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Aus der Heimat, 1932, März, Nr. 2

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Academic year: 2022

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fctemytätei#, 2, MW*%,Wwwww 4932

9lad)brud ber Ortginal-'JIuffäfee verboten.

ZReine (Erinnerungen an ben Belttrieg.

©on ^ßaftor Kosmala t, Hreugburg 06.

(Sortfeßung)

Am Freitag tarnen ber Storps-- unb Oioifionsftab. Oer fommanbierenbe

©eneral con ©etof, ein ©ermanbter bes befannten Sßrälaten unb Oid)ters, roohnte im „©ismard". 3d) burfte gmei ^elbgeiftlid^e aufnehmen, con benen einer fid) als ein ©unbesbritber entpuppte. Oie Arbeit ber Amtsbrüber im Selbe ift Ieid)t unb fdjroer, icie man’s nimmt, ©on febern tjei^t femper paratus.

Oft ift tagelang 9M)e, bann roieber über ©ebüf>r ciel gu tun. gmi ben Sonn-- abenb maren cerfdfiebene ©ottcsbienfte für bie einquartierten Sruppen ber 6tabt unb ilmgegenb oorgefetjen. Aber noct) nad) ©titternadjt tarn ber ©efei)I gum Ausrücfen am frühen ©torgen. Oie nod) am 6onntag ba maren, befugten ben ©emeinbegottesbienft. lieber ben 9tad)obpIaß gogen fie bann alle. 34 !>abe über bie ©efpannung geftaunt, ein Ijerrlidjes sißferbematerial, befonbers bei ber Artillerie. Auf ber ^romenabe an ber Oppelnerftraße fjielten einige Hompag=

nien, machten rafti) S^aer unb roärmten fid). 90ie ciele, bie hier fangen unb fdjergten, fiitb tjeute nid)t mehr! Oie Säger Ratten ihre ©tufif mit unb gaben unter Leitung eines ©tufifprofeffors ein Hongert. Oamit fanben bie großen Ourcßgüge ihren Abfdjluß. ©Ritte Oegember mürbe fd)on bei ßobg gefämpft.

3Bir haben um ben Ausgang bei Sd)Iad)t gebangt. AHerhanb ©erüd^te fchmirr-- ten in ber totabt. ©efannt ift ber Ourd)brud) ber ßißmannfdjen Oicificn, bie hart bebröngt unb con ben ©uffen eingefd)Ioffen, fid) bennod) burcijftljlug unb eine ©tenge ©efangene mitnahm.

©om 8.—19. Oegember mürbe bas Armee-Oberfommanbo con ASoprfd) in ber Heil= unb Sßflegeanftalt untergebracht: 20 6tabsoffigiere unb 250 ©tann.

©elegentlidt) eines ©efud)es bes Haifers in Hofdfentin, bei meld)em er fid) Seile bet 6d)Iefifd)en ßanbroel)r unb öfterreid)ifd)en Sruppen corftellen ließ, ernannte er ©oprfch gum ©eneraloberften unb Süßtet eines Armeeforps. Oamals taud)=

te bas ©erüd>t auf, Hinbenburg hätte bie ©uffen nad) 6d)Iefien hinein laffen motten, um fte hier gu fd)Iagen, ber Haifer aber fein ©eto eingelegt, um 6d)Ie=

fien bas 6d)idfal Oftpreußens gu erfparen. 3Barens ftrategifdje ober anbere

©rünbe, furg, con ASoprfd) oerlegte fein Hauptquartier nad) Hreugburg. 6d)on cor feiner Anfunft mürbe bie Anftalt in tetephonifd)en unb telegrapfjifchen Hontaft mit ber Sßoft gefeßt unb auf ben Hornfd)en SBiefen eine Snnfftation errichtet. Oer ©eneral roohnte im ßanbratsamt, bie Offigiere im ©ürgerquar=

tier, ©tan hat fie mentg auf ber 6traße gefehen. ©is tief in bie ©ad)t hatten fie Sicht unb arbeiteten. 6o ein Armee--©eneralftab ift ein fompligiertei Apparat, ber prompt unb genau arbeiten muß, menu bie Operationen auf bem

(2)

