• Nie Znaleziono Wyników

Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXI, nr 21), März - No 461

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1842 (Bd. XXI, nr 21), März - No 461"

Copied!
8
0
0

Pełen tekst

(1)

neue

Uotizen

aus dem

Gebiete der Natur-—nnd

Meilkunda

gesammeltundmilgrtlietlt

vonUmDon-Mtdimmlmbs FkV ki·s ilsASCIka«WVMllMiditinalrathe undProfessorFrori edzuBerlin.

NO- 461. (Nr. 21. des XXL Bandes.) März 1842.

GedrucktimLandes-Industrie- Comvtoir zuWeimar-.

deseinzelnenStückes3gGr. DieTafelschwarze AbbildungenZgGr.

c

Natur

Ueber dieErnährungderPflanzen.

VonTheob.b·eSaussure, vorgelesendemwissenschaftlichenCon- gresse Frankreichsindessen

bneunterer184l.SitzungzuLyonimSeptem- Unterdenvom wissenschaftlichenCongreß aufgestellten Fragenbesindet sichfolgende:

«Könnendieternärenund quaternärenorganischen Pro- ducte, nachdem siedurchdie Wurzeln aufgesogen worden sind,von denPflanzen assimilirtwerden?«

Indem man hiernur dieternären und quaternären StoffeinBetrachtzog, setzteman mit Rechtals ausge- macht voraus, daßdieFirirungder Grundbestandtheiledes WassersunddieZersetzungderKohlensäuredurch diePflan- zenstatthabe.

·

Vonden ternärenoder quaternärenorganischenSub- stanzen,welchezurErnährungderPflanzendienen können, hatman rücksichtlichderTheoriedesDüngensdenHumus und dieinWasser auflöslichen organischen Stoffe, welche ineinemfruchtbarenErdreiche enthaltensind, fürdiewich- tigstenzuhalten,und mit diesenwerdeichmichhierbe- schäftigen.

DerreineHumusistinWassernichtauflöslich-und wenn ich demselbeninBetkessderPflanzen Nahrungsfähig·- keitzuschreibe,so gilt dießvon dessen Auflösungeninalka- linifchenStoffen.

Der Humus istkein sich inseinerZusammensetzung gleichbleibenderStoff,sondernseine Beschaffenheitändert je MichderNatur derSubstanzev, Ausdenen erentstanden ist-mehroderweniger ab. Er kann Skickstoffenthalten Od»Uichtz allein letzterer ist darin gemeiniglichindemselben

ZustandewieimTorsevorhanden. Man hältim Allge- Useknestdafüherkönne sich in reinemWasserbilden-allein dieMitwirkungdes Sauerstofsgasesund gewisser zusam- mmgesspbkskKörper,als SulpbateUndSulphure, istzU

dessenCllkplckslllngerforderlich. habi-WelßktilmelkSäng

spcgnee·0-änöjmem5. seinerLustberaubten Wasser mehrere Jahre

Preis einesganzen Bandes, von 24Bogen,2Thit. oder ZFl.30Kr»

DieTafelrolorirte Abbildungen6gGr.

hunde.

langunter einemmitQuecksilber luftdicht verschlossenenRe- cipientenstehenlassen,und dasHolzhat nichtdiegering- ste Farbenveränderungerlitten, während dasselbeunter ge- wöhnlichenUmständenfeineweißeFarbebekanntlichsoschnell einbüßt.

DieHauptkennzeichendesHumussinddessen schwarze Farbe, seine leichte Lösbarkeit durch kohlensaureAlkalien, unddieFällungdesselbeninGestalteinesbraunen, flockigen Pulvers durchverdünnte Salzsäure.

Eheichvon derAssimilationdesHumusdurch die Pflanzen handle,willich daraufaufmerksam machen,daß dieaufgestellte Frageeine Voraussetzunginvolvier, deren Richtigkeitzuvor einenäherePrüfungerheischt. Eswird nämlichdarin angenommen, daßdieimErdboden enthalte- nen organischenStoffevon denWurzeln aufgesogenwer- den; daß dieß geschehe,istaber nichterwiesen; vielmehr läugnenesmehrerePhysiologen,namentlich Hartig (ver- gleicheLiebig’s Organische Ehemie),ganzentschieden.

