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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXI, nr 22), März - No 462

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neue

aus

Untizen

dem

Gebiete der Natur«

gesammeltundniitgetbeilt

und Theiikitndg

vondentObersMedieinalrathe FrorieozuWeimar ,unddenlMedicinalrathe undProfessorFrorirvzu Berlin.

NO 462. (Nr. 22.

GedrucktimLandes -Jndustrie-Comvtoir zuWeimar.

des xXL Bandes.)

Preis eines ganzen Bandes, von 24Bogen,2Thit.oder ZFl.ZOKr»

März 1842.

deseinzelnenStückesZgGr. DieTafel schwarze Abbildungen ZgGr. DieTafelcolorirte Abbildungen6gGr.

Natur

Ueber die Ernährungder Pflanzen.

VonTheob. deSaussure, vor-gelesendemwissenschaftlichenCon- gresse Frankreichsindessenneunter SitzungzuLyonimSeptem-

ber1841.

(S chluß.)

Die beinaheunfruchtbaren Dammerden, welche durch Regenwasserausgelaugt underschöpftsind, können keine be- trächtlicheMenge Ertraetivstoffeliefern;indeß enthalten sie dochstetseinegeringeMenge davon, welche man an der gelbenFarbeund dem Geschmackeerkennt, wenn dasWas- ser,indemsiemacerirt worden,durchAbrauchen eingedickt worden ist. Diese Materie, welcheStickstoff enthältund nachdemAuftrockneninWassersehrauflöslichist, äußert aufdieErnährungderPflanzeneinensehrmächtigenEin- fluß, indemsie denselbenStickstoss zuführt,welchenwesent- lichenNahrungsbestandtheilsiezwarnur ingeringerMenge besitzen,aber durchWasserund Luftalleinnichtinhinrei- chenderQuantität erhalten. Sie liefertihnen auchphos- phorsaurenKalk und einenTheildersalinischen Bestand- theile, welche man inderAschefindet. AlleindieErnäh- rungsfähigkeiteines Erdreichsist nicht geradehauptsächlich demauflöslichenExtractezuzuschreiben,denman unmittel- bar aus jenemziehenkann; es enthältinweitgrößerer Quantität eineninWasser unauflöslichenorganischenStoff, welchersichdemGestchtssinneVerbergen·kann;abersich,ver-

mögeseinerAuflöslichkeitdurchAlkalien,sowiedurchseine Verbrennbarkeitkund giebt. Dieser Stoffist nachseiner BefruchtungineinerfortwährendtnstillenGckhlumlbegrif- fen,welchedarin einen imWassersehrleicht löslichen Ek- traetivstofsentwickelt. DieserPkkkeßbietet alsoderBege- tation eine langeausreichende Quelle von Nahrungsstoff das—Die letzten Marerationen liefern, wenigstenswenn der Gahkungsproceßdurch denZutrittderLuft unterhaltenwird, intensivergefärbte Extracte, alsdieerstenr).

«)kklkkEskann sich durchdieGährung, auch ohne daßdieLufFZM l)ctt,neuer«Extractivstoffentwickeln;alleinindiesem

Fallkæewukttslch derselbe langsamerundnichtingleicher

No« a

hunde.

Unterdenvon Liebig zuGunstenderalleinigenEr- nährungderPflanzendurchLuft,WasserundSalzeange- führten Thatsachenbefindensich auch dievon- HerrnEd.

Lucas mitreinem odermit PflanzenerdevermischtemKoh- lenstaubeerlangten Resultate. Ichwerde mich mit dem wohlthätigenEinflussedieserMischungnichtbeschäftigenI’)-, weilnur diemitdem reinen Kohlenstaubeerlangten Resul- tate, diehöchst befriedigend ausfielen,indem derKohlen- staub,gleichder Dammerde,einekräftigeVegetationzuun- terhalten imStande war, fürbündig geltenkönnen.