Rriegsfcßauplaß floppen feilen. ©ie manche Hacßricßt ift ßier eingelaufen itnb roie mancher 93efeßl oon ßier abgegangen, non benen mir uns nichts träumen ließen. 3ebenfalls ift in ben Hlauern ber Hnftalt bomals ein tütßtiges Stüd Arbeit, ftrategifeßer unb taftifdtjer Hrt, geleiftet worben. Sa ©oprfd) aud) öfterreidßifcße Gruppen unterfteUt würben, waren auöß Oefterreicßer im Stabe oertreten. 3er ©eneral, fo oft er fid) erßoleti wollte, fueßte aud) unfern Staöt=

walb auf, unb fpraeß fid) feßr anerfennenb über ißn aus. Rur; oor ©eiß*

naeßten, als bie Stuff eit bereits tief n ad) Sßolen gurüdgebrängt, würbe bas 9Irmee^ommanbo naeß ©genftoößau oerlegt. 3ie Armeegruppe oon ©oprfcß ßat lange 3e't oucß wäßrenö ber galigifctjen Dffenfioe felbftänbig operiert unb ift bann ber Hrmee bes Springen ßeopotb oon 93apern unterfteUt worben.

äftittlerweile waren meine Rinber gurüdgefeßrt unb bie fyamilie gum

©eißnaeßtsfeft oollgäßlig oerfammelt. ©ir freuten uns ber ©nabe ©ottes, bie mir fo fid)tbarlid) erfaßten ßatten unb badjten an bas näcfjfte ©eißnad)ten unb baß wir feßon ^rieben ßaben würben, ©s ift anbers gefommen. ©o id) bas feßreibe, wenige Sage oor bem fjeft im 3ußre 1915 finb bie Jriebensausficßten geringer beim je. ©nglanb unb feine ©efolgfcßaft wollen fämpfen bis gum Heußerften. ©ir felbft fönnen feinen Trieben anbieten, oßne ben ©ert nuferer Srfolge aufs Spiel gu feßen.

3n ben erften Sagen bes neuen 3nßres würbe bie Raoallerie bes 6. Rorps, aud) unfere Sragoner, nad) ben Rarpatßen geftißoben. 3er Rrieg ßat fonberlid) bei biefec Sruppe große Ummälgungen mit fid) gebrad)t. ©ange ^Regimenter fommen in bie Sdjüßengräben, mitten unter bie 3nfanterie. Sie Hufflärung beforgen bie Flieger, £ier ein furges ©ort über biefe.

Hör 3aßren würbe auf bem ßieftgen ©Eergierplaß oon einer giuggeug*

fabrif ein ^ßrobeflug ausgefüßrt, ber gunädjft mißlang unb erft gum gmeiten iUtale aud) bann unoollfommen gut Husfüßrung fam. ffiäßrenb bes Krieges ßaben wir oft einen flieget über ber Stabt gefeßen. Hußig unb oöllig fidjer glitten fie baßin, oft fo niebrig, baß mir bas eiferne Rreug, ißt Renngeicßen, mit bloßem Auge bemerften. oie ßielten fteß immer ber Haßnftrede entlang unb oerrieten fid) feßon von weitem bureß bas Surren ber propeller. Sie fa=

men immer mit widrigen ^Reibungen. Ratten fie günftigen ©inb, fo waren fie halb aus unferm ©efid)tsfreis entfdjwunben. ©inmal naßm einer im Silben bec Stabt eine Hotlanbung oor, bie and) glatt oonftatten ging.

Hm 5. unb 6. 3anuar pufferten bie Hreslauer Rüraffiere nuferen Haßn=

ßof. Sie Hngeßörigen ber Offigiere, ausfeßließließ Samen bes fcßlefifcßen Hb eis erwarteten fte. ©in großer Seil logierte im Hismard. Sie gingen gar nidßt gu Hett, um fdßnell an Ort unb Stelle gu fein, ba bie güge meift nur furgev Aufentßalt ßatten. ©s gab auf beiben Seiten ein froßes ©ieberfeßen.

