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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1844 (Bd. XXIX, nr 22), März - No 638

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neue aus

Notizen

dem

ebieie der Naturgesammeltundmitgetheilt- und

Meiikundkp

VIIIVtIIIDbtksMedicinalrathesIoriep zuWeil-lar, unddeinMedicinalraiheundProfessu- stkisp zu Berlin.

NO 638 (Nr.22. des XX1X. Bandes.) März1844T

thtuckt imLandes-Jndnst1·it-Comptoir zuWeimar. Preiseinesganzen Bandes, von 24Bogen,?RG.oderZIz—30M- deseinzelnenStückes3ytJrDieTafelschwarze Abbildungen3Jst DieTafelcolorirte Abbildungen6JJI

Natur

Ueber den Mechanismus der Fistelstimme(Fal- settstimme.)

VonHerrnSpätrequim Oberarztam Hdtcl Dieu zuLyon, undHerrnDiday.

(Schluß.)

38. GleichallenCompensations- Erscheinungen wiederholtsich auchdiese-,wiewohl inumgekehrte-rRichtung, an der unteren GränzederStimme. Man Versuche dietiefsteNote derFistils stimme,alsogLoder l·,langauszuzieheii,und sowieman dersel- beneinenbedeutenden Grad vonKraft zugeben versucht,nimmt sieunvermeidlichdenKlangderBruststimmean. Hierhabenwir wieder dienämlicheWirkung, aufwelchedienämliche Erklärung paßt. UmdiesentiefenTon derFistelstiinmeztibilden, war die Oeffnungderglotiisso starkerweitert, alssieesnurirgend seyn konnte,ohne daß die Stiinmbänder intönendeSchwingungtraten.

Sowiesienur imGeringstenmehrerschlafftenmußtensieansdem Zustandestarrer Lefzen.welchedieLuft inSchwingungsetzen,in denselbstschivingenderRande-r übergehen.Diese größere Erschlaf- sungwirdaberdurchdasBedürfnißderCompensationgeboten(s.

UnserMesmoirc sus- lnvoixs()mbre«e,Gaz.mele 1840,p.310 et 8l1);sietritt alsoein,unddievorbei-zusehendeWirkung,näm- 11chdasUnisetzeiiderFistel-indieBruststimme, ist, wieauch dieErfahrunglehrt,dieunausbleibliche Folge.

39- DieFistelstimme unterscheidetsich,wiegesagt,vonder BruststimmeauchdurchdieLeichtigkeitihrerErzeugung undden gtktngtn AufwandanLuft,densieerheischt.Diehöchstgenauen VersucheMüller’s beweisenoießdesMehrere-m und übrigens sindAlleMusikerdieserAnsicht. Auchdieser Umstanderklärtsich EbenfokvohlAus Unser·rTheorie,wieerfür dieselbe Zeugnißablegt.

Po MLUfFdtt·Schroingungveranlaßt- mußderenStrom kräf- UAEVfolglichdieAktsnthmnngstärker seyn,unddeßhalb muß sich dkkSjkmgtk0·UchlittderBruststimsnebedeutend mehr anstrengen- 013beJderFlstelstlmmH dtßhalbkannerbei denTönendererste- renMchkislangeauthtttnzdenn diebei’ni Aueathmen thätigen Muskeln sonnennur«beieinem gewissenGrade vonAnfüllungder LungenWkLuftErsakoNan einwirkemum diezur Erzeugung derVrusttöneBei nöthiaestarke-Strömunghervorzubringen.

M FistelstimmeMak«Ober durchausandere Umstände Vol-. DerMechantstnlts du«FORistandieStelle desjenigender Ndhtchenrnundstücke(3Un.sltttpittttn)getreten. Da alsodieLuft sslbststäcldigschwingk, sp hängtdkcZahlderSchwingungen Ikdigz lichVondemZustandedtkOeffnung clb-undderSängerkannden Luftstromlangsamer ausfliksltn lasstthOhnedaßsich«deßhalb die

BedingungenM- dekBildungdesTours ändern. Deshalberheischen 1738. ess.

hunde.

die Noten deszweiten Registerznur eineschwache Ausathmung, undsiekönnen alsoweitlänger ausgezogenwerden, alsdieent- sprechenden Noten derBruststimme.

