• Nie Znaleziono Wyników

Deutsche Bauhütte : Zeitschrift der deutschen Architektenschaft, Jg. 43, H. 7

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Deutsche Bauhütte : Zeitschrift der deutschen Architektenschaft, Jg. 43, H. 7"

Copied!
14
0
0

Pełen tekst

(1)

X te u tfd tt B a u h ü tte

3c.trctir.ft der deutfchen |lrchttektenrchaft

F j e r a u s g e b e r : C u r t R . V i n c e n t ? . — G e T c b ä f t s b a u s : H a n n o v e r , H m S d n f f g r a b e n

4

.

1

. (A lle Rechte Vorbehalten.)

43. J a h r g a n g . H a n n o ve r, den 4. A p r i l 19 39 .

B o d e n s t ä n d i g e B a u w e i s e b e i m o d e r n e n B a u t e n . D ie bodenständige Bauweise läßt sich bei modernen Bauten

oft nur mit gewissen Schwierigkeiten durchführen. Für Architekten und Baubehörden entstehen daher technische und auch rechtliche Schwierigkeiten, die sich bei den Baubehörden leicht dahin auswirken, daß bei Erteilung der Baugenehmigung sog. Auflagen gemacht werden, die mit der Erhaltung bzw.

Schaffung einer bodenständigen Bauweise nichts mehr zu tun haben und die andererseits die Bauherren und ihre Architekten oft verführen, in Abweichung von der Baugenehmigung oder in Nichterfüllung der Auflagen den Bau durchzuführen. Wenig angenehme Auseinandersetzungen sind dann die Folge. Die Baubehörde muß natürlich allein schon aus inneren und äußeren Gründen bei ihrer Baubedingung bzw. Auflage bleiben und vom Architekten und Bauherrn die Vornahme entsprechender bau­

licher Aenderungen verlangen. Daß es damit keineswegs getan ist, sondern daß die Baubehörde sich schon bei Erteilung der Baugenehmigung genau überlegen muß, ob und in welcher Weise bei diesen oder jenen Bauten die einheimische und boden­

ständige Bauweise angewandt werden kann.

Sprossen fen ster — keine bodenständige Bauweise!

Ein Fall, der in letzter Instanz vom Preußischen Oberver­

waltungsgericht (PrOVG vom 22

.

Sept. 1938 — IV

C

37/37

— ,

RVerwBl 1939 S. 174

)

entschieden worden ist, zeigt einmal deutlich, nach welchen Gesichtspunkten die Frage „boden­

ständige Bauweise bei modernen Bauten?“ zu entscheiden ist.

Einem Bauherrn wurde vom Landrat als Baupolizeibehörde die Bauerlaubnis für ein Wohnhaus nur mit der Auflage erteilt, die Fenster mit Sprossenteilung zu versehen. Der Bauherr wurde daraufhin beim Landrat ohne Erfolg vorstellig und kümmerte sich schließlich um die Auflage überhaupt nicht mehr, sondern baute Fenster ohne Sprossenteilung. Als das bei der Rohbau­

abnahme festgestellt wurde, forderte der Landrat den nach­

träglichen Einbau geteilter Fenster. Diese Verfügung wurde aber auf die Klage des Bauherrn vom Bezirksverwaltungsgericht und vom OVG aufgehoben. Nach der ständigen Rechtsprechung des OVG rechtfertigt nämlich der Verstoß gegen formelle Vor­

schriften des Baurechtes noch nicht ohne weiteres die Forderung einer Beseitigung oder Abänderung des formell illegalen Bauwerks. Eine solche Forderung ist vielmehr nur dann berech­

tigt, wenn auch eine Verletzung des m ateriellen Baurechtes vorliegt. Das war hier nicht der Fall. Die Häuser rechts und links vom Hause des Bauherrn zeigten nach den Feststellungen des BezVerwGer bei neueren Bauten Fenster ohne Sprossenteilung.

Die älteren Häuser (ohne Zeitangabe) hingegen wiesen die Sprossen­

teilung auf, während An- und Umbauten an alten Häusern wieder Fenster ohne Sprosseneinteilung besaßen. Ein einheitliches Straßenbild konnte daher nicht festgestellt werden.

Die Auflage des Landrats, die Fenster mit Sprossen zu ver­

sehen, stützte sich nun auf § 24 der BauO für den Reg.-Bez. Sta., nach welchem die Baubehörde auf möglichste Pflege der heimischen Bauweise hinzuwirken und dafür zu sorgen hat, daß das Aeußere der baulichen Anlagen in bezug auf Bauart, Bauform usw. so beschaffen ist, daß es die einheitliche Gestaltung des Straßen­

bildes nicht stört. Es fehlte hier aber an einem einheitlichen Straßenbild überhaupt, und außerdem konnte das ganze Wohn­

haus des Bauherrn als solches nicht als „bodenständig“ bezeichnet werden. Es handelte sich um eine moderne, durch Vor- und Dachausbauten unruhig wirkende Villa, die mit Bodenständig­

keit nichts zu tun hat. Zwar hat nun die Baupolizei (Landrat) versucht, den unruhigen, in den Charakter der Landschaft nicht passenden Eindruck des Hauses durch die Auflage „Fen­

ster mit Sprosseneinteilung“ zu mildern. Sie durfte sich aber nicht

in der Anordnung überlebter, zum Teil unpraktisch gewordener alter Formen erschöpfen, die vielleicht früher einmal heimisch gewesen sind. Die Anordnung, die Fenster noch nachträglich mit Sprosseneinteilung zu versehen, kann daher in diesem Fall kein geeignetes Mittel zur Förderung der heimischen Bauweise sein. Die Sprosseneinteilung — so führte das BezVerwGer noch aus — sei unzweifelhaft dem alten niedersächsischen Bau­

ernhof eigentümlich gewesen, sei aber in der heutigen Zeit überholt und entspreche auch den gesteigerten Anforderungen nach Licht und Luft in keiner Weise mehr.

Bauproblem e in der Entw icklung eines modernen Geschäfts viertel s.

Die Schwierigkeiten, die aufstrebende Entwicklung eines modernen Geschäftsviertels mit dem Grundsatz der Erhaltung eines Straßenbildes von geschichtlicher oder künstlerischer Be­

deutung in Einklang zu bringen, sind allseits bekannt. Sie werden indessen durch die Haltung und Ansicht der Bauherrn und Architekten, die meinen, daß der Schaffung eines mit den mo­

dernsten Mitteln der Bau- und Werbetechnik ausgestatteten Geschäftsviertels der Vorrang eingeräumt werden müsse, noch um vieles vergrößert. Das PrOVG hat aber auch hierzu grund­

sätzlich in folgender Weise Stellung genommen: Ein Bauherr hatte mit Genehmigung der Baupolizei im Jahre 1932 an der Straßenfront seines Hauses eine Leuchtreklame (Leuchtschrift mit mehreren Leuchtbändern) angebracht. Im Jahre 1936 for­

derte die Baupolizei deren Beseitigung, weil in der Anlage eine Beeinträchtigung und grobe Verunstaltung des Orts- und Straßen­

bildes zu erblicken sei. In der Beschwerde und Klage vertrat der Bauherr den Standpunkt, daß die Straße sich in den Jahren von 1931 an zu einer modernen Geschäftsstraße entwickelt habe, und daß auch die Baupolizei zumindest in den früheren Jahren diese Entwicklung gebilligt habe. Bei der Beurteilung der Frage nach der Störung oder Verunstaltung des Straßenbildes müsse deshalb auch der bei solchen modernen Geschäftsvierteln übliche Maßstab angelegt werden. Die Beschwerde und Klage blieb jedoch ohne Erfolg, und das PrOVG nahm zu den Einwänden des Bauherrn u. a. wie folgt Stellung:

Mit dem Einwand, daß sowohl die N.- als auch die B.- Straße sich zu ausgesprochenen Geschäftsstraßen entwickelt hätten und daß an sie ein anderer ästhetischer Maßstab angelegt werden müsse als an unberührt erhalten gebliebene Stadtteile, können die Feststellungen des BezVerwGer nicht erschüttert werden. Allerdings ist ei. für den einzelnen Bauherrn nicht immer leicht zu beurteilen, was als „Eigenart“ des jeweiligen Straßen­

zuges betrachtet und gepflegt werden soll. Wenn aber schon ein Straßenzug wegen besonderer architektonischer oder geschicht­

licher Bedeutung auf Grund des § 2 Verunstaltungsgesetz von 1907 geschützt wird, so kann das natürlich nur die Erhaltung des geschichtlich oder architektonisch wertvollen Straßenbildes zum Gegenstand haben, und keineswegs kann die Bestimmung auf die Herstellung oder Erhaltung des modernen Geschäfts­

viertels bezogen werden. Zudem beschränkt sich das Verunstal­

tungsgesetz auch hier nicht auf die Erhaltung eines bestimmten nun einmal vorhandenen (schlechten) Zustandes — hier des all­

mählich entstandenen Geschäftsviertels —, sondern es bezweckt zugleich die allmähliche Verbesserung des Gesamtbildes. Die Baupolizei ist deshalb nicht nur berechtigt, sondern sogar ver­

pflichtet, die in das alte, gesetzlich geschützte Straßenbild von geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung nicht hinein­

passenden baulichen Elemente zu beseitigen (PrOVG v. 27

.

