Uene aus Uotizen dem
Gebiete der Natur-—
gktaunueltundutitgetheiltund Keiikunda
vondemOber-Medicinalratbe Erorie v enWeimar ,unddemMedicinalrathe undProfessor Frori epzuBerlin.
NO- 455.
Gedrückt
imLandes-Industrie- Comptoir
zuWeimar-.des
einzelnen
StückesZgGr.
DieTafel schwarze Abbildungen
3gGr.
Natur
Neue Untersuchungen hinsichtlich des elektrischen Organs des Malapterurus electrjcus, Lauka
(silurus electricus, Lin-L)
DerAcademie der
Wissenschaftenvorgelesen
vonHerrn
A. Valen- rien nes.(.Hierzu
dieersteFigur aufdermit Nummer 454. [Nr. ta.dieses’ Bandes] ausgegebenenTafel )
(S chlu ß.)
Das eben so breite
alslange
osinterparietale trägt eine nach
derQueere laufende crista, welche in
derMitte ausgebuchtet ist
undnach Hinten zu eine kleine zusammengedrückteSpitze darbietet,
welcher indie Aus- buchtung
desGipfels
derctsista anteriots des großen Wirbelbeins eingefügt ist. Dieses besitzt
dreiQueersortstitze,
von denen der
erste sich gegen das
ossuprascapulare stützt
undsich
dann zueiner dünnen senkrechten Platte
er-weitert,
anwelcher die Schwimmblase befestigt ist. Man erkennt hier
einebereits durch
dieAnatvmie
desSchals (synodontjs clatsias nob. silurus clatsias, llasselilJ bekannte Organisationsweise wieder, obwohl
mitdemUnter- schiede, daß
vom ossuprascapulare
desMalapterukus keine ähnlicheKnochenplatte ausgeht-
Der Knochenbau
derSchulter bietet durchaus nichts sehr Adnormes
dar.Wir
wollenjedoch bemerken, daß
derKnochenfaden,
inwelchemHerr Gtvffroy
denNepkkisms tanten
desptsocessus coracoitieus erkennt, hier, wie bei
Allenübrigen Siluroiden, vvthnnkm ist« wiewohl
demMa- laptekukus
derdornige Strahl
DkkBrustflosseabgeht-
«Nnch
demgroßen Wirbelbeine zählt
man16 Ab- dominalwirbelbeine,
derenApdphvsm busammmgsdkückk
Undnichk«k)0ch sind
undderenniedergedrückte horizontale Queers fokkilibe
Anihten Enden die Rippen tragen.
No-1555.
(Nr. 15. des XXL Bandes.)
Preis
einesganzenBandes,
von 24Bogen,
2Ihn-.
oder ZFl.
30Kr»
Februar 1842.
DieTafelrolorirte
Abbildungen
6gGr.
hunde.
Unter
denSchwanzwirbeln,
deren22 sind, befindet sich ein Ring;
derletzte, fticherförmige, ist
mitdenunternApo- physen
desvorletzten
undvorvorletzten verwachsen. Die Rippen sind ziemlich stark
undvonmittelmäßigerLänge.
Diese Beschreibung
desInnern
undAeußern
desMa- lapterurus ist nach Eremplaren ausgesetzt worden,
die0,l9
bis0,60 Meter lang
waren undtheils
aus demNil, theils
aus demSenegal stammten.
Jch habe
nunnoch
daselectrischeOrgan, durch wel- ches der Fisch so berühmt geworden, zu beschreiben.
Herr Geoffroy,
derdasselbe zuerst untersucht hat, beschreibt
esals eineAnhäufung
vondichtem
unddickem Zellgewebe, welches
auswahren sehnigen Fasern bestehe,
diesich nach verschiedenen Richtungen kreuzen, so daß
einNetz entsteht
,dessen Maschen
nur unter derLupe zu erkennen
unddessen winzige Zellen
mit einereiweiß-gallertartigen Masse angefüllt sind. Auf
derinnern Seite ist
esmit einersehr starken Aponeurese bedeckt,
diesich
vonihm nicht- ohne
zuzerreißen,
trennenläßt
unddurch
einlockeres«,Müt-
besZellgewede
mit denMuskeln zusammenbringt. Ein Ast
des achtenNervenpaares steigt nach
demUntertheile
derBrust hinab
undbegiebt sich
unterdie aponeurotische TU- nica, durch
dieersich hinzieht,
indem errechts undlinks Nerven abgiebt, welche
dieTunita durchbrechen
indasZell- gewebe
desOrganes eindringen
undsich
inDiesem
Ver- breiten.Diese Beschreibung giebt
uns nur vondem Aeußern
desOrgans
einenBegriff. Da Herr Gkoffkdy dasselbe
mit
denBatterieen
desZitterrochens Vtkgspickm wollte, ließ
erin
denAnnales du Mustiunh T- I- pl. XXVI. einen
Zitterrochen neben
demMalapteruklls abbilden. Die Fi-
gur
desletztern,
diewirhier
allein zUberücksichtigen haben,
stellt die Haut zurückgeschlsiqm
UNDdas electrische Organ
vomKörperabgelös’t
dnkiDeksetfasser hat
unsdenNek-
227
venast und dessen Vgrzweimngen
unterdem electrischen Or- gane
vor dieAugen gestellt,
und ansderBeschreibung
er-giebt sich, daß
erinm,in dieseitlichen Muskeln res Rum- pfes zu erkennen geglaubt hat.
Wieivohl·diese Abbildung viel zu wünschenübrig läßt, so ist sie doch
weitbesser,
als dieindemWerke über Ae- gypten Taf. XII. Fig.
3gegebene. Auf dieser großen Ta- fel ist
daselectrische Organ
indieHsbe geschlagen,
aberso dargestellt,
alsobeseinederWandungen
derAbdominal- höhle bildete, indem die Rippen
undWirbelbeine so gezeich-
netsind, daß
manzwischen ihnen
und demelectrischen Or-
gane denDurchschnitt
der min.abdominales,
diedoch beseitigt
werdenmußten,
nichterblickt. Der Nerv
n n,welcher sich
nachdemelectrischen Apparate begiebt, ist in
derBeschreibung erwähnt, allein
von demGefäße
o,dessen Lan
von demZeichner obenhin angedeutet,
undwelches
dieVene
deselectrischen Organes ist,
wirdnichts gesagt, wäh-
renddie Arterie ganz fehlt.
Ein
anderererheblicher Fehler dieser Abbildung besteht darin, daß auf
derHaut
dessilurus electricus Schup- pen dargestellt sind. Dieß ist nicht
nur inBetreff
desspe- rifischen Characters
desFisches wahrheitswidrig, sondern steht auch
mit demoben erwähnten, für
allebisjetzt
be-kannte electrische Fische gültigen galvsmisch-physiologischen Gesetze
inWiderspruch, daß sie nämlich sämmtlich
einenackteschleimige Haut ohne Schuppen
undDornen besitzen, so daß bei unserem siiurus selbst der Dorn
desersten Strahles
derBrustflosse weggefallen ist
undsogar,
was dasausfal- lendste Beispiel wäre,
derTetrodon electricus
eineschup- penlose Haut darzubieten scheint.
