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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1844 (Bd. XXIX, nr 19), März - No 635

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Neue

Uotizen

aus dem

Gebiete der Natur Und

Meikläundn

gesammeltundmilgetlleilt

vondemOberthdieinalratlte Froriep snWeimar,unddemIItedicinalkathe undProfessorFroriep zuBerlin.

NO- 635. (Nr. 19. des XXIX. Bandes.) März1844.

GedrücktimLandes-Jndustrie-Comptoir zuWeimar. Preis einesganzenBandes, von 24Bogen,2 sitzoder3ig-30M, deseinzelnenStückes3JJT DieTafelschwarze AbbildungenZgis-itsDieTafelcolorirte Abbildungen6yrjak

Uatur kunde.

Ueber den Mechanismusder Fistelstimme (Fal-

settstimme).

Bon HerrnPstrequim Oberarztam HotelDieu zuLhon, undHerrn Didah.

l. Diephysiologischeundmusikalische GeschichtederFisttl- stimme ist bisjelztinrlasfischenwissenschaftlichenWerken entweder garnicht,oderdochnur sehrmangelhaft abgehandeltworden. .Da sichinihr zwei Reihenvonganzverschiedenartigen Thatsachen be- gegnen, so mußteman aus zweiverschiedenen Quellen Beweismits telschöpfen, geeignet,einander zucontroliren und zuergänzen.

Durch diesenDualismus wirdeinestheilsdasStudium desGe- genstandes sehr erschwert,anderntheilsaberauch, sowohl fürden Physiker-,alsfürdenKünstler,um so interessanter gemacht.

WennderMechanismusderStimme langeZeiteinGeheim- nißwar, wenn dieHauptgesetze desselbennochzuenthüllen sind, so dürftederGrundwirklichindemUmstandeliegen,daßman vielleichtnieeineschwierigereFrageineiner weniger methodifchen Weiseuntersuchtbat. Währendbeiallenübrigen Functionendes OrganismusdiePhysiologendenGangder Natur inallenEin- zelnheitenmitder größten Genauigkeitverfolgenund diedabei waltenden Gesetzeausdenbeobachteten Thatsachenzu ermittelnver- suchen,hatman diesesdurchaus logische VerfahreninBetreffder ErscheinungenderStimme gänzlichaußer Acht gelassen. Nichtnur die·besondernVerschiedenheiten, sondern sogardiebeiden Hauptabs thktlllngenderSingstimme(dieFistelstimmeund dieBruststimme) werdenindenbesten Abhandlungenüberdiesen Gegenstandunter dieselbeTheoriezusammengefacit. Dienothwendige Folgeeines solchenVerfahrenswar,daßmanzu keinerbefriedigenden,zukei- nerrationellen Theorie gelangenkonnte.

.Te;VonDiesen Betrachtungen geleitet, suchtenwir bereits vor drei JahrendasStudium der Stimme nacheiner umfassendern Undrationellsm«Metbodezubehandeln,indem wirdiephysiologi- scheUndjnusikanschkGeschichtedergedämpsten oder bedeck- ten«Sttmmehoursan-dreie)zugebenversuchten(S. anette MödlcslciL84osN,0·20).«Dieserfrüher noch nirgendsbehandelte Gegenstanp)Ekathe dieAufgabenochumeineFrage mehr,und UnsereEwttsth derselben dürfte für WissenschaftnndKunst nicht

«)Wir beruka UnsindieserBeieun au das rt ·l de Academieselbst icomptssTimäusäehsstggstitiii.ssunlåcheiii1213

Ävtn1841undGaz.·möeL1841.p.970). Da inmehreren damals zumVorscheingekommenenReclamationen unsere Prio- citat alszweifelhaftdargestelltWerdenist- to isttenichtüber-

