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Deutsche Bauhütte : Zeitschrift der deutschen Architektenschaft, Jg. 43, H. 23

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Academic year: 2022

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f t e n t f r i j i » f t n n

3

e i t f c t j r i f t ö e r ö c u t r d i c n f l r d i t t c k t c n r d i a f t

Herausgeber: C urt R. Vincent}. — 0eTchäftsbaus: Hannover, Hm Schiffgraben 41. (Alle Rechte Vorbehalten.)

D i e B a u a u f g a b e n u n t e r m G e b o t d e r K r i e g s w i r t s c h a f t .

g e w a ltig sind die Siedlungs- und Bauaufgaben, die im deutschen Osten nach dem W illen des F ührers geleistet werden müssen; lohnende A ufbauarbeit für die deutsche W irtschaft auf 50 Jahre hinaus!

Rund 7 5 0 0 0 V olksdeutsche werden im G au Danzig und im W arthegau übersiedeln: die w ährend der letzten M onate ins Altreich geflüchteten V olksdeutschen u nd über 1 M illion Volks- und R eichsdeutsche, die nach dem Jahre 1 9 1 9 die öst­

lichen Provinzen verlassen haben, sollen zurückgeführt werden.

— Neben der Instandsetzung der zerstörten und übernom m enen baulichen und verkehrstechnischen Anlagen ist in allen besetzten Gebieten um fangreiche Planungs- und Erschließungsarbeit als Einleitung der Siedlungsaufgaben zu leisten, u nd das m uß alles im schnellen T em po geschehen, um die behelfsm äßig u n ter­

gebrachten R ückw andererfam ilien in kürzester Zeit wieder in geregelte T ätigkeit einsetzen zu können. W ohnungs- u nd W irt­

schaftsgebäude, städtische u nd ländliche Siedlungen, Industrie- und Gewerbebetriebe u nd V erw altungsgebäude sind zu errichten, neue Verkehrswege anzulegen u n d die vernachlässigten polnischen Land- und W asserstraßen auszubauen. Die vordringlichste Auf­

gabe bleibt aber die W ohnungsbautätigkeit zur U nterbringung der Rückwanderer.

Die vorbereitenden A rbeiten für alle Bauabsichten und Vor­

haben sollen fortgesetzt werden, um nach Beendigung des Krieges die Kriegsteilnehm er sofort w ieder in den A rbeitsprozeß ein­

gliedern zu können.

D e r W o h n u n g s b a u wird m it U n terstü tzu n g durch staat­

liche M ittel und B ürgschaften zunächst im O sten fortgesetzt werden, wird aber auch infolge des steigenden Bedarfs an W oh­

nungen auch im A ltreich w ieder einsetzen.

Wichtig ist die Frage der F i n a n z i e r u n g , die sich nur bei wesentlicher H erabsetzung der Baukosten lösen läßt. A uf billigste und einfachste, aber doch haltbare A usführung ist daher mehr als je W ert zu legen.

D ie M e th o d e d e s s c h n e l l e n A u f b a u e s bei K leinbauten unter erheblicher V erkürzung der Bauzeit und unter Einsatz ungelernter K räfte in der Selbsthilfe m it örtlichen Stoffen wird sich besonders bei der Siedlungstätigkeit im O sten durchsetzen.

W ä n d e , D e c k e n - u n d D a c h k o n s t r u k t i o n e n sind auf geringste A bm essungen zu dim ensionieren, um den geringsten Stoffbedarf zu erreichen. In jedem Bezirk sind die d o rt hei­

mischen Stoffe zu verw enden u n d d u rch neuzeitliche bewährte Stoffe und Bauweisen zu ergänzen, w enn es die W ärm ehaltung und Schalldäm m ung erfordert. Jeder Baufachm ann hat die Pflicht, alle S parkonstruktionen u nd Sparm ethoden u n ter mög­

lichster Ausschließung devisenbelastender Stoffe anzuw enden und sich m it diesen D ingen eingehender zu befassen.

Die G e b ä u d e g r ü n d u n g e n sind m it größerer U eber- legung und Sorgfalt u n te r A usnutzung der T ragfähigkeit des Bodens, aber auch m it zusam m enhängender Festigkeit der Fundam ente auszuführen. D ie U n tersu ch u n g des Baugrundes ist dabei ein w ichtiger Vorgang, denn der Bodenkunde fällt im

Bauwesen, besonders im Osten, eine vielfach entscheidende Rolle zu. — Bei den F ortschritten in den V erfahren der schnellen B odenuntersuchungen m uß heute von jedem B auausführenden verlangt werden, daß alle M ittel, die die wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse über die Eigenschaften der Böden für bauliche Zwecke ergeben haben, richtig u nd zw eckentsprechend angewendet werden.

Die Schnelligkeit, m it der die Siedlungsfrage im Osten gelöst und dam it die notw endigen B odenuntersuchungen ein­

geleitet w erden m üssen, läßt es m eist nicht zu, aus dem u m ­ fangreichen Schrifttum sich Rat zu holen. — H ier sollen die von der D eutschen Gesellschaft für Banwesen und vom D eu t­

schen Ausschuß für B augrundforschung herausgegebenen „ R ic h t­

linien für B odenuntersuchungen“ als die notw endigsten G ru n d ­ begriffe der Bodenkunde m it den wichtigsten V erfahren der U ntersuchungen als Anhalt u nd schnelle Hilfe dienen, wobei natürlich auch praktische E rfahrungen anzuw enden sind.

Die zunehm ende G ründungstiefe bew irkt nicht in allen Fällen eine ausreichende Sicherung gegen ungleichm äßige Senkung und spätere Rissebildung. Frostfreie G ründung kann auch durch Bodenanschüttung herbeigeführt werden, w enn die tragfähige Bodenschicht höher gelagert ist. Das H ochfrieren des Bodens ist zwar eine G efahr für die Standsicherheit des Gebäudes, wird aber meistens überschätzt. Die F rostw irkung ist nicht bei allen Bodenschichten gleich. Die Gefahr ist nu r vorhanden, wenn bei hohem G rundw asserstand der Boden stark durchfeuchtet ist und die Fundam ente und eingesenkten G e­

bäudem auern diese Feuchtigkeit aufgenom m en haben. Diese M auerteile sind daher sorgfältiger durch Sperrschichten zu schützen.

M an beachte beispielsweise die G ründungen der G ebäude in der Heide m it einem Schwellenkranz auf trocken oder in K alkm örtel verlegten F indlingen ohne nennensw erte Einsenkung.

Diese Findlinge nehm en bei ihrem festen Gefüge kein W asser auf un d bilden som it einen gewissen Schutz gegen aufsteigende Bodenfeuchte.

Im deutschen O sten ist die gleiche G ründung m it F eld­

oder B ruchsteinen an vielen O rten bei Bauernhäusern vor­

herrschend, und diese H äuser haben trotz nachlässiger U n te r­

haltung Jahrhunderte gehalten.

Bei ungünstigen G rundw asserverhältnissen sind nicht in allen Fällen U n t e r k e l l e r u n g e n durchzuführen, wenn n u r be­

schränkte M ittel, wie es in K riegszeiten der Fall ist, zur V er­

fügung stehen.

Aus diesen V erhältnissen heraus haben sich auch die so­

genannten K e l l e r k a m m e r n f ü r V o r r ä t e entwickelt, die nur m it einigen Stufen tiefer als die E rdgeschoßfußböden gelegt werden. Ich habe schon im m er den S tandpunkt vertreten, daß m an das H aus m ehr aus dem Boden herausheben soll.

