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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 12, 1932 Nr. 6

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Academic year: 2022

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Wirtschaftszeitung fü r die Gstseetänder, das Stettiner Wirtschaftsgebiet und sein J{interland

AMTLICHES ORGAN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU STETTIN

Mitteilungen des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin, des Verbandes des Stettiner Einzelhandels e. V.

und des Großhandelsverbandes Stettin e. V.

H erau sg e b er D r. H. S c h r ä d e r , S y ndikus d er In d u strie - u n d H an d elsk am m er zu S tettin

H a u p tsc h riftle ite r u n d v e ra n tw o rtlic h für d ie B erichte Ober das A usland W . v. B u l m e r i n c q , v e ra n tw o rtlic h tü r die B e rich te ü b e r das In lan d Dr. E. S c h o e n e , den A nzeigenteil i. V : O. H a h n , alle in S tettin .

--- ---Bezugspreis v ierteljä h rlich 2,50, A usland 3,— B eichsm aik A nzeigenpreis lt. T arit. _______________________________

V erlag: B altischer Verlag G. m. b. H., S te ttin D ruck: F is c h e r & S chm idt, S tettin . S c h riftle itu n g u n d In se ra te n -A n n a h m e S tettin . Börse Eingang S ch u h straß e, F e rn sp re c h e r S am m el-N r 35341. Die Z e itsc h rift e rsc h e in t am 1. u n d 15. jed en Monats. Z ahlungen au f das P o stsch eck k o n to des B altischen

V erlages G. m. b H., S te ttin Nr 10464. B a n k v e rb in d u n g : W m S chlutow S tettin

G eschäftsstelle in H elsin g fo rs: A kadem iska ß o k h an d eln , A lexandersgatan 7. F ü r n ich t e rb e te n e M a n u sk rip te ü b e rn im m t d e r V erlag k ein e V eran tw o rtu n g .

I t r . 6 Stettin , 15. Mliirz 1932 12. fimfas9®.

Die Enftvidflung der wirfsdiafflidten Lage Dänemarks.

H andels bezie hungen D änemark—Deutschland. — Der A ußenhande l im Januar. A u ß en m in ister Dr. M unch über die Krise.

Die Gestaltung der H andelsbeziehungen zwischen Däne- mitspricht, sich dadurch auch noch zusätzlich eine A usfuhr­

mark und Deutschland, die bisher in einer beide Teile ver- chance zu schaffen, auf die man gegenw ärtig in Deutsch- hältnism äßig befriedigenden Form vor sich ging, .scheint land nicht m ehr rechnen zu können glaubt. Und daher sind neuerdings in ein weniger angenehm es F ahrw asser zu ge- gegenw ärtig alle Augen in D änem ark a u f . E n g 1 a n d g e ­ raten. i In D änem ark ist durch die E r h ö h u n g d e r richtet, dessen Anteil an der dänischen Ausfuhr w ährend 'der B u t t e r z ö l l e d u r c h D e u t s c h l a n d eine Atm osphäre letzten Ja h re ständig gestiegen ist und im Ja h re 1931 mehr geschaffen worden, die für die künftige G estaltung der als -6Ö0/o d e r gesam ten Ausfuhr D änem arks ausm achte, wäh- deutschen, überw iegend industriellen Ausfuhr nach D änem ark rend E ngland gleichzeitig an der dänischen E infuhr mi;t zu allerschw ersten Bedenken Anlaß geben muß. Man be- nur 15o/o beteiligt ist. A ber nicht allein E ngland begegnet trachtet in dänischen K reisen die deutschen Butterzölle als heute in D änem ark hinsichtlich der A ußenhandelsbeziehungen eine M aßnahm e, die den dänischen B utterexport nach ganz besonderem Interesse; dazu kom m en vielmehr noch D eutschland m ehr oder minder ganz zum E rliegen bringen die anderen beiden skandinavischen Länder S c h w e d e n dürfte und die durch die bisherige G estaltung der deutsch- u n d N o r w e g e n und w eiter B e l g i e n u n d F r a n k ­ dänischen H andelsbeziehungen in keiner W eise gerechtfertigt r e i c h . Im m erhin: d e r Blick ist nach E ngland gerichtet, scheint. D änem ark glaubt mit dem Hinweis auf den h o h e n von dem man gew isserm aßen einen E rsatz für .die E inbußen P a s s i v s a l d o i n s e i n e m A u ß e n h a n d e l m i t am deutschen M arkt erw artet.

D e u t s c h l a n d ein recht gew ichtiges Argum ent ins Feld W ohin der W eg künftig gehen soll, ergibt sich mit führen zu können. D er dänisch-deutsche A ußenhandel ent- aller Deutlichkeit au s einer Schrift, die dieser Tage vom wickelte sich (nach der dänischen am tlichen Statistik) seit d ä n i s c h e n L a n d w i r t s c h a f t s n a t herausgebracht

1926 folgenderm aßen: worden ist und die einen überaus beachtensw erten Aufsatz

Der Außenhandel Dänemarks mit Deutschland über den englisch-dänischen H andel enthält. D arin wird D änemarks Einfuhr Dänem arks Ausfuhr zunächst zum Ausdruck gebracht, daß es zw ar nicht gerade aus D eutschland nach D eutschland Saldo !" Jedem ,Fall( überhaupt nur noch englische

in Mill K r W aren zu kauten, daß aber e i n w e s e n t l i c h g r ö ß e r e r 1926 504 ' 292 _213 T e i l d e s i n d u s t r i e l l e n B e d a r f s D ä n e m a r k s 1927 509 321 _188 a *s b i s h e r r e c h t g u t i n E n g l a n d g e d e c k t wer- 1928 567 342 -225 ^ en könne, ^ a ja England d er H auptkunde D änem arks sei.

1929 591 340 _251 Bedauerlicherweise habe sich aber gerade England um die

1930 591 262 _329 E rschließung des dänischen M arktes bisher noch viel zu

. 1931 ... 492 179 _313 wenig bem üht, worauf es sicher zurückzuführen sei, daß T‘ ... ‘ ' ' ‘ , ' . „ • . , , ... D änem ark nicht schon lange auch ein besserer Kunde Eng- W ahrend d er Ja h re seit 192b ergibt sich also für Dane- ]ands sei. W as aber die Erschließung des industriellen Ab- k im A ußenhandel mit Deutschland ein Einfuhruberschuß, satzes D änem arks durch E ngland betreffe, so gelte d a s ' h ^ m ^ ° n ^ a -en Zeiten yiellei,cht keine V eranlassung gegeben g l e i c h e a u c h f ü r g a n z S k a n d i n a v i e n , das einer

natte hellhörig zu w erden der aber in dem Augenblick als der wichtigsten M ärkte E nglands sei, da es im Bezüge eng-

■ besonders druckend em pfunden wird wo auf der einen Iischer W aren nach ßritisch-Indien und Irland rangiere, h a e ^ a Y u - ? 0 r i V 'i o r at° - i i G e s a m t - während danach erst F rankreich, K anada usw. folgten. Und

^ ? ? ^ s b l i a n z j * s i c l ? a .U/ , j Mi l l . K r o n e n e r - unter den skandinavischen Ländern stehe im Bezüge eng- clän- v, und andererseitsi infolge des D arniederhegens der Iischer W aren wieder D änem ark an erster Stelle, zumal ischen Schiffahrt jene Quellen weniger ergiebig fließen, gerade D änem ark an englischen W aren ganz besonders inter- aus denen sonst der Ausgleich innerhalb der Zahlungsbilanz essiert sei.

es Landes ohne weiteres erfolgen konnte. Selbstverständlich steht dieser Aufsatz, der hier inhalt-

\\r ^ an sucht deshalb in D änem ark nach Mitteln und lieh kurz erw ähnt w erden mußte, in seiner Tendenz nicht Wegen, dem W arenstrom , der bislang zu einem Drittel aus etw a vereinzelt da. V ielm ehr findet sich Aehnliches fast' Deutschland über die dänische Grenze floß, insofern eine täglich in d er hauptstädtischen, und provinziellen Presse, etwas andere Richtung zu geben, als man künftig die- Scheinbar ohne Zusam m enhang, aber dennoch mit der ent- jenigen H andelspartner stärker berücksichtigt, die schon seit scheidend wichtigen N ote: „Buy B ritish“ — auch in Däne- langem in d e r Ausfuhr dänischer W aren eine entscheidende m ark! Es wäre gut, wenn man diesen Ström ungen in Kolle spielen. Zumal dabei möglicherweise die E rw ägung D eutschland ganz besondere A ufm erksam keit schenken würde.