Ich habe pulverisirteund gesiebteTannen- undBu- chenkohleeinige Tagelang durchFließwasserauslaugen las- sen, dann aber mit derselbenGefäße gefüllt,indieich unter freiem HimmelErbsen,Pferdebohnen,Waizen,Ma- dia sativa (Madi), Mohn,Atbanasia aman und or-

chisblättrigeLinaria säete,welcheich,mitAusnahmeder Pferdebohnen,diedestillirtesWassererhielten, mit Quell- wasser begoß.Neben diesen auf Bretern stehenden Gefä- ßenwurden inmit niegedüngtgewesener, ausgewaschener, Menge. EinUebelstandbeinichtgenügendemLuftzutritteist, daßdieVerdunstungder Essigsäure nicht stattfindenkann- welche,wenn siekeineBasenfindet,mitdenensie sich verbin- denkann,derVegetation schadet.

» Eine dermerkwürdigstenWirkungen derGährungderbr- feuchteten Pflanzenerbrn bestehtdarin, daß sie ohne fühlbake Wärme dieVerbindungdesWasserstoffgasesmitdemSauer- stoffgasezuWegebringt. JngeringemGrade findet dlkß auchbeidenfastweißen Thonerden (zB. dervon«M0r0t), statt, indenen sichkeineorganischen UeberresteVOkstUIUnd welcheaufdieseWeisedasBeispieleinerGährungdarbieten- derenGrund nicht deutlich vorliegt-

,DieWirksamkeit deringeringer MengeAuf VmVOdkvge- spkmgken MisljoucheoderGülleberuhtlbknspwohl OUfdem unmittelbar durch sie geliefertenNahrungsstossklalsauf khkkk Eigenschaft,dieZersetzungder indemErdrelcheenthaltenen UpOUflöslichenorganischen Materie alsFermentzubeschleu- nigen.

·)Als ich Ohigesniederschrieb,»wasmirnoch nicht bekannt, daß Herr Jaume Samt-EINalte ermittelt hatte, daßMi- schungenvon KohlemitsumDammsrdederVegetationeher nachtheilig,qle förderlichsindsMeine-in encyci. Octob.

1841.

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839

graulichgelbernndäußerstmager aussehenderErdegefüllte AeschedienämlichenSämereiengelegt. ·

«

AllediesePflanzen gediehenin dererwähntenErde besser,als indemKohlenstaube Uebrigens brachte jedeim letztern wachsendePferdebohnsnpilanzeeine vollkommene undfruchtbareBohne zurReise-, währenddießinreinem QuarzsandeoderKiese nichtderFallwar. Bei denErb- fenkamen,sowohl imSande, alsinderKohle, einege- ringeAnzahlSaamen zurVollkommenheit Die Stängel waren schwachund nur mitkleinen Blättern besetzt;doch hattederKohlenstaubvor dem Sande einigermaaßenden Vorzug"

Nachdemich erkannt haka daß die Kohle zuweilen ei- nen geringen VorzugvordemreinenQuarzsandehat, ließ ichpulverisirteKohlelange in destillirtemWasserkochen.

Alsdiesesalsdann abgeraucht wurde, nahm eszuletzteine gelblicheFarbean, welche daraufshindeutrth daß-esaus derKohleorganischeMaterie ausgezogenhatte. Außerdem enthieltessalinischeBestandtheile«undbesondersAmmonium, welchessich,ohneZweifel,nachdem Verbrennungsprocesse inderKohlefirirt hatte.

Diesen Stoffenund zumalderEigenschaft,daß die Kohle Kohlensäuresirirt,verdankt jene, ohne Zweifel, den Vorzug, den sieinBetreffderUnterhaltung desVegeta- tionsprocessesvor demreinen Quarzsandebesitzt.

