neue Untizen
aus dem
Gebiete der Raim-
gesammeltundnriigeibeilt- und Keilliundn
vondemObersMedieinalratbe Froriep InWeimar, und deinIIMieinaliatbe undProfessorFrorieri iuBerlin.
NO- 626.
Gedruckt im
Landes-Jndustrie-Comptoir
zuWeimar.des
einzelnen
Stückes3ylejr
(Nr. 10. des xxlx. Bandes.)
Preis
einesganzenBandes,
von 24Begin,
2RG.
oder3E
30Mk
DieTafel schwarze Abbildungen
3Jijr
DieTafelcelorirteAbbildungen
6Jin
Februar 1844.
A
Uaturkunde.
Ueber die Fortschritte der Ethnologie.
VonDr.
Hodgkin.
wars-usw
derethnocogischea Gesellschaft
am22.Februar 1848.) (Schluß.)
Offenbar kann der Gegenstand
derEthnologie ebenso- wohl analytisch,
alssynthetisch studirt
werden.Für
denersten Fall muß
mansich
imBesitze
vonCriterien befinden,
nachdenen wir durchphysische Character-e
dievorhandenen Vermischungen
UndVerwandtschaften
auchdazubeurtheilen vermögen,
wounsGeschichte
undSage
ganzodergänzlich im Stiche lassen. Aber selbst
wodieser Beistand nicht fehlte, ist bisjetzt verhiiltnißmrißig wenig geschehen.
Was
diesynthetische Methode betrifft, so ist dieselbe bisjeth noch
vielweniger
inAnwendung gebracht
worden.Sicherkich ließe sich auf diesem Wege für unseren Gegenstand Viel leisten,
dabestimmte Anzisigen vorliegen, daß gewisse Combinationen,
derenElemente bekannt sind, physische Cha-
ractere
erzeugt haben,
welche denen vonMenschengruppen
gleichen,
derenUrsprung
amDunkelsien ist. Wenigerschla- gender Beispiele, die
mirvorgekommen sind, nicht
zube-denken,
weilich, trotz- ihrer
vermutblichenErheblichkeit, nicht im Besitze
derMittel bin, sie gründlich
zumotiviren,
willich hier
nurnoch aus
diegemischie Rate hinweisen,
welche CUSderVermischung
deswollhaarigen Negers
mitdensteif-
UUVschlichthaarigen Jndianern Südamerica’s entstanden ist, UND Wilche
mitmanchen Australischen Wilden große Aehn- lichkeit hat.
Die Gelegenheiten,
einegroße Mannigfaltigkeit
vonMischtlljssmttn
zuuntersuchen,
bietensich heutzutage
inWeit ngBtktk AnSelbl dar,
als vormals.Der Sciavenhan- del hat
vonverschiedenen Ländern Afrira’s Neger,
diesehr verschiedene phyklscheCharactere darbieten, nach Nord-
undSüdamericn, nach» estindien
undverschiedenen Gegenden Südtlsl«i’11’ti
tcsgifuhrki
wosie sich mehr
oderweniger
mit andernMenschenracen vermischt haben.
Malaien sind nach
demVorgebirge
derguten Hoff- nung geschafft worden, Und so sind Kreuzungen zwischen ih-
No-1726.—
626.
«
nen und
Europäerm Kaffern, Hottentotten
undNegern entl- standen Die Berakiilieo Berderindien’6 hat
man nachAu-stralien, Jole
deFrance
nndDeinerara traneportirt,
ui.dselbst
dieso fest
an ibremVaterlande hängendenChinesen haben sich über die Sundainseln, ja
bisnachAmerika
ver-breitet,
wosie vielleicht
indiesem Augenblicke schon Thee
bauen.Endlich ist kaum
einebewohnteStelle aus
derErde-,
wo dieWollust
derEuropiiischen Reisenden
nichtdurch Ver- mischung
mit denEingeborenen Niischlinge bervorgrriisen hatte, so daß sich überall
dieWirkungen
derKreuzuiig
derEuropiiischen Rate
mitFarbigen
allerArt
anScheide-in
und derKörperbildungüberhaupt studiren lassen. Die Ne- sultate dieser Untersuchung würden sich übrigens nicht auf
diephysischen Charactere beschränken, sondern auch auf
diegeistige Beschaffenheit
derMischlinge beziehen,
inwelcherHinsicht Jedoch noch sehr wenige methodijche Forschungen
an-gestellt
wordensind.
Durch denselben Proceß müssen überdem sehr große Veränderungen
inHinsicht auf
dieSprache bewirkt
wordenseyn
undnoch bewirkt werden, und
eswiire sehr
zuwün- schen, daß
diePhilvlvqen ihre Aufmerksamkeit diesem Ge- genstande in höherm Grade zuwendeten,
als esbisher
ge-schehen ist.
Damit
esnicht scheinen möge,
alsob ich
dasInter- esse, welches
dieEthnvlvgih
indiesem umfassenden Begriffe
desWortes, gethibtt, Übertrieben dargestellt habe,
willich
nurnoch folgendes Eitat anführen. Lawrence bemerkt
inseinen Vorlesungen Über
denMenschen: «Erst
inderneu- ernZeit,
undin’sbesondere durch.
dieBestrebungen Blu- menbach’s- ist
derNaturgeschichte
desMenschen
diege-bührende Aufmerksamkeit
zuTheil geworden,
Undich stehe
nicht an,zU behaupten, daß kein Gegenstand
einergründ-
lichenUntetsUchUngwürdiger ist, mögen
wirnUn dieSache nach ihrem wesentlichen Gehalte
undther Wichtigkeit für
dieWeltgeist-wie
odermir ausdemGesichtspuncte des in- tellectuelien Genusses betrachten.«
10
147
»Es ist für die Naturforschung und Philosophie über- haupt
von derhöchstenWichtigkeit, daß wir über
diegeisti-
genundphysischen Charactere
desMenschengeschlechts
aus-gebreitetere Kenntnisse erlangen. Viele bedeutungsschwere Probleme
derPhysiologie,
welchedie Geschichte
desMen- schengeschlechts
undseiner Fortpflanzung betreffen, sind erst sehr unvollständiggelöst. Die Psychologie
derRaren ist noch
durchausnicht gründlich studirt worden,
unddast dieß
zurVervollständigung
derGeschichte
dermenschlichen Natur
undderPhilosophie
desMenschengeistes unerläßlich ist, leuch-
tet ein.Sind erst
diemeisten sogenannten wilden Völker- schaften ausgestorbem
dannist
eszu spät,
andieß Ge- schäft zu gehen.
Ueber das Vorkommen fossiler Menschenknochen
der vorgeschichtlichen Welt in Südamerica.
Nachstehender Aufsatz ist
einAusng «)
auseinem Briefe
desDr. Lund
zu-Lagoa Santa
inSüdamerira,
dersich während
derletzten sen-s Jahre
mitUntersuchung
derthierischen Ueber-restr-
indenKalkhöhlen
desinnernBra- silien’s beschäftigt hat
undgegenwärtig
einWerk
inDäm- scher Sprache herausgiebt,
das denTitel: Blik paa Bra- silieus Dyrevertiu
etc.(Uebersicht
derThierwelt Brasi- lien’s
vor derjetzigen geologischen Epoche ic.)