No« esse

unfruchtbargewesen seyn.Indernwirnundieselbe Forschungweiter- sühren,werdenwir unsjetztmitUntersuchungderFistelstimme beschäf- tigen. Dieß istderZweck vorliegenderArbeit. Abgesehenvondem Interesse,dasschon ihrTitelerregt,dürfenwirversicheru, daßman darinmanchesNeuefindenwird. DerNameFistelstimme istallbe- kannt,diegenaue BedeutungdesWortes dagegen istintiefesDun- kelgehüllt. AufdereinenSeite sinddieMusikerüber die Artenund über denUmfang dieses Registrrs nichteinig;aufderandern muß man gestehen,daßauchdieWissenschafttrotzmancher verdienstli-

-

chenArbeiten überdiesenGegenstand-denselben dochnochkeines- wegsvollständigergründethat.

Die classischenWerkeerwähnenderFistelstimme kaum,und derGrundhiervon liegt aufderHaud.DaalleTheorieenüberdie Stimme mit Zugrundelegung derBruststimmegeschaffenworden waren, so ließsichdieFistelstimme nichtindieselbeFormelein- zwängen. Für zweisoscharfvoneinander geschildene Erscheinun- genbedurfteman zweier verschiedener Hypothesen. Nun hates abernursehr wenigeSchriftstellergegeben,diesichdieLösungbei- dlrProblemeernstlichhätten angelegen seyn lassen,undinBetreff selbst dieserSchriftstellerbehaltenwirunsdenNachweis vor, daß sie, selbstbeieinsichttgererForschung,dochnichtzumZiele gelan- genkonnten. DiekritischeBeleuchtungihrer Ansichtenwird den ersten Theildieser thcndluvgbilden. Jndemzweitenwerden wirsodanndieThroneentwickeln,diewiruns durchdirecteVersu- che unddurchdievergleichendeBeobachtungderErscheinungendes Gefangesin beidenRegistern gebildet haben.

Z. Vor Allemhandeltessichum FeststellungdesBegriffs derFistelstimmez MIN»selbstdieMusikerverstehendarunter keineswegsdurchgehendßEUUH UndDasselbe. Zu diesem Ende,und UmdieFistktstimmevonfallenandern Abarten derStimme strenge zuscheiden,wollenWlkhierfolgendeSätze aufstellen:

DieStimme zerfälltbermSingeninzwei verschiedeneArten- dieBruststimkne UndMFsstelstimme.

DieBruststUUMezerfälltinzwei Abarten, diehelle (metal- lische)unddlegkdömpfte (bedetkte).

Man batdieFkstelstimme auchdieKopfstimme Zins-Mk- während Andke AUG·derFistel- und Kopf-stimme zweiver- schiedene Regtstkr blldeten undan dieseWeisedrtiArten von Stimme Annabmkns Diese Eintheilung hatkeinebsvksfchmdeVE- gründung.Auf·dereinenSeite istderNameKot-IstskaNisch- aus unpsssentyIndemerzufalschen Ansichtenüberdtthtldungsart derFkstekstkmnjekalkkkktzausderandern lehrtLIUSdIZ·Erfahrung, daßesgarkeineArtvonStimme giebt-UUfMerlich eigentlich

-

flüssig- hier daranzuerinnern, dH d«lb . . Thatsache feststeht.

« M eais hsstvrtsche 19

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291

anwendenließe, indemAlles, wasnicht Bruststimme ist- znis Fi- stelstitnme gehört- sO daß also jene Benennung weder inphysiolo- gischer, nochinmusikalischer Beziehung gerechtfertigt ist «)«

ueberdem hatman einegemischte Stimme nnzlmkhmm

beliebt,ivelcheeineeigneAktbilden soll-diejedoch ihremWean nach beidenRegisternangehöre.Wirhabenhierübereinevöllig feste·Ansicht, indemwirmitBennati Gerne-reinessur lemö- danisnieele- lnvoixtin-ausne,1632-P-24 Und152)UUV Mthkeken Künstlern ersten RangesdieExistenzeinersolchenStimme durch- ausin Abredestellen. Dieseangebliche gemischteStimme besteht nurinhohenTönender hellen Bruststimme, diesehr sanft erzeugtwerden, oderinabsichtlich derstårkten tiefenTönender