Had) unb nadß erlofdj bas Geben auf ber ©tappenftraße unb gog fid) immer tiefer nad; Spolen. Hur ber Haßnßof fteßt in fleinen ober größeren gwifeßenräumen immer wteber Sruppen, bie je nad) 33ebarf oom ©eften nad) bem Often ober umgefeßrt gefeßoben werben. Hucß ber Raifer, ber oon Sßfing=

ftert ab oiele SRonate in Sßleß feinen ©oßnftß ßatte, ift einige SRale bureß Rreug=

bürg gefommen. Sa ßier Htaftßinenwecßfel ift, ßatte ber gug meßrere Hlinuten Hufentßalt. ©inmal ßatten meine Rinbet bas ©lüd, ißn am ffenfter gu feßen.

©r ließ fiöß oucß bas £urra gefallen unb nidte ßulbooll. Hur bas „§>eil Sit im Siegerfrang" blieb ben Rinbern in ber Reßle fteden. Sie getrauten fid) bod) nicht, es fräftiq anguftimmen.

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Stacg Der Etnnagme con 9toroo--©eorgiewsf rourben toufenbe ruffifdjjer (Befangener Ijier burdjtransportiert. 3e taufenb Wann waren in einem guge unb rourben Ijier oerpflegt. Surd) ein genfter bes ©arteraumes 2. klaffe Ijabe idg fie in ©ruppen an mir Darüber gegen fefjen. Sie faljen burdgweg gefunb unb fiäftig aus, waren and) gut gefleibet unb oom Kriege wenig mitgenommen.

Wir fiilfe frangöfifdjen ©elbes Ijatte Stußlanb feine Armeen oorgüglid) aus»

gerüftet. Sie mit Sanb ober Sägefpänen gefüllten Honferoenbücgfen gehören in bas SBereid) Der gäbet, ^ebenfalls gaben wir Die Stuffen unterfcgägt, als wir badgten, bort würbe alles uerlobbert unb lauter gegen fein. Unb fo ift’s in biefem Kriege alten Stationen gegangen, bag eine oon Der anbern geringer badjte, als fie Durfte, Hätte ber Viererbunb beifpielsweife Seutfdglanbs Kraft geagnt, er gälte faum mit uns Streit angefangen.

Hin unb wieber befam Die Stabt, obgefegen oom Sanbfturm, Der ftänbig gier Den 93agnjd)ug oerfiegt, nocg Einquartierung. Weift war es Siadgfdgub für Die gront, Der aus irgenbwelcgen ©riinben gier angegatten würbe. 3m Sep»

tember waren es über taufenb Wann, Die etwa 14 Sage gier lagen. Sas gab begüglicg Der Verpflegung bei Der Stnappgeit Der Sebeusmittel mandje Sdgwie»

rigfeit. Ein andrer Erfag aus Wedlenburg tarn im Stooember, würbe ein»

quartiert unb nacg groei Stunden gings fdgon weiter. Sie fügten gur Vugarmec unb würben Dort fcgon fegnfücgtig erwartet,

21m Siloefter 1915 riidte ein Sanbfturmerfagbataillon ein, bas gier bauernb, roogl bis gur Veenbigung bes Krieges oerbleibt. Es würbe in leer gemacgten Sdjulen, Sälen, Surngalten u|"w. untergebradgt. Sie beiben 3ugenb-- fompagnien gölten es auf Der Vagn mit Wufif ein.

Hier unterbredje id) meine Witteilungen unb roenbe micg Den Sagaretten gu. 7 rourben nad) Slusbtudg bes Krieges eingertegtet. Sie Sragonerfaferne, bas Slnnaftifi, ein Spaoiüon Der Heil* unb Spflegeanftalt, Ver-Saba, Soge, Der Saal bes Hongertgaufes, bes Seminars bienen Den gweden Der Verwundeten»

pflege. Sieben Den Ślergten arbeitet ein gaglreidjes Sanitätsperfonal, Siafo»

niffen unb graue Sdjweftern, foroie eine Steige freiwilliger Helferinnen. 3n Die geiftlitge Verforgung gaben wir oier Stmtsbrüber uns geteilt. Regelmäßig am Sonntag galten wir ©ottesbienft, madjen Vefucge unb oerteiten Sdjriften.