40. WahrscheinlichhateinbekannterMusiklehrer unserer Zeit denUmstand,daß die Noten einander entsprechen müssen, außer Acht gelassen,alserunlängstdieFrageineiner ganzverschiede- nenWeisezuerledigensuchte. Jni Widerspruchemitdein eben Gesagten, imWiderspruche mit denResultaten der allgemeinen Beobachtung, behauptetHerrGarcia, »derTon derFistelstimme erschöpfe,wenngleicherimVerhältnisse zudein der Bruststimme sehrschwach sey,dieinderLungeenthaltene Luftweitschneller.«

(S.a.a.O.S.122)·). DieseAnsichtverstößt sosehrgegen dieallgemein geltende Meinung, daßman anfangsirgendeinen auffallenden FehlerindeinJntuctioneprocesse vermuthet, durch welchenderVerfasserzudiesemSchlussegelangtist. Man lese nur tenBerichtüber denVersuch,aufwelchenderVerfasserden- selben gründet.»Wenn manan einenBrustton denselbenTon derFistelstimmefolgen läßt- so läßtsichdie Schivächungder Schwingungenalt-bald hören undfilelen. Diese Verminderungder Kraft möchteEinen aufdieVermurhungbringen, daß der Auf- wandanLuftgeringtrfeh-UnddochfindetdasGegentheil statt.« Man wird denWiderspruch-inwelchen HerrGarcia ver- fallen ist,leichtbegreifen. JndemermitderNotederFistelstiin- me erperimeiitirte, Wehr-. mitder derVruststimme unisonoist, war derJrrthum unvermeidlichedennman nimmt inderGesang- mnsik in’s·gemeinan- daßtnJedemRegisterdieniedrigen Töne, selbstwenn sie schwschMittnnknwerden, immer einen merklich größern AufwandanLufttkhklschen,als diehohen DiesenUm- standdarfman bciUntersuchungen dieserArt nieaus denAugen verlieren. IndemnunHerrGarcia einenTonwählte,derab-«

wechselndindemelntn UndIndemandern Registergefundenwer- denkonnte,hattkOffenhnkeinentiefenTonder Fistelstimmemit einemhohenderBrklststlmmeverglichen. HierinliegtderFehler desVersuchs-WIEseinesSchlussts.WennderVerfasser jenenUn- terschiedbeachtetUUbUtkstkchende RotenbeiderRegister-,MS heißt solche gewählt hätte,diebeideumeinegleiche Anzahl Vpn TönenvondemUkslzkttttgtder resp.Scalen entfernt gelegenhäk- ten,sowürdeEtttstkttktftdasResultatdesVersuchs so ausgthllkn seyn, daß«skWA»Mit hätte aufgeben müssen. « ,

4. Demnach stellenalsodieBruststimmeunddteFtsttlstiw mezweiinAnsehungdesKlanng ihrerToneundIst-Kometen ihresRen-stets VtkschiedeneInstrumente dar. EinStuctlaufen sie nebeneinandtthin- dannbildetdaseinedieFettseetmgdesan-

lt. I

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deren,undvereinigtumfassen siediesämmtlichenTöne,welchedie Geiangstimmedes Menschenerzsugen kann. Der Sängerfindet alsohier,wiederComponistimOrchester,einebedeutende Anzahl von Tönen zuseinerVerfügung,diejedochunter verschiedene Jn- strumentevertheilt sind,von denen jedesseinebesonderen Eigen- schaften hatundseinebesondereAnwendungfindet. Anihm istes- diese verschiedenartigen Mittel, um sichauszudrücken,inihremna- türlichen BereichemitGeschickundGeschmackzuverwenden. Al- leindas Gesangorchester, wenn wiruns diesesAusdruckes be- dienendürfen. unterliegt, imVergleichemitdemJustrumentalor- chester,einemeigenthüinlichen Mangel. Da dieselbeOeffnungab- wechselndalsRöhrchenmundstückundalsFlötenmundlochdienen muß,indemzwei so verschiedenartige Mechanismen ihrenSitzin demselbenRohre haben, soläßt sich begreiflicherweisederUeber- gangvon dem einenzumandern nichtimmerohneSchwierigkeit vermitteln. UndinderThatkannman nieunmerklichvon einem Registerzumandern übergehen Indemman entweder von Oben nach Unten oder von Unten nachOben alleNoten derStimme durchläuft, läßt sich,indemAugenblickederUmkauschungderRe- gister, eingewissesAbsetzen nicht vermeiden, welchesimerstern FalleeineunangenehmeWirkung aufdasOhrhervorbringt- Die Regeln,dieman indieser BeziehungindenSingschulen empfohlen findet, und dieanhaltenden Uebungen, welcheman dieSchüler machen läßt,um diesem Uebelstandenach Möilichkkik Cszhelfeth beweisenzurGenüge,daß derselbeeinewesentlicheund normale Zugabezudemmenschlichen Singorgane ist. Auch gelingtdessen Beseitigungnievollständig.DurchGeschicklichkeitund vorbedawte Wahl desAugenblicksderVertauschung, undindemman denTon zurrechtenZeitverstärktoderschwäche,läßt sich dieser Fehlerver- schleiern,abernieganzverwischen-

42. Diese Bemerkungen gelten hauptsächlichvon demUeber- gange von derFistelstimmezurBruststimme, denn dieserbietet diemeistenSchwierigkeitendar. Oieß wissendieSänger wohl- undumbei einemabsteigende-i Läuferdiesenatürliche Unlchönbeit nach Möglichkeitzuverschleiern,sorgen sie dafür,dieFistelstimme sotiefhinabbeizubehalten,daß dieaufdieselbefolgendenBrusttöne sichaneinerStelle diesesRegisters befinden. woderen Erzeugung leichter ist.Unddennochbleibt dieVertauschungdem aufmerksa- men Zuhörerimmer sehr wahrnehmbar.

UnsereTheorieliefertauchdieErklärungdiesersonderbaren Erscheinung,diebisher nochNiemand ausdemphysiologischenGe- sichtspnnctezubeleuchtengesucht hat. Bekanntlich wird beider FistelstimmederUmkreisderglottiszueinemstarrenRandege- macht. Bei der Bruststimmedagegen mußsichderGrad der Spannung derStimmbänder beijedemToneändern Hierin liegt, derHauptsachenach,derganzeUnterschied. Daß sichderUeber- gangvonderBruststimme zurFistelstimme durchKunstundUe- bungverschleiernläßt« begreift sich leicht;denneshandelt sichda- MfürdenSängernur darum,daßereinenvölligbestimmten

syst-nndtFlstelsttmmedergIottisderselbebewirkt,bleibt,undwelchermitdemfürdenersich alsoganzen Umfangdurch langeder Ubengvölligvertraut machenkann. Allein,wenn man von den FkstelkdnenzudenBrusttönen übergeht, somußman auf der Stelle einen gewissenGradvonContrattion undSpannungderglottisttcss sen-·UIJVPspßistzueinergutenWirkungebensounerläßlich,alses schwskklg!st·3»denndadieAnspannungderStimmbändecindiesem Registerbtl1edemTonesichändert,sokannderSängeresselbst durch»MleLUmenicht dahinbringen, diesenGrad von Span- UUNSWicpkmFauegennuzutreffen,indemdieserGrad nur einer derunzähllgenGIVE ist, welchedenverschiedenen Brusttönenent-

sprechen. ·

43. EinHWUMLnicht wenigerbedeutendes Hindernis liegtin derUnmöglichkeit-einRöhkchmmllndstück(Zungenpfeife)indemselben Augenblicke zumEnd-ImZUbringen,wo man indasselbe blås’t.