Herr Rudolphi hat
dievonGeosfroy beschriebene tunica aponeurotiea richtig erkannt,
indemsich
der be-rühmte Berliner Anatom folgendermaaßen über dieselbe
aus-spricht.
Hart
unter derHaut liegt eine tunioa propriet, wel- che
ausrhomboidischen Zellen besteht,
derenWandungen
inGestalt kleiner Blätter dicht aneinandergedrängt sind.
Zwei aponeurotische Längs-Raphen, welche zwischen
derHaut
undden Muskeln liegen
undsich sowohl aus.
demRücken,
alsdemBauche hinziehen, theilen die tunica propria
inzwei seitliche Hälften Ihre ganze innere Oberflächeist mit einer silberglciMUdmAponeurose ausgekleidet, welche
auseinanderkreuzendm Fstietn zusammengesetzt ist. Diese inni-
ca
erstreckt sich bis
an’sAuge
undbesitzt
nur unten eineLücke für
dieBrustflossr. Sie reicht nicht über
dieOhren- spalttm Nach Hinka zU tkstkrckt sich ihre zellige Structur nicht über die Aftethvsst hinaus. Der
nervusvagus streicht
unterdieser Aponeurose hin
undgiebt
vieleZweige ab,
dieinihr Gewebe eindringen. Ihn begleitet
eineAr- terie, weiche
ausdemvordern Theile
deraoetakomm, so Wie
MkVtmh die sich unweit des Htkzvhks
indie Hohl-
venebegiebt.
'
Bis hierher hat Rudolphi
nur einevollständigen Beschreibung
dervonGeofkkoy beobachteten tunioa
ge-geben; allein
erfügt hinzu, daß noch eine tunica propriet-
—-—«
.
238
Vorhandcn sey, welche mit spärlich-Im Zellgeivebe bedeckt sey
und aus einemfcockigen,unregelmäßigen, ganz eigenthümlich gearteten Gewebe bestehe. Dasselbe bildet schlaffe Bündel tveicher Fasern,
diekeine regelmäßigeRichtung einhaltenz
darunterbemerkt
maneinen Nervenast, so
wiedennauch
dieIntercostalnerven kleine Fäden
andasselbe abgeben. Fett hat
erandemselben nicht finden können.
Zu Rudolphi-s Abhnndcnng gehören
vierTafeln.
Auf
derersten sieht
man einesehr
treueAbbildung dieses,
bereits vonGeoffroy auf
einerderPrachtkuofertafeln
desAtgypkiichen Werkes gut abgebildeten, Siluroiden. Auf
derzweiten hat
derdeutsche Anatom
dietunica
extema deselectrisrhen Organes,
dieeinzige,
derenGeofftoy erwähnt, dargestellt. Man sieht dieselbe zurückgeschlagen
undvon demNerven
desachten Paares, so
wiedessen SIEng Nisch- srhlänaelh
dieäußerst
treugezeichnet sind; dtßsltichm
die.atts deraortn
entspringende Arterie
unddie
indievenacava
mündende Vene. Das Organ, welches Rudolphi
dasslockigeOrgan nennt, ist aus
derdrittenTafel abgebil-
det.Man sieht
diesich darin verrheilenden Nerven,
und dieunterdieser Lage befindlichen
min.laterales
desRum- pfes sind bloßgetegt. Endlich erblickt
manauf
dervierten Tafel
dasgeöffnete craniun1, so daß
man denUrsprung
derNerven erkennt,
derenLauf
derZeichner dargestellt hat.
Bei meinen anatomischen Untersuchungen erkannte ich, gleich
denbeiden vorgenannten Forschern, eine tunica
ex- ternaunmittelbar
unter derHaut, mit
dersie sehr fest
verbundenist. Sie besteht
aus einemzeitigen, fast schwam- migen Gewebe, welches
ausdünnen,
einanderdurchkreuzen-
denBlättchen zusammengesetzt ist,
dieMaschen bilden,
wel-che
miteinergallertartigen Flüssigkeitgetränkt sind,
mitde-
nen essich also ganz ähnlichverhält,
wiebeidemZitterro- eben. Diese tunica ist
an derJnnenseite
miteiner silber- glänzenden Aponeurosegefüttert, welche
aussehr starken ein- anderkreuzenden Fasern besteht, die sich
von derStirn
und denKiemenspalten bis zur Einfügestelle
derAsterflosse erstrecken, woselbst sich dieses Gewebe verliert. Unter dieser Alpen-n- rose ziehen sich die großen Gesäßstcimme
undNervenstränge hin-· welche Rudolphi so
treuabgebildet hat. Der New
desachten Paares ist
derNerv
derSeikmlinit
dtkFische.
Er giebt auf jeder Seite 10 bis
12starke Aeste ab, welche durch die Aponeurose hindurch in
daselectrische Organ
ein-dringen
undsich daselbst
inunzählige Zwei-le theilen. So sorgfältig ich auch unmittelbar
unter derHaut nach einem andern,
demanderer Fische analogen Nervenaste suchte, konnte ich doch nicht die geringste Spur
von einemsolchen entdecken. Ebensowenig ließ sieh
derWebbersche Netv auf- finden, welcher
beidem europäischen silurus glanis eine so bedeutende Stärke besitzt
undsich hingSi
MMedicin- linie
desRückens hinzieht. Man hat dtmnach
demHerrn Geoffroy
darinbeizupflichten- daß der New
deselectrischen Organs des Malaptekllkus derltnige sey,
wel-cher bei
denandernFischen sich
an derinnern Haut-
schjchk, bald,
wiebei Cyprinus, unmittelbar
unter der-selben, bald ziemlich tief in die Schicht der seitlichen
229
Muskeln
desRumpfes eindringend und
unter denkleinen Muskelbändtm hinzieht, welche bei vielen Fischen ebenfalls die Seite-blinkt begleiten. Bei
denmeisten Arten
derGat-
tungscomber findet
maneine Organisation
derzuletzt
er-wähnten Art.
Unter dieser ersten tunica habe ich die Membranen gefunden, welche
denHauptgegenstand dieses Artikels bilden.
Ditjtnsge zweite tunica, welche Rudolphi
als eineein-fache beschrieben hat, besteht
auswenigstens sechs Blättern, die übereinanderliegen, einander
durchausgleichen
undleicht
Voneinander
unddendarunterliegenden Muskeln
zutren- nensind. Das letzte Blatt ist
mitdiesen Muskeln
nurdurch
einlockeres und spärliches Zellgewebe verbunden.
Diese aponeurotischen Blätter erstrecken sich
bisüber die Schwanzmuskeln
undgehen bei
derBasis
derStrahlen
derSchwanzflosse zu Ende. Sie sind
beiallerDünne ziemlich fest; in Wasser
macerirt wirdihre Oberfläche flockig. Diese tunicae nehmen Nervenfäden auf, welche
ausdemHaupt- aste
desachten Paares entspringen, so
wie andereFäden, die den Jnterkostalnerven angehören. Die letzten Nerven- zrveige,
diesich
indiesen Membranen, so
wiein dertunica
extema deselektrischen Organes, verlieren, sind so dünn
wiediefeinsten Menschenhaare Daß ihre Enden
eineähn- liche Ilnschtvellung darböten,
wiediederNervenfädeu, die sich
inderMenschenhaut verlieren, habe ich nicht wahrneh-
men
können.