Sa mit Der Wöglidjfeit anftedenber 5xranfgeiten, g. 93. Egolera, Sppgus unb Stugr, wie fie immer in Der ©efolgfcgaft eines Krieges finb, gereegnet würbe, würbe Vetgamen eine Egolerabaracfe angegtiebert, roägrenb auf Dem Hafen in Der Heil» unb ^ßftegeanftalt eine „Seudjenftation" fidg auftat. Hier*

gin würben oerbäegtige gälte gemelbet, bafteriologifä) unterfudjt unb bann ent»

roeber freigegeben ober nacg Der entfpredjenben Station oerroiefen. gum ©Iüd würbe nur ein galt oon Egolera afiatica feftgeftellt. Umfo gaglreicger waren Sppguserfranf ungen. Scgon Die Oefterreicger bradjten ign mit. Unter Den Dielen Waroben, Die nidjt weiter fonnten, waren eine Wenge oon Sppgus*

erfranften. Soweit fie feelforgerlicg midj betrafen, waren es Ungarn unb re*

formierten Vefenntniffes, nadg Dem äußeren Sinbrud fromme, gläubige Wen»

fegen. Vei Rranfenfommunionen mußte Der öfterreidjifdge Sanitäter bolmetfdgen unb menigftens fo beit ©ang Der geier oermitteln. Viele finb gefunb gepflegt worben, eine gange Slngagl aber gier oerftorben unb auf nuferem griebgof, fo»

roie auf Dem fatgolifdjen beigefegt worben. Wir gaben allen bas geiftlidge ©e»

Icit gegeben unb Die Oefterreidjer ftellten Die Srauerparabe. Sie fdjlidgten

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feiern Bleiben mtr unoergeßlid). Ilm Sotenfonntag 1915 Ijat bie 3ugenbweßt i^re ©räber gefdjmüdt unb fte burd) ein Sieb geehrt. 9tequiescant in pace!

3m Sotenbucß ber Sdiilitärgemeinbe finb fie eingetragen. Weine SRacß- folget im 9lmt werben fid) nun nid)t rounbern, wie biefe Jrcmblinge hier I)in=

eingenommen finb.

Sind) bie Reffen ließen uns eine 91ngaßl Stranfe guriid. Sar unter waren einige Berbinbungsbrüber, bie nicßt wenig erftaunt waren, I)ier im äußerften Often einen Wingolfspßilifter gu finben. 3d) habe mit ihnen manche Stunbe gu- fammcn fein biirfen. Was bie Berrounbeten betrifft, fo waren es meift Iei<ßt Berleßte ober ©euefenbe, bie wir beherbergten. Was wir tun tonnten, bas ift gemacht worben, um ißnen ben Aufenthalt recßt beßaglid) gu machen. Sie Ber- pflegung war burdjmeg gut, aucß Siebesgaben fehlten nicf)t. $in unb wiebet aus befonberem Anlaß würben fämtlicße gu einer feftlicßen Beranftaltung ein- gelaben unb oom ^rauenuerein bewirtet, wobei burd) uHerßanb Borträge and) für ifjce Sturgmeil Sorge getragen würbe. 6s waren nad) unb nad) toufenbe, bie tarnen unb wieber gingen. 91us allerlei ^Regimentern, aus allen beutfcßen

©auen unb Stämmen waren bie einzelnen Belegfcßaften gufammcngefeßt.

Selbft Slfaß=2otßringer fehlten nidjt. einige Srupps, befonbers <pannooeranec machten einen oorgüglictjert ©inbrud. 0air unfer einen war bie Berührung unb bie Begießung gu ben einzelnen nur gang flüdjtig. 6s waren gu niete, als baß bie gelegentlichen Befudje eine engere Fühlung ermöglid)t hätten. Sas ©efpräd) breßte ficß meift um ißre 6rlebniffe. Aber ben ©inbrud hatte id) bod) immer, baß fie braußen im ^elbe troß ber Barbarei ber ^riegsfüßrung nid)t oerroßt geworben unb für bie religiöfe Beeinfluffung bureaus gugänglid) waren, gtir jeben tleirten Sienft, für jebe Aufmerffamfeit waren fie bantbar. Sie ©ottes- bienfte oerfäumte feiner mit Willen. So gut es ging, tarnen fie, manche an Brüden, in ben Saal geßumpelt. 6s bleibt im SRitßm nuferes Bottes fein utv beftrittener Borgug, icß meine feine tiefen ©emiitsanlagcn. Wie töricht bas

©efdjrei ber f^eiube oon ben germanifcßen Barbaren. 3tß bin ber feften lieber- geugung, baß wir aus bem Weltfrieg basfelbe gute ©ewiffen ßeimbringen, mit bem mir in benfeiben gegogen finb.