·«)Ein drittesRegister,dasderKopfstimme, welches sich durch eigenthümlichenKlang, sowohlvon derBrust- als derFalsettstimme unterscheidet, eristirtdennochin»der Wirklichkeit. Der Namescheint allerdings unpassend gen-Chit- Undkönnte-wenn nichtdasAbgehenvon reeipirtenAusdrlik- kenmanches Bedenkliche hatte,leicht durcheinenpassendern, z.Zivischenstim me,ersetztwerden,daderKlangdie- ser KopfstimmezwischendemderBrust- und Falsettstkknlne die Mitte halt. DieKopfstimmezeichnet sichdurcheinege- wisse WeichheitundZartheit,durcheinengewissen gedåmpsten Anstrichaus. Sieist merklich schwächer-,alsdieBruststiinniee welchedie höheren Töne, diemit der Kopfstimmeohne Schwierigkeitgesungenwerden, nichtohneAnstrengung her- vorruft. Deßhalbeignetsiesich vorzüglichziimVortrage sanftergetragener Stellen, sowiedesOrest-endo, wosie allmäligindievolleKraft derBruststimnie übergeht.Am Ausgebildetstenkommtsie beiTenoristenundBarytonistenvor.

MancheTeiioristenbedienen sichdesFalsettsfast nie,dasie mitderKopfstimme bequembisF gehenkönnen. Derphysio- logischeGrund dieser Kopfstininie scheintinder Verenge·

rung des nächsten Baumes unter den unteren Stiminbåndern zu liegen. Dieser Raum zeichnetsich nämlichdlircheineMuskellage,denuntern Theildes in.etw- kosakytacnoielcus, aus,derenContraction denuntern Zugang zudemKehlkopfeverengert, ohne aufdie Spannung der Stimmbåiider selbstbedeutenden Einflußzuhaben. Wirddie- seruntere Zugangzu denStimmbändern anitodten menschli- chenKehlkopfe seitlich verengert, so nehmendieBrusttöne an Höhezu,undman kanndurchdieseArtvon Stopfung das UebergehenderBruststimmeindieFalsettstimnie mehrsals durch irgendetwas Anderes,verhüten.EineähnlicheWirkung müssenam lebenden Kehlkopfedieunteren Theile dernim.

thyrwnkytaenoidei haben, welchewieinusculöse Lippenan denSeiten diesesJsthinus liegen. DieseTheorie Joh.Mül-

!er’shatProf.Haeser gewissermaaßenansich selbstIts-todt- lnPenierbeigenauer Beobachtung fand, daß,wenn el· einen be- stimmtenTon,z. B.ö- mitderVruststimmestarkangap-der

-Schildknorpelsieh,ohnein dieHöhezusteigen, auseinesnrdas thUhl deutlich ivahrnehinbare Weise seit·cichVet- tUSte-Wennerdasselbeö nun, stattmit derBrliststnnme-mit derKopfstimme sang. Vergl. Cäcilia, Bd·Xxl-- Heft81s S. Is«U-ff. Ohdiese Kopsstimme Dasselbe sey,wesinnre VerfasserUnter demNamen gedümpfteoder bedeckteStimme (701XspmbksOVetftehemkönnenwir-,dauns PS tk,eqUtN undDidayArbeit überdieseArtderStimme nicht zu- gänglichist-nicht entscheiden. Uebrigenswird derName Kopsstintmk nochineinemandern Sinne- lindzwarkeines- wegsso UnpassmdsspieUnsreVerfasser meinen,fürdenober- stenTheildes·Registetsder»Brliststimmeangewandt, Und zwar, weilbeiEttengllng·dleferhohenTöne dieNesonnanz indenüber demKehlkvpseliegenpenHöhlenhiein dasSieobein hinan sichdeinSänger selbstfuhlparmacht,währendbei den Mitteltönen (Kehltönen)dieSchwmgllngenin derGegenddes Kehlkopfesundbei densogenanntenVkUsttönen (dentieferen TönenderBruststilnme)indenBranchenundderLuftröhke

