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Die Katholische Familie. R. 7, no. 6 (1900)

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Academic year: 2022

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(1)

, 3 ffuftrirte lUodVnfin-tft für öas Fatf?oft1cf?c Dolf,

iui>Ocfonbcre für bie ^creßrcr öcr ßC. gsamtrie unb bie ptlfgrteber bei uou jpnpß <£«<> xm . etnaefüßrftt«

- »^ O - Wexeins bot dmftf. gtamificn }u £flrcn bet Qt. gtamiCio non jjtajarotp“ . Slugöburfl, Sonntag ben 4. gebruar 1800.

Ä i r d j H d j e t : B o d j e n f a l e n b e i :«

S o n n t a g , 4. Qrebruar. 5. ©onntag nacb ßpt*

fcbanic. 9lnbrea8 ßorfinu«, JBifdbof, t 1373.

^babanuS 2Wauru8, ®i'jbifd)of, t 85G. ^bilea«, ajiortörev. 9Jcmbert.

äWontag, 5. Sebruar. Wgatbn, 3ungfrau unb W ärterin, t 251. 26 jauanefifebe 3J?avtt)«r,

§ran*iSfanet, f im IG. 3af)il)unbeit. älbelbeib.

VloituS. Qfibor.

J ’ ie n fia g , G. £yebruar. $orotbea, Jungfrau unb

©favtürin, t 208. SunanbuS, SStfcfeof, t 675.

©ilüamtS, SBifcbof unb üKarttjrer, f 312.

SWittro od), 7. öebruav. Slontualb, SDrbenftiftcr, t 1027. 3«liana. Slicbnvb. ÜbeoboniS.

B o n n e r ft ag, 8. [yebruar. 3obanne8 üon ?D?att>a, Drbenftiftev, t 1213. 3utientiuS, SBifcbof, t im 2. Sabrljunbcvt. $auIuS, ®ifd>of, t 631.

ö v tita q , 9. gebniov. SlpoUonia, ^unflftau unb WavtDrin, t 249. änSbert, Söifdjof, t G98.

vficcpboiuä. ©abinuS.

S a m fta g , 10. gebruar. ©c&olaflifa, sÜbtiffin.

+ 543. aBUbelm, ^erjog unb ©nfiebler, 1 1157.

oeno.

fünfter §onntng itad) ürfdjcinuttg bcs gjenn.

iWadjbrua Bcrboten.)

lo o n g r it u iu ; OHfictjui« Dom U iifr a u t u n ter btm S ia t ll) . 13.

f Y V 2 Sieles unb ©c$öne8 haben t»ir in ben bisherigen Betrachtungen gehört über (Sott unb feine gigenfdjaften! ® ie manchen SEtoft unb manche 9)Jahmtng gemährten fte! 3öer biefe

©ebanfen redjt be^erjigt unb anroenbet, ber bleibt auf bem geraben 2Bege ju feinem ewigen Siele. 2Ber aber gottoergeffen ift, ber roirb abirren.

fflo^er haben mir nun bie ÄenntniS ©otteö aefd^öpft ? 2Bir fdjauen i(jn nicht, aber er hat

>fid) uns auf mfd&iebene 2Beife ju erfennen ge»

geben.

2llS mir non ©otte« äöeiSheit rebeten, ba belehrte uns bie ÜRatur, bie auf taufenben oon ölättern feine ffieigljeit aufgejeid&net jeigt. SBei ber ^eiligfeit erinnerten mir an ba« ©eroiffen unb feine Sobfprüd&e unb 23orn>ttrfe, je nad^em mir ©uteä ober »öfe« gethan haben. SBei allen (Sigenfchaften aber mu&te bie hl. Schrift, alfo

(2)

bie übernatürliche Offenbarung un8 bie fdfjönfte unb einbringlichfte Öelefjrung geben.

2Bir lernen alfo ©ott fennen:

1. burch bie ftdjtbare 2öclt;

2. burch bie Stimme be8 ©eroiffenS;

3. oorjüglich burch bie übernatürliche Offen*

barung.

33on ber übernatürlichen Offenbarung haben w ir früher auSreichenb gefproc^en.

©ott hat uns ju einem übernatürlichen Siele beftimmt. 3llfo mufjte er auch eine f ° l3>e Offenbarung uns julommen Iaffen, um bie« >$iel unb bie Wittel, roeldje ju bemfelben führen, iennen ju lernen, S ie bient aber auch jugleidj jur SSerooUlommnung ber natürlichen ©otteS»

erlenntniS. 2ßaS roir aus -Jiatur unb ©eroiffen ertennen, baS tann ©ott uns noch t»iel flarer unb einbringlicher felbft mitteilen. 3 a< es roSre bentbar, bafj ein ‘äJlenfdj auf biefem 2öege ©ott felbft et ft lennen lernte. Sicher aber ift e8, bafs mir erft burch bie übernatürliche Offenbarung jur »ollen @ilenntnis ©otteS gelangten, unb bafj alle aufjer ber Offenbarung ftehenben Söller eine

©otteSfenntniS ^aben, bie mit ben gröbften 3 rr tümern gemifdjt ift. 2lber ohne Kenntnis ©otteS unb ohne ©otteäoicnft ift lein SSolf. 3Jlögen manche Stämme auch fo entartet fein, bafs fte bie einfältigften ®inge als ©ott anbeten, fte haben boch ben ©ebanfen beroahrt, bafs e8 ein höheres SBefen über unä gibt, in beffen SJlacht roir uns btfinben, bem roir älnbetung fdjulben.

3 )ie S B a h r h e it oom ® a f e i n © o tte 8 ifi ein e U e b e r je u g u n g be8 g a n je n 3Hen»

fd je n g e fd jle c h te S . Unb roer fein SDafein leugnen roitt, ber fefct ftch mit bem ÜJtenfdjens gefchledjt in 2ßiberfpruch. SlCle SSöIEer rufen laut: @8 gibt einen ©ott; lafjt uns ihn an- beten!

9iun gibt es auch Choren, bie behaupten rooHen: @s gibt leinen ©ott. „9lur ber ih o r fpricht in feinem J&erjen: 6s gibt feinen ©ott."

(*ßf. 13.) Unb eS gibt biefer Shoren eine ziemliche 3 ‘h^ bie barauf aus ftnb, auch anbern ben ©tauben an ©ott aus bem $erjen ju reifen.

3n SBott unb Schrift ftnb fte Slpoftel beS 2lthei8=

muS, b. h- ber ©ottloftgleit. SBaS fagen benn biefe ju bem Seugnis ber SSölfer?

3unächft geben fte ftch unfäjlidje Wülje, bie« 3eugniS anjujroeifeln unb ju oerbädjtigen.

S ie burch ajanbern ben ßrbfrei«, um ein S o ll ju finben, baS leinen ©ott oerehrt. Son Seit ju 3 e»t hö>tt man bie »riumphierenbe Äunbe:

2luf jener fernen ^nfel beS SBeltmeereS ober in jener noch unerforfchten ©egenb oon Slfrila ober in einer anbern ©egenb hat ftch e‘n SSolf ohne

©otteSglaube gefunben. SBenn ftch roirllich ein folcheS einmal gefunben hätte, fo roürbe baS nur beroeifen, baß eS ein geiftestranjes Sßoll gibt, roie eS geifteSfranle SKenfcfjen gibt. 2lber bis jefct haben fidj ade folche Nachrichten als falfdj erroiefen. ® e r betreffenbe SJeifenbe hatte bei bem SSolfe leinen ©ottesbienft gefehen, roeil bas«

felbe einen gremben nicht in feine ©eheimniffe einroeihen roottte. älnbere, bie fpäter lanten, fanben ©otteSbienft bort, roie man ihn fonft fiitbet, natürlich in anbern ^formen, als fte es in ber §eimat geroöhnt ftnb. 2lüe 33erfu^e, an bem Seugnis beS WenfchengefchlechteS ju rütteln, finb umfonft geroefen. SS bleibt 5£^atfad^e:

3lHe SSölJer beS ßrblreifeS haben »on jeher ©ott oerehrt.