ZwischendemAugenblicke«"V.VUIOIItublasenanfängt,und dem, woderTonbeginnt-Vtkstkelchkctmmereinegewisse Zeit. Demnach tritt beidemFliöllkibsnmundstuckeka menschlichenStimme, wie beidenkünstlichenJllstkuminkmsnothwendigeinePause,einekurze unterbrechungdes Ton-es em- WelcheMSUnangenehmedesUeber- gangesvonderFistel-zurBruststka noch vermehrt.

638.XXlX. 22. 340

DemonstratiouderTheoriederFistelstimmedurch Versuche.

ai. Alle·Eigenthu-nlichkeitender Fistelstimme habenaufdie dargelegteWeisedurch unsere Theorieihre befriedigende Erklärung gesunden. Wirwenden unsnunzuBeweisennochschlagendererArt«

Wirhabendar-gethan,daßunsnur der Mechanismusder Flött dasgehörige V:kständnißdermusikalischenCharacterr der Fisteli stimme gestattet. Wir wollen nun nachweisen,daßman mittelst diesesMechanik-milli-inderThat, Wirkungenhervorrufen kann, welchemitdenen Pek Fistelstinlme völlig identisch sind.

Jedermann AltdkSU-daß,umdieBrusttdue zuerzeugen- die Siimmbändek MchAkt einesRöhrchenmundnücksschwingen.Nimmt manalsomituns an,daß dieFistelstimmedadurchhervorgebracht werde, daßdieseBänder oderLefzen sichinstarreRänder verwan- deln, somußman VOkAllemuntersuchen, was geschieht,wenn man einNöhtchenmundstuckinThätigkeit setzt, dessen Zungenman unfähig gemacht hak, inSchwingungzutreten Denn dieAnalo- giezwischendem natürlichenApparat mußsichals vollkommen schlagend herausstellen,undauf keineandere Weiseließesichdie Richtigkeit unsererTheorieentscheidender darthnn. Wir können alsbald ankiindigen, daßdas Resultat unsererAnsichtsogunstig war, als wirnurirgendhoffen durften. Wir gingenbeidiesem Versuchefolgendermaaßenzu Werke-

Wennman dasRöbtchenmllndstückeinesFagottsodereinerHo- boezwischendieLippenfaßtunddasselbe nach seinem gewöhnlichen Mechanismus ertönen läßt,soerkennt man ohneSchwierigkeit, daßdieerzeugten Töne denen desBrusttegistersgenau entspre- chen. Wenn man nun, ohnedieLagederLippenzuverändern, ohne aufzuhören,zublasen-einePmcettesoandasMundstückan- schiebt,daß derenKneipendieRänder desselben leicht berühren, so wirdman indemselbenAugenblickeeinevollständige Veränderung inderBeschaffenheitdesTones bemerken. Während derselbeerst vollundschwirrendwar, isterplötzlichhöher- sanftund pfeifend geworden. Esist dießderUebergangvon denRöhrchenmundstück- tönen zu denFlötentönen,vonderBruststimmezur Fistelstimmez undderVergleich ist so schlagend,daßman unwillkiihrlichaufden- selbenhingeleitet wird,und daßersichdemGeistealsbald darstellt, wenn man sich überdaserlangteResultat Rechenschaftgebenwill.

UmdiesenVersuch mitErfolg zuwiederholen, sindeinige Vorsichtsmaaßregelnnöthig.Alleinebenindiesen liegtwiederein Beweis von derBlindigkeitderAnalogie zwischendenBrust-und JisteltöuemaufdereinenSeite, undden TönendesspeisenRöhr- chenmundstücks,sowiedenTönendesRöbrchenmltndstucks,dessen Schwingungenman unterbrochen hat,nurderandern Seite. So mußman denLuftstrom einWeniglangsamereinstreichen lassen, was mitdenvonuns(Nr.Bl)MASSIVEN-enRegelninBltreffder Erzeugung derFistelstimmeoölllgUEIMMstimmtund durchdie VersucheMüller’s, welchertdlkßZUkmfkBedingungihrer Erzeu- gung macht,außerallenZwetselfnestklliist.Soistauchderdurch das,mitderZangegehaltene-,thkchknmundstnckerzeugte Tonhö- her,alsdervorher durchDas lkmRöhrchenmundstiickhervorge- brachte,unddieserUnterschie?stWIUkmitdemdiatonischen Inter- vallzwischendenbeidenNeglstsknVollkommenüberein. Was denGrad desDruckesanbetrtfft-.welchenmanmitderZangeaug- zuübenbat,somuss Derselbe spstack seyn, daßdieSchwingungen desNöhrchenmundstücksgehemmtwerden; erdarfaber nichtso stark seyn, daßderLuftstkomllnterbrochenwird. DurcheinWe- nig UebungwirdJMMbalddshmgelangen,denrichtigenGradvon DruckhervorzubringenAuchkannman, wiewirdießhäufigge- thanbaben,stnkkdirPmckkkedieZähnezum Zusammendrücken desMundstiitksamVMdMi Sobaldderen SpitzendieWandungen desselbenberühren-Verändert sichderTonaugenblicklich-under bleibtsolangekmFlökeUEOmalsdieZähne sichmitdem Mund- stückinganzleichterVertretungbefinden

45. DiesichMSdiesem Versucheergebenden Folgerungen leuchken ohneWeiteresein. Man braucht desselben bloßzu er- wähnen,umseineganzeBedeutung zuerkennen Aufdiese Weise erklärtsich WieVonHerrn Magendie constatirteThatsache,de- ren durchUUIMI VersuchaufgeklärteNebenumständeum sobe- weisendenwerden,« da«siean einem Apparat beobachtetwurde- welchemitdemStlmmorganeeinenoch größereAehnlichkeitdar-

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bietet. »Als ich, sagt Herr Magendie, mitdemvon Herrn cllIlllard-lkatour ersundenenkünstlichenKehlkopf Versuchean- stlllkc, begegneteesmiröfters-wenn ichdieFederharzles- zcn starkanspannte, daß ichTöneerzeugte, diesichzuden gewöhnlichenTouen desInstrumentsungefährebenso verhielten, wiedieFisteltönezuden Brusttdnen.« Vergl.Preis-is eilen-.tie- PhysiulogiezT.l,p.323. Hierhabenwirunsern Versuchin einerandern Gestalt,hier sehenwir,daßschonHerrMagendie dessen Bedeutungerkannt hat. Allerdings hatderberühmtePhy- siolog nichtdieselbenFolgerungen daraus gezogen, wiewir, son- derndas Resultat als killklUkzufällig erlangtes hervor-gehoben.

AlleindieserUmstandthut derhohen wissenschaftlichenBedeutung desVersuchs keinenEintrag, underdientunserer Theorieebenso- wohlzueinem werthvollen Belege, wenngleichernichtshsteinatisch zurUnterstützungderselben angestelltwurde.

46. Audiesemittelstdeskünstlichen Kehlkopfes erlangtenRe- sultate lassen sichpassenddiejenigenanreihen, welchemitdem menschlichenKehtkopfe selbstgewonnen worden sind. Manhatwei- teroben gesehen- daß,wenn man Luftzwischendieimgeeig-

neten Grade angespannten Stimmbänder einesCadavers

einbläs’t,sichTöne erzeugen lassen,diedenen der Fistelstimlme durchaus gleichlll (S.Müller a.a- S. 93). DieErklä- rungdiesesSchriftstellers hatuns,wiegesagt, nicht befriedigt;al- leindieThatsache ist deßhalb dochvollkommen verbürgtundvon hoherWichtigkeit· Jn derAuseinanderselzungderdurchMül- ler’s Versuche erkannten Resultate stelltesichnun aberdermerk- würdige Umstandheraus, daß derTonjedesMal indemAugen- blickedieNatur derFistelstimmeannahm, wosichdieSchwingun- genderStimmbäuder indem Grade vermindert hatten, daß sie nurnochanderen Rändern sichtbarwaren. Hierhabenwiralso unsern Versuchwieder nachallenseinenwesentlichen Bedingungen, nurineinerandern Form.