Die darin enthaltenen Blufschlüsse entscheiden allerdings die Fragt-,
obderMensch schon zugleich mit
dengroßen ausgestorbenen Thiersperies,
derenUeberreste
matt aus derErde gräbt, gelebt trabe,
nichtmitvoller Gewißheit;
allein inBetracht, daß hier
zumersten Male wirklich versteinerte Menschenknochen ausgefunden
wordensind, gewährt-dieser Bericht
einbesonderes Interesse. Nachdem
derVerfasser
an-gegeben hat, daß
erin200 Kalksteinhöhlen Brasilien’s 115 Arten Säugetbiere aufgefunden hat,
von denenjetzt
nur88
dort lebendgetroffen werden, fährt
erfolgendermaa- ßen fort:
«Unter diesen zahlreichen Beweisen, daß früher eine ganz
andereOrdnung
derDinge bestanden habe-
alsSigm-tvärtig, hatte
ichjedoch
nochnie eineSpur
von dskdamaligen Existenz
desMenschen erkannt. Jch hielt
daherdenSah, daß svssile Menschenknochen nirgends vorkommen- fük
int-schlidiQ
bisich,
nachsechsjähriger Arbeit, endlich ganz
Un-eklvaklkktk Weist so glücklich
war, derenzu finden-
Undzwar
unterUmständen, nach
denensich
mitziemlicher Si- chtkhtlk annihmtn läßt, daß noch mehr solcher Knochen sus- gefunden
werdenwerden.Diese Knochen traf ich
ineiner Hohle
inVsleschUUg
Mitdenenentschieden ausgesterbener Thltkt-
AlsPIMYOUFX Bucklalldih Clilamytiotlierium Hinu- boltltid Clls majuss Dnsypus stilcatus, l«-l«y(li·ocliae-
ris sulciriens etc-,
nn- und umso größere Beachtung glaubte ich denselben schmkm
zUmüssen. Uebrigens hat«
«) Dieser Auszug ward
deinProfessor Silliman
vonHerrn
E.E.Salisbury-Professorder orientalischen Sprachen
am
Ysi2-oqtiegs, mitgethetlx
Undfindet sich
im44.Bande
desAmor-iconJourual
oi sentenceabgedruckt.
626.XXIX 10.
148
ten
sie sämmtlich das Geprägeächter fossiler, oder verstei-
nerterKnochen. Sie
warentheilweise
inStein verwandelt
undtheilweise mit kleinen Eisenoryd-Theilchen angeschwän- gert, wodurch sie nicht
nur einesehr
bedeutendesperisische Schwere, sondern zum Theil auch Metallglanz erlangt hat-
ten.Hinsichtlich
deshohen Alters dieser Knochen kann kein Zweifel bestehen; allein,
obsie
genauderselben Zeit ange- hören,
wiedieKnochen
derThiere,
mitdenensie vermengt
Wall-n,diese Frage läßt sich nicht mit gleicher Sicherheit entscheiden,
dadie Höhle
amUser
einesSeers liegt, dessen Wasser in
derRegenzelt Alljährlich
indieselbe eindringt.
Deßhalb dürften
nicht nur zuverschiedenen Zeiten thierische Ueberreste
indie Höhle geschweinrnt worden, sondern auch
dieeinerfrühem Epoche angehörenden
mit denauseiner spüktkn Zeit herrührenden vermengt
wordenseyn. Diese Vermuthung hat auch insthlk ihre Bestätigung gesunden,
alsman unter denKnochen ausgestorbener Thierarten
auchsolche
lebenderSpecies findet. Auch
leitet derZustand
derletzteren Knochen, die fast
vonderselben Beschaffenheit sind, wie frische Knochen, während
AUVMsich in
demerwähnten halbmineralischen Zustande befinden,
Undeine andereSorte zwischen diesen beiden
dieMitte zwischenFrische
undVer- stesinerung hält, auf diese Ansicht Ein cihnlicherUnterschied
tvar
auch
andenMenschenknochen wahrzunehmen, durch
densich ihr verschiedenartiges Alter sehr deutlich kenntlich machte.
Jndeß sind doch alle, sowohl
inderchemischenBeschaffen- l).rir,
alsinihrer Zusammenfügung(?), so verändert, daß sie sämmtlichsehr
altsehn müssen, und
indieser Beziehung würden sie selbst
dann einbedeutendesInteresse darbieten,
wennerwiesen wäre, daß sie nicht gleichzeitig mit
denKno-
chen derausgestorbenen Thiere
indieHöhle gelangt sind.
Aus
denUntersuchungen EuropäischerNaturforscher ergiebt sich, daß kein Landthier, dessen Knochen wirklich Vtksteinert sind, innerhalb
derhistorische-nZeiten gelebt hat, daß
esfolglich wenigstens
vor 3000Iehren gelebt
habenmüsse.
Wendet
mandiesen Schluß auf
dieineinemgleichen Zu- stande befindlichen Menschenknochen
an,sO MÜssM Auch diese ein gleich hohes Alter besitzen. Da
wirindeß
MttdemVer- steinerungsprocesfe bisjetzt erst sehr ungtUUgUId bekHWM sind-
namentlich insofern
diezur Umbildung UOWM Zelt in Be-
tracht kaum-n so laßt sich
indieser Beziehung durchaus rein
zuverlässiger Schluß ziehen. Denn
eskonnte ja sehr wohl
sehn, daß
derProtest, nach UMstIMVtW Viel schneller,
oder viellangsamer,
vonStarken glngei Dein sey
nunaber,
wie ihm wolle, so steht doch fest- Daß diese Knochen
unge- meinalt, nicht
nur weitälter,
Alsdir Entdeckung Ame-
rira’s, sondern sogar vorgeschlchkllchtnUrsprungs sind, indem
manbisher noch
nieversteinerle Menschenknochm gefunden
hat. Daraus folgt aber« daß Brasilim in sehk
alterZeit
schon bevölkert
war, undso drängen sich
uns dennfolgende
Fragen auf: Wer
warendiese ältesten Bewohner Brasik
lien’s? Welcher Rate gehörtensie
an?Welche Lebensweise
führten sie? Wie
warenihre geistigen Fähigkeitenbeschaf-
fen? Diese Fragen lassen sichglücklicherweise ziemlich befrie-
digend beantworten. Da ich mich
imBesitze mehrerer Schz-
del befand, so konnte ich die Stellung, welche diese Men-
149
schenrace im anthropologischenSysteme einnalinn bestimmen.
Der schmale Kopf,.
diehervorragenden Backenknochen,
derGesichtswinkel,
dieBildung
derKiefer
undderAugenhöhlen beweisen, daß diese Schädel
derAmericanischen Rate ange- hören. Bekanntlich steht dieser
dieMongolische Rate
amNächsten,
und derbedeutendste Unterschied zwischen beiden ist, daß
beidererstern
derKopf mehr abgeflacht ist. In diesem Punkte stimmen
diefossilen Schädel
nicht nur mitdenen
derAmericanischen Rate überein, sondern
manche der-selben sind so stark abgeflacht, daß fast
garkeine Stirn
vor-handen ist Die Menschengesichter, welche
manauf
den altenMericanischen Baudenkmalen abgebildet«fiudet,zeigen bekanntlich
einehöchstei.ienthümlicheBildung,
undnament-lich Verschwindet
derSchädel hart über
denAugen
undhat seine volle Entwickelung hinterwärts. Diese Anomalie,
wel-che
mangewöhnlich
einerkünstlichen Entstellung
desKopfes
oder dembarorken Geschlnatke
derKünstler Schuld giebt, erhält aus diese Weise eine
sehrungezwungene Erklärung, da nunmehr erwiesen ist, daß
inAmerika
vormalseine Menschenrace lebte, welche
einesolche Schädelbildung be- saß *). Die ausgesundenen Skelete gehören Personen
bei-derlei Geschlechts
und waren vongewöhnlicherGröße,
diemännlichen jedoch größer,
als dieweiblichen. Nach diesen wenigen Bemerkungen über die körperlicheBeschaffenheit
derUrbewobner Brasilien’s,
wollenwirauch
derenwahrscheinli-
chegeistige Beschaffenheit
und derenCulturzustand betrach-
ten.Da gegenwärtig
als erwiesen zu betrachtenist, daß
dieGeistesfrihiakeiten
derEntwickelung
desGehirns
propor- tionalsind, so folgt
ausderBildung
dersossilen Schädel, daß die Intelligenz
unddervondieser abhängigeCulturzu- stand
deraltenBrasilier auf einer sehr niedrigen Stufe gestanden habe, das; siein Kunst
undWissenschaft
nursehr
unbedeutende
Fortschritte gemacht haben können. Dieser
Schluß
wird durchdieEntdeckung
eineshöchst unvollkomme-
nenGeräthes bestätigt, welches
manneben
denSkeleten
in derErde fand. Es
war einhalbkugelförmiger Hornstein
von 10Zoll Peripherie-,
derauf
derebenen Seite glatt ab- geführt
war, undoffenbar zur Zerquetschung
vonSaamen
oderanderenharten Stoffen gedient hatte. Da ich hier nicht beabsichtige,
denGegenstand in jeder Beziehung
zuergrün- den- indem ich dieß geschickternHändenüberlassen muß, so Will ich
nurnoch bemerken, daß ich später noch in zwei
an-VEM Höhlen fossile Menschenknochen gefunden habe,
aus de-nsn
dieGallerte fast gänzlich verschwunden war, daher sie höchstzekkiiblich waren. Auf
demBruche
warensie weiß.