Herr Liebig, welcherdieEinführungdesStickstoffes indiePflanzen lediglichauf Rechnungdes Ammoniums undderammoniaralischen Salze setzt, bemerkt, diesesAlkali sinde fich, ohneAusnahme, indestillirtemWasser. Erbe- kuft sichindieserBeziehungaufdieWirkung desessigsaus ren Bleies, welches,ihmzufolge,dasdestillirteWasser,we- gendesdarinenthaltenen kohlensaurenAmmoniums, trübt, während diese Wirkungnicht eintritt, wenn man vor der Destillationirgend eine Mineralsäureindas Wasserein- trägt.AlleindieseBemerkungenermangelnderBündigkeitz denn das Präcipitat,welchesnichtaus kohlensaurem Bleie besteht,bildetsich ebenfallsindestillirtemWasser, welches man aus Wasserbereitet hat, indasman vorherSchwe- felsäureeintrug. Wir bestreitenübrigens keineswegsden Nutzen, Welchendas imDüng«r, Märgel, gebranntem Thoneund andern dieVegetation begünstigendenSubstan- zenenthalteneAmmonium haben soll;allein wirsindder Ansicht,daßes«nichtdadurchvorzugsweisedieErnährung derPflanzenbekadtkh daßessichselbstständigmitdensel- ben verbindet, sondernmehrdadurch,daßesdemHumus unddenindemBodenundinderLuftenthaltenenunauf- löslichenorganischenStoffenalsVehikeloderAuflösungs- mitteldient.

. Jchredehiervon derLust,weildieinderselbenschwe- bendtnKörperchenbeiErnährung»derPflanzeneineRolle spielen—Diesen Körperchenhatman denUeberschußanEk- denUndSalt-en zuzuschreiben-denman-imVergleichemit denindenSaamen enthaltenenStoffen,indenmit destil- lirtem WasserernährtenPflanzen findet,Wieichdieß bei

Pferdebvhnsapflanzenbeobachtet habe ’«)- Wim- chimiquassurinVögötatiou,p.804.

840 Wenn diesezum TheilorganischenKörperchenden PflanzenErdenundSalzeliefern, so muß durchdieselben auchKol)lenstoff, Sauerstoff,Wasserstoffund Stickstosf indiePflanzegelangen. Das Wasser,durchwelchesman diedenPflanzenzugehendeLuft streichenlassen kann,ver- schluckt dieseKörperchennur zumTheil, was schon daraus hervorgeht,daß,wenn man. beigewissenDestillationsproresi sendieGasedurchWasser streichsn läßt,derRauchmit übergeht.

Schlußfolgerungen.

AusdenvorstehendenBeobachtungen ergiebt sich:

vl) Daßdiefruchtbaren ErdarleneineMischungvon auflöslirhenundnnauflöslichenStoffen darbieten,und daß dieEinführungderersterndurchdieWurzelnindiePflan- zen, außerdemEinflussedesWassersund derLuft,die Ernährungsehr wesentlichbefördert;

2) daßdieAbsorpiion der unauflöslichenorganischen StoffedenindenPflanzenenthaltenenStirkstofffast durch- aus liefertzdennaus directen Versuchen gehthervor, daß sie sich diesenBestandtheilnicht in merkliche-m Grade in Gassormaneignen,und daßersich indem ihnen zur Ab- sorption dargebotenenWassernicht inFormvon Ammo- nium vorsindet;

Z) daßzwischendenderErnährungderPflanzendien- lichenfund dennichtdazutauglichen farbigen Flüssigkeitm derUnterschiedstattfindet,daß dieerstern, nachdemsieab- sorbirtworden«ihreFarbeverändern und indieSubstanz derPflanze selbst übergehen,währenddieletzternauchnach ihrerAbsorptionnichtdiegeringsteVeränderungerleiden.

Nachdem ichdargethan habe,daßdiefarbigenExtrac- tivstoffe,welchesichzurErnährungeignen,vondenPflanzen absorbirt werden undsich,weder inderrückständigenFlüs.

sigkeit.-noch inder TranspirationderPflanzen, noch in derAtmosphärederselben, nochalsDas, was sie vorher warens in derPflanze selbstnach ihremGesammtbetrage wiederfinden, muß zugegebenwerden,daß ihrVerschwinden einer theilweisenAssimilation derselbeninderPflanzezuzu- schreiben ist.

« NachträglicheBemerkungen«

Derinden, zurErnährungderPflanzenfO wesentlich nothwendigenErtractivsroffenenthaltene Stickstoffentweicht zuweileninGasform, theilswährenddesVegstationeproces-"

ses, theils durch die schnelleGährung, dickinpokösenKör- pernineiner ausKohlensäuregasund Skickgas(UndSau- erstoffgas) bestehenden Atmosphärevon Statten geht «).