Aus Obigem scheint sich
zuergeben, daß
bei demMa- lap«t«ektnsils electrjcus zwischen
derHaut
unddenMus- kelnlkwenigstens sieben übereinanderliegende Membranen
vor-handen seyen. Die erste hat Geoffroy entdeckt; und
diesechs
andernhat Rudolphi für
eineeinfache
tu-nica gehalten. Ferner, daß der Nerv
deselektrischen Or- ganes derjenige
derSeitenlinie sey; daß
er,wiebei’m Zit- terrochen,
demachten Paare angehöre-; daß folglich
dasNer- vensystem, welches
daselektrische Organ
desMalaptekurus vervollständigt,nicht,
wiebehauptet worden,
mitden beidemZitterrochen
undZitteraale untersuchten Nervenästen
ebenso wenig Aehnlichkeit habe,
alsdieRöhren
derletztern mit
dereigenthümlichen Umhüllung des Zitterwelses.
Das Vorhandenseyn dieser beiden übereinanderliegenden Schichten,
von denen dieeineeinfach,
dieandre aus6—7 Membranen zusammengesetzt ist- beweist auch, daß
daselec-trische Organ
derFische auf jeder Seite stets doppelt
vor-handen ist. Bei’m Zitterrochen findet
manauf jeder Seite zwei Bündel sechseckigerRöhrm,
von denen daseinedemRücken,
das andere demBauche entspricht. Schon Herr
V
Humboldt
hat bei’mZitteraale auf jeder Seite
desKörPers
einengroßen
undkleinen electrischen Apparat
unter-schieden. Bei’m silurus electrious sindk ich eine ausfal-
WdeAnalogie. Bei- allen drei Fischen durchseth
derNerv
desachten Paares, welcher das Organ belebt,
beideSchich-
smsLäßt sich nicht annehmen, daß diese beiden
inihrs-V Natur verschiedenen Schichten, welche
unterdem Einflusse
derNekvtnströrnungem je nach ihrer Organisation,
eineVer-schildee eleckkssche Spannung haben, zur Bildung der die
280 Electrikität entwickelnden vollaischen Saule nothwendig seyen?
Die electrische Kraft des silurus ist bisjstzt noch
vonkeinem geschickten
undmitdengeeigneten Instrumenten
ver-sehenen Physik-r untersucht
worden.Adanson beschränkt sich auf
dieAngabe, daß die Wirkung dieses Fisches ihm durchaus dieselbe geschienen habe,
wiedieeinerLeydntr Fla- sche- Ich
macheauf diese Bemerkung aufmerksam, weil dieser geschickte Beobachter allerdings einige Umstände wahr- nabm,
dieeinen Unterschied zwischen
derWirkung
desFi- sches
unddereinerLeydner Flasche begründen würden,
wasganz
mitdemübereinstimmt,
wasHumboldt
amGylle-
notuselectricus beobachtete. Die Schläge
desZitter- welses theilten sich vermittelst
dereinfachen Berührung
mit einem 5bis6 Fuß langen Stocke
oderEisenstange
mit.Forskäl erkennt
dieAehnlichkeit mit
derElektrikitrit eben- falls
an,stellt diese Wirkungen
aber alssehr schwach dar,
undalsob dieselben durchaus keinen wirklichen Schmerz veranlassen könnten. Allein vielleicht hatte
ernur einmat- tesEr-mplar;
dennLe Prieur versichert, daß
einnur0,2() Meter langes kräftigeSchläge versetzt habe. Fors- käl hat beobachtet, daß
derSchlag stattfindet,
wenn man denFisch
amKopfe berührt
unddaß
derFisch dabei den Schwanz bewegt. Berührt
manihn
oderergreift
manihn selbst
amSchwanze-, so
trittkeine Wirkung
ein.Diese Erscheinung läßt sich erklären,
wenn manbedenkt, daß
dietunica
externa desFisches hinter
derAfterstoffe endigt
undnicht
bisüber
denSchwanz reicht, daher sich
dievoll-ständige Batterie
nichtüber die Asterflrisse hinaus erstrecken kann. Uebrigens würde
dann derZitterwels seine elektrische Thätigkeit in einer
andernWeise äußern,
als derZitteraal
vonGuyana. Das Studium
derelektrischen Physiologie
desFisches ist demnach
allenDenen,
diedazu Gelegenheit haben, recht sehr zu empfehlen, zumal
dadieBeschaffenheit
derjetzt gebräuchlichen Instrumente die erlangten Resultate weit mehr verbürgt,
alsdieß früher
derFall
war.Erklärung der Abbildung (Fig. l. auf der erwähntenTafel).
a.
Obere tunica
deselektrischen Organes, zurückgeschlagen
und vonihrer
untern oderaponeurotischen Oberfläche
ausgesehen.
z» H, zu» z,111.,z,1v., z,v.
bes,
von einandergetrennt.
c.
Ast
desNerven
desachten Paares.
kl. Arterie
deselectrischen Organes, welche sich hauptsächlich
indie
äußere tunica
a-vertheilt.
e.
Vene
deselektrischen Organes.
f. Die Stränge der Jntereostalnerven, Welche sich Mich den slockigen Blättern b, bl-, blI-,
ec·begeka- g. Zurückgeschlagene Haut
desKörpttss le. Musculi latekales
undabtdOllJjnaIes des Rumpfes.
(Archives elu Musåe XHlStOlke naturelle- T. Il., Lin-. l.
et2. 184l-)
Blätter des stockigen Gewe-
15"
231
Schädel eines Neuhollånders mit den Spuren der zahlreichen Erfoliationen
andenjenigen Stellen, welche den Keulenschlågen bei ihrer Llrt zu kam-
pfen ausgesetzt sind.
(Hierzu Figur
a.aufdernlitNr. 454- Nil-.ta.diesesBandes]aneigegebenln Tafel-)
Sir George Ballingal,« Professor
derMiliteirchis rurgie auf
derUniversität
zuEdinburgh, hat
indemneue-sten Hefte
desEtlinbutsgii medical and sur-gical.souk- ital (N0. CL.)
eineAbbildung
einesSchlidels mitgetheilt, (welcher
eineZeitlang
inseinem Besilze
war undwovon er einen genauenGhosabguß behalten hat),
derihm
von demHerrn Drummond, Chirurg in
derK. Marine
und vor-maligrr Leibarzt
desGeneral-Gouverneurs
vonIndien, Lord Auckland,
warüberschickr
worden.Das denselben
be-gleitende Schreiben
lautetfolgenderm.laßen:
»Du-S ist
derSchädel eines sehr bekannten Eingebore-
nen vonNeu-Süd-Wallis,
desHauptlings eines
bedeuten- denStammes
imNorden
vonSydney,
einesMannes
vonunerschrorkenem Muthe
—- einesgroßen Krieger-s,
miteinemWorte Kampf liebend. Beim ersten Anblicke
werdensie geneigt seyn,
zuglauben, daß
dieverschiedenen Unebenhei-
ten eineFolge
vonirgend
einerspecifischen Krankheit sind.
