ber großartigen ®tudetei liturgif^er ffletle in Üountoq, ihnen ba8 Slnerbieten machtcn, auf ihrem ®ute WarebfouS bei SZamur eine Slbtei errichten ju rooDen, roeldhe SBeuron mit einet Kolonie oon 9Jlönchen beoölletn möge. 9Bahri lieh, man fiaunt, in unferm ßeitalter ber Aohle u i beS Kampfes oon folchen, echt mittelalter»

liehen (SntfchlUffen unb Anerbietungen ju h°ten.

@hre j nen 'JJlitnrern, bie ihr Vermögen fo h°^*

herjig ju einer hetrlidjen Stifturg oerroenbeten!

3m Dltober beS Jahres 1872 ging bie erfte tleine Slnftebelung, geleitet oom Slbte felbft, nach WarebfouS ab. 8is jur gertigftiUung beB Neubaues rourbe ber ftliftergemeinbe bas lltine Sanbgut bet Stifter eingeräumt. Slm 21.

1873, am Jag e be8 heiligen '^aterS SBenebiti, legte ber Sifd&of oo^ 9lamur in feietl dhft.r SBeife ben ©runbftein jur Slbtei 3Jlarebfou8 unb pre>

bigte oor jahlreicher SoIfSfdjat erareifenb übet ben ©eruf ber 9Jlöndje. 5DaS neue Älofter rourbe,

o, * 9iad^: Ötuton, SBitbec unb (Erinnerungen au« bem üttänchiteben ber Se^ tjeit oon P . O tilo 3Bo(ff.

™tei8 2 2K.

(6)

- 378

in raajjtljaft großartiger 2Se»fe, nach ben^länen eines cerbienten 2lrdjitelten, bei #etrn ©aron'

©etljune, «Baut. 3m 3 °ljte 1876 fonnte eS fc^on bejogen roerben; bie &iteht routbe aber ei ft in ben folgenben fahren erbaut. 2tm 1. ÜJiai' 1878 routbe bann $atet ^lacibuä SBolter, ben roir neben feinem ©ruber SWauruS als ben er jien

©tünbet ©euronS lennen lernten, oom SBifc^of oon ÜRamut feierlich jum 3lbte gemeint. 3 U gleitet geit routbe baS Hlofter burdj ein Schrei­

ben teS ^eiligen ©atetS 2eo X I I I . jut älbtei j erhoben. @8 roat bie erfte Stegierungsfjanbluna, welche bet eben erroäljlte ^Sapft ßeo ooUjog

®ie eröffnung bet erfteit ©enebiftinerabtei auf belgifdjem ©oben roat in bet 2^at für toiefeS

Sanb ein bebeutfameS GSreigni«. 150 SIbteien

^atte bös geuer bet Steoolution bafelbfl nieber«

gebrannt, unb jefct ^atte ftrf) nach langen fa h re n roiebet eine neue bafelbft erhoben. ÜBohl be«

rechtigt roat bähet bie grofje greube unb bit allgemeine Seilnaljm e in ©elgten an biefem mich«

ligen Sreign is.

SBlarebfouS entroicfelte ftch trefflich. Se in e

©eroohner oermehrlen ftch © «Ib befajj eS eine blühenbe Schule, bie bereit« im 3 al}re 1884 oon mehr als achtjig Änaben aus ben höheren gam i»

lien B e lg ie n s befud^t roatb. S o ift SWarebfouS nunmehr eine S tä tte reichften Seg en s für baS belgifche 2 anb.

(®d|lu§ folgt.)

$ie ©locftn Uon öeurott.*

T " V t (Sfjor ber ÜJiönc^e roar längft ftumm ge. I

^ rootben burch ben lallen £>auch einet ßei', roelche bie älrbeit nur fchäfct nach einmalein«

äber mir roar es roie bet 2Bof)lgetuch einet taufenbjäljtigen ^eiligen DpferlebenS an biefet Stätte, ber mich im ©anne fefthielt. „ D St.