Wenn man nachforscht, wiedieser Verlustspäter fük dienachfolgende Vegetationerseht wird, sp findet man,daß man dieFirirungdesinderAtmosphäreenthaltenenStief- gases einräumenmuß"). DieseWirkung findetStatt- l)Wenn dieporösen organischen Körpek langsamunter Umständengähren,welchederBildung desWasserstoffgases

et) VerderbnisMeer-.delaveksocieteLuftdurchac-Phys·dasstKantendHIst.undnat.diedeGährung·Geisen-.

vl’fp- .

"·) Ebendasetvstzp.stie,567u.ff.

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341

günstigsindzL)vermögederindenDammerden enthalte- nen Eisen- und Mangan-Orydule ");Z)durchdiein

»denGewitterregenenthaltene Electricitrit")(dasdarin ent- halteneAmmoniumunddieSalpetersaure?). DasAmmo- nium und dieSalpetersriuresind dieeinzigenbisjetztindie- semNiederschlageaufgefundenenProducte; alleinum diese Mkschiedenen QuellendesStickstoffs zurErklärungderBe- förderungdesVegetationsprocessesanzuwenden,können wir uns aufkeineErfahrungenberufen; denn esist noch durch keineBeobachtungdargethan,daß diePflanzensichdasAm- moniumunddieSalpetetsäureunmittelbar zuassimiliren vermögen,und man bat daher anzunehmen, daßdiese Stoffesichmit abgestorbenen vegetabilischen Substanzen verbinden und mitihnen Compositabilden,diemit den Ertraetivstoffen,welchediePflanzenaus demErdbodenab- sorbiren, großeAehnlichkeithaben"’).

Ueber die mikroscopischenThierchendes rothen Schnees.

VonDr.C.Vogt.

Diein derBibliothåqneuniverselle 1840 vonHin Shut- tleworth mitgetheilten Beobachtungenüber denFärbestoffdesro- then Schnees f) beweisen, daß der rothe SchneederAlpen nicht lediglich vegetabilischerxNatur ist- sondern daßereineMenge Thier- chen enthält. DieForschungendiesesBotanikers bekundeten zwar einegroße Genauigkeit, konnten aberbisherinihrerVereinzelung nur alseinersterSchrittzurErkenntnißdiesesTheilsdermikro- scopischen Faunageltenundbedurften derWiederholunginandern Localitätenundvonandern Veobachtcrn, sowiedennauchmanche UmständederBeachtungdesHerrnShuttleworth entgangen

waren. Bei Gelegenheit unsereslängern Aufenthalts mitHerrn

Agassiz ausdemAargletscher benutztenwiralsodasgroße Eh- renberg’sche Werk überdieJnfusorien und zweiMikroskope zurUntersuchungdesrothenSchneesimfrischen Zustandeundzur Vergleichung desselbeninHinsichtausdieverschiedenenFundorte.

Dievonuns erlangtenResultate sind keineswegs unwichtig,indem wirneue undmerkwürdige Formenentdeckten undüberdie Lebens- weisedekfraglichen Thierchen,soer überdiemitderenEntwicke- lunginVerbindung stehendenUmstande,·mancheinteressanteBeob- achtung anstellten,wiedennschon dieExistenzdesThierlebensmit- teninewigemSchnere gewissermaaßenmitdenallgemeingrltenden Ansichtenvon denBedingunandesorganischenLebens überhaupt inWiderspruchzustehen schtmkilWasuns amMeisteninVer- wunderung setzte,waren dieabweichendenFormen,welche Exem- plaredarboten die inverschiedenenLokalitäten gesammeltworden

waren. Wahrscheinlich besitzt Jeder Fundortseineeigenthümlichen

k) NachdenBeobachtungen Sprengel«'s. Journal fürprac- tische Chemie,Bd.I.S.151.

U) Lampadius (Journal fürpract.Chemie,Bd.le. S.

161)hatnur inGewitters-regenSalpetersäuregefunden.Jch habenurindiesemdas vonLtebigimNegenwasserüber- haupt entdeckteAmmoniumzdirectauffindenkönnen(Vergleiche Liebigss organischeChemie)·

"·«) Jch habeunter freiemHimmelErbseninQuqkzsandsich entwickelnlassen, welchen ichMitWasserbegoß,dasmit HJFsalpetrrsaurem Ammoninm versetztwar. Aufdiese Wellegediehensie weniger gut, alswenn ichdenSandmit keinem Wasser befruchtete.