Das ist
abernicht
derFall,
indem derHerr, welcher mir den thtidel schenkte,
mlrversicherte, daß
erfast jede Ge- legenheit kenne,
wo dieverschiedenen Beschtidigungen erhal-
ten worden waren.Und Sie
werdennicht anstehen, dieser Angabe Glauben
zuschenken,
wennich Ihnen erzähle-, daß die Eingeborenen
vonNeuholland solche Schlage auf
denKopf geben
undempfangen, welche für
einenEuropåer si- cherlich tödtlich seyn würden, bei ihnen aber
nur einensehr vorübergehenden Grad
vonErschütterung bewirken.
Die sich so
weiterstreckenden Zeichen
andem Kopfe rühren vielleicht ebensoviel
vonErfoliation, Ulceration
oderAbsorption
beiVernachlässigung
undSchmutz her (indem
insolchen Fällen nie
diegeringste Sorge
oderVerband
ange- wendetwird),
ais von derHeftiakeit
desSchlages, Ihre Akk- iU kämpstth ist mit VVacIrlies
oderKeulen
vonsehr hartem Holze,
womitsie
einanderabwechselnd tüchtige Schläge vorzüglich auf
denKon geben;
wovonich sie oft für einige Zeit besinnungslos gesehen habe,
wovonsie jedoch hernach
weiterkeine nachtheiligen Folgen
tuempfinden schie-
nen,obgleich bis Untersuchung
derWunden die Knochen sehr verletzt gefunden
wurden.Dieselbe Gleichgültigkeit wird
inBeziehung auf tin gebrochenes Glied gezeigt,
wenn es nichteinBein
oderSchenkel ist,
unddemzufolge findet
manauch nicht« dass Knochtllvekesnigung in solchen Fällen einge- krttkn ist-.
undsd sind auch gegenwärtig beide dunkle Ma- lsstakm
MSehnen-Schwarzen Mit künstlichen Gelenken
amVorderarme ausgestattet·
»Habt-n Sie
vieGüte-, auch die Bildung der Zähne zu beachten- welche, leider-! nicht Vollzåhlig sinds Sie
WI- denbemerken, daß
dieKkkmm dekselben stimmtlich·platt sind; und ich bin geneigt, zu glauben, daß diese Erschei-
232 nung nicht zufälligist, sondern ursprüngliche Bildung, in-
demich mehr
als200 Individuen untersucht
undbeikei-
nemeinige Aehnlichkeit
nlirunsern Hundsztihnen
oderSchnei- dezåhnen gefunden habe. Ich erwähne dieß
nur alseinen
sonder-klaren Umstand
, derweitere Aufmerksamkeit
ver-dient.
Misrellrm
Jndische Zubereitung wohlriechender
Oele. DieEingevornen Ostindien’s machen
nieGebrauch
vonderDestillation, sondern ertrahiren
dieEssenz dadurch,
daßsie selbige
vonirgend
einemreinellolbaltigen
Saamen absorbiren unddanndiese
ineinergewöhnlichen Mühle auspressen lassen,
wodasOrl-
wasman er- halt, denvollenGeruch
derBlumehat,
diemangebraucht hat.
Das
Verfahren ist,
daßmail unter eineetwa 4Zoll
dicke undLQuadratfuß große Schicht
Blumenlegt;
darüberkommtderan-gefeuchtete
Tel- oderSesam-Saamen,
etwa LZoll
dickund2Quadratsuß groß;
darüber wieder ein4Zoll
dickeSchichk
Blu- men, wiedieerstes
dasGanze
wird mir einemTuche bedeckt,
«
welches
andenZipfeln
undSeitendurch Gewichte gehalten wird.
Ja diesem zustande
bleibt es12oder18Stunden. Dann wer- dendieBlumen weggenommen und andereSchichten derselben
ingjeicher Weise ausgebreitet Dieß
wirdauch
einDrittesmal wie-derholt,
wenn man denGeruch sehr stark
wünscht.Nach
derletzten
Prvredur wird derSaamen inseinem geschwollenen Zustande
ineineMühle gebracht;
dasOel wird dannausgepreßt
undbe-sitzt
denGeruch
derBlumeauf’s Bollkommcliste.
DasOel wird inHäuten (Schläuchen),
dieman dubbcrs nennt,aufbewahrt
undso
undso
viel der»deeru verkauft. Jasrnin
undBeinsind
die beidenBlumen,
auswelchen
dieEingebvrnen vorzüglich
daswohlriechende
Oelbereiten;
die chumbulist
eineandere. VonDestillation wird nieGebrauch gemacht
zudiesem
Zwecke, wie esmitRosen
derFall
ist;dieaußerordentlicheHitze
(dadasBlühen inderMitte derRegenzeit erfolgt)
würdewahrscheinlich
allen Geruch mitfortnehmen. Jasmin oder,
wie es dortgenanntwird, chysnbele
wikd unter denFrauen sehr reichlich verbraucht,
indem dasKopfhaar
und derKörper täglich
nlitetwas davoneingerieben
wird.(Asia—
tic
Journal.)
Gegen
dieArrekiae helicinae in dem erretilenKamme des Truthans bemerkt
Herr Valentin
inseinemRespekt1841 bei
Gelegenheit
einesBerichtes
überHyrtlts Untersu- chungen
dieserArn-rieth daß
dieAngaben
darüberaufeinerwahr- scheinlichdurch grtrvcknete inficirte spräparate vrtuksuchktn Täuschung beruhen
Beigetrockneten sprapararen
guteingesprilztrr Stellen des
Kamme-s nämlich,sieht
man anderfreien Kammobersläche
eineMenge verhältnißmåßig
starkergeschlängelter Gefäße- welche sich
nacheinigem
Brrlaufc anbeiden Seiten inderTiefe verlieren.Zkvischen ihnen zeigen sich Koloen,
dieAllerdings aus
dknersten
BlickdenAnschein
vonBlindkolbenannehmen-·
AUVEUschon
die danebeneristirenden geschlängeltenGefäße mussm
hierselbst
dieVermuthung
regemachen,
daßauch
dieseKolbrnsolchen angehören
undnur kleineresihtbarr
Stellensolcher Schlünchlsnilsgefåße sind- Jst weniger Jnjectionsmasse eingedrungen-
sOErscheinen-,
dieKolben mehr isolirt. Jst
mehrMasse vorhanden- so dkångux lich
dieaus-gedehnten Gefäße sehr
an einander undkönnensichhier selbst,
wieHyrtl richtig bemerkt, gegenseitig abplattrn·
Daß dieKolben
qhkx keineblindendigenden
Arterien sind,lthkt schon·
dkkVinsachk Umstand daß
sie V.vollständig
von denVenen aussullep Junke. Hier-
gegen konnte
noch eingewendet
werden-Paß
dieYNIectionsmasse
psndenBlean durchdieCapillaren
desKMMILS
indie Arterien undvon daindie Kolbengedrungen sch-« AUEUJ Uvch sicherer,
als diekünstlicheInfection,
widerlegt diemikroskopische Untersuchung
frischer-,blutreichrr,
nichtinjirirter
KömmedirAnnahme hier
vor- bandrnrrblinder Arterienendrtu
»Macht WUMiktrlst
desDoppel-
nusstsrs
einenfeinen,
dieOberflachr senkrecht treffenden Lvngitudi-
nalschnitt durch
einenoch blauroth gesutbke Zacke
desKammes, so
283
sieht
man diesubcutanen Blutgefäße oft strotzend
mitBlutgefüllt.