W ichtig ist vor allen D ingen, daß die F undam ente entw eder für alle Zeiten m öglichst trocken bleiben bzw. gehalten werden.

Bei der Einschränkung des B itum enverbrauchs können m it

S c h i c k t d i e B a u h ü t t e i n s F e l d !

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288 D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939

gleichem Erfolg T e e r e r z e u g n i s s e a ls S p e r r s c h i c h t e n ver­

wendet werden. Sie m üssen von allen Seiten ausreichend gegen G rund- und Spritzwasser durch Sperrschichten geschützt werden, und daß die Fußböden ebenfalls gegen G rund- und kapillare Feuchte durch billige, aber haltbare Sperrschichten geschützt werden.

D ie z a h l r e i c h e n P l a t t e n e r z e u g n i s s e — Zementdielen, Gipsdielen, Leichtbauplatten, Faserstoffplatten, Faserstoffhart- platten, Bim splatten usw. — u nd die nicht m inder zahlreichen däm m enden Hohlziegel, Leichtsteine und Ausweichstoffe geben uns die M öglichkeit, diese als ergänzende K onstruktionen bei allen Bauteilen und bei Verwendung jeder A rt heimischen M aterials einzusetzen. Es bedarf daher bei eingehender W erk­

stoffkenntnis keiner besonderen Phantasie, alle heimischen Stoffe im U rzustand — Feldsteine, K alkbruchsteine. B ruchsteinm aterial aller A rt aus den Halden der Steinbrüche u. a. — für den A ufbau zu verwenden und sie je nach Beanspruchung in Kalkmörtel, vom gewöhnlichen Luftkalk (Branntkalk) bis zum hochhydrau­

lischen Kalk als Bindem ittel, zu betten und haltbar zu lagern. In früheren Zeiten ist m an auch ohne Portlandzem ent ausgekommen.

Bei der Planung, die von den örtlichen Verhältnissen ab­

hängig ist u nd daher auch örtlich vorgenom m en werden sollte, ist schon zu erwägen, welche Stoffe an O rt und Stelle ohne größere Belastung durch F uhrkosten vorhanden u nd zu ver­

wenden sind und welche W erkstoffe neuzeitlicher A rt billig in der Nähe zu beschaffen sind und als Ausweichstoffe verwendet werden können.

Es wird bezüglich der Bauausführung noch interessieren, daß nach A nordnung des G eneralbevollm ächtigten der Bau­

w irtschaft neben den G roßfirm en das B a u h a n d w e r k stärker eingesetzt werden soll, und zwar sowohl m it einzelnen Betrieben als auch m it Arbeitsgem einschaften m ehrerer Betriebe, wie sie sich am Westwall bew ährt haben, denn auch die übrigen 70000 Handw erksbetriebe im Reich sollen ihre Beschäftigung finden, da gerade in den Reihen des Handw erks leistungsfähige und erfahrene U nternehm er m it gutem A ufsichts- und Facharbeiter­

personal anzutreffen sind. Es entspricht auch der Einstellung des R eichsw irtschaftsm inisters, daß das Bauhandwerk nicht in noch stärkerem M aße abgedrosselt wird.

A lte fra n zö sisc h e U eb erfä lle a u f d a s E lsaß .

D a s Sc h ick sa l von N ie d e rm ü n ste r.

Tn diesem alten guten elsässischen Lande hat das deutsche K ulturbew ußtsein schon in der rom anischen Breitenentw ick­

lung und dann in der Zeit des Uebergangsstiles herrliche Bau­

werke geschaffen. Wieviele hunderte davon sind aber vor 1400 durch die Franzosen dem E rdboden gleichgem acht! An dem Beispiele von N iederm ünster im U nterelsaß haben wir ein be­

zeichnendes Stück französischer Zerstörungstechnik. W ir haben hier den Beweis, wie in dieser spätm ittelalterlichen Zeit der Ueberfälle und nach der A usm ordung der deutschen Bevölkerung das N iederreißen von G roßbauten durch im m er wieder vor­

genommene U e b u n g s - M e t h o d e m it größter Schnelligkeit geschah. Diese Zerstörungsart zeigt auch hier die jah rh u n d ert­

alte deutschfeindliche D e n k a r t , aber auch gleichzeitig das eigentliche U n v e r ä n d e r l i c h e einer im Wesen verdeckten Volksgesinnung.

Am O dilienberg im U nterelsaß hatte einst eine alte blühende Abtei m it deutschen Acker- u nd W einbau-L ehrern und Aerzten einen großen Zustrom des Volkes erweckt. Das gab den Anlaß zum Bau einer dreischiffigen Pfeilerbasilika m it drei T ürm en.

Dieses Bauwerk gehörte einst zu den berühm ten K irchen­

bauten des Landes. D er H auptturm war dem C harakter des Grenzlandes entsprechend ein V e r t e i d i g u n g s t u r m . Die Baumeister waren als fratres conversi in H irsau geschult. Sie waren die ge­

treuen Verwalter einer alten Bautradition, die die K irchen­

decken noch gradlinig mit Balken deckten. A ber in dieser Zeit brannte das Straßburger M ünster schon zum fünften Male. Solche Erfahrungen w urden die Ver­

anlassung, die beiden Seiten­

schiffe und das Querhaus im W ö lb e b a u auszuführen.

Das W ölben war in jener Zeit, da die bodenständigen Handw erker fehlten, eine

K unstarbeit. Die W anderhandw erker m ußten von weither be­

rufen werden. U eber der V ierung erhob sich als ihr Werk einst ein weiterer T u rm .

Das Ganze war ein Bau ersten Ranges. Bewundernswert ist in der A usführung die oft m illim etergenaue Arbeitsweise der Steinm etzen. Das H auptverdienst des alten M eisters ist, daß er in bewußter Weise den düsteren Charakter der alten romanischen K irchen überw and. Das war seine geistige Selbständigkeit und Erfindungsgabe der R aum form ung, die viel später aus den Schwierigkeiten des Steintransports zum gegensätzlichen, licht­

erfüllten gotischen R aum bau geführt hat. W ährend der G rün­

dungszeit herrschte im Elsaß gleichzeitig ein großer Eifer im Burgenbau zum Schutze der Zentralgew alt der Staufenkaiser (der Städtebauer im Elsaß). Die H ohenstaufenburgen zum Schutze gegen die Franzosen bildeten ein großes Festungs­

system.

Es hat früher ein schier unendliches H in- und Herschreiben über den K irchenbaugeist der C luniazenser und ihren Einfluß gegeben. Die Baugeschichtler waren hiervon beinahe hypnoti­

siert. Sie haben sorgfältige A ufm essungen vorgenommen und doch das eigentliche Volkswesenhafte meist nur geahnt. Bei den Clunia- zensern war viel Archiv- W issenschaft aufgestapelt, und ihre Bauschüler wurden dam it reichlich getränkt. Im G runde aber stecken ältere B auerfahrungen dahinter.

M an m uß n u r einmal die G rundrisse der K irchen jener Zeit nebeneinander legen, wie fest die Baum eister in allen kleinen D ingen auf alte Ge­

w ohnheiten und Maße ein­

geschw oren waren, die beim dam aligen Fehlen von Hilfs­

m itteln entsprechend leicht festhaltbare basikale Typen und die kurzen Querhaus­

arm e behielten, jeweils ein Französische Vernichtung des Kirchenbaues.