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2 O S T S E E - H A N D E L Nummer 6

Die vom dänischen Statistischen D epartem ent für Ja n u ar 1932 veröffentlichten Ziffern über den A ußenhandel zeigen eine w eitere Schrum pfung des Gesam tvolum ens, die sich bei d er Ausfuhr etw as stärk er ausw irkt als in d er Einfuhr. Es ist anzunehm en, daß sich dies aus einer wenn auch nicht überm äßigen ^ V o r r a t s e i n d e c k u n g erk lärt, die im Z u ­ sam m enhang mit d e r bereits im Ja n u ar bekanntgew ordenen E rrichtung der V alutenzentrale zu Beginn des F eb ru ar erfolgt ist. D ie Einfuhr D änem arks stellte sich im Ja n u ar (in K lam m ern jeweils die entsprechenden Ziffern des V orjahres) auf 109,1 (124,1) Mill. Kr., die Ausfuhr auf 95,2 (116,(J);

Mill. Kr., so daß sich d er Einfuhrüberschuß auf 13,9 Mill. Kr.

gegenüber 7,5 Mill. Kr. im Jan u ar 1931 erhöhte. Im Jan u ar 1930 h atte d e r E infuhrüberschuß nur 2,5 Mill. Kr. betragen.

Bisher w urde nur im F eb ru ar 1931 eine ebenso niedrige E infuhr erreicht w ie im Ja n u ar 1932. W eiter zeigt sich, daß noch vor In k ra fttre te n der E infuhrregulierung durch die V alutenzentrale gegenüber den früheren M onaten eine R eduktion d er E infuhr um teilweise 50°/o stattgefunden hat, ein Zeichen für die ungew öhnlich verringerte A ufnahm efähig­

keit des dänischen M arktes. Bei d er dänischen A usfuhr ist der entscheidende Abschw ung bereits vor einem Ja h re ein­

getreten, also in einem Z eitpunkt, wo die E infuhrerschw e­

rungen d er verschiedenen. L änder noch bei weitem nicht d as Ausmaß erreicht hatten, wie es gegenw ärtig der Fall ist.

N ur im M ärz und April des V orjahres tra t eine saisonm äßige Belebung .der A usfuhr ein, die jedoch nur wenige W ochen anhielt. C harakteristisch ist die erhöhte Ausfuhr im O ktober als A usw irkung d e r A bkehr D änem arks vom G oldstandard, eine A usw irkung freilich, die gleichfalls wieder sehr schnell verschwand. Generell ist zu sagen, daß die rückläufige T e n ­ denz um ein Geringes bei d er Ausfuhr stärk er ist als bei der Einfuhr.

E i n f u h r u n d A u s f u h r d e r h a u p t s ä c h l i c h s t b e t e i l i g t e n L ä n d e r entw ickelten sich im Ja n u a r d. J.

im Vergleich zum V orjahrsm onat folgenderm aßen (in Mill.

K ro n e n ):

E i n f u h r A u s f u h r

Januar Januar Januar Januar

1932 1931 1932 1931

G esam teinfuhr 109,1 124,1 Gesam tausfuhr 95,2 116,6

davon aus: davon nach:

D eu tsch land 31,8 39,1 D eutschland 13,9 19,0

England 19,8 20,4 England 57,2 72,4

N orw egen 1,1 1.6 N orw egen 2,9 2,5

Rußland 2,9 4,0 S ch w eden 5,1 5,9

S ch w eden 5,0 5,6 Island 1,0 0,7

P olen und Danzig 2,8 3,4 Rußland 0,2 1,4

H olland 2,5 4,8 Holland 2,0 2,6

B elgien 2,6 3,1 Belgien 6 2 3,5

Frankreich 3,9 6,5 Frankreich 0,5 2,6

Italien 0,9 1,2 Italien 0,5 0,1

S ch w eiz . 0,9 1,2 S c h w e iz , 0,6 1,0 T sch ech oslow ak ei 0,9 1,2 Ver. Staaten 0,4 0,3 Ver. Staaten 13,7 13,9

W ie sich zunächst in bezug auf die E infuhr zeigt, ist H olland als einziges Land im Ja n u ar gegenüber dem V or­

jahrsm onat in der L age gew esen, seinen E infuhranteil leicht zu erhöhen, w ährend E ngland und die Ver. S taaten absolut ihre E infuhrziffern ungefähr behaupten konnten, so daß sich ihre prozentuale Beteiligung an der dänischen E infuhr infolge der niedrigeren G esam tziffer also entsprechend etwas erhöht.

Auf d er anderen Seite ab e r sind von der rückgängigen E infuhr b e s o n d e r s s t a r k b e t r o f f e n w o r d e.n D e u t s c h l a n d , F r a n k , r e i c h u n d N o r w e g e n , w äh­

rend sich d ie R ückgänge bei den übrigen Ländern in engeren G renzen halten. Bei F rankreich stellt sich der E in fu h rrü ck ­ gang auf 40o/o, bei N orw egen auf 30% und bei D eutschland auf nicht ganz 20%. Die stärksten E infuhrrückgänge, von denen D eutschland betroffen wird, ergeben sich bei F u tte r­

mitteln von 3,4 auf 1,9 Mill. Kr., W ollgew eben von 2,1 auf 1,8 Mill. Kr., P apierw aren von 1,3 auf 0,8 Mill. Kr., m ine­

ralischen B rennstoffen von 2,9 auf 1,9 Mill. Kr., R oheisen von 2,7 auf 1,7 Mill. Kr. und M aschinen und Instrum enten von 3,0 auf 2,2 Mill. Kr. E ngland hat zw ar in einigen der genannten W aren gleichfalls geringfügige E inbußen' zu v er­

zeichnen, es hat aber auf d er anderen Seite seine Einfuhr in K olonialw aren, Garn, m ineralischen Brennstoffen sowie eini­

gen kleineren Positionen erhöhen können. D ie Ver. S taaten h aben ihre niedrigere Einfuhr an M aschinen und Instrum enten durch erhöhte E infuhr von F utterm itteln auszugleichen v er­

mocht. F rankreich hat die stärksten V erluste in der E infuhr

gleichfalls von F ütterm itteln, w ährend die E infuhrrückgänge N orw egens in. erster Linie bei T alg und Oel, Papierw aren und Fischereierzeugnissen festzustellen sind.

Auch in d e r Zusam m ensetzung d er A u s f u h r D äne­

m arks h aben sich im Ja n u ar recht bem erkensw erte V er­

änderungen ergeben. B esonders stark sind die A u s f u h r ■ V e r l u s t e D ä n e m a r k s n a c h E n g l a n d , R u ß ­ l a n d , F r a n k r e i c h u n d D e u t s c h l a n d , w ährend nach Belgien, N orw egen und Island die Ausfuhr teilweise erhöht w erden konnte. N ach F rankreich ist die dänische Ausfuhr im V ergleich zum V orjahrsm onat um nicht w eniger als 80o/o zurückgegangen. N och stärk er sind die dänischen A usfuhrverluste aber nach Rußland, wo sie fast 85o/o e r­

reichen. Selbst bei England erreichte der R ückgang 21o/0, w ährend er sich bei D eutschland nur unbedeutend höher, und zw ar auf 27o/o, stellt. D iese T atsache muß besonders h e r­

vorgehoben w erden, weil, eine nur annähernd ähnlich v e r­

laufende W eiterentw icklung vorausgesetzt, dam it d as dänische A rgum ent für eine bevorzugte Einfuhr aus E ngland hinfällig w erden würde.

D ie w e s e n t l i c h s t e n R ü c k g ä n g e d er dänischen Ausfuhr ergeben sich naturgem äß bei Schweinefleisch und Butter. E ngland nahm im Ja n u a r d. J. trotz 'm engenm äßiger S teigerung für 10 Mill. Kr. w eniger Fleisch und für 3 Mill.

Kr. w eniger B utter ab, w ährend sich bei D eutschland bei Fleisch und bei B utter R ückgänge von je 1,2 Mill. Kr.

ergeben. Die Ausfuhr von E iern nach E ngland ging von 6,7 Mill. Kr. auf 4,5 Mill. Kr. zurück, w ährend sie sich nach D eutschland etwas erhöhte. Die Ausfuhr D änem arks nach R ußland erstreckte sich im Ja n u ar nur noch auf eine geringe M enge T alg und Oelw aren, w ährend im V orjahr im m erhin noch einige K onserven sowie M aschinen exportiert w erden konnten. D ie B ütterausfuhr nach F rankreich schließlich ist praktisch vollständig zum E rliegen gekom m en, nachdem sie sich im Ja n u a r 1931 noch auf 2 Mill. Kr. bezifferte. D a ­ für nahm en zw ar H olland und Belgien g rö ß ere M engen an B utter und auch Fleisch ab, doch konnten die V erluste auf anderen M ärkten dadurch nicht ausgeglichen werden.

W ie sich die H andelspolitik D änem arks in Zukunft gestalten wird, darüber gibt ein V ortrag des dänischen A ußenm inisters Dr. Munch Aufschluß, den er kürzlich vor einer g roßen Zahl führender Persönlichkeiten d er dänischen W irtschaft im N ationalökonom ischen Verein gehalten hat.