Auf
denersten Bllck glaubt
manauch hier häufig auf
derganerOberfläche
Kolbenzuerkennen. Allein bei genauererBetrachtung
be- merktmanscholl hier Oft,
dasessenkrechtegeschlängelteSchlingen sind.
Drückt
mandasspråparat
unter demCompressorium
oder über-haupt nUF zwischen zwei Glasplatten, so sieht
manmeist sehr schön
dieBlutkorpetchen durch
dieganzegewundene Schlingensormation hindurchströmen. Oft
bleibtauch
keineinziges Gefäß
aufeinemsogar
Mcbrlre Linienlangen Schnitte gefüllt. Oft
erhaltensich einzelne rothe Flecke,
dieman nochamleichtesten
für Kolbenhal-
tenkonnte.
Alleinabgesehen davon, daß ihre Zahl
immersehr
234 gering ist, überzeugt
mansich- Daß
indiesen Gefäße-n
das Blut geronnen undüberhguptnicht herauszupressenist. Oft
genugkann man inihnen nicht
einmalBlutkötpercheuerkennenz
diesubcutane Grfößsormation
desHabnenkammes beruht also
aufeinererhöhten Ausbildung
VonHautgefäßschlingew
Bis zurkamalion vendser Maschenräume
wieindenravernösen Körpern
undderMilz
kommt ishier nicht. Dagegen erscheint
dieweil-n etwasAehnliches iln Tklangiettasieem
wieesB.,
z.B»
gerate beieiner-dseftllgkbvren
war, inderHaut
über dergroßen Fonkanelle
vorkam,dieso Auch
ihremOrtenach gewissermaaßen
eineAnalogie
mitdemHohnens
kammehatte.(Balentin’s Nepert.
Bd.Vl.)
Heilliunde.
Eine höchstmerkwürdigeVerwundung (Hierzu
dieFiguren 3.—5. aufdermit Nummer 454.[Nr. 14.dieses
Bandes]
ausgegebenenTasel.) hat Sir George Ballingall, Professor
derMilitärchi- rurgie zu Edinburgh in Nr. CL.
desErlinb; medical and surgical .louknal beschrieben.
Im December 1827
oderJanuar 1828 befehligte Lieutenant Fritz,
vomRegiment Ceylon, ein Detachement des Corps
inFort M’Donald,
etwazwanzig Engl. Meilen südöstlich
vonKandy. Er ging eines Tages
mitseiner Jagdflinte
aus und wurdekurz nachher, auf
derErde
lie-gend,
ineinemZustande
vonBewußtlosigkeitgefunden. Die Flinte
wargeborsten
underhatte eine Wunde
amVorderkopfe bekommen. Da kein Medicinalbeamteter in Fort MDonald
war,so
wurdeHerr Fritz nach Badula geschafft, welches
etwaneunzehn Engl. Meilen entfernt ist,
woervondemAssistent- Stabschirurg Jmley behandelt
wurde.Die Wunde befand sich
amBorderkopfe
oder denAugenbrauen, unmittelbar zwischen
undetwasWeniges oberhalb
derAugen.
Es
warbekannt, daß
dasStirnbein verletzt
war; aberdie Person,
diemirdenFall erzählte,
waraußer Stande,
mireinen genauen Bericht über ldie Natur
derVerletzung zu geben. Herr Fritz blieb einige Wochen
inBadula, während welcher Zeit
dieWunde
an demVorderkopse fast geheilt
und»die Wirkung
derVerletzung auf
dieConstitution
ver-schwunden
lvar.«Gegen das Ende
desJahres 1828 ragte ein metallischer Körper dllrch den Gaumen
indenMund hinein, welcher Körper seit dieser Periode sehr allmälig,
abermerklich, vor-rückte. Herr Fritz hatte
denGertlchsfinn
ver-loren,
und einereichliche Eiterabsonderung floß
OUSderNase. Jm Mai 1835
war dermetallische Körper
inder krwåhnten Weise
imGaumengewölbesteckend
und war nuretwas lockerer geworden,
als vorber.Keiner
derMedicinal- Personen
willsich damit befassen Untekdefsen iszt
undtrinkt
MFritz
mitBehagen
undthut seinen Dienst,
wic-seini- Nachbakem Er gehörte niemals der Mäßigkeits-Gestllschaft
MScEber wegen
derAbsonderung
aus derNase nahm
erVas»Pri»VUsgium
inAnspruch,
etwasMehr
zutrinken-
AlsHAVVPUUQ Indem
etgeltend machte, daß
erdie Kräfte
un-kkkstUSM mUssO Wegen der ihn umgebenden übelriechenden
Atmosphäreist
erdispensirt, die gemeinschaftliche Tafel zu besuchen.
Auszug eines Schreibens, datirt Colombo Z. Mai 1836. Ich erwähnte in
einemfrühern Briefe
dieUmstände
vonCapr. Frilz’s Tod. Seitdem habe ich
dasausseinem Schädel herausgenommene Stück Eisen
ge-sehen,
undesist fast über
allemGlauben, daß
einesolche Masse
nur einenTag lang in
demKopfe
einesMenschen hatte verweilen können, ohne ihn zu tödten. Ich glaube,
esherrschen sehr verschiedene Meinungen über die Wirkung
derWegnahme desselben,
wennCapr. Fritz Herrn Dr.
Ellivt
dieOperation vorzunehmen gestattet hätte-.
Figur
Z.zeigt
dieWunde
an derStirn
desLieutn.
Fritz und einen Theil des fremden Körpers durch den Gau-
menvorragend.
Figur
4.giebt eine Verticalseetion
desKopfes und zeigt, in welcher Stellung
derfremde Körper gelagekt
war-Figur 5. stellt
dieSchwanzschraube der Flinte in
na-türlicher Größe dar.
Untersuchungen über die contagiösenEigenschaften der Ausflüsse in der Gonorrhöe und Augen-
Blennorrhöe.
VonM.