ihren Sitz haben. D.Uebers-

635.FULle 19. 292

Fistelstinime. Dasselbe giltaberkeineswegsvon dergemisch- ten gedämpfxenStimme, welche allerdingseineeigenihümlis cheArtbildet,liberderen Mechanismusund Anwendungwiruns

ZuunserererstenAbhandlungice-ein«nied. No.22.)ausgesprochen aben.

§.l. Kritische Uebersichtder verschiedenen Theorieen derFistelstimme.

4. DiewissenschaftlicheGeschichteder Fistelstimmegehört fastausschließlichdein fiehigenMenschenalter an. Bisdahinbes«

schränkte sie sich anseinige empirischeWahrnehmungen über die äußern Modificationen«welchederen Bildung begleiten. Der kaschllngsttieb Unserer Zelthatauchindieser Beziehungmeh- rere Untersuchungenveranlaßt,lindda das physiologischeStu- diumdesGefangesindenletzternJahren dieAufmerksamkeitdes Publikumsmehrund mehrinAnspruchgenommen hat,sosind mancherlei HypothesenetgendsizurErklärungderErzeugungder Fistelstimme ausgetaucht.»DieArbeitendieserArthabenanZahl zugenommen, undindemdieSache durchdieverschiedenen Ansichten darüberan Interesse gewann-WurdesieeineZeitlang gewisserma- ßenMode.

UmdieFrage indeßineiner befriedigendenWeisezulösen- reichteman weder mitgründlichen»Musikalischen,nochmitgrimmi.

chenphysiologischenoder anatomischen·Kenntnissenallein aus.

Man mußteGelegenheithaben,dieFlstelstimmean großenSan- gernzustudirenzman mußteimStande sehn, sieansich selbstiki allenihren Modificationenzubeobachten;manmußte einsogeüb- tesOhrhaben, daßman ohne Weitere-s dieTönenachdenver- schiedenen Registetn Untekscheidenkonnte; endlichmußteman auch dieAnatomie desStimmapparats linddasSpielseiner verschiede- nenTheilegenaukennen; kurzalledieseFähigkeitenund Bei-iu- gimgenzugleichinsichvereinigen,bevormansichzutrauen durfte, irgendeineTheorie derFistelstimme aufzustellen.Jstdießaber derFall gewesen?Hatman dieseindein gesunden Menschenver- stande gegründeteRegel befolgt? WirbrauchendieseFragennicht tategorisch zubeantworten, indem sichaus dem Folgendenschon vonselbstergebenwird,inwiefern dieverschiedenenTheoretiker die- sen Anforderungen entsprochenhaben, und inwiefern sie alsofähig gewesen sind,über dieSachezuurtheilen.