Okt.

1938 — IV C 196/37 — JW 1938 S. 509).

(2)

D E U T S C H E B A U H U 1 I t 1939 8 8

Die neue Vier*Klassen=Schule.

D 1 viese ist zu einem bestimmten Typ geworden, der in den nächsten Jahren eine größere Verbreitung und Ausweitung erhält. Wir stehen zur Zeit vor einer großen Volksschu - ot insofern, als insbesondere die Lehrkräfte und der Nachwuc s fehlen. Seinerzeit war aus reiner klassenkämpferischer Ideo o^ie die sogenannte einheitliche akademische Vorbildung in

rein wissenschaftlichen und höheren technischen Gebiete in An­

spruch genommen. Unter Berücksichtigung dieser Zustände ist auch der Schulbau künftigen Aenderungen unterworfen. Ueber dieses Gebiet hat der bekannte Schulbau-Spezialist, Stadtbaurat Dr.-Ing. Erbs, Brandenburg, hier in der Zeitschrift wiederholt die bautechnischen Einzelheiten behandelt.

W e i m a r e r V e r f a s s u n g v e r a n k e r t . D a m it w a r e n t a u s e n d e s o n st w e r t v o l le r ju n g e r M e n s c h e n v o m L e h r e r b e r u f a u s g e s c h lo s s e n D ie a k a d e m is c h e A u s l e s e w ir d in v i e l s t ä r k e r e m M a ß e f ü r d k

E i n b e s o n d e r s s c h ö n e s B e i s p i e l e i n e r V i e r - K l a s s e n - S c h u l e z e ig t d ie A n l a g e v o n M e c k l e n b e c k .

D i e G e s a m t k o s t e n d e s B a u e s b e t r u g e n

65500

R M . e in ­ s c h l i e ß l i c h d e r g e s a m t e n i n n e r e n E i n r i c h t u n g , d a s m a c h t f ü r d a s K u b i k m e t e r u m b a u t e n R a u m

21,40

R M . u n d o h n e i n n e r e E i n ­ r i c h t u n g e t w a s ü b e r

18

R M .

D i e S c h u l e e n t h ä l t

4

K l a s s e n r ä u m e ,

1

L i c h t b i l d - u n d V e r ­ s a m m l u n g s r a u m , B r a u s e b a d a n l a g e , L u f t s c h u t z k e l l e r , A b o r t a n l a g e ,

e i z u n g s a n la g e m it W a r m w a s s e r b e r e i t u n g , e l e k t r i s c h e H a u s ­ w a s s e r v e r s o r g u n g s o w i e e i n e H a u s m e i s t e r w o h n u n g m i t d e n n o t­

w e n d i g e n N e b e n r ä u m e n .

D a s M a u e r w e r k i s t i n Z e h n e r - B a u w e i s e

30

c m s t a r k a u s - g e t u h r t u n d m it E d e l p u t z v e r p u t z t . F e n s t e r u m r a h m u n g , G i e b e l ­ v e r b r e t t e r u n g u n d A u ß e n t ü r e n s i n d a u s E i c h e n h o l z . D a s D a c h h a t r o t e D o p p e l f a l z z i e g e l , S - F o r m .

(3)

rti

i

A l s b e s o n d e r e s M e r k m a l i s t z u v e r z e ic h n e n ^ d a ß d i e K l a s s e n r ä u m e s ä m t l i c h m i t V i e r s i t z e r - T i s c h e n u n d S t ü h l e n a u s g e s t a t t e t s i n d u n d d a ­ h e r a u c h i n

3

K l a s s e n a u ß e r d e n s e i t l i c h e n F e n s t e r r e i h e n a n d e n

G i e b e l w ä n d e n e b e n f a l l s e i n F e n s t e r ­ b a n d v o r h a n d e n i s t .

D i e S c h u l e h e g t u n g e f ä h r

6

k m v o m Z e n t r u m d e r S t a d t M ü n s t e r i n ­ m i t t e n s c h ö n e r E r b h ö f e u n d h a t d a h e r i h r e n l ä n d l i c h e n C h a r a k t e r e r h a l t e n .

V ie r-K la s se n -S c h u le in M eck len b eck . A r c h .: F. S c h m e is s e r, S ta d tb a u m e is te r , M ü n s te r i. W*

(4)

D E U l Ü LJELü r m u n u i i c 9 0

Vierraumwohnungen und B aukostensenkung.

R i c h t l i n i e n d u r c h M u s t e r g r u n d r i s s e d e r D A R a l s B e g i n n s y s t e m a t i s c h e r W o h n b a u k u n d e .

D a

A r b e i t s f r o n t s t e ll t a ls

I I .

*as Heimstättenamt der Deutschen

eine der vordringlichsten sozialen Forderungen die Schaffung der Vierraumwohnung heraus, um auf wohnwirtschafthchem Gebiet in erster Linie der Zielsetzung, der Partei auf rasse- und bevölkerungspolitischem Gebiet Rechnung zu tragen.

Diese Zielsetzung der DAF ist um so mehr zu begrüßen, a s in den verschiedensten Gauen des Reiches bereits zahlreiche Siedlungen in Form der Vierraumwohnung errichtet wurden oder im Bau begriffen sind. Durch die Schaffung dieser sonnigen und aufgeschlossenen Wohnungen ist den kinderreichen Familien bei kleinsten Mietspreisen genügend gesunde Entwicklungs­

und Entfaltungsmöglichkeit gegeben.

Die Deckenkonstruktionen sind auch aus luftschutztech­

nischen Gründen als Abschluß des Dachraumes vorzuziehen, die Sicherheit gegen Bombenwirkung und -aufschlag kann durch Einziehen von leichten und elastischen Baustahlgeweben in den oberen Deckschichten erhöht werden.

Ein wichtiger Faktor ist die Holzersparnis im Dachraum und die wirtschaftliche Ausführung der Dachgebinde. An Stelle des mit den Jahren überkonstruierten, holzverschwendenden Pfettendachstuhls, der im fortschrittlichen Sinne bei Steildächern seine Berechtigung verloren hat, sollte ausnahmslos der ebenso haltbare und freitragende Binder mit Kehlbalkenverbindung und Windrispen als Längsverstrebung in Nagelbauweise Ver­

wendung finden, um auch die letzten Möglichkeiten einer Bau­

kostensenkung auszuschöpfen. Eine weitere Ersparnis liegt in der Aussparung der Schlitze für alle Rohrleitungen während der Ausführung.

Wenn nun ergänzend die äußere Behandlung des Gebäudes fortschrittlich durchgeführt wird, sind alle Gesichtspunkte zu der wirtschaftlichsten Ausführung und damit Kostensenkung gegeben.

Die Baukostensenkung ergibt zwangsläufig auch eine Herab­

setzung aller Gebühren.

Variante T yp I. W ohnraum..

Eltern-Schl ..

Kinder-Schl..

Kochraum . . . Kinder-Schl..

Netto-Wohnfl F lu r ... 5,50 qm

Bad, W C 3,50

Nebenräume... 9,00 Brutto-W ohnfl. 69,90 qm

Der im Grundsteuergesetz vom i. Dezember 1936 fest­

gelegte Begriff „Arbeiterwohnstätte“ , der in der Förderungs­

verordnung vom 1. April

1937

schärfer Umrissen ist, wird auch auf die zukünftige Vierraumwohnung Anwendung finden müssen, um eine weitere Herabsetzung der Baukosten durch entsprechende Architektengebühren herbeiführen zu können, denn unter dem vorangestellten Grundgedanken der Gebührensenkung bei Er­

richtung von Arbeiterwohnstätten ist die Gebührenordnung der Architekten bereits durch Anordnung des Präsidenten der RdbK.

vom 7. Mai 1937 entsprechend geändert und zugeschnitten worden. Bedingung dafür ist jedoch, daß die Anerkennung der Bauvorhaben als Arbeiterwohnstätten im Sinne der Vor­

schriften durch den Finanzpräsidenten erfolgt und voraus­

gegangen ist.