) S·Nk. 348»349.nnd350.(Nr. 18., 19.-und20.d.XVI.

Vds.)derN.Notizen. D.Uebers.

denenStufen dieserArtvon Fortpslanzuns 342 ThiercheninGesellschaftgewisseranderer mehr allgemeinverbrei- teterT1)pen.

Der rothe Schneewurde heuer (im August1840)ingroßer Menge aufdenindasAarthal niedersteigrnden Gletscherngefun- den. Wirbemerkten davon auchanderSpitzedesOberaarglets .schers,aufdemFinsteraarglrtscher, aufdenSchnesseldernam westlichenRande dtrWand des Sie-drlhorns- sowieanvielen Stellen desUnteraargletschers, namentlich inderNähedessoge-, nannten Abschwungs, nichtweitvonsdrmGasthofevonNeuen-ita- 1058-inderNähederCrystallgrorcen, aufdemuntern Grindel- waldgletscheru.·s.w. Wirwerden nun dieOrganismen beschrei- ben,diewirindiesenverschiedenenLokalitätenantrafen.

l)Die Astasiu nie-erlis,statuiert-arise «), unterscheidetsichdeut- lichdurchihrebirnförmige Gestalt unddieGeschwindigkeit ihrer Bewegungen. HinsichtlichihrerStructur gedenkt Shutt leworth nurdersehrkleinenweißenBläschen,diesichimInnern desKör- persbefindenundsichwieMägen ausnehmen. VielfacheBeobach- turgenhabenmich völlig«davonüberzeugt, daßdasThierchen durchaus von einer festen Schaaleumhüllt ist, dienur andem vordrrn Endeoffen ist.Diese Oeffnung istmitzahlreichenkleinen Wimpernbesetzt, welche sowohl Fortbewegungssals Greiforgane sind.Sicherlich befindet sichandieserStelle derMund, dessen Lage durcheinen orangefarbenenFleck angezeigt wird, derheller gefärbt ist,alsder RestdesThieres. DieAnwesenheiteiner SchaaleodereinesPanzersundderWimperngestatten nicht, daß man dieses Thierchen,nachShuttleworth’s Vorgange,zu Astasia stellt;esgehört vielmehrindieFamilie Paiirlinin. welche Ehrenberg folgendermaaßrn characterisirt: »Die Thierchen sind deutlich, oder,allemAnscheine nach, polygastrisch, ohneDarmca- nal,miteinemPanzerversehen;HaareoderWimpernstehen auf demKörperoderdemPanzerzerstreut, oftinFormeinesGür- tels,odereinerKronezderPanzerhateineeinzige Oeffnung,die mitSchwingorganen besetzt ist«.Uebrigens müßteunserThierchen fürdenTypuseiner neuen Gattung gelten, diedurchdieAbwe- senheiteinerFurcheimPanzer, sowiedadurchcharacterisirt wird, daß diesteifen Haaredurchweiche Wimpern ersetzt sind,wasbei keinerandern Gattung derselben FamiliederFall ist-

L)ArnGygessanguineus,situltlewortlr M),denShuttle- worth bloßimtodtenZustandebeobachtet haben kann, habe ich häufigindensich bewegenden Eremplarenorangefarbene Organe bemerkt,welche sich zwischendemSpanzerunddemKörper befan- denund dieich für zurückziehbareLippen halte. DasThierchen bewegtsich langsam,aberimmerineinerbeabsichtigtenRichtung.