Deconde, Chirurgus
in derBelgischen
Armee-I. Gegenwärtige Arbeit schließt sich ergänzend.
aneine
frühere Abbandlung
an,inwelcher ich,
von derGonorrhde
sprechend, nachgewiesen habe, daß
dasdurch Lstzkske eköiugke
Fluidum,
inwelcherQuantität
esauch sey-
UndzU welcher
Krankheitsperiode
es auch Von d»Harnrohrev
entnommensehn
mag, obfrisch
oderalt, sich st»s TVUWSWH öklgk
UND dirFähigkeitbesitze-,
beiHunden
einegkanulirende Augen-
entzündunghervorzubringen. Ich isng dokt, daß,
wenndie
Gonorrhöe mit reizenden Infectionen
Vonsalpetersaurem
Silber behandelt worden,
dasvon der entzündeten uretlnsa
abgesonderte Fluidnm
eineModification erleide; daß dasselbe-,
wenn esunmittelbar nach Pek Infection gesammelt worden,
on- Augkn nicht ferner insiclrez
undendlich, daß
esseine
285
ansteckendeKraft nicht wieder gewinne, außer in denjenigen Fällen, in welchen, nachdem die Jnjectionen eingestellt
wor-den,
derAusfluß wieder erscheint
undfortbesteht. Herr Baumås hat
ineinem
vonihm herausgegebenen Werke meine Behauptung zum Theil bestätigt,
undbezeichnet
alssolche Biennorsshagieem
diezuweilen rontagiös sind, diejeni-
gen,welche lange Zeit bestehen,
beidenen derAusfluä
nursehr gering ist,
undwelche
von denKranken Tripper
ge- nannt werden.Da
derzweite Theil meiner Behauptung, sowohl
umseiner selbst willen,
als auchwegen
derFolgerungen,
diedaraus
in Bezug auf
dieGonorrhöe
und dieophtiialmia
militaris abgeleitet
werdenkönnten,
dieAufmerksamkeit meiner Vorgesetzten erregt hat, so
willich
dieüber diesen Gegenstand angestellten Versuche mittheilen.
1.
Am 15. December 1839
wurdedie Materie eines seit vierzehn Tagen bestehenden gonorrhoischen Ausflusses, nachdem
andemselben Tage
eineEinsprilzung
vonsalpeter- saurem Silber gemacht
worden war, aus derurethra
ent- nommen undaus
diegesunde Palpebral-conjunctiva eines Hundes gebracht. Am
i.Januar 1840 hatte diese Mem- bran nicht
diegeringste organische Veränderung
erlitten.2.
Gonorrhoische Materie
von einemseit
14Tagen bestehenden Falle
wurde am15. December 1839,
andem-selben Tage,
anwelchem Einspritzungen
vonsalpetetsaurem Silber gemacht
worden waren,aus derurethra
entnommen- und am 10.Februar 1840 auf
dieconjunctiva bulbi
einer
starken Katze gebracht. Jm April
wurdediese getöd- tet,
Und esließ sich auch nicht
eineSpur
VonOphthalmie oder Granulationen wahrnehmen.
Z. Am 8. Juni 1840 wurde
etwasMaterie
voneiner zwei Monate bestandenen Grsnorrhöe, die
am9. No- vember 1839, nachdem Tages vorher Jnjectionen
vonsal- petersaurem Silber gemacht worden, gesammelt
war,auf
dieoonjunctiva
einervollkommen gesunden jungen Katze
ge-bracht. Die Augenlider
wurden am9., 10.,
11.und12.Juni untersucht;
dieconjunctiva
bliebblaß
undzeigte nicht
daskörnigeAnsehen
vonentwickelten Papillarkörpern
4. Am
9.November 1839 sammelte ich
eineQuan- titåt Fluidum
voneiner Gonorrhöe, die einen Monat lang bestand. Der Kranke
warmit Einsprilzungen
undEopaiv- Balsam behandelt worden, hatte aber
in denletzten zehn Tigen nichts weiter,
alsantiphlogistjca erhalten;
derAusfluß
warweiß
Undhatteauf Lackmuspapier keine Wir- kung. Am 8. Juli 1840 Mischten
wir dasSecret mit
»Was
Regenwasser und brachten dasselbe auf
diePacht-brat- conjunctiva
einesjungen Hundes, dessen Auzenlider
voll-kommen gesund
waren.Am
28.befanden sich auf jeder Seite»mehrere entzündliche Granulakionen auf
der con-Jllllcclva-
dievoneinemstarkmarkirtenGefäßnetze umge- ben
waren.J. Am 4: Januar 1840 hkqchte ich auf
diecon-junctlya bulbt
einesHund«-g
mikgesunden Augenlidern etwas Secret
voneiner Gonorrhöe, die zwanzig Tage be-
236 standen hatte
und nurinnerlich mit Copaiv-Balsam be- handelt
worden war.Am 8.
war dieconjunctiva in bei-
denAugen stark entzündet,
undauf
derinnernFläche eines Augenlides zeigten sich deutlich entzündliche Granulationen.
Jch begnügte mich indessen nicht
mitdiesen Versuchen
anThieren, sondern wiederholte dieselben unzählige Male
anmirselbst. Ohne
allenNachtheil brachte ich gonorrhoisches Se-
cret,welches
an demTage gesammelt worden,
anwelchem
indieumthra
derKranken reizende Einspritzungen gemacht
waren,
sowohl
indasInnere meiner urethra,
alsauch
auf
dieinnereFläche
meinerAugenlider Es verursachte
momentan dasGefühl eines leichten Stechens, das jedoch bald wieder verschwand.
«
Herr B aumeZs führt
indemoben erwähnten Werke Resultate
an, diedenmeinigen fast analog sind. «Es Muß bemerkt werden«, sagt
er,»daß,
wenn dasSeeret limpid- farblos, durchsichtig, mehr
oderweniger zähe
undklebrig ist, dasselbe im Allgemeinen diese contagiöse Eigenschaft nicht be- sitzt. Und diese Veränderung kann durch suecessive Cauteri- sationen
derUretbra bewirkt werden,
inderselben Weise, wie
wirzuweilen durch Eauterisiren
einesChankergeschwüres die Oberfläche desselben
ineinensolchen Zustand versetzen, daß sie
nurnoch
eineschleimartige,
allerconkaqiösen Eigenschaf-
tenentbehrende Flüssigkeit secernirt.« Jedoch
vondieser Unterscheidung
derSecrete, je nachdem sie virulent sind,
odernicht
—-eine Unterscheidung, die ich keinesweges zu«
gebe, abgesehen,ist dieses genau die Ansicht, die ich selbst gewonnen
babe.ll. Jch bemühete mich
auch zubeweisen, daß flüssi-
gerEhlorkalk,
wenn er mit demgonorrhoischen
unddem entzündlichenAugenschleime vermischt wird,
dieAnsteckungs- kraft desselben aufhebe. Jedoch,
esgenügte nicht,
zuwissen, daß
derEhlorkalk die rontagiösenEigenschaften
derSeerete in
derAegyptischenAugenentzündung oder
inderGonorrhöe aufbebt,
eswarauch nöthig,
zubestimmen, ob diese Neu- tralisation mehr
als einemomentanesev,
d-hi, Ob-
wennjene Stoffe getrocknet
werden unddasEhlor sich ver-flüchtige, Etstere nicht
wiederihre giftiqe Natur annehmen. Die Frage
war von derhöchstenWichtigkeit,
undich stellte,
umsie
zuentscheiden, folgende Versuche
an:6.