D ieser V ortrag h at in der dänischen Presse g ro ß e B eachtung gefunden. — D er M inister betonte zunächst, daß sich die g e ­ genw ärtige Krise der W eltw irtschaft in ihrem U rsprung von früheren K risen in nichts unterscheide, daß jedoch in ihrem Verlauf ein bem erkensw erter U nterschied insofern zutage trete, als bei d er gegenw ärtigen Krise eine stark e W e c h ­ s e l w i r k u n g z w i s c h e n w i r t s c h a f t l i c h e n u n d p o l i t i s c h e n K r i s e n U r s a c h e n bestehe. D er Aus­

gangspunkt speziell der europäischen Krise liege in D eutsch­

lands Versuch, seine politischen und privaten Schulden mit W aren zu bezahlen. Aus diesem G runde sei D eutschland seit dem J a h re 1929 in d er F orcierung des E xports und der E r ­ schw erung der Einfuhr an der Spitze aller L än d er m a r­

schiert. Die F o lg e davon sei gew esen, daß sehr bald auch andere Länder sich dieser Politik bedient hätten, so daß die V erw irrung im m er g rö ß er gew orden sei. Die letzte P hase der K rise lasse sich etw a so charakterisieren: W as im Ja h re 1927 von führenden Politikern, W issenschaftlern und K auf­

leuten als w irtschaftlicher Unsinn verurteilt w orden sei, blühe gegenw ärtig in einem bisher nie gekannten U m fange in der ganzen W elt als höchste F orm w irtschaftlicher V er­

nunft. W ährend W esteuropa früher den Plänen Sowjet- rußlands völlig ablehnend gegenübergestanden habe, sei es je tzt selbst einer H ypnose für den Fünf jahresplan verfallen, und je d es-'L a n d sei neuerdings bestrebt, nach russischem M uster eine P lanw irtschaft einzuführen. E ine zw eite Form , die gegenw ärtige K rise zu überw inden, beruhe auf dem eng' lischen Vorbild des Protektionism us. Bisher sei das E rg e b ­ nis dieser neuen H andelspolitik außerordentlich schlecht aus­

gefallen.

Auf die L age D änem arks eingehend, bem erkte der M inister, daß D änem arks A ußenhandelsum satz in den bei­

den letzten Ja h re n um 20 Proz. zurückgegangen sei. Nu1"

w enige glaubten, d aß gegenüber den Ländern, die d e m

dänischen E x p o rt H indernisse in den W eg legten, eine K am pfpolitik angebracht sei. D änem ark müsse unter d e n

gegenw ärtigen V erhältnissen vielmehr versuchen, a u f d e m W e g e v o n V e r h a n d l u n g e n vorw ärts zu k o m m e n -

Vor allem die Oslo-Konvention könne D ä n e m a r k V o r t e i l e

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O S T S E E H A N D E L 3

bringen. E s käm e darauf an, m öglichst nicht noch m ehr zu zerschlagen, sondern vorsichtig wieder aufzubauen. I m R a h m e n e i n e s z o n e n m ä ß i g e n Z u s a m m e n ­ s c h l u s s e s etw a müsse D änem ark do rt stehen, wo N o r­

wegen und Schweden sowie diejenigen Länder M itteleuropas,

mit denen D änem ark seit langem ein intensives H andelsver­

hältnis hat, und außerdem E n g l a n d zu finden seien.

Dies sei die Politik der dänischen R egierung, die sie in U ebereinstim m ung mit dem R eichstag und den dänischen W irtschaftskreisen verfolge.

Probleme der russisdien ElekfrizUäfsindusfrfe.

Bau von Wärmeelektrozentralen u n d Wasserkraftwerken. — Der zweite F ünf jahresplan. — D ie russische E lektrizitätsindustrie gehört bekanntlich zu denjenigen Zw eigen der Sow jetw irtschaft, die im ersten Fünf jahresplan in forciertem Tem po ausgebaut w urden und denen auch im zweiten Fünf jahresplan eine überaus b e ­ deutende Rolle zukom mt. N ach dem berühm ten W orte Lenins ist „Sozialism us Bolschewismus plus E lektrifizierung“

und Stalin h at seinerseits die E lektrifizierung „das R ückgrat aller W irtschaftspläne der S ow jetregierung“ genannt.

Anfang 1932 stellte sich die G esam tleistung d er in d er Sowjetunion bestehenden K raftw erke auf 4 050 000 kW g eg e n ­ über 2 900 000 kW am 1. Ja n u a r 1931. F ür das J a h r 1932, das letzte J a h r des ersten Fünf jahresplanes, sieht d er V or­

anschlag die Inbetriebsetzung von A ggregaten mit w eiteren 1,5 Mill. kW vor, davon sollen rund 1 ''Mill. kW auf U eber- landzentralen entfallen. Die Leistungsfähigkeit d er U eberland- zentralen soll von 6 M illiarden K ilow attstunden 1931 auf 10 M illiarden K ilow attstunden gebracht w erden, so daß die G esam tstrom erzeugung in d e r Sowjetunion 1932 16,7 M illiar­

den K ilow attstunden erreichen soll gegenüber 10,6 M illiarden im V orjahre. F ür den Bau neuer K raftw erke sind für 1932 800 Mill. Rbl. bewilligt worden. D as B auprogram m der Elektrifizierung für 1932 weist eine starke Verschiebung des Schw ergew ichts auf den B a u v o n W ä r m e e l e k t r o ­ z e n t r a l e n auf. E s soll 1932 d er Bau von insgesam t 26 W ärm eelektrozentralen in Angriff genom m en werden^

deren K osten auf zusam m en 126,1 Mill. Rbl. veranschlagt . werden.

N eben dem Bau von W ärm eelektrozentralen' soll auch die E r r i c h t u n g v o n W a s s e r k r a f t w e r k e n forciert werden. D as W asserkraftw erk „S w irstro j“ bei Leningrad soll E n d e d. J. den ersten Strom liefern, das W a sse rk raft­

w erk „D n je p ro stro j“ bereits Anfang Mai d. J. G egenw ärtig bestehen in R ußland allerdings nur zwei W asserkraftüberland- zentralen, und zw ar „S ag e s“ in T ranskaukasien und „W ol- chow stroj“ bei Leningrad. Die L eistungsfähigkeit dieser U eberlandzentralen b eträg t zurzeit rund 100 000 kW . Im Bau sind .12 w eitere W asserkraftüberlandzentralen mit einer G esam tleistungsfähigkeit von über 800 000 kW . Im Ja h re 1932 sollen W asserkraftw erke mit insgesam t 500 000 kW in Betrieb gesetzt w erden, ferner soll mit dem Bau von w eiteren 11 W a sserkraftw erken begonnen werden.

D as .Problem d e r E lektrifizierung ist, abgesehen von der F m anzierungsfrage, in erster Linie eine F rage der erfo rd e r­

lichen A n l a g e n u n d A u s r ü s t u n g e n . Nun ist die russische E lektrizitätsindustrie eine d er jüngsten Zw eige der Schw erindustrie des Sow jetstaates. Vor dem K riege wurde der Bedarf an Anlagen und A usrüstungen zum weitaus größten Teil auf dem E infuhrw ege gedeckt. U nter dem Sow jetregim e w urde bis zum Ja h re 1924 ausschließlich d er E infuhrw eg beschritten und erst in den Ja h re n 1924/25 ging toan daran, einen eigenen E lektrizitätsm aschinenbau zu schaffen. D iese Aufgabe w ar und ist trotz der deutschen und englischen technischen H ilfeleistung (A.E.G. und V ickers) ttjit den grö ß ten Schw ierigkeiten verbunden, denn es fehlen nicht nur d ie erforderlichen E rfahrungen und vor allem ein entsprechend ausgebildetes ingenieurtechnisches und Arbeits- Personal, sondern auch an den notw endigen M aterialien herrschte und herrscht noch im m er der g rö ß te M angel, im m erhin sind im Laufe d er Ja h re auf dem Gebiet des

£lektrizitätsm aschinenbaues zweifellos erhebliche E rfolge zu verzeichnen gewesen. 1930 betrug der Anteil der E ig e n ­ produktion an d e r G esam tzahl der m ontierten T urbinen 15o/o, 1931 bereits 30o/o, bei K esseln w ar das V erhältnis 23°/o im Jahre 1930 und 47o/0 im Ja h re 1931. 1930 gelang es, den ersten T u rbogenerator mit 24 000 kW zu bauen, E nde '1931 'vurde d er erste T u rbogenerator mit 50 000 fertiggestellt

gleichzeitig w urde mit dem Bau von T urbinen mit je ilf 000 PS für das W asserkraftw erk „ D n je p ro stro j“ begonnen, gleichzeitig h at das W erk „S talin“ in L eningrad die zwei ersten russischen Turbinen mit je 12 000 kW für W ärm e- eiektrozentralen gebaut und beginnt mit dem Bau einer

Der Elektrizitätsmaschinenbau. — Das Programm für 1932. — Eig enproduktion u n d A u sfuhr.

solchen T urbine mit 25 000 kW . G egenw ärtig wird auch das B auprojekt einer D am pfgroßturbine mit 100 000 kW a u s­

gearbeitet. Das W erk beginnt schließlich mit dem Bau von großen W asserturbinen mit je 37 500 PS für das W a sse rk ra ft­

w erk „S w irstro j“, gleichzeitig wird eine g roße W asserturbine mit 100 000 PS für D aghestan (Kaukasus) projektiert. Bis zum E nde des zweiten Fünfjahresplanes, d. h. bis zum Ja h re 1937, soll d e r Bau von T urbinengeneratoren mit je 200 000 kW aufgenom m en werden.

