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Urwähler-Zeitung : Organ für Jedermann aus dem Volke, Mittwoch, 10. März 1852, Nr. 59.

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(1)

(Vierter W Expeditione KommundantensSkae Ik M

Jahrg-was

srfcheiut täglich-

Mit

Ausnahme

Ver

Tsse

nach denSonn- undFesttagen.Preispro

WEBER

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Sgr Otefmssskssethtm åbmmstm hin- Welche

die

,Urweihler-Zeitung

früh

Morgens

pünktlich zu

erhalten

wünschen,

zahlen wöchentlich

sPf IMUWHWAußerh«

Brennus

bliebeUM

sich

andie

zunächstbelegenen Postckmter,

im

Julande

andiebekannten Spedtteurederdes

Postdebits

oerlusttgen Zeitungen zu«wenden.

M 59«-

-

Berlin, Mittwoch, den 10 März. HEFT,

Professor Stahl über Revolution.

»

Professor Stahl hat ganz eigene Ansichten darüber:

»was Revolution und

was

nicht Revolution ist.«

Er

hat hierüber einen Vortrag

im

evangelischen

Verein ge-

halten,

der

sich bekanntlich nicht

mit

Politik befaßt,

und

hat«dargethan, wie gewisse Dinge,

wenn

sie auch wie Revolution aussehen, doch nicht Revolution find, dahin- gegen gewisseDinge, die gesetzlichfestgestellt, im Staats-

«lebentief begründet und durch Menschenalterforteristiren, doch im Grunde genommen Revolution find.

«

Lohaler Widerstand gegen den König

und

die Obrig-

»

«

keit,

wenn ervon

einer

von

Gott-bevorzugten Menschen- kiasseausgeht, ist nach ihm keineswegs Revolution. Da- her ist

es

auch ganz natürlich,« daß

das

Junkerparlament mit einer Steuerverweigerung hat drohen dürfen. Da- hingegen ist Revolutton die Denkart, welche

die

Völker seit 1789 erfüllt

und

darum ist z. B. die Steuerver- weigerung einer Kammer platterdings Revolution.

d

Revolution ist nach Herrn Prof. Stahl, »wenn

man M

Willen

des

Mens

en und

nicht

den

Willen otstes als höchstes rinzip zur Geltung bringen

Tägktzis und

das

ifk gewiß gsvz richtig.- Allein

es

sieht«

wissen set ein, daß

man

hiernach zuerst ganz genau

«

zu wiss-Muß-

was

der Wille Gottes ist,

um

auch dann zwar gan PS dies oderjenes Revolution ist. Nun ist zu wissen gkaätH

wenn

Herr Professor Stahl so genau

»Ich vollkommkn

was

der Wille Gottes,

und-darum

weiß er

B« HM Skahlsetjlstn

was

Nevolution ist. So wein Hm des Abels Ost Hist genau, daß ldie Grundsteuerfreis Recht ganz lAargess«,·ix!«iklzä»i«l,le ist, unddaher hat er ein

f-«weit es sich thun-lästig mkd DEVng IUFäMPfV Z

. o

tie-

e

Wiue ausgeführt tat-i WFYOWUV til-Wu- «

«

Bild

der

Adel keine-Steuern

hie

- . . » . .

-

..

richtete Professor Stahl vergißt,daß nicht alle Menschen flch anmaßen Gottes Willen so genau zu kennen wie er, und

nun

giebt

es

denn auch Menschen,

die da

glauben,ganz auf- richtig glauben,

eskann

nicht

Gottes

Wille sein, daß

die

Grundsteuer von

dem Einen

bezahlt

nnd von dem

Andern nicht bezahlt wird, vielmehr meinen, daß jeder Staatsangehbrige die Lasten des Staates mittragen müsse und daß es sogar gegen Gottes Wille war,

wenn

bereits in Preußen ein halbes Jahrhundert solch’ ein Mißbrauch eristirt hat.