Leider kamen sie aber nicht in Gesellschaft
andererThier- kiiochm VVki i? daß sie kein
neuesLicht über die Frage
ver-bkiililiW ob
dieMenschenspecies schon zu derselben Zeit
vor-handen gewesen Wo
WiedieausgestorbenenThiergeschlechter.
(E(lilil)llkgh
newphilosophical Journal, Octob- 1843
—-Januaky 1844.)
O) Dennoch ist wahrscheinlich- daß diese
S adeltitdun duekünstlicheMittel zll Wege gebracht
Umswordenchist.
gch
do
Professoro Sitliman.
,
626.
xx1x. to.100
Ueber die Verschiedenartigkeit in der chemischen Zusammensetzung der im Meerwasser anfgelösten Luft, je nach den verschiedenenTages- und Jah-
reszeiten.
Von
Herrn
Moer
e n.Titus
eineinBriefe
desVerf.
anHerrn Damals-) Die Reihe
vonVersuchen, welche Sie
inBetreff
derchemischen Analvse
deranselir verschiedenen
und weitvon- einanderentlegenen Orten gesammelten atmosphärischen Luft angestellt,
und diein’sbesondete
inBezug auf die
an derOberfläche
desMeeres gesammelte Luft zu so interessanten Resultaten geführt haben, veranlaßte mich
zuder Untersei- chung, inwiefern
dieQuantität
desSauerstoff-
undKoh- lensänregases,
welchedieimMeerwasser alrtgelös’teLust
ent-hält, je nach den« verschiedenen Tages- und Jahreszeiten ab- ändern möchte. So gelang-te ich zlt Resultaten,
diemirwichtig
genugscheinen,
umIhnen sofort mitgetheilt
znwel-den,
indemich
mirvorbehalte, Ihnen
dievollständigen Ta-
bellen meinerVersuche,
dieEn,elndeiten
inBezug auf
dieTageszeit,
denStand
derEbbe
undFluch,
dieTemperatur
und denLuftdrutk
te.erst nach vollständiger Ausarbeitung
desersten Theils
meinerAbhandlung
zuüberwachen.
Es ist Ihnen bekannt, daß ich im J. 1841 erst in
denMesmoires de PAcarItimie de Bruxeltes
und dann in denAnnales
etcCliimie
eineArbeit bekanntgemerkt-tha- be,
derenHauptresultate
inFolgendem bestehen.
l. Das stehende süßeWasser hält,
wenndie Son- nenstrahlen
oderdas zerstreute Sonnenlicht, namentlich
un- terderMitwirkung
vongrünen mikroskopischen Thierchen, auf dasselbe einwirten, ein Gas
inAuflösung, dessen Ver- hältnißtheile
anSauerstoffgas
lind-—.Kohlensäure sehr abäu-
dern.Nur
dasStickgas behauptet
darinfast constant
die-selbe Quantität.
2. Das Sauerstoffgas und Kohlensäuregas
vertritt-schen im Wasser ihre Stelle gegenseitig
umso geschwinder, je kräftiger
dasLicht Auf Letzteres einwirkt. Es scheint im-
mer urnso weniger Sauerstossgas im Wasser aufgelöst
zuseyn, je mehr Jioblmsållkegas
esenthält,
undumgekehrt;
und dieß erkläre ich-mir so, daß
unter demEinflusse-
desSonnenlichts
diegrunenmikroskopischenThierchen
das inrWasser aufgelöste Kohlensäuregas zersetzen
unddessen Koh- lenstoss absorbiren-, so daß
dasfreigewordene Sauerstofsgas sich
untervorzüglich günstigen Umständenbefindet,
um imWasser ausgelos’t zu werden.
«
Z«
Diese Orygenisaticn hat bei Sonnenaufgang ihr Mi- nimum
undUm4—5 Uhr Abends (im Sommer) ihk MA- rlmum erreicht— Bei kaltem Wetter,
wenn derHimmel beneöltt und bei regnerischem Wetter tritt
eineUnterbrechung in
derregelmäßigen Aufeinanderfolge dieser Erscheinungen ein. Wenn dieThierchen verschwinden, so ist auch das Ma- ximum
dtkOxygenisation vorüber.
4. Das erzeugte Sauerstoffaus kihkk ngßcheils in die Atmosphärezurück. Diese
Erscheintirögthat beständig,
151
bei Tage und bei Nacht, ihren Fortgang, obgleich bei Tage
instärkermGrade,
alsdesNachts.
5 Die grünen Thierchen wirken bei dieser Erschei-
nungähnlich,
wiediegrünen Theile
derPflanzen.
Die Anomalie, welche
untergewissen Umständen die Analyse
deran derOberfläche
desMeers gesammelten Luft darzubieten scheint, veranlaßte mich,
zuuntersuchen,
obnicht
auchdasMeerwasser
dieEigenschaft besitze, sich
unter demEinflusse
desLichts
mitSauerstoff anzuschwängern,
wiedieß
beistehenden süßen Geivässern
derFall ist,
wodiese Erscheinung selbst
dannnoch
inmerklichem Grade stattfinden
wennreine beträchtliche Anzahl
vongrünen Thierchen
vor-handen ist.
Ich
bedauresehr, daß in
derArbeit
desHerrn Lesvy nicht
alle denBeobachtungen vorhergehenden Umstände,
na-mentlich
dieTageszeit,
derZustand
desWetters
andemfraglichen, sowie
andenvorhergehenden Tagen,
derveränder- liche Farbenton
desMeeres,
ganzgenau angegeben
wordensinds
dennsie würden,
meinenErfahrungen zufolge, sicher auf eine Erklärung
derverschiedenen
inseiner Arbeit ange- führtenThatsarhen geführt
haben.Von
denLövy’schen Resultaten
habeich leider erst im Laufe des August-i
1843Kenntniß erhalten;
denn daich michian
derSeetüste bei St. Malo aufhielt, so hätte ich andernfalls meine Beobachtungen weit früher beginnen können. So
war esmirerst
zuEnde September möglich,
dadie Herrichtuna
derApparate, mit
denenich jetzt die
imWasser ausgelöste Luft ungemein leicht
undgenau analysire,
derenBeschreibung ich jedoch hier unterlassen musi, einige
Zeit
erforderte. -So verfolgte
ichdenn vomEnde Septembers bis
zum 7.December
dieVeränderungen
inderQuantität
desimMeerwasser aufgelbs’tenSauerstoff-, Stick-
undKohlensäu- regases
unterallen
denUmständen, welche dieser Zeitraum darbot, je nach
denverschiedenen Tageszeitew Ich beschrän-
kemich gegenwärtig darauf, Ihnen
dievon mirerlangten durchschnittlichen Resultate miteutheilem Jch
Werde sie in einerähnlichen Form darlegen,
wiedie
inBetreff
dtkstehen-
densüßen Gewässer erlangten
l.