47. Dieß wärealsounsereTheorie,diewir, unsererAnsicht nach,auchsovollständigbewiesenhaben, alsesbeiFragen dieser Aktmöglichist.Sie erklärt diemusikalischeGeschichte derFistel- stimme, erläutertalleihre Charactere undverfolgtdieselbeinalle ihreEinzelnheiten.Sie bringtin derüberzeugendstenWeisealle unterscheidenden EigenschaftendieserStimme am künstlichenund natürlichen KehlkovsewiederzumBorschiin. Endlich istihre voll- kommene Uebereinstimmungmitallenbekannten Gesetzender Akus stik auch nachgewiesenworden. Was wäredemnachzuderen De- nionstration nochnöthig? Bedarf eineHypothese,gegendiekeine beobachteteThatsache streitet,welchediestrengste Analogiefür sich hat«nochfernererBeweise? Will man von unsverlangen, daß wirdurch Vivisectionen erhärten,daßsichdieSache am lebenden Menschenwirklichso verhält? Hatman denn jefür anderemit Gunstanfaenommene Theorieen überdieStimme solchematerielle Beweiseverlangt? Nein! Man hatvon ihnennichtsbegehrt, alsdaß die Tönemitdenen irgendeinesmusikalischenInstrumen- tesverglichenwürden,unddaßnachgewiesenwürde, wie dermensch- liche KeblkopidieMittel besitze,den Mechanismus dieses Instru- mentes chrevrodncirem UnddießmitvollemRechte:denn woes inderNatur derSacheliegt,daßman dieNatur nichtauf der Thatselbst Etappenkann.damußman aufeinen bandgreiflichm Beweis vszlchten unddieAusgabe aufeinemandern Wegezulö- sen versuchen-

an dem PhystkalischenZustandedesStimmokgans bei der Fistelstimme.

48.Wirtbabennun nur nochzubetrachten, wiediever- schiedenenVVVMAWAMEint-Sflötenartigen Instrumentes bei dem Stimmorqane due-IchdasZusammenwirkenderverschiedenenTheile PeiselbenverwirklichtWerde-l können. Nun kannaber der Ton MdenRöhrenmitMundlöchernnurunter der Bedingung entste- hen-daßNessle WWAMUFzwei Bestandtheile besitzen:eine Oeffnungmitstarrem Umkle UndeinedenLuftstrom leitende Röhre(einWindrohr) -VMU köllmlicherJnhalt sichverändern läßt. Wir müssen also nachM GesetzenderPhysikdieModi- sicationen untersuchen- WelchederSkimmapparaterleiden muß, wenn erdiesenbeidenBedingungenMkipkschen soll.

638.XXI X. 22. 342

Oeffnung. DieMündungoderdas Lochwird durchdie Stimmtihegebildet. Zu diesemEndewerden ihre Lefzenineinem solchen Zustand erhalten-,daßdieLuftsäuledieselben nichtmehrin Schwingungsetzenkann,oderdießdochnur indemGrade kann- daß,wiebeiderFlöte,derUmkreisderMundöffnung schwingko Allein,worin besteht dieser Zustand? Witd dieStarrheit, welche dieStintsnbänder erlangen, ihnendurchdieZusammenziehungdes

su.thyrcwarytnenoiucus verliehen?oderrührtsieeon derHebel- bewegungdercarr. thyroieleaher, deren Wirkungdarin besteht, daß einZugaufdiebeidenEnden derStimmsaitenausgeübtevede Hatman dasgleichzeitigeWirken dieserbeidenUrsachenanzuneh- men? HabenwirauchindenMuskelfaserbündeludas Vorhan- densehnvonStinimbändern,oder,natbBartbez’s Ausdruck,eine statische Kraft zuvermuthen, dievondereigentlichenComm- ttionunabhängig seynwürde? HerrGeoffroy-St.-Hitqike hatsich hierüber höchsttreffendfolgendermaaßengeäußert:»Man kann indieserBeziehungnurVermuthnngen aufstellemundwir werden unsderselbenganzenthalten.«-A.a.O.S.Beo. Allein nicht hypothetischund sich ausdieser Unsichlkhtitselbst ergebend ist, daßbeisovielenMitteln derErkenntnis dieErscheinungnicht für unerklärlich geltentax-n. Undwenngleichderen inneissterMe- chanismus nochmitdemSchleier desGeheimnissesbedecktist,so darfman dochüberdessenWirklichkeit nichtdengeringsten Zweifel hegen,daman einestheils weiß, daßermöglichist (Nr. 48)und anderntheils, daßernothwendigist(Nr.34).

49. Esbietetsich indeß hie-reinEinwurf dar, denwirzu beseitigen suchenwollen. Wennes, wirdman sagen,wahr ist, daßdieErzeugungderFistelstimme sehr wenigMühe kostet,daß derSängerundZuhörerdabeigleichsamausruhen ,soscheint diese Eigenschaftmitderandauernden erzwungenen StarrheitderStimm- bändernichtwohlverträglich. DieTheorie scheint sich hierniit derErfahrung imWiderspruchezubefinden, indem sichaus der letzternergiebt,daß dasSingendurchdieFistel wenig Anstrengung erheischt,währenddieersterelehrt,daßdessen Mechanismus beson- dereAnstrengung erfordert.

DieseSchwierigkeitistnur scheinbar,indemderEinwurf nur aufeinerungenauen Vorstellungvon demMechanismusderAn- strengung beruht. Man würdesich,in derThat,von derErschei- nung einenganzfalschenBegriffmachen,wenn man diesichtbaren Zeichenvon Ermüdung, welche dieselbe begleitenund derenunbe- gränzte Fortdauerverbieten, lediglichaufRechnungderZusammen- ziebungdergleittis setzenwollte. Von dieserrührensiedurchaus nitlsther,sondernsie habenihrenGrund inderstarkenundan- haltenden Contraction derAnsathmungsmutskelln Willman sich davon überzeugen,soerhalteman nur dieglottisimverengertem Zustande,ohnedaßman zugleichdieLuftkräftiger durch dieselbe austreibt, alsbei’mgewöhnlichenAusathmem Solangeman zu diesemActekeinestarkeThätigkeitderdieErspiration vermitteln- denKräftehinzutretenlößt,wird man nirgendseinZeichenvon Anstrengung,wederdasAnschwellenderHalsvenen, nochRöthung desGesichte2cwodtllebmeli«·Hierausfolgt, daßdasGefühlder AnstrengungnurinhöchstgkklllgemGrade von demZustandeder glottisabhängigitlekanns Demnachkönnen bei derFistelstimme die Ränd»m glatt-ssehrwohllange Zeitunausaesehtstarrge- haltenwerden, ohllkdaßman äußerlichdas geringste Zeichenvon AnstrengungwuhkiilMMk.

BorausgeselztOkspsbaßbei derFistelstimmedieStimmbänder sichimZustandederStarrheitbefinden,wäre esinteressant,zuun- tersuchen,ob dkkDUkshmksstrderglotlis sich je nachderHölle der zuerzeugendenToneändert. Der Gegenstandistziemlich schwierig;dennwennstchaufder einenSeite ans derVermes- rung derOeffnungvlkleVeränderungendesToneserklären«)- sO

——-—-. .

’) BekanntlichtrittbeiMöhren oderPfeisen mitMUUPlZcklkkm

wenn dasLochzuengist,derUmstand ein,daß·WPfeife octavitt-h- einen höhernTonanklingt,alsderihrerLänge zukommende»lelndton(Vkrgl. Bist,PröcisFiömzsiePhy- siqueexpörlmentale,T.I.p.412). DiesIstbeiDenkünst- lichenInstrumenten ein Uebelstand, weilsderGrundtondoes vollsteUndreinstevonallenist,welche dasInstrument erzeu- genkann. Beidemmenschlichen22Kxblkvpsedagegen,wo die

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