Will

uns

nuaner Professor Stahl wirklichzeigen, was Revolution ist

undwas

nicht, so muß

er

nnsVeigentlich zuerst lehren, was Gottes«

Wille ist

oder

nicht;

oder

richtiger,

er

muß

uns

Beweise geben,-daß

er

wirklich über, Gottes Willen so«unfehlbar unterrichtet ist,

wieer

ganz unfehlbar mit seinen Ent- scheidungen

in

politischen Dingen auftritt.

Wir wollen

es

ihm

nur

gleich vorweg offen gestehen, daß wir in der

neuern

Zikit mannichfache Wiedersvrüchehö-

ren

über das,

was

Gottes-Wille

inder

Politik ist.

Da sist z. B.

das

liebste Kind

der

Reaktion, Herr

«

Hassenpflug

in

Kurhessen aufgetreten

und

hat behauptet,·

,

sdaß die Landes-Verfassung-und

der

Landtag

nnd

sämmt- liche Getichtshöfe

des

Landes

und

die«meisten«Ofsiziere

des

Landes undalle Bürgermeister

undder

großteTheil

der

Staatsdiener

unddas

gesammste hcfstfchc Volk nichts als Revolution wollen. Das heißt

Ia

absk Lichtsanderes»

als aus- diese Behörden und Personen seien Feinde

des

göttlichen Willens. Er Pages-WHassmpflllg, kennt ganz unzweifelhaft Gottes WAme darum hat

er

Belage- rungszustand

und

Kriegsgsktcht

und

militärischeExeku-»

tionen angeordnet und alle-s beschlossen,

um

Gottes Wil- len durchzuferem Und zu diesemZweck im Bin-m unv:

Oestreicher zur Hülfe gee:ilt.

,

Wie

nun-

mdchtm

Wir

Herrn Professor Stahl fragen,

wenn

dasBolkzaufträte

und

behauptete:

es

wolle-keines-

«

wegs resolutiouirew das sei ihm sehr ferne; sondern im

(2)

Gegentheili Es habe ebenfalls die tiefste Ehrfurcht

vor

dem Willen Gottes

und

dieser verlangt-, daß Gesetz Gesetz, Eid, Eid sein

und

bleiben folle,-daß also Hassertpstug gegen Gottes Willen handelej Hiernach also sei Hassen- pflug ein Revolutioniir,

denn er

führe menschlichen und nicht Gottes Willen aus,

und darum

sei eine Verjagung Hassenpflugs keine Revolution sondern das- Gegentheil,

es

sei die Ausführung eines göttlichen Willens? —Wie nun, fragen

wir

Herrn Professor Stahl, wodurch würde

·er

darthun können,

wer

Recht hat? Hassenpstug beruft

»sich auf Gottes Willen

und

seine Gegner berufen sich auf Gottes Willen. Was

in

aller,Welt-soll

uns den

Maßstab geben, welches wirklich Gottes Wille

und

wel- ches die Revolution ist?

Zwar giebt

uns

Herr ProfessorStahizeinige sehr- genaue Merkmale dessen,

was

Revolution ist«-. Er sagt

in

seiner Rede

unter

Andertm »Gleichstellut·tg

der

Beken-

ner

aller Religionen, Gleichstellung

der

Stände, Ab- schaffung

der

Todesstrafe, Freiheit

der

Lehre,«

das

seien Forderungen

der

Revolution

und

folglich seien sie

gegen den

Willen Gottes. Hiernach hätten

wir

freilich ein sehr gutes Merkmal. Wir brauchten

nur

Hassenvflug zu fragen: Bist Du für

die

Gleichsiellung

der

Bekenner aller Religionen? bist Du für

die

Gleichstellung

der

Stände? bist Du für die Abschaffung

der

Todesstrase?