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bißchen länger oder ein wenig breiter in den Jochen, aber fest in der Q uadratur der Bauteile. Es waren ohne Zweifel deutschblütige Baum eister.

In jener Zeit aber herrschte der große W anderdrang, die Lust nach dem Schmack des L ebens in anderen L ändern m it leichteren G ew ohnheiten. Das war also beim Essen, beim W ein­

trinken und bei den W eibern. Es w urde da unten im Elsaß und im Frankenlande soviel gebaut, daß das W echseln leicht war. D adurch w urde gleichzeitig diese oft brillante A rbeits­

technik der Steinm etzen gefördert. Es gab überall andere Steine, und dann w urde auf die W erkzeuge, auf den Stahl im m er wieder größerer W ert gelegt. A uch au f die Profile, w enn so ein alter Fuchs von M eister oder Palier die A ugen auf die Gesellenpfoten richtete und lüderliche oder nachlässige A rbeit nicht aufkommen ließ. Das ließ sich am besten bei den zw ölfhundert F iguren­

werken in C h a r t r e s erkennen; m an denke auch an N aum ­ burg! Bei den b erü h m ten H auptw erken, wo jeder einmal ge­

wesen sein m ußte, sprach sich das herum , weit über L än d er­

gebiete hinaus. Wie sauber sind noch die W ände des T rü m m e r­

werkes, die Lisenen, die kleinen Blendbogen. M an kann deutlich erkennen, wie die A lten über die Statik nachgedacht haben, wie schön genau im A nfang gefugt w urde und wie dann zu ir­

gendeiner Zeit ein M eister oder Palier abw anderte u nd dann die Baugesellen bei der A rbeit im darauffolgenden Geschoß mit großer L üderlichkeit, kleinen F o rm aten und den verhauenen Steinen vom S teinkirchhof zu pfuschen suchten. V orher hatte noch die Sitte geherrscht, „v erh au en e“ Steine m it Geleit zu Grabe zu tragen. Bei dem Gewölbe der unteren W esthalle hört man förmlich das D onnerw etter des M eisters nachhallen, als einige Pfuscher oder vielleicht gar ältere L ehrlinge sich an dieser hohen K unst vergriffen: durch E infügung von Baugeschiebe und Nachhilfe m it grobem M örtel, der so wertvoll war, weil er fast ein D utzend Jahre eingesum pft war. A ber sonst ist das meiste präzise gearbeitet u n d m it größer G enauigkeit ausgeführt.

Die kriegerischen Einfälle der Franzosen waren ausschließ­

lich auf Raub- und Zerstörungssucht gegründet. Die K irchen­

herrschaft und ihre D örfer w urden überfallen, geplündert und in Brand gesteckt. Vergebens fragt man danach, wie die fran­

zösischen Katholiken dazu gekommen sind, so oft die H eiligtüm er und die edelsten K irchen in Schutt und Asche zu legen? G e­

rade die K irchen und K löster w urden m it der abscheulichsten G rausam keit behandelt, weil m an verhindern wollte, daß sich hier neue Quellen für Boden- und Geldbesitz boten. Die T rü m ­ m er der Kirche w urden erst im Jahre 1903 freigelegt, und ihre R uinen zeigen, welche sorgsame Baum eisterarbeit an dieser Stätte ihren selbständigen Geist offenbart hat.

Es ist kennzeichnend für den Franzosengeist, daß alle diese frühen räuberischen L)eberfälle durch ihre Rotten und die K irchen- Zerstörungen in der L iteratur peinlich u nterdrückt w orden sind! Tatsächlich hat dieses gute deutsche elsässische L an d in schwerer Weise damals durch die A r m a g n a k e n , wahre R äuber- furien-B anden, leiden m üssen, die zu Zehntausenden, E in ­ brechern und M ördern gleich, über die Z aberner Steige ins L and brachen. Sie konnten erst nach zehn Jahren m it ihrem A nführer, dem D auphin, also dem französischen K önigssohne, geschlagen und vernichtet werden. Sie hatten Z ehntausende von Elsässern erm ordet und M illionen von W erten gestohlen.

E rst die A usgrabungen haben den Beweis erbracht, wie die damaligen „C am brioleure“ ohne Pulver und andere Spreng­

stoffe zu arbeiten verstanden. K urze A nm eißelung der Säulen­

schäfte, schwerer T auzug durch hun d ert und m ehr Pferde und durch Hebelangriff, um ein vortrefflich konstruiertes Bauwerk zum Einsturz zu bringen.

Es ist auch kennzeichnend, daß damals die J u d e n s c h a f t die Schatz-E rm ittler u nd H elfershelfer waren, den Banden die K riegsbeute abkauften und diese verschoben. A n vielen O rten hat damals das elsässische Volk die Judenm assen zusam m en­

getrieben und sie verbrannt. Die jahrhundertalte Sym pathie zwischen Juden und Franzosen hat sich n icht geändert.

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2 9 0 D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939

W I C H T I G E K U R Z B E R I C H T E

P rü fste lle fü r G e m e in sch a ftssied lu n gen und städ teb au lich e P lan u n gen .

Z ur P rüfung der Anträge auf Gew ährung von Finanzierungs­

hilfen des Reiches zu den Aufschließungsarbeiten und G em ein­

schaftseinrichtungen in G em einschaftssiedlungen hat der Reichs­

arbeitsm inister eine Prüfstelle für G em einschaftssiedlungen und städtebauliche Planungen errichtet. Sie befindet sich in den Räum en der D eutschen Bau- und Bodenbank A. G., Berlin W 8, K anonierstraße 9, Fernsprecher 1 2 0 0 2 8.

Die Prüfstelle bearbeitet die Anträge auf Finanzierungshilfen der genannten A rt bis zur Entscheidungsreife sowie die damit zusam m enhängenden städtebaulichen Planungen. Die E n t­

scheidung über die Anträge trifft in jedem Falle der Reichs­

arbeitsm inister selbst.

D ip l.-In g . und H a n d w e rk sm e is te r-E in tra g u n g . W iederholt klagten D ipl.-Ingenieure als Inhaber von Bau­

geschäften über empfindliche H em m ungen. — D ipl.-Ingenieure können ebenso wie H andw erksm eister als Inhaber und L eiter von H andw erksbetrieben un ter bestim m ten V oraussetzungen in die Handw erksrolle eingetragen werden. — Gegen die Gleich­

stellung von D iplom prüfungen der Technischen H ochschulen mit handwerklichen M eisterprüfungen bestehen keine Bedenken;

Voraussetzung ist aber, daß das Fachgebiet der D iplom prüfung dem der M eisterprüfung entspricht. Die in obigem Bericht vorgenommene Gegenüberstellung der beiderseitigen Prüfungen kann dabei als G rundlage dienen; eine zu starre B indung an das aufgestellte Schema ist jedoch nicht zu em pfehlen, da die Studien­

pläne der einzelnen Technischen H ochschulen nicht einheitlich aufgebaut sind.

Ich verweise hierzu auf den Erlaß des Preußischen M inisters für Handel und Gewerbe — IV 1 1 808 vom 2 7. O ktober 1 9 2 1 —, durch den die Absolventen der staatlichen Bauschulen von der Ablegung der M eisterprüfung im M aurerhandw erk teilweise befreit w orden sind. A uf G ru n d des § 1 3 3 Abs. 10 RG O . be­

stimme ich, daß eine entsprechende Regelung auch für die Absolventen der übrigen höheren technischen L ehranstalten, die in der Reichsliste verzeichnet sind, gilt.