©enebitt! ® u großer Patriarch, ber bu 2au=

fenbe unb laufenbe betrer Söhne auf beiner

©ahn jur $cilipfeit gefühlt! D glorreicher Drben, beffen Älöfter einft „3eH«n bcs griebenS“

roaren, oon roo bie ©laubentboten autgingen, bie roir als unfete Sipefiel oei ehren, ein ^etltgcT

©onifat'uS, 2Mibtotb, ßolumban, SeoerinuS, Slbalbert, ©atluS, ßoibinian, unb roie fte alle heijjer, tenen bie 2Belt bie Segnungen bet Ebtiftmtimt, roie auch bie ©eftttung unb bie ÜBiffenfchaftcn unb flürfte oetbanlt! S “ M*

jieljt’S mich hin, ju beinen griebeni auen, fernab oon bet (alten fflelt, bie baS nicht erwärmt nicht aiöftiHt."

Sie ftnb ja roiebergefotntren, bie Söhne S t . ©enebifts! Seit wenigen Sabten, fo hör)

man, »eilen fte auf ©oben, ©on

Stom h«Bin fte baS heilige geuer mitgebtacht unb ben $etb bcS ©oitesIobeS roiebet angefadtt.

w®ie Schule beS (ötiltchen $ietfteS" ( „ d o m i n i c i B c h o la s e r v i t i i “ , SJ}roloq jur heiligen Siegel) ift roieber eröffret. einige wenige 3JJännet, ©otteS männet, glaubeniflatle, von bem ©eifte ber alten SRönehe befeelt, fo erjählt mon, finb es, SJJänret, bie nicht bat £ob btö erfolget fuchen, fontetn einjig unb allein bas eine 9?otwenbige, ©ott ju

bienen unb ihn ju oethertlichen. biefe „Schul*

beS göttlichen SDienflel" jog es mich mit un»

roiberfteljlicher ©eroalt, feit einmal ein Sßörtlein baoon in mein $erj gebrungtn. ® ie Sehnfucht oerlitfi mich nicht mehr bei la g unb Bei 9tacht.

3n biefem Drben, fo badjte ich bei mir, ben bet 0err einmal ber hl. SKechtilbis als bie „3Hitte ber Äirche" bezeichnet hat, haben olle Sßlafc, roie in einem roeiten $aufe, alle, roelche wahrhaft

©ott fu ^ e n (sQni vere quaerunt Deum. “ ©I«

SRegel).

©eimöge feinet treiien ©eifleS eignet et fi<h für alle ©ölfer, 3 ° n<n ««b Seiten; et if}

fo allgemein, fo latholifih roie bie hl. flitdje felbft.

® t ift auch eigentlich feinem SBefen nach fo oß roie fte. groei fflorte 6h**P* legten ben ©tunb jum DtbenSflanbe für bie ganje golge ber 3ahr*

hunberte: „SGBiUft bu oolltommen fein, fo geh«

hin, »erlaufe alles, roaS bu h°ft, unb gieb et ben ärmen, unb lomwe, folge W ir nach!" —

„@S gibt ehelofe, bie ftch felbU Jur eijeloftgleit beftimmt h«6en. SEBet es faffen lann, foffe eS!"

(SJlatih. 1 9 , 12. 2 1 . ) 9Jht biefen roenigefl

©orten hot einet bet größten SBunbet geroitli, beten Stfauplafc bie erte geroefen.

Äaum roat ba« Seitalte! bet SRor^rer abge«

[chloffen, als eine an bete Schar oon 3euflen ihren $la^ einnahm, um ihr SIBetl fottjufe^en:

eS roaren bie Sengen ber ©u|e, ber £o8fd[älun0i ber flieujetnachfolge. SWan hot gefagt, bafj ©ott butch baS rounberbate etblü|en h t fetligleit bie ©rinnerung an bie langen 3<>^e ber he'*#

• ä u « : ® (u io tt, «nb ® tirtitv u rg fn au« bim SD?ütid)*leben ber 3 f6tjeit »on P . D b ilo Solff- C c tla g btr <&Ubbcut|d)(n S e ila g J^ a n ttu r g in © tuttgatt. $ teiS 2 Dl.