DurchdiemitfarbigenFlüssigkeitenangestelltenBer- suche,um denLaufdesSaftes indenPflanzenzubestim- men, hatteman jedochinErfahrung gebracht,-daßderSaft indenHolzgefästenbisindieKnospenund Blätter indie Höhe steigt;allein diemeisten dieserWirkungensindM Pflanzenbeobachtet worden«dieman ihrerWurzeln beraubt hatte,sowiemitAuslösungen,diezurErnährung GO- wächsenichtgeeignet waren, daman diesen letzternPUMt dabeidurchaus nichtberücksichtigte.

llmzuuntersuchen,ob die PflanzendieExtracte des Erdreichs und dieHumus-Solutionen als Nahrungsstoff-e absorbirenkönnen,hatHerrHartig folgkadeVersuchean- gestellt.Er nährte jungePferdebvhtlmpflcmzcben(fåves) miteinerstarkgefärbtenAuflösungvon humussaurem Kali, diesich inGlasröhrenvon 9MkMMsDurchmesserund81 Millim. Höhebefand, welcheEsGMMMendieserFlüssig- keitfaßte-m Die 135 Mitte-m»ho·henPflänzchentrieben darin WurzelnundabsorbirtenbAUfUJbinnenvierundzwan- zigStunden dasDoppelteIhkeålGewirhtsan Flüssigkeit.

(2)

523

Täglichwurde dieaufgesogene Flüssigkeitdurchdestillirtes Wasser erseht,undnach Verlauf eines Monates bemerkte man nichtdiegeringste Verminderung der Intensitätder FarbedeshumussaurenKaii."Folglichjsagt Hartig, ha- ben»diePflänzchennur Wasserund keinenHurnus absor- birn Bei derchemischenilnalyseder rückständigenFlüs- sigkeitfandman dasGewichtdesHumusnur um IzMilli- granim vermindert, und diesergeringeAbgang läßtsich, wie Hartig meint, sehrwohl aufRechnungder Humusslöck- chensehen,diesichandenWürzelchenniedergeschlagenhatten.

Hieran füllteman dieselben Glasröhrenmit einem siltrirtenDerorte von reiner Dammerde und setzteähnliche Pferdebohnenpslänzchenhinein. DieFlüssigkeitward durch dieVegetation selbstnach dreiWochennicht hell. Hartig fandauch durchaus keineVerminderungindem Gewichte deraufgelösitenStoffe,sowie auchkeine Entfärbungder rückständigenFlüssigkeit,als erdenselbenVersuchmit hu- mussaurem Ammonium und humussaurem Nation an- stellte.

DieResultatederinBetreffdes Vegetationsprocesses angestellten Versuche sind übrigenszuveränderlich,alsdaß man sie ohnestrenge Prüfunggeltenlassen dürfte.Aus denUmständen,unter denen Hartig seineExperimente vornahm, läßtsich schließen,daßdieWurzeln seiner Pflan- zenkrankgewesen seyen:I)weilerdieWurzelnvonPflan- zenmit 135 Millimeier (5 ZollNhein.)hohenStängeln inGlasröhrenvon nur 9Millim. (4Linien)Durchmesser und81Millim. (ZZoll) Höhe einzwängtezL)weil die Wurzeln,nachdem siedieinjenenRohrenenthalteneFlüs- sigkeit großentheilsabsorbirt hatten,der Einwirkung derLuft bloßgestelltwaren; Z) weil dieschwarze Färbungihrer Spitzendaraufhindeutete,daßsiesich imZustandederZer- setzung befanden.

Jch habe diese VersucheinähnlicherWeise,dochmit Vermeidungderebenangedeuteten Uebelstände,wiederholt.

Absorptiondeshuniussauren Kali durch Pserdebohnen- pflanzen (fåves.) DieGläser,in welchedieWurzeln eingeführtwur- den, hatten ini Lichten 22 Millimeter (gegen10Linien Rhein.) Durchmesserund 150 Millim. (57; Zoll) Tiefe.

Sieenthielten 50 Grammen einer Solution von humus- kohlensauremKali,dieeinedunkelbraune Farbehatte,oder 7Centigranimenvon dem trocknen humussauren Salze"),

v)Der Kürze wegen habe ich hiereinen zusammengesehtern Körper schlechthinhUZUUSsaiiresKali genannt. Erist eigentlichdasResultateiner VerbindungdestohlensaiirenKali’a mitHumus,dermitvegetabilischenStoffen vermengtwar, die VUFchdenGähriingsprchß·inUnen- miiiderhohenGrade ange- griffenworden. Dieskohlensaiiti Salzwurde bereitet,indem msmgisiebte Dammerde vonMiUddn nebstderHälfteihresGe- wichksankohlensaurem Kali-DERde Finddeinvierzigfachen GFWlchkSdesletzternanWasser einigeMinuten lang kochen ließ.

Dieverbannt,cSolutionquh danninhinreichendemGrademitWasser umeinekafkiAkVegkquionzuunterhalten. DieMen- ge deszuzuwenden Wassersqu nachdemAlterundderArt derangewandtenPflanze-s verschieden

324 worin dieAnalyse18 Milligrammen Humusnachwies.

Neben derso behandeltenPflanzehalteman ineinem Ge- fäßevonganzderselbenBeschaffenheit,wiedas beschriebene einePortionvon derAuflösungdeshumussaurenKali’s hin- gestellt,um dieVeränderungenzubeobachten,welchediese AuflösunglediglichinFolgederVerdunstungund derEin- wirkungderatmosphäriscbenLufterleidenwürde.

NachvierzehnTagen hattesichdas Gewichtderur-

sprünglich11Grammen schwerenPflanzeum 6Grammen vermehrt und dieselbe 135 Grammen von der Flüssigkeit adsorbirt. Das absorbirte Wasserwurde täglichdurch de-.

stillirtesersetzt. Die PflanzehatteWurzelngetrieben, die nachihrer ganzen Längeweißwaren; wederauf ihnen, noch aufdemBoden des Gefäßeshattesichdergeringste Nie- derschlaggebildet. Die Flüssigkeitzeigte sichUm Vieles wenigerintensivgefärbtund ungefährso blaß, als wenn man siemitdemDoppeltenihres Volums an Wasserver- dünnthätte. Diese Resultate sind soauffallend undlso leicht zu erhalten,daß sichJedermann ohneWeiteres von derenRichtigkeit überzeugenkann.

Alsman dierückständigeFlüssigkeit,in welcher die Pfertebohnenpflanzevegetirthatte imMarienbade abrauchte, erhieltman 2Eentigrammen humussauren Kali’s,welches 9 Milligrammen Humus enthielt. Die Pflanzehatte.also ebensovielHumusadsorbirt,als sichdavon in derrück- ständigenFlüssigkeitnoch vorfand.

Absorptiondeshumussauren Kali’s durchPolygonum Persicaria, L. «

Jch henktedieWurzelneiner 20Grammen schweren Pflanzevon Polygonum Persicaria in430 Cubikrenti- meter humuskohlensaurerKalisolution ein. DieseSpecies eignet sich,dasiean sumpfigsnOrten wächst,zudieser Artvon Versuchenweitbesser,als diePferdebohne.

Die 430 Cubikcentimeter Solution enthielten0,72, Grammen von dein trocknenhumussauren Satze. Die absorbirte Flüssigkeitwurde nicht durch andere erseht.

NachzehnTagenhattesich dierückständigeFlüssigkeitbis auf 65 Cubikcentimeter vermindert; ihreFnkbeWardunkler- als dieursprünglicheSolution, weil gesundePflanzenvon demWassereineverhältnißmäßiggrößereMenge absorbiren, alsvon dendarin aufgelös’tenStoffen.

Das GewichtderPflanzehattesichUni ZzGram- men vermehrt. Das vonihrabsorbirte,trockne-,MINIS- saure Kalimußte,dem Gewichtedes Rückstandes zufolge, 0,352 Grammen betragen, und darin befanden sich 43 Milligranimen Humusz ebensovielhatte das hUMUSsaure Kalivor stattgefundener Absorpiionenthalten; denndieZu- sammensetzungderhumussauren Salzefindetnicht nach ronstantenVerhältnißtheilenstatt.

AbsorptiondesDammerde-Ertracts tl)VUkchPolygonum

Persicarird

Ichließ gesiebieHaideerdeVonMutan in demDop- pelten ihres Gewichts an RegenwassekzweiTagelang

——)Diefruchtbare Dem-verde, von welcher hierdiedrei-eist- braiis’tmitSauren nicht nan nachdemVerbrennenläßt sie

(3)

325

weichen.Von100GrammendersiltrirtenFlüssigkeiterhielt man, nachdemman sie imMarienbade abgerauchthatte, einen schwarzlichhraunen,nicht sanken Rückstand,der- noch waan 0,5·88Grammen wog, welches Gewichtjedoch keineVolkeZuverlässigkeitdarbietet. DieseSubstanz ent- hält-Wisdie meistenaus Pflanzenerdengezogenen Extrarte, keinemVolligausgebildetenHumuszallein aus derLösung schlagtsich bei'm AbraucheneinunauflöslichesApothemnie- dsh Welchesnichts Anderes als eineArtvon Humus ist.

Deßhnlbhatman sie mehralseinezurErzeugungvonHu- mus fähigeAuflösung,alseineneue Auflösungvon Humus selbstzubetrachten. DieseErtraete sindgemeiniglichstark mitStiekstoff geschwängert,undderhierinRede stehende war esinvorzüglichhohem Grade.

ZwölfEentigrammen von diesemErtrarte wurden mit 100Grammen Wasser verdünnt,undmit derHälftedieser Solution ernährteman,nachdem man siefiltrirt hattezwei Eremplare von Polygonum Persicaria. Die andere Hälftewurde ineinähnlichesGefäß gebrachtund ohne Pflanzedaneben gestellt. NachdenTagen, währendderen man dieabsorbirte Flüssigkeitdurch Wasserersetzte, nahm man dienochvölliggesundenPflanzenheraus, die7Cen- timeter höhergewordenwaren undWurzelngetrieben«hat- ten,welchenach ihrerganzen Längeweißwaren. Durch dieBerdampfungderProbehälftederSolution erhieltman einentrocknen Ertratt« welcher 39Milligrammenwog,wäh- renddervonderFlüssigkeit,inderdiePflanzen gestanden- erhaltene Ertract nur 33Milligrammen wog.

DieserVersuchbot Übrigensdas Merkwürdigedar, daß l) dieFlüssigkeit,welchezurUnterhaltungderBege- tation gedienthatte, ihreFarbezum Theileinbüßtez L) dieseFlüssigkeitvölligklarward, währenddiedaneben ste- hendeProbesehr trübe wurde; Z)diePflanzeneine gewaltige MengeFeuchtigkeitaushauchten, diezuweilen binnen 24 Stunden dasszachedesGewichtsderPflanzenbetrug,wäh- renddieäußere TemperatureineHöhevon etwa 220 Cel- siushatte.

Bei meinen Versuchen inBetreffderAbsorptionder organischen ErtractedurchdiePflanzenlitten dieWurzeln 22Procenterdige Bestandtheilc undMetalloryde zurück,wel- chemitverschiedenenSalzen innigvermengt sind. Mit einer geringenQuantität Wassernährt sie, selbstwenn dieLuft durchQuecksilberdavon abgesperrt ist,unddabeiwerdenKoh- len- und Essigsäure frei,welcheletzterevor derGährung nichtdarin vorhanden ist- Während sich zugleicheinvorherin Wasser unanslöslicherTheilderDammerde ineinenauflösli- chen organischen Stoffumbildet. DieserExtract enthieltnach der ersten Mareration, wieesbei demausden meisten Dammrrden derFall ist,sehrstarkgefärbtenTraubenzucker-, welcherhieretwa einViertel bildete;außerdem vielDextrtne, einestickstofshaltige SubstanzmitApothemundeinigeSpuren VonialperersaureinAmmonium- folg-sauremKalkund Kalt.

Erenthielt 143 Procent feinesGewichtsanAsche-VDUWil- chkr 3Procent aus inWasser lösllchen Salzen bestanden- Wåhkend derBerhältnißtheildeskohlensaurenKali’s 10PM- TstWar. AuchfandensichmitKaliversetzterphosphorsaurer Halk Fanandere alkalinische Satze darin. DerinWasser mcht lVSlIchETheilderAschebestand größtentheilsauspk)06- photsantem Kalte,MetalloxydenundKieselerde.

826

der letzternzuweilen, und dießverrieth sich durch das SchwarzwerdenderWurzeln, zumalan denSpitzen. In diesenFällenverlor dieFärbungder Flüssigkeit,während man den Abgangderselben durchWasserersetzte, nichtan Intensität,unddertrockne Rückstandwegzuweilenmehr, alsder, welchendieFlüssigkeitbesessenhatte, ehesievon demVegetationsprocesseafficirtworden war.

Man wirdbemerken, daßbeidiesemProtesse zweient- gegengesetzteEinflüsse thätigwaren: 1.Die tAbsotPtivn desNahrungsstoffesz2. dessenErsetzungdurchdieorga- nischeSubstanz,welche sichaus derZersetzungderWurzeln bildete. Wenn der letztereEinflußdas Uebergewicht über denerstern hatteoder demselbennur völligdas Gleichge- wichthielt, ließ sichdiedurchdieErnährungronsumirte Mengeder Materie nichtermitteln. Hieran beruhendie von Hartig erlangtenirrigenResultate.

.

Nachdemich dargetbanhabe, daß dieWurzeln Hu- mus absorbiren,vhabeich nochdessenAssimilirungdurch diemit jenem Bestandtheile angeschwängertePflanzezu betrachten. EinMerkmal dieserAssimilationbestehtdar- in, daßman imInnern derPflanzen,welcheeinesehr in- tensivgefärbteAuflösungvon humussaurem Kaliabsorbirt baben,diedemHumus eigenthümlicheFarbein weitgerin- germ Gradebemerkt,als wenn sie eine nicht zurErnährung tauglitheFlüssigkeit,z- B.,Tinte, absorbirt haben. Die letzternFlüssikeiten lassennachihrer Einführungin die Pflanzen deutlicheSpurenvon Färbungerkennen,während dienährenden Flüssigkeiten,indem sietheilweisezur Assimii lation gelangen, ihreFarbe einbüßen.Eine15Zollhohe Pserdebobnenpflanze,deren WurzelnineinfiltrirtesDecoct von Brasilienholze,welchesman mit etwas Alaun ver- schärfthatte*), eintauchten, kennte nur einFünftel ihres Gewichtsvon dieserFlüssigkeitabsorbiren, ohne zuverwels ken,undvierFünfteldesStängels färbtensich durchdiese Abforptionroth. Eine Pflanzevon Polygonum Persi- caria, welcheinderselbenFlüssigkeitsehr gutvegetirteund denFärbestoffderselben absorbirte,ließ keineSpuren des letzterninihremStängelwahrnehmen, während diesersich durchdieAbsorptionvon verdünnter Tinte färbteUndab- starb. Der Färbestofsdes Brasilienholzesward offenbar, indem ertheilweisevon demPolygonum assimilirt wurde- zersetzt, währenddießinderPferdebohne nichtderFall war, weildieser diefragliche Flüssigkeitals Nahrungsstoff

nicht zusagte. »

Niemand bezweifelndaßdekEiweißstdffoderdasstar- kemehlhaltigeEndospermumdes Waizensindemsichent- wickelndenPflänzchensicherschöpftunddemselbenzurNah- rung dient. SolangedieEmulsiondiesesVorrathsnicht consumikkist,wird dieselbe dukch Iodineblezlgefärbt;so- baldsie aberganzodertheilweiseinMSPflanbchm überge- gangen ist, entartet sie, und derSalt desPflänzchens zeigtdieAnwesenheitderStrick-«wenn man ihnMitJO- dineprüft,nichtmehran. DieZersetzungderKohlensäure

t)Aus 100Gram-nondiesesDecocetserhieltman, mittelstAb- rauehensimMarienbade,einenRückstandvon0,47Grammen.

21

(4)

327

unddieFixirungdesWassers scheinenaberzurerstenEnt- wickelungdesPflänzchensnichtwesentlichbeigetragenzuha- ben;denn dasGewichtderPflanzewirddadurch nichtver- mehrt, selbstwenn man denKohlenstoff,den sie verloren hat, berechnetund l)inzuaddirt.Ihre Ernährung istdem- nachfastlediglichderAssimilationder Grundbestandtheile desMehls zuzuschreiben.

Dieses Stärkemehlwirdallerdingsnicht durchdieWur- zelnindiePflanze eingeführt;alleinesistauch zurBege- tation des-Waizensnichtdurchaus nothwendig, dennwenn man das Endospermumvon dem gekeimtenWaizen fast gänzlichablös’tund dieWürzelchendesselbeninDammerde einsetzt,so machtderselbe zwar anfangsinder Vegetation langsamere Fortschritte,alsgekeimterWaizen,denman un- versehrtgelassenhat, alleinspäterentwickelt ersich ebenso gedeihlich, so daß hierausersichtlich wird,«daßderdurchdie Wurzelneingesogene ErtrartdiestärkemehlhaltigeEmulsion ersetzt hat«UebrigenshatdieUntersuchungderjungenGe- traidetriebe,indenendasAlbumenhäufigdurchFäulnißoder Insecten zerstörtwird, dieResultatederobigen Versuche bestätigt.Da dieAssimilationderGrundbestandtheiledes Endospermumerwiesenist,soistdiedesCrtracts aus der Damme-we,welcherjenes,vermögeseinerEinführungdurch dieWurzeln,ersetzen kann,esebenfalls-

Ichhabein dem von PolygonumPersicaria und Veronica Beccabunga(Veåronique cressonnråe),wel- cheichentweder mitDammerde-Extrart, oder mithurnues sauremKaliernährthatte,transpirirtenWasserdievon ih- nen absorbirten Ertrartivstoffe aufzufindenmich bemüht.

Diese unter gewöhnlichen Umständenganz farbloserschei- nende Ausdünstungließ,wenn man deren niedergefchlagene Tropfen durchAbraucheneindickte, vermögedergelblichen Farbe, diesiealsdann annahm, einige Spuren von orga- nischenStoffenerkennen, welcheaber nicht313von der Mengebetragen,welche diePflanzenabsorbirthatten. Das von denaufdieangegebene Weise ernährten Pflanzenaus- gedunstete Wasser enthielt überdemammoniakalische und Kalk-Salze; allein dasTotalgeivichtdiesersämmtlichenSub- stanzenbetrugin60Grammen transpirirter Flüssigkeitnur

8Miliigrammen. .

Die Pflanzenvon PolygonumPersicaria, welche mehrereWochen langineinem verschlossenenGefäßemit Hülfevon Wasserund unter derwechselndenEinwirkung vonTag undNachtvegetirthatten, ändertenanderBe- schaffenheitder mit ihneneingeschlossenenLuftwederquan- titativ, nochqualitativ-dasGeringste. Sie absorbirten demnach keinen Stickstoffaus derselben. Ich erwähnedie- sesResultates (welches sichnachdemKeimenconstant zeigt), um daranzuerinnern, daßdieFirirungdesinderatmo-

lPhåkksaeenLuftenthaltenen StickgasesdurchdenBegna- nomzPMeßkeineswegserwiesenist,Wiewohldievon Herrn Bolliiingault vorgenommene Analyseeiniger todten Pflanzenfür dasGegenrheiczusprechenscheint-exMan

,--—

t) Annales-se chimicetdeHygiun T.67.p-5,undT.

69,p.353.

328

hat sichin dieser Beziehungandieunmittelbare Beobach- tung zuhalten; denndieAnalysedertodten Pflanzenzeigt sichmit derPhylkdlvgiederlebenden selteninUebereinstims mung. DieseAnalyse ist trügerisch,weilsie über diewäh- renddesVertrocknens derPflanzenstattgefundenenVerände- rungen keinenAufschluß giebt und von derVoraussetzung ausgeht, daßdietrockenePflanzedieselbenElementarstoffe enthalte, wiediegrüne.DieVertrocknungvermindert,zu- malwenn dieLuftfreien Zutritt hat, dieabsoluteMenge derGrundstosfederPflanzeund verändert auchdiePeche-le- nißrheile dieserStoffe. DieLuft entzieht ihrKohlenstoffz Sauerstofsgaswirdoft absorbirt, derEiweißstoffgeschwärzt, dasElementarwasservermindert unddieEssigsäuredesSaf- tes verdunstet. Währendder anhaltenden Vegetationder diesenUntersuchungenunterworfenen Pflanzen sterbenmanche ihrer Theile ab,treten inGährungund könnendannStier- gasfiriren. Diese Veränderungenhängenvon derNatur des Gewächsesund mehreren Umständenab,deren nähere Ergründungunmöglichseyndürfte.

Wenn Herr Liebig behauptet,dieErnährungder Pflanzengehe,selbstaufdemfruchtbarstenBoden, lediglich durchFirirungdesWassers, ZersetzungderKohlensäureund AbsorptionderSalzevon Stätten, so stützterdieseTheorie aufdieAnnahme,daßdieimBoden enthaltene-n auflbslis chenorganischenStoffe zurBewertungderErnährunguns«

fähig seyen.Bevorwir dievon ihm bei dieserGelegenheit angeführtenThatsachen beleuchten,wollen wir bemerken- daßdiePflanzenallerdings ihrenorganischenStoffvermeh- ren können,ohnedaß ihneneineandere Nahrung,alsWas- serundatmosphärischeLuftzugänglichist;allein wirfinden zugleich,daßdieausdieserErnährungvervorgehendenve- getabilischenProductefürdieLandwirthschaft fastganzwerth- 1ossind.

DiefürdieentgegengesetzteAnsicht angeführtenResul- tate waren bereits unter andern Formenbekannt und

wegen ihresMangelsanBündigkeitverworfenworden. Somüs- sen, z.B., diejenigenausgeschlossenwerden, Welcheman mirPflänzchenerlangt hat,diesichzuerstinDammerde entwickeltund dann inQuellivasser(ohneDammerde)neue Triebegebildethaben.

Wenn man dergleichenPflänzchenanwendet, sorührt deren Ernährung, abgesehenvon den imQuellwasserent- haltenen fremdartigenBestandtheilen,großentheilsvon dem Uebergangeder in ihnenbereits enthaltenen organischen Stoffeindieneuen Triebe her. Man erhältdurchaus ver- schiedeneResultate, wenn man denVersuchMit Saameu macht, deren Entwickelungman lediglichunter dem Ein- flussevon Wasserund atmosphärischerLuftVOUStatten gehenläßt. Pferdebohnen.welche ich ansdieseWeisebe- handelte, indem ich sieinmit reinemQuarzsande gefüllte gläserneGefäße legte, konnten nur DasdOpoelteGewicht derBohneantrockenen vegetabilischenStoffensieh aneignen.

AusErbsen,welcheichinderselbenWille behandelte,ent- standenPflanzen,dieimtrockenenZustandenur szmalso schwer wogen, wiedieSaamen, aus

denen sie hervorgegan- genwaren, währendsichbeidenErbsenpflanzen,dieman

Cytaty

Powiązane dokumenty

Wir haben diese Versuche, jedoch unter Anwendung anderer Instrumente, fortgesetzt, um uns davon zu über- zeugen, ob die Resultate dieselben seyn würden, und ob bei unsern

bei der-weiblichen Kranken wird dasselbe zwar durch hysterische Be- schwerden sehr beeinträchtigt, jedoch kann ich nicht bestimmen, ob die Geschwülstehieran directen Antheil haben.

Ich habe sie in den Hirnoentrikelm im Hekzbeuteh in den Pleuren, in dem Bauchfelle dargetham überall war das Ne- sultat der Analyse dasselbe. Ja, was mehr ist, das Blut selbst

Schmerzen oder des syphilitischen Rheumatis- mus bekannt sind. Ich will damit nicht sagen, daß diese Schmerzen ihren Sitz stets in der Haut haben: allein ich glaube, daß es

Rücksichtlich der gelegentlichen Beobachtungen dieser Me- teore, über die man sehr zahlreiche Berichte hak, ist das merkwürdigstr sich daraus ergebende Rtsulkllk- daß zu gewis-

32) Allein liegt es nicht auf der Hand, daß, wenn irgend eine Masse von Stoffen durch ungleiche oder entge- gengesetzteKriifte oder irgend eine andere Kraft, als die durch

Backsieiien war auf der untern so gedreht worden, daß die Ecken der beiden Portionen über deren Seiten hervorragten, und dieß konnte nur durch eine drehende Kraft bewirkt wo- den

Ohne Zweifel sind diese Angaben im Allgemeinen richtig, wenn der eingedrungene Körper innerhalb der trachten sich befindet, selbst wenn derselbe von zähe-mSchleime umgeben wird, so