Die Handw erkskam m ern haben in Zukunft nach pflicht­

gemäßem Erm essen zu entscheiden, ob die von den D iplom - und Fachschulingenieuren zwecks E intragung in die Handwerksrolle vorgelegten U nterlagen den vorstehenden G rundsätzen ent­

sprechen. Das von den K am m ern bisher geübte Verfahren, den Ingenieuren zu em pfehlen, bei den höheren Verwaltungsbehörden einen Antrag auf E rteilung einer Ausnahmebewilligung gemäß

§ 3 Absatz 2 der 3. H andw erksverordnung zu stellen, kommt damit in Fortfall.

N eue P r a x is -V o r s c h r ift fü r B a u - un d Ingenieurschulen.

D urch Verfügung des Reichserziehungsm inisterium s sind alle Bestim m ungen, die für die Studierenden der Bau- und Ingenieurschulen eine längere Praxis — auch Zwischenpraxis — als insgesamt zwei Jahre vorschreiben, m it sofortiger W irkung aufgehoben.

Z u teilu n g von V o rh alteh o lz.

Vorhalteholz ist durch den Bedarfsträger grundsätzlich nicht in voller Höhe, sondern nur in dem Um fange zuzuteilen, der durch die A bnutzung des Vorhalteholzes bei bestm öglichster H olzausnutzung und sorgfältigster Behandlung des M aterials bedingt ist. H ierfür ist es notwendig, das Vorhalteholz nach Möglichkeit auf der Baustelle nach Q uerschnitten und Längen sortiert zu lagern, die Schalung vor Gebrauch m it Entschalungs­

m itteln zu streichen, für die Breiten der Schalbretter möglichst wenig A bstufungen zu wählen, Tafeln, K letter- und Gleitschalung überall dort, wo es überhaupt möglich ist, zu verwenden. Die Bedarfsträger sollen dieses nach M öglichkeit insbesondere bei großflächigen und sich gleichm äßig w iederholenden Beton­

arbeiten vorschreiben. Folgende Sätze können für die Bemessung der A bnutzung als Richtlinien gelten:

1. Bei H ochbauten für G erüste ca. 8 Prozent,

2. bei Betonbauten (für Schalung usw.) ca. 25 Prozent, durch die Verwendung von Schaltafeln kann dieser Satz bis auf 1 0 Prozent herabgem indert werden,

3. für Baubuden, U nterkunftsräum e, Bauzäune und die übrigen oben angeführten Sondereinrichtungen ca. 1 0 Prozent.

Die u n ter 1.—3. angegebenen Prozentsätze sollen im allgemeinen als Höchstsätze angesehen werden. Die Zuteilungen sind bei geringerem Verschleiß im m er niedriger zu halten. Höhere

Z uteilungen sollen n u r nach eingehender B egründung und sorgfältigster P rüfung vorgenom m en werden.

Die Bedarfsträger haben zukünftig zur U eberprüfung der Forderungen an kontingentiertem N adelschnittholz für Vorhalte­

zwecke von den B auausführenden in den Holzlisten Angaben zu verlangen über

a) den G esam tbedarf an Vorhalteholz unterteilt nach Hoch­

bauten, T iefbauten und N ebeneinrichtungen,

b) bei Hoch- und T iefbauten die B egründung für die gewählte A rt der Schalung, insbesondere warum nicht die holzsparenden Schalarten angewandt w erden können,

c) bei U eberschreiten der in diesen Richtlinien gegebenen Zahlen, für den Verschleiß hierfür die eingehende Begründung.

Die Baufirmen sollen im allgem einen nicht „ m e h r “ ge­

brauchsfähiges Schalholz von den Baustellen wieder m itnehmen, als sie zur Baustelle selber m itgebracht haben. Es wird den Bedarfsträgern vorgeschlagen, dieses in geeigneter Weise über­

prüfen zu lassen. A usnahm en hierzu sind n u r m it Zustimmung der Bedarfsträger zulässig.

U e b e rp rü fu n g der L u ftsc h u tz r ä u m e angeordnet.

Nach den vorliegenden E rfahrungen bestehen über die behelfsmäßige H errichtung von L uftschutzräum en in bestehenden G ebäuden zum T eil unrichtige A uffassungen, zum Teil sind bei der A usführung Fehler begangen worden. Z ur Abstellung dieser M ängel hat der R eichsluftfahrtm inister u n d Oberbefehlshaber der Luftwaffe die örtlichen Luftschutzleiter, den Reichsluftschutz­

b und und die Reichsgruppe Industrie m it ausführlichen Weisungen versehen. — Viele Zweifel werden durch diesen Erlaß jetzt geklärt. So sind Notauslässe in vielen Fällen entweder falsch angelegt oder überhaupt nicht vorgesehen worden. Notausstiege durch Fensteröffnungen m üssen so hergerichtet werden, daß ein Aussteigen auch tatsächlich gewährleistet ist. Es ist darauf zu achten, daß das Straßenbild nicht verunstaltet wird. N u r vor Fensteröffnungen, die über die Erdgleiche, zum Beispiel den Bürgersteig, hinausragen, sind Splitterschutzvorrichtungen not­

wendig. Vor Fensteröffnungen, die vollständig unter Erdgleiche liegen, sollen sie um gehend entfernt werden. Im H inblick auf die erhöhte Sicherheit des L uftschutzraum es m uß die Deckenabsteifung m it allen M itteln angestrebt werden. Die bisher behelfsmäßig hergerichteten L uftschutzräum e sind nach Maßgabe dieses Erlasses zu überprüfen und fehlerhafte oder unzureichende A usführungen abzuändern.

D ie L ich ttech n ik im D ien st des Lu ftsch u tzes.

Die D eutsche L ichttechnische Gesellschaft und der Verband deutscher Elektrotechniker hielten im Hörsaal der Technischen Hochschule eine gemeinsame Sitzung ab. Die Reichsanstalt für L uftschutz hat Richtlinien für den Bau u nd für die Anwendung von L uftschutz-R ichtleuchten herausgegeben. Diesen zufolge seien für die öffentliche Beleuchtung R ichtleuchten zu verwenden, die von den bisherigen besonders dadurch abweichen würden, daß sie eine K ennung in G estalt eines aus 15 0 m Entfernung sichtbaren Lichtschlitzes aufw eisen u nd zudem eine schwache A ufhellung unter der Leuchte selbst bewirken. An besonderen G efahrenpunkten seien R ichtleuchten m it zwei Kennungen (zwei übereinander angeordnete Lichtschlitze) anzuwenden.

F r itz S c h u m a c h e r 70 Ja h re .

D er ehemalige O berbaudirektor von H am burg ist einer der ganz wenigen A rchitekten, die weit über den Kreis ihrer Berufs­

tätigkeit hinaus bei vielen M enschen Anerkennung, Gegner­

schaft u nd R uhm gewonnen hat. Seine L aufbahn als ehemaliger Professor der T e. Ho. D resden, seine Tätigkeit unter dem Leipziger Stadtbaurat L icht, seine zahlreich ausgeführten H och­

bauten sind noch in aller G edächtnis. Ebenso wie er in einer großm ächtigen K am pfstellung m it K ölner A rchitekten städte­

bauliche Fragen in den K reis allgemeiner Anteilnahm e ein­

rückte und als Senator der deutschen Akademie in M ünchen, weltklug, alle Schläge gegen ihn parierte. U eber all das hinaus aber ist er bis in die letzte Zeit m it großartigen Erfolgen als Schriftsteller tätig. K u ltu r, Philosophie, Baugeschichte der ältesten und neuesten Zeit hat er m it einer bew undernsw erten farbigen Vielseitigkeit und Frische behandelt. Ja, er hat eine große G em einde, die Jahr für Jahr auf ein neues Werk dieses Geistes voll edler U nruhe w artet, der im m er etwas Neues und Wertvolles zu sagen hat. Seine Bücher sind wahre F undgruben für jeden, der sich aus baukulturellen T hem en Schätze zu er­

heben vermag. E r weiß um die geheim nisvollen G renzen von der D urchführbarkeit der Dinge.