AmMerkwürdigsten ist jedoch seine Reproductionsweisez esbilden sichanverschiedenenStellenseines Körpers kleine,durchsichtige,an- scheinend blasensörmigeundmeistmit einergriesigen Substanzge- füllte Knospen. Sowie dieselben sichvergrößern,lösen sie sichall- mäligvon demKörperdesThieres ab. Zuweilenhängen zwei Körperchenvonderselben Größe,vondenendaseinerothundANHAN- zert,dasandere ganzfarblosist,aneiner undderselben winzigen Befrstigungtstelle. Allmälig trenntsichdieKnospegänzlichvondem Mutterkörperunderscheintnun unter derFormeinesfast-Wien

Jnfusionsthierchens,wieShuttleworth derenabgebildet hat "’), UnddasderPandovina hyaiina, Eleman nahe kommt- Der von Shuttleworth mitgetheilten Beschreibung dieserAblkgkk wüßte ichnichtsNeueshinzuzufügen.SiesindvölligPUPESIMgss los;derimInnern enthaltenescheinbargriesigeoderkorntgeStöff färbt sich allmälig gelb,orange, ja selbst dunkelrotb Wahkknddte Schaalesarbiosbleibtundsichallmäligin einenPanierverwan- delt. Nurauf dieser Entwickelungsstnfewerden dlkYETVESUUAM desThierchensbemerkbar-. Ichwar glücklichgenug, diever-schik-

beobachten »und durch

si)S-Figurts.der mitNr.881.cNks l. d. XVLBer der N.Notizen ausgegebenen Tafels D.Uebers.

’"’) S.Figur14.derangegebenenTafel der NeuenNonsen- D.Uebers.

Mk)S.Figur17. und18- bkkerWöhntenTafelderN.Notizen.

Da urbcrss 22il

(4)

843

Zeichnungen erläuternzukönnen,undichbinüberzeugt,daßdas Thierkeineswegszu derGattung Gyges gehört, sondern vielmehr fürdenTypuseinerneuen Gattung, ja Familie gelten mußwo- zuesdieeigenthümlicheForipflanzungs«undEntwickelungsweise

vollkommenzuberechtigen scheint. ,.

Z) Jn dieGattung G)-ges, Elirenberg, setze icheinInfa- sionsthierchenvonebenfallssehr merkwürdiger Gestalt, welches Hr.

Shutklewokty nichtbemerktzuhaben scheint.Man findetim rothenSchneedann undwann kugelförmigeOrganismen,inderen Innern vierbisfünf Individuen sich befinden, welcheeinenglas- artigen Panzer besitzen. Diese indemselbenGebäuselebenden Thierchen sind dunkelroth gefärbte sie hängen häufiganeinander und gruppirensichinGestalteines Kreuzes zusammen-,häufig sindsieauchvoneinander getrennt. DiekleinenEremplare,wahr- scheinlichdieJungen, waren hellgelb gefärbt.Jchkonnteanih- nen nichtdiegeringste Bewegung wahrnehmen-

4)EinJnfusionsthierchenaus derFamilieBacillaria kommt imrothen Schneesehr häufigvorundist daskleinste,welches ich darinangetroffen habe. Wir sahenöfters zwei derselbenzusam- menhängenund imBegriff, sich voneinander zutrennen. Jhre Farbeistgelblichbraitn.Mit Ausnahmeeinigerbraunen Flecke am Vordertheile konnteichanderStructur derselben nichtsBe- merkenswerthis erkennen, sowie siemir auchnichtdiegeringste Beweglichkeit offenbarten-

5) EineSpeciesvonAretiscan istandenFüßenmitzwei Haken versehen.Diesesunter demNamenMacrobjoini bekannte Thierchen enthältinseinemDarme gewöhnlichmehrere derimro- thenSchneeanzutreffenden Organismen undverdankt diesemUni-

xtäandeistseinerbt . rotheFarbe,währendesvonNatur hellbraunge-

6)Das interessanteste Thierchen desrothenSchneesistein RotikeiyeineBatietät derPhilodina roseolu, Ehre-»b. Wirtra- fendasselbeinMengeindemSchneedesUnteraargletschers.Da ich bemerkthatte, daßdasOvarium weitdunkler gefärbtwar- alsdieübrigenKörper-theile, so richtete ichmeineAufmerksamkeit ganzbesondersaufdieses Organ, undbaldgelangesmir, Eier inverschiedenenGraden von Entwickelungzuentdecken. Die jun-