Das Seewasser hält,
unter derEinwirkung des directen
undzerstreuten Sonnenlichtes, selbst
wenn dasMeer stack bewle ist, Sauerstoffgas
undKohlensäuregas
inVet-schiedenen Quantitäten
inAuflösung. Die Menge
desauf- gelöften Stickgases ändert sehr wenig
ab.2s WHM Mehrere schöne Tage aufeinanderfolgen- so nimmt die Quantität
desaufgelös’tenSauerstoffgases
all-mälig zu. Ihr Maximum erreicht sie
anTagen-
WODie stärkste Beleuchtung stattsindet.
Z. Die Qllsankikaten
desSauerstoffgases und Kohlen- säuregasesscheinen im umgekehrten Verhältnisse zu einander zu stehen.
4.
Die Oxygenation ist bei Sonnenaufgang
amGe- ringsten
undzwischen Mittag
und 3Uhr Nachmitt.
amStärksten (d. h» zu der Jahreszeit, in
der ichbeobachtet habe; denn im Sommer, glaube ich, wird das Maximum
626.XXUL 10.
152
ziemlich zu derselben Stunde stattsinden, wie bei den steheni den süßenGewässern).
ö.
Das Sauerstoffgas
unddasKohlensäuregas sind
aneinem
inBetresf
derBeleuchtung schönenTage
derjetzi- gen vorgerückten Jahreszeit (Decembet)
zudenverschiedenen Stunden
desTages folgendermaaßen vertheilt:
KohlensäuregasSauerstoffgas
- W
Um-6 Uhr Morgens, Fluch W 33,3 Procent
Um Mittag, Ebbe
. « o 7 —36,2
—Um 6 Uhr Abend, Fluth
. 10 —33,4
—Dieß sind Durchschkijkkssablkm
undich glaube mich
al-so befugt,
mitSicherheit zu schließen, daß:
I)
weilichindemMeerwasser
nieweniger
als33,3 Procent Sauerstosfgasv gefunden habt-« diese Art Wasser mehr davon enthalte,
alsdassüße Wasser
derBäche und»
Flüsse, in
dem dieHerren
VHumboldt
undGay- Lussac
nieüber
32Procent Sauerstoffgas fanden;
2) in
denMonaten October- November
undDecember die Orygenation
zudengünstigstenTageszeiten sich bis auf Zö, ja
38Procent
erhebenkönne;
Z)
dadiegeringste Quantität
desim Meerwasserauf- gelös’tenKohlensäuregases 6
—-8 Procent beträgt, dieselbe immer
bedeutendersey,
alsdie, welche
manim süßen Fließ- wasser aufgelöst sindetz
4)
dieMenge
derim Meerwasser befindlichen mikro- skopischen Thierchen wohl nicht bedeutend genug sey,
umdiese Resultate
zuerklären.
Diese Thatsachem
welchemirnicht
nurhinsichtlich
derphysischen Geographie, sondern
auchinBetreff
derErledi- gung
mancherFragen
ausdemGebiete
derthierischen
und-vegetabilischen Physiologie wichtig scheinen,
verdienen auchin
andernLocalitäten näher untersucht zu
werden«Ich möchte vorschlagen, daß dergleichen Forschungen
nichtnur inBetreff
des
Wassers
desMittelmeeres, sondern
auchhtIUPklckchlich in Ansehung
derAequatorialmeere,
wodie Sonne Vorzügllch mächtigeinwirkt, angestellt würden. Dtkgcrichm Vtksuche würden über die chemische Zusammensetzung
VekAtknosphäre, sowie über
denGrund
desVorhandenseyns
MTilgt-n
undZool-how- ja selbst
vonFischen- Welche zUm Leben eines mit«Sauerstoffgas hinlänglich Vetsethm Wassers bedürfen-
vielLicht
verbreiten.Das süße Wasssk WH- iumal
wenn eseinige Zeit unbewegt gewestm
MSAUtkstoffqas ärmer;
dieser umstand wckke also sehr geeignet, das Ecstickm
derandas
Meerwasser gewöhntem
insüßesWasser gebrachten Fische
zuerklären.
Ich hoffe- daß diese Mikkhsilllnu der Academie hinrei-
chend interessant scheinen WEVVNUnd hatte erst
dieAbsicht-
Mthk Auf
dieEinzelnhikkm WWS Beobachtungsverfahrens
einzugehen; da,
wennbeliebt würde, ähnliche Untersuchun-
gen
inandernLocalitäten anstellen zu lassen,
eineVerstän-
digung hinsichtlich
desVerfahrens wesentlich nothwendig ist,
dCMik
Vl?Nssulkake sich bündig miteinander vergleichen las-
sen. Dabei habe ich mich bei
meinen vielenVersuchen
vonden Vorzügen, die das eine Verfahren
vor demandern hat,
auseigner Erfahrung hinlänglichüberzeugenkönnen. Je-
153
doch hielt ich diese Details für eine bloße briefliche Mitthei- lung für zu weitläuftig.
Der Frühling, welche Jahreszeit
anunsern Küstenauf die Vegetation
unter demMeere
eineso
belebendeWirkung äußert,
dieMonate März, April
undMai, versprechen
dieinteressantestenResultate,
underst, nachdem ich diese gewon-
nen,gedenke ich
derAcademie
meineArbeit vollständig
vor-zulegen. (C0mptes renclus des slåances de PAcacL ti. sc. T. XVll., No. 26, 26. Desc. 1843.)
Misrelletu
Ueber die
flügellosen Vögel Neuseeland’s
hatPro-
fessor
Owen(vergl.
NeueNotizen
xxlx. BandS.89.)
am L-Februar
auchderRay-l
Institution einenVortrag gehalttn.
Meh- kkl·k,seit1639auserlseelandnach England
gelangteKnochenhatteProfessor
Orden sitrsolche
erkannt, dieeineinähnlichen Vogel, wie
dleausgestorbene
Dronte vonJsle
deFrance, angehört haben mußte.
Dieinnerezellige
Structur derselbenwarweniger fein
undfaserig,
alsbeiirgend
einemderlangen Knochen
derSänge- thiere; noch weniger
konntensie
einemReptil angehören,
dabieKnochen dieser
Thieremeist
ganzmassiv sind.
DieganzeBeschaffen- heit
deuteteauf Vögelknochenhin,
undobwohl sich
mehrereSpecies characterisiren ließen,
lvar dochnirgends
einFlügelknochen aufzu- finden.
Soschloß
dennProfessor Owen, diese Knochen mußten
einem
Vogel angehört haben,
der demApteryx Australien’s, je-
doch
imriesigen Maaßstabe, ähnlich gewesen sey. Professor
Owenmachte auf
diesonderbareOrganisation
desAptcrzx aufmerksam,
beidem derSchnabel
einerSchnepfe,
dieFüße
einesHuhns
und derRumpfeinesCasuars sich vereinigt finden,
undwiderlegte dadurch
dieAnsicht derjenigen Naturforscher, welche läugnen,
daßesjemals
626. XXUL
Ic.154
eineDronte
gegeben habe,
weilsie
einenähnlichen Rumpf
undähnliche Beine,
aber einenGeilrschnabel gehabt
habensolle,
wiesich
aus einerAbbildung
imPaagergiebt,
diebaldnach
derBe-sitznabme
VonJsle
deFrance
von Seiten derHolländer angefer- tigt
ward.Professor
Owensprach
dieVermutlkung
aus,daß
diestraußartigen Vögel
vor Alters elne vielgrößere geograpyische Verbreitung gehabt haben,
alsgegenwärtig,
und erinnerte indie-ser Beziehung
andiefossilen Vogel-spuken
imSandsteine
inCon- necticut. Diestraußartigen Vögel nnlslten
an dennahrhaften Wurzeln
derNeuseeländischen Farrnkröuter
einezllsngkndk"Nahrung finden. Wahrscheinlich
wurden sievondenersten menschlichen
Ve- wohnrrnjener Inseln
ausgirottet, diesich
Wohlerst, Unchdkln diese
Quelle vonThierspeise versiegt
war,zurMenschenftesserei bequem-
ten. Bei derEntdeckung Neuseeland’s fand
man dortbekanntlich
keineinziges vierfüßiges Thier,
außereiner kleinen Rattenart.Professor
Owen theilteeinebypothetische Abbildung
einerderSpe-
ciesjener
NeuseeländischenVogelgattnng,
dieerDinornis nennt, mit. Siemuß 14— 15Fuß hoch
und einMittelding zwischen Strauß
undCasuargewesen seyn.