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B illig e S ied lu n g en im n eu en O sten .

W

egen der ungünstigen G rundw asserverhältnisse müssen manche H äuser ohne U nterkellerung gebaut w erden: dafür ein ausgebautes G eschoß im Giebel«at»eldach-Raum. Die W irt­

schaftsräume sind in einem besonderen Stallgebäude u n ter­

gebracht.

Der einfache quadratische G rundriß m it der m ittigen Schornsteinlage u n d den norm alen Fenstergrößen sichert nor­

malen W ärm e­

bedarf, der Brennstoffver­

brauch wird je­

doch geringer, wenn die Aus- senwände nicht in durchgehen­

den H ohl­

schichten mit starkem W är­

m edurchgang, sondern mit einer Leicht- plattendäm - m ung ausge­

fü h rt, die D achuntersichten mit gleicher D äm m ung versehen w erden und der rechteckige Schornstein in quadratische F orm , siehe die übrigen Risse, gebracht wird. D ie senkrechte Giebelschalung entsprechend dem natürlichen Baumwuchs ist zweckmäßig, haltbar und h at höheren D äm m w ert.

Die einfache A rt der recht­

winkligen R aum teilung und die zweckmäßige und solide Be­

handlung des konstruktiven

£rV-cVWtVo1S

Aufbaues (die nicht tragenden T rennw ände können bei gleicher D äm m ung in geringeren Stärken in Leichtbauw eise hergestellt werden) und der äußeren Flächen m it rückspringendem Ziegel­

sockel, schützendem D achüberstand und dem anspruchslosen Ausbau erleichtern die Finanzierung. D urch die A ufschieblinge ist bei den großen Flächen eine gefälligere D achform erreicht.

D o p p elh aus fü r v ie r F a m ilie n .

Die W ohnungen im Erdgeschoß, je zwei R äum e u n d K üche und im ausgebauten Dachgeschoß je m it W ohnküche, Schlaf­

raum u nd kleinem Abstellraum . W irtschaftsräum e im beson­

deren Stallgebäude. Jede W ohnung hat besonderen Zugang durch den getrennten, leichter gebauten Eingangsvorbau. D er zwei Stufen tiefer liegende Raum un ter der T reppe kann als Abstell- u nd V orratsraum benutzt werden.

D er Brennstoffbedarf ist gegenüber dem freistehenden Zwei­

familienhaus geringer. A uch der A ufbau ist billiger. D er ii

vierrohrige Schornstein in quadratischer Form hat die geringsten W ärm everluste.

An Stelle einzelner Feuerstellen sind M ehr- zim m er-Sparöfen w irtschaftlicher.

R eih enh aus fü r ach t F a m ilie n . Die wärm edichtere Bauweise in R eihen­

häusern bei gleichen W ohnungsgrößen m it dem geringsten W ärm ebedarf und dem billigsten Aufbau ist besonders in K riegs­

zeiten vorzuziehen. D ie G esam tw irkung kann in den Siedlungen durch wechselnde Stellung und G ruppierung und durch Großgrünanlagen erträglicher gestaltet werden. Auch aus rohstoffw irtschaftlichen G ründen hat die R eihenhausbebauung in Kriegszeiten ihre Vorteile bei wesentlich erleichterter Finanzierung.

Die innere R aum teilung u nd der ein­

fache Ausbau erm öglichen eine w eit­

gehende V erw endung von Ausweich­

konstruktionen u nd -stoffen in geringerer Stärke bei w esentlicher R aum gew innung.

Die 25 cm starke T rennw and zwischen den K üchen kann beispielsweise in weit ge­

ringerer Stärke, aber doch in gleich­

wertiger D äm m ung und W ärm ehaltung aus Leichtbaustoffen ausgeführt werden.

Aus Spargründen, zur besseren Belichtung und bei der heutigen G üte des Glases ist die Sprossenteilung der F enster zu ver­

meiden, da ohnehin eine zusätzliche Sicherung in den F ensterläden gegeben ist.

OOvircwWt'Op

A r c h i t e k t : O t to S c h r ö d e r , D a n z i g - L a n g f u h r .

(6)

2 9 2 D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939

B A U F O R S C H U N G

H artholzfußböden mit und ohne Blindböden.

D ie Parkettverlegung in kalte A sphaltklebe#

masse.

A ll it dem M erkblatt zur H olzersparnis hat die Verlegung von H artholzfußböden ohne Blindböden auf Betondecken be­

sondere Bedeutung erlangt. Es gibt drei A rten dieser Ver­

legung, wobei die in kalte Asphaltklebemasse bevorzugt wird.

W er die A rbeit auf Blindboden werkgerecht erledigt, wird auch bei der Klebemasseverlegung keine Schwierigkeiten haben;

ein tüchtiger Verleger kann sogar eine größere A rbeitsleistung ausführen als auf Blindboden, weil die Böden nicht genagelt

werden. Eine Voraus­

setzung für die H alt­

barkeit ist die Be­

schaffenheit des Beton­

bodens, denn meistens fehlt es an der Glätte.

Ein Rauhstrich ist zur Kaltklebemasse- Verlegung vollständig unbrauchbar. Die Unterlage m uß weiß- trocken sein und darf keine U nebenheiten und Löcher aufweisen.

D er Auftrag an kalter 'SsjSS~S,SS»SS/77

Parkett auf ausgetretenem Holz­

fußboden einer Holzbalkendecke.

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PAtZtCETT L.E/csrroerro'v .'..±

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m

Parkett auf Leichtbeton­

unterlage und Betonsohle.

Klebemasse beträgt 2 mm, so daß schon daraus zu ersehen ist, daß U nebenheiten unmöglich überbrückt werden können.

Die Verlegung selbst er­

folgt wie auf Blindboden in N ut und Feder, nur daß die Nagelung entfällt. Voraus­

setzung ist, daß die Parkett­

stäbe an der unteren Wange einen kleinen G rat besitzen, der zur Aufnahme der Klebe­

masse dient, sonst besteht die Gefahr, daß die Klebe­

masse zwischen den Parkettstäben heraufquillt. Wie bei der B lindbodenverlegung kann auch hier die Verlegung m it oder

ohne W andfriese erfolgen.

W erden W andfriese ver­

wendet, ist es notwendig, in den Betonboden der Wand entlang in Abständen von 6o— 70 cm 30 mm starke, konische Eichen­

dübel bündig m it der Betonoberfläche einzu­

betonieren, auf denen die W andfriese befestigt werden. Die W andfriese halten den Boden zu­

sammen, die Schlüsse werden auch nicht so leicht auseinandergetrieben, wie dies bei Quellerschei­

nungen der Fall ist. Ver- _ . , _ . . . c . . , schraubt sollen aber die Parkett auf Estrich und Steineisendecke. ,

Wandfriese nicht werden, weil die V erbindung zu starr ist, während ein Nagel bei Treiberscheinungen doch elastisch nachgibt.

Die Klebemasse, die nicht sofort abbindet, wird reihenweise aufgetragen und m it Spachtel so verstrichen, daß der ganze Betonboden stets schwarz m it Klebemasse bedeckt ist und keine freien Stellen zeigt. Bei der Verlegung in kalte Klebemasse wird oft das Beschm utzen der Finger gescheut und die Riemen

Parkett auf Blindboden, Unter­

lagshölzern und Eisenbetondecke. Parkett in Heißasphalt auf Leicht­

betonestrich und Betondecke.

werden vorsichtig in N u t und F eder ineinandergeklopft. Das fü h rt dazu, daß oft ein T eil der Stäbe kaum m it Asphaltklebe-

ist. Jeder Stab muß

Wandanschlüsse des Parkettbodens.

masse an der Unterfläche bedeckt zuerst in die Masse

eingedrückt und dann herangezogen werden. D urch Eindrücken in die M asse wird die gute Verbindung ge­

sichert, und durch das H eranziehen füllt sich der kleine G rat an der U n te r­

wange . A uf diese A rt der Verlegung ist unbedingt zu achten, denn ohne V erbindung mit Klebem asse wird die

geringste Baufeuchtigkeit schon in kurzer Zeit ein Hochgehen des Parkettbodens zur Folge haben.

Z ur Verlegung eignen sich am b esten Parkettstäbe in der Länge zwischen 30 u nd 45 cm. Längere Riemen sind weniger von

Vorteil. Auch breite Riemen sollte man bei dieser Verlegungsart ver­

meiden, am besten hat sich eine Breite zwischen 6 und 8 cm bewährt.

D er Verbrauch pro Q uadratm eter Betonfläche beträgt 1% — 2 kg K alt­

klebemasse und richtet sich nach der Ebenheit des U nterbodens. D er Beton m uß eben und staubfrei sein, damit sich die Klebemasse gut ver­

bindet. D urch die Ver­

legung in N ut und Feder wird ein Versinken der Riemen, wie es bei der Verlegung in H eißasphalt vorkom m t, verm ieden. N icht immer ist aber ein Betonglattstrich vorhanden.

Parkett auf Blindboden, Lager­

hölzern und abgesperrter Betonsohle.

(7)

B A U T E C H N I K U N D A R B E I T S V E R F A H R E N

y«ff</W/Zr

H artholzfuß böden .

Oft trifft m an eine magere Betonfläche, die beim A bkehren Staub abgibt, dann ist das A nbringen einer G lattstrichschicht nicht m ehr m öglich, weil die K onstruktions­

höhe erreicht ist; was bleibt zu tu n übrig?

Ein Ausgleich m it der honigdünnen K lebe­

masse ist unm öglich, sie verfließt, denn ihre eigentliche Aufgabe ist n ur, 2 mm

stark zu sein und abzu­

binden. Ein Ausgleich ist n u r mög­

lich bei Heißasphalt,

der sofort erstarrt. Als

Behelfs­

m ittel hat sich in diesem Fall Wasserglas

b e w ä h rt!

M an streicht es auf den mageren Be­

tonboden, und die Klebemasse versinkt nicht m ehr in den vielen T iefen u nd U nebenheiten eines Rauhbetons. D ie A sphaltfabriken haben auch stets eine B itum envorstreich­

masse am Lager, die m an zweckmäßig am Tag vor der V erlegung auf den Beton­

boden streicht, dam it sie bis zum anderen Morgen antrocknet. D adurch w ird eine gute V erbindung geschaffen. Wasserglas ist dann vorzuziehen, w enn es eilt und m an auf die Vorstreichmasse der A sphaltfabrik nicht warten kann.

Die Klebemasse soll vor dem G ebrauch u m ­ g erü h rt werden, da sie zur Satzbildung neigt.

Sie soll in einem k üh­

len Raum aufbew ahrt werden.

Z um T reiben der Riem en dient ein Klopf- holz, das speziell für die K lebem assever- Parkett auf Blindboden

und Holzbalkendecke.

m it großen U m ständen und Aufwendungen die Kalkulation belastet. Es ist darauf zu sehen, daß die Klebemasse von einer zu­

verlässigen Asphaltfabrik geliefert wird, da die Kieselsäure des Betonbodens zur Zersetzung der Klebemasse beiträgt. D er K esseltransport fällt weg, der bei H eiß­

asphalt so um ständlich ist, und es braucht nicht geheizt zu werden, das T ragen des Asphaltes kommt nicht in Frage, die Rauchentwicklung stört nicht. A ußerdem ist ein Versinken der Parkettstäbe durch die N ut-und-Feder-V erlegung ausge­

schlossen. Die Konstruktionshöhe beträgt bei dieser Verlegungsart Parkettstärke + Klebemasse 2 mm. Die verschiedenen A rten der Verlegung auf Beton- und Balkendecken sind aus den Abbildungen

zu entnehm en. H. C., F.

U n rich tig eingebaute Fen ster.

Eine Siedlungsgenossenschaft, die bis heute 200 W ohnungen gebaut hat, begann m it ih rer Tätigkeit im Jahre 19 26 und errichtete meist Einfamilien-W ohnhäuser.

In den Abbildungen wird auf die Schäden hingewiesen, die durch das verschiedene Einsetzen der Fenster in diesen H äusern aufgetreten sind.

Parkett aur Blindboden, Lagerhölzern, Zementdielen und Betonsohle.

legung bearbeitet sein m uß. Es trägt an der Unterseite eine A nzahl Nägel oder Schrauben m it runden K öpfen, die etwa 5 mm hervorstehen, die es verhindern, daß das Treibholz selbst m it der Klebem asse in Berührung kommt.

Nach Verlegung w ird der Boden ab­

gezogen und eingewachst. E r kann sofort begangen werden. Die Klebemasse erstarrt erst in ca. 3 — 4 W ochen nach der Verlegung.

Diese V erlegungsart hat den Vorteil, daß sie sehr einfach vor sich geht und nicht

besonders an der W etterseite treib t der nachstoßende W ind das Regenwasser in die Fuge hinein, u nd es fließt an der inneren Fensterleibung herunter. Putz, Farbe oder T apeten verderben in kurzer Zeit, und hier beginnen die R eparaturen.

E in weiteres Vorziehen d er F enster nach den Abb. 5 und 6 hat zu größeren M ängeln geführt. Bei A bb. 6 geht das Fenster richtig nach außen auf; der an ­ fallende W ind schließt das F enster dicht ab, doch fehlt der schützende W etter­

schenkel. Die M etalleiste ist zu hoch an­

geordnet. Die gewöhn­

liche M örteldichtung ist infolge H olzbe­

wegung wenig h alt­

bar. Da an den Seiten M etalleisten nicht anzubringen sind und durch die Holzleisten eine D ich­

tung nicht erreicht wird, ist die gesamte Fensterkonstruktion ein grober Fehler.

Abb. 5 zeigt die gleichen K onstruk­

tionsfehler und M ängel. H ier w urden die Abdeckbleche herausgenom m en u nd so angeordnet, wie sie Abb. 6 und Abb. 6a zeigen. Als T ropfkante wurde an Stelle der W ulst ein D reikant gewählt u n d das Blech hinten auf- und um gekantet. Seit­

lich wurde es über die Holzleiste hinw eg­

geführt und m it einem Standblech an den E nden versehen. Zwischen B lendrahm en und M auerwerk ist eine Bitumenmasse eingedrückt, die in Z em entm örtel ange­

rü h rt wurde, auch ist das ganze Blech in nnxi unf

/Abb.5.

Bei den ersten H äusern erfolgte der E inbau der Fenster nach Abb. 1. So w urden die Fenster vor dem Weltkriege m eist eingesetzt, als es noch wenig H ohl­

m auerw erk gab.

Bei der nächsten Baugruppe w urden die F enster m ehr in die äußere Fläche vorgezogen, die tiefen Einschnitte in der geputzten Fassade zu vermeiden, alles in einer Fläche zu haben, siehe die Abb.

2—6.

Abb. 2 zeigt das Fenster m it äußerem Anschlag; das Blendrahm enstück m uß hierbei sehr breit ausgeführt werden (Holzverschw endung), um den Flügel öffnen zu können. Die nach Abb. 1 und 2 eingesetzten Fenster weisen bis heute keine Schäden und Undichtigkeiten auf.

Bei den Abb. 3 und 4 w urden in den nächsten H äusergruppen die Fenster noch m ehr in die Fassadenfläche vorgezogen;

die Fensternischen verschwinden. Die aufgenagelte D ichtungsleiste bei Abb. 4 ist unrichtig m it der Putzfläche bündig angebracht. Zwischen Holz und Putz tritt eine Fuge, die die Ursache für durchdringende W etterfeuchtigkeit bildet;

-Abb.A-,

diese Masse eingelegt u nd dann der entfernte A ußenputz erneuert. Es wäre besser gewesen, wenn die F enster m it tieferem Anschlag u nd dam it geschützter angeordnet würden.

Bei Abb. 4 w urden an den Fenstern die äußeren Deckleisten oben u nd seitlich abgenommen, die H ohlräum e zwischen H olz- und M auerwerk m it vorstehender Masse verstrichen u nd die Leisten in die Masse eingedrückt und so aufgenagelt, daß die Fugen durch die Leisten gedeckt w urden. Die eingebauten F enster Abb.

5 und 6 w urden ebenso behandelt.

Wie die Fenster dicht u nd geschützt eingesetzt werden, zeigt Abb. 7. D er Fensteranschlag ist von 7 auf 5 cm ver­

kleinert, liegt aber 1 3 cm h inter der Fassade zurück; hier ist ein E indringen des Regenwassers nicht m ehr möglich. Bei diesem Einbau des Fensters w erden auch die B lendrahm enhölzer schm äler, ihre Breite richtet sich ja sonst danach, wieviel Raum der Fensterverschluß oben be­

nötigt und wieviel Spielraum die F en ster­

flügel seitlich haben sollen. G. R ö m e r .

(8)

294 D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939

Erfahrungsaustausch und A uskunftei.

Alle aus dem Leserkreise gestellten fachlichen Fragen werden, soweit sie für die Gesamtheit von Wichtigkeit sind, an dieser Stelle beantwortet.

Beantwortungen der Leser können auch in kurzer Postkartenform er­

folgen. — Bezugsquellen (Firmen- adressen) können, den Vorschriften des Werberates entsprechend, den Lesern nur schriftlich genannt werden.

Anfragen erscheinen

im Anzeigenteil der Zeitschrift.

N r. 3 5 1 3 . W e r h aftet, w enn die K ellerso h le zu tie f a n geo rd n et ist und nich t en tw ä ssert w erd en kann ? D er A rchitekt haftet dafür, daß die von ihm übernom m enen technischen L eistungen den allgemein anerkannten Regeln der Baukunst entsprechen. Bei vorhandener Straßenkanalisation in ausreichender Tiefe muß der K ellerfußboden entw ässert w er­

den können. Da der Architekt den E n t­

w urf angefertigt u nd auch die Bau­

leitung ausgeübt hat, ist seine Tätigkeit als ein D ienstvertrag nach § 6 1 1 BGB aufzu­

fassen. D urch den D ienstvertrag wird derjenige, der Dienste zusagt, zur Leistung der versprochenen D ienste verpflichtet.

Bei den von dem B auherrn gerügten Bau­

m ängeln liegt eine N ichterfüllung des D ienstvertrags durch den A rchitekten vor; der Bauherr ist daher berechtigt, M inderungs- und Schadenersatzansprüche geltend zu m achen und diese gegen die H onorarforderungen des A rchitekten auf­

zunehm en. A nsprüche aus einem D ienst­

vertrag verjähren nach § 196 Abs. 7 BGB in zwei Jahren. G. T r o ß b a c h .

N r. 3 5 14 . U m sa tzste u e rfre ih e it f ü r B au ten bei k in d erreich en F a m ilie n . D er Bau eines W ohnhauses für eine kinderreiche Familie ist ein gemeinnütziges U nternehm en, bei dem die Entgelte für L ieferungen und L eistungen im Sied­

lungsverfahren von der U m satzsteuer be­

freit werden können, zumal das Reich die Finanzierung übernom m en hat. Es ist daher von dem Auftraggeber eine Be­

scheinigung zu verlangen, daß die Liefe­

rungen und L eistungen für ein Siedlungs­

unternehm en erfolgt sind, für das U m satz­

steuerfreiheit in Anwendung kommt.

Diese Bescheinigung ist an das Finanzam t

einzureichen. G. T .

N r. 3 5 15 . S ch w in d u n g bei D ielen ­ fußboden. Nach D IN 1969 sollen H obel­

dielen nicht über 2 V2 Proz. der B rett­

breiten — jedoch nicht über 3 m m — schwinden. Da die F eder in der ganzen Breite sichtbar ist, dürfte nu r durch eine Um legung des Fußbodens der Schaden zu beheben sein. Eine H aftung des M aurerm eisters wird unter den derzeitigen V erhältnissen nicht gegeben sein, da ab­

gelagertes Holz im H andel nicht zu haben ist. Bm str. C o r n e l i u s .

N r. 3 5 16 . F u ß w ä r m e fü r S c h u l- z im m e r. A uf einer 1 y2 cm starken Gußasphaltschicht wird K orkm ent (L i­

noleumerzeugnis) in 4 mm Stärke und darauf das übliche Linoleum verlegt.

Dieser Fußboden hat sich im Schulbau als w iderstandsfähig, schalldäm m end und fußw arm bew ährt. Bm str. C o r n e l i u s .

N r. 3 5 16 . F u ß w ä r m e fü r S c h u l- z im m e r. Eine gut wärm edäm m ende Fußbodenkonstruktion besteht darin, auf die Betondecke zunächst 2 % cm dicke H olzw olle-Leichtbauplatten (G üteplatten)

in H eißbitum en zu verlegen und darauf einen 1 5 m m dicken Steinholzestrich auf­

zubringen, der als U nterlage für das vor­

gesehene Linoleum dient; auf diesen E strich kann aber auch Parkett in K lebe­

masse A nordnung finden.

Diese Platten-Estrichkonstruktionen sind nicht nur fußwarm , sondern auch schalldäm m end, so daß sich derartige Böden schallstum pf und angenehm be­

gehen.

K onstruktionsblatt und A rbeitsricht­

linien auf A nfordern gegen Rückporto durch die Schriftleitung. R. Fl.

N r. 35 16 . Gußasphalt als L in o le u m ­ u n te rla g e und S c h u tz gegen B o d e n ­ feu ch te. F ü r die Isolierung und D äm ­ m ung des Saalfußbodens gilt die gleiche A usführung wie unter 1.; wir empfehlen hier jedoch einen G ußasphaltbelag, der als wirtschaftlichste A usführung gleich­

zeitig die Unterlage des Linoleum s bildet, zusätzlich trittschalldäm m end wirkt und über dem nicht unterkellerten Teil die Bodenfeuchte abhält.

N r. 3 5 17 . U e b e rsch re itu n g des K o ­ sten an sch lages. Wegen der Einbehaltung eines Teiles der A rchitektengebühren wird auf die Antw ort N r. 3440 in H eft 12/39 der D eutschen Bauhütte Bezug genom m en.—

F ü r die U eberschreitung des K ostenan­

schlages ist grundsätzlich der A rchitekt verantwortlich zu machen. Seine Pflicht ist es nicht nur, die Einhaltung der im A n­

schlag vorgesehenen Bausum m e zu ü b er­

wachen, sondern er m uß auch bei der A uf­

stellung des Leistungsverzeichnisses schon darauf bedacht sein, spätere M ehrleistun­

gen zu verhüten. W enn also das L ei­

stungsverzeichnis wichtige und un en t­

behrliche Leistungen nicht enthält, so ist der Architekt verantwortlich. A nderer­

seits m uß natürlich der B auherr die Leistungen, die er selbst — außerhalb des Leistungsverzeichnisses — gefordert hat, bezahlen. Bei den anderen U eberschrei- tungen kann indessen der A rchitekt die Be­

zahlung nur auf G rund der B estim m ungen über ungerechtfertigte Bereicherung for­

dern. D em gegenüber kann aber der Bau­

herr evtl. m it Schadenersatzansprüchen aufrechnen. Es ist denkbar, daß dem Bauherrn durch die mangelhafte A us­

arbeitung des Leistungsverzeichnisses ein Schaden entstanden ist, der den Vorteil (die ungerechtfertigte Bereicherung) auf­

hebt, so daß praktisch der A rchitekt die M ehrleistungen zu zahlen hat. — A uf die Verzinsung des Hauses kom m t es nicht an.

Im übrigen hat der Architekt auch nur A nspruch auf die vereinbarte — nicht aber auf die in der GebO vorgesehene G ebühr.

N u r wenn die GebO zum Inhalt des Architektenvertrages gem acht w orden ist, können danach die G ebühren berechnet werden. Eine vergleichsweise A useinander­

setzung zusammen m it dem U nternehm er und dem Bauherrn ist daher zu em pfehlen.

D r. S t e i n b e i ß e r . N r. 3 5 18 . U rk u n d e n steu er. Eine Vollmacht ist auch dann für sich steuer­

pflichtig, wenn sie in einer U rkunde e n t­

halten ist, die über den die G rundlage der Vollmacht bildenden A uftrag oder D ienst­

vertrag errichtet ist, und sie kann nicht etwa als ein Teil des Auftrages oder D ienst­

vertrages angesehen werden.

Der Architektenvertrag stellt rechtlich einen D ienstvertrag dar, da in Abweichung vorn BGB hinsichtlich der U rkunden­

steuer der Begriff des Dienstvertrages vom Reichsfinanzhof dahin ausgelegt ist, daß ein D ienstverhältnis schon dann vorliegt, wenn es sich um einen D ienstvertrag von

einer gewissen D auer handelt, der zur Leistung w iederkehrender D ienste in n er­

halb eines bestim m ten Geschäftskreises des D ienstherrn nach dessen Anweisungen und A nordnungen verpflichtet und inso­

weit eine U nterordnung u n ter den Willen des D ienstherrn begründet. Eine p er­

sönliche U nterordnung im Sinne eines A ngestelltenverhältnisses braucht nicht zu bestehen. Die Berechtigung zur Erhebung des Vollm achtstem pels kann also nicht bestritten werden.

Jedoch ist der vom Finanzam t vor­

gesehene Steuersatz falsch. Bei Dienst­

verträgen beträgt die Steuer nu r % v. T . und nicht % v. T ., im Höchstfall 100 RM.

D r. T e i c h g r ä b e r . N r. 35 19 . B in d e m itte l fü r M örtel und B e to n ? R heinischer T raß ist fein gem ahlener Tuffstein, der durch M i­

schung m it Weißkalk ein hydraulisches, also auch u n ter W asser erhärtendes M isch­

bindem ittel ergibt, daß sich bei allen M auer- u nd Putzarbeiten, Ausfugen von Ziegelmauerwerk, A ußen- u nd Innenputz, Ansetzen von W andplatten, Fundam ent­

beton für K leinhäuser usw. bewährt hat.

Traßkalk ist nicht als Zementersatz zu bew erten, sondern je nach der Höhe des T raßanteils als hochhydraulischer oder hydraulischer Kalk, dessen Festigkeiten un ter denen des Zem ents liegen.

Angesichts der Zem entknappheit wird Traßkalk überall dort an Stelle von P ort­

landzem ent treten können, wo mittelhohe Festigkeiten des M örtels oder Betons ausreichen. Sind höhere, als die mit diesem M ischbindem ittel erzielbaren An­

fangsfestigkeiten erw ünscht, so setzt man diesem Portlandzem ent zu; so entsteht der im W asserbau vielfach verwendete T raß- kalkzem entbeton. Das Mischverhältnis in diesem Dreistoffsystem muß dem je­

weiligen Verwendungszweck angepaßt werden.

Das M ischverhältnis für M auermörtel beträgt 10 0 kg T raß : 100 Liter Kalkteig : bis 500 L iter Sand, für Beton bis 1200 L iter Kiessand. F ü r F u g e n m ö r t e l und M örtel für wasserdichten Beton und w asserdichten Putz kann der Traßzusatz bei vorgenannter M ischung bis zu 15 0 kg gesteigert w erden. Diese Mischung ent­

spricht hinsichtlich Festigkeitseigenschaf­

ten dem verlängerten Zem entm örtel; durch Zem entzusatz wird natürlich die Festigkeit u n d D ichte noch erhöht. F ü r Fugen­

m örtel ist natürlich auch jeder hydraulische u nd hochhydraulische Kalk entsprechend der K alknorm D IN 1060 geeignet; bei hochhydraulischem Kalk wird größere D ichte und Festigkeit erzielt. P r e lle .

N r. 3 5 2 2 . S c h w a m m in der E r d ­ geschoßdecke. Das Tagwasser des H an­

ges ist wenig berücksichtigt worden. Die W ände sind an der Hangseite mit Asphalt­

bitum en zu streichen. Die L uft im Raum u n ter dem Fußboden ist feucht. D er Raum ist zu entlüften. Die U m hüllung der Balkenköpfe ohne Luftum spülung m it D achpappe ist nicht einwandfrei, weil das A ustrocknen der Köpfe erschw ert wird.

D er A nstrich der Hölzer m it K ar- bolineum ist zweckmäßig, belästigt aber im G eruch. W irkungsvoller ist die T rä n ­ kung m it einer starken L ösung eines wasserlöslichen Schutzm ittels nach be­

sonderem V erfahren, das auf Anfrage von der Schriftleitung genannt wird.

D r. D r.-Ing. M o ll.

Heraasgeber und verantwortlicher Hauptschriftleiter:

CURT R. VINCENTZ.

Bildtechnik: ALFRIED GARBE.

Geschäftsstelle: Hannover, Am Schiffgrabeo 41.

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