V A R I A N T E T Y P HI

W O H N F L Ä C H E N W I E V A R I A N T E T V P I 6C ) Q O cfw v

Aber auch die Gemeinden und Betriebe (Betriebsführer) Cn, helfen un-d die Restfinanzierung des Wohnungsbaues übernehmen müssen, denn die Beschaffung gesunder Wohnungen zu trag aren Mietsätzen für den Arbeiter und seine Familie steht im engsten Zusammenhang mit dem Leistungsprinzip und dem Leistungskampf der Betriebe.

Nur unter den genannten Gesichtspunkten der Hilfe und heda °fstens^n lassen sich die Gegensätze „erhöhter Kapital- r un ^manzierung gegenüber geringsten Mietsätzen“

eüvfiu?0^ 11 ? er, ^Urc^ öffentliche Mittel verbilligte Kapital

; ie Entlastung von der Grundsteuer und die mei^mVH w/auSge Ute organisatorische Arbeit der memnutzigen Wohnungsunternehmen

Senkung der Baukosten die Wohnungsfrage.

ergeben

vollkommene erst mit Lösung

auf ge- der der

w o h m m e 'i^ n

n^ ^ p St’

d a ß Si° h d .i e

Entwicklung bis zur Vierraum- Gauen

u n d

t raXj S zwanSsläufig ergeben hat, denn aus allen über den r?„ ?f-8 Reiches liegen seit Jahren Erfahrungen Wohnflächen , V° n YieFraumw°hnungen mit gleichen Brutto- Wattenscheid He’ Uv daß bereits bei größeren Siedlungen in Senkung

V i e r r a i *

^rsucb gemacht wird, durch Baukosten­

monatlich 32—:>™n°!unUngen m,U Bad zu einem Mietpreis von

~34 R M. zu errichten.

F r . A. Prelle.

(5)

Tf

9 1

m .

j y ^ u s t e r s i e d l u n g e n i m G e i s t e d e r n a t i o n a l s o z i a l i s t i ­ s c h e n H e i m s t ä t t e n - F ö r d e r u n g h a b e n e i n e w e i t ­ r e i c h e n d e A u f g a b e , n ä m l i c h L e h r h ä u s e r z u s e i n . E s w a r s e h r g u t f ü r D e u t s c h l a n d , d a ß d ie Z e h n ­ t a u s e n d e s u d e t e n d e u t s c h e r F l ü c h t l i n g e i n a l le n

^ S t ä d t e n u n d K r e i s e n b e i u n s u n t e r g e b r a c h t w u r d e n . D a s d e u t s c h e V o l k k o n n t e d i e V o l k s n o t d e r A r m e n lut- m i t e i g e n e n A u g e n s e h e n . E s s a h d a r u n t e r d i e v i e l e n

a b g e z e h r t e n M ü t t e r m i t i h r e n z a h l r e i c h e n N o t - K i n d e r n . D i e B e s u c h e r a u s d e m S u d e t e n g a u u n d

«ln a u s d e r O s t m a r k h a b e n b e i u n s g e r a d e i m W o h n u n g s ­ b a u g e s e h e n , m i t w e l c h e r E n e r g i e b a u l i c h d a s V o l k s t u m d e r Z u k u n f t u n t e r s t ü t z t w i r d .

A l l m o n a t l i c h w e r d e n b e i u n s T a u s e n d e v o n W o h n e i n h e i t e n f e r t i g g e s t e l l t . E s w e r d e n S c h r i t t f ü r S c h r i t t z u e r s t d i e G e w ä h r u n g v o n ö f f e n t l i c h e n B e i h i l f e n , d a n n a u c h d i e S t e u e r v e r g ü n s t i g u n g e n u n d d i e R e i c h s b ü r g s c h a f t e n m e h r u n d m e h r f ü r w i r k ­ l i c h e A r b e i t e r w o h n s t ä t t e n a n d i e i n j e d e r R i c h t u n g s t r e n g e A n f o r d e r u n g e n g e s t e l l t w e r d e n , a n g e ­ s t r e b t .

I n d e r l e t z t e n Z e i t i s t m a n m i t E r f o l g b e m ü h t , d u r c h d i e A r b e i t d e s z e n t r a l e n E i n s a t z e s d e r z u r F ö r d e r u n g d e r W o h n b a u t ä t i g k e i t b e r e i t g e s t e l l t e n R e i c h s m i t t e l a u c h i m g e b i e t l i c h e r H i n s i c h t e in e S t e u e r u n g d e r N e u b a u t ä t i g k e i t n a c h ü b e r g e o r d ­ n e t e n G e s i c h t s p u n k t e n d e r R a u m o r d n u n g w i e h i e r z u t r e i b e n , a l s o e i n e B e v o r z u g u n g d e r k l e i n e n u n d m i t t l e r e n G e m e i n d e n u n d d e r G r e n z l a n d e ! D i e s s i n d A r b e i t e n i m R a u m e d e s V i e r j a h r e s ­ p l a n e s , d e r d i e s e E n t w i c k l u n g b e s c h l e u n i g t . E r s o l l s ie a u c h i n d i e s e m J a h r e v e r s t ä r k t f o r t s e t z e n . E s g e n ü g t a b e r n i c h t a l l e i n , d a ß d a s f l a c h e L a n d u n d d i e k l e i n e n G e m e i n d e n n i c h t z u k u r z k o m m e n ; e s i s t s e h r w e s e n t l i c h u n d e i n U n t e r s c h i e d g e g e n f r ü h e r e Z e i t e n , d a ß e i n s t e t i g w a c h s e n d e r T e i l d e r W o h n u n g s b a u t ä t i g k e i t a u c h d e n Z w e c k e n d e r W e h r h a f t m a c h u n g d e s V o l k e s d i e n t ! A u c h b e i s o l c h e n S i e d l u n g e n h a n d e l t e s s i c h a l s o u m e in e g e s t e u e r t e B a u t ä t i g k e i t .

H i e r i s t a n d i e a u ß e r o r d e n t l i c h w e r t v o l l e G r o ß - S i e d l u n g i n L i n z ( A r c h i t e k t N e u z i e l ) z u

e r i n n e r n , a b g e b i l d e t i n N r .

25

(

1938

) . F e r n e r a n d i e S i e d ­ l u n g e n d e r R e i c h s a u s s t e l l u n g „ G e s u n d e s L e b e n , f r o h e s S c h a f f e n “ B e i s p i e l e v o n A r c h i t e k t F . S p r e i t z e r , B e r l i n . D i e g r u n d ­ s ä t z l i c h e n E r k e n n t n i s s e d e r U e b e r l e g e n h e i t d e r V i e r r a u m ­ w o h n u n g g e g e n ü b e r d e r D r e i r a u m w o h n u n g s i n d h i e r o f t g e n u g e r ö r t e r t . Z u e r i n n e r n i s t n o c h a n d i e K ü c h e , d ie o f t n u r w e n i g z w e c k m ä ß i g m i t H a u s g e r ä t a n g e f ü l l t w i r d . B e i e i n e r h e r a n - w a c h s e n d e n F a m i l i e i s t je d e e n g e W o h n u n g u n z u r e i c h e n d .

Aufnahmen : Atlantik.

D i e K ü c h e a l s W o h n - u n d W i r t s c h a f t s r a u m m i t d e n u n a u s ­ b l e i b l i c h e n W a s c h - u n d K o c h d ü n s t e n i m W i n t e r i s t k e i n f ü r d ie G e s u n d h e i t d e r F a m i l i e f ö r d e r l i c h e r W o h n r a u m .

I n d e r O s t m a r k u n d i m S u d e t e n g a u n e i g t d a s V o l k z u g e ­ r i n g e r e n R a u m a n s p r ü c h e n , d e r e n B e w i r t s c h a f t u n g w e n i g e r A r ­ b e i t s s t u n d e n k o s t e t , w o h l a b e r k o m m t e s b e i a l l d i e s e n W o h ­ n u n g e n a u f s o l i d e A u s f ü h r u n g a n . D a s m u ß d a u e r n d b e a c h t e t

w e r d e n . M . W i n t e r .

Bebaute Fläche 51,25 qm , W o h n flä c h e ... 74,18 qm.

Baukosten einschl.

G ru n d stü ck 12 850 R M .

Entwurf

Arch.L. Spreitzer, Berlin.

(6)

D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939 9 2

Vom Niedersächsischen Bauerngehöft

über

a lle m , d a ß m a n v o n R ü c k s t ä n d i g k e it n ic h t s p r e c h e n k a n n . N e u e s s c h a f fe n h e iß t d e s h a lb in N i e d e r s a c h s e n in e r s t e r L i n i e f o r s c h e n , d a n n e r s t p la n e n .

F s is t d ie B e s t ä t i g u n g e i n e r g e m e i n s a m e n u n d b i s z u r G e g e n ­ w a r t n o c h le b e n d ig e n U e b e r l i e f e r u n g , d a ß s ic h t r o t z , d e s W a n d e ls d e r Z e it e n u n d g e g e n f r e m d e E i n f l ü s s e d o c h n u r w e n i g e u n t e r s ic h k a u m v e r s c h ie d e n e H a u s t y p e n h e r a u s g e b i l d e t h a b e n . D i e i n n e r e n W e r t e d e r ü b e r li e f e r t e n , d e m d e u t s c h e n B o d e n e r w a c h s e n e n B a u k u lt u r e n z u e r h a lt e n u n d z u p f le g e n , is t d ie P f l i c h t u n s e r e r Z e it E s s o ll d a b e i g l e i c h z e it i g w i e d e r d e r S i n n f ü r b o d e n ­ s t ä n d ig e s u n d la n d s c h a f t s g e b u n d e n e s B a u e n g e w e c k t w e r d e n . D a m it is t k e in e s w e g s d a s s t u r e N a c h a h m e n u n d A n le h n e n a n a lte B e i s p i e l e g e m e i n t ; e s d a r f d e r t e c h n i s c h e F o r t s c h r i t t n ic h t d u r c h B e v o r z u g u n g ü b e r h o l t e r K o n s t r u k t i o n e n z u r u c k ­ g e d r ä n g t w e r d e n . V i e l m e h r s in d a lle t e c h n i s c h e n N e u e r u n g e n d o r t a n z u w e n d e n , w o s ie s ic h m it d e n G r u n d l a g e n a lt e r U e b e r - lie fe r u n g e n v e r e i n ig e n la s s e n . D e s g l e i c h e n m u ß a u l d ie g e s t e ig e r t e n s o z ia le n , h y g i e n i s c h e n u n d b e t r i e b s w i r t s c h a f t li c h e n G r u n d f o r d e r u n g e n R ü c k s i c h t g e n o m m e n w e r d e n . A b e r n ic h t t h e o r e t is c h e U e b e r l e g u n g e n u n d B e r e c h n u n g e n s in d a l le in m a ß ­ g e b e n d , s o n d e r n v o r a lle m d ie F e s t s t e l l u n g e n u n d E r f a h r u n g e n a u s d e r P r a x i s .

I n d ie s e m S i n n e h a t t e d e r V e r e in f ü r N i e d e r s ä c h s i s c h e s V o lk s t u m m it U n t e r s t ü t z u n g w e i t e r K r e i s e d u r c h e in P r e i s ­ a u s s c h r e ib e n d ie A u f g a b e g e s t e l lt , d a s N i e d e r s a c h s e n h a u s , d a s n a c h d e m G e l e i t w o r t d e s R e i c h s b a u e r n f ü h r e r s u n d R e i c h s ­ m in is te r s R . W a lt h e r D a r r e a n b e v o r z u g t e r S t e l l e s t e h t , ä lt e r a ls

D o m e u n d B u r g e n i s t u n d h ö c h s t e s K u l t u r g u t d a r s t e l l t , m it S r M i t t e l l ä n g s d i e l e s o w e i t e r z u e n t w i c k e l n d a ß e s allen A n s p r ü c h e n g e n ü g t , d ie d e r B a u e r i m Z e i c h e n d e s V i e r j a h r e s - p la n e s u n d n a c h d e r h e u t i g e n L e b e n s h a l t u n g s t e l l e n m u ß .

D u r c h g r u n d l e g e n d e F o r s c h u n g e n v o n D r . W . P e ß l e r im T e b i e t d e s n o r d w e s t d e u t s c h e n K u l t u r k r e i s e s w a r e n d i e G e b i e t s - B e n z e n u n d d ie w i s s e n s c h a f t l i c h e i n w a n d f r e i e K e n n z e i c h n u n g d e r B a u a r t d e s n i e d e r s ä c h s i s c h e n B a u e r n h a u s e s a l s A u s g a n g d er P l a n u n g g e g e b e n .

R e i c h s m i n i s t e r D a r r e h a t d a s g u t e E r g e b n i s d e s W e tt­

b e w e r b e s d u r c h s e i n G e l e i t w o r t a n e r k a n n t u n d b e g r ü ß t , d a ß es g e l u n g e n s e i, d e n B a u g e d a n k e n d e s N i e d e r s a c h s e n h a u s e s m it den F o r d e r u n g e n d e r n e u z e i t l i c h e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n B e t r i e b s ­ f ü h r u n g z u v e r e i n i g e n .

I n d e n A b b i l d u n g e n i s t d e r E n t w u r f d e s w o h lb e k a n n t e n l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n A r c h i t e k t e n M e y e r - W a l m b u r g , L ü n e ­ b u r g w i e d e r g e g e b e n , d e r d u r c h A u s f ü h r u n g e i n e r A n z a h l la n d ­ w i r t s c h a f t l i c h e r G e h ö f t e ä h n l i c h e r A r t u n d d u r c h s e i n e n S itz im H e r z e n d e s K u l t u r g e b i e t e s r e i c h e E r f a h r u n g e n a u f z u w e is e n h a t .

D i e L a g e d e r G e b ä u d e m i t d e n i n g l e i c h e r R i c h t u n g v e r ­ l a u f e n d e n D a c h l i n i e n ( E i n f i r s t l i n i e ) , g i e b e l s t ä n d i g z u r S tra ß e a u s g e r i c h t e t , b e i k l a r e r u n d g e s u n d e r A u s r i c h t u n g d e r W o h n - r ä u m e u n d Z u c h t s t a l l u n g e n n a c h S ü d e n i s t i n d e r S c h r i f t des W e t t b e w e r b s e r g e b n i s s e s * ) g e k e n n z e i c h n e t . I c h b e s c h r ä n k e m ic h d e s h a l b d a r a u f , d ie b a u l i c h e n E i n z e l h e i t e n n ä h e r z u b e t r a c h t e n .

* ) E r g e b n i s s e d e s B r e m e r W e t t b e w e r b e s . H e r a u s g e g e b e n vom V e r e i n f ü r N i e d e r s ä c h s i s c h e s V o l k s t u m . M i t e i n e m G e le it w o r t v o n R e i c h s m i n i s t e r R . W a l t h e r D a r r e .

48

S e i t e n G r o ß f o r m a t . K a r t o n i e r t

2,40

R M . V e r l a g A r t h u r G e i s t , B r e m e n .

S c h e u n e .

0 1 2 3 <r 5

Meyer-Wölmsburg.

= J

(7)

■\U#J

N iedersächsisches Bauerngehöft.

A rch.: H einr. M eyer-W alm sburg, Lüneburg.

eben/»•i.»"“-1»"winctsjescfiützt

(8)

94

B a u e rn h a u s .

Die Grundform des alten Niedersachsenhauses — Diele mit beiderseitigen Viehständen, Wohn- und Schlafräumen mit ge­

sunder Besonnung am Südgiebel, dazwischen offene Feuerstätte im Flett, siehe Detail — ist beibehalten. Die Diele dient hier nicht mehr dem Hauptzweck (Dreschen), sie bietet aber dem Bauern die Annehmlichkeit des Futterbereitens und der Ver­

richtung vieler Hausarbeiten unter schützendem Dach. Gute Sicht und Kontrolle über alle Räume in Richtung der Arbeits­

achsen von der Küche (Tagesaufenthalt der Bauersfrau) aus.

Tief herabgeführtes schützendes Satteldach mit beiderseitigen Steil-Krüppelwalmen. Holzsparende Binder. Pfannendeckung, Fledermausluken als Entlüfter. Neuzeitliche Aufstallung und betriebstechnische Neuerungen.

S c h e u n e .

Geräumige Tenne (hier erfolgt auch das Dreschen) mit be­

sonntem Jungviehstall am Südgiebel. Bewährte, haltbare und holzsparende Sprengwerkkonstruktion. Sattel walmdach (aus Gründen einheitlicher Gestaltung am straßenseitigen Giebel m it Krüppelwalm); beide Walme bewirken zusätzliche Längsver­

strebung. Imprägnierte Strohdeckung. Im Bansenraum L ü f­

tungsöffnungen mit Flechtwerk aus gebogenen Jungholzreisern.

D ie B a u a u f g a b e f ü r d e n N e u b a u e r n h o f .

Sie ist jetzt etwas grundsätzlich anderes, als dieses noch vor einem Menschenalter — ja noch vor fünf Jahren — der Fall war. Das heilsame nationalsozialistische Gesetzgebungswerk, die Schaffung der Erb-Bauernhöfe, die gelenkte Wirtschaft zur Erhaltung der deutschen Ernährung, das alles hat die früheren, selbst in guten Lehrbüchern, aufgespeicherten Lehr-Beispiele über den Haufen geworfen. Dann ist zu sagen, daß, soweit heut­

zutage für die Anwendung von Hoftypen Erwägungen angestellt werden, dieses vom Standpunkte des Siedlers aus geschieht. Es kommt aber sehr wohl darauf an, daß die bautechnische Aus­

führung verschärfter überlegt wird. Die Bauten sollen von größter Dauer sein, sie sollen für Mensch und Vieh die größte Gesundheitsgarantie ermöglichen. Vielfach sehen wir dort, wo es sichum die Neuerrichtung eines abgebranntenHofes handelt,M isch­

formen entstehen. Es stellt sich vielfach heraus, daß bei der Planung dem Bauern sehr viel an dem Wissen von dem fehlt, was seinem Hause vorteilhaft ist. Hier hat z. B. die niedersächsische Heimstätte sehr segensreiche Vorbilder geschaffen und viel Kurzsichtigkeiten verhindert, andererseits werden Bauten von Kulturämtern hergestellt, womit von selbst die strenge Führung durch den gestaltenden Architekten entfällt. Wo die Siedlungs­

gesellschaften sich des freien Architekten bedienen, entsteht durch allzu großes Eingehen auf die Siedlerwünsche sehr leicht ein behlschlag. Mancher Bauer bringt auch bei seinem U nter­

nehmer falsche Wünsche unter.

Vor fünf Jahren hat Minister Darre Richtlinien für die Baukultur im Neubauerndorf geschaffen. Es ist lohnend, sie gerade jetzt in der nächsten Zeit wieder zur Vergleichung he'ran- zuziehen. Bei den neuen Bauernhöfen spielen ferner die neuen

S ä '

£

Ä Ä X

A M t

s r s Ä ä - r * *

R e m ise u n d H ü h n e r s ta ll.

R a u m f ' f ä r Ä S ä £ ‘ ¿ Ä

G iebelsatteldach m it b e id e r s e itig ,, <s,»;i i K raftw agen.

Strebung S teh en d er S S f f i I S K r i e c t e .L3"®5'- . 1- tutes ttn Dachraum

Inh™ « '“S i r e 11"

n a h e n in m assiver B au art bzw.

fn

F achw erklenS tandlger M « e - gebäude vollkom m enen T e m p e r a m r - ^ n d bsechallschutz!aC^ Wer^"

gung. D?eWK?mCthru k d o n e n ltsind s o ^ d u m h f ^ d 'ngen i$t B ed in - 2 h \ r n0Ch n a c h träglich au strocknen kann i A c h t e s sch ich ten gegen B odenfeuchte sind « S S - f A uCh dle SPerr- herzu stellen . W en n es sich ? gen f n ih e r sorgfältiger

sind die F u n d a m e n t? “ d l ™ . h a Ä

g ebenenfalls u n te r G ru n d w a s s e m n ln n !le r? '| stellen u n d K .

besonders zu isolieren. nkung m it A sp h altsp errsto ffen

Wichtig ist die A usführung von T raufpflaster zur Ab­

haltung der Niederschläge von den A ußenw änden.

Prelle,

D E U T S C H E B A U H Ü T T E

1939

SchlempeiBehälter

wurden bisher meistens in Holz verw endet. Wo es sich jedoch um große Ausmaße handelt, ist m an in neuerer Zeit verschiedent­

lich dazu übergegangen, Schlem pe-H ochbehälter aus Eisenbeton zu verwenden. N un wurde kürzlich ein Fall bekannt, daß nach Inbetriebnahm e eines solchen Behälters an den Wänden und der Bodenseite, die eine Stärke von 25 cm besitzt, Risse auf­

traten, durch die der Schlempesaft h indurchdringt. Solch ein Vorkommnis wirft viele Fragen auf betreffend der Innenaus­

kleidung der W ände, also ob K orkisolierung oder auch eine doppelte Isolierung m it einer Spezial-B itum enpappe mit Jute­

einlage genommen werden soll. Was m uß zum Ausgleich der Tem peraturspannungen getan w erden? B esteht die Möglichkeit in einem solchen Fall, daß durch die Schlem pe eine so weit­

gehende Zerstörung stattfindet, daß der H ochbehälter unter Um ständen zusam m enbrechen kann? U nd vieles m ehr.

Die Eisenbewehrung der Behälter erfordert statische Berech­

nung entsprechend der Berechnung von R ohren, die auf Innen­

druck beansprucht werden. D er D ruck auf die W andungen und den Boden ruft Zugspannungen hervor; die Behälter sind daher in der Zugzone m it Eisenringen zu bewehren. D a der Druck mit steigender Höhe der Flüssigkeitssäule nach un ten wächst, sind die Ringe nach unten dichter anzuordnen. E s ist ein ganzes Eisengerippe herzustellen. E ntsprechend dem wachsenden Druck nach unten hin nehm en dort die W ände an Dicke zu.

Bei Behältern wird die rechteckige F orm am häufigsten ge­

wählt, die zylindrische Form ist jedoch vorteilhafter. Bei eckigen Formen können in den Ecken, auch wenn sie ausgerundet sind Undichtigkeiten eintreten, u nd die Seitenwände haben starken Druck auszuhalten und sind besonders durch Einlagen zu ver­

steifen.

Zu beachten sind bei der K onstruktion außer dem inneren Flüssigkeitsdruck die entstehenden Spannungen bei Wärme­

unterschieden (innen und außen); wenn heiße Stoffe eingefüllt werden oder die Behälter hoher E rhitzung ausgesetzt sind, ist außerdem das Schwinden des Betons zu berücksichtigen.

Die Dichte des Betons ist durch Verw endung eines Zu- schlagmaterials m it guter K ornzusam m ensetzung (also wenig Hohlraume) und durch dichtende Zusätze, wie T raß -, Hochofen­

schlackenmehl, H artsteinm ehl feinster M ahlung (Basalt, Granit) und Schiefermehl, zu steigern.

Die Sichtflächen werden geputzt, torkretiert oder bei aggressiven Stoffen, wie Säuren, Spirituosen, Alkohole und anorganische Salzlösungen, m it säurefesten Platten oder Form- eekleidet n ^ T , Steinzeugfliesen, Klinker, Glasplatten) aus- f ™ Ak Wlrt^ m Zwei Schichten (U nterputz 1,5 bis Filzhrer? f« ? ° u °m l g e b r a c h t u nd m it Reibebrett und h t B la n llä t2 vcneben: belm G lattstreichen m it der Stahlkelle dLhren f c „ ZU verm eiden. Die Platten sind m it vollkommen K itt zu rlfrhr anz^ setz<m.- Ehe Stoßfugen sind m it säurefestem füllung gewachsen ^

Soanmm<JnhWlr!idUng bej m A ustrocknen des Betons erzeugt der h e X n F.iVü T " den} Einfluß der ersten und besonders bar werden "t,ng *);on.nef1 dle entstandenen feinen Risse sicht- kennTn sind. *“ m leCren Behälter schwer zu er‘

s mm)Uind^rnGnlaSaUSkleidung nim m t m an dünne Platten (etwa angesetzt bzw ,e iV° n 2? cm ’ d^e engen Fugen (2 mm) stark ansenäßren WCrden' Z ur Befestigung wird auf den Platten in diesen e i1 ..r^lner Z em ent aufgestrichen und die neigt (2 5 rm a m gedruckt. Die Behältersohle wird leicht ge- können. Bei der hedt 1 tj™h g e s te llt, um leicher reinigen zu oder Klinkernlatten ullu“ S sind jedoch am besten Steinzeug-

i^iinkerplatten zu em pfehlen, da Glas leicht springt.

entziehen1 sk dem \v/d Alkohole unschädlich, dagegen gehemmt wird und ; W asser, w odurch das Nacherhärten Behälter eintritt Die A?»w^ 611 Fällen eine Undichtigkeit der hergestellt werden Auskleidung m uß daher sorgfältig dicht

die über g o °5 a^so irdt em er Temperatur, eine Dämmung mPir R i r n i l75°l hinausgeht, eingefüllt wird, zu empfehlen mU um en oder bitum inierten Stoffen nicht

(9)

95

J t

«i;

il-

? ' it:

■dt)

te

L

eerstehende Fabrikgebäude gibt es im m er noch. Diese für andere Industriezw ecke als die beim Bau vorgesehenen h er­

zurichten bzw. um zubauen, bietet bekanntlich große Schwierig­

keiten u nd m eist unverhältnism äßig hohe Kosten.