(7)

nifdjen Setberblljeit Ijabe jetftören motten. 2luf bte Stimme eineg $3ulu8, SlntoniuS, ftilation unb ^ad&omiuS beoblterten f«d) bie äßüflen mit fretroiüig Sinnen, roel^e famen, um ftd& unter ba8 ©efefc beS ®ef)orfam8 ju pellen unb ben

©ipfel bet d^rtjllic^en SBoUlommenljeit ju erllim»

»nen ® a 8 ganje Wotgenlanb bebedtte ftd& mit Älöftetn, in roeldjen ba8 flob ©otteS roibertjaHte.

tjflr biefe Wenfdjen, bie ein ©egenftanb beS Staunen« für bie Sffielt geroorben, fc&eint bie Statur fein ©efe$, ber SBiHe lein $inbernis meljr ju fyaber. ©ott übert)äuft fte mit ©no bengaben unb oetleiljt iljnen SBunbetlraft. @8 tritt ber Satan felbft in ben Äampf mit biefen

$elben ber SBüfte. §ier nimmt bie c&riftlid&e ißollfommenfjeit ben Slngriff be8 geinbeS in bet

!]3erfon iljrer pätlften Streiter auf; Ijiet feiett fte iljren fjerrlidfoften Sriumplj. ® ie S3eijpiele unb Seiten biefer §elbenoäter bilben feitbem tinen geifUid&en Sd&afc, non bem aDe Seitaltet 9tu$en Jtfljen; fte ftnb ein Behälter lebenbigen ffläafftrS, roorauS bie Seelen trinfen werben, roeld&e ®utft Ijaben nadj SBoQfommenljeit

®od& märe bie ftortbauer beS WöndjjtumeS ntd&t geführt geroefen, roenn feine gorm ridjt burd^ eine fcfie ©efefcgebung geregelt rootben rottre. ® a ju rourbe ber große ©injiebler oon Subicco, S t. 39enebiltuS, gleicfc einem jroeiten WofeS für ba8 auSerroäljlte 3 M ! ©olteS beä 9ieuenSunbeS oon ©ott berufen. „W ittern ©eifte aller ©ered&ten auSgerüftet, roie tljn bie Heber lieferung un« fc^ilbert, rennt er ftcfc bo$ nut einen Sp ü le r ber Sllten; aber er folgt iljnen als SOieifter, er bejeic^net burefc feilte golbene Siegel bem Wöndjium für alle 3 e*t bie S3afjnen unb gibt bie Anleitung jur Soüfommen^eit.

9lit$t« ift einfad&er, nichts großartiger als biefei SBetf; e8 ift bie Sinfad&ljeit unb bte ©:oßar(ig'

Unterfjaltenbeö für

gltim a

®rjäl)(m ig oon [ (ffortf«

3 a, er wollte e8 nochmals roagen, fo Ijart e8 i^n anfam. 9?adj|bem er biefen @ntfc$ruß flefajjt Ijatte, rourbe er ruhiger, ging in feine Äammer, Iniete nieber oor bem Äteuje be8 @r löferS unb flehte ju Warta, ber Reifet in unb gürfpred&erin in allen Anliegen, uat Seift anb unb §ilfe in ber äußetften 9?ot. 3m ©ebete fäüttete er fein gequältes $erj au8, ejje er ftd&

leit beS (SoangeliumS. „®en Äleinen Wilcfr, ben ©roßen fefte Speife," ifi iljr ^nljalt für jebe (Sinftd^t oetftänbli^ unb pc fü&rt jebestferj jur Sugen». — „D fjeiltge SHegei, bu $immel8>

roeg, auf bem Saufenbe unb tnufenbe ^ienieben jum grieben unb broben jur ©lotie oorange»

gangen ftnb, nimm mid& auf! D öimmelöpforte beS llöftetlt<$en Heiligtums, fd^liefie bic^ auf immer hinter m it!" 3h fold^e ©ebatifen »er­

lieft, roat ic^ einfam ben fttHen ißfab ^inan»

gefiiegen bis jur$öf)e. Sin einem mocSbebedten

’Clä^lein jroifcfcen giUgetöU rooHte ict> einen Mugenblidf ru^en. Slber ein SIBegroeifer, bieS»

mal ein geroö^nlid^et, l^at mir’S an, baß id^

nid&t tuljen lonnte. ® a ftanb ja baS litbe Sffiort:

„ffieg nad^ Sötuton," unb barunler ^alte eine finnige ^anb gef^tieben: „9Beg jum ^immel."

Wein $erj po^te oorftreitbe. 3d^ roottte einen lauten Subtlruf übet bie gefegneten Setge unb E itle r fenben, bie oon nun an meine £eimat roerben follten. SDa ^otd^' - ©lodtenton: (Sine IjtUe, Möne ©lodte ließ ibre bejaubernb; Stimme erfd^aüen, eine jmeite fiel ein, eine britte mit tiefem Sone. — unb nun roogte eB aus bem 3:^ale Ijerauf - ^immelSmelobien! @8 roaren bie ©(odtei oon Seuton, fcie eben baS geft beS 1)1. 2fofef einläuteten, gu gleicher 3eit fal) mtin üluge butdj eine Sichtung beS fflaloeS ^inbutc^

— Die „Sluen b»S ^atabiefeS", ba8 ftieblic^e fllofiet. (SS l;ob ftd) li^tooH ab oon bem bunllen

$intergrunbe ber roalbberoad^fenen Setgab^änge, felbft auf grünt m Stppi^ gelaaett, umrahmt oon ber ftlbetgellen jugenblid^en 3)onau.

3c§ fonnle mid^ nid^t roefjr galten, mit

©froalt jog es mid^ nieb^r. Weine Stimme oermifdjjte ftt^ mit ben Älängen ber@tocfen oon öeuron.

Sie fangen melobifdfc ba« Te Deum.

fatljolifdje ftamilieo

I j i l f t ! >

r i e b r i c^> 8 ü ^ ( . iÄa*»tu« entotm.) feung.)

jur 9lu^e begab. ®e8 anbern Sage« ging er ftiH unb gefaßt feiner älrbeit nadfe. Spät am 9la^miltog teilte et feinen (Sntfd&lujj ber Wutter mit unb trat bann ben SEöeg na<^ bem 2)orfe an.

VI.

Sief in ©ebanfen oerfunlen fcjjritt $an8 ba^in. So fam er, elje er ftdj)'8 oerfa^, §inab

(8)

jum Dorf unb beldjlojj nun junächft, einen ®e fudh beim £etrn ^faner ju machen, ßängere geit roeilte ßan« bei bem freunblid&en, 1)0$=

roütbigen §etrn. äßäljienoteffen roar ein futd&u bareS ©eroitter (jetangejogen, unb als bet Änabe

«uf bie Strafce trat, erfc^ütterte ein heftiger Donnerfchlag bie 8uft, einjelne feinere Stegen' tropfen fielen nieber, unb balb ba balb bort judten fahle 93li^r burch baS ©eroöll. £anS beeilte fid^, um fo f<$mH als mäjlith noch oor SluSbruch beS ©eroiltetS in bie SJiühle ju Iom<

men. ©alb ^atte er biefe erreicht. gagenben

©dritte« betrat er bie Stube, in roildjiet ber gjIttQer allein roar. Diefet blidtle überragt empor unb jo* finfter bie ©rauen jufammen, als er benflnaben oor ftc^ fah- 2luf ben erflen

«BlidC in baS bleid&e, fummerooHe ©eficht be«

felben, roelcfceB eine ganje 2eibenSgef Richte er«

$äljUe, roufcte er, roaS bteftr oon ihm rooHte.

9lur mühfarn lonnte $anS fein älnliegen oor bringen. 211« er feine «itte um nochmalige ©e roäljtung einet grift roieberholte, fuhr ber WüIIer mit gewaltigem 8 ° ™ in bie £öhe.

19* r „ 3ö a t t e n , m a tte n ifi b ein e im m erro äfjren b e S i t t e , " r ie f er g r im m ig ; „n e in , ftn a b e , ich h “ &e jefct g e n u g ! S o roal)E ich b e t S a n n e n m ü ü e r b in , roirb b ie £>ütte o e r ta u ft. S c h a u e , roo b u fü r bich u n b b ie le in e n e in U n te rlo m m e n fin b e ft!"

g le ^ e n b r o a tf ftch $ a n S ju b eS äJlü H erS g ü fc e n .

„Sannenmüller, bei bem ©ott, bet broben . bonnert, befchmöie ich @ud}, ^abt Scbarmen!"

bat ber Änabe.

„©eh, fleh aus meinem §aufe," fd^tie bet ÜJlüHer mit oor Sffiut bebenbet Stimme, „fonfi laffe ich bich mit ben §ur,ben »om §ofe he^n!"