Zur Erreichtlng
einergrößern Stätigkeit
desCompasses
hatmanneuerdings Versuche angestellt.
Die loraleAnzishnng
derMagnet-ladet
warbekanntlich bisher
beigußeisernen Dainpfschiffen
einsehr großer Uebelsiand. Herr Vilshe
batnun einenNeutralisationsapvarat
erfunden,auf dessen Construttion
erdurch
einenZufall geleitet
wurde. Erbesteht
instark magnetis schen Stangen,
RöhrenoderDrähten
vonStahl, welche
dieloraleAnziehung
ineinengemeinschaftlichen Mittelpunct tontentriren,
der an einemUniversalgelenke hängt.
DieStangen stehen aufrecht,
und dasSchwanken desSchiffes
hatansdieStellung derselben
keinenEinfluß, während
dieScheibe
undNadelsichhorizontal
um die(Mittel?) Stange
drehen. AusdenzuWoolwich angestellten
Versuchen ergabsich
ineinemFalle,
daß derBushe’sche Compaß
imDurchfchnitte
umHei-,
und ineinemandern, daßerum60lo-richtiger zeigte,
alsdergewöhnliche.
Heilk
Ueber gangraena saciei und seine Behandlung.
Von
Henry
Obre.Der Brand des Gesichtes kommt in großen Städken vor,
woKinder in engen, schlechtventilirten Räumen leben, Reinlichkeit sehr vernachlässigt
wird llndKrankheiten selten eher beachtet werden, als
bisdieärztlicheHülfe
nurwenig nnchju fruchten
vermag.Wenn solche Kinder
vonlang- Wlsklzitm
oderschwächendenUebeln heimgesucht werden, so c’k«sch0l)ft sich
baldihreLebenskraft,
undbeisolchen Kranken
trittdann das
obenbesprochene Uebel
auf.Der wahre Ge- sichksbmnd ist
eineFolgekrankheit
desTyphus,
der arutenExnnkhtlnh einiger Hautausschläge, sowie auch zuweilen
vonKsuchhustms Jn dem Zustande
derErschöpfung, nach
ei- nemheftigen Ansalle jener Krankheiten, sind
dieHaut
nndSchmmhaur sehr geneigt, krankhaft zu
entarten undbran-Vig
lUWde Am Häufigsten tritt eine völligeDesorga- nisation
VerHauklnach Scharlach alls;
dieBedeckungen
desHalb-S gibtn W me Zustand
vonspbacelus über,
wel- chskOst so Weit drin-St- daß
bitMuskeln bloßgeleqt werden,
und dieBlutgesckßi Vsk
Wsppräparirt erscheinen. «Wenn
dieSchleirnhaut nach einem Typhusfieber brandig wird, so fin- det dieses entweder im Munde-,
oder— beiFrauen
inderunde.
Scheide statt,
undich habe mehrmals in den lehren Sta- dien
desTyphus Nase
undOhren brandig
werdensehen.
Wenn
einspontaner Brand
imGesichte entsteht, so beschränktsich dieses gewöhnlich auf
eineGesichtshälfte, mit einer kleinen kreisrunden Verschwärung
an derCommissur
derLippen,
oderanderWangenschleilnhaut beginnend,
amHäufsgsten
«an derGränze desselben
unddesZahnfleifches.
Diese Verschwåkullg hat anfänglich
ganz dasAussehen
ei- nesMerkurialgeschwilres
undkann
dann von demursprüng- lichen Puncte sich
weiterausdehnen
und dieNachbargebilde zerstören. Mit
demFortschreiten derselben
werden·die Zähne gelockert
undsnllkn
aus.Die Ulreration greift rascher
in derTiefe,
als imUmkreise-,
umsich. Die abgestorbene Portionwandelt sich
ineine weiche, breiartige Masse
um, WI-che
mangewöhnlich
anderwundenFläche anhangen sindik
undeinen gnngkånösen Geruch Vetbreitetz
dieällßkks Be- deckung,
Wilckseinrothes, glattes Aussehen hak- beginnt
nunanzuschwellen
undfühlt sich allenkhcaben hart
Undböt- kerig
an-ausgenommen
unmittelbaroberhalb
derUlceration,
wosie so weich ist, daß
derleichte-st-Okuck sie durchbricht.
Die erweichte Haut
wird baldblau,
einZischen- Daß die
Ulcetativn bis zur obern Fläche vorgeschtfkktnist- welche sie
nundurchbricht Von jeht
anmacht sie schnelleFortschritte,
155
die inneren Theile des Mundes werden bloßgelegt, der grö- ßere Theil
desGesichtes
wirdzerstört,
derKnochen entblößt,
undineinigen Fällen
wirdnicht
nurMund
undNase, son-
dernauch
dasAuge zerstört; gewöhnlich erliegen
aberdie unglücklichen Kranken bereits früher ihren Leiden.
Mein Hauptzweck ist
esjedoch,
dieAufmerksamkeit auf die Behandlung dieses Uebels
zulenken. Um
imAnfange fein Fortschreiten aufzuhalten, kann wenig mehr geschehen,
alsBerücksichtigung
derallgemeinen Symptome, Drittei- chung
vontonicis
undVerbsrtung
derDiarrhöe. Oertlich habe ich Abkochung
vonEichenrinde,
oderTormentillwurzel, sowie Salz-
undSalpetersäure, wiewohl ganz ohne Erfolg, angewendet.
·
Wenn
derKranke
demLeiden nicht schon im Anfange erliegt, so schreitet
esschnell vorwärts
undzerstört
dieäu- ßere Decke. In
diesemZustande hat
einMittel sich
von derentscheidendsten Wirkung gezeigt, ich meine
dasGlühei- seu. Die Appliration eines rothglühendenEisens aus
dasGesicht erscheint furchtbar;
abersie kann, ohne Schmerzen hervorzubringen, geschehen. Ein slaches Stück Stahl wird
an derZunge entlang eingeführt,
umdiese
zuschützen,
und dasglühende Eisen
dann an dieganzegangränöse Partie applirirt Sobald irgend
einFleck unberührt geblieben ist, schreitet
deran andernStellen
zumStehen gebt-achte Brand
an
diesem Punkte
weiter.Nach
derAopliration
desGlich- eisens lege
maneinen Breiumschlag auf. Nach ein bis zwei Tagen fällt
derSchorf ab,
unddieWunde zieht sich bald,
unterBildung
vonGranulationen, zusammen. Als Beweise für
dieWirksamkeit jenes Mittels
willich
hierzwei Fälle erzählen;
indemeinenderselben
war der-Brand eineFolge
desTyphus,
indem andern vonEranthemen.
l) Ein Knabe,
neunJahre alt,
ineinereingefunden Wohnung lebend,
erlitt einenTyphusanfall
undwurdemit Chan
undWein behandelt. Als
erso
weithergestellt
war,daß
erim Bette aufsitzen konnte, bemerkte
maneine Uleeras
tionvonaschgrauer Farbe
amäußeren
undhinteren Theile
desZahnfleisches
desOberkiefers. Sie hatte sich,
bevormansie entdeckte, schon so
weitverbreitet, daß
diezwei ersten Backen- zähne locker geworden
waren undbald ausfielen. Salpeter- säure
wurdeapplicirt,
aberdieVerschwärung ging bald auf
dieSchleimhaut
derWangen über,
welchehart, geschwollen UND glänzend
war.Nach ein bis zwei Tagen
wardie Backe Im Umfange eines Halbkronenstücks durchlöchert. Das Geschwuk soll brandig
aus undverbreitete
einensehr stakkm Geruch« Dis Hände
derKranken mußten befestigt werden- damit
ernicht
einenausgelegten Breiumschlag abrissei dtlbti saß
eraber im Bette auf
undaß Fleisch. Das Uebel machte
nunreißende dekschkitte, indem
esnach Borne bis iUk Eornmissur dtr LU’PC'U- Mich Hinten bis auf l«
vom tra—us
Verbreitete. »Das Glüheisen
wurde nunauf die
Fußere kranke Fläche- Mit gtklngeld
odergarkeiner Beschwerde für
dasKind, applicuts Aus
eineWoche
wukdehierdurch das Ueka zum Scehen gebrach-, worauf
esum«dkk Haut wieder feine Verheerung begann.
Die Ränder des GtschwüktS
Wütenunregelmäßig und ausgeworfen, die inneren Theile des Mundes ganz freigelegt-
626. XXUL
ic·156
sowie der Oberkiefer bis zum Jochbeine. Das Glühelsen
wurde nunmit demselben Erfolge,
wiedaserste Mal,
aus,gewendet;
derScholl fiel bald ab,
undGranulationen bilde-
tensich; die doppelten Zähne
andieser Seite fielen
nun aus.Von dieser Zeit
anbesserte sich
dasAussehen
derWunde;
siezog sich zusammen, vernarbte
undderKranke ging allmälig seiner vollständigen Genesung entgegen. Jetzt kann
erseinen Mund
nur l«weitöffnen, in Folge
derVerwachsung
derWange
mit demZahnfieische
derergriffen gewesenen Seite.
2) Ein Mädchen,
dreiJahre alt,
welchesstets iu großen Städten gelebt
undmeist vegetabilische Nahrung genossen harte,
warReconvaleecentin
von denMasern,
gis dieMutter
einenschwarzen Fleck
amKinne bemerkte,
wel-cher
baldgeschwi:rig
wurde.Ilm folgenden Tage
warendie naheliegenden Theile schon iekstdkki Ich sub jetzt die Kranke
zumersten Male. Sie lon AUf VEM Rückku- uuiltnscheins
lichwenig,
oderkeinenSchmerz empfindendz
dieBedeckung
desUnterkiefers, nach Vorne
Von derInfection
desmas-seter-, ist gänzlich zerstört, ausgenommen
eineschmale Brücke, welche die Mundwinkel miteinander verbindet; der- bloßgelegteKnochen fängt
an,zu schwinden- die Haut rings- herum ist blaß, angeschwollen
Undverhärtet; Geruch sehr durchdringend; Puls 108. Zunge braun belegt. Wein
undChinin
wurdeninnerlich gereicht
undSalpetersäure äu- ßerlich
an dieerkrankte Oberflächeapplicirt, welche Mittel aber
dasUebel nicht im Fortschreiten hinderten;
derBrand zerstörte die Communitation zwischen den Mundwinkeln,
trennte dieBasis
derZunge
von demKnochen, schritt nach
Untenfast
biszumZungenbeine fort, legte
dieglanciula submaxillarsis frei,
und alleZähne
amUnterkiefer fielen aus, während
dieamOberkiefer unversehrt blieben. Das Glüheisen
wurde nunauf die brandige Fläche Applicirt
undnachher Ehlorüberfchläge gemacht. Am folgenden Tage zeigte sich schon
eineentschiedene Besserung. Do-
WOdasEisen applirirt
worden war,stand
dasUebel, aber
an dekInnen- feite
desMundes,
wo eshatte nicht angewendet
werdenkön-«en, breitete
essich nach zwei
bis dreianen aus,
wo-rauf
dasKind
anErschöpfuna stock-· Edlnbukgh Meil.
and surg. review, Jan. 1844.)·
Heilung eines widernatürlichen Afters mittelst D up
ny t
ren’ s Enterotom.
VonDr.Rendu.
Scarpa hat gezeigt-
aufWelche Weise
die Natur dieHei- lung
desinFolge
eineseinst-Elementen Bruches entstandenen
künst-lichen Afters
zuWege bringt«
Eriklgth
wiehierbei
dasoffene Dormstcsck
mit den·llmkzebknch Wundrändern verivåchf’l'-
dkk Darmsich deßwegen
indieBauchhöble nicht zurückziehen
kannunddaher zum
bleibenden Nabelwird.Es kann
aberauch,weildasDarmstuck von der Wunde sich entfernen
Undkinen Theil desBruchsackes mit»srch ziehen kann,
dieBildung
einerZwischtnböhle zwischen den·beiden· getrennten ngmstückkn
zu Standekommen
undeineHeilungeines
mFolge
eineseingeklernmten Bruches
ent«standenen wrdernaturlrchen Afters erfolgen.
Starpa
batauch gezeigt, daß
es»gleicher Vorgang,
wiebeipenetrirendrn Wunden des Unterleibes
mitTrennung eines Der-;
157
mes, auch
beiUnterleibsbrüchen stattfinde,
wenndiese sich
unter einerNarbe
einerlängst geheilten
Unterleibswundebilden,
unddiese Hernien brandig
werden. · ·Beialten
Rahelbrüchem sowie
beiBauchbrüchen,istdek Bruch- sack
mitdenAponeurostn
UndderUnterleibswandung innig
ver-wachsen;
dasausdehnbareZellgewebe, welches sonst
dieBruchsäcke umgiebt, fehlt
bei letzter, undwenndiese brandig
werden,so
kann derDarmsich
indieBauchhöhle nicht zurückziehen,
esbildetsich
keinHauttrichter,
undso entstehen unheilbare widernatiirliche
After.
,Heutzutage sind
dievonStarpa
alsunheilbar betrachteten
widernatürltchenAfter durch Dupuytren’s
Arbeitennicht mehr
als solcheanzusehen, und vermittelst
desvonLetzterem angegebenen
Enterotoms könnenalteundsonst nnheilbare ividernatiirliche After
zurHeilung gebracht
werden.Dieses Instrument
ivurde ineinergroßen Anzahl
vonFällen
beiividernaturlichen
Afterri,welche
inFolge
voneingeklemmten Bruchen
oderWunden mitSubstanzverlust
desDarmsentstanden
waren, mit
glücklichemErfolge angewendet.
Meine-sWissens ist
abernur ein
Fall
bekannt, inivelchein
tas Enterotom beieinembratidig
gewordenenNabelbruche angewendet
wurde.Dieser Fall ist
vonHerrn
Robert indenleryotis
are-les vonDupuytken angeführt
worden. DerGebrauch
desEnterotomshat
denKran- kennicht
nur voneinemlästigen
Uebelbefreit, sondern sogar
vomgewissen
Tode errettet.Vierzehn Tage nach
derBruchoperation nehmen
dieKräftedesKranken,
trotzderVerabreirhung kräftiger Nahrung,
immermehrab;
derobereTheil
desDarinranals war nurkurz,
undderKranke wäregewiß erlegen,
wenndieser Zustand noch
eineZeitlang
gedauert hätte.Wieivohl
kaumdreiWochen seit
derEinkleminung verflossen
waren, sosah sich doch Herr
Ro- bertdurch
dieUmständegenothigt,
dasEnterotom zugebrauchen.
Auf
dieses dreiste Verfahren erfolgte
weiterkeinZufall, wohl
aber dieHeilung.
DerKranke lebtheutenoch
undbefindet sich
imBi- oeztrc. Dieeinzige Spur feines
altenLeidens,
welchenochzurück- geblieben ist,
bestehtineinerOeffnung
vonungefähr einer
LinieDurchmesser, durch welche
nureinekleineQuantität vonmitGallegefärbtem Schleim abgeht.
- ·Auch
ich
hatteGelegenheit,
alsinterne- inderPiiis einen wi-der-natürlichen After
zubeobachten,
der inFolge
eineseingeklen
m- t—.nNabelbruches entstanden
war; das Enterotom wurdein
Ge- brauchgezogen,undderKranke wurdegeheilt,
bisaufeinekleineOeffnung, durch welche-,
wieindemFalle
vonRobert,gefärbter Schleim absloß. Diesen Fall
willich
nunnäher angeben- sowohl
wegenderSeltenheit
derAnwendung
des Enterotoms beiwider-natürlichen Aftern
nachNabelbrüchen,
alswegenbesonderer Eigen- thümlichkeiten,welche dieses
Uebelinseinem Verlaufe zeigte.