In F ran k fu rt a. M . wurde daher erfolgreich der Versuch unternom m en, Fabriken in W ohnhäuser um zubauen. H ier wird der U m bau einer M öbelfabrik gezeigt. Im vorliegenden Falle konnten d u rch den U m bau insgesam t 31 E in-, Zwei- u nd D rei­

zim m er-W ohnungen geschaffen werden. Alle 31 W ohnungen haben B äder, 23 W ohnungen auch noch eine Loggia. Sämtliche T reppenhäuser u n d die K üchen liegen an der N ordseite, die W ohnräum e nach Süden. Die W ohnungen erhielten hierdurch eine gute Q uerlüftung. D er K eller enthält W irtschaftskeller, W aschküchen u nd G asschutzräum e fü r 108 M enschen. Die W äschetrockenräum e sind in einem N ebengebäude untergebracht.

Alle T rennw ände im H ause sind in L eichtsteinen ausge­

führt, u nd stockwerksweise sind auf die vorhandenen Eisenträger die für 500 kg N u tzlast je m2 bem essenen Betondecken aufge­

setzt. Die große Höhe der Räum e wurde durch eingespannte Rabitzdecken verm indert. So w urden nich t nu r günstige V er­

hältnisse der R aum abm essungen erzielt, es wurde auch eine bedeutende Schalldäm pfung erreicht. Außerdem wirkt sich die geringere Zim m erhöhe fü r die Raum beheizung auch w irtschaft­

lich günstig aus. Die vorhandenen H olzfenster konnten nach E n tfern u n g des oberen Querflügels fast säm tlich wieder ver­

w endet w erden. D ie F ußböden der W ohnräum e u nd der T reppenpodeste w urden in Holz ausgeführt. F ü r die Behei­

zung w urde aus w irtschaftlicher Rücksicht Einzelheizung ge­

wählt. H ierfü r m ußten insgesam t 16 Rauchrohre neu aufgeführt werden. Das 50 m lange G ebäude wurde durch zwei B rand­

mauern unterteilt, die im K eller notw endigen T ü rd u rch b rü ch e sind durch feuersichere T ü re n abgeschlossen. A ußer der vor­

handenen T reppe w urden noch drei T rep p en h äu ser angeordnet.

D urch A bbruch von N ebengebäuden w urde R aum für gärtnerische Anlagen geschaffen.

M a ß sta b i : 300

Aufnahmen: Lothar Schilling, B ad Soden {Taunus).

U m bau einer M öbelfabrik für K leinw ohnungen. A rchitekt: H einz B ettenbühl, Soden (T aunus).

(10)

96 D E U T S C H E B A U H U T T E

1939

Unlauterer Wettbewerb in der Bauwirtschaft.

m .

K e in e B e s te c h u n g — a b e r B e le id ig u n g .

E n tg eg en dem ob en h erau sg estellten G ru n d sa tz h an d elte ein A rch itek t Z. aus R. E r h atte das G lück, W e h rm ach tsb au ten au sfü h re n zu d ü rfe n , glaubte in d essen , daß er auch w eitere A ufträge u n b e d in g t e rh a lte n m ü ß te. E r b ew arb sich nich t n u r ord n u n g sm äß ig u m die A rb eiten , so n d e rn schlug einen sehr verh än g n isv o llen k ru m m en W eg ein, als ih m e rk lä rt w urde, da er fü r diesen A uftrag n ich t in F rage kom m e. E r suchte den S ach b earb eiter, einen In te n d a n tu r -R a t, in d e r P riv atw o h n u n g zu ein er Z eit auf, von d er er sicher w u ß te, daß d er H au sh err n ich t im H ause w ar. N ach b elangloser lieb en sw ü rd ig e r U n te r­

h altu n g m it der F ra u des In te n d a n tu r-R a te s ließ er „ v e rs e h e n t­

lich “ einen B rief liegen u n d b e d a u e rte , den H e rrn In te n d a n tu r- Rat n ich t angetroffen zu h aben. D as E igenartige an dem Fall w ar jedoch, daß d er vergeßliche A rch itek t den „v erseh en tlich liegengelassenen B rief n ich t v erm iß te, was u m so m eh r v er­

w u n d e rt, als er ein B ündel von 40 F ü n fzig m ark sch ein en (!) en th ielt. D e r B eam te m eldete n atü rlich den V orfall pflicht­

gem äß seiner B ehörde, die Strafanzeige w egen B estechung gegen Z. erh o b . D as Schöffengericht u n d die große S traf­

kam m er in M ü n ch en sahen allerdings in diesem V erh alten noch keine B estechung, w ohl ab er eine B eleidigung. D a m it n u n aber nich t andere a u f den G ed an k en kom m en, solche Fälle k önnten stets n u r als B eleidigung gew ertet w erden, sei no ch ausdrücklich d a ra u f hingew iesen, daß die S taatsanw altschaft B estrafung w egen B estechung m it 1 Ja h r G efängnis b ean trag t h atte. Im übrigen d ü rfte auch das U rte il bis zu einem gew issen G rade abschreckend w irken. E s h e iß t d arin näm lich u. a. , , . . . D as B erufungsgericht ist a u f G ru n d des E rgebnisses d e r H a u p tv e rh a n d lu n g vielm ehr d er A uffassung, daß d er V ersuch des A ngeklagten, d e n Zeugen (B eam ten) d u rc h die H ingabe von vierzig 5 0 -R M .-S ch ein en dahin zu beeinflussen, bei der sp äteren P rü fu n g d er A brech n u n g ih n n ic h t zu behelligen, d. h . zu schikanieren, objektiv eine au ß er­

ord en tlich g ro b e u n d u n g eh eu re E h rv erletzu n g , einen rech ts­

w idrigen A ngriff des A ngeklagten a u f die E h re des Z eugen d u rch vorsätzliche K u n d g e b u n g d er N ich tac h tu n g d arstellt. . . . D e r objektive T a tb e sta n d d er B eleidigung w ird gerade darin gefunden, daß dem Z eu g en g eg en ü b er d u rc h die versuchte H ingabe d er 2000 R M . zum A u sd ru ck g eb rach t w urde, daß d er A ngeklagte den Z eugen fü r einen M an n halte, der geneigt sei, fü r eine in sein A m t einschlagende, an sich n ic h t pflichtw idrige H andlung G eschenke an zu n eh m en , also etw as zu tu n , was den T a tb e sta n d des A m tsvergehens im S inne von § 331 R S tG B e rfü lle n w ürde.

E r hat, wie m it R ech t das E rstg e ric h t au sfü h rte, die E h re eines deu tsch en B eam ten in seh r h äß lich er W eise angegriffen u n d gleichzeitig seine B erufspflichten als A rchitekt aufs gröbste v e rle tz t.“ D as U rte il la u te te au f 3000 R M . G eldstrafe. (N s 3 0 0 3 8 vom 15. A u g u st 1938, „ M itte ilu n g e n des V ereins gegen B estechung“ 1938 H e ft 13.)

D ie E r k a u f te A u s k u n ft.

Bei Behördenaufträgen spielen bekanntlich behördliche Aeußerungen (Handelskammer, Finanzamt, Standesorganisation usw.) eine große Rolle. Fällt die Auskunft schlecht aus so kann mit großen Aufträgen, insbesondere seitens der Wehr­

macht, nicht gerechnet werden — fällt sie gut aus so stehen große Geschäfte in Aussicht. Diese Chance wollte sich ein Bau-

” ’ r r er Zeit mk Weh™ -h tsau fträg en wenig bedacht wurde, erkaufen. Auf Umwegen und durch Mittels manner trat er mit einem Angestellten einer Behörde in V - bindung, weil er wußte, daß von einer Militärbehörde eine Aus

unft angefordert worden war und von dieser Auskunft alles“

abhing. Es fand sich auch tatsächlich ein ungetreuer ”a

stellt«, der den, M ittels™ ». Einsicht die A kte! / e X t e f„ d

es d e m U n te r n e h m e r a u f d ie se W e ise e r m ö g lic h te , seine Ein­

g a b e n , G e su c h e u sw . e n ts p r e c h e n d e in z u r ic h t e n . D a f ü r zahlte er n a tü r lic h ein e „ K le in ig k e it“ , u n d z w a r n ic h t f ü r d ie Auskunft, s o n d e rn ra ffin ie rte rw e ise f ü r d ie a n g e b lic h e V e r m ittlu n g eines T e c h n ik e r s ! D ie A u s re d e k o n n te n a tü r li c h n ic h t z ie h e n ; denn d e r u n la u te re W e ttb e w e rb , V e rg e h e n n a c h § 12 U n lW G , lag auf d e r H a n d .