Ein Soldat hatte außerordentlich große Granula- tionen, verbunden mit einer sehr profiisen eitetattigen Se- cretion. Jch
nahm dasleineneTuch, Mkt Wle
erdieMaterie aufcvischte,
undwelches sehr stdkk
Mitbekleiben imorägnirt
war, undweichte
esin reinen flüssigen Chlor- kalk ein, so jedoch-— daß die Materie noch
daranbleiben konnte,
undindiesem Zustande ließ ich
istrocknem All acht hintereinanderfolgenden Tagen befeuchttte ich dann kleine Stücke dieses Tucheo
undbrachte sie
mirderinnern Fläche meiner Augenlider in Berührung, indem ich« dale die Flüs- sigkeit, welche sie enthielten, ausdrückte;
AllemIch fühlte
we- derPrickeln, noch Schmekz, und
meineAugenlider blieben gesund, wie
zuvor.7) Dasselbe Experiment wurde im März mit
demSerrete einer chronischenGonokthe ZWEITEN-Welche
neun237
Wochen bestanden hatte und nicht behandelt worden
warz dasResultat
wardasselbe.
8)’ Am 7. Januar 1841 mischte ich Einiges
vondemAugenschltinh dessen ich mich
zudemHtenExperimente bediente,
Mitgleichen Theilen Ehlorkalk
undließ
dieMi- schung trocknen. Am 15., 17.,
ig.und21.Mär-z brachte ich
»wasdavon auf meine Augenlider. Jn
demMomente,
alsich
dieMaterie einbrachte, fühlte ich ein leichtes Ste- chen in der conjunctivaz weiter
abererstreckte sich ihr Einfluß nicht
9) Am 10. April
1841 wurdegonorrhoisches Serret vonseiner
acuten virulentenScheidenentzündung,
welcheseine grünlicheFarbe hatte
undingroßer Menge abgesondert wurde, gesammelt,
undunmittelbar darauf
mitflüssigem Chlorkalke gemischt. Die Mischung
wurde zumTrocknen der Luft ausgesetzt,
undam andernMorgen
war nichtdergeringste Ehlorgeruch
daranwahrzunehmen. Am
Is. und densechs folgenden Tagen feuchtete ich kleine Quantitriten dieser Masse
an undbrachte einige Tropfen
miteinem Haarpinsel auf meine Palpebralconjunctiva. Nach jeder Application fühlte ich einige Spannung
undUngemiichlichkeit
um dasAugenlid;
aberaußer diesem Gefühle,
das unge--führ
eineStunde dauerte, verspürte ich nichts weiter
davon.10) Eine Quantität eines Secrets
voneinem Falle einer
acutenpurulenten Ophthalmie, dessen contagiöse Na-
tur inmehreren
meinerExperimente erprobt
worden war,wurde
am 10.April 1841
miteiner geringen Quantität reinen, flüssigenEhlorkalks gemischt
und ander Luft ge- trocknet. Am elften
und an densechs folgenden Tagen feuchtete ich kleine Quantiteiten
miteinWenig Wasser
an undbrachte
anjedem Tage Einiges
davonauf
dieinnereFläche
meinerAugenlider; allein dieß hatte
kein anderesResultat
zurFolge,
als dasin
denvorhergehenden Expe- rimenten.
Man muß nicht
etwaglauben, daß ich hierbei Vor- sichtsmaaßregeln anwendete,
um denWirkungen
derJnocus lation zu entgehen:
imGegentheile machte ich
dieVersuche,
wenn
meine Augen
vomLesen ermüdet
waren, undbei stürmischemWetter,
woviel Staub vorhanden
war,dem ich mich mehrere Stunden lang nach der Jnoculation aussehn-.
Aus vorstehenden Thntsachen können wir, wie ich glaube, den Schluß ziehen, daß der Ehlorkalk nicht bloß durch seine Gegenwart, oder
nurfür
einenAugenblick,
dievirulente Wirkung
dertontagiösenFlüssigkeiten,
mit denenich erperimentirte, aufhebt, sondern durch
eineneueVerbin- dung, welche
er mit demsecernirten Schleime eingeht
— eintVerbindung,
dieselbst
dannnicht aufgehoben Wird- nJekIn
dieMischung nicht
diegeringstewahrnehmbareQuan-
kleChlor mehr entwickelt. Und dieses, glaube ich- ist
einUmstand,
derfür die organische Chemie nicht Ohne Wichtigkeit ist.
HI« Durch Thatsachen, die mir einer meiner Eoliegen,
derD1’. Detrooz, mitgetheilt hat, bin ich
zuder Ansicht
238
geleitet worden, daß Waschungen mit einer Mischung
von einerUnze Ehlorkalk
undeiner Drachme Eisenoryd,
mitet-
wasWasser verdünnt,
wennsie unmittelbar nach einem unreinen Beischlafe vorgenommen werden, die Entwickelung
der
Syphilis verhüten würden. Jedoch will ich hier
nur dieVersuche erwähnen,
dieich
anmirselbst gemacht habe,
unddiesich besonders auf
dieOphthalmie in unserer Armee beziehen-
Il) Bei mehreren Gelegenheiten träufelte ich
etwasSerret
voneiner Gonorrhöe
oder einerOphthalmie zwischen
dieAugenlider eines gesunden Hundes
und dannzwischen meine eigenen. Jedes Mal,
wenn unmittelbardarauf
etwasflüssige-r Ehlorkalk eingettciufelt wurde,
war dieAn- steckung verhütet
worden«Dieses
warjedoch keineswegs
derFall,
wenn dasEintråufeln
desEhlors
einenAugenblick
vor derJnoeulation stattgefunden hatte. Es würde
dem-nach scheinen, daß hier
dieReizung,
welchedasEhlor
in derconjunctiva veranlaßte, diese
nurfür
denAugen- blick
derEinwirkung
descontagiösen Stoffes unzugcing-
Machtc
lV. Jedoch
wardieses
dannnicht mehr
derFall,
wenn dasEhlor nicht unmittelbar nach
demAnsteckungs- stoffe eingetråufelt wurde; so daß,
wenn eineZwischenzeit
vonnureinigen Minuten zwischen beiden Applirationen lag,
dasChlor, trotz
derVeränderung, welche sein Reiz in
derconjunctiva hervorbrachte, keinen neutralisirenden
oderprä- seroariven Einfluß hatte
und dieJnorulation ihre
volleWirkung äußerte. Diese Resultate
wurden ausfolgenden Versuchen gezogen.
12) Am
Li.April brachte ich
etwasvirulenten Augen- schleim
von dem imExperimente
6erwähnten Kranken auf
dieconjunctiva palpebralis
einesHundes,
undzwei Minuten spriter
wurdeneinige Tropfen flüssigen Ehlorkalks zwischen
dieAugenlider ergossen. Der Hund schien
wederSchmerz noch Unbehaglichkeit
zuempfinden;
denngleich
da-rauf sprang
erganzlustig umher. Auch blieben seine Au- genlider spriter vollkommen gesund.
13) Am
Li.April brach-te ich
etwasgonorrhoischt Materie
voneinem
akuten,erst seit
vierTagen bestehenden- Fall auf
dieAugenlider
einesHundes; zwei Minuten nach- her ließ ich einige Tropfen aufgelös’ten Ehlorkalks zwischm dieselben fallen,
undwiederholte dieses
andemselben Tage
nochzweimal. Am
27. war dieconjunctiva durchaus nicht afficirt.