N eben dem Bau von T urbinen sind gew isse E rfolge auch bei dem Bau von E lektrom otoren für Schrämm - maschinen und für B ergw erkskräne, bei B ohrm otoren mit 30 kW für die N aphtaindustrie, bei M otorengeneratoren mit 2500 kW für W alzw erke, bei T ransform atoren mit 20 003 kW , bei O elschaltern mit einer H ochspannung von 115 000 Volt usw. erzielt worden.

D er E lektrizitätsm aschinenbau in der Sowjetunion bleibt jedoch nach wie vor stark hinter dem ständig wachsenden B edarf zurück. 1931 k onnte der Bedarf an den w ichtigsten A nlagen und A usrüstungen durchschnittlich nur zu 50% g e ­ deckt werden. Die Aussichten für das J a h r 1932 sind zunächst ebenfalls nicht günstig. N ach sow jetam tlichen Berechnungen wird d er B edarf durch Inlandsproduktion ebenfalls nur zu einem D rittel gedeckt w erden können. Somit dürfte die E infuhr auch in diesem Ja h r in stärkerem M aße in An­

spruch genom m en »werden müssen. T rotz dieser Schw ierig­

keiten will die S ow jetregierung die E i n f u h r v o n E l e k ­ t r i z i t ä t s. a u s r ü s t u n g e n b e r e i t s 1 9 3 2 s t a r k k ü r z e n .

G rößere A ufm erksam keit als bisher soll auch der F ra g e der Q u a l i t ä t d e r E r z e u g u n g gew idm et werden. Die russische F achpresse gibt offen zu, daß es auf diesem G e­

biet bisher noch sehr schlecht bestellt ist. Die in R ußland gebauten T urbinen und G eneratoren erleiden im Betrieb im m er wieder bedeutende D efekte, w orunter die S trom ­ versorgung der Industrie schwer zu leiden hat. Auf diesem A bschnitt des E lektrizitätsm aschinenbaues will man daher ausländische technische Hilfeleistung in stärkerem M aße als bisher heranziehen.

1931 stellte sich die G esam tproduktion d er russischen E lektrizitätsindustrie auf 025 Mill. Rbl., 1932 soll sie auf 2390 Mill. Rbl. g ebracht werden. Bis E nde des zweiten F ünfjahresplanes soll die Produktion gegenüber 1932 sogar versiebenfacht werden, wobei der grö ß te Teil der P roduktion auf die neuerrichteten W erke entfallen soll. N eben den b e ­ reits obenerw ähnten Anlagen sollen im R ahm en des zweiten F ünfjahresplanes in erster Linie auch A usrüstungen und A n­

lagen für die E lektrifizierung des V erkehrsw esens gebaut

werden. - 4

N O R D - O S T S E E

S C H IF F A H R T - u n d T R A N S P O R T - G E S E L L S C H A F T MIT B E S C H R Ä N K T E R H A F T U N G

STETTIN / AUGUSTASTR. 12

F E R N S P R E C H E R 28696 i t T E L .-A D R .i „ N O R D O S T S E E “

B E F R A C H T U N G , S P E D IT IO N U N D K L A R IE R U N G Ü B E R N A H M E SÄ M T L . S E E - U N D B IN N E N T R A N S P O R T E

(4)

4 O S T S E E - H A N D E L Nummer G

Tagung des Verbandes der Salzherings-Importeure Deutschlands E. V.

in Stettin.

In diesen T agen hielt d er V erband d er Salzherings-Im - porteure seine diesjährige M itgliederversam m lung in Stettin ab. D er V orsitzende d es V erbandes, H err H andelsgerichtsrat E rn st O r t m a n n , gab zunächst einen kurzen U eberblick über die E n t w i c k e l u n g d e r M a r k t l a g e i m a b - g e l a u f e n e n J a h r e . Einleitend wies H err O r t m a n n darauf hin, daß das Ja h r 1931 nicht günstig für d en Salzi- heringshandel anfing, da die P reise für Y arm outh-H eringe dauernd zurückgingen und die B estände an 1930er H eringen bedeutend waren. Um d e n M arkt zu stützen, w urde am 1.

April 1931 von den schottischen Salzern und E xporteuren der sogenannte M arketing-B oard gegründet, d er V erkaufs­

preise für die in E ngland lagernden H eringe sowie auch, für die auf dem Kontinent befindlichen K onsignationspar tien festlegte. Die Bem ühungen zur M arktstützung waren jedoch letzten E ndes erfolglos, da zu g ro ß e M engen H eringe a u ß e r­

halb d er Preisbindung blieben. Die Preise gingen infolge­

dessen weiter zurück, und man kann daraus schließen, daß im Salzheringshandel Preisbindungen erfolglos sein müssen, wenn nicht d as vorhandene Gesam tquantum dadurch erfaßt wird. — Die Preise für M atjes setzten dann, besonders in Irland, sehr hoch ein. Da d er Fang nicht g roß war, w urden die ersten Zufuhren trotz hoher P reise schnell verkauft, obw ohl erfahrungsgem äß ein Kauf von M atjes zu hohen Preisen für die ganze Saison schädlich sein kann. In S chott­

land w urden insgesam t nur 446 000 F aß gegenüber 723 000 F aß im V orjahre gesalzen. D ies verringerte Quantum hat aber vollständig ausgereicht. Nach E intreffen d er ersten Y arm outhzufuhren ließ die N achfrage nach schottishen H e ­ ringen sehr nach, da jeder den billigen Yarm outhhering haben wollte und auch die Qualität d e r schottischen H eringe im letzten Ja h re nicht imm er befriedigte. In Yarm outh-Lowestoft wurden ebenfalls nur 400 000 F aß H eringe gegen etw as über 700 000 F aß im Ja h re vorher gesalzen. Aber auch dies;

Q uantum reichte aus, da die R andstaaten kaum Yarmouth- heringe kauften und auch Danzig infolge g rößerer B estände an alten H eringen wenig neue W are aufnahm . Auf den An­

fang des Ja h re s erfolgten russischen Kauf von 37 600 F aß hin belebte sich der M arkt. — Dem schottischen M atjes m achte der leichtgesalzene Islandhering große K onkurrenz, was auch in der neuen Saison wieder der Fall sein dürfte, vorausgesetzt, daß die Qualität befriedigt. — In N orw egen w ar d er Fett- heringsfang klein; d er N orw eger F etthering hat für den d e u t­

schen M arkt infolge der geringen M engen wenig Bedeutung mehr. D er Konsum in N orw eger Sloe- und V aarheringen geht trotz billiger Preise weiter zurück, da die Qualität den d e u t­

schen Ansprüchen nicht genügt.

Im allgem einen hat das abgelaufene G eschäftsjahr die E rfahrung bestätigt, d aß gerade bei dem jetzt zu beobachten­

den R ückgang der K aufkraft billiger H ering, soweit die Q ualität leidlich ist, am Imeisten gesucht ist. So sind z. B.

die billigen M atties und small-Matties, die sonst in vielen G egenden D eutschlands fast gar nicht abzusetzen waren, sehr in Aufnahme gekom m en. D er S alzherings-Im porthandel muß alle Mittel anw enden, um billige Preise zu bekom m en und die Preise niedrig zu halten, denn der Salzhering muß den C harakter behalten, den er imm er gehabt hat: ein u n ­ entbehrliches, billiges V olksnahrungsm ittel zu sein, dessen Genuß sich auch die weniger bem ittelten Bevölkerungs!- schichten leisten können.

E s wurde sodann über die A u s w i r k u n g e n d e r D e v i s e n b e w i r t s c h a f t u n g f ü r d e n S a l z - h e r i n g s - l j m p o r t h a n d e l verhandelt und als H a u p t­

sache für den H erings-Im porthandel festgestellt, d aß S alz­

heringe als ein unentbehrliches V olksnahrungsm ittel, dessen inländischer Bedarf durch die deutschen F änge bpi weitem nicht gedeckt w erden kann, keinesfalls bezüglich d er D e ­ visenzuteilung schlechter gestellt werden dürfe als andere W aren.

Im übrigen hat sich der V erband im abgelaufenen Ja h re laufend mit d e r F rag e d es S a 1 z h e r'i n; g s z © 11 e s b e ­ schäftigen müssen. E s handelt sich hier um die Bestrebungen der deutschen Salzheringsfischerei, eine V erdoppelung des Zolles herbeizuführen mit dem Zweck, d aß d as erw artete erhöhte Aufkom men an Zöllen d er bereits mit Millionen subventionierten deutschen Salzheringsfischerei zum weiteren Ausbau ihrer H eringsfangflotte zur V erfügung gestellt werden solle. E s liegt auf der Hand, d aß derartige B estrebungen einerseits nur zu einer V erteuerung des Salzherings führen müssen und d aß die Zollerhöhung andererseits die deutsche Salzheringsfischerei doch nicht hätte w ettbew erbsfähig machen können, da die längeren Reisen, die die deutschen Fischdam pfer zu den F anggründen d es H erings machen müssen, den H ering von vornherein gegenüber dem a u s­

ländischen Salzhering erheblich verteuern. D er deutsche S alz­

hering könnte also niem als so rentabel gew onnen w erden, wie der ausländische H ering, d e r von den Im porteuren in D eutschland eingeführt wird, ganz abgesehen davon, daß der deutsche H ering qualitativ vielfach den Ansprüchen, die d as verbrauchende Publikum an einen Salzhering stellt, nicht genügt. D er V erband wird, sein Augenm erk darauf zu richten haben, bei etw aigen erneuten Z ollerhöhungsanträgen mit den notw endigen A bw ehrm aßnahm en bei d er H and zu sein.

D er V erband hat sich ferner verschiedentlich mit Fragen beschäftigen müssen, die das Gebiet d e r S t a t i s t i k b e ­ treffen. E ine em pfindliche M ehrbelastung bedeutet insbe­

sondere die A enderung d er Bestim m ungen über die sta­

tistische A bgabe durch die gro ß e N otverordnung vom 5. Juni 1931, wodurch die statistischen G ebühren im Salzherings- Im porthandel eine 20fache Erhöhung erfuhren! Die B e­

mühungen des V erbandes, hier eine H erabsetzung herbeizu­

führen, h ab e n tro tz U nterstützung auch von anderen Stellen bisher leider zu keinem Erfolg geführt.

In letzter Zeit hat sich der V erband hauptsächlich mit der F ra g e d er A u s g l e i c h s s t e u e r beschäftigen müssen- Die Bem ühungen des Verbandes, Salzheringe von d er Aus­

gleichssteuer freizustellen, führten zu keinem Erfolge. D er Um stand, daß eingeführte Salzheringe mit d er A usgleichs­

steuer belastet sind, muß sich natürlich verteuernd auswirken.

E s w urde sodann noch über die Differenzen gesprochen, die nach d e r P f u n d e n t w e r t u n g m i t e i n z e l n e n A b n e h m e r n d e s I m p o r t h a n d e l s vorgekom m en sind, und festgestellt, daß diese D ifferenzen meist gütlich b ei­

gelegt w erden konnten D er Sal.zherings-Im porthandel hat sich auf den — auch von m aßgebenden S pitzenverbänden ver­

tretenen — S tandpunkt gestellt, daß bei V erkäufen in P f u n d

B eträge, die vor dem 19. S eptem ber fällig waren, n i c h t

zu dem entw erteten Kurse, sondern vollwertig zu b e ­ zahlen sind.

Der Personenzugfahrplan 1932/33.

Am 3. März 1932 fand bei der Reichsbahndirektion S tettin eine Besprechung über den am 22. Mai r1932 in K raft tretenden P ersonenzugfahrplan statt, für den etw a 80 A n­

träg e von B ehörden und Interessenten eingereicht waren.

G egenüber früheren Ja h re n ist die Zahl der A nträge also erheblich zurückgegangen, ein Zeichen dafür, daß im Bezirk der R eichsbahndirektion Stettin der F ahrplan den W ünschen des reisenden Publikum s im großen und ganzen entspricht.

Von den eingereichten A nträgen ist fast die H älfte von der R eichsbahndirektion berücksichtigt worden, obw ohl die finan­

zielle Lage d er Reichsbahn zu g rö ß ter S parsam keit g e ­ zwungen hätte.

Zu Beginn der Besprechung gab der Präsident der R eichsbahndirektion einen allgem einen U eberblick über den V erkehrsrückgang auf der Reichsbahn, der im Ja h re 1931 k atastrophale A usm aße angenom m en habe. D er Einnahm e- .rückgang im J a h re 1931 b eträ g t 28 Proz. gegenüber 1929

und 16 Proz. gegenüber 1930. D er Personenverkehr ist nicht so stark zurückgegangen wie der G üterverkehr, der R ückgang b eträ g t 5,5 Proz. gegenüber 1929 und 14 Proz.

gegenüber 1930, w ährend auf der anderen Seite die B e­

triebsleistungen nicht eingeschränkt seien. Vielmehr wurde die Zahl der Z ugkilom eier von J a h r zu Ja h r verm ehrt. Im B ezirk der R eichsbahndirektion Stettin ist die rückläufige B ew egung fast die gleiche wie im Reichsgebiet, sie hat aber später eingesetzt. Die Zahl der verkauften F a h r k a r t e n

ist von 26 Millionen im Ja h re 1.925 auf 19 Millionen im J a h r e

1931 zurückgegangen. D ieser R ückgang m achte sich be­

sonders im S chw edenverkehr (13,6 Proz.), in der V e r b i n d u n g

nach O stpreußen und Danzig (15 Proz.) und im B ä d e r v e r ­

k eh r (12,5 P ro z .)-b e m erk b a r. Bei dieser Sachlage .ist,(es an­

zuerkennen, daß die R eichsbahndirektion nicht b eabsichtigt dem V erkehrsrückgang durch Einschränkungen des F a h r­

plans Rechnung zu tragen, sondern bem üht bleiben will, (den

(5)

15. März 1932 O S T S E E - H A N D E L

F ahrplan w eiter den Bedürfnissen des V erkehrs anzupassen.

So ist ein g ro ß er Teil d er Reisezüge beschleunigt worden, teils durch .Kürzung der F ahrzeit teils durch K ürzung zu langer Aufenthalte und U ebergangszeiten. D urch E rhöhung der H öchstgeschw indigkeit wurden Beschleunigungen erreicht auf den Strecken Berlin W riezener B ahnhof—W erneuchen, Stolzenhagen-K ratzw ieck--Z iegenort, W ietstock (P om .)—

T reptow (R ega), Swinemünde Hbf. -Seebad H eringsdorf—- Zinnowitz, Schlawe—Stolpmünde. Beschleunigt wird ferner D 23 Berlin—K önigsberg Pr. bis Stolp um 13 Minuten, (an 14.10) bis Groß-Boschpol um 16 Minuten, (an 15.24) und bis K önigsberg Pr. um 19 Minuten (an 20.11). D er G^gen- zug D 24 wird von Stolp bis Berlin um 12 M inuten b e ­ schleunigt (an 21.00). D ie des öfteren geforderte D urchfüh­

rung d er D 19/20 Berlin—S tettin—Stolp bis Lauenburg wird für den nächsten Som m er wieder in Aussicht genom m en.

D ie Z üge w erden beschleunigt um 15 bezw. 8 Minuten.

D 20 trifft in Berlin um 15.52 ein 'u n d erreicht den Anschluß an FD 4 nach Basel und D 40 nach M agdeburg—Essen. D 19 verläßt künftighin Berlin um 15.45. H ierzu ist zu ‘bem erken, daß die A bfahrtzeit dieses Zuges ständig: später gelegt wurde, so d aß sich das Fehlen einer ständigen V orm ittags­

schnellverbindung nach Stettin sehr unangenehm bem erkbar machte. D ieser Zustand war seinerzeit durch Einlegung eines Eilzuges (E 161, Berlin ab 12.25) beseitigt worden. Die Auf­

hebung dieses “Zuges vor einigen M onaten führte zu V o r­

stellungen des reisenden Publikum s, denen sich die R eichs­

bahndirektion nicht verschließen konnte. Es ist beabsichtigt, den E 161 wieder einzulegen, ebenso wie den E 158, Stettin ab 5.05. Auch die Einführung einer weiteren N achm ittags - Schnellverbindung von Stettin nach Berlin wurde erö rtert und die N otw endigkeit einer solchen V erbindung durchaus a n ­ erkannt; leider ist es zur Zeit nicht möglich, diesem W unsche zu entsprechen. Zug 598 K önigsberg Pr. -S tettin —Berlin geht von K önigsberg ab 11.24, statt 9.10 bisher. In G roß-B osch­

pol wird die Liegezeit um 46 Minuten g e k ü r z t'(19.22- 19.52).

Die Reisezeit K önigsberg Pr. Berlin wird um etw a zwei Stunden verbessert. Zug 595 Berlin—Stolp wird von Star- gard (Pom .) bis Stolp um 19 M inuten beschleunigt. Zug 596 D anzig--B erlin wird von Groß-BoSchpol (ab 11.05) bis Berlin um 35 Minuten beschleunigt und trifft in Berlin künftig um 23.25 ein. In Stettin wird d e r Anschluß an E 167 nach Stralsund erreicht. F erner w erden beschleunigt Zug

Baumbuchen-FabriSj-Gegr.ttfö

I Verland nach allen Ländern 1

599 Berlin—-Stargard (P om .)—Danzig, bisher Berlin, ab 5.50, jetzt 6.40, Ankunft in S targard wie bisher, und Zug 593 S tettin—Lauenburg um 24 M inuten; er trifft in Lauenburg um 11.48 ein. Z ur V erbesserung der V orm ittagsverbindung wird neu eingerichtet Zug 518 S targard (ab 11.05)—Stettin (an 11.55).