Am24.
Januar
1838wurde eine49Jahre
alteFrau,
vonkleiner
Statur undguterConstitution,
zurPitis in dieAbtheilung
desHerrn Lisfranc gebracht.
Sie litt seitlanaerZeit
an einemnurtheilweise zuriitkzubringeiiden Nabelbruche.
AmLo.Ja-
nnar Abendsbekamsie während
desGenusses
einerSuppe hefti-
aesLeibweh
mitBrechneigung
undErbrechen.
DieKranke ver-suchte
damalsvergeblich,
denBruch zurückzubringen.
AmWsten chokdnljte
einArzt Blutegel
itm dieGeschwulst;
dieZufälle
ver-bUTPM ledvckh
unddieKrankeivurde vierStundennach
demCr-schMka
DieVIIZufälle
in’sSpital aufgenommen.
·Schmerzen
sindnicht sehr heftig,
undesist
keinErbreche znngMI«V1l’leg Blutegel
umdieGeschwulst.
.Am·35stkn Morgens stellt sich
dasErbrechen
wiederfein;
dasGkskcht Ist eingefallen-
derPuls kleinz
manbeschließt
dieOpe-
ration.Die «Geschwulst.1"
derNabelgegend scheint unterhalb
desNa- bkks äuliegen de Jst
von derGröße
einesApfels;
diesie
bedeke kendeHaut zeigt We eWsipelatösethhe
undscheint
mitdendar-unterliegendtn Thkkscn VesWachsem
Bei derBetastung
der Ge-schwulst fühlt
manM· Mist-Im Einian Widerstand.
Manmacht
tmn EinenKkkszchmtk
UmVerScheere
aufdieser Geschwulst.
Hieran
WirdderBruchsack
mitdenFingern ausgerissen;
dieFett- klumpen, welche
demNetze angehören
,iverdenentfernt,
und nunsieht
mandasgespannte und schwüktltche Darmstüct.
Bei unm-626. XXDL
10.158
suchung
desmitdemBrut-bringe
inContact stehenden Darmstücks entsteht
einRiß,
undeineröthlicheübelriechende Flüssigkeitfließt
inreichlicher Menge
ab.Hirtan spaltet
man dasbrandige
Darm-stitck
inseiner
ganzenLänge,
erweitert dieBruchöffnungnach
Oben,zieht
eineFadenschlinge
durch dasMesenterinm
undbedecktdie Wunde miteinereinfachen Comptesse.
Biszum
27sten nichts
Besonderes; andiesem Tage erfolgt jedoch
eineAuslterung durch
die Wunde-Amö.
Februar
hatsich
dieWundegereinigt;
mankannleicht
dasobereEndevondemunternuiiterschkkdtn,
aberdieFäcalmasse
erzeii.ttauf
derHaut
einErysipelas
mitBlasen-Dogmen
man eine mitKampfeer getränkteConipresse
anwendet. Derallgemeine Zu- stand ist vortrefflich; seit
mehrerenTagen
nimmtdieKranke Nah- rungsmittel
zusich.
AmZo.
März hat
dieHaut
amUnterleibefast ihre
vollkom- men normaleFarbe wiedererlangtz
eswarkeine Stuhlausleerung erfolgt,
unddieKranke littsehr
an Tenesmus.Im
Grunde dkk Wundesieht
manbeideDarmendenz
undanjedem derselben
br- inertt man dieperistaltische Bewegung.
Daam25.
Juli
dasAllgemeinbefinden sehr befriedigend
war,so
wurdeDupuytren’s
Enterotomapplieirt. Mehrere Tage
zuvor wurde dieWundemehrereMal
soiidirt,
undman nabmeine- Art von Brückewahr
, welchebeideDarmhöhlen
voneinander trennte.Ja
denersten Tagen
wurde dieZange
nurwenig geschlossen- hierauf
abergradweise
immerstärker. Diesem Verfahren folgten einige Coliten,
verbunden mitnausaazdiese Zufälle nahmen
ab, undam 5.August löste sich
dieZange. Zwischen
denZangenars
men bemerkteinan einStückvonjener Brücke, welches mortifitirt
war.Tags darauf
ließ die Krankeeinige
WindedurchdenAfter-
ani7.August
hattesieeinige
ColikenundetwasStuhleiitleerting.
Zwei Tage
daraufwarwiederum eineebenso geringe Stuhlentleerung erfolgt;
dergrößere
TheilderFäcalmasse
wurde durch dieBauchwunde
entteert.
Einige
Tagedarauf verblieb derZustand derselbe,
wievorderAm
Appliration
1· derZange.
-December, zehn
Monate nachderersten Applitation
desEnterotoms,
wurde dasInstrument
von Neuemangelegt.
Man hatte wiederum einesehr große Brücke-, welche
dasuntereEnde
desDarines
von demoberntrennte,wahrgenommen Jn
dener-sten Tagen
wurdedieZanae
nurwenig geschlossen
undverbliebso
biszumzehnten Tage. Anfangs
hatte dieKrankeNeigung
zumErbrechen, welche
dreiTage anhirlt.
SeitdieserZeit ist
keinZu-
fallwiedereingetreten,
UnddieZange los-te sich
am 24.December.-Während dieser
ganzenZeit genoß
dieKranketinrFleischbrühe
undSuppen.
Am24.nnd
gö.
Decembergingen
derKrankenwieder
Blä-hungen durch
denAfterab,
undsie
hattewiederColikschmerzen.
AmLis.
Derbr.
Abends wurde einLavenientverabreicht,
und dieKrankegab dieses
mitFäcaltnassen
vonsich.
Seitdieser Zeit
wurdederStuhlgang regelmäßig,
dieWunde am Unterleibe ver- kleinertesich
undließ
nur einekleineQuantitätFäralmasse durch-
geh
en.Am18.
JanUor
1839i DadieBauchwunde noch fortbesteht-
sofrischt
manihre
Ränder annndvereinigt sie mittelst
derum- wundenenNaht.
Esentwickeltsich
einErvsipelas,
nnddieVerei-nigung mißglückt«Im April 1840, also
funfzehnMonatespäter,
wurde,dadieBauchwunde noch
immerfortbestand,
dieAutoplastie versucht.
EsMARTHle sich jedoch
einEtysipelas,
unddieOpera-
tionwar vonkeinemErfolge.
Am27.December 1841war dieWunde der
Bauchwandung
roch
immervorhMPEM indeß
istihr Umfang geringer-
AlsM!
Jahre 1839 Und183405 auch
die ausdieserOeffnung ausflkfßmdm Flüssigkeiken sind xncht
soreichliche indeß ist noch
immer Msehr lästiges
Uebelzukllckgkbliebem
Eswurde nun einneuerVersuch gemacht- NEckZVFM
dteWundränderangefrischt IVATMZkasllchke
man ihreVereinigule mittelst
derSittur.Wien-VIII WHUIOI sich
keinErhslpelas ausbildete,
kamdieVereinigung doch nicht«
zuStande-
Seitdem
wurdekeinneuerVersuch mehr Asmachh
die Wundenahm allmälig
anAusdehnung ab,
and imMärz
1848wardie159
Kranke vollkommen geheilt, sie hatte ihre frühere Leibesstärke
wie-dererlangt.
dieStühle
waren wiederregelmäßig,
und dieeinzige Spur
ihresfrüheren
Uebels war nur noch eineungefähr
eineLinie breite Wunde,durchwelchenur etwasgrünlicher Schleim abging.