genEierwaren vollkommen rund, dunkelrothunddenKügelchen

von Protococous, wiesie Shuttleworth abgebildet hat-)- voll- kommen ähnlich. Ich fand auchEier miteinerdünnen, durchsich- tigen Hülle,dieüberallmitkleinenspitzigen Hervorragungen be- decktwaren. Nach einiger Zeitwurden auchandere größerebe- merkt, dieinderGestaltmitdenvon Ehrenberg abgebildeten vielAehnlichkeit hattenund zumLegen reifwaren. Diegroße AehnlichkeitderunreifenEier mitdenvon Shuttleworth ab- gebildeten KügelchendesPisotococcus zogunsereAufmerksamkeit indemGrade aufsich, daßwiralsbald aufdenGedanken gerie- then, dieseKügelchen verdankten ihrenUrsprung der Philotlina undseyenindendrüsenförinigenAnhängselndesDarmcanals ent- halten. Ummich hiervon näherzuüberzeugen, fütterte ich einige Philodinac mitJndigo, undso gelang esmir, mich vollständig davonzuüberzeugen, daßdiefraglichenKügelchen außerhalbdes Darmcanals sich befinden. DaabersehrvielesolcherKugelchen VekeinzeikimSchneevorkommen,so schienesdennoch zweifelhaft- obdieselben wirklichdieEiervonPhilodina oder dieBrutkörner vonProtocaccusscykm Baldwurde mirdiese Frage erledigt,da ich beobachtete-wie Mr Pbliodina sichdieserArtvon Eier-nenne- digte,sodaß nunmehrAußerZweifelgestellt ist,daß dieseKügel- chen, welcheman bisherals·dieBrutkörner desProtoaocens be- trachtete,inderThatthierische«Organismu, dieEierderPhilo- dass-sind. Vieren dieselbeeine rosenrothe Färbung dar,so be- kkachkeichsie alsWinter-net- wiemanderenbei vielenRotiiekae sindet, welcheEhrenberg imStadium ihrervölligen Entwicke- lungabgebildethat- IchtrafspåklxAllejene FormenderEier nebenderPhilodina in denSpalten einesPMMIU d-VVM

GleischekrisglattabgefiihrtenFelsensunterdeinRosenlaiiin«-Glet,- lchekMDerNnchbarschaftvon Guttannen- laselbstam Uferdes

-)Vergl.Figuru. aundd deröfterserwähntenTafelderN.

Notizen. D.Uebers.

344 NeufchåtelerSee’s,wodiePhiloiiina koseola mitfarbigen Augen sehr häufigvorkommt.

Wennalso,unabhängigvondiesen Eiern, wirklichein Proto- eaccus-) eristirt, was mir, wenigstensinBeireffdes rothen SchneesderAlpen, nichtwahrscheinlich ist, so sind diesebeiden Organismeneinander doch so ähnlich- daß sie sich nichtvoneinan- derunterscheidenlassen.Vielleichtwerden durch spätere Untersu- chungennoch haltbare unterscheidendeMerkmale ermittelt; denn HerrJuli betrachtetinseinemWerkeüberdieLagunendessüd- lichen Frankreichs jenemikroscopischenKökplh welche Turpin zur GattungProtdcoccns rechnet. ebenfallsals Jnfusorien. "

HerrB. hat diePhilpdina rosea desrothenSchneesmitden verschiedenenEiern derselben in BöofnchekVergrößerungdes Durchmessersuntersuchtundabgebildet. DCSThieristvon oben gesehen dargestelltundderKörper so gedebnk-wieersich gewöhn- lichzeigte,wenn dasThierchen sichanderWand desGefäßes,in dem essich befand,« fortbewegte. DiedreiHAUPkrrgionendes·

Körpers steifen sich sehr deutlichdar: l)derKopfUndHalsmit denverschiedenen Sinnes-erganen und demAnfangedesBer- daungsapparates; 2)derfast ehlindxischeRumpf-«welchervon

eFinEmgefurchten, häutigen Panzerumhüllt ist; Z)diearticnlirteu ue.

Dasvordere Endenebst dessen Wimpernistso ausgebreitet, wie essich darstellt, wenn dasThierdamit tastet. Dierotiren- denOrgane sind eingezogen;einWenig hinter denselbenbemerkt man inder Medianlinie dieRespirationsröhre,welche ebenfalls eingezogen istz vorgestreckt erscheint sieweit langer undam Ende mit steifenWimpernbesegt.Hinter dieserRöhre finden sichdie Angen,welcheschräg stehenundbeiderVarietät derAlpenfarb- los, dagegen beider gewöhnlichenAbart roth oder gelbsind.