Die Bädereilzüge E 45/46 Berlin—M isdroy—Ostswine und ihre F lügelzüge E 145/146 W ietstock—Cammin Hafen, die bis . Swinemünde und T reptow (R ega) durchgeführt werden, verkehren in der Zeit vom 25. 6. bis 3. 9. nach einem F ahrplan, durch den die Reisezeiten nach denMB ädern Hoff, Rewahl, H orst und D eep von Berlin, Schlesien und Sachsen bedeutend abgekürzt werden. D urch die F rü h e r­

legung der Z üge E i.45/146, die Anschluß an E 178 in Stettin nach Breslau, Dresden, Leipzig erhalten, wird auch die R ückverbindung aus d en B ädern von Ostswine bis D eep wesentlich verbessert. Zug E 278 erreicht in F rankfurt (O der) den in einen D-Zug um gew andelten FD -Zug 37 Berlin—B reslau—Oberschlesien.

D er F ah rp lan der Eilzüge E 45/46 und E 145/146 ist folgender:

E 45

(25. 6 . - 3 . 9.) ...

Anschluß von Breslau, Leipzig, j D resden durch E 1 7 9 ... , Stettin an 1 2o s ...J

10«6 1 1237

\

1245

1 1410

1

ab

an

Berlin St. Bf.

Stettin Ilbf.

W ietstock (Pom.) an -

ab

, 1808

1566 15«

1420

) Anschluß nach j Breslau durch E E 46

Leipzig, Dresden, 178 ab 1634

E 4 5 ...

1424 ab W ietstock (Pom.) an 1414

1512 an Misdroy ab 1326

Anschluß an D 35 und E 32 . . . 16« an S w inem ünde Ilbf. ab 1220 Anschluß von E 31, D 36, E

46 E 145...

1429 ab W ietstock (Pom.) an 1404

1450 an Cammin (Pom.) ab 13«

1506 an Gammin Hafen ab 1321 (26. 6 . - 4 . 9.) 15« >- an T rep tow (Rega) ab j! 1236 E

146

Zur V erbesserung d er V orm ittagsverbindung mit Per- und Zug 542 um 17 Minuten, also um' 5.25 von Ostswine ab.

sönenzügen von Berlin nach Stralsund und den Usedom- Die Z üge 171/170 w erden Sonntags in der Zeit vom 12. 6.

Bädern wird Zug 323 Berlin - Stralsund wesentlich beschleu,- bis 4. 9. bis und von O stsw ine -Sw inem ünde Hbf. d urch­

rügt, bisher Berlin ab 7.38, jetzt 8.45. In D ucherow (an geführt.

~ ~ ‘ ... Z 171 7oo ab Stettin Hbf. an 23o#

9 an M isdroy ab 2 0se

962 an O stsw in e ab 20°2 1022 an Sw inem ünde Ilb f ab 1945 Z 170.

Zur V erbesserung der V orm ittags Verbindung S tettin—

N augard und zur Bedienung des Schulverkehrs von N augard nach Gollnow wird versuchsweise eingerichtet:

Kp 830 7 16 Naugard 8“

Anschluß an Pz 542

nach Stettin 768 G ollnow 81* Kp 831 Anschluß an T 1061 von Stettin.

Z u r V erbesserung des S chulrückverkehrs und zur B e­

seitigung zu langer Zugpausen wird ein T riebw agenzugpaar zwischen K önigsberg (Nrn.) und Podejuch eingerichtet:

T 1168 1423 Königsberg (Nrn.) 17o*

löse Podeju ch 15*> T 1167.

W egen V erbesserung d er F rühverbindung von W arnitz - Dam nitz nach Pyritz, die als Schulzug benutzt w erden 'kann und seit Ja h re n von der?. P yritzer K reisen g efordert wurde, sind die E rhebungen noch nicht abgeschlossen. Doch ist dam it zu rechnen, daß infolge der E rhöhung der Z u g g e­

schwindigkeit auf dieser S trecke eine frühere Ankunftszeit des Zuges 9.02 in Pyritz sich erm öglichen lassen wird.

Dr. H.

12.53) schließt künftig Zug 359 bis W olgaster F ähre (an 15.41) an, D ucherow ab 13.13.

Auf der Strecke Stettin - H am burg wird E 344 b e ­ schleunigt und fährt in Stettin erst um 6.37 ab. E r nimm t 111 Pasew alk Anschluß von D 18 Saßnitz Hafen- Berlin auf, so daß eine Frühschnellverbindung von V orpom m ern und der Jnsel U sedom nach M ecklenburg und H am burg geschaffen (D 18 Pasew alk an 7.06, E 344 Pasew alk 7.16). Durch W iedereinführung eines H altes in Jatznick bei E 160 S tra l­

sund—Stettin ist die F rühverbindung von T orgelow nach S tet­

en verbessert worden. Zug 335 Pasew alk (ab 17.45)—Stettin nimmt den Anschluß von E 1 32 auf, der W olgaster F ähre 111 15.00 verläßt. F erner wird eine Frühverbindung zwischen

^sewalk und Greifswald eingerichtet, die in D ucherow An­

schluß von und nach Swinemünde hat. (Pasew alk ab '6.10—

Greifswald an 7.47).

Auf der ^Strecke Kolberg Stettin . wird E 37 um 27 iputen später gelegt, dam it in Stettin die Uebergangszeit;

T Zug D 20 nach Berlin abgekürzt wird. (K 72 K olberg V 10.19 Stettin an 13.24). L eider hat sich ein ganzjähriges J a h r e n dieses für den V erkehr auf dieser Strecke so VoCv ? en ^ilzu g sp aares nicht erreichen lassen, weil das i s tr sau^ om m en außerhalb d er H auptreisezeit zu gering Zup- ^ cr S trecke Stettin...Gollnow—:Swinemünde fährt g o41 um '18 Minuten, also um 5.08, später von Stettin

(6)

6 O S T S E E - ' H A N D E L Nummer 6

Wirtschaftliche Nachrichten

Schweden.

Außenhandel. W ie das K om m erzkollegium m hteilt, zeigt es sich, daß der E infuhrüberschuß des Jan u ar dem W erte nach g rö ß e r ist, als erw artet. D er E infuhrw ert ist .v o r­

läufig auf 101 Mill. Kr., d er A usfuhrw ert auf 74,3 Mill. Kr., d er Einfuhrüberschuß dem nach auf 26,7 Mill., Kr. berechnet.

An der V erhältnism äßig großen E infuhr haben W aren te il­

genom m en, die im Z usam m enhang mit der E i n f u h r b e ­ s c h l e u n i g u n g d e r l e t z t e n Z e i t bereits im Zoll oder im F reihafen lagen, z. B. Kaffee, V egetabilien, Textilien, Lebensm ittel. Die übrigen G ruppen zeigen R ückgänge. Auf der A usfuhrseite zeigt sich eine E rhöhung von 10,2 auf 12,7 Mill. Kr. in d er G ruppe unedle M etalle und 'A rbeiten daraus (Eisen), im übrigen V erm inderungen, hauptsächlich in der G ruppe lebende Tiere und tierische P rodukte. Ein- und Ausfuhr stellte sich in den letzten vier Ja h re n w ährend des Ja n u ar wie folgt (in Mill. K r.):

E i n

1932 . 1931 . 1930 1929

Einfuhr 101,0 103,4 137,9 123,2

U nterschied

— 26,7

— 39,9

— 25,8

— 13,4

Dampfer- u. Motorfahrzeuge

Stockholm Göteborg Malmö

Stockholm Göteborg Malmö

beladen Anzahl N rgt

2 325 2 445 270 2 672 2 964 725 5 074 3 144 447

unbeladen Anzahl N rgt.

80 174110 291 569 218 126 43 299

Ausfuhr ... 74,3 . . . • . . 83,5 ... 112,1 ...109,3

D ie V erm inderung der Januarausfuhr ist vor allem auf den R ückgang in den W arengruppen H olzw aren und Arbeiten daraus, Zellstoff, Papier und P appe zurückzuführen.

So sind H olzw aren im V erhältnis zum D ezem ber von 19,61 auf 8,01 und Zellstoff von 51,75 auf 23,86 Mill. Kr.

zurückgegangen. Auch Maschinen, A pparate und elektrisches M aterial zeigen R ückgänge.

Die schwedische Reichsbank hat den D iskontsatz am 3. M ärz auf 5 Proz. festgesetzt.

Schiffahrt. Im Ja h re 1931 zeigten die 3 H aupthäfen Schwedens in der Auslandschiffahrt folgende Zahlen:

g a n g

Se?elfahrzeuge, Prähm e u. Böte

beladen unbeladen

Anzahl N rgt. Anzahl N rgt.

472 41653 3 504

952 49 891 166 9 029 534 44 654 767 35 007

Zusammen Anzahl N rgt.

2 880 2 661 537 4 081 3 592 863 6 501 3 267 407 A u s

Dampfer- u. M otorfahezeuge beladen

Anzahl N r?t.