Esist
sehr wahrscheinlich, daß
dieKranke dieseOeffnung
ihrganzes
Lebenhindurch
behalten, unddaßalleHeilversuche
mehrschädlich,
alsnützlich,seyn
werden-Diefer
Fall scheint
vongroßem Interesse, sowohl
inBezug auf
dieKrankheit selbst,
alsauch
inBezug auf
denHeilungsver-
such
derBau-hinunde. , »Estreten
Zufälle
einerEinklemmung auf, indeß sind diese
vonzugerinzer Heftigkeit,
alsdaß deßwegen
dieOperationnicht
aufdenfünftenTag
liätteverschoben
werdensollen;
alsdann. aber ist dasDarmstück brandig,
undeshat sich
einwidernatürlicher Af- tergebildet, so
daß daraushervorgeht,
daßdieIntensität
derSymptome nicht
immer mitderTiefe
derVerletzung
ingeradem Verhältnisse
steht.Der widernatürliche After
bestand
bereitssechs Monate,
alsman dasEnterotom zumerstenMaleapplicirte
Wendet man dießJn- strument
bei einemerst sehr kurzer Zeit bestehenden künstlichen
After an;so läuftmanGefahr,
dienoch nicht
erloscheneEntzündung
wiederumhervorzurufen,
undletztere
kann ansich schon tödtlich
werden, odermanreißt Adhäsionen auf, welche Blutergießungen
aufhielten. Dieerste Anwendung
desEntorotorns warohne
blei- bendenErfolg,
währendnach
derzweiten,
vierMonatespäter statt habenden, Application
dieFäcallnassen
nichtmebrdurch
dieBauch-
wundeabgingen
linddieStübleregelmäßig
wurden.Dieß glatt-
benwirdadurch
erklärenzukönnen,
daß bei derersten Anwendung
derSange
nureinkleinerTheil
derBrückegefaßt
und dasspin-
dernißnur zumTheilbeseitigt
wurde. Aberauch diesererzeugtesich
baldwiedervon N-uem, indem dieinnige Verwachsung
der UeberrestedesBi«u.iisackes mitderaponeurotischenUnikleidung
derBruchöffnnng
denRücktritt derTheile
nachderBauchhöhle
ver- hinderte-i. Dießführt
unsaufdieVermutbung,
daß inderzwei- maligen Anwendung
desEnterotoms dieVerschiedenheit
dererhal- tenenResultate
nurvonderTiefe abhing,
inwelcher
dieZangen
indenDarmeingriffen;
deßwegen hattedieKranke beidererstenApplicatiou
nureinige
Coliken undkeinErbrechen, beiderzweiten
aberstellte sich Erbrechen ein;deßwegen
konnteauch
dieersteZanae stion nach zehn Tagen,
diezweite
erstamvierundzwanzig- sten Tage
entfernt werden. Das beiderzweiten Application
von derZange erfaßte
Stück warbeträchtlich
genug, um einefreieCommunication zwischen
demobern und UnternDarmstücke her- zustellen.
Dieser Fall zeigt, sowie
derdesHerrn Robert, daß
Du-puytren’s
Enterotom beiwidernatürlichenAftern,
welcheinFolge
vonNabelbrüchen entstanden sind.
anwendbarsey; außerdem geht
aber,meinerMeinung nach,
ausdies-m Falle noch hervor- daß jeglicher Versuch,
Bauchwunden zur Vernarbung zubringen,
nutzlossey,
unddaß man, wenn dieFäcalmassen
wiederihren
nor- malenAusweg nehmen,
dieSchließuna derOeffnung
in derBauch-
wand derNaturüberlassenmüsse. tRcvue med»
Aoüt1843.)
sen. Dorne to. 160
M is re l."l
en.lleber
einneuesAuflösungsmittel
derHarnsteine bitt
HerrAlexander
Ute indemProviucial Medic-at Julirual ei- nigeExperimente bekannt
gemacht. Das neue Mittelist
dasLiåthi) acarboiiat.
Dieauflösende Kraft
diesesMittelsist zweimal so stark,
alsdiedesNatroncaisbonats-
desKalicarbonats unddesBorar
undachtniatståkeh
alsdiedesNatronbicarbonats,welches
daswirksame sprincuo
desVichykWassers ist.
EinHarnstefm
des AllsSchichten
VVUHoknfänre
und vonoxalsaurem Kalkebestand,
wlirde iueineUnze
destillirtenWassers
mit2Decigrammen
Li-tbyacarbonat funf Stundewlang
beiBluttemperatur gelegt,
undislld lich
danach- daßkl-«fUtIf
Grammen verlorenhatte,
anvielenStellen erodirt schien und zwischen
denSchichten
desoxalsauren Kalkestiefe Furchen zeigte. «Die Flüssigkeit
wargelblich geworden ZUW
zeigteMHUEtkalkrnEINCUfloctigen Niederschlag
voiiLitbyac
trat.
Durch Chlorwasserstofflåure
wurdennoch Z«
Gran reineHarnfäure gefällt. Dieß scheint-
inderThat,
zubeweisen, daß eine schwache Auflösung
desLithyaearbonats
demWirtin-Wasser weit vorzuziehen sey.
— EinhalberGrammharnsaures
Natron(die Hauptmasse
dergichtischen Concretion) ldf’c sich
ineinerUnze destillirten Wassers
bei Blutwärme vollkommenauf,
wenn ein GranLithyacarbonat zugesetzt
wird. DieAuflösung
bleibt klarundfarb- los;Z-
Gran desharnsauren
Natrons beigleicher
Temperatur inebensoviel
reinesWasser gelegt,
erleidetgarkeineVeränderung.
— Keins derbisherigen Auflösungsniittel
derHarnsteine gleicht,
inHinsicht
aufEnergie-,
derWirkungsweise Gelingt
es,mittelst
ei- nerCinsprilzung
in dieBlaseeinenHarnsteiu
ummindestens einen Gran inderStunde zu verkleiuerii- so ivirdderselbenichtnursei- Umgeringen-I Umfang,
sondernGlichgeringere Consistenz htkommclh
erwird
zerfallen
und mitdemUrineweggeschwemmt
ivecden. Das genannteMittelist jedoch äußerst selten
undderVerfasser empfiehlt
denPharmaceuten, sich
mitderDarstellung desselben
ausdemSpo-
dumen(dem Triphan, welcher
indengraiiitischen Felsarteii auf der Insel
Utön inSüdermanland, Sterzing
inTyrol,
bei Dud- linund zukPeterhead
sinSchottland vorkommt) darzustellen.
DasSpoduinen
vonDublinenthalt 53 Procent Lithya.
-»Die
neueBehandlungsrveise
vonSollst-ank-
UkHeilung
desStotterns, besteht, nach
einembesonderendgl-ü-
bervon
Becquerel
publicirtenSchriftchen,
darin, daßkrdieStockerndenlsprechen läßt, während sie
durcheineleichtewillkührs liche Anstrengung
denBrustkasten, mittelst
Erhebung VerRipptkl
undNiederdrueken
desZwerchfells,
erweitert halten. Bei’mSort- chtn läßt
ermoglichst wenig
Luftverwenden Undimmer einWing langsamer sprechen,
alsgewöhnlich.
·
Ueder
dieFolgen übermäßiger Extension
bei derEinrichtung
vonSchulterluxationen
stellteGerdy meh-
rereVersuche
anLeichen,
mittelst einesFlaschenztigis-
an,bei wei-chem Zerreißung
desuervus medianus und derarteriubraohialis liebst
mehreren derübrigen
Nerven undBenenerfolgte,
—selbst noch
ehe dieGelenkkapfel durchrissen
war.(Annales
de la Chitin-—gie, Oct.
1843.)
Gibtiographkskllk
A
Description, historical
andtopogmphich,
ofGenua, with Raumka ontheClimate nnditslnfluence uponInvaliden By Henry
Jenes Falls-ehMD.,
ResidentPhysjcjan
etc. Lon-don1844. 12
A lied
chemistry
pnpomY.
EdztedHY Edwarci
AueirewPoe-leih
Vol.I.
åon 1844. B.
in
Mniiufactures,
ArtsandDame-stic-
Boo- Lon-lleuiglieitem
AVaccä
Beriingteierä Trattato des
Malivcncrci.
1843. s.