D a richtete ftch ÖanS gerate auf, feine SBcuft h<>& wn*> finite ftfh traropfhaft.

„3 $ fleh®/ fafite er, bie blifcenten Äugen auf ben ÜJlüHer gerichtet uns bie $anb roie »um Schioar erhoben; „®ott aber, ber uns gnabig fein mög\ fei Sichter J triften mir unb @u<h!

DaS ©lut meiner getöteten ÜDIutter falle auf 6uer J&aupt!"

“ ü ©in blenbenber Slifeftrahl, bem ein furcSt batet Donnerfthlaj folgte, erhellte bie Stube, a l s roolle ©ott gleichfam bie SBorte beS flnaben

befräftigei*. SEiö in baS 3nnerfte etfchroden fanf ber SWüHet in feinen ßet)nftuf)l juntd. 9118 et ftch oon feinem Schreden etj)olt h“tte unb nach §anS umfah, mar bie|et bereit« oeifchroun«

ben. Unbefümmett um Sturm unb Segen eilte ber Änabi bahin. 3n Strömen gofj 6er Siegen nieber, © lifc folgte auf 8 l i $ bie ganje SRatur fchien in Sluftuhr. Schon roar J&anS außerhalb beS Dorfes, ba fühlte er SBaffer »u feinen gttften.

Srjchrocfen blidte er um ftch- $atte er in bet Öafi unb e i l e ben unrealen 2Beg einge fragen?

Da oetnahm er aber fd&on baS futchtbate Soben unb ©raufen oon her Schlucht her. Sofott rourbe eS ihm llar, bafi ber fonfi fo ftieblich bahtrfliefjenbe ©ach butch einen 2Mfet btudj jum reifjenben ©ergftrome geworben roar. Sd()on roäljten ftch braufenb unb jifcbenb bie roilben giuten bem Dorfe ju. J&iet galt es leine Minute ju oetlieten. 9Rit beflügelten Schritten eilte er in’S Dorf jurüdt unb machte oen $aut ju £auS bie öeroohnet auf bie naljenbe ©efaht aufmetlfam. SWit entfetten ©.ftchtetn eilten bie Seute auf bie Sltafje, rafch routben bie Ställe entleert unb baS Sieh auf cine nahe älnhöhe getrieben. D^ne ftch aufjuhalten roar ^anS roeitet unb roeiter geeilt unb lam auch jur Sannen*

müljle. DoS ÜIBilbroajfir tafle bereits fu|ht>4 hinter ihm bteiit. heftig pochte ©ans an bie iljü r ber SDlühle. SJiach einigen SKinuten ri^

bet SannenmüUer jotnig baS genfter auf, um nach bem Stuh’ftöier ju feljen unb biefen mit berben SBJorten jurecht ju roeifen. 3lbet baS fflort erftarb ihm auf ben Sippen, als er beit gurgelncen 3"on beS butch ^'e Spalten bet Shüre I ttingenben fflaffetS ^öcte. $aftig f<hlo^ et baS ginfter, roedte §rau unb Äinsei unb tief bie Anette unb Wägbe ^exbei, um bGS 33 eh aus bem StaU ju treiben unb bei ben anbeten Dorf*

beroohnern auf bem nahen §öflel Schu^ ju fudjen. UeberaB roat $anS h-lfenb bei bet

§anb. 3ntmer ^ö^ev flieg baS SBaffer, fchon teilte eS b is über bie Äniee. Urgeftüm brängte bet SOlüHer jur flucht, en b lich fe^te ftch b{t 8ug in S3eroegung, ootan bie 3JlttHenn, baS lüngfte Äinb in ben 3trmeit, ^intex ihr bie anberen flinber; bann {amen bie Änedfjte unb 3Kägbe, roelche baS Sieh oor ft<h het trieben;

ben Sd&lufj biloete ber 3JiüUer unb $anS.

(@ (^lu6 folgt.)

(9)

- 381 -

2lu§ unfern SWbetmtaMe.

g g ) p e grfnljrbctc §tubic.

U

nfer heutige« Silo erinnert unroiUftttli# an ba8 SOßort fcer Ijt. <Sd(irift: „ffiäljren’» bie Seute fd&liefin, lattt bei geint) uns fäete Un>

gc[<$lidjen unb oetfud&t ft$ nun ebenfalls in ber 3Jialerntbeit. Sffielcfce 2lugen roitb ber Äünjller ma$en, ro;nn er aß feine Slrbeit oernic^Ut fieljt!