1 541 1 156187 2 013 2 363 80 t 4 565 2 602 229

unbeladen Anzahl N rgt.

823 1366071 1031 1271 061 501 541520

g a n g

Segelfahrzeuge, Prähm e u. Böte

beladen unbeladen

Anzahl N rgt. Anzahl N r?t.

135 11311 372 31797 685 30 875 386 26 483 852 39137 336 33 014

Zusammen Anzahl N rgt.

2 871 2 565 366 4 115 3 692 223 6 254 3 2 15 900 D5e schwedische Schiffahrt im Jahre 1931. Die direkte

Schiffahrt zwischen Schw eden und dem Auslande hat im Ja h re 1931 nach A ngaben des H andelsam ts in Stockholm gegenüber dem Ja h re zuvor einen R ückgang um 7,3 Proz.

erfahren. Aus den statistischen A ngaben erhellt weiter, daß die ausländische T onnage im V erkehr mit den schwedischen H äfen einen weit stärkeren R ückgang aufzuweisen hat als die schwedische. E rstere zeigt näm lich eine M inderung um 1969 000 N ettotonnen bezw. 10,3 Proz., w ährend letztere nur eine solche um 660 000 T o n n en bezw. 4 Prozent) erfahren hat. D iese .Erscheinung dürfte in erster Linie durch den starken R ückgang d er schwedischen Eisenerzausfuhr zu erklären sein, welche ja bekanntlich im überw iegendem M aße unter ausländischer F lag g e stattfindet.

Teilstreiks in der Zellstoffndustrie. N achdem die V er­

handlungen des Schlichtungsausschusses im A rbeitsstreit in der Zellstoffindustrie gescheitert sind, haben die A rbeitgeber gew isse L o h n s e n k u n g e n a b 2 3. F e b r u a r b e ­ schlossen. D araufhin ist auf einigen F abriken der Streik e r ­ klärt w orden, näm lich auf M unksunds und O bbola in N orr- land, O estrands und Sandarne Sulfatfabriken vom K onzern Bergvik & Ala, Iggesunds Zellstoffabriken und Holz-schlei- ferei, S kutskärs Z ellstoffabriken und H olzschleiferei, Skuts- kärs Zellstoffabriken, Skoghalls Z ellstoffabriken und P ap ie r­

fabrik und D eje Sulfat- und Papierfabrik. Zusam m en mit 3 b i s 4 0 0 0 A r b e i t e r n . Man verm utet, daß in den nächsten T agen auch auf einigen S ägew erken, die zu Z ellstoffabriken gehören, S treik ausbrechen wird. In unterrichteten K reisen rechnet man mit A ussperrung auf sämtlichen vom Z ell­

stoffverband angeschlossenen F abriken. Die von den A rbeit­

gebern vorgenom m ene L ohnsenkung b eträ g t 12 Proz. auf A kkordlöhne und für A ußenarbeiter eine V erm inderung des Stundenlohns von 80 auf 75 Oere.

Strengere Kontrolle über die ausländischen Handels­

reisenden. Ausländische H andelsreisende, die in Schweden verkaufen wollen, müssen einen sog. H andelspaß lösen, d er 100 Kr. per M onat kostet. D iese Bestim m ung wird häufig auf die W eise um gangen, daß ausländische H äuser sich form ell einen schwedischen V ertreter halten, d er mit dem betreffenden ausländischen V erkäufer die K undschaft b e ­ sucht. In W irklichkeit schließt aber der A usländer die G eschäfte ab. Die V ereinigung schwedischer H andelsagen­

ten hat daher in einem Schreiben an das K om m erzkollegium M aßnahm en zur A bstellung dieses M ißstandes verlangt.

Es soll sich hierbei h a u p t s ä c h l i c h u m d ä n i s c h e u n d d e u t s c h e A g e n t e n handeln, die häufig, um einer

K ontrolle zu entgehep, in Autos reisen und auch in ihren Autos übernachten. Die genannte V ereinigung hat kürzlich ihre M itglieder aufgefordert, ihre E i n k ä u f e a u s d e m A u s l a n d e n u r d u r c h s c h w e d i s c h e V e r t r e t e r vorzunehmen.

Das große schwedische Firmenadreßbuch neu er­

schienen. Das bekannte, vom schwedischen Industrie verban'd herausgegebene schwedische Firm enadreßbuch „Svensk In- dustrik alen d er“ ist jetzt, wie aus Stockholm gem eldet wird, in neuer Auflage erschienen.

Das A rtikelregister enth ält A ngaben über etw a 5000 W arenarten und deren Erzeuger. Anschließend findet der Benutzer des Buches ein alphabetisches W arenverzeichnis in schwedischer und englischer Sprache.

Die F irm enabteilung um faßt über 1800 Industrieunter­

nehm ungen und enthält ausführliche A ngaben über die Art und Lage der betreffenden F irm a usw. Diese Abteilung wird ergänzt durch ein P ersonenregister über rund 5500 In d u ­ strielle, mit deren Anschriften sowie Bezeichnung derjenigen U nternehm ungen, in deren Leitung sie sich befinden. Das W erk gibt dann noch Aufschluß über etwa 50 spezielle Industrieverbände.

Norwegen.

Außenhandel. Zufolge „M orgenbladet“ in Oslo, lassen die vorläufigen F eststellungen über das E rgebnis des n o r­

wegischen A ußenhandels i m J a n u a r eine erstaunlich g ün­

stige L age erkennen, da der E infuhrüberschuß, der in den M onaten des V orjahres durchschnittlich 32,5 Mill. Kr. betrug, sich diesm al nur auf 10 Mill. Kr. beläuft. Die U r s a c h e

dieses geringen E infuhrüberschusses ist in erster Linie d a r a u f

zurückzuführen, daß die Schiffslieferungen ausländischer W erf­

ten, welche die H andelsbilanz im letzten Ja h re im m er s t a r k

zu belasten pflegten, diesmal so gut wie gänzlich a u f g e h ö r t

haben.

Die Bank von Norwegen setzte den D iskont am 19- F eb ru ar von 6 auf 5i/o Proz. und A nfang M ärz auf 5 Prozl herab.

Ungünstige Fangergebnisse der Heringsfischerei. Die H eringsfischerei im m ittleren N orw egen, n ö r d l i c h v o n S t a t t , litt w ährend des ganzen Ja n u a r unter ungewöhnlich schlechtem W etter, so daß sich E nde des M onats die F än g e nur auf 15 665 hl beliefen gegenüber 344 023 hl E nde J a ' nuar 1931. und 376 200 hl E nde Ja n u ar 1930. Auch in den F anggebieten s ü d l i c h v o n S t a t t blieben die Ergebnisse

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O S T S E E - H A N D E L 7

wesentlich geringer als in den V orjahren. Die A usbeute in der laufenden Fangsaison stellte sich hier auf 817 500 hl H eringe, von denen 247 500 auf Eis gelegt, 227 500 hl ein- gesalzen, 302 500 hl von der H ering verarbeitenden Industrie und 5000 hl für andere Z w ecke verw endet wurden. E n d e Jä n u ar 1931 belief sich das F angergebnis dieses G ebietes auf 1 124 100 hl. D avon w urden u. a. 244 290 hl auf Eis gelegt, 108 310 hl eingesalzen und 550 400 hl von der Heringsver'*

arbeitung übernom m en. Im nördlichen N orw egen, in den F a n g g e b i e t e n v o n T r o m s ö , w urden bis E n d e J a ­ nuar 1932 nur 19 860 hl H eringe gefangen gegenüber 95 950 hl zur gleichen Zeit des V orjahres und 101217 hl E nde Ja n u ar 1930.

Die Norsk Hydro kündigt 600 Arbeitern. Die N orsk H ydro-E lektrisk K vaelstofaktieselskab in Rjukan, die große norwegische, mit d e r J. G. F arb en verbundene Stickstoffabrik, hat 600 A rbeitern gekündigt. In den F abriken sind g e g e n ­ w ärtig im ganzen ungefähr 4000 P ersonen beschäftigt, davon 2000 in Stundenlohn. H auptsächlich letztere sind von der K ündigung betroffen, besonders auf der E jdanger S alp eter­

fabrik, außerdem auf den F abriken R jukan und M enstad und auf d er Sackfabrik in Aker.

Dänemark.

Außenhandel. Wie wir den V eröffentlichungen des Statistischen Amts in K openhagen entnehm en, erreichte die dänische Einfuhr im vergangenem J a n u a r einen W ert von 109,1 Mill. Kr., w ährend die Ausfuhr nur 95,2 Mill.

Kr. betrug, so daß sich ein Einfuhrüberschuß von' 13,9 Mill.

Kr. ergibt. Verglichen mit dem ersten M onat vorigen Jahres, der bei einer E infuhr von 124,1 Mill. Kr. und einer

• Ausfuhr von 116,6 Mill. Kr. mit einem E infuhrüberschuß von nur 7,5 Mill. Kr. abgeschlossen hatte, bedeutet das obige Ergebnis eine wesentliche V erschlechterung.