9iun fuchen bie ©otteSleugner biefem 3eug*

nis fein ©eroicht ju nehmen, inbem fte fein @nt=

ftehen in ihrer Steife ju erllören fuchen.

S o fagen bie einen: ® e r ©otteSglaube ift oon ben ^rieftern eingeführt roorben. Stuf bie

©rünbe, bie fte ihnen unterlegen, Jommt es nicht an.

Werttoürbige SßeiJheit! 2BaS ift benn ein

$riefter? (Sin $iu>fter ift ein W ann, beffen 3lmt eS ift, ben ©otteSbienft ju beforgen, inS=

befonbere ber ©ottheit Opfer barjubringen. S o ift eS bei Reiben, Subtn unb (Stiften. 3Bo

!ann es alfo ^Sriefter geben ? SRur ba, roo man

©ott Opfer barbringen toiH, roo man an ©ott glaubt. ® ie ißriefter lönnen alfo ben ©lauben an ©ott nicht erfunben haben; benn ohne biefen

©lauben gibt eS gar fiine ^jSriefter.

Sehnlich ift es mit ber anbern SluSrebe:

$ ie ©efe^geber haben ben ©lauben an bie ©ott*

heit erfunben, um ihren ©efefcen größeres ©e=

roid)t ju verleihen, bie fte als Eingebungen ber

©ötter bat fh Uten. SOBieber eine merlroürbige SBeiäheit! äöenn 8t)!urg ben Spartanern fagt, er habe feine ©efefcgebung oom Orafel beS 3lpoIIo ju $elphi erhalten, fo roiH er fie bamit empfeh=

len. ©.roife. 33ei roem roirb er mit biefer 6m=

pfehlung 6-foIg haben? Offenbar auch 6ei folchen, roelche an baS Oralel unb an ben ©ott 2FpoHo glaubten. SBenn ein jefciger ©cfe^geber einem ^riftlichen 93olfe eine folche Empfehlung oorbringen roollte, fo roürbe man ihn auslachen.

@8 g>lt alfo hier ein Sehnliches, roie bei ben

^rieftern: 3Benn bie ©efe^bücher ftd) auf bie

©ötter berufen, um ft^ 3tnfe{jen ju oetfchaffen, fo füh>t baS ben ©ötterglauben nicht ein, e8 fe^t ihn oorauS.

® a hat eS boch ber alte 2u!retiu8 nod^

Küger gemacht. S r fagt: $ ie f^urd^t hat juerji bie ©ötter eingeführt. @S bli^t, es fchlägt ein,

(3)

eä bonnert. ® a fommt ber Wenfdj auä gurdjjt

«uf ben ©ebanfen an ein Ijöljereä 3Befen unb

&etet ju iljm, um o o r S ta b e n beroatjrt ju roerben.

9ln btefem ©ebanfen ift roenigenä etroaä

®aljreä. @8 ift bloä ba8 Sßecfen beä ©eban-

*enä mit bem erflen ©ntfteljen oerroed^felt. $ie geaultigen unb furchtbaren (Srfdfjeinungen in ber 9iatur ftnb bie SBecfer unb öeförberer beä ©otteä>

&enwf}tfeinä. iftodfj ;e^t fagt baä Sprid&roort:

„9lot leljrt beten;" ober: „ffiiüft bu beten Isrnen, bann gelje auf baä S ö le e r !" 2öenn bu e>nen geitmltigen Sturm mitmadjft, bann falteft

*>u unroiüfdriic^ bie #änbe unb beteft. (Sntftetjt

«ft baburcf) bet ©ebanfe an ©ott? 9Jein, er

^g im ^erjen, aber »ergraben unb oergeffen.

9tun roirb er geroedft. 9tun fteljt ber SJlenfdj

«tn 58ilb »on bem geaialtigen, unenblidjen © Jtt;

nun füllte er feine eigene Sdjroäd&e unb Dün=

madjjt, unb Die golge ift, bafj er betet. 9iot lel)rt alfo beten, aber nur ben, ber oon ©ott roeifj. ®et ©ebanfe ©otteä ift längft in iljm.

® r fteljt auf jebem 33lümcfjen gefdfjrieben in Heb»

9J t o t i a , u n f c i

T N e r alte Sdjiffer §einridfj roar trofc feiner

^ adjtunbfünfjig Stbenäjaljre nodj einmal auf bie See gegangen; er Ijatte jebocij juljaufe baä 33erfpred)en gegeben, roenn ©ott ifm roo^tbe^alteit l)eimfetjren liejje, fo fotte biefe $af)rt bie le$te fein. 3Kan fjatte nun rooijl ©runb geljabt, ju fragen, roem bieä iBerfpredjjen eine größere gteube bereitet Ijatte, ber ©attin, bie fo oft in ftür*

»tifc^en Sßädjten für tljn ben §immel angerufen hatte, ober bem jüngften Sofjne ^Jeter, ber ben Slugenblii ^erbeife^nte, roo er felbft jum erften 3Jlale feine Äiäfte mit Dem Soben ber (Elemente JUr ©ee meffen fömtte. Proben an ber 9?orb- fee, unb jumal in grieälanb, fdjroiirmt bie Söteljr»

äaljl für baä Seeleben, unb §einridjä gamilie ijatte bafür alä Seifpiel gelten fönnen; benn öufjer bem alten 38ater roaren noch oier feinet

©ohne in biefem Serufe.

® aä Schiff nur Ijeimgefehrt, 93ater §eiit' fe^te ftch jur Stube; a6cr „flommen unb

©djeiDen," fo Reifet eä in ben Seenunnäfamilien.

^odjj nidjt einen ÜJionat fpäter ^atte 5ßeter Stelle ßefunben auf einem Schiffe in ber nädjften großen

■Öafenftabt, roeldjeä nac(j et©a fünf äBjdjen ab*

fegeln foHte. ® e t 33 ater begleitete am Sage keä 3lbfc$iebeB ben fräftigen Su rften felbft bortyin.

S a lag baä ftattlicjje gafjrjeug, oötlig jur Slbfaljrt auägerüftet. öater un» Soljn ftanDen

liefen 33ucijftaben, unb in Ijerclidjer flammen*

fdjrift fannft bu i^n lefen am §tmmel. ®a8 TOeer raufet bir i^n laut in bie Dljren, unb bie ganje ÜRatur ruft bir ju: 6ä gibt einen ©ott, icl) bin beffen Seuge.

Doc^ genug für beute! ©uten ©amen Ijatte ber §err auf feinen 2t(fer gefät, ber geinb aber mifd^te Unfraut unter benfelben. Unfraut auf

©otteä Sldter ftnb bie ©ünber. 3lber baä fcblimmfte Unfraut ftnb bie ©oltlofen, b. jene, roeld&e ben ©otteäglauben abneroorfen ^aben.