5. Theorie des Herrn Geoffroh-St.-Hilaire. BekanntlichkommendieFisteltönedenFlötentdnensehrnah-,Und man muß sich wirklichwundern, daßdiese AehnlichkeitdenPhysio- logennicht früher aufgefallen ist.Einer dekselbknhatiiideßdarauf einespecielle Erklärung gegründet.DadieseTheorie indeßvon ihrem Urheber mehr angedeutet,alswirklich entwickeltworden ist, so dürftenwirsiefastzurSeite liegenlassen-wenn nichtdie Au- toritäteinesgroßenNamens unddas Bestechende, welchesdieAn- sicht aufdenerstenBlickhat,Unsgethenketwas langerdabeizu verweilen. HerrGeoffroyEIN-HUFUVe hatdirFistelstinime nurimVorbeigeheneinigeAufmerksamkeitgeschenkt-undseineAus- drückesind so unbestimmt undlakoussch-·daß·sieeineKritikkaum vertragen, daherwirvoi«ziet)en-»steWokklkch wiederzugeben: »Wir glauben,dieMenschenstimmekonne»Unter dennämlichenBedingun- generzeugtwerden, wiederToninschallenden RöhrenoderPfei- fen,andenenkeinefchtpingendenHveperangebracht sind,d.h., sie könne, nachder Willkuht»d«StugendemvondenBedingungen eines Saiteninstrunientesin die einesBlasinstrumentesversetzt Werdckls Begrcsflichccwclsckcllln schonimzusammengepkkßten ZustandeausderLungekOMMendeundindemdurchdasAue-ein- andertreten derFakul.arytnenoieieao entstehendenengenCanale

VVUNMMModlskmke Luft sich polarisiren, indemsie sichan derSchärfedervorderglattishervortretendenKanten bricht.Die Lnfkstoßtdannnur nochgegenLuftUndfungikk secbstundin Be- ziehungAuslich selbstalstönenderKörper.«(Philosos)liieanato-

miquc, Po etc.) ·

· HkaGeofkaWStJHilaire unterstütztseineAnsicht durch ka EIMWYUPfksuchsMan sucht vergebens nacheinemBeweise, nacheineinRaiidnnementzurBegründung seinerBehauptung.

Diese isteineaprioristischeIdee,diesichwie verloren unterandern

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Materienfindet, welche durch-dieLieblingstheoriedesVerfassers hinsichtlichderPolarisationderLuftunsvölligunklarwerden.

Essollteerklärtwerden, wiedermenschliche Kehleon ineine ähnlicheBeschaffenheit versetzt wird,wie einBlaseinstrument. Herr GevsfroyrSt.-Hilaire vermuthet,daßbei derErzeugungder Fistelstimme,dieSeinnnrilzesichan ihremvordern Theile schließe, unddaß dieLuftnur nochhinterwärts durchdiecartiL sitzt-ac- uoieiene streiche-, so daßdieLeszeuderStimmritzedann gleichsam zustarrenRändern,wiedie- welchedasMundloch derFlöteum- geben,werden. AberindemderVerfasser diesen Knorpelndiephy- sikalischeEigenschaft-inSchwingungzutreten, abspricht,tritt er indenoffenbarsten Widersptilchmitsich selbst,wiemanaus fol- genderStelle desselben Capitelsersehenkann: ,,Besonders tragen diecarr. arytaenoideae zurBildungderStimme bei,indemsie unter derHerrschaft desSchwingsystems diePolarisation derLuftbegünstigen.« Ebendas.p.340.

6. Nochmehr,diegegenseitige Entfernungdercarr. sey-tue- noieioae, aufdiesichderVerfasser berufe,utn darzuthun, daß das Stimmorgan wesentlich dieselbe Beschaffenheit annehme, wiedas MundlochderFlöte,istwährendder Bildung derTöne gar nichtvorhanden. EsistdießeinebloßeHypothese- die leider mitdenResultaten derdirekten Beobachtunggerader imWi- derspruchesteht. Die an lebenden Thieren angestellten Versuche widerlegen dieselbe geradezu. Wir habendieglottisbeiHunden bloßgelegt,undnachdenbei«mKreischender Thiere erfolgenden Bewegungenderselbenhabenwirstetsgefunden,daß siebei der ErzeugungderStimme nur anihremvordern Theile offenbleibt, und derselbeZustandbesteht fort,von welcherArtund wiehoch dieTöneauchimmer seyn mögen.Wirwollenuns nochaufdas ZeugnißeinesMannes berufen, derindergleichen Dingenalseine dererstenAutoritäten geltenmuß. HerrMagendie behauptet, nachseinen zahlreichenViviseclionen, daß diecartilaginessMylan- noieleue währendderErzeugungderStimme festaneinanderliegen unddieausgeathmete Luftnichtzwischensich durchlassen. Prscis Elem.dePhysiol. 1833.T.I.p.301Anm.