„Einheitszoll“ für die Butterausfuhr nach Deutschland.

U nter Führung des dänischen Ländw irtschaftsm inisterium s ist in diesen T agen eine neue O rganisation ins Leben gerufen worden, die es sich zur Aufgabe gem acht hat, die aus der verschiedenartigen Verzollung dänischer zum E x p o rt nach Deutschland gelangender B utter sich ergebenden Schw ierig­

keiten nach M öglichkeit zu überwinden. In dänischen I n ­ teressentenkreisen war die Befürchtung laut gew orden, daß es für den gesam ten B utterhandel eine schwere B elastung b e ­ deute, wenn für die innerhalb des K ontingents zur V errech­

nung kom m enden B utter ein Satz von 86,— Rut. iu r luu kg, für die darüber hinausgehenden M engen aber 136,—- Rm. für ,100 kg Zoll bezahlt w erden müssen. Das hätte nach d än i­

scher Auffassung m öglicherw eise eine unerw ünschte B eein­

flussung der Preisbildung zur Folge haben können, w ährend andererseits eine U ngerechtigkeit darin erblickt wird, daß 'd e r zufällig innerhalb des K ontingents liefernde E xporteur den niederen Satz zahlt, ein anderer dagegen, ohne daß er dafür irgendw ie verantw ortlich gem acht w erden könne, den höheren Satz entrichten müsse. Um eine Beeinflussung bei der Preisbildung auszuschalten und gleichzeitig die Z o llb e­

lastung auf alle Interessenten zu verteilen, ist ein Ausschuß eingesetzt worden, in • den sämtliche am B utterexport in ­ teressierten O rganisationen V ertreter delegieren. D ieser Aus­

schuß errechnet jeweils von W oche zu W oche einen E i n - h e i t s z o l l , d. h. unter B erücksichtigung der inner- bzw.

außerhalb des K ontingents exportierten M engen einen m ittleren Satz zwischen den beiden in .D eutschland geltenden Zöllen, nach dem dann die dänischen E xp o rteu re untereinander die Differenz d er deutschen Zölle nach M aßgabe der von ihnen ausgeführten M engen ausgleichen. Auf diese W eise tragen also diejenigen E xporteure, die zu den niederen Sätzen au sg e­

führt haben, einen Teil der Zollabgaben der anderen G ruppe, die den höheren Zoll bezahlen muß. Die Leitung dieser innerdänischen Be- und V errechnung des Zolls ist demi S p e­

diteur W. Stave in K openhagen übertragen worden, der in ständiger Fühlung mit den E xportorganisationen steht und auch die Zollklarierung und alle anderen technischen Fra- Sen bearbeitet. Für die erste Periode, in der diese R egelung Sut, ist ein Einheitszoll von 115,— Rm. festgesetzt worden.

*n interessierten K reisen verspricht man sich von dieser R e ­ gelung eine wesentliche Vereinfachung der Abwicklung des utterexports nach D eutschland und außerdem die Ausschäl­

ung einer M anipulierung des M arktes.

, Rückgängige Butterausfuhr nach Deutschland. Mit ganz pesonderem Interesse verfolgt man seit einigen W ochen in anem ark an den zuständigen Stellen die Entw icklung der Ausfuhr dänischer Butter nach D e u t s c h l a n d . Soweit

sich aus den bisher vorliegenden Ziffern erkennen läßt, geht diese Ausfuhr erneut weiter zurück, und zw ar in einem m engenm äßigen Ausm aße von rd. 20 Proz. W ährend D eutsch­

land in den ersten 6 W ochen des vorigen (Ja h re s 3539 t a b ­ genom m en hatte, w urden in dem gleichen Zeitraum dieses Ja h re s nur 3092 t dänische B utter nach D eutschland ex­

portiert. Auf der anderen Seite zeigen die A u s f u h r ­ z i f f e r n n a c h E n g l a n d w e i t e r s t e i g e n d e T e n ­ d e n z . In dem erw ähnten Zeitraum 1931. nahm E ngland 11953 t dänische B utter ab, in diesem J a h r dagegen 12 213 t.

E ine besonders k räftige E rhöhung ergibt sich für B e l ­ g i e n , das in diesem Ja h re bisher fast das doppelte Q uan­

tum gegenüber dem V orjahre abnahm ; und zw ar 11251 t g e ­ gen 2132 t. N ach den kleineren A bnehm erländern sind die V eränderungen w eniger bedeutend. Im ganzen ist bis­

h er m engenm äßig ein leichter R ückgang der B utterausfuhr D änem arks von 18 243 t im V orjahre auf 18 000 t in diesem Ja h re eingetreten.

Günstige Lage der Textilindustrie. O bwohl die allge­

m eine Lage der dänischen W irtschaft infolge der Schw ierig­

keiten im A grarexport als ungew öhnlich ernst bezeichnet w erden muß, hat sich in den letzten M onaten in einigen Zw eigen der Industrie das Geschäft verhältnism äßig günstig entwickelt. So verlautet aus der Textilindustrie, daß g eg e n ­ w ärtig die P roduktionskapazität zu 80—82 Proz. ausgenutzt w erden kann und daß man mit einer längeren D auer dieses Z ustandes rechnet. Ganz b e s o n d e r s g u t i s t d e r G e ­ s c h ä f t s g a n g i n d e r B a u m w o l l i n d u s t r i e , die so reichlich mit A ufträgen versehen ist, daß sie ihre K apazität ganz ausnut'zen kann. D ie E rk läru n g hierfür dürfte darin liegen, daß man in H andelskreisen nicht sicher <zu sein scheint, wie sich künftig die Beschaffung von Devisen bei d er E infuhr von T extilw aren gestalten wird, d. h. welche Summen bew illigt w erden können. A ndererseits ist an z u ­ nehm en, daß für die E infuhr von T extilrohstoffen Devisen unter allen U m ständen zur V erfügung gestellt werden, schon allein aus Gründen der E ntlastung des A rbeitsm arktes.

Lettland.

Außenhandel. D er W ert der E i n f u h r i m J a n u a r d. Js. belief sich auf 6 Mill. L at (Jan u a r 1931: 18,3 Mill.), d e r W e r t d e r A u s f u h r auf 7,6 Mill. L at (Januar 1931:

11 Mill.) d. Js. Die H andelsbilanz w ar also mit 1,6 Mill.

L at aktiv.

Die Butterausfuhr. Im J a n u a r d. Js. führte Lettland 1137 to B utter aus gegen 1077 to im Ja n u a r 1931. Von dieser Ausfuhr gingen nach D eutschland 90,82 Proz. (Januar 1931: 65,38 Proz.), nach F rankreich 0,89 Proz. (Januar 1931:

26,39 P roz.), Belgien 6,35 Proz. (5,22 P roz.), E ngland 1,11 Proz. (2,12 Proz.) usw.

Butterausfuhr zentralisiert. D er seit jeher in der lett- ländischen B utterw irtschaft, also auch in der B utterausfuhr führende Z e n t r a l v e r b a n d d e r G e n o s s e n s c h a f t s ­ m o l k e r e i e n L e t t l a n d s hat bei d er R egierung die grundsätziche Bewilligung erw irkt, daß der gesam te in R ede stehende E xportzw eig D om äne dieses Z entralverbandes werde. D agegen erheben jetzt schon die übrigen E xporteure, unter denen eine dänische F irm a führend ist, Einspruch.

G egenw ärtig sind V erhandlungen zwischen den E xporteuren im Gange. Sollten diese nicht freiwillig w e ic h e n ' wollen, so denkt die Staatsleitung an M aßnahm en zur V ereinheit­

lichung der Butterausfuhr. F ern er wird etw a vom M ärz an die offizielle lettländische B u t t e r k o t i e r u n g ins Auge gefaßt. —

Herabsetzung des polnischen Kohlenkontingents. Die

„G azeta H andiow a“ rechnet mit einer H erabsetzung des polnischen Anteils an dem künftig nach Lettland hereinzu­

lassenden K ohlenkontingent auf etwa 15 Proz. statt der bisher in Aussicht gestellten 28 Proz. Bis jetzt hat Polen nahezu den gesam ten K ohlenbedarf Lettlands im U m fange von m ehr als 500 000 to gedeckt. Allein aus O stoberschle­

sien w urden im vergangenen Ja h re 450 108 to Kohle nach Lettland geliefert. D a das lettische G esam tkontingent n un­

m ehr auf 400 000 to im, Ja h re begrenzt w erden soll, würde die polnische Ausfuhrquote nur noch etw a 60 000 to b e ­ tragen.

Staatliche Ausfallbürgschaft für die Inlandsdiskontierung von Sowjetwechseln. D er M inisterrat hat beschlossen, in Z u ­ kunft nicht nur im Auslande, sondern auch von lettländisehen.

B anken diskontierte Sowjetw echsel durch die staatliche Aus­

fallbürgschaft zu sichern,, nachdem sich, erw iesen hat, daß es imm er schw erer fällt, den W echseldiskont im Auslände zu erreichen.

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