P it seföljtiiffe §tubU.

Iraut." 3m ©intergrunbe fe&en roir ben üJlater bei anberer 53efdjaftigung. SBfiljtenbbeffen Ijat ftd) bie 3 u9en^i roeld^e be8 Waler« 3ttbeit ni$t ju beurteilen unb ju f<$ä$en oermag, fjetbei=

So enthält ur fer fonft fo ^umorooBe»' iono eine redjjt roidjjtige ßcljre. Seljüte beinen 6t$afc! ruft e8 uni ju. Sure flinker, Hebe (Sltetn, finb einem S ib e ju oergltid&en. 3*}* brmüfjt @uc$,

(10)

ben Samen bet ©otteSfurdjt unb frommen Sitte I $ u t! SDBeilere Slnwenbungen roh fl bu felbft ju in ihr J&erj ju pflanjen. 9te<hnet nun aber auch machen in ber Sage fein. Sefce bie Seinen bamit, baft bie Sßelt befltffen ift, ihtenSam en unb bich felbfi nicht bet ©efaht aus *

in ijjie §erjen auSjuftreuen. Seib alfo auf bet

382

SRartetit btv T riften in <£J)itta.

(@c^Iu6.)

a

uf biefe 9tebe jj'n roitb ®on auf ben 93o*en geworfen, feine ßänbe unb güfee roerben geroaltfam auSgefpannt unb an jroei pfähle feft!

gefchnütt. „®a8 ift ein unoerfdjämter Surfte, prügelt ihn!" tief ber Wanbatin ben ©olbaten ju. ®a8 SRotangroht faufl nieber, geführt oon fräftigen Slrmen, ein Sdjmerj burchbebt bie © lie>

bir — ba8 lönnte einSteinherj erbarmen! ®on bäumt fi<h empor. Spiöfclich aber beginnt er, oon ber göttlichen ©nabe geftätli, ftd> ganj fttH ju oerhalten unb läfet nun ben ganjen Stau et über ftch ergehen, ohne ftch nur ju rühren. ®a8 Slu t fprifct aus ben SOBunben, ba8 gleifch jer*

reifet ju ftefcen, unb ®on liegt fo regungslos ba, bafe 6er Wan Darin — eingebent bet ©eftfce

— erfdjredt bem Solbaten juruft: „§ alt ein!

6r ift boch nicht tot?" ®et Solbat neigt ftdj ju feinem Dpfer nieber. ®on aber erhebt fein

§aupt unb fagt: „9tein, ich lebe noch, W )re nur fort!"

®er Soltat greift roiebet ju feinem 9loh«

unb fefct feine §enlerarbeit fort.

SBalb banath reifet ®on mit einem plöfc liehen 9lud bie £>anb lo8, greift na<$ einem ber loSgeriffenen gefeea feine« ftleifd&eB unb roitft benfelben bem Wanbarin ootbiegüfee. „Sßas?

® u roagft t8, bem erhabenen Wanbarin @rbe oor bie güfee ju werfen?" tiefen bie Solbaten.

„@8 ift feine @rbe, feht nur!" entgegnete

®on unb hob einen jroeiten Sefcen Steifere« auf unb jeigte ihnen benfelben. ® a rief ihm einer ber Solbaten halb im 8 °*n» halb au8 Witleib ju : warum roagft bu e8, bi<h bem erhabenen Wanbatin ju roiberfefcen ? Unter- jeichne biefcS S la lt (bie Slbfchroötung!), unb aQeS ift in Drbnung!*

„Wein ©lubec," antwortete bet SSelennet,

„bu weifet rieht, welchen fehleren 9tat bu mir gibft, weil bu unfere Religion nicht fennjl. 3<f) habe ba8 ©lüd, fte ein wenig ju lernten. 93om

#immel foH ich mich herabftürjen, um mieber auf ber @rbe roeitcr ju leben? 9tie fann ich baju mich oetftehen."

®araufhin würbe bie Xortur fortgefefct, unb etfi als bet ®ulber 130 Schläge ethalien hatte, liefe ihn bet Wanbatin, ber am @tfo!ge oerjroeifelte, in’8 ©efängniS jurüdfdjaffen. ®ort mufjte ler Sirme noch üler einen Wonat hitbutch fchmachten.

31 nt 17. Slpril begann ba8 Sethöt ®ue’S.

®ie flauet liehen Scenen beS oorhergegangenen XageB wieberholten ftch- Sluch f)iet »erfülle e8 ber Wanfcarin, ben glaubenSfefien Ghtiften jum SlbfaH ju bringen, unb liefe in feinem ©timme

®ue noch graufamer f^ lagen als ben Sefenner Don ; beroufet!o8 routbe bet futchtbar jetfdjlagene Wann jutüd in’8 ©efängnis gebracht.

Sobalb er ftd^ wieber etroaS erholt, würbe am folgenben Sage bie Üotlur wiebet aufge»

nommen. ®er Wanbatin war entfchloffen, bie Stanbhaftigleit biefeS SetennerJ um jeben^ieiS ju brechen. ®er genier fchlug fo graufam, bafe bie jetfleifchte Stelle einet unfötmlichen Waffe glich- ®o<h ®ue blieb ftanbljaft. 3m ©anjen hatte et 230 Stodfchl&ge erhalten!

3ln allen ©liebem gelahmt, würbe er aber»

mal8 in’8 ©efftngniS jurüdgefchleppt. 3118 ftch aber infolae bet etlittenen Wifehanblungen eine heftige ®i;8enterie bei ihm einfteüte, fchleppte man ben armen ®ulber hinaus in ben ßofraum unb liefe ihn am SRanbe eines Seiches hilflos bie 9la<ht übet liegen. ®ott fanb ihn am Worgen feine oetjwetflungSooQe grau, weichet nun ber Wanbatin — au8 gurcht — ben §alb»

toten gegen Sefcheinigung übergab. ®och bie SebenSftunben be8 Wartetet 8 waren gejäljlt.

Um 4 Uhr Nachmittags langte et juhaufe an unb erhielt alsbalb oon bem herbeigeeilten Wif»

ftonär bie heiligen Sterbefacramente. Swei Stun«

ben fpätet hauchte ®ue feine glaubenSftarle Seele au8.

So haben ®ue unb ®on auf’s Neue ge«

jeigt, was bet chrif)li<hen ©laubenftraft möglich:

eine wahrhaft h«oifche Stanbhaftigleit!

(11)

einige „SWerfS!"

gcftn.

(ffiin SDierf’a für Q üiiglingf.)

/ tin e ber erfolgreichen (Sifinbungen aller 3 £i‘

' ö ten ift bie bec SBuchbiuderlunft; leine Ijat

*nel}t ©lud unb Segen geftiftet roie fte. $urch fte roerben bie ©eifteäroetfe beS Ulenfchen uer*

«roigl, roerben fte hinauSgettagen in alle SBelt unb allen jugänglicf» gemuht. ÜBelch eine geiflige älrmut ^errfc^te boch oor ber (gifinbung ber Suchbruderlunjt im 33er^ällniffe ju unferergeit!

$amal« roar ein getriebenes 33uch eine Selten­

heit; feine $etfteHung roar eine feljr langroierige Arbeit, unb bes&alb foftete ein Such ^o^eSum = men, fo baß eil 2lrmer nid^t baran oenlen fonnte, Ttdj ein folche« ju befdjaffen. SDB:e billig unt>

rote leicht ju h“ ben ftnb bagegen in unfiren Sagen alle 3lrten oon ©rudioerfen! g ilt einige 3>latt lann man ftd^ bie glößten ©eifteSjchäfce etroirben.

Slber mit bim SBeijen rouch« au<h ba« Un- Itaut auf, mit ben gulen Süchern erblichen auch ja^lreic^e fc^lec^te ba« lageJlidfct. fflie jene ben '■Dlenfe^en oerebeln, unfer Jöiff n bete cfjetn, unfer

©emüt etheilem, überhaupt unfere ©eifteSlräfte ftatlen, fo oerbeiben biefe btn SMenfd&en, fte oer bunfeln feinen Setftanb, entflammen böfe Sei- benfehaften in iljm unb führen iljn auf ben 9Beg be8 Söfen.