-bist Du für die Lehrfreiheit?s

undwenn er

hierauf vier- mal nein! antwortet, so würde Herr Professor Stahl sagen: »Hassenpstugistreinl Er will nicht

die

Revolu- tion, sondern

den

Willen Gottesl«

»

Wie aber,

wenn

Jemand aufträte

und

sagte: alle die Merkmale,

die

Herr Professor Stahl giebt, sind falsch- All’

die

Forderungen find nicht Forderungen

der Revo-

lution, sondern sie sind

im

Gegentheil Gottes Wille. Wie

wenn

Jemand fragte: ist denn in Spanien,

wo

nach einem neuen Vertrage mit dem päpstlichen Stuhl die titrotestatsp

ten

unterdrückt werden, »die Gleichstellung der Brienner aller Religionen« eine Forderung

der

Revolution?. Er- zählt

uns denn

nicht die Geschichte

von

Religionskriegen,

wo die

eine Nation die-andere mordete

und

die Mensch-«

heit sich zerfleischte, weil- eben die eine wie die

andere

behauptete: wir sind· nicht die Revolution, sondern Jhr seid sie, Jhr seid nicht Gottes Wille-, sondern wir

sind est

«

. . ,

Herr Professor Stahl-giebt Beispiele

aus

der Ge- schichte

anund

erweist

den

Unterschied, welche Dynastien inEmpörung

und

welche in Revolution gestürzt wurden-

und

wieder ist ihm »Gottes Wille«, wie

er

ihn sich denkt, ein Merkmal. Weiß

erdenn

aber nicht, daß Karl der Erste enthauptet

wurde

im vollen Glauben

des

Volkes, daßes Gottes Willen vollführe

und dem

Pro-»

iestantismus den Sieg verschaffe?

—-

Jst

denn

die »Pub- ververschwörung

und

die «Bluthochzeit« nicht auch aus

dem

Wahne entsprungen, »Gottes «Willen« zu vollfüh-

»reu? Was gfwinnt der gute Professor,

der

die Revolu- tion verdeutltcht

und

dafür ein Merkmal giebt,

das er

Gottes Wille nennt« so lange.

er

nicht im Stande ist, Gottes Willen deutlicher zu machen als die Revolution?

Wie, fragen wir WI- würde

er

folgende Fälle-ent-- scheidest Gesetzt-die Königin

von

Spanien bekäme die feste Ueberzeuguny daß das protestautisehe Bekenntniß

wahr ist und die Königin

von

England käme zur Ueber- zeUFJUUg, daß die katholische Religion die richtige sei.

Beide würden

nun in

ihren Ländern »Gott-g Willen«

Vvllsikscken

und

ihre Macht dazu Verwenden wollen,

um

in Spanien ein proteftantischjes

in England ein katholisches Kirchenregiment einzuführen. Wis- fMngir den Herrn Pr»0fess0t-— der ja die Trennung

des

Staftts

undder

Re- ligion für eine Forderung der Revolution, Also gegen

den

Willen Gottes erklärt,

———

wie Würde

et

hierdenn entscheiden,welches der Wille Gottes ist«-, Wie Wütds

er

ertheilen,

wenn

beide Königinnen siegten,

oder

beide Nationen revolutionirten? Wo

sund

auf Welcher Seite wäre die Revolution,

und wo

und auf Welcher Seite Wäre G»Otfcs"Wjllg?

—-

Odsk wagt Herr Psofcssvt Stahk die Pchauptung

der

Wille

des

Allmächkltlm sei ein AUMF

M

Spanien, ein

andrer

inEnglsUVY

W«1hk11ch- »Im gute Professor,

dervor

eine-m »evange- lischen« Verein über diesen Punkt seiner Sache so sicher ist-

er«

kann bald Gelegenheit haben, darüber ganz

MU-

Stndien zu macher

wenn

erst unterstützt

von

Frankreich und—Oestreich

der

Sonderbund

eine

Revolutipn in

der

Schweiz veranlassen wird,

wo

die Jesuiten

mit

»Go:tes Willen« zur Seite austreten werden!

«

Gewiß,

mein

guter Professor, es ist etqu Wahres

an dem

Satze, daß Rivolutionen gegen Gottes Willen sind. Gottes Wille ist auch

uns

Gesetz

und zwardas-

Gesetz einer friedlichen Entwicklung

der

menschlichen Gesellschaft zu höhern Stufen der Gesittungz

wo

dieser Gottes Wille gestört wird, bricht sich die zurückgedrättgte Entwicklung Bahn durch gewaltsame,Thatcn, durch Re-

Volutionen. Daraus aber

ergiebt sich für

uns

die,Lehre, ,daß

dieRevolutionen

mitbringen

aus

zwei

Parteien, aus der

einen-,

die

gewaltsam

dieveralteten

Zustände heilig sprechen

undaus der

andern, die gewaltsam die

neuen

Zuständeschaffen will. Die Einen machen die Revolutionen nothwendig

und

die Anderen führen sie aus!

Und

das ist die traurige Geschichte

der

Gegenwart

undder

näch-

sten Zukunft!

, «

Können wir aber diesen UNgIücklichEn Gang der Menschengeschichtenicht mehr stören, so mUssM wir

um

Gottes Willen fordern,- daß mindfstmS IEVI Pskttkm Gottes Willen nicht in

den

Pakkeikampf sphmFL DMU Gottes Wille ist sicherlich Vksx ZU schabefst

Um

Im Werk·

zeug zu sein für die Revolution

und

thlReaknons

»

sekun-

OM Si

März.

—- Der

Bunde-Mng beschlossesb MitteBundeetomuiissarius nach

Breman zu

schicken-UZU »die Pvtügen Verfassungeange- legenheitanheiten

zu

kegeln«

«

—-

Wte dem «H. E.

«

geschrie-

ben

wird, spricht

MOM

Vavoni das zwischen Preußen

und

Han-

- uover

Unterhandlungen Wegen

einer

Besetzung

desBre-

iyischm Gebiet-s kurihhannoveksche Trupp-u sa:

den

Fall gkwissek möglich-rErstgmsse

im

Gange seien.

,

.-

Jn

der

gestrigenAbendflgung

m

Finanzkommtfsion

der

2. Kammer

wurde

der

Steuersatzfür die höchstiu bestemfndm Zeitungen

aus

2 Shir. 15 Sgk., hingegen preis-kam sur die niedrtgst

ZU

besteuernden Zeitschristen(L-tal-,KMG-Islüttkr

u.

s. tr.)

auf

4

Sgri angenommen« Zwischen beiden Sitten durften die- jenigen

Von

2 Thlr., 1 Thlr.120«Sgr.,

l

WITH

m

SN·

-

20 Sgr.

und

15 Sgr. liegen.

«

f "

(3)

Die Rechte·det

Kammer hat HdenfMinistern

v.Man-

teufsel und

v.

Westtalm durch

eine

Devtttctth ihr ungeschroach-

tesVertrauen

bekundenlassen; letzterer

wurde

aufgefordert, sich

irr

seiner Nestaurationspolitik nicht beirrnen

zu

lassen.

,

..—·

AusBrasilien sind sehr betrubendeNachrichten

kin-

geleufmz es soll nämlich

einem

Altona-r Einwohner

vonVer-

wandten

in

Brasilien

eine

dortigeZUMUS emaesandt

worden

sein,

in

welcher die Exschießung

eines

bekannten

Lieutenanis der

deutschenLegion berichtet

wird. Der

Name desselben wird noch Vetschwiegeii."

»

" «

i

Der Schall’scheProtef WegeU Raubmordes,

verübt ge- genden

Handelsmann

Eberniann aus

LVLheth

endete

nach sie- bentägigerVerhandlung gestern Abekld mitvder Berurtheilung

des

Angeklagten FUUJ

To«

dUrEh

des

Beil.

Ueberdenob-

jektiven Thais-stand ist folgende-festgestellt:

Am g.

Sept.

1849

wurde auf

der

Wiese Zwischen ChaFlottenburg

und

Spandau,

bei der

sogenannten--seZUkeU Sptte

ein»

männlicherLeichnam ohne Kopf auf VIMSMUMI Rasen gefunden.

Neben

demsel-

ben

stand

tmStockm

PVV EVVV-ia11fwelcheni

eine graue

Tuch- 1mülieaufgesteckt.

War-

WahrmP noch

andere

Kleidungsstücke

und

GegenständeCul,der-Erde

bek-

desLeicheherunilagen. Wenige Schritte VVULVIFlem Rumpfe-

M

einem Rohrgebüsch wurde ein Menschenkon aufgefunden, welcher augenscheinlich

zudem Körper,

vondem

er

ganz. glatt abgeschnitten war; gehörte.

Das

Gesicht war furchtbardurch unzählige Hieb-

und

Schiiittwun-

den

zersto»kt, s0,daß

dte

Gesichtszüge nicht mehr kenntlich

waren.

Der

Schädel-war durch

einen in

demselben durchgedrungenen Doppelschuß zerschmettert

und

fielen

aus

demselben

beim

Auf- heben eine Anzahl Schwokkömm

von Seiten der

Obrigkeit

etwas

Bestimmtes festzustellen,

wurde

endlich dieVermuthung bestärkt, das

der

Aufgefundene

der

Biehhandler Ebermauii

aus

Lvchen sei. Da ferner nach gut- achtlichemZeiigiiiß

der

Sachverständigenfestgestelltwurde, daß

der

Aiifgefundene das Opfer einer Ermordung geworden, so fiel

der

uächsteVerdacht

der

Thäterschaft aufden ehemaligen Postillon, jetzigenGrünlramhäiidler Schall

von

hier,

gegenden

vielfacheJndizien vorlagen. Jn Beziehung auf

die

Jdentität

der

Leiche

mitder

Person

des

Viehhändlers

Ebermann

rekog- noszirteii die Ehefrau

und

Angehörigen desselben theils dieLeiche selbst, theils

aber

mit Bestimmtheit

die

bei derselben vorgefun-

denen

Sacheit. Für die Annahme, daß

ein Raubmord

vorliege, sprach u.

a.«,,»

daß

alle

Sachen

von

Werkb, namentlich

die

sil-

berne

Uhr, die Brieftasche

unddasGelddes

Eberiiiaiiii,

ver-

schwuiidenwarem obwohl

er

dieselben noch kurz

vor

seinem

Tode

besessen hatte.

Als

Verdachtsmoniente

gegenden

Postillon

Schall

traten

besonders hervor: vlt-) die genaue Bekanntschaft Desselben mit Ebernianii,

indem

beide-»wegenWilddiebstahls

in

Fäsandau

eine

Zuchthaiisstrafe verbüßt,

und

später, namentlich spuke August 1849,

genauen

Umgaiigfgepflogen

Beide

Per- dgmnlbaben

zu

dieser Zeit zusammen

eine

Reisenach Lvchen,

Derzu

«thsitz

des

Eberinann, gemacht

und

sind

von

dort

wie-

gokder

ägekehrt

und

zwar am-«.8.September (a-lso

zwei

Tage zu

per

schxefsindung

der

Leiche.)«

Dies

gestand

der

Angeklagte

Y

Das

Ziff

am29.

Okt»

v.

J. aiigestandenenVerhandlung

zu.

in

der

Nähemnviensein

der

beiden Personen hier

in

Berlin

und

wo

die Leichz as Charlottenburg, also

inder

Nähe des Orts,

wo

aber nach diesläefunden worden, noch

amAbenddes 9

Sept., worden ist. Hierr Zelt

Ebermann

nicht

wieder lebend

gesehen Ebermann bis

zum

ask Der Angeklagte

am 292

Okt.

nur zu,

. -

t

wieder

Um

Thore begleitet,

vonda

verlassenund seitdem mch gest

m

III-habet

3D b

·

L

·

mi «»

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»eich»e

:osggiiinkkliixteiiugpaiandkliIJåtO

eine

so kleine Statut,

wiedie

dir Frakii des» SchallWalkf EttlingergewohnltchexSwch Ist

Von

ein größerer »Hm-«

o

smmgW

S stillvre erStock

mit Bestimmtheit als Essen-W ps- aberÆxiiinTiipgmrzia

worden«

Der Angabvagegen

drei

Sachvckhällsuis umgekehrt

«

Nach mehrfach fehlgeschlage-

neu

Versuchen,

über die

Jdentität

des

aufgefundenemLeichnaMs

um

ihres Mannes, daneben

«

dar.

»Es sindindemBesitz

des

Schall drei C emi ets«vor einn- den, welche

mit

Bestimmtheit

als

Ebermaunhgehiirig vokiisder

Frau desselben wieder

erkannt worden

sind.

Der

Angeklagte hatte- erst diese Chemisets

alsdie

seinigen bezeichnet, später

aber

behauptet, daß dleselben vors Ebermasnn seiner Frau

aiiitande- rer

Wäsche zum Wascheu jubergeben

worden

sind, obgleich

er

anfänglichdieses FakkUM Ubekhaupt hinwegzuläugnenversuchter 5) hat Schall

woder Mordam

U, September (also lTag nach

dem

Tage-

begangen worden) eine silberne Taschenuhr- welcheerweislich

deinEbermann

zugehörigwar, bei dein hiesi;

gen

Leihainte auf seinen Namen versetzt,

—-

sie einige Wochen später daselbst ausgelöst

und

seinem Bruder

in

Schlesieu

zum

Verkauf zugesandt.

Der

Angeklagte, welcherfrüher

den

Besitz dieser Uhr gänzlichbestritten, doch später

als

früher vergessen,

«

eingeräumt hatte, behauptete

am29.

Oktober, daß

er

diese Uhr

vonEbermaim zum

Unterpfand «für ein Darlehn erhalter

aber

dieselbe versetzt habe,

daerdasGeld

gebraucht

und

sie später-.

.

seinem

Bruderzum

Verkan geschickt-habe,

da

in Schlesien

der-

gleichen Uhrknbesser-bezahlt

werden als

hier.

Er

sei deshalb zum Verkaufgeschritten,- da·er

von

einer

andern

Person, wahr- scheinlich

von

einem gewissen Pfeffer

den

Tod Ebernianns.

erfahren habe. d)

Das

Verschwinden

der

übrigen Gegenstände

von

Werth

von der

Leiche, namentlich

des

Geldes, welches

Ebermann

besessen haben soll, wogegen

der

Angeklagte nach

demTodeEbermans im

Besitze

von

Geldiiiittelii gewesen,

deren

rechtlichen

Erwerb er

nicht nachweisenkonnte.

Der

Angtlagte leugiiete Jeden

weiteren

Besitz

der

hier erwähntenSachen, stellte überhaupt

die

Verhältnisse Ebermanns

als

sehr gedrücktdar,

und

behauptete, daß

die

ihm

zur

Last gelegten Geldmittel

aus deinErwerb

eines Buttergeschäftes herrührten. 7)

Der

abge- läugnete Besitz eines Doppelgeweth obwohl

er

dasselbe

be-

sessen haben soll

unddie

Sachkenntnißmit welcher

der

Kopf abgeschnitten gefunden

unddieman dem

Angeklagten

alsei- nem Wilddicbe

zutraueu darf.

—-

Nachdem

am

30.«October

v.

»J.«zunachst

die

Zeugen

vernommen

worden, welch die Leiche aufgefunden hatten, folgte die Vernehmung

der

beiden sach- verständigen Aerzte, welchedie gerichtliche Obdiiktion

der

Leiche bewirkt. Nach

»der

Schilderung

desdabei

vorgefundenen

ob-

jektiven Thatbestaiides, gaben dieselben mit Bestimmtheit ihr Gutachteii dahin ab, daß

der

Tod unbedingt durch einen Dop- pelschuß erfolgt, daß· hiernach der Kopf abgeschnitten worden, daß

aberdie

That nicht vonEiiiem

verübt

sein kann, sondern daßMehrere

dabei

betheiligt gewesen,

und

daß

dieanund bei der

Leiche vorgefundenen Kleidungsstücke derselben nicht nach

dem

Tode sing-zogen sein können. Namentlich

bekun- detenaber

diese Zeung daß sie trotz

der

genauesten Nachfor-

-

schungen

andein

Korpirs

weder

Tätovirungen noch S.chröpf-

narben bemerkt

haben, daß deshalb diese Merkzeichen,

da

sie nicht vergehen können« auch

bei

Ebermann nicht

dawaren.

Dagegen hatten

abervier andere

Zeugen eidlich bekundet, daß

der

ihnen sehr wohl

bekannte

Ebeimann sowohlTä«tovirungen,

als

Schröpfnarben gehabt.

»· «

Wegen dieses scheinbar unlöslichen Widerspruches

wurde am30.Okt.die

Verhandlung abgebrochen,

und am

l. März

von Neuem

begonnen. Im Ganzen·bltibt Schall bei seiner früheren Auslassungz wie

in

zwei früheren Mordprozessen

in dieerverwickelt

gewesen

und indenen er

wegen mangelnden Beweises freigesprochen wurde, slngUet

ek

auch hier jede Schuld.

Als

ihm einige

der

Leiche abgeschnelkenf Haare vorgezeigt worden, bestreitet

er

mit Bestinimthetk- daß Nest Haare

von

Einmqu herrührenkönnen,

del

PessenHaaxe eine

andere

Farbe gehabt,

und

stellte so

die

Vermuthmss Mel- daß Ebermaiin nicht todt, sondern

no amLeben

set-

Und

daß seine Angehörigen

den

».Bekblelb des

elben

wissest müßmks

Jn

dernä

sten

Siun

«

beschäftigte

man

sich

mit dem

objektiven Thatbestackiu

d.

h.tz miit

Feststellung

des

Beweise-z daß die gefundeueLeiche die

des

Viehhäiidlers Ebermaiin sei. Der Obduktiansbericht nimmt

an,

daß

der

hinter

dem

rechtenOhr eingedrungeneDoppelschuß die

i

(4)

der

Leichenstarre geschehe.

alleinige Ursache desTodes ist,

nnd,

daß

das

Abschneiden

des

Kopfes, welches

mit

Sachkenntniß vorgenommen, erst geschehen ist, nachdem

der

Tod bereits-eingetreten:

Derals

Sachverstän- diger geladene Stadtphhsikus

von

Berlin, Geh. Medizinalrath

Dr.

Caspet, rügt mehrere Widersprüche

nnd

Ungenauigkeitm

im

Obduktionsberichle.« Als solche sind

zu

erwähnen,daß der- selbe

das

Vorhandensein

von

Todtenflecken bestreitet, die, w»le HI- Casper versichert,

unter allen

Umständen vorhanden sem müssen. Ferner hätten die Obduzenten Sugillationen,

d

h Blutunterlaufungen wahrgenommen,

aberkeine

Einschnitte

ge-

macht. Erst dadurch

aber-

hättensie sich überzeugen können, daß wirklichSugillationen vorhanden, welchedurch

bei

Lebzeiten

desGemordeten

erfolgte Quetschungen entstanden seien. Auch ist

C.der

Meinung, daß

indem

Augenblicke,

woder

Kopf

vom

Rumpfe abgeschnitten sei,

der

Körper noch gelebt habe- Die Möglichkeit,daß

einemTodten

Kleidungsstückeangezogen

« werden

könnten, giebt

erzu,

jedoch

nurmitder

Einschränkung, daß

das

Ankleiden sofort nach erfolgtem Tode

undvor

Eintritt

Jni vorliegenden Falle

würdedas Ankleidenunmittelbar

nach

dem

Abschneiden

des

Kopfes erfolgt sein müssen.

Blutnetznng

der

Kleider

desGemordeten.

Die

von derVer-

theidigung aufgestellte Annahme:

eskönntender

LeicheEber-

manns

Kleider

angezogen

sein,v

was

nothwendig

zu derweitern

Annahme führen würde, daß«

Ebermann

eigentlich

derMörder

sei, ist hiernach sehr unwahrscheinlich. -(Schluß folgt.)

Wiewir

heute hören, soll Schall noch

tinder

gestrigen Nacht nach einem Geistlichen verlangt-haben,

um

demselben Geständnissezu machen.

—-

Gegen Pfeffer dürfte binnen Kurzem die Anklage wegen

Mordes

erhoben

werden.

—-

Jn Neustadt-Eberswalde

wurden am

Sonntag bei eini-

gen

Vorstandsmitgliedern

des

Handwerkervereins Haussuchungen vorgenommen nnd die vorgefundenenSchriften, Korrespondenzen, Protokollbücher,

das

Kassenbuch

unddas

Verzeichniß

derVer-

einsbibliothek

mit

Beschlag belegt.

Es

erfolgte hierauf

dievor-

läufige polizeiliche Schließung

des

Vereins,

diebiszumEr-

kenntniß

inder

Hauptsache fortdauern soll.

· .

Jni Westerwald (Nassau) soll

eine

Falschniunzerbandtz die sich mit

der

Anfertigung preußischer Funfthalerscheine

be-

schäftigte entdeckt worden sein.

,

— Anden

Thoren Berlins wird-jetzt

eine

sehrstrengeKon- trolle

über

die

von den

Landbäckern

zur Stadt

gebrachten Back-

waaren

geführt.

Die

Kontrolle geht dahin:

ob die als

Roggen-

-brotdeklarirteBackwaare mit

Weizen gemischtist.

Das

hiesige Bäckergewerkhat

aus

seiner Mitte

eine

Anzahl Meister dedu- tirt, welchedieSteuerbeamten unterstützensollen.

Wenn

nach ihrem Ausspruch in

einem

angeschnittenen

Brote

Weizenmischung

entdeckt

wird, so muß

entweder die volle

Weizensteuer entrichtet werden,

oderdasBrot

wird konsiszirt.

«

Halle. Der Prediger Sachse aus-Magdeburg

wurde

durch die Polizei verhindert, hier

den

Sonntagsgottesdienst

der

freien christlichen

Gemeinde

abzuhalten.

f

Bronnen

Der

ehemalige

Altermann

Haase, dessengroß- artige Unterschleife seiner Zeit

vielvon

sich

reden

machten, ist

zu

«zwöl«jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt

worden.— ,

unin.

Am4.wurdedie neue

Session mit einer Thron-

rede

eröffnet," worin

die

Aufrechthaltung dir Verfassung

ver-

sprochen

unddas

Verhältnißmit

dem

Auslande

alsals

freund- Jchafklich dargestellt wird.

— ,

London;

8.

Marz. Die plötzlicheAbreise

des

französischen Gesandten Grafen Walewski nebst Gemahlin nach Paris hat

-

Verschiedenartige Gerüchte hervorgerufen.

»

(Tel.«Dep.)

Londva

Die

Agitation

gegen

dasschutzzöllnerische Mi- nisterium wird täglich bedeutenderz

unterenormer

Betheiligung

Mr

BeVöIkMMg Wurde

in

kseeds der Zweigverein

der

Verbin- dung zur Abschaffuns

der

..Korngeseke

erneuert.

t-—·Be-kitu,.-—.-

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»Mein

»W-

wadot

HW

Dem

widerspricht

aber

die verhältnißmäßig geringe

.

Möbel gut Bescheid

Agraim

Allgemein wird versichert, daß

in

Bosnieii

ein·

großes, panslavtsttsches Komplot mit weiter reichendenFä-

denentdecktworden

ist«

Die

Verhaftungen

dauern

fort.

-Dek«

70jährige Bladika

von

Most-It ist nach Serajewo

eskortirt wor-

den.f Auch

die

Bevoohner

der

montenegrinischen Gränze

wer-«.

den entweifsnen (Tek«DIP-)

Verantwortlicher Redakteur: Vernimm Huvgekmm Verm-«· -

Die große Nienagerie

des Thierbändkigers

Kr entzberg,

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Morg.

10bis Abds.

ZiUhr geöffnet«

Die

«»!,..

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5

Uhr,

Vor

derselben Abrichtung

des

Clephcmtrw

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Nähere

die

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ich noch Vorstellungen

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C.

Oriac-,

Direktor.

Ctrque national de Paris.

Letzte

Woche.

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Montag,

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15.

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letzte

Vorstellung.

Heute Mittwoch:

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