Gegenden förmlichen Einspruchvon Seiten ausgemachter Thatsachen konnte offenbar diese Theorienichtbestehen. Auchtst dieselbegegenwärtigso ziemlichaus derWissenschaft verdrängt.

Wir wollen indeß bemerken, daß dieselbeeinen fruchtbaren Keimenthielt,undindemVergleiche-den siezwischen-derFistel- stimmeundden Flöteutönen aufstellte,liegt,obwohlunentwickelt- eineAnsicht, welche sich fürdasunshier beschäftigendeStudium mitVoriheilbenutzen läßt.

7.Bennali’s Theorie. Diese Theorieistunstreitig diejenige,welche sichinunsererZeitdesausgedehntestenBeifalls erfreutbat.Mitgründlichenmusikalischen KenntnisseninBezug auf denGesang ausgerüstetunddempractischenStudium derKehl- kopfkrankheiten sichwidmend, befandsichderen Urheberunter den günstigsten Umständen,um angroßen Sängernund ansich selbst MSSpielderOrganewährendderErzeugungderStimme zube- vbOchtelL Esdarfunsalsonicht wundern, daß seineBemühun- genEksvig hatten,unddaß feine Ansichteneinegünstige Aufnahme

fanden- Dem

Physiocogenfälltesindesschwer, dieselbenklar dpkilustillmzUnddabeiistderUmstand merkwürdig,daßdiefrag- licheTheorieetAltlltlichgarnichtvonBennati herrührt; ja,wir behaupten- daßBennati garkeineTheorie derFistelstimme auf- gestillk»Mit.Unter densomannigfaltigenBeobachtungen,zude- UFUermseikaStillung Gelegenheit hatte,waren ihmvorzüglich dtemetkwtlkdlgknVeränderungenaufgefallen,die imhinternTheile dirMUUVVOhleWährenddieser Artdes Gesangesvorgehen. Jn demselbenAugeybllckksWVStdieselben bemerkte, hieltersie auch Wahrscheinllchsur-denGrupdderErscheinung.Alleininihmver- LmkgtkslchderKUNstkkkMitdemGelehrten, undwenn der eine lich Vielleichtauchdurch.dkntrütierischenSchein eines solchen ZFsOMMMkkEssMshättePmrekßmlasskmso konntedochderAndere duwichtigeRollenicht Ubtkschtvi welchediegenerisbeiErzeugung derStimme spielt. Deshalbhat Bennati auchnur vereinzelte WahrnehmungenüberdieBewegungen desistbmus faucium bei ErzeugungderFistelstimme bekanntgemacht; aber obwohlman

635.XXDL19. 294

überalldasGegentheil hört,«sobat doch Bennati niebehauptet- daßdortderOrtsey,wodieFistelstimme gebildetwerde. Jnsei- nerZurückhaltungundderUnbestimmtheit seiner Aeußerungen liegt gewissermaaßenGrund genug,daß seine AnhängerüberseineAn- sichtineinenIrrthum verfallenkonnten. Aus folgendemCitate seinereigenenWorte läßt sich indeß entnehmen,swelche Meinung ereigentlichüber die Rolle hegte,diederRachenbeiderBildung der Fistelstimme spielt: »Die HervorbringungderhohenTöne-«- sagter,«rührt nichtvon derZusammenziehungder Muskeln des Gaumenseegels her; dennichgebezu, daßdieBildungderTöne überhauptimKehlkopfestattfinden aberdieVerstärkungundMo- dulation derFisteltöneoderfupralarhngischenTönebatihren spe- ciellenGrund inderContraetion der Muskeln desGaumenseei gels.«A.a.O.S.65.·«)

Eshandelt sich hier also offenbarnurvonderVerstärkung undModulation, nichtvonderBildung derTöne; undda Bennati’s Beobachtungen sichnichteinmal aufdenMechanis- mus derFistelstisntne beziehen,so verdienensie eigentlichdenNa- men einerTheorie nicht. UebrigensgeschiehtdemRuhmeBenna- ti’s wenig Abbruchdadurch,daß ihmdieAufstellungderseinen Namensührendeu Hypothese abgesprochenwird.