3d) fomme nun gum fdßmerglicßften Seit meiner Aufgeicßnungen, gu benen, bie nicßt meßr finb, gu nuferen Soten. 6in Strieg wie bet gegenwärtige foftet Opfer. Saoon wirb aucß bas fleinfte, entlegenfte Sorf nidjt oerfcßont.

Bei ber BoHfommenßeit ber heutigen Feuerwaffen, unter benen bas SRafcßinetv geweht oielleicßt bie furdjtbarfte ift, bei ber unglaublichen $Runitionsoerfd)meiv bung bes Sromtnelfeuers, nicßt gu oergeffen bie Winenmerfer unb Sjanbgranu- ten, muß es gerabegu als ein Wunber gelten, wenn einer unoerfeßrt bleibt. 3u ber Sat ftellen biejenigen, bie feit Beginn bes Krieges bem Sobe ober ber Ber- munbung entronnen finb, nur einen geringen Brucßteil ber mobilen Armee bar.

Sa unfere ©emeinbcglieber gumeift in ben ftßlefifcßen Storps fteßen, fo hatten mir jefcesmal bann bie meiften Soten gu Beilagen, wenn bie ßeimatlicßen Storps, fei es in ber Offenfioe ober Sefenfioe größeren Stils gut Bermeniutng tarnen.

Sie Stampfe an ber Sorettoßöße, bie Sdjladjten in ber ©ampagne, bie Stürme auf Berbun haben mandje Familie in ber Stabt unb Umgebung in Stauer oer- feßt. Sind) mein Amtsbruber ßat neulich feinen Aelteften ßingebeit muffen.

Bis SRärg 1916 ift bie gaßl ber ©efaüenen in ber ©emeinbe über 100 geftiegen.

3m Surcßfdjnitt wirb uns ber Weltfrieg 1% ber Beoölferungsgiffern an Soten foftcn. Wie gering waren im Bergleid) bagu bie Berlufte 1870!

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Regelmäßig om erften Sonntage im 9Jlonat geben mir bie Rainen bei Befallenen non bet fanget befannt unb Iaffen gu ifjrem ©ebüdjtnis einen paffen- ben Rets fingen. Sie beteiligten Familien elften fie burd) befonbere feiern nad) bem ©ottesbienft, menn fid) il)t Sobestag fäßrt, bas Raterlanb burd) eigene

©ebenfblätter, bie burd) uns ben Hinterbliebenen ausgeßänbigt toerben. ©in*

mal, menn ber Strieg gu ©nbe ift, füllen ißre Romen auf befonberen Safein in bet Birdie gur bleibcnbcn ©rinnerung eingegeid)net toerben! 3Bir toerben SRüfje Ijabcn, geeignete Rlöße für bie oieleit gu finben. Sie Stabt beabfid)tigt am Stabtroalbe einen Ipelbcnßain oon ©icßen angulegett. 3eber gefallene Sreug*

burger foil in einem foldjett Raume fortleben, ©in l)übfd)er ©ebante! Sie alle, bie für bas Raterlanb ifjr tieben gegeben ßaben, oerbietten es, baß il)r ©ebädft*

nis nid)t oerlöfdje unb baß nod) fpätere ©efcßlecfter fid) ißrer unb in ißnen biefer

großen Seit erinnern. (gortfeßung folgt.)

2(us ber ©efeßießte ber eoangelifcßen fünße 3U Sonffabt. s ®»»,i.

(gortfeßung) II.

3 o ß a n u 3ofo6 S cfj o I ß, Organift gu Stalung. 1734—1812.

©s roar im 3aßre 1758. Sas Rreußen griebridßs bes ©roßen burd)- gitterte geeube unb 3ubel über maneßen Sieg, ben ber fd)Iad)tenmäd)tige König in ben vergangenen ßaßren erfod)ten ßatte, aber aud) ßeimlidje Rngft oor ben gaßlreicßeit fyeinben, bie bas ßanb oon aßen Seiten mit mächtigen Heeren bebrängten, unb aud) Rebenten barüber, ob rooßl ber Rreußentönig, be;n bie Hergen ber Scßlefier entgegenfeßlