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Die Katholische Familie. R. 7, no. 30 (1900)

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Academic year: 2021

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(1)

3Uuftrirte IDod^cnfc^iuH für öas fatf?o[tjd)e Dolf,

fosBefonbete für Me jßereljrer bei- f)C. g^amific unb bie gSttgCteber bes oon g'apff &co X III. «IngeföOtf«*

__ „JUTq. gteretno bet dmilf. Em ilien £t)rcn bor PC. ‘jSamtfte non •ffaiorctß“ . 'ilugöburg, ©onntag ben 22. $uli 1900.

ij* 1' Tatt>utifd>e ftamiUe" erfdjttnt rodßenttiib, 16 6eiien dar»; IJrei« Meiteltäbnfl mit bet O(toti»'ftiloae ,,!>#* #•••« £ti<» nu*

*• ® fg .: bei bltettem «attubejua billiget. «Ke <üoft.<S{t>ebttionen unb »urtjtianbtunqtn nehmen >öefte(Iuuflen an. Oeben ®onnet(ta|

roitb baS » la tt auSfleqeben unb »etlinbet. — 3nlerate: bie etn(»alti8< 'jjetitjeilc ober beten iRauiii 85 'jnn-

ÄirdfjHdjet SSodjenfalettber.

S o n n t a g , 22.3u(t. 7. ©onntag nacb ‘CTngftcn.

Stapulierfcft. ÜWaria SHagbatena. 9ü?enetau8.

®fontag, 23. Sult. WpoHinaviS, ©ifdjof unb 3Diavtt)rer, t 75. ßtboriuä.

«ienftag , 24. Suli. Gbviftina, Jungfrau unb Sftarttjrin, t 300. granätSfu« ©otanuS.

® lit tro o cb, 25.3uli. SafobuS ber 4jt(terc, + 44. ©bviftofcboruS, SWartörer, t 251. ©ottf.

,-5boma8 oon Slempen, t 1471.

^ °n n e r ft a g , 26. 3uli. Sin na, 2)?utter ©fotiä.

‘fiaßov, ^riefler, t int 2.3a[)ibunbert. ©imeon, - SKöndb, t 1016. SBalenS.

ölettag, 27. 3uti. Pantaleon, 3tr?t unb War*

tbter, t 303. Slntbufa, Jungfrau, ©et. -£>«ao, SOfavturer, t 1255.

®®mftag, 28.3uti. SftajatiuS unb ©elfuS, Sftar«

tt)ver, f 68. Snnocens I-, ‘iSapft, + 417. «iftor I.,

$apft, f 202.

§tcbcnt?r gonntng tmdj ^fiitgpen.

[S ia d jb n u t oetboten.1 tuangeltnm; SBoti ben falfdjen ^tobbeten.

»iattij. 7.

ju ben \ Sßroptyeten gehören unter anbetn jene 3Jlen)Jjtn, roeldje behaupten, ©ott belüm=

mere fidjj ni$t um bie ©efdjjöpfe, befonberS um bie üJienfdjen; er laffe alle« geljen, roie e8 ge^t; bie 9?ot unb ba8 ßreuj beS 9Jlcnfd>en fechte iljn nid)t an. SÖBir Ijaben am Sonntag gehört, bajj ©ott für aQe8 forgt. Slber ©ott lenlt unb leitet audj alle«.

„S)ie 2Bei8l)eit roirlt oon einem (Snbe >um anbern mäklig unb orbnet aHeS liebltc$." (9Sei8l).

8, 2.) „SEBer fann fagen, bafs etroaS gefd&ie^t ofyne be8 ®ertn Shfeljl?" (Älagel. 4.)

@r orbnet unb lentt forocljl bie unfreien ale audj bie f r e ie n äBefen.

3unad(jfl bie u n f re ie n . @r entfenbet, um mit ber 1)1. ©cjjrift ju refctn, ba« Sid&t, unb eä ge^et; er ruft «8, unb e8 geljordfjt iljm. ®ie

©terne ruft er, unb fte fpred^en: £ier fmb mir, unb fte leud&ten mit giöblid|teit bem, ber fte f$uf. ®ie ©onne unb ber üföonb unb bie ©terne geljord&en. ©o aud^ ber 93li^, roenn er ftd^ jeigt beß anfdjaubar. Unb ber 3Binb roe^et butc^

ieglid^e« Sanb. Unb äßollen, roenn tjjnen oon

©ott befohlen roorben, ^injujicljen ttber bie ganje SBelt, ooUbringen, roa8 t^nen geboten iji. 2lud^

ba8 ^euer, ba8 oon oben entfenbet roirb, ooß- bringt, roa8 i^m befohlen ift. (® ar. 3 unb 6.) 6r roeiji ben 5Dleere8roogen i^ren SBJeg unb fe£t

(2)

- 310

ifjneti bie ©renje. (<ßf. 148.) @r gab ben äBinben baä ©eroictyt, roieS bem Siegen ein ©efefc an unb eine Saljn ben ©turmgeroittern (3ob 28); ben ©ommer unb SEBinter Ijat et gebilbet 0{$f. 73); ben Gebern be8 Sibanon unb ben Slumen beS gelbes ijjren Sßlafc angeroiefen; au$

bie Siete beS gelbes folgen ijjm. Äurji, alles lenlt unb leitet er.

3)ieS alles aber tljut er nid&t in bem Sinne, als ob er ftets perfönlidj unmittelbar eingriffe, fon*

bern er Ijat beßimmte flräfte unb Triebe in bie

©efd&öpfe gelegt unb beflimmte ©efefce, nad& benen fte ju mitten Ijaben. Unb roie genau bemeffen ftnb biefe ®efc|$e! 3Jiit roelc&er ©enauigleit roan=

beln j. 93. bie ©tetne i^re Sahnen, fo bafj lein menfdjlidjeS 3Bitl nur entfernt bie ©enauigteit biefer $immel«uljr erreicht! 9tur in au|eroröent‘

licken gäDen greift ©ott unmittelbar ein in ben

©ang ber 9Zatur, unb bieS nennen mir SBunber.

DleS tann er tljun traft feiner 2lHmac$t. Denn er Ijat bie©efe$e gegeben, er lann fie in einem beftimmten gaH aui$ roiebjr auffjeben. @t tljut es aber nur bann, roenn feine äBeiSljeit eS for»

bert, roenn e« namlidj erforberlid& iji jur SBe«

glaubigung feiner ©efanbten.

©ott Ienft aber audjj bie fre ie n SEBefen inSbefonbere bie 9H e n f d& e n unb jroar audj iljre fre ie n $ a n b lu n g e n . (Sin grofjer Seil ber menfd&Iicljen Sljiitigleit füllt einfad& unter bie 9laturgefefce unb ift ber griiljeit gänjlicfc ent*

jogen, ja felbft bem Seroufetfein beS 9Öienfc$en.

4

JJlan bente an bie ÜfjStigfeit ber inneren Organe, an benSBlutumlauf, bie ßerbauung, baS Ba^ätum!

Diefe lenlt ©ott roie aud& bie anbern unfrtien Sljätigfeiten bei^flmjen unb Sieten. Unb ber 3Jlenfc& farn roenig babet ttju#. „2öer lann mit all feinen ©orgen feiner fleibeSlibtge eine SHe ju fefcen?" ('Wattlj. 6.) Das begreift fty leicht. 316er roie lenlt er bie freien $anb*

lungen nadfc feinem SBiHen unb ju feinem 3i«Ie?

Unb roenn er fte fo lenlt, roie fönnen fte frei fein?

Das Sufammenroitfen ©otleS mit bem menfd)li$en ffiiüen l>at aHerbingS etroaS ©eljeim*

niSooHeS, unb röHig oermögen roir eS nid&t ju be> j

greifen, äber bis )u einem gewiffen ©rabe ISfi*

eS fidfj bod^ erflären.

Sei ben freien $anblungen ift nämlid& ein Doppeltes ju unterföeiben: ber innere ©nt«

fd&Iujj unb bie äußere 2lu8füfjrung beS inneren Sntfd&luffeS.

Der innere (Sntfcljlufj begrttnbet fdjon 93er' bienft unb ©djjulb, mag er jur 2Iu8fii{jrun8 fommen ober nicljt. @r entfpungt bem freie«

SBiHen beS 9Jtenfc$en (ber freilich oon ber götf1 litten ®nabe angeregt unb unterflü^t roirb, w'e roir fpäter fe^en roetben). Die äu|ere 3luSfü{j»

rung bängt oon ©otteS gügung ober 3ulaff«n9 ab. 6r fttljrt fte bei guten fflerlen herbei unb läßt fte bei böfen ju ober oerljinbett fte, je na$’

bem eS feinen 2I6fic§ten entfprid&t.

Stte^men roir öeifpiele!

Daoib rooHte bem §errn einen Üempel bauen unb tljat alles baju, roaS in feinen ßräften ftanb. @r Ijat bamals fein ®erbienft begrünbet.

Dem SQBiHen nac§ ift er Sempelbauer, baS roitb ifjm oon ©ott angered^net. Silber bie 2luSfü^’

rung entfprat^ nid^t bem göttlichen ^3lane. S « ‘ lomon rooHte baSfelbe. Diesmal entfprad^

bem göttlichen SBiUen, unb fa lam baS Sßerf J«*

SluSfä^rung.

Umgelefjrt: Die 3uben faxten roieber^oß ben (Sntfcfjluji, ben $eilanb umjubringen. @ic Ratten bamit bie Sd^ulb beS ©otteSntorbeS auf ft^. ©ott liefj aber bie 3lu8fü^rung nid^t JU/

roeil wfeine Stunbe nodj ni$t gelommen roar".

2118 biefe gelommen roar, überlie| et baS göit*

lic^e ©d^lac^topfer ben rei|enben Sßölfen.

©ei alfo getrofi! Die geinbe lönnen rooljt SPläne fc^mieben, fo oiel fte rooBen. ©ett läj*

i^nen barin iljre grei^eit. Slber auSfü^ren fönnen fte nur fo oiel, als ©ott juläjjt. Du bifl beffen $ut. Unb roie fein $aar oom fällt oljne fein Sffiiffen, fo fönnen audj bie grim*

migften geinbe bir fetn ^aar frammen o^"e feine Sulaffung. Unb er lä^t nichts ju, roa®

bir nid^t jum $eile gereift. Senulje bu nur alles nad^ feinen Slbfi^tenl Dann mögen bie Slbftd&ten ber TOenfdjen fc^Iimm fein, ©ottcä 2l6ft4ten ftnb oäterlic^ gut, unb er leitet atte«

jum beften. Der ’JJlenfdfc benlt, aber ©ott lenlt-

ßtttn litd^li^en ®cbäc^tni«ta0c ber SWaria SWaßbalcna.

( 2 2 . S u li.J (3?aitbrmJ uttboten )

/tin ft fprad^ ©ott im alten Sunbe burc^ ben neuen Sunbe nennt ftd^ fein eingeborener, r o e fe n 8 <

V ö 3Jlunb beS ^rop^eten (Sjec^iel: „S o roa^r gleid^er ©o^n in bem befannten rüljrenb frönen id& lebe, nid^t roiH i4 ben Sob beS ©ünberS, ©leic^niffe felbft ben guten ßirten, ber baS »et*

fonbetn ba^ et ftdj befe^re unb lebe," unb im irrte ©d$äflein nid^t ben Älauen beS ^öBif^en

(3)

SQBoIfeS überläfst, fonbern ihm nachgeht, bi« er

«8 finbei, um eS bann ooHer gteuoe roieber jur

§erbe jurücftuttagen. iDiefe Siebe unb SDlilbe beS barmherjigen ©otteS, biefeS SOtitleib beS guten giriert mit einer fünbigen Seele unb fein feljnlidjfte« Verlangen, ba8 in bie 3rre geganger.e S<häflein roieber an fein §etj ju brüdfen, finben wir fo recht beroahrljeitet in bem Seben ber$ei ligen beS heutigen £age8. 3Ber roar SDtaria SKagbalena? Du fennft fte, mein G&rift! (Sine

©ünberin, eine grofjs Sünbeiin roar fte in ben Slugen ©otteS, unb audfj in ben Äugen ber 2Belt hatte fte @f)re inb Sichtung Iängft oerloren;

benn fte galt, roie un8 bie ©chtift berietet als ein f<hlec$te8, fchamlofeS äßeib, beffen ©efeHfc^aft oon jebem anjldnbigen SJtenfc&en ängft(idf) ge»

mieben rourbe. 316er mit biefem gottlofen SSSeibe geht eine rounbetbate33erönbeiung oor fic^. 9ia(h>

bem fidh üJlatia s3Jiagbalena jahrelang im 6(^mu^e beg SafterS hetumgettäl\l, jieht bie ©nabe in ii>r

§erj. Sie hört oon 3>efu8, bem SEBunbett^äter, unb fchnetl ift iljr (Sntfd^Iu^ gefaxt. ®em §ei>

lanbe, ber mit bem Sichte feiner ©nabe hinein gehustet in ba8 fünbige $erj beS SOBeibe«, bamit e8 enblich erlenne feine tcofUofe Sage, roiH fte ju güfjen fallen; fte roitt ifjm ihr $erj au8<

f<hütten, roifl ihn anfle^en um Serjuljung beffen, was fte gefehlt in ben oergangenenQa^cen i^teS ßebenS. ®ie ©elegenfjeit baju bietet fid) &alö.

3efu8 felbft lommt in bie ©ta»t, in ber ba8 SSSeib rooljnt. Sin ^P^arifäer, ©imon mit -Warnen, hatte ihn jum ©aftmahl gelaben. Unb roä^renb ber Jjjeilanb am $if<$e ftfct, geht bie £fiüie auf, unb herein tritt bie ©ünberin. ®er ^^arifäer jlufct, auch er fennt ba8 gottlofe SGßeib, einen folgen SBefuch ^atte et nid&t erroartet; boch noch mehr erftaunt er, ba et ftef)t, roie ba8 ffieib oor bem $errn niebetfattt, feine güfje füfjt unb fte falbt mit loftbarer ©albe, roii^renb unaufhörlich biefe, Ijeifse Ü^ränen au8 ihren naffen älugen her niebet quiQen. Unb ber gute $irt h“ t 2Jlit»

leib mit bet unglttdlid&en ©ünberin, beten inneres Jetnagt roirb oon bittetem SJeuefc^metj. ,,®eine

©ünben ftnb bir oetfleben, geh’ hin in grieben!"

©o fpridjt er liebreich ju i^r, unb taum hat bas SBeib biefe SBorte oernommen, ba jubelt es auf in ihrem §erjen; benn nun ift roietter ber grie<

ben bet ©eele jurüdgefeljrt unö bamit ber Stiebe mit ihrem $errn unb ©olt. ®eS SJBeibeS 33e»

te^rung ifi a u fric h tig , g ilt im m er ftnb bie Sanbe jerriffen, roeldje fte früher an bie ©ünbe feffelten, fü r im m er ift ba8 geuer ber Sei»

benfd^aft etlofd&en, ba8 einjl ihre ©eele bur<h' wühlte; nur ein ©efühl beljerrfdjt ba8 $erj

^er 3Jlaria SDtagbalena, ba8 ©efü^l bmlbaret

Siebe ju bem, ber fte mit feiner ©nabe ent*

tiffen l>at aus ©atanS unb bet ©ünbe fietten.

33on nun an bleibt fte ftetS in bet ©egenmait be8 §ertn, unb nic^t me^r roei^t fte aus feiner Ka^e; ja, felbft unter ba8 Äteuj begleitet fte iljn, unb fte oerläfjt i^n felbft ba noc§ ni<$t, als ftd^ fc^ort fein Sluge im lobe gefd^loffen. ©ie ift jugegen, ba man ben teuren Seid^nam oom Äceuje abnimmt unb in’« ©rab legt; fte ift au$

bei ben grauen, roelcfce am Dftermorgen jutn

©rabe eilen, um ben toten §eilanb einjubalfa«

mieten. Unb roelcb tiefet ©c^mer) bur^bo^rte i^r öet<, ba fte iljten lieben 3efuS nic^t me^t roieberfinbet! 2ßie roe^mutSoou erjiltette i^te Stimme, ba fte »u bem üermeintlicfjen ©cirtner fptid^t: „$ett, fie tjaben meinen ®ertn roeg«

genommen, unb ic§ roei^ nid^t, roo fte iljn &in»

gelegt ^aben."

•JJlein lieber ß^tifi! 3Jiaria SDlagbalena roar jroar eine gro^ ©ünberin, aber fte ift nid&t in ber ©ünbe g e b lie b en , fonbetn fte ift bet»

seiten umgele^rt oon iijren böfen SEBegen unb Ijat fid^ ooU 9leue unb SJafie geflüchtet an ba8 liebe«

fllü^enbe, etbarmungSoolle ©erj be8 guten ©irten.

®ott h“ t fte Vergebung gefudjt unb gefunben, unb nun genie|t fte, bie einft in ihrem ßrben*

leben lange, lange ^ahre ben breiten 5Beg jur

§öHe geroanbelt, bort oben hinter ben Sternen ewige ftreube unb ^etrlid^leit. Silenne batauS, mein 6hüft, bie Sarmherjigfeit beS $ettn, bet niemanb oon ftch ftöfet, 6(t ihn mit aufrichtiger

©eele um ®erjethung unb ©nabe anfleht! ,,®u, o ©ott," heifet es im S8u<he ber SBeiö^eit, „ex>

barmft bidb aller; benn bu oennagfl alles unb bift nachftchtig gegen bie © ünben ber W enfchen um oer 8 u |e ro ille n ! D $err, ber tu bie©celen lieb hift» bu fdboneft a lle r, benn bein ift alles," unb bet 5ßcophet 3fa*a*

fagt: „SOBären auch eure ©ünben roie ©chatlach, jo foHen fte roerben roie ©chnee, unb roären fte rot roie *ßurpur, fo foHen fie roei^ roerben roie SEßoHe." 3»- au(^ bie fd&roerften ©ünben lonnen

®erjeihung finben, unb Ejätte irgenb ein Wenfch alle ©ünben bet ganjen Sßelt begangen, fo lönnte er auch bann noch gerettet roerben. SDie gött*

liehe Sarm^erjigleit erftreeft ft<h über a lle ©ün»

ben unb über a lle ©ünbet. ©ie roitre ja nicht uninblich, roenn fte burch ein oon ©ünben etfdjöpft roetben fönnte. Söutbe boch felbfl bem

©chä^et am Äteuje, bet eine Seihe ber blu»

tigflen 5Dlorbthaten auf bem ®eroiffen hatte, 93et»

gebung unb ©nabe juteil. 2)arum oerjage nicht, mein (S^rift, ber bu oieUei^t fchroer mit ©ün*

ben belaben bifi, unb höre nicht auf bie Stimme be8 Satan», ter bich jut Serjroeiflung ju trei»

(4)

ben fu$t! Serfühit boc^ ber Teufel red^t fd^tau unb liftig, roenn e8 gilt, ein Dpfer für bie ©öHe ju er^alc^en: S o r ber ©ttnbe entfd&ulbigt et ba8 Sofe unb fteHt eS als eine geringfügige

©adje, als eine natürliche ©chroachheit l)in, um berentroiHen ftch ber Wenfch nicht ju ängftigen braune; na<h ber ©ttnbe aber fu$t er ihn jur Serjroeiflung ju treiben, roie er audj einft gcthan hat an bem Srubetmötbet Äain, ber ba fagte:

„SDtein 3Ser6red^en ift ju groß, als baß eä Jönnte

»ergeben roerben." iaufenbe unb 2lbertaufenfce gehen eroig »erloren, roeil fte oerjroeifeln an

©otteS Sarm^erjigteit, unb audj ©taria ÜKagba- lena, bie unselige ©ünoen gemeinfter 2lrt be=

gangen Ijatte, ©ünben roie fie nadj ben SBorten Der ^1. Sdjrift unter ß^tiften nieht einmal ge>

nannt roetben foüen, märe ber eroigen Serbamm»

UnterljaltenbeS füc bi

llnrcrfjt § u t ffirja^Iuiig fic

(Sovtf tt " t ^ »erbitte mir folc$e 2lnjttgli<h!eiten, ©aber*

^ mann!“ proteftierte ©uftao; „glauben Sie etroa. ich märe fo fehlest, um jum Sranbfti'ter hetabjuftnlen ? 9Bie fommen ©ie übrigens bei biefem ftrömenben Siegen cor meine SBohnung?"

„68 mag ja unangenehm fein, auf f^iefer Sahn t>on fremben äugen beobachtet roerben;

allein bem greoel folgt oft bie Strafe auf bem

$uße/‘ fpoitete ©abermann weiter.

„ffitnn ©ie in mir einen Söranbjiifter er- bliden, fo muß i<h 3hnen Setft<herung geben, baß ©ie ftch gewaltig irren. 3hre Slnawfenheit fdjeint mit auch mdjt jufäHig, fonbetn abftchtlidj ju fein. ®och roitt tdj 3h*1 en »erraten, baß ber

©<$ulb[chein unb auch 3hte Quittung glücflich in meinem Seftfce ftnb," enfgegnete ©uftao

fd^atf.

©abermann machte ein oerjertteS ©eftc^t unb erroiberte etroaö, roaS ©ujtau jebod) nid^t oerftanb, roeil bie geuerroebr herangeraffelt lam.

$aä aus gichroert beftehenbe ©aus brannte biB auf fca« ganbament nieDer, unb bie %tuet‘

roehr lonnte ihre Shäligteit nur auf bie Rettung ber angrenjenben SßJohnhäufer befdjriinten.

$a8 Unwetter roar balb oorüber, unb ber SoHmonb erhellte mit feinem milten Sichte bie rauchenbe Sranbftätte. ®a8 ganje ®otf roat auf ben Seinen, unb He Meinungen über bie 6ntfte{jungbe8 Sranbes roiberfpradjen ftch; an eine

niB anheimgefallen, roenn fte ba8 Serttauen auf bie Sarmherjigleit be8 ©errn oetloren h^^e*

$iefe8 Vertrauen auf bie göttlidje Sarnthetjig1 feit aber batf nicht in Sermtffenheit auSarten.

Unjählige h“ t bie ©öUe oerfdhlungen, roeil fte einfl in ihrem 6rbenleben ©ünbe auf ©ür.be häuften in ber ©offnung, baß ber barmhetjige unb allgütige ©ott fte nicft bem eroigen geuer überantroorten roetbe. SDBehe ben Seichlfinnigen, bie fo benfen unb hobeln! ©ott ift jroar barm*

herjig, aber er ifi auch gerecht. 9iur ber roah»«

h a f t b u ß fe r tig e ©ünber finbet Serjeihung unb ©nabe. 2ln benen aber, bie ba fünbigen auf ©otteS Sarmherjigleit, roerben ftch erfüllen bie Sßorte ber ^eiligen Schrift: „68 ift fd^recf»

lieh, in bie ©änbe be8 lebenbigen ©otte8 ju.

fallen."

fatfjolifdje

gebciljft itidjt.

t 3. Ä iKjcr. (Siai^btutf »erboten.) fcung.)

Sntjünbung burdh ben Slift glaubte fo red^t niemanb; benn ba8 hütte boch bemertt roerben müffen.

„2Bie thöridht ihr bodh alle feib!" etllörte

^abermann ber gaffenb umhetftehenben 3)lenge i

„ba8 alte ftoljgebäube für 10,000 3Jt. oer»

flchert. 3 ® geroohnlichen Sieben rairb Srennholj nid^t fo gut bejahlt. 3ür ba8 oiele ©elb fann ber atme 2lbgebtannte einen mobernen Sieubau aufführen, unb bann roitb er ftchetlich auch ^*£

Äonceffion erhalten. 3<h begreife nicht, roarum ber fei. alte ©pielfamp niemals auf ben glüd»

liehen ©ebanlen fam, feine bebt ängte Sage butcf>

einen rooljlthätigen S3li^ oetbeffetn ju laffen."

®abei la^te er ^ö^ntfc^ auf. 3)a8 S o l! riß bie 3lugen auf; benn eä »erftanb, roa8 §abet*

mann fagen rooHte. Sin allgemeines ©emutmtl folgte biefem Haren ©inroeiS auf Sranbftiftung.

©uftat) erblaßte, nidjt infolge feines Scfjulb;

beroußtfeinS. fonbern aus ©mpörung über folche unerhörte Seibächtigung unb ©«hmeihung. ® it Seraehtung roanbte er fich oon bem ©<hänbli<hen ab. £>o<$ au8 meinem ©tunoe mag er folgen Setbadht »erbreiten? Siid^tä ©uteS aber fann e« fein, roaä et im ©chtlbe führt.

I)ie oon ©abermann auSqefptochene 38er1

bädjtigung brang auch ju ben CEjren beS bereits auf ber Sranbftdtte erfehienenen^oIijeil..nmiffär8.

®ie obroaltenben Umftänbe fdjienen auch bei»

(5)

%

313

^Kanne ber Otbnung ben SSerbadht ju re<htfer>

tigen, fo bafj er jur Verhaftung beB im SBetbacht bet Sranbftiftung ©tehenben fd^rettcn rooflte.

D a etfdjien bet greife ©eelfcrger auf ber Stanb*

Hätte, unb atB er h°rte, in roeld) peinlicher 2age ji<h ©uflau befanb, eilt« er ju bem flommiffar unb ertlärte, ©uflao tönne ber Sranbflifter ric^t fein; benn beim 2lu86tudje be8 iöranbeä ^abe berfelbe bei ifjm im ^farthiufe befunben 2tuf ®runb ber 2tuBfage be8 bo^mürbigen $errn Pfarrers rourbe non einer Ser^oftung fofort Slbfianb genommen. Die Sntfleljutig ke8 93ran beB blieb unaufgetlärt, unb man neigte nun aUge- wein öet ainftcht ju, ein 93!ifcftra!jl ^abe ben- felben oetanlafjt, obfdjon man tenfelben nid^t bemerlt ^abe

Die ®etf»(^erung8fumme oon 10,000 JH.

nmtbe ©uftao anjlanb8lo8 auegejahlt. ÜJlit einem Seite be« ©elbeS etbaute fi<$ ®uftao ein neue8 fiauB nebjl ©djeune unb ©tall. Sei ben Stuf’

täumungSarbeiten fanben bie Arbeiter hinter einem oom Sranbe o:rfchont gebliebenen ^Birnbaum eine alte SBrieftafche. Neugierig öffneten fte biefelbe unb fanben in einem ©eitenta|d)4en eine Quit=

lung, beren Rapier f$on ganj oergilbt mar.

biefelbe roar non $abetmann auBgefteHt unb lautete über 35G8 §1., roelche ber alte ©piel- tamp bem 2tu8fteHcr bei Quittung am 17. 3Jtai be8 3jat»re8 18 . . bejaht

„D as ift boch fonberbar," fagte ber TOann, ber bie Quittung in ber §anb l)ielt( bafe §aber<

mann, ber ©laubiger, bie Quittung beftfct, bie boch unflreitig ©piellamp, fcem Sdjulbner, ge«

hört. Die ©a<f)e lommt mit h W oerböc^tig cor."

„D a füllt mir etroaS ein," Ijob etn alter Wauret an; „cot »ielen fahren !}“ &* «<$ bem fei. Spiellamp, ber ftch roieöet einmal in ©elb*

terlegenljeit befanb, eine 2Siefe für 4000 501.

abgetauft. Damals ^atte id) oon meinem oer=

ftorbenen ©chroiegeroater meutere SEaufenb ÜJiait bares ©elb geerbt, fo bafi i<$ ben Kaufpreis audj glei^ bat bejahen lonnte. Seim SBirt ium „noHen Ätug* ha&e ^aB ® e^B fo)ahl*- Shr roifst ja, bafe bet alte ©pieltamp gern einen guten Stopfen trau! u*b auch leidet etroaS jum beften gab, wenn et ©elb befafj. Unb fo mar e« auch bamals. Sine glafche flarten Sieben ■ fafteB nach bet anbetn rourbe aufgeführt unb fieteect. 9GBit tränten unB alle — ich ntufj e8 Ju meinet ©chanbe befennen — einen SRaufch an;

©pieltamp aber roat am meiften begoffen. Da etfdhien plöfclich §abermann im „ooHen Ärug", bet an ©pie!fanp eine gtö|ete gorbetung unb auf 8 ahlung btang. Um biefen ungebul*

bigen Dränget ju beftiebigen, holte ©piellamp eie 9Biefe oettauft.

„£eba, ^abermann,“ tief ©pieltamp bem

©intretenlen entgegen, „fetyt @ud& hi( h« an meinen Süd)! 34 roiH @«4 meine ©chulb be­

fahlen. ©elb hab’ ich ro*e SBoff«. Gs fojtet Such °&er e'in8 5Ittf<fi*» ® cr ®«in erfreut Dt8 'Blenfcbfn ^e’j. Ätugmitt, jroei neue glafchen!

®er ©ab rmann \ahlt bie eine unb ich anbete.11

®er 9ÖBirt tljat fchmunjelnb, roie ihm aufgetragen, unb ©pieltamp >ählt£ ® e^ auf ^en Sifch.

Der ©läubiget fltiih roohlgefaHig lächelnb bie blanten ©olbftüdfe ein unb fchrieb eine Quittung, auf roelche, roie ich mich recht gut erinnere, einige Iropfen SRotmtin fielen, ©eht, h*er finb fte nodh! ©pieltamp ftedfte mit ber Unten $anb fta8 rostige ©chtiftflüd in bie Seitentafche feine 8 9tocte8 unb erhob mit ber rechten ba8 ©Ia8 unb tief: „2luf @uer 9Bohl, ^abermann!" fieidjt möglich, bafe ber Setruntene bie Quittung neben b;e Safche fi<dte unb ber ©laubiger biefilbe un*

bemettt oom Soben aufhob unb ju fich ftedfte.

3)a8 tonnte aber nur aus unreblidhen 3lbfi<hlen gefcheh«n fein; er mu^te ba8 ©dhriftfiüdf boch feinem Eigentümer jurüctgeben ober fpäter ju<

fteHen. ®er alte SBucherer fott bie Quittung nicht roieber erhalten; ©uftao ©pieltamp foH fie b tommen.“

@8 roat äÜetfeelen. ©charenroeife ftiömten bie ©töubigen nach bem griebhofe, um bie boct ruhenben Angehörigen ju befugen, ihr ©rab ju fchmtidfen unb für ihr ©celenheit ein inftänbigeS

©ebet jum §immel ju fenben. 2luch ©uflao

©pieltamp fniete an ben ©täbern feinet Eltern,

©n Shranenßtom rollte über feine $0 an gen herab. SefonbetS lebhaft ftanb ba* S3ilb feiner unoerge^lichen ÜJIutfet oor feinem geiftigen 2Iuge, unb e8 roar ihm, ol8 höre er fte noch ^eute matter, einbringlicher ©timme fagen: „SBanbte ftetS treulich auf bem ffiege beB §errn, unb roenn bit bie 2Belt Unrecht jufügt, fo bebente, ba^ eB beffer iji, Unrecht ju leiben, als Unreal ju thun!" ffiie tief roaren biefe Sffiorte feinem

§erjen eingegtaben, unb roie fefl roar er ent«

f<hlof[en, banadh ju ^anbeln!

(®4lug folgt.)

(6)

314

21

m

§ unfern $ilbetmtaMe*

$ns § rcu } am Jörge. {§ £ , r am Söece flebt? lügen. edjt I)immlif<i

l a m ® f 0 t P e ^ - 9

ffier ItiianbTaV für M#“ ba8 «reit» getragen. ^rebiger immer frtoner roerben! Stur oereinjelt

®?a« min ba« Ärenj, ba« bi« am SSrct (lebt? I ligen. edjt Ijimmlifd&en, Itbrf baä ßrtu», ba8 ba

Ä •<#-. 3 !« m . . »«6 m tm m .

5ns freu;» am ttlege.

2Ba« will b*2 fireuj, baä ff'ut am ©ege ßeljt?

(SS teiü bem SPatib’rer, ber »orübergebt,

®a« gro&e Söort ber M ah n u n g fagen:

S)a* Äreuj foflfl bu bem §errn nadjtragen.

ffiaS »iH ta« Ärem, ba« b'tr am SBege flef)t?

®« will bem ©anb’rer. ber eorübergebt fra i projje S8ort be« X r o D e i fageti:

$a« Ären} toirb bid) jum fctmmel tragen.

3a, ä ß a ljr lje ite n , rcd&t ernfie, 3Jtalj»

n ungen, re$t einbtingli<$e, SCrofi, re^t fräc»

roirb l)ie unb ba nodj ein flreuj aufgeridjtet 2Btr fleljen in biefer £inft#l fe^r roeit Ijinfer unfeten frommen SSorfaljren jutüd. 35ie frönen Sßläfce, bte fonft Äreuje f<$müdten, tragen jefct

®entmäler unb bergleid&en. ÜJtan möge biefeS tijun, aber ba8 anbere nidjt (affen! 3«'8cn mit audj in ber Deff entlief eit, bafs mir ßfjrifien finb, unb bafj mir uns be8 ÄreujeS nid^t f^ämen, inbent e8 eine Jtraf» ift für alle, bie baran glauben!-' - o s < :

(7)

315

2lu$ bet 3Waj>j>e eines SBaljrljeitSfreuttbe«.

3ur i-routnfrogt.

(Schlug.)

^ N ie grau ift baljer, roie fic ® r. SBBtnbt^orfl

^ einft nannte, bie unabfcfcbare Srjiehetin unb Seherin be8 ^eianroac^fenben ©efchlechteB;

W in liegt itjre äBütbe unb bie äßurjel be£

nachhaltigen unb tiefgeljenben (SinftuffeS, ben fie auf bie ©ntwicfelung ber Wenfchheit innerhalb bei GhriftentumS ausübt. 3^r lieflt e8 ob, baB flinb oon früherer 3ugenb an jur (SrtenntniS unb Siebe ©otteä atijuleiten, unb e8 ift geroif» nid^t JufftÜtg, bafj ber «Schöpfer einen tiefen S«g Jut grömmigleit in ba8 grauenljerj gelegt hat. 3 n ber £anb ber 3Jluttec ruht auch ootjugSroeife bie ftttlidje Srjieljung unb bie Gfjaralterbilbung beBÄinbeS. 2ln beri&anb ber forgfamen Wutter mufi e8 angejjalten unb angeleitet roereen, nicht feinen blinben Trieben unb Saunen, fonbetn ber Vernunft unb bem ©tauben ju folgen, ©erabe bie früheften 3®h*e entfcheibcn am meijien über ben ßljarafter unb bie ganje SeberSfüljrung beS ÜJlcnfd^en. 5Dahet ber nachhaltige (Sinftujj ber grau auf bie ganje ©efeüfdjaft.

®ie grau ift aber nicht bloS Wulter unb (Srjieherin, fonbern auch ©attin. 3m h&uSlidhen flreife lönnen ftdj in fc^önfter SEBeife bie eigent*

tütnlid^en Sßorjüge ber grau entfalten. 2luS bem, roas ber Wann erfdjafft unb errafft, fotml fte ein liebliches, behagliches $eim, in baB ber Wann ft<h gern jurüdjieht oon bem lauten ficirnt unb unjleten Sreiben beS öffentlichen SebenB.

3ludh ber Wann J}ßt unk Sroft, Untere ftüfcurg unb Aufmunterung, entgegentommenbe, liebenbe Teilnahme nötig. 535iefe finbet er nicht braunen, roo im flampfe um’8 $afein bie 3nte=

teffen fith Jceujen unb bie feinblichen Ärcifte oft hart aneinanberftofsen, fonbern im Äreife bet Sieben. Unb wenn er oon ber fdjroeren jageB' arbeit ermübet h«imlehrt, oon ©djidfallfchliijen betroffen ober oon Äranlheit heimgefucht roirb,

fo finbet er baljeim innige Teilnahme unb liehenbe pflege. @8 ift auch eine alte Erfahrung, bafj in Wijjgefchid unb Seiben bie grau »iel fd^ncQer ft# in ihre Sage ju fehiefen roei^, oiel toiber»

ftanbt fähiger unb bei halb auch geeigneter ift, ben Wann ju tröflen unb feinen gebrochenen Wut roieber aufjurid)ten. 3 m 3 « ««« ber ga»

milie roirb auch *>er oernünftige Wann bie grau fo jiemlich frei fchalten unb roalten (affen. Sluf biefem ©ebiete ift fte ihm h'nftchtlich ©efdjidElich»

feit, Sinn für SReinlichfeit, Siebe jur Drbnung unb jum ©chmucf in bet Siegel roeit überlegen.

®ie fchliefjliche Siegelung beS gamilienbubgctS roirb ber Wann ftch oorbehalten.

©elingt eS ber grau, burdj behagliche Sin»

tid^tung befi $eim8, tutch greunblidjifeit unb Siebe ben Wann ju fcffeln, fo roitb baS gami*

lientehen eine reiche Duelle ber ebeljlen unb teinflen greuben. ©efellt ftch baju noch bet

©eift roahter chriftlicher grömmigteit, fo ift baS gamilienglücf bauetnb begrünbet, felbjt roenn jeitroeilig Slot unb 3lrmut ihren Sinjug halten foUten

3m Cid^te biefer ©runbfö^e ifl eS Hat, bafj roir bie fojialbemolratifche gotberung abfolutet

©leidjberechtigung ber grau mit aller ©ntfehieben«

heit ablehnen müffen. 25ie grau iji bem Wanne als bem Raupte ber gamilie untergeotbnet unb foll unter feiner £e«fchcft unb in unauflöslichem SBunbe mit ihm bie ihr oon ber SBorfehung im 3nr.ern ber gamilie gefüllte Aufgabe löfen.

®ie ©Itern, inJbefonbete bie Wutter, ftnb bie oon ©ott felbft befteHten (Srjieljer ber Äinber, bie gamilie ift bie oon ©ott felbft gegtünbete

@rjiehung«anftalt, unb beäh“ Ib hat ©efeU»

fchaft fein Siecht, ihr bie Äinber nad^ öelieben ju entreißen, um fie nach fpattanifchem Wafter

„öffentlich" ju erjiehen, roie bie Sojialiften bieB oetlangen. ®a8 ^ie^e bie gatnilie oetnichten unb ber grau iljten fchönften S3eruf tauben.

@tnm8 über Me öu^btuefetfunft unb iJjten ©rfinber.

< tS la^t ftch fflum e'ne Stfinbung nennen,

’ä bie einen fo bebeutenben Umfchroung in ber geiftigen Silbung ber Wenfchheit ^erbeigefühtt hat roie bie Gsrftnbung ber Suchbtucfetfun^. @B fön t uns fchroer, uns in jene 3«it jurüc! ju oer>

fe^en, roo cS nur gefchtiebene Sücher gab. 6in<

IMadllicud Dnboten.l

mal roar baB Slbfc^reiben ber Bücher eine höchft langroietige 3ltbeit unb beShalb fehr fojifpielig, unb roie oiele J&inberniffj ftellten ftch beShalb anbereefeite bet Serbreitung bet SBü^er unb bamit ber ©ei{te8fch% entgegen! ® ie ift baB heute bo<h ganj anbets! 3 n einigen ©tunben

(8)

316 -

ftnb laufenbe oon 93lälteri» gebtudt unb tragen Die ©ebanlen bet ©eiehrten, bie Sreigniffe bt«

Sage« ^inauS in alle ffielt. $er Sefifc eine«

5Bud&e8 roar oor ber Grtfinbung ber 93ud)itu<ier«

tunfl eine (Seltenheit; 2ltme fonnten ni$t baran benfen, fleh in fcen cine8 f °Ichen *u fefcen-

$eute gibt eä fein ®örfchen unb in Ietnem |

®ötfdjen eine $ütte, roorin fleh nicht mehrere S3ü(^er btfinben. ®iefen Umfchroung ber 2?er=

h&ltniffe banten roir ber gtfinbung ber »ud)=

brucfertunft, banten roir bem genialen OTainjer Sßatticier © u te n b e rg .

ffiie fo oiele anbete gtofje ©eifler, fo hat aud) ©utenberg e« empfinbcn unb burchloften müffen, bafj bie fchroerfte ilrbeit nicht bie ifl, in fchlaflofen «Rächten unb müljeoollen Sagen neue gorfchungen ju midien unb Sntbedungen in’«

Seben ju rufen, fonbern oielmehr diejenige, biefen (Sntbedungen »nerfennung ju ojrfd)affen unb bie 3eitgenoffen ju überzeugen, bafe lein roertlofe«

©la«, fonbern ein ®iamant not itjnen liege.

Um ba« 3aljr 1400 herum inStainj geboren, roanbette ©utenberg nach Strafeburg au», roo er fleh mit bem ©djleifen ^albebler flJletaQe, mit ber ©olbfötniebetunfl unb bergleicijen 3lrbeittn|

befchäftigte.

©eit 1444 nic$t mehr in ©ltajjburg et' fd^eint er im Dttober 1448 roieber in feinet Saterftabt, unb ^ier trblidte auch ba« Ämb feiner ftiHenMrbeit, bie unflerbliche Sfjat feine« Seben«, baä Sicht bet ffielt. Anfänglich argroöhnifch unb abroeifenb angefe^en brach fte fleh jebod) ra'ch Sahn, unb fchon ba« fünfzehnte 3ahthunbeit nannte fte bie flunft ber Jtünfte, bie ffiiffenf^aft ber ffliffenfc^afien; ©utenberg felbft nannte fte

„ein aujjerotbentlid&e« ©nabengefdjenf ©otte«."

©ein böfet ©tern führte i£>n mit 3ohann gufl, einem f^limmenffiu^erer jufammen. gufl roar ein angefehener unb roohlhabenber öütget ton HJlainj. @t lieh ©utenberg jur £erflellung bet jum ®tudo erfahren nöligen 2Bertjeuge 800

©ulben ju 6 ^tojent 3infen unb oeipfli<$tete ftih, ihm aufsei bem jährlich 300 ©ulben ju ben 33etrieb8foften ber SDtudetei oorjuflreden; ba«

gegen feilte bie DrucJetei guft alä Sßfanb für bie 800 ©ulben bienen. SDen 93ttc^etbrucf hatte

©utenberg ju gemeinfchaftlichem Vorteile ju be.

forgen. ©utenberg arbeitete jefct mit boppeltem

@ifet, hatte aber ftet« mit finanjietlen Schmierig»

feiten ju lämpfen.

©nblich toat bie Druderei ooUftänbig ein*

gerietet, unb im 3ahte 1452 begann b e r ®rud ber lateinif<hen SBibel, bie 1455 in jroei Sän»

ben oorlag. So roar nach unfäglidjen Wühen baä erfte ®rud oett oollenbet, ba« überall grofie«

Sluffeljen erregte, ©c^önet mar bie lateinifcfje Söibel, roelche oon 1453— 1455 gebrucft tourbe.

3lbet e« roar ©utenberg nicht belieben, ft^

feine« @tfoIgeB ju freuen unb ©eminn ju er>

jielen; benn bet habfüchtige guft fam ihm ju«

oor. 2Bährenb ©utenberg nicht an ben gall ber SRüdjahlung be« ©eheä badete, erlannte biefer ben hohen SSert, roelchen bie 3Berlf)ölte bot, auf bie ©utenberg all fein ©elb oerroenbet hatte. Äaum roat bie jroeite SBibel fertig, fo oetflagte et ©utenberg auf ba« Darlehen 3Jlit ginfen unb 3>nfe«jinfen oetlangte er '^066 ©ul»

ben. ©o foQte alfo ©utenberg il}m 3>nä unb 3infe«jinä oon allen 3lu«lagen, felbji oom ocr«

tingerten 33etrieb«!apitale, jahlen, ihm feine ®r>

finbung jubtingen, für ihn arbeiten unb ihm ben gleichen Slnteil am ©eroinne überlaffen. ©o himmelfchreienb unrecht bie« auch roar, ©uten>

berg oetlor ben SProjefi, unb ba et nidft jahlen lonnte, fo fielen 6nbe 1455 bie ®tudfetpteffe, alle SBerljeuge, Pergament» unb «ßapieroottöte unb bie gebrucften Sogen ber Sibeln bem Kläger ju ; er hatte alle« oerloten, nur nicht ba« 93er»

trauen ju feiner Äunft.

6in ©<hüler ©utenberg« routbe ocn gufi hetange^ogen, unb beibe festen nun ta« ron

©utenberg begonnene SBetf fort.

9lrm unb oerlaffen mufete ©utenberg roieber 1 oon ootne anfangen. ®r roar je^t fo glücflich, bie Unteiftü^ung eine« @hrenmanne«, be« roccferen 3Jlainjer« 5Dr. Äonrab ^umetp ju finben. ©u<

tenberg errichtete roieber eine ®tud£erei, mit ber er 1465 nad) ©ItoiUe flberftebelte, roo er 1468 ftarb. S)ie fchneHe SBetbteitung feinet ßtfinbung erlebte er nid^t mehr.

S3om 23. bi« 26. Suni b«. 3*- fanb im rebenumlränjten ÜJlainj eine grofeartige geiet ber fünfhunbertften SBiebetfeht be« ©eburtStage«

©utenberg« patt, ©o roirb bem gtofsen @r<

finber alfo oon bet 9iachroelt gejoQt, roa* ihm feine 3eit oerfagte.

(9)

- 317 -

©iniac „3We*fS!" fü*'« gawilieuieben.

Dos P u fltr einer gausfrau.

(©cfyltijj.)

3

{jren Dienftboten begegnete giiau 91. mit grofjet greunbli4Ieit; freilich Ijitlt fte ftrenge auf Crbnung, Saubeiteit, ^ünttlid^teit unb ge>

«gelte Arbeit, aber nie fpra4 fie ein heftiges 3Bort ju btn Dienftboten.

Ginmal raagte es ein ®ienftmäbc$en, ihr eine unartige Slntroort ju geben; grau 91. fdjroieg.

Am anbeien 9Jtorgen tlopfte es an intern Sßoljn«

Jimtner; bas -Dienftmäbdjien trat ein unb bat be=

f4ämt um Gntf4ulbigung, ba fte ft4 geftern

»on ber Aufregung ju feljr habe ^inreiffen taffen.

9tur einmal tjat grau 9i. Strenge geübt gegen einen if)ter Dienftboten, roeil berfelbe trofc alter Mahnung, trofo aller guten SBeifpiele oon feiner religiöfen^ad^läffigteit nidjt ablaffen rooQte;

er rourbe entlaffen.

Dafj grau 91. ihre Äinber in temfelben

©eijle ber (Sinfadfcljeit uno grömmigteit erjogen hatte, braudje i4 roohl nic^t ju fagen; id& möchte nur barauf Ijinrocifen, bafj ber ßauptjug im

§erjen ber SKutter, baS 9JtilIeib gegen 9totlei*

benbe, ber ganjen gamilie roie ein Stempel auf:

geprägt roar. Das 2Sort beS ßeilanbeS: „SDBaS i!)r bem ©eringften meiner Stüber getljan habt, baS habt iljt mir getljan," batten bie ßauS«

genoffen fo oft aus bem SJtunbe ber grau ge*

hört, baft eS ihnen allen in gleif4 unb S3tut tibergegangen roar.

GineS SageS führte mi4 eine Angelegen^

heit in baS ßau8 ber grau SR. 34 fanb fte etroaS tiefftnnig. A18 idj mein ©efchäft abge<

raicfelt unb mi4 erhoben hatte, fagte ich im 2Beg=

gehen:

„GS fdjeint, bafj irgenb eine Unannehmli4>

teit S h tß e rj bebrücft; flauen Sie nur auf nadj oben, e8 tommen audj roieber beffete Stunben!"

„A 4 nein, baä ift e8 bo4 ni^t," antroop tete fte; „eine Unanne&mlidjteit tönnte man ja

®ott bem ßerrn junt Opfer bringen unb Ijei*

teren SJtutes bleiben, aber i$ bente gerabe feit einiger 3ei* na4, roie i4 roirtli4 bem lieben 1 ©ott ein Opfer bringen tönnte."

„Sringen Sie benn nid)t täglich bem lieben

©ott 3f)te O pfer?" fragte i4 erftaunt.

„A 4 , roaS i4 bisher immer getfyan, roar nur ein ©enufj für mid^! An Ucppigteit unb SEBoIjlleben habe i4 leine greube. Anbetn ju helfen unb roo^tjuitjun mac^t mir baS größte SSetgnügeit. Das ift aUeä tein eigentliches Opfer

--- [Wattibtaa »ttb»tin.>

für mic^; roenn i4 ©ott roirllidfj liebe, mu| id^

thun, roaS mir fd^roer füllt; i4 mufs anfoffen, iua8 mir unangenehm ift. Selbftüberroinbung ift Opfer."

3 ^ oerabfd&iebete mich lurj unb badete bei mir: Die gute grau benft nicht baran, bafs bie Sugenben, bie fte jefct mit Seichtigteit unb greube übt, auch oon i^c mit großen Opfern unb Selbftüberroinbungen trroorben unb ertämpft roor»

ben jtnb.

GS traf fich nun, bafj idh na4 Verlauf einiger Soge grau 91. roieberfalj. 9iun roar fte ganj roie aufgelebt. SfJtit freubeftrahlenbem Auge fagte fte mir:

„3 4 habe entbedft, roomit idh ein roahreS Opfer bringen fann. Sie roiffen, roie gerne idh fchlafe; nun ift ber Gntfdjluf} gefaxt: 3 4 w*tbe alle Sage ju jeber Sah «*?«1 morgens fo ftül) auFftehen, bafj i4 jeben 9Jiorgcn bie erfle hl- SJleffe befudjen tann. $a8 fäUt mir f4t»er, barum gedieht es."

Sßon ba ab roanberte grau 9i. regelmäßig in ber glühe jur Äirdhe.

3 4 berounberte bie gute grau unb ba4te m it: üBie gefegnet muß bo4 ein Sageroert fein, baS jebeSmal mit einem Opfer unb einet Selbft»

überroinbung beginnt, roie rei4 ein Seben, ba&

aus Sugenb unb Opfer befiehl!

|(ntcr ben gungernben in |nbicn.

S

olgenben S3rief empfing biefet läge bet h«4*

roürbigfte ßerr 8if4of oon Sahore (9?orb*

3nbien), roel4er na4 Guropa getommen ift, um für feine atmen, hanget nben ßeibentinber einige Almofen in Gmpfang ju nehmen.

S h a n b la , ben 13. 3)tärj 1900.

§o4roürbigfter ßerr S8if4of! Die ©un*

gerSnot fe^t ihre Verheerungen fort unb oetlargt immer mehr Opfer. GS ift für uns ein trau«

tiget Anblicf, oethungernbe Wännet unb grauen ju fehen, bie ft4 roie 2ei4en herumf4leppen.

Aber no4 fdjmerjlidjer ift uns ber Anblicf ber atmen Keinen ffiefen, bie no4 an ber 3Jlutter»

bruft Iiegenb bereits auf ibten blutarmen ©e»

ft4tetn bie 3e*4en ber fieiben unb ber Gntbeh«

tungen tragen. 3&te etf4öpften 3JZütter tonnen fte ni4t mehr ernähren.

Sffiir tjjun, roaS in unfeten Äraften fteht, allen biefen UnglüdEli4en beijuftehen. Vorigen

(10)

318

©amftag $abe ich nodfj 72 Äinber nach Saljore gefchicft, unb heute ^abe idfj roieber 12 Heine SMäbchen aufgenommen, unb morgen roirb ein neuer Sug J&ungerleibenber ber bifchöflichen ©tabt jugefttfjrt roerben. 2$ bleibe in biefer fo heim«

gefugten ©egenb, um ben Äampf roeiter ju führen unb bem Sobe fo oiel als möglich feine Seute abjuringen.

3lber ich frage mich: SCBie roirb man alle biefe Unglüdtlidjen aufneljmen fönnen in unferen mit $unberten oon Äinbern überfüllten 2Baifen=

Raufern ? SSergröfjerungen müffen ohne Serjug oorgenommen roerben. Slbtr rooljet bie ÜUlittel nehmen ?

3n unferer großen 9iot roenben roir uns oertrauenSooU an unfere geliebten üötitbrüber, welche ftet« fo freigebig unb teilneljmenb ben Unglücflichen beig«fianben haben.

©eroifj — ©ott fogt es uns — roerben fi$ in unferem d^riftli^en §eimatlanfce miifüh' lenbe ©eelen finben, roeld&e 3Jlitleib mit uns

^aben, unb roeldje aHeS aufbieten roerben, uns bie nötigen 9JlitteI ju ojrfchaffen, um unfere SOBaifenljäiifer ju oergrö|ern. ®iefe armen, bem fierjen 3 efu fo teuren flleinen, ftnb eS benn nic^t auch unfere 33rüber unb ©chroeftern, erlöft burch benfelben ©otteS ©ohn, ber für uns fein foftbareS SBlut oergoffen ^at ?

©oUte eS möglich fein, bajj in Slnbetracht biefer fchrccflichen $eimfu<hung bie $erjen unb bie ©elbbeutel gefdjloffen bleiben? 3Jlit ein roenig biefeS, manchmal fo a$tlo8 oerfchroenbeten

©olbeS roürbe es möglich fein, Saufenbe oon Unglücflichen oom lobe ju retten.

3Jleine Steifen burch biefe ©egenben unb

»or allem bie unjäljKsen ßlenben, roelche ich ftetS oor 2lugen ^abe, fangen an, auch auf ntich einjuroirfeit. ©eit oier Sagen bin ich genötigt, mich oon einem bi8d&en SReis ju ernähren, ©e.

§o<hroürben mufj fich baher nicht rounbern, ju oernehmen, bafj ich burch *a8 S*e&er ganj er=

fd&öpft bin.

3Jteine gebet ift machtlos, alle mich um»

gebenben ©djjtecfen ju befchreiben.

©oeben roar ich roieber 3euge einer fchtedf=

liehen ©eene: mit eigenen Slugen f»h i<h mehr

«iS 50 Seichen, teils ohne älrme unb Seine,

alle fdjrecflidj jerftümmelt oon$t;äneit unb au8<

gehungerten ©chafalen.

Sielen Sroft geroBhrt eS uns, bafj roir Saufenbe oon Äinbern taufen fönnen; biefeS ßrlöfurgSioerf geht nie ju @nbe.

D bafj ich eS meinen 9Jlitbrübern boch oetftänblich machen, bafj ich i|jnen auSmolen fönnte baS entfe^Iiclje (Slenb, in welchem ihte armen tnbifchen Örüber jammern! 3<h &«n feft überjeugt, ich prebige nicht tauben Öhren, unb bafj alle, toelcher SDleinung fte auch fonft ange*

hören mögen, gerne uns helfen roürben, biefe Unglücflichen bem Bürger unb bem Sobe ju entreiffen.

Sßürbigen ©ie ju fegnen

3hren unterthänigften ©ohn g. 3 o ach im 0. C.

fromme ©aben für bie $ungernben in 3nbien nimmt enigegen: §ochn>ürben Sftater iDuar»

bian, Sapucinerfloftet in München.

fin e §anb roäfdjt bie anbere.

6

o fagt man roobl, roenn ein ©chelm bem anberen burdhhilft, unb mancher unehrliche SKenfch fagt’S einem anbern, bem er einen Meinen

©efaflen gethan h“ *- 916er fo meint’S baS

©prichroort nicht. ®enft einmal nach! SBenn ihr eud& bie $änbe roafchet, fo roirb, roenn ihr auch bie eine nach oßen (Scfen im Sffiaffer herum«

fchlenfett, fte benno<h nicht rein; bie anbere mufj roifd^en unb roafchen, ftreichen unb fneten helfen, bann geht’«. 2Ba« lehrt euch *>aS? 9tun, einer ber allein fteht, ohne ben treuen 33eiftanb feiner Nachbarn unb greunbe, bringt nicht« fertig, ffienn aber biefe fagtn: „SBart’, SRachbar, ich fomme unb helfe," bann roäfcht eine £anb bie anbere. SBenn nun aber ber 9lacf)bar beiner

§ilfe bebarf ? @i nun, bann mufj roieber beine

©anb ber feinen roafchen helfen, unb e« geht rein unb herrlich ab. SBerftanben? — ®er liebe

©ott roiH, ba& roir einanber unterftü^en unb helfen unb bienen foHen mit ber ©abe, bie roir empfangen h“ &en. So fott eine §anb bie anbere roafchen.

J B a i j e r i f ^ e S l o m j i U g e r f a l j t k

^elijfprechungsfeier unb Slompilgerfahrt finbet

^ geroi^ im Df to b e r ftatt, unb e« iji roünfchenSroert, bap bie prooifotifchen 2lnmel<

bungen jum bai;ettf<hen Dftoberpilgerjuge bereit«

je^t gesehen, bamit bie Serfenbung ber teilungen" feinerjeit rafch oor ftch gehen fann

(11)

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unb ber Termin für bie enbgiltigen atnmelbungen

«i$t aUju fejjr ^inauSgefd&oben roerben muß.

®te 3lnmelbungen au8 ber SDtöcefe 3lug8»

b ür g ftnb an bie ©efd&äftSfleKe in 2lugSburg, SRiepenljaufen, 6l)efreba!teur ber „Stugsburger

^oßjeitung", aus bem ü b r i g e n SBatjern an bas Gentralcomite in 9Kündf)en, 33aretftraße 7, ju rieten.

®er batjerifd&e D f t o b e r p i l g e r j u g , beffen güljtung bei ber 2)iöcefe Slugsburg liegen roirb, foH na<$ ben bisherigen SSorauSfefcungen am 3. Dttober frülj oon SlugSburg unb 3Jlün • djen abfaljren, am 4. jum gefte bes hl- gran*

jisfus in aiffift ein» unb mit bem III. ba\)t=

rifd&en Drben« pilger juge, ber am 1. Oftober oon 3Mnd&en abfd^rt, jufammcntreffen. 5Dte $aljrt

»on aiffift na$ 9lom unb bie 2lnfunft in 9lom erfolgen roieber getrennt. 3lm 5. Dftober ift für bie bat;erifd(jen Pilger in 9tom Slafttag unb

Seidjtgelegenljeit, am 6. Ijl. Sommunion', am 7. finbet bie ©eligfpred&ung unb abenbs, foroeit unb roenn irgenb möglich ba es an einem größeren Sßrioatfaale in Sfom mangelt unb bie

©efammtjiffer ber batjetifd&en 9tompiIger auf 2000, oieUeidjt bis 3000 ftdfc belaufen roirb, eine mit bem III. Drben gerne i nfame bat;e*

rifdje g e f i o e r f a m m l u n g ftatt, in roeldjer

©e. @rlaud&t ® raf 2BaIbbott oon SBaffenljeim unb $err P. Sßrooinjial 3)enno 3lura$er S3e>

ßrüßungSreben ju galten unb bie mitreifenben

£oc§a)ürbigflen Herren ©ifd&öfe }u erfd&einen unb ben ©egen ju erteilen etfud&t roetben foHen.

SBorauSftdfjtlid) bütfte am 10. Dftoba bie2lubienj beim ^eiligen Sater erfolgen; baran reiljt ftcf>

am 11. bie Sücffaljrt über ßoretto, Stimini, gerrara, $abua, SSenebig, 33erona. 3Me$)auer ber ^Pilgerfahrt foU 1 2 Jage nid^t überfd^reiten.

(gtsutwüHftgii.

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen mürben. Sind) fjätten roir biefelben bei ©dhnee unb Sroftroetter beim Söebarf nicf>t gleich juv £>anb. ®arum beroabren roir baS ©emüfe im 3ßinter cntroeber in ÜRieten wnb Settern auf ober beeten e§ im freien gut Su. ®ie letstcrc Slvt ber 3lufberoabrung roenben roir bei ben ©emüfeaiten an, bie im fetter gelb unb unanfebniieb roerben roürben, foroie bei benienigen, welche gegen bie SMltc mehr ober weniger itnent*

pfinblicb finb. lieber geboren namentlich bie oer- febiebenen Soblarten. ®iefe im freien bleibenben

©emüfe roerben bort eingefcblaflen. ®aS 6 m*

fd>lagcn erfolgt am bejten in flachen ©rubea, bie man audb oertiefte Scete nennen fann. 35ie Stuf»

beroabrung ber SBurjelgemüfe gefd)iel)t in ©ruben ober SOlieten im großen. $ie ©ruben bürfen nicht an ©runbroaffer leiben unb müffen gegen baS Einbringen oon ©djnee* unb 9tegenroaffer ge*

fd)ii(jt roerben. 3luf einer Unterlage oon Seifig unb berßteieften roerben bie SBitrseln auf Raufen gebraut unb alsbanu mit ©trob unb hierauf mit einer etroa 40 (Zentimeter boben 6rbfd)idht be>

becf't. 9lud) fann man bie 2Burseln an trocfeneit

©teilen fo tief in bie ®rbe eingraben, ba§ ein Einbringen beS S-cofteS ju ibr.en unmöglich ift.

S-ür einen fleinen ©auSbebarf fann man eine fleinere unb bequemere ©ritbe ficb entrichten, roelcbe an ben ©eiten mit S3rettern »erfdbalt unb oben mit einem ©trobbadb oerfeljen roirb, roeltbeS mau

abnebnteu fann. ©etterie, Sfoblrabi, 9lofenfobl»

©luiuenfobl, öaueb, 9lrtifdjoifen, (Snbioien u. f. tu.

roerben in Settern unb fetterartigen ©eroölben aufberoabrt; utan fcblägt ba§ ©emüfe babei in ben ©anb ober in lodere @rbe ein unb gießt bie ÜBurjeln an. 3tt feuchten Settern roerben 9{ettifle unb Soblrüben nicht eingefifelagen, ba fie fonft balb auätreiben. ®ie feften SappuSföpfe, ©auer*

flee, Seltoroer sJJiiben, gebleichte ©nbiüien, foroie

©aatfartoffeln cnblidb bringt man s«r 2lufbe*

Währung auf JBretter unb yattengerüfte.

|rnkfprü(f)t twl febtwrej*!«.

Sompliincnte ftnb meifienS oeiäc^tlii^, 6e{on>

btrS, roenn fte anbern gemacht roerben.

@(hid ntc&t in’« Stben fpä^enb betne ©liefe,

®a* ®tüd uroartenb mit bec @ebtt(ud)t ‘ßtinl Bau tote jutn @tüd mit eifl’ner Jianb bie ®rüdel

©eglüde bu, fo loicfl bu glUdtich fein!

*

5Rur in ber $äu«liibteit gemeff’nem ^rieben, 3fl un« bei 0tben8 roabre« (Slüd befi^ieben.

®a« ftnb bie fBcifen,

Sie buv<b 3tttum jur ©abibeit reifen;

®ie btt ben 3 tttümern oerharten,

®a« ftnb bie Starren.

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

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t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n

Seim SDlenfdfjen genügt nicht baS 9BoHen. Dhne ein ernfteS, entfdjjiebeneS, beharrliches JBoHen Iommt nichts ©rofeeS juftanbe, nichts ©rofieS für bie SBelt, nichts