©arum, meine lieben greunbe, galtet eud^

«n gute Südjer I 3fljr rooUet ja beffer roerben, wollet gute unb brauchbare ÜJtitglieber bet menfeh*

liefen ©efellfchaft roerben, bie gceube ber Jtitche unk ber Sto lj be8 SaterlanbeS.

3th oerlange burd&aus nid&t, baß itjr nur

* e lig iö f e Schriften lefen foHet; aber fte bütfen nicht fehlen. Unfer ^eiliger ©laube ift (jeute fo oielen ©efaljren auSgefefct, rohb fo oft in 2Bort unb Schrift argegriffen, boß jeber SBelenner in ber Sage fein fällte, benfelben ju oerteibigen.

&ann ifk eB ja auch Üijatfache, baß man nut I bas liebt, roa8 man lennt. 2öie fann man ben

©lauben, bie hl. Religion lieben, roenn man fte nicht lennt? Seine alfo beinen 1)1, Slauben;

immer beffer lennen!

Sobann liiS anbere nüfcliche Schriften!

$>a nenne ich bir jurädjft fiebet.sbilbcr (jeiuor*

ragenber ÜKänner, äRänner ber äBiffenfchaft, ber ßunfl, ber ftnbuftrie, be8 flriege«, beS £anb«

roert?. Siel), roie fte gelebt unb gerungen, roie fte gelämpft unb geftegt, roie fte fidj unter 3Rtt$*

feligfeiten empatgeaibeitet haben — unb folge i^nen nach-1 „S in treffliche« aJlufier roedt 9iac§»

eifetung." £ie« bie ©efchichte beine« Solle«, lerne bie Kämpfe lennen, unter benen e« ju bitn routbe, roaS e8 ift. $)ie ©if^ic^te onbinbet uns mit unfere n Sorfahren unb m’t bem hei«

mifc^en Sanbe. Sobann lerne beine Sauf«»

arbeiten lennen; auch ^iefür gibt eö Schriften.

216er ba Ijöre ich bie®imebe: ©ute Sücljer ftnb teuer. Slbgefe^en baoon, bap bie« burch«

aiö nicht btt gall tfl, fiage ich bich einmal, ob bu nicht für arbere Vergnügen ©elb ^aft. Unb roie mannet junge Wann gibt aQroöc(enl(ic$ lO bi« 20 5]3fg. unb babutd) iä^tlidh 6 bi« 10 W . für fogenannle ^intertreppenlitteralur, für nichts«

nujige Somane auä, bie ni$t eintn Pfennig roett ftnb! Jpalte bit bafür bein ©elb jufammen für ein nü^lid^e« 33uc^, baSman i.ic^t nur einmal lieft unb bann ni$t me^t in bie $anb nimmt, fonbern flubiett, roieber unb immer roiebet lieft!

bar auf fommt e« an, boß bu oieleS lieft, fonbern barauf, baß bu mit Jfufcen liefeft. 2öaS bet SBetfaffer beS öucfceS auf je^n ober jwinjig Seiten auSeinanberfefct unb erllätt, baS foffe bu in einige Sä^e jufamtnen, fo ^aft bu ben 3nljalt beS Sucres auf einigen ^Blättern unb ttbft tid^

babure^ gle’cfcjeitig im ätbeiten mit bet gebet.

35er oernünfiige Sefer lieft überhaupt nut mit ber gebet in ber £>anb. S^öne Stellen färeibt er ftc^ auf, er notieit ftc§ ben ©ebanlengang ber älrbeit, bie Seilen beS^Buche«, roo bie roic$»

tigften Stetten fielen u. f. ro. So roitb ba«

Sefen jugleic^ ein bebeutfameS '-BilbungSmittel.

Sllfo nic^t nur auf baS9S3a«, fonbetn auch auf ba« 2Bie be«Sefen« lonmt e« an. ßiiä barum 1) nur roitllidh gute SSücher, ‘ lieä 2) in rechtet äöeife, unb bu roirft fchon balb ben Stufen ocr»

fpüren.

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faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

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t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n

Seim SDlenfdfjen genügt nicht baS 9BoHen. Dhne ein ernfteS, entfdjjiebeneS, beharrliches JBoHen Iommt nichts ©rofeeS juftanbe, nichts ©rofieS für bie SBelt, nichts