DannkommtderPharynxmit seinenbeidenZähnen,vonwelchem derDarmcanal ausgeht, welcherbeidervonDr. Vogt mitge- theiltenFigur blauist, da dasThier mit Jndigo gefüttertwor- denwar. DieDarmanhängsel unterscheiden sichvom Ovariuin durch ihre dunkelrotheFarbe. Derder AusdehnungundZusam·

menziehung fähige Fußist«ebenfalls deutlichzusehen. Er besteht aus siebenRingen; derfünfteundsechstesindmitzweiSpitzen bewaffnetedersiebenteträgt zweiKlauen, so daß dieEinrichtung mitdenHinterfüßender Raupen vielAehnlichkeitdarbietet. Zu beiden Seiten desKörpers bemerktman an vierverschiedenen Stellen dieOrgane, welche Ehrenberg für schivingendeKiemen erklärt,die abereigentlich nichtsweiter sind,alsAusläuferzweier vonderRespirationsröhre ausgehendenundmitWimpernbesetzten seitlichenGefäße.AehnlicheAusläufer oderFortsäge siehtman qks derVerbindungsstelle bzes HalsesmitdemRumpfe-AnzweiStel- lenmittenamRumpfe, sowieeinenanderSeite desAfters·

KonundHals, sowiederFuß, lassen sichin»denlederartigen PanzerdesKörpers hineinziehen,dereiner betrachtlichenAusdeh- nung undZusammenziehung fähig ist«DieunreifenEier hatman bisherfür Protoaoccos-K»örner gehalten;unvollständigentwickelte Wintereier, deren SchaaleoderHülledieGestalt Einer Rosette darbietet, werden,ebensowohlwiedievorhergehendeAkthnEiern- indemrothen Schnee angetroffen,

Derrothe SchneevomOberaargletschekUnd,Vom Siedethm enthielt Philddjnac. sowieprotococeosartigeEiervonverschiede- nenFormen. AmUnteraargletscherundFinstekgskglekschkxfanden sichalleinobigem Artikel beschriebenen Organismrn beisammen.

(Bdinburghnow philosophicalJournal,Julys- Ockobs1841-)

W

,

·)NämlicheinProtococcns ais-glich Der Uebers.

Miscellrns

Ueber dieLebensweise K: Schlangenhat Herr

v.Castelnau derPariserAcademie derWissenschaftenmehrfache Beobachtungen mitgetheilt-direraus«rlner ReiseinNordamerita gemacht. Esbefindet sich disklmkirMk-die zubeweisen scheint- daß.gewisseArten dieEigenschaft-ngel zubezaubernoderan

Cytaty

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Wir haben diese Versuche, jedoch unter Anwendung anderer Instrumente, fortgesetzt, um uns davon zu über- zeugen, ob die Resultate dieselben seyn würden, und ob bei unsern

bei der-weiblichen Kranken wird dasselbe zwar durch hysterische Be- schwerden sehr beeinträchtigt, jedoch kann ich nicht bestimmen, ob die Geschwülstehieran directen Antheil haben.

Ich habe sie in den Hirnoentrikelm im Hekzbeuteh in den Pleuren, in dem Bauchfelle dargetham überall war das Ne- sultat der Analyse dasselbe. Ja, was mehr ist, das Blut selbst

Schmerzen oder des syphilitischen Rheumatis- mus bekannt sind. Ich will damit nicht sagen, daß diese Schmerzen ihren Sitz stets in der Haut haben: allein ich glaube, daß es

Rücksichtlich der gelegentlichen Beobachtungen dieser Me- teore, über die man sehr zahlreiche Berichte hak, ist das merkwürdigstr sich daraus ergebende Rtsulkllk- daß zu gewis-

32) Allein liegt es nicht auf der Hand, daß, wenn irgend eine Masse von Stoffen durch ungleiche oder entge- gengesetzteKriifte oder irgend eine andere Kraft, als die durch

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