3öaä foU fte jurürffübren? Seroa^re bu bir beinen ©lauben! 2afj bid^ oon gltifeenoen !Reben8*

arten nidjt betören! „@ä fiitb bo$ nur Sporen, roeld^e fagen: gibt feinen ©ott. 93 rbetbt ftnb fte unb abfcfjeulid) geroorben in i^rem ©tre>

ben. @in offen ©rab ift iljre Äe^le, baä Stet*

ben ibrer 3u«8e §in>etlift, unter ifjren Sippen Schlangengift. S o ift benn feine (Sinjtcfjt bei ben Ue6eltl)ätern. Sie rufen ben §errn nid^t an, batum roersen fte beben, roo nidjtä ju fürd&ten ift. ®oc^ ber §err ift mit bem ©efc^ledjte ber

©eredjten." (5ßfalm 13.)

S W e c r c ^ ftc c n .

am Stranbe, le^terer ooll freubiger Stroartung, roä^renb ber alte Seemann gar etnft barein»

flaute. ®od^ bie Stunoe be8 Slbfc^iebeä rüdfte na^er. 3 ^ t reifte ber Sater bem Öurfdjen eine gemeinte SKeDaille, bie baä Silbniä ber atterfeligften Jungfrau trug mit bet Umfdjtift:

M aria maris stella ('D luia ÜJleereäftetn).

, Stage fte ftetä bei bir, aber roürbig unb anbäd^tig! 3 ^ trage fte, folange id^ Seemann bin, unb ba8 ftnb je^t bereits breiunboierjig

® u roirft noc§ ebenfo roie ic§ in bie Sage fommen, ba^ bu nichts al8 ®unfel unb- a3eroer5en um bidj ^er fte^ft; bann oergtft nicljt, ba^ 3Jlatia unfet toastet, rettenber 'JJleereSftern ift! ®a8 beljerjige auc^ bann, roenn bu ©efaljt läufft, oom redeten SBege in ginfterniS unb 3?er>

berben ju geraten! 3öiHjt bu mit ba8 oer=

fpted^en?"

„3d^ oerfprec^e eä, SSater!" entgegnete ^Seter fo ^erjltc^, bafj bet alte Seemann feinen ©tunb tj itte, an ber 2Iufri$tigfeit beä 93erfpred^enä ju jroeifeln.

„ S o reife mit ©ott, mein ©otjn! @r unb Die ^eiligfte Jungfrau feien beine ®ejleiter!"

9ijd^ ein Ijerjlicfjer ßünbebrudt, unb ^Seter begab ftij auf baä Schiff, roeld^eä eine §alt>e Stunbe fpäter bie Stnfer lichtete.

3ft «ßeter feinem ’Berfpredjen treu geblieben?

Sfa, unb 3Jlaria ift i^rn ftetä ein leitenber

(4)

tettenber 3J?eere8ftern geroefen nidjt allein in ben empörten 2BeHen, fonbern auch in ben ©efafjren bet ©eele. $a8 beroieS ber junge -ölann, als er nach etroa acht fahren roieber einmal in b'e

£eimat jurücffe^rte. 6 r fam auf einem großen

§anbelSfthiffe roieber einmal nad) ber bcfannten

§afenftabt©etftemünbe ©egen fedjs Uhr afienbS batte er baS Sanb betriten nad) jroei 3 a§re«

»oder ©efa£)ren aller 9lrt.

3?ocb nic^t eine © ‘unbe fpäter roeilte er in einem ©afthofe in ber sJlö^e beS SahnhofeS, ba er am anbern Sage ju feinen CSlterrt ju reifen bea&fidjtigte. S a lb our er im ©efprädj mit etlichen Herren, unb nun gab’S ein lebhafieS @r=

jäl)len. 2lber bie Unterhaltung rourbeburch baS2loe=

Säuten unterbrochen, baS uns ja ermahnt, in 2lnbad)t ber rounberbaren äJlenfdjroerbung Ghrifti ju gebenfen. Unt> ber roettergebräunte -äJlann in SJlatrofentradjt faltete anbädjtig bie §änbe jum ©ebete. Slber ba foHte er halb erfaßten, bafj er in ber unredjten ©efellfd^aft mar; bcmt es fehlte nicht an ironifc^en Semertungen.

2lber $eter lief ftdj baburdj nicht abfdjreden.

Offen unb frei erjä^tte er, roie er jene ■üiebaiHe beim 3l6fd)iebe oon feinem alten SSater erhalten habe, roie biefe ihn oft an ben rettenben 2JleereS=

ftern broben im §imtnel erinnert, unb roie bie Söiutter ©otteS ihn in aEen ©efaljren bemacht habe. „(Erinnern ©ie ftd) an ben Untergang beS $anbel8fd)iffeS „W e rlu r"? 2)ie Herren be=

jahten; roenigftenS ertlärten fte, gelefen ju haben, bafi baS genannte gahrjeug im ^nbifchen Dcean gefunten roar.

„?!a," berichtete nun $eter, „ein furdjt=

barer Drfan hotte unfer ©chiff auf eine Älippe getrieben. 2Bir lonnten uns nur mit genauer

■Kot in unfere jroei Soote retten; baS eine fanf, baS anbeie, in meinem ich fechäjebn ©efähiten

© i n S S o r t ti

'{Zaubereien über fyäuäliije (Srjicljui V II.

© e n ü g f a m f e it u n b © p a r f a m f e it , Ä i e f e beiben Sugenben, meine lieben Sefer,

fcheinen heutjutage mehr unb mehr »erfannt, immer filtener ju roerben. 68 entfpric^t bem 3eitgeifte, bafs man immer mehr nach futnlichen

©enüffen jagt, bafj man nur b a r i n feine S3e- friebigung fucht. ® ie 3e>^n, in benen bie Um=

grenjung beS $aufe8 genügte, in benen bie $a=

milie aflein bie &uefle roar, aus roelcher für jebe8 gamilienglieb auch bie gefeßige Unterhalt

roar, rourbe roeit in bie See h‘nflUägettief>en unb es roar »orauSjufehen, bafi roir bei unferen Äräften unb unferm unjulänglichen SBorrat an

£ bcjiömitteln eine Seute ber ÜBeEen nt>er beS Jüngers roerben mufjlen. 3fn biefer Slot unb SSerlaffenheit erinnerte ich a” ^aS 2lbfd)iebSs gefchent meines SBaterS unb b^annn innig ju 3Piaria ju flehen, unb meine (üenoffin, u>ter benen 3*nar Die meiften äln^rSgläubige roaren, folgten mir, unb unfer ©ebet blieb nidf»t unethört.

@8 roar gegen neun Uhr abenbS, als roir baS

©chiff »erliefen; um elf Uhr h«<te fi# ber ©turm gelegt, ber §immel ftd) auf, unb freunb*

lieh glönjten bie ©terne ju uns hetmeber. ©egen jroei Uhr bemerken roir Sichter, bie nur auf ein

©chiff fdjliefjen liefen; roir fudjten eS ju errei=

chen unb uns bemerlbar ju machen, roaS auch ge=

lang. @S roar ein beutfeher §anbel§bampfer,

„Äehrroieber" genannt. 5EBir roaren in lurjer ßeit gerettet unb fühlten gut genug, roem allein nä«hft ©ott roir ben 2)an! bafür fchulbeten."

Stuf biefen Bericht gab’S »oretff allerbingä für bie aufgetlärten Herren nichts ju erroibern.

9lur einer berfelben glaubte noch einmal baS Steht feiner „SCBeiSheit" auf ben Seuchter fteefen ju müffen, unb roanbte ficb be8h«lb an ben jungen SJlatrofen mit ber fpöttifchen grage: „ S ie glauben bod) roohl felbft nicht, baf ©ie ihrer 3)JuttergotteS SOlebaiüe 3hre Rettung ju oerbanlen haben?"

„ 0 burchauS nid)t!" entgegnete aber 5ßeter gelaffen. „® a 8 roäre ja älbgotterei unb ifl oon unferer Äirdje auf’S ftrengfte »erboten. SBohl aber lönnen uns foli^e Silb er erinnern, baf roir nod) Reifer im ^immel ha&en, unb ihr Slnblidf eimahnt uns gleichzeitig, biefe um ihren ©djutJ.

unb Seiftanb ju bitten, roo feine § ilfe »on SRenfchen mehr möglich ift."

© e t t iif f e n .

g Bob © ilb e lm oon So o ern t. (wadibnid uetboun.) tung flof, ftnb gefchrounbcn, S aP ° f c SSereine nötigen bie einjelnen 3Kitglieber ber gamilie, 2lbenbe, Slächte, ja ganje [Sage lang aus bem

$aufe ju bleiben. SDurch biefen Umftanb geht ein gutes ©tücf Familienleben ju ©rabe. 2lb=

gefehen baoon, baf ber erjiehliche ©influft ber (Sltern fehr in §rage fommt, abgefehen oon ben fd&äblichen ©inflüffen, bie ein folcheS Seben auf bie einjelnen ©lieber ber gamilie auSübt, foften alle biefe fyefte unb Unterhaltungen vieles ©elb, unb fie fintt ein £auptgrunb, roarum man h«ute allerorts über 9lot unb ßlenb flagt. @8 ift

(5)

ttffo geroifj jeitgemäfj, toenn mit un8 einmal über bie Gscjtehung jur ©enügfamteit unb Sparfanv feit unterhalten

©ünfcfje unb SBegierben h®* jeber Wenfch;

roenn fie auf nidjt3 93ö[e8 gerichtet ftnb, bann ftnb fie an unb füf ftdj ntd^t ju oerioerfen.

Slber gar leidjt lönnen fie, bie anfangs unfdf)ul=

% toaren, bie guten ©ebanfen überroudjern unb fo leidjt jum Schlimmen führen. $ er ©rjiefyer

»'ufj alfo ben SBiHen beS 3ögling8 f ° im 8 aume W ten, bafj er jeberjeit feinen 2Bünfcf)en unb

^Segierben ein entfdf)iebeneS „fja lt" jurufen fann.

allgemeinen ift man ju fehr geneigt, ben Sßünfdjen beS 3öäling8 }u entfprechen.

2WeS, toaS baS $inb haben toiH, roirb ihm ge=

ftattet; manche „gute" SQtutter läfst fogar baS

$inb ben Äüdjenjettel fertig fteÜen. 3n 9Jalj:

tl*ng, ßleibung, 2lu8gang unb Umgang lommt

"tan bem Äinbe bereitroiHigft entgegen unb fagt kann, man fei bem Äinbe gut.

$oclj im magren Sinne ift man auf biefe SBsife beä Äinbeä örgfter geinb. ®8 toirb ba butdj g ero ö ljn t, feine SBünf^e unb SBegierben ftetg erfüllt ju feijen. 3 $ frage euc& ober, liebe

^Itecn, tooHt ihr bie SBünfdje ber ßinber benn

’ ntrner erfüllen? 9tun, bann müjjt iljr bem 9«anioa^fenben Jünglinge, bem jungen Wanne Mönches geftatten, toaS ©ott unb bie S B e lt, 9tn ftanb unb Sitte oerbieten. S ie im jungen Wanne auffteigenben Öegierben ftnb im ©runbe genont»

m>n nid^tS anbereS als beS ÄinbeS Segierben

•»ach Dbft, Seilereien u. bgl. Söenn it)r baS

^inb nun nic^t geroöijnt habt, als es nod) len!^

fam roar, ben eigenen SBillen ju bejroingen,

2lu§ ber ÜJtnJMJe eine

leftts, bas »uoljre fidjt ber Pelt.

35on $. ®.

3 f * 8 W aria unb ftofef ba8 göttliche Äinb am

^7»’ oierjigften Sage nadf) feiner ©eburt im Tempel ju 3erufalem bem §errn barfteHten, trafen fie bort, roie uns bie Schrift berietet, j-'nen frommen ©rei8, Simeon mit tarnen, ber k^dj innere ©rleudjtung in bem ßinbe ben er=

^tinte, nach bem er ftd) fo lange gefeint, ben 8°ttlidfjen §eilanb felber, unb in feiner feligften

^rjensfreutte ba8 Jtinb auf feine 3lrme neljmenb er in bie 2öorte au8: „9Zun entlaffe, o vtxx, beinen Wiener in ^rieben; benn meine

(Snthaltfamfeit ju üben, bann fleht ber heran*

toachfenbe Jüngling oöHig machtlos ben anftür*

menben Segierben gegenüber. SBiSher habt ihr ihm alles geftattet, toaS ihr ihm an ben 2lugen abfehen tonntet, unb nun rooöt ihr auf einmal oon ihm oerlangen, bafj er als ein geübter Jtämpfer ben Seibenfdjaften entgegentreten foH.

— UnftnnigeS beginnen! 3Bemt ber Jüngling ober bie Jungfrau fällt, bann finb fie toeniger fchulb als bie unoernünftigen (Sltern, bie ben SBillen berfelben nicht gefeftigt haben. SDie Sraube, ber 3lpfel, ober toaS fonft imme ein fiinb oerlangt, ift an unb für ftch nichts S3öfe8, unb es ift gut, ben üffiunfdj barnadj bann unb mann ju erfüllen; aber bas ft et 8 ju thun unb es be§halb ju thun, roeit b a S Ä in b es ro ill, ba8 ift jeberjeit oom Sojen, unb es führt jum '■ööfen.

W it ber ©enügfamfeit §anb in ^anb geht bie S p a r f a m ! e i t. 2luch fie toirb heutzutage immer feltener. ^ür Vergnügungen, für ÄIei=

berpu^, für unnötige Steifen unb fo fort haben oiele Seute immer ©elb, toährenb fte ftch nid^t freuen, 3llmofen in ßmpfang ju nehmen ober bei Äranfheiten ober im ällter ber ©emeinbe jur Saft ju fallen. $a3 ift aber nicht ehrenhaft.

SDarum mußt bu beine Äinber oon 3ugenb auf ben Söert beS Selbes Jennen lehren. Saffe fie eine {leine Spatbüdjfe anlegen, £ontroüiere aber aufmerlfam ihren 3 nhalt, bamit fte baS ©elb nicht h'^ter beinern Stücfen ju Slafchereien u.

bgl. benufcen! müßt in allen Sad^en baS befte Seifpiel ber © e n ü g f a m f e it unb S p a r f a n t f e it geben; bann rosrben fidh bie ßinber leidet ju biefen Sugenben leiten laffen ju ihrem 93eften unb ju eurer Jreube.

^ 3SaJjrljcit§fvcnnl)c§.

(iRadlbtntf oeebotm.) 3lugen haben beiit $eil gefehen, baS bu bereitet haft oor allen SSöltern ber (Srbe als e in Sicht j u r (S rle u c h tu n g ber R e ib e n unb jum

?Jhthme beineS 33ol!e8 ^ Srael!" 3a, Simeon hatte toahr gerebet: 3 efu8 ift ein Sicht, freilich fein irbifcheä Sicht, aber ein Sidjjt ber Seelen, ein Sicht, baS uns Sötenfchentinbern auf unferer Pilgerfahrt butch biefeS buntle Srbenthal ben ffieg jeigt ju unferer Seftimmung unb eioigen

§eimat, bem ßimmel. Unfere ^eilige, oon Shri>

ftuS geftiftete Religion ift’8, bie uns lehrt, bafe toir nic^t für biefe Söelt beftimmt ftnb, ba^ mir nur -Jßanberer ftnb auf biefer (Srbe, ®anberer ju einem roeit h^eren, über biefer ©nblichteit

(6)

liegenden 3*ete, unb berjenige, ber uns ben 3Beg borttjin gejeigt h“ t, gezeigt burdh feine Sehre unb fein Seifpiel, ift roieberum ßhriftuS felber. „SoI=

get meiner Sehre, ahntet mein Seifpiel, baS ich euch gab roäfjrenb meine« ©ibenlebenS, nadh,"

fo ruft er un§ nodh heute buicf) ben SUlunb feiner SteUoertreterin, ber !atf)oIifdjen flirre , ju, „unb nimmer roerbet ihr oerfehlen, baS 3iel, für baS ihr erraffen feib!" Unjählige fromme Seelen ftnb biefem 9iufe O&rifti unb ber &ird)e gefolgt unb h<*ben ftch in finblicijent ©lauben unb Sßer=

trauen 2>efum jum Seitftern erforen, unb ber Sohn ihres treuen ©eljorfamS gegen ben $eilanb unb feine ßird^e ift bie eroig bauernbe ©lücf- feligfeit bort hinter ben Sternen. Seiber aber ift bem einjig roaljren Sichte namentlich in unfern iag en ein gar gefährlicher geinb entftanben, ein ' getnb, ber es »ermodjt hat, bafs Saufenbe unb M illionen oon bem £eilanb nichts mehr roiffen roollen, fonbein einem anbern Sichte nadfjgel)en, einem 3rrlidf)te, baS biejenigen, bie ihm folgen, fü^rt in ben Abgrunb beS jeitlid^en unb einigen SSerberbenä. tie fe r geamltige geinb ift ber menfdf)licEe Sto lj.

Aufflärung1 2Ber hätte biefeS 2Bort nicht fdjon unjähltge SJiale gehört unb gelefen ? Unfere 3eit nennt ftdh ja mit Vorliebe bie Seit ber Aufflärung, unb bie 3 ahl berjenigen. Die fid) gerne 2lufgeflärte nennen, ift Segion. SDiefe fogenannten Aufgeflärten h“ ben fic^ ein ganj anbereä Sicht angefteeft, bas, roie oben fdfjon be=

merft, freilich ein 3>rrlidfjt ift, aber oon ihnen als baS einjige mähte Sid^t anerfannt unb an>

gepriefen roirb. GsS ift baS Sicht ber fogenann»

ten Sernunftreligion. 9tur biefem folgen fie, ein übernatürliches Sicht, baS ©IaubenSlicf)t eji=

ftiert nicht in ihren Augen; nur roaS fte burch ihre eigene Vernunft erfennen, befteht unb ift roahr; aUeS anbete ift nach ihrer Anficf)t &irn=

gefpenft unb eitle Selbfttäufcljung. gragt man fte: „ ® a S ift ber djriftliche, ber fatholifdje

©laube?", fo antroorten fte; „Aberglaube unb

®ummheit;" in ber flirdf)e fehen fte nur einen

^emntfdjuh aller mobetnen SBilbung unb jebeS vernünftigen §ortf<hritte8; bie Sßriefier unbSifchöfe ftnb in ihren Augen nichts anbereS als 3SoIfS>

oerbummungSsDrgane, unb ben Stapft ooüenbS bejeichnen fte als bie perfonifijierte ginfternis.

Anfangs leuchtete biefeS moberne Sicht befonberS in ben $örfälen ber §odhfdfjulen, roo ungläubige

^tofefforen ßhriftentum, J&immel, §öEe, eine

«roige Vergeltung als einen leeren äßahn et»

58

flärten, als ein SOiärd^en, baS ju glauben eines oernünftigen SDienfcljen unraürbig fei, unb roaS fte als baS roahre (Soangelium «erfünbigten oon ihrer h<>hen 2B<*rte herab unb in ihren gottlofen SBerfen, baS brang h*nun,er ’n bie breiten Sdhi^ten ber Seoölferung, unb roahrlidfj, an ge»

lehrigen Schülern roar fein 3Jiangel. Ungejäljlte 3Jlaffen haben nachgebetet, toaS jene oorgebetet, bie ftch mit bem Scheine ber roahren SBiffenfchaft ju umgeben oerftanben, unb hoben mit einge»

ftimmt in benSluf: „@S gibt feinen ©ott, feinen giimmel, feine §otle, fein ^enfeitS." 3Bäre nun aber bie moberne SBiffenfchaft baS roahre Sicht ber 3Belt, fo müfete es ja in ber heutigen ®e*

feßfehaft ungleich beffer ausfehen als in früheren Seilen, ba noch ® ott U11b fein ©efe$ als bie SRidhtfdhnur unb ber 3Jlaf?ftab für baS ftttliche Verhalten galten. Aber ift’s auch fo? ÜJtan fehe ftch " “ r einmal bie moberne ©efeüfchaft etroaS genauer an! 3ft fte nicht bem moralifdjen Sanferott oerfallen? 3ft fte nicht fojufagen ein ftinfenber Sumpf ftttlidjer Serfommenheit, auf bem bie moberne fallche ©iffenfchaft als ein Irrlicht umhertanjt? ©eht e8 nicht mit un{jeim=

lieber Sdhnetligfeit abroärtS in Sejug auf 6hr ' barfeit, Stechtlichfeit, Sreue unb ©lauben, 3 uc^t unb gute Sitte ? Unb roie baS 33ilb ber ©egen»

roart als ein recht büftereS ftdh barfteUt, fo fann bem ©utgeftnnten nicht minber oor ber Sulu^ft grauen. ® ie finfteren SEBolfen am politifdhen

§orijont fteigen immer höher herauf unb jiehen fich immer gefahrbrohenber jufammen, unb fefjon hört man baS unheimliche ©rollen ber fojialen jteoolulion unb bie bröhnenben S tritte ber auf«

rühtetifdjen AtbeilerbataiBone. 3 a, e8 ift roahr:

®te fojiale grage ift feine blo^e SKagenfrage mehr, fte ift &u einer oorroiegenb religiöfen grage geroorben. ®ie Sojialbemofratie hflt mit bem Ghriftentum gebrochen, auch fte jagt bem mober=

nen 3rrli<hte nai^. auch fte h“ l®igt bem ©runb»

fa§ ber Aufgeflätien unb ©ottlofen unferer Sage:

„Wacht euch ba8 Ceben hübfeh nnb fchün!

Stxn 3<nftit« gibt’«, tein fflitberleh’n."

3a, bie moberne SCBiffenfchaft, baS ^rrlidht ber ©laubenStoftgfeit hat nur Unglücf unb 3Ser=

berben geboren. 3öeh? bem 9Kenfchengefchledht, a>enn es nicht eiligfl roieber jurücfflüd^tet ju bem, ber in äBaljrheit baS Sicht ber SEBelt ift, unb ju ber großen Sichtträgerin afler 3eiten, ber fo fe^r oerfannten unb oielgefchmähten fatholifchen Äirdhe!

(7)

Ilufmtrlifame 3ul)iim. Sßcn fj. t>. ®efregger.

UittcrliaftenbeS für bie fatljoliftfic Familie.

(Ein ffpes JJertrnunt jur 1)1. ^omilic i(! bfr fidjcrflc frttßcrit im $tume bcs febrns.

Sväätjtung »on 3- S iilje r.

(Sortfe&ung.)

[»tadibtutf Dfrboten.l

»Ä u m o n b ," roieber^olte freunblid) ber $err, nid&t gan» ftd^er in 'Baris, obfefcon bie Steoolu

„ja, biefe gute Seele ift in ganj $aris als ' -®ohItbäterin befannt. Saufende Ijat fte oor

®em Serbetben an Seib unb «Seele beroaljrt.

habe lange nichts mehr oon ihr gehört, unb

*<5 bejtoeifle, ob jte noch am Seben ift. ® a 9<»tten Sie ftdj bod^ oor $hrcr Slbreife näher ertunbigen mitffen; benn auch fjeute nod) ift es

,, , , r f — i ~r- - ----

tion längft uotbei ift. SöefonberS für roeltfcembe

$erfonen ift eS gefährlich, unb namentlich ftettt man unerfahrenen OTäbchen alle möglichen fallen.

2lud^ f):ute nodj lebt man bort ohne ^Religion;

oon @ir= unb Schamgefühl ift felbft bei ben

©ebilbelen nur toenig ju finben; oielfadj finbet man bort nodj toai)re ßöhlen beS SafterS, in

$ufmtrk*

fome Ju»

Ijörer.

Otyoler &in>

^ ber ftnb e§, bie föta­

ler ®efregger hier fo treu unb roa^r jur

®arfteßung gebraut hat.

(Sr oerfteht es ebenfo mei • ft;rljaft, feine SanbSleute im trauten

§eim roie in ber Schlacht naturgetreu auf bie Sein- toanb ju jau»

bern. — Db ein gefeierter

•fi ebner auf;

merffamere 3uhörer hQt als bas 9Jla<

2l u $ u n f e r n S3t l b c r « t a ^ c .

rite, beS Seh«

retg Xod&ter?

6in ©efd^td&3 tenbuch bat fte aufgefdjlagcn, unb nun [teft fte oon Sie»

gen unb Ääm*

pfen, oon beä SebenS Suft unb Seib.

Stumm unb fiarr fteljen bie .Suljörer ba, bas ©e»

hörte im 2fn»

nern ju oer- arbeiten.

Möchten

©Ilern unb (Srjieher ba»

für forgen, bafs es nur ftttlidh reine Seftüre ift, bie ber 3fu»

genb bärge»

boten roirb!

(8)

n>eld>e man bie mit ben SSerhältniffen nicht 9Ser=

trauten IjineinjuIocJen fudjt. 3 $ gebe 3hnen baljer ben rooljlmeinenben 9iat, nicht jebem, ber fdjmeidjelnb an S ie Eierantritt, 3hr Vertrauen ju fdjenlen. Diefe ÜRenfd&en ha&en jroar auch etroaä aus ber 33ibel gelernt, nämlich Sdjmei>

dfjeln roie bie ©erlange im «ßarabiefe, unb jroar ju bemfelben Smede, jur Verführung ber Un=

fc^ulb, ober bie §remben um $ab unb ©ut ju bringen. 33ebürfen ©ie einer 9JuSlunft, fo roen=

ben ©ie ftd) ftetS an ältere Seute!"

Diefe oon $erjen tommenben SSorte malten einen tiefen (Sinbruä auf baS erfdjrocfene 2Jiäo*

c^en. t r ä n e n ber Slngft unb beS öeintroeh’S perlten über ihre bleiben SBangen ^crab, fo bajj ber alte §err faft bereute, bem unfdjulbigen Sanbmäbdjen bie Schlechtigleilen oon $aris auf- gebeclt ju Ijaben; allein er tagte ftch, baf? es bod) entfd^ieben beffer fei, bas unerfahrene Stäb*

c^en oorjeitig auf bie bro^enben ©efaljren auf*

merffam ju machen, als baj? es moralifch unter»

gehe.

„Snbeffen," füjte er feiner Sitten fd&ilbe*

rung oon $aris hin&ui »wüffen ©ie nicht in jebem SDlenfchen, ber Shnen in ber grofjen ©tabt begegnet, einen Verführer erblitfen. 2luch -Jioe lebte fromm unb tugenbhaft mitten unter einer ftttli<$ oerfommenen Seoölferung unb blieb ftanb haft auf bem 2ßege beS §errn. So gibt eä auch *)eute nodh in SßariS Seute genug, roeld,e bie Unfdjulb ju fchü^en beftrebt ftnb. ©erabe unter fonft oerroorfenen Hienfdjen roadjfen oft bie tugenbhafteften SKenfchen Ijeran, toenn fte ftanbhaft jeber an fte herantretenben Serfudjung äBiberftanb leiften; fie roerben im ©uten ge feftigt. 3 $ roünfche oon $erjen, bafj S ie einen folgen 2Jlenfd)en finben mögen, ber $hnen Sh«

fd;ül5er unb gührer ift."

?s* 2lnt fechften Sage nach ber Abfahrt oon SCBeitbruch tarn 2lnna an baS 3:hor con $««3, roofelbft ihr 9Jlitreifenber 2l6fdjieb oon ihr nahm.

9}odh eine gute Stunbe ging bie galjrt weiter in’S innere ber Stabt; endlich mar bie

$auptftation erreicht. Sofort gab fte ba8 oon bem alten §errn erhaltene SiÜet einem ber^oft- beamten ab, ber eä an feine ridjtije 2löreffe be=

förberte. Der Empfänger roar ein fdjon er=

grauter, fehr freunblich auäfeljenber $err. Gr betrachtete mit ftchtlidjem Sitereffe baS oor ihm ftehenbe bleibe s2Jläbchen unb fuchte bann in bem Slörefjbuche nach ber 2lbreffe ber grau Dumonb, fonnte ben -Kanten aber nicht finben.

„D ie Dame mufs entroeber $ariS oerlaffen haben ober bereits geftorben fein," erllarte er nadh einet SBetle. äluch bie Slbreffe ber ©rojs*

tante toar im 3lbrefsbuc^e nicht ju finben. „ßann Sh>ten letber nicht helfen," bebauerte ber ote!=

befdjäfligte öeamte unb legte baä 3lt>rej$6uch roieber an feinen Sßla£.

D a ftanb nun bie arme 3lnna mitten in bem 9Jlenfd)engenmht, ohne Unterfunft unb ohne ju roiffen, roohtn fie ftch toenben foHe. Äaum ihrer Sinne mächtig, rang fte bie $änbe ju=

fammen unb roufjte nicht, roaä fte beginnen foEe.

ffio foHte fie hin? ® ie S ta b t fremb, bie 3Jlen=

fchen unbefannt, baä 3Solf fehlest unb religionä=

toä unb fte im SBeltoerfehr »oEftünbig fremb unb baju noch faft milteÜoä! 2öer jemals in einer ähnlichen Sage roar, fann 3lnna’ä Sdjmerj roohl ermeffen. D a !am ihr ein rettenber ©e»

banle: 3 «r ^ g am*l'ei beren geroei^teS 93ilb fte bei ftch trug, nahm fte ihre Bufludjt. Sie trat auf eine oom 9Kenfchengeroühl etroaä ie- freite Seite ber Strafse, jog baä 33ilb heroor unb betete ooder ^n&runft jur hl* S«milie um Sd)u£ uno Seiftanö in ihrer Rattert Sebrängniä.

Zugleich erinnerte fte bie Sjimmelätönigin an ben grofjen Schmerj, ben ber Setluft ihreä göttlichen

^inbeä ihr bereitete. 2Bie oon einer unfti^tbaren

^anb geleitet unb oon einer geheimniäootten Wacht getrieben fchritt fie in bie etfte befte Strafe hinaus. SBelcheS §aufermeer, roelche ^ßrad^t, roelcher Hebetflufi ftrahlte ihr hier entgegen!

2We8 atmete Suft unb Stben. Schöne, pracht>

»olle ©alaroagen mit reich jefleibeten §erren unb Damen rollten an ihr oorüber. f^ufsgdnger Iuft=

roanbelten in ben Slöetn ber Strafen unb er=

gaben ftch ^em SSolIgenu^ ad ber §errlidjfeiten, roelche Äunft unb ^atur hier im Ueberflufj ju=

fammengeftellt hatten. Uebetall roar gteube unb Sebenäluft, nur in 9lnna’S §erj herrfdjte 3lngft unb Äummer. (Singebent ber Wahnung beä alten

§etrn im ^oftroagen roagte fte nid&t, jemanben anjufpredjen, auS furcht, einem 39öferoid^te in Die §änbe ju fallen. Sie irrte jielloS oon einer Strafse in bte anbere unb blieb enblidj an einer Strafjenfreujung ftehen. STioch einmal betete fte im Stillen: „Siebes ^efuätinb, fteh mir bei! 3ofef unb Sölaria, helfet mir!"

Äaum h«tte bie arme Dulsertn ihr JurjeS, aber fjeifieS ©ebet gegen ben J&immel gefanbt, ba oernahm fte oon ber ©trafse herauf großen Särm. (Sin ganjer ©chroarm oerroahrlofter Äna=

ben fchrie roüft burcheinanber, Slnna traute ihren Slugen !aum; fte ging näher um ben

©runb biefeS auägelaffenen ©efchreiS ju erfah*

ren. SDBie eine (Sule unter einer ©(Jhar SBögel fchritt ein alter §err über bie ©tra^e, oerfolgt oon ber hoffnungSoollen Sugenb mit bem Stufe:

„ßomm herauf, ÄahHopf! ßomm herauf, flahl»

60

(9)

topf!" @8 roareit' bie§ »ieffeid^t bie einjigen 2öorte in ber ibtbel, reelle bie rohen Änaben fid) nur beShalb gemeift ballen, um fte in fdjünb*

lieber, ja fünb^ofter SEBeife anjuroenben. Smpöit über ciefe grechheit uno ©ottloftgleit ber ?Jugenb unb flle:i%fam einer höheren Eingebung folgenb eilte Slnna ben Änaben entgegen unb ttieb fte jurüct mit bin SBBotten: „Eh rt ‘*>r f ° baS Silier,

kleine Spt

(|in trnflfs JDort au bie p iitte r.

V V n ber (jeilfamen Einroitfung gebilbeter üJtütter V auf baS Ijeranroachfenbe ®efd)lec^t müffen roir namentlich in unfern Sagen oiel erroarten, roo jroar bie frühere harte unb falte 3uc§t einem menfdjlicheren, milöeren ©eifte gereichen ift, a6er aud) bie Sitte mehrfach ihre Wadjt ju ©cabe getragen ^at, roo Su<$t nach gefsHigen SSergnü*

gungen unb Steigerung be8 SujuS bie alte Sin;

fachheit oernichtet haben, roo bie Äinber fdjion in ber ftüheften 3ugenb mit ben ©enüffen be8 SebenS oertraut, aber auch oft nicht im ent=

fernteften mit Entfagung unb Selbftaufopferung befannt gemacht roerben, roo bie materiellen 3n*

lereffen bie eblere ©eifteSbiloung nicht feiten be*

brohen. ginben aber unfere Wütter felbft unter

§au8haltungtforgen noch 3eitf ber Erziehung ihrer Äinber ftch ^injugeben, fo roirb e8 in unferen Sagen unb auch in fpäteren feiten geroife noch roahrhaft chtiftlidje Wütter ge6en, roelche ber djriftlidjen Srjiehung ihrer Äinbcr bie gröfste

©orgfalt juroenben roerben. DiefeS Sertrauen auf bie erjiehenbe Shätiitfeit ber gebilbeten Wütter ift um fo begrünbeter, ba fie in ber eigenen SBruft eine reiche Sßelt tcagen, folglich im eigenen §aufe, am heimatlichen &erbe i^te Sufi unb greube finben, baher nicht Urfache haben, erft in hohen Bibeln unb gefeUigen flreis fen getftreuung unb Aufheiterung ju fuchen unb

»hre Äinber, ihte8 $erjen8 leuerfte Unterpfänber, Mietlingen anoertrauen.

$aS §eil ber 3e>ten beruht roefentlich auf kefferer Srjiehung, ber ©egen einer guten Er»

jiehung aber ift roieberum burch bie Silbung ber ÜJlütter bebingt. 3118 Waöame Sampan auf Napoleons grage, roarum bie S r jiehung in granf*

reich nach fo oielen unb raftlofen Öeftrebungen leine grüßte trage, bem grofjen 9)ianne ant*

»ortete: „S ire , e8 fehlt an W üttern," hat fte 'in geroichtige8 Söort jur 3«»* gefprochen unb ntit biefen roenigen SBorten eine ganje ©eneiation

*ingefchloffen. $a8 -.heilige, fclgenfchroere äBerf

ihr Saugcnidjtfe! SBifjt ihr nichl, bafj man oor einem grauen Raupte aufftehen unb bie Sßetfon be8 ©reifes ehnn fotf?"

$ie Knaben blieben ftehen unb gafften mit offenem Wunbe bie Jungfrau an, jogen ftch bann jurüd unb oetfehroanben in ben oerfchiebenen

©trafen.

(Sortierung folgt.)

ber Äinbererjiehung roirb in ben §änben ber Wütter nur bann jene beglüdenben folgen haben, roenn bie SBilbung ber grauen nid^t mehr fo nichtig unb flüchtig ift, bafj fte nur für bie Schule erroorben ju fein fcheint. $arum, ihr Wütter, ftrebet immer nach foltber Sugenb unb

©elbftoerleugnurg! W it Siebe unb ©elbftoerleug»

nung, bie nur immer bem jarten 'lüefen beS 3üeibeS eigen ift, erjiehet eure Jtinber! galtet bei euren Äinbern auf ftrenge 3 “ <hl unb gute, chriftliche Sitte! Saft oor allem bie ©otteSfurdjt, bie

©runblage jeber roahren Srjiehung, in euren Raufern roohnen unb lafjt euch nicht burd) ein roeichlicheS ©efüljl, eine tljörichte Slffenliebe ju euren Äinbern oerhinbetn, ftrenge unb gerechte Strafurteile ju fällen unb ju ooUjiehen! 9ßo feine 8 “ <hl/ ba feine grudjt. glöfjet ihnen fchon mit ber 'Muttermilch ben Keim jur Sugenb unb grömmigfeit, Siebe jum ®aterlanb unb 3ld)tung oor bem ©efe^e ein! Sin grofjer Seil beS ,@lüd8" ber Kinber ift mithin ber Wutter in bie §anb gegeben. SBelch ein erhabener ©ebanfe, roelch befeligenbeS SBeroufjtfein für jebe Wutter!

SEBeldje erfüllt biefe^flichten nicht mit roahrem © tolj!

SlHein eS ift eine Slufgabe, ein Problem für bie Wutler. 3h* Siel ju erreichen foftet Wütje, Slnftrengung unb Dpfer. 3a, unb bie Dpfer eben finb eS, rooran ihre Kraft, ihr Pflichtgefühl fo leidet fcheitert. S8 ift fo er*

hebenb, fo begeifternb, eine Wutter, bie ihre Slufgabe begriffen hat« in mütterlicher Siebe unb SSßütbe unter ben Kleinen roalten ju fe^en; aber biefeS 93ilö hat man nicht allju häufig.

Slber in oielen gäUen fcheint bie Wutter feine SBorfteHung ju haben oon ihrem erhabenen Öerufc, oon ihren heilisen Pflichten, oon ber Sßidjtigfeit ihres 9Birfen8, oon ber grofsen Ser<

antroottung gegen ftch felbft, ihre Äinber unb gegen ©ott.

Sebenft es ernftlidh, Wütter! 3 U allem, rooju bie Wutter erjiehen foU, muf- fie felbft erjogen fein; benn ihr ganjeS äBefen unb Shun

(10)

roirft als Söeifpiel entfdjeibent). Gine 2)iutier, leidet ju beroegen fein, intern Seifpiele ju folgen, bie nidjjt felber fromm ift, roirb i^te A?inber nidjt [ Gbenfo roirb eine reinliche, otbentliche, häuSlidjje, jur fjfrömmigfeit erjiel)en, unb roaä oon ber fleißige, i Urbare -Dlutter leicht i^re Äinber ju Sfrömmigfeit gilt, gilt oon jeber roetblichen unb j Gbenbilbetn i^rer felbft ^etanjie^en.

allgemein menfcblidjen Sugenb. Qft bie Wutter

gejjorfam bem Sater ihrer ßinber, ben ©eboten üDiütter! 3n euren J&änben liegt ber ©ene»

©otteä unb ber Vernunft, fo roerben i^re Äinbet rationen fünftigeä ©lücf.

62

Einige „S H rrfS!" für'© ftamilicnlcucn.

(ßefunbe unb kranke äugen.

„®ine ebte ^immeUgabe ifi 5a$ 9id?t bei' äugen."

Caä ©pridjroort fagt: „Gin blinber Wann, ein armer 2Jlann." Gä bat recht, ber sBlinbc ift fürroaljt arm. Gr fühlt bie üöärme ber

©onne, aber fe^en Jann er fie niebt; er riecht ben ©erudf) ber Sofe, aber ihren garbenfchmelj erblicft er niemals, Gr ^ört bie SSJorte heben«

ber greunbe, aber ifjr Jlngeficht fdjaut er nid)t.

©o toftbar nun baä ßid&t ber älugen ift, fo roidjjtig ift eä auch, bafj ber 9Jtenfd) einen guten ©ebrauch baoon madje, bafs er roitlltch jieljt, roaä er feljen foU, unb nicht fteljt, roaä er nid)t fe^en foH. 2lber roie feiten ift baä ber gatt! 2öie l)äufig ftnb bie 3Jlenften blinb bei ganj gefunben 2lugen! Doer ift ein ÜJienfc^

nicht blinb, ber einer Seibenfchaft fiöhnt unt>

alle 'Belehrungen, Söarnungen unb Warnungen in bie Suft fdjlcigt ? ©inb jene Gltern nicht blinb, bie an ihren Äinbern nur ©uteä fetjen, nidht aber audj beren^^ler? ©inb nicht blinb iene jungen Seute, bte fich ein auägelaffeneä Seben angeroöljnen unb über äöarnungen Stecht*

fd^affener fpotten ? ©inb nicht blinb jene Seute, bie lro$ aller Mahnungen in baä Gfjejoch fprin*

gen, obgleich fie fich nicht einmal felbft ernähren Jbnnen, gefdjroeige benn eine gamilie? 3a, fo ftnb bie SDtenfdfjen einmal. Slinb ftnb fie, roo fte feljenb fein follen, unb feljenb, roo fie blinb fein follten. „ ©ei blinb!" möchte man manchmal tufen, roenn man fteljt, roie bie Stugen nur auf 5ßu$ unb glitter gerietet ftnb. ,,©ei blinb!"

mödjte man jurufen, roenn man ftefjt, roie bie SBlenfdjen nur auäfpäljen nach Suft unb Ser>

gnügen, nach ©elb unb Steicljtunt, roie fie fich bemühen, gehler an anberen ju entteefen, um fte an bie grofee ©locfe ju hängen. ®en ©plitter im 3luge beä Stebenmenfdjen erblicft man, aber ben S3al£ejj im eigenen 2tuge fte^t man nicht,

©djarf fieht man auf ben 9Jad[)ften, unb blinb ift man bejüglich feiner felbft.

(IHadlbtiitf oerboten.)

® er S ü d unfeteä älugeä fei rein roie baä Sicht, obne felbftfüchtige unb fleifdjliche 3ntereffen!

Unftr Sluge trage b;« Stulje als ©epräge beä

©eelenftiebenä! Gä roeine, roenn bie SÖBelt jaucht; eä fieue fid^ im göttlichen §eilanbe! (Sä fei geöffnet für Slot unb Seib ber Stebenmenfdjjen, fei aber blinb ober bo$ nadjfidjtig bei ihren g e ile m !

jleb’ immer |rtu unb $eblid)lm t!

Dor roenigen fahren ftatb in ein reifer

^ageftolj, bir faft fein ganjeä Setmögen einem jungen ÜDtabcfien, baä ihm ganjliclj unbe»

fannt roar, oermachte. Gr roar ein echter ©on»

betling. Um bie St»blid)teit feiner 3Jhtmenfc§en auf bie Stöbe ju ftellen, mad^te er oft bie feit»

famften Serfudje, bie leibet faft immer ungünftig au« fielen unb iljn nur in feiner fdjledjten 3Jlei»

nung befühlten, ©o ^atte er ftd^ einft in einen Dmnibuä gefegt, unb jroar auf ben etften $la§

bi^t neben ben ßonbutteur. ®r »ermittelte fe^r beteitroiUig baä §tn* unb ^ergeben beä ©elbeä, unb jebeemal, roenn ber SonBufteur Heine ÜJlün«

jen jutüdtjahlte, überreizte unfer ©cnberling bem betreffenben Sleifenben bie ©umme, fügte aber ftetä Ijeimlidj ein ©elbftücf auä feiner Safere i)inju, alä ob ber Gonbutteur ficb geirrt unb juoiel berauäaegeben hätte, unb beobachtete bann genau feine Seute. ®iefe überjäh^en ruhig ihr

©elb, mertten natürlich ben 3jntum unb fteeften baäfelbe fc^munjelnb in bie Safche. günfjehn»

mal roieberljolte ber 2llte fein ÄurftftücE, unb oon ben fünfjehn Setfonen roar auch nicht eine, bie mit bem armen Gonbufteur, ber täglich nur brei granten oeroient, SWitleib hatte.

(5rft beim fedjäjehnten SJtale rief ein jungeä armeä iliab^en fofort auä: ,,.§err Gonbulteut,

©ie haben mir einen halben gtanfen juoiel ge»

geben !" unb gab ihn jurücf. $ aä ©eftcht beä rounberlichen 3Jlanneä flärte ft^ auf. Gr oer=>

fchaffte ft^ bie Slbreffe oon bem Räbchen unb

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n