14) Am 20. Apkn 1841 beachte ich
etwasAugen- schleim, welcher frisch
von denentzündeten Auan des bereits erwähnten Soldaten
genommen war,auf
meinevor-jauc- tiva palpebraiis
undzwei Minuten spaktk eWge TMpr Ehlorkalki ich fühlte einige Minuten lang etwas Unbeh.ag- lichkeit
undSchmerz, aber
dann.1«Vak Alles wieder gut.
Am 25.
wurdedieses Exptkimmt Wiedithlk
Undhatte daf- selbe Resultat.
Diese Versuche eitigfni daß gvnorrhoisches
undentzünd-
liches Augensecret auf
DIEAugen oder Augenlider nicht
als289
Reiz wirken; denn sonst müßte bei der Berührung eine Rei- znng stattgefunden haben, welches nicht
derFall
war.In Verbindung
mitfolgenden Versuchen zeigen sie ferner, daß,
wenn derAnstetkungsstoff seine eigenthümlichen Wirkungen äußern soll,
erdie Schleimhaut
derAugenlider
durchdrun- genhaben muß, gerade so,
wie dasvenerische Gift
iurManifestation seiner Wirkung
dieSchleimhaut
desper-is durchdringen muß.
lö)
und16) a) Am Morgen des 25. Aprils brachte ich aus
dieconjunctiva palpebralis
einesgesunden Hun-
desetwasgonorrhoisches Secret, welches
demim Exp.
13benutzten ähnlich
war;vier Minuten später applieirke ich eben dahin einige Tropfen aufgelösten Chlorkalks. b) Ei-
nenAugenblick
nachhermachte ich dasselbe Experiment
an mirselbst;
am andernTage zeigte
derHund kleine Entzün- dungs-Granulativnen; ich aber
littseit dieser Zeit
aneinemfast beständigen Stechen in
denAngenlidern, wobei ich
dasGefühl hatte,
als wennsich fremde Körper
unterdenselben befänden;
unddieses
war eineFolge
derEntwickelung klei-
nersrieselartiger Granulationen,
diemanbei
derBesichti- gung deutlich wahrnabm.
Aus diesen Thatsachen folgt:
l) Daß
dasChlor
undseine Präparate für
das con-tagium
derGonorrhöe
und derOphthatmie entschieden
des-inficirende Eigenschaften besitzen,
unddaß sie
allenübrigen Desinfertions-Mitteln, selbst
demsalpetersauren Mittel
vonCarmichael Smith, dem ich bisher
denVorzug gegeben habe, vorzuziehen sind.
2) Daß,
um dieSoldaten
vor derAnsteckung
derägyptischenAugenentzündung
zubewahren,
esnicht hin- reicht, häufigeChlorwaschungen vornehmen zu lassen, son-
dern dieAtmosphäreselbst, durch welche die Uebertragung Vermittelt wird, muß durch Räucherungen mit Chlor im- prägnirt werden,
dasmandadurch erlangt, daß
mantäg- lich
dieG
uptonsMo rveau’schen Fumigationen
an- wendet.Z) Daß
derArzt, sso oft
erdie Augenlider solcher Personen tauterisirt,
diean derOphthalmie
oder an denGranulationen leiden, seine Finger
inChlor tauchen muß,
umzu verhüten- daß
derAnsteckungsstoff
voneinem Auge auf
dasandere,
odervoneiner Person auf die
andereüber-
240
tragen werdez denn ich habe bei einer andern Gelegenheit gezeigt, daß, obgleich
einIndividuum mit Granulationen
an dieGegenwart
derMaterie, die
vonseinen eigenen Au-
genabgesondert wird, sich gleichsam gewöhnen kann
und voreiner Ansteckung bewahrt wird, dasselbe doch nicht
ge-gen
dieAnsteckungskraft
des von denAugen
einerandernPerson abgesonderten Stoffes geschützt ist. Dieselbe Vor- sicht muß Denjenigen empfohlen werden, welche
mitTheilen
inBerührung kommen,
dievon derGonorrböe assicirt sind.
(L0nd. Medjcal Gazette, November 1841.)
Misrellew
Zur Heilung
desVeitstanzes empsiehltHerrT
Sou- than dieAnwendung
derSchienen.
Dieerste Ursache
derEnt-wickelung
desVeitstanzes liegt theils
ineinerStörung
desMa-gens
undDarmcanals,
oder ineinervonzugroßer Errtgbarteit abhängigenPrädisposition, daher gewöhnlich
inVerbindung
mit einemgeschwächten Zustande. Zur Fortdauer
derKrankheit trägt
ammeisten
dieGewohnheit bei; deßwegen sind
bestimmte Uebun- gennndtacrmäßige Bewegungen förderlich
zurUnterbrechung
der bereitsangewöhnren automatischen Bewegungen.
Der Willeist
indeßmeistens
nichtzureichenb,
umhinreichend lange
dieconvul-sivisch bewegten
Muskeln zubeherrschen,
unddeßwegen hat
derVerfasser
zudenSchienen seine Zuflucht
genommen, um die Mus- kelngewissermaaßen gewaltsam
an denZustand
derRuhe
zu ge-wöhnen. In
vierFällen
wurdedadurch
dieHeilung
inweniger
alseinemMonat zu Standegebracht. Diese Behandlung läßt sich natürlich
nuranwenden,
wosich
dieConvulsionen auf
dieErne- mitäten beschränkten; indeß ist auch
beiallgemeinen Kråmpien
dasLiege-n
desKrankenin derZwangsjacke
vonaugenscheinlichem Nutzen gewesen.
Eine neue
Behandlung
derHydrocele besteht, nach Herrn Jobert,
darin,daß
erander vorderenFläche
derGe-schwulst
einsehr schmales Bistouri einsticht
undes,mitnach Jn-
nengerichteter Schneide,
biszumoberen Rande dertuniisava-ginalis sortführt,
dieSchneide nach
Vornwendet unddie rnnicavaginaiis
vonOben biszudemEinstiche spaltet-»
ohnediedar-überliegenden
Gewebezutrennen.Ebenso
wird dieuntereHälfte
dertunicavaginalis subcutan gespalten. Nach Entleerung
derFlüssigkeit
werdenCompressen
miteinerAuflösung
vonSalmiak übergelegt. Jn
einemspäteren Falle machte Jobert auch noch
einenQueerschnitt·
DieHeilung erfolgte
indreiWochen, ohne irgend
einenZufall.
Eine neue
Eiterprobe empfiehlt Hetk PFOfiHünefeldz durch
GalleoderdieAuslösung
vonPikromelcnamle«ch-
wirdSchleim nicht gelds't, während
Eiterdadurch aufgelost
wird.—-
tBibtiographisrlH
Ouckvazioni anatomichc
sull’ occhio umanoz satte dastesanoDeus
Chiqu Nspoli
Fol- Dav.Systematische Beschreibung
derPlagiostvmen-
VonDr.J.
Mül- ler undDe.
J.Heute Berlin 1841. Fol.
Mit60rolor.Kupfern.
Ueuigkeitem
Traitö
pratique
desmaladies dc1’anance, fonds-
sllr denom-breuses
Observations cljaiques.
Par P.BUT-« OccsLyon
1842.8.Elementi di
medic-ins icgali.
DiDomcnico
Presulti etc. Vol.I.
Napoli
1841.8.«
T