A e h n lic h , n u r fa s t „ k i n d l i c h “ , v e r f u h r e in U nternehm er, d e r w u ß te , d a ß f ü r sein e k ü n ftig e n G e s c h ä fte v ie l v o n einer S te llu n g n a h m e des F in a n z a m te s a b h in g . E r s e tz te sich m it dem S a c h b e a rb e ite r p e rs ö n lic h in V e r b in d u n g u n d fr a g te , ob alles in O rd n u n g g eh e. D a s w u rd e im w e s e n tlic h e n b e ja h t, je d o c h weiter d a ra u f a u fm e rk sa m g e m a c h t, d a ß n o c h d e r v o r s e tz te n D ienststelle ein B e ric h t v o rz u le g e n sei. A ls n u n d e r B e a m te e in e s T a g e s nach H a u se kam , lag in s e in e m B r ie f k a s te n e in m y s te riö s e r Zettel:

„ B itte g u te n B e ric h t K . 1 6 .“ D ie s w a r m i t a u s d e r Zeitung a u sg e s c h n itte n e n , z u s a m m e n g e s e tz te n u n d a u f P a p ie r aufge­

k le b te n B u c h s ta b e n g e s c h r ie b e n . A u ß e r d e m a b e r lag en dem S c h re ib e n z e h n F ü n fz ig m a rk s c h e in e b e i. D e r B e a m te wußte a n d e r a n g e fü h r te n Z a h l „ 1 6 “ s o f o rt, u m w e n es sic h h ie r handelte, u n d — m e ld e te die S ach e sein em V o r g e s e tz te n ! D e r V ersu ch der B e ste c h u n g w ar m iß g lü c k t — d a s S c h ic k s a l g in g se in e n Lauf:

S tra fa n z e ig e — H a u p tv e r h a n d lu n g — U r t e i l 6 M o n a te Ge­

fä n g n is, 500 R M . f ü r v e rfa lle n e r k lä r t — u n d d a s S teuerstraf­

v e rfa h re n is t n o c h im G a n g e ; d e n n d u r c h d e n V e rs u c h , einen g ü n stig e n B e ric h t so te u e r z u e rk a u f e n , ta u c h t e n a tü r lic h der V e rd a c h t d e r S te u e r h in te rz ie h u n g au f.

V e r r a t d e r A n g e b o t s p r e i s e

Bei A u s s c h re ib u n g e n je d e r A r t h a b e n sic h B e h ö rd e n an die B e stim m u n g e n d e r V O B z u h a lte n . I n d ie s e r h e iß t es in A § 23 Ziff. 1: „ D ie A n g e b o te u n d ih r e A n la g e n sin d sorgfältig zu v e rw a h re n u n d g e h e i m z u h a l t e n . . . . “ . D ie se Bestim m ung d ie n t n a tü rlic h in e r s te r L in ie d e r E r h a lt u n g e in e s la u te re n Wett­

b ew erb es, u n d es d ü r f te d a h e r n ic h t n u r f ü r je d e n B ehörden­

an g e ste llte n , d e r m it V e rg e b u n g e n z u t u n h a t, s o n d e rn auch fü r jed en U n te r n e h m e r e in e S e lb s tv e r s tä n d lic h k e it se in , die Vor­

sc h rift z u b e a c h te n . E in U n te r n e h m e r , d e r m it e in e r R eihe von W e h rm a c h ts b a u te n im L a u fe d e r J a h r e b e a u f t r a g t w ar, dem es au ch finanziell re c h t g u t g in g , k e h r te sic h n ic h t d a ra n , sondern m ach te sich an v e rs c h u ld e te o d e r s o n s t le ic h t bestechliche B eam te u n d A n g e ste llte h e r a n , u m v o n d ie s e n d ie P reise der M itb ie te r z u e rfa h re n . So z a h lte d e r U n te r n e h m e r an einen bei d e r B eh ö rd e a n g e s te llte n B a u b e a m te n in n e r h a lb eines halben Ja h re s 3850 R M . ! D e r v e r s c h u ld e te B e a m te m u ß te sich dafür n a tü rlic h „ e r k e n n tlic h “ z e ig e n . E r s c h r ie b a u s vorliegenden A n g e b o te n d i e E i n z e l p r e i s e h e r a u s u n d g a b sie d em U nter­

n e h m e r p re is. A u f d iese W eise k o n n te d e r U n te r n e h m e r seine K alk u latio n u n d se in A n g e b o t e n ts p r e c h e n d e in r ic h te n und ie A u fträg e e rh a lte n . W i e i m m e r w u r d e a u c h d iese K orruption a d au fg ed eck t u n d die S c h u ld ig e n d e m S tr a f r i c h te r zugeführt.

B em erk e n sw ert an d e m U r te il d e r 34. G r . S tr a f k a m m e r des Land­

g erich tes D re s d e n v o m 18. O k to b e r 1938 is t n o c h , daß der n te rn e h m e r eine h ö h e re S tr a fe e r h i e lt als d e r m itangeklagte eam te. Bei d em B e a m te n w u r d e n ä m lic h m ild e r n d berück­

sichtigt, daß er sich in e in e r w ir ts c h a f tlic h e n N o tla g e b efan d und zu em ein offenes G e s tä n d n is a b le g te . D e m U n tern eh m er ln ^ essen s tra fs c h ä rfe n d a n g e r e c h n e t, d a ß e r d e r finanziell ar ere w ar, d aß e r es b e im U m f a n g se in e s U n te rn e h m e n s und n t r 3 u t * lm L a u fe d e r J a h re z u g e te ilte n S ta a ts a u fträ g e nicht

!g ge a t h ä tte , e in e n B e a m te n a u f so v e rw e rflic h e A rt und , C.1S.e n ie h tw id rig k e ite n z u v e r f ü h r e n . G e g e n d e n Beamten , a er das U rte il n u r a u f 6 M o n a te G e fä n g n is , während dem U n te rn e h m e r 8 M o n a te z u d ik t ie r t w u rd e n .

(Fortsetzung folgt).

(11)

B A U F O R S C H U N G

n ic h t d u r c h . D e r d r i tt e F a ll d e r M ü n d u n g v o n 2 O f e n r o h r e n im g le ic h e n G e s c h o ß m it e in e m Z w is c h e n ra u m v o n m i n d e s te n s 30 cm is t n u r e in N o tb e h e lf , d e n n a u c h d u r c h d iese E in f ü h r u n g e n e n ts te h e n n o c h R a u c h b e lä s tig u n g e n . F a ls c h lu f t u n d r a u h e W a n d u n g e n s in d w e ite re U r s a c h e n m a n g e lh a fte n Z u g e s .

O h n e U e b e rle g u n g w e rd e n R a u c h r o h r e m it e in e m Q u e r ­ s c h n itt v o n 20/20 cm e in g e b a u t; e in e in z e ln e r O fe n k a n n a b e r

Der werkgerechte Schornsteinkopf.

T n le tz te r Z e it w ird v ie l ü b e r d ie n a c h lä ssig e R e in ig u n g d e r R a u c h r o h r e d u r c h d e n S c h o rn s te in f e g e r, ü b e r V e re n g u n g d e r R o h r e , ü b e r R a u c h b e lä s tig u n g , s c h le c h te n Z u g u n d V e rs o ttu n g g e s c h im p ft.

Beschwerden gehen an die Baupolizei und an die Vorge­

setzten Behörden, ohne vorher die wirklichen U rsachen festzu­

stellen.

Z u g e b e n : D e r B e z irk s s c h o rn s te in fe g e rm e is te r k ü m m e r t sich m e h r o d e r w e n ig e r u m d e n Z u s ta n d u n ric h tig a n g e le g te r u n d b e h a n d e lte r S c h o rn s te in e u n d lä ß t n u r s e in e n G e h ilfe n b e ric h te n , b r e n n t im N o tfä lle d ie V e rs o ttu n g au s u n d d a m it g la u b t e r, sein e P flic h te n e r f ü llt z u h a b e n .

A b e r in d e n m e is te n F ä lle n s in d d ie M ä n g e l im A u fb a u d e r S c h o rn s te in e s e lb s t z u s u c h e n ; d ie se la s s e n sich n a c h tr ä g lic h n u r u n t e r g r ö ß te n S c h w ie rig k e ite n e r m itte ln , u n d n u n w ird d e r

S c h o rn s te in f e g e rm e is te r a n g e k la g t, d e r sic h a n g e b lic h w en ig u m se in e n B e trie b b e m ü h t u n d n u r W e rt d a r a u f leg t, d a ß die G e b ü h r e n re g e lm ä ß ig ein g e z o g e n w e rd e n .

E s m u ß a b e r a u c h m it d e r N a c h lä ss ig k e it d e r O fe n s e tz e r u n d M a u r e r g e re c h n e t w e rd e n , d ie o h n e U e b e rle g u n g d ie W ü n sc h e des M ie te rs e rf ü lle n w o lle n u n d O efen m a n g e lh a ft a n s c h lie ß e n , sieh e d ie im m e r w ie d e rk e h r e n d e n F ä lle in d e n A b b ild u n g e n u n te r 2. G e g e n -

W e r k g e r e c h t e M e t a l l e i n f a s s u n g d e s S c h o r n s t e in k o p f e s ü b e r d e r D a c h ­ h a u t . W ic h t ig is t d a s t ie f e E i n ­ f a s s e n d e s M e t a l l s in d e n F u g e n .

D e r s t ä r k e r e P u t z s o ll d i e M e t a l l ­ k a n t e ü b e r r a g e n ', d e r M e t a l l a n s c h l u ß in d e r K e h l e h in t e r d e m S c h o r n s t e in , a u f d e r P u t z f l ä c h e lie g e n d , is t d a h e r m a n g e l h a f t . Z w i s c h e n P u t z u n d M e t a l l is t e in e k le in e F u g e z u la s s e n , d a m it d i e M e t a l l d e h n u n g d e n P u t z n ic h t z u m A b s p r in g e n b r in g t . A b b . i b.

k a u m d ie k a lte T e m p e r a tu r d ieses g ro ß e n L u f tr a u m e s im R a u c h ­ r o h r ü b e r w in d e n , w e n n v o r d e m A n h e iz e n n ic h t re g e lr e c h t d e r S c h o rn s te in d u r c h e in F e u e r in d e r O e ffn u n g d e s K e lle r - S c h o r n ­ s te in s c h ie b e rs v o rg e w ä rm t w ird . D ie s e r V o rg a n g w ird z u r V o ra u s s e tz u n g , w e n n d e r O rt o d e r d a s H a u s in e in e r N ie d e r u n g o d e r T a ls e n k e lie g t.

E s b le ib t also f ü r d e n P la n e r u n d U n te r n e h m e r m e h r als je d ie P flic h t b e s te h e n , die g e e ig n e ts te n Q u e r s c h n itte z u b e r e c h n e n b zw . z u w ä h le n , d ie n ic h t sc h w e r fä llt, d e n n d ie te c h n is c h e L i t e r a t u r e n th ä lt ü b e ra ll H in w e ise u n d d ie d u r c h V e rs u c h e e r ­ m itte lte n N o r m e n e n ts p r e c h e n d d e n S c h o r n s te in h ö h e n u n d d e r A n z a h l u n d E in f ü h r u n g d e r F e u e r s tä tte n , d ie in d e r W ä r m e ­ w irts c h a ft fe s tg e s te llt w u rd e n .

J(/-/COZrrSTs/rra:cf-r Tisr/G

A b b . i a . A b b . 2 .

»niacsTTns O'SC

V e r s t ä r k t e S c h o r n s t e in w a n g e n ü b e r d e r D a c h f l ä c h e f ü r d ie W ä r m e h a l t u n g d e r R a u c h r o h r e . G e g e n S c h w a n k e n d e s S c h o r n s t e in e s is t e in e S c h i c h t g e g e n d i e W e c h s e l a u s g e s e t z t . D i e D a c h p f a n n e n f a s s e n u n t e r d i e W a n g e n v e r s t ä r k u n g; d ie F u g e n w e r d e n m it H a a r k a l k z e m e n t m ö r t e l g e d ic h t e t . D i e o b e r e D i c h t u n g (S c h n e e s a c k) is t n ic h t e i n w a n d f r e i , s ie h e S c h n i t t ', d i e e i n b in d e n d e P a p p e a ls P f a n n e n u n t e r l a g e m u ß u n t e r d e r A u s s e t z u n g a ls L e i s t e e t w a s h o c h g e f ü h r t w e r d e n . D e r S c h o r n s t e i n p u t z is t i n v e r lä n g e r t e m Z e m e n t m ö r t e l m it a l l e r S o r g f a l t a u s z u f ü h r e n , t ie fe s A u s k r a t z e n d e r F u g e n is t B e d i n g u n g f ü r H a l t b a r k e i t . G e w ö h n lic h e H a r t b r a n d s t e in e s in d w e n ig p u t z h a f t e n d . D i e A b d e c k u n g m it A b w ä s s e r u n g in g e w ö h n l i c h e r P u t z s t ä r k e is t e in g r o b e r F e h l e r . M a n s o llt e o h n e A u s n a h m e d i e S c h o r n s t e i n k ö p f e m it e in e r 7 c m d ic k e n K i e s ­ b e t o n s c h ic h t a b d e c k e n , d e n n h ie r lie g e n d i e e r s t e n A n g r i f f s ­ p u n k t e d e s W a s s e r e in d r in g e n s u n d d e r Z e r s t ö r u n g d u r c h F r o s t .

ü b e r lie g e n d e O f e n r o h r m ü n d u n g e n , in g le ic h e r H ö h e e in ­ g e f ü h r t, h in d e r n d ie R a u c h a b f ü h r u n g u n d v e ru r s a c h e n R ü c k s ta u u n d R a u c h b e lä s tig u n g , in d a s R a u c h r o h r h in e in ­ ra g e n d e O f e n r o h r e v e r e n g e n d e n Q u e r s c h n i tt b e i g le ic h e n U e b e l­

s tä n d e n u n d la s s e n d ie R e in ig u n g s g e rä te d e s S c h o rn s te in f e g e rs

D i e F e h l e r d e r O f e n r o h r e i n f ü h r u n g '. R o h r m ü n d u n g e n in g l e i c h e r H ö h e v e r u r s a c h e n R a u c h b e l ä s t i g u n g im u n t e r e n S c h o r n s t e in , R ü c k s t a u in d e n O e f e n s e lb s t u n d i n f o l g e d e s g e r i n g e n A u f t r i e b e s d i e g e f ä h r l i c h e V e r s o t t u n g . H i n e i n ­ r a g e n d e O f e n r o h r e v e r h i n d e r n d e n D u r c h g a n g d e r R e i n i g u n g s ­ g e r ä t e (K u g e l u n d B e s e n ) , v e r e n g e n d e n R o h r q u e r s c h n i t t u n d s t a u e n d e n R a u c h d e r u n t e r h a lb a n g e s c h lo s s e n e n F e u e r ­ s t ä t t e n ', d a s u n t e r e R a u c h r o h r v e r r u ß t s c h n e ll u n d v e r s o t t e t a l l m ä h l i c h b e i u n g e e ig n e t e n B r e n n s t o f f e n .

M e h r S o rg fa lt im A u f b a u o h n e d ie g e rin g s te N a c h lä s s ig k e it is t B e d in g u n g , u m a u c h d e n V e r b r a u c h a n B r e n n s to ffe n h e r a b ­ z u s e tz e n , d ie in u n s e r e r Z e it z u r E r f ü l lu n g d e r w ir ts c h a f tlic h e n A u fg a b e n d e s R e ic h e s n o tw e n d ig is t.

E in e d e r w ic h tig s te n E r f o r d e r n is s e z u r A u s s c h a ltu n g d e r v o r g e n a n n te n M ä n g e l is t d ie k o n s t r u k ti v e A u s b ild u n g d e s S c h o r n ­ s te in k o p fe s , d ie im m e r n o c h z u n a c h lä s s ig g e h a n d h a b t w ird .

I n d e n S k iz z e n s in d n e u z e itlic h e A u s f ü h r u n g e n d a r g e s te llt, d ie a b e r n ic h t in a lle n E in z e lh e ite n v o r b ild lic h s in d . D ie B ild ­ u n t e r s c h r i f t e n g e b e n d e n r ic h tig e n A u fs c h lu ß .

Cytaty

Powiązane dokumenty

Befestigung durch Nagelung auf den Querlatten ; es können aber auch die Schräglatten unter sich durch Drahtstifte verbunden werden ,.. wodurch größere Haltbarkeit

Alle aus dem Leserkreise gestellten fachlichen Fragen werden, soweit sie für die Gesamtheit von W ichtigkeit sind, an dieser Stelle beantwortet. Beantwortungen der

Beantwortungen der Leser können auch in kurzer Postkartenform

Alle aus dem Leserkreise gestellten fachlichen Fragen werden, soweit sie für die Gesamtheit von W ichtigkeit sind, an dieser Stelle beantwortet.. Beantwortungen der

Alle aus dem Leserkreise gestellten fachlichen Fragen werden, soweit sie für die Gesamtheit von W ichtigkeit sind, an dieser Stelle beantwortet.. Beantwortungen der

Wir sind verpflichtet, gerade in unserem Zeitalter, in dem das deutsche Volk, erfüllt von einer all seine Lebensbedingungen, Lebensvoraussetzungen, Lebensgesetze

stellen n u r zu verantw orten ist bei einem Heizsystem , das nicht nu r die Eigenschaften einer Strahlungsheizung hat, sondern auch eine so vervollkom m nete

vierteln bebauen lassen, wo die Aufschließungskosten nicht eine erst zu errechnende, m anchm al recht unsichere G röße sind, sondern aus den Bauakten abgelesen