S) Theorie des Herrn Colombat. Bennati

ist nichtderUrheber derihmfälschlich zugeschriebenen Erklärung.

Erhattevon derselbenwahrscheinlicheinedunkleIdee; alleiner war zuumsichtig,umdieselbe aufzustellen,dadieselbeinnere Wi- dersprücheenthält.Seine Schlüsse sindsoanfSchrauben gestellt, daßman deutlich erkennt, erhabeihnenselbst nicht getraut. Von solchenBedenken ließensichseineAnhänger nicht aufhalten. Was Bennati nichtgewagthatte, unternahmen Andere, undsobe- mächtigte sich HerrColombat derAnsichten Bennati’s, jedoch inderWeise,daßerdieOrgane-,welchenjenernur dieRolle, die Fisteltönezumoduliren, zugeschriebenhatte, alsdieErzeu- ger derselben darstellte. Herr Colomb at sagtausdrücklich:

»Sei-teTheorieunterscheide sichvon derBennati's darin, daß, ihm zufolge,dieglattismit derBildungderFistelstimmegarNichtszu

’)Eine sobeschränkteEinwirkung hatBennati denobern TheilendesStimmranals keineswegs beigemessen.Erspricht sichdarüberineinerWeiseaus,welchedarüber keinenZweifel läßt: »Dieoberste WölbungdesStimmeanals hatmehr EinflußaufdieBildung der hohen,alsdertiefenTöne, undwirklichistesdemKehlkopfe,wenn erseinenhöchstenTon (der Bruststimme?)erreicht bat.unmöglich,einenandern,als einenschwachen- leisemgleichsam ersticktenundmatten Laut hervorzubringen-derseistklingt,wiedieaus einemBlasebalg hervorgetriebeneLuft. Dennoch scheintderKehlkopf,wenn er biszu diesemPunktegklfmgtist,beidemselbenstehenzublei- benundeinnettes Registerzubilden. DieTöne, diejetzt entstehen, hoben- nachmeinerAnsicht,vielAehnlichkeitmitde·

nen, welcheman aufSaiteninstrumentenerhält,wenn man derenStimmung durcheinensogenanntenSattel erhöht. (Es sindhierwahrscheinlichdieTöneder Kopfstimmegemeint- welche durch die- vermittelstderCentraetion desuntern Theils dermm. tbyr0-nrytaenoidei bewirkte Stopfung erzeugtwes- denz del-Isl-V-Poks Anmerk). HieristdieGränze fürdie ThätigkettdesMilliohWnochhöhereTöne vermag « nicht hkkdoszdkingenz leichtaber werden diesedgkch dieThåtlgkjcklkdirMuskeln desweichenGaumens, desSapi- cbens-derZungeunddieAnnäherungder Seitenwändedes Schlundes-smka durchdieContraction der überdim Kkhls kopfeliegkndellMuskelnerzeugt,undderentstandeneTonwird höherodertiefer seyn, jenachdemsichdieAMMIMENTbille mehroderwenigereinandernähern2e.« Bis-alsVIPNUMB- zUlMVFVPhysiologischenundpathologifrben Verhaltnisseder menschlichen Stimme von Bennati JIMEUOU1833-S.14 Und15i Jndeßverdammte Bennati PkeglOFtisbeiderBil- VUNSderFistelstimme nichtzudervöllig Passlven Rolle-Wie Colomb atesthut.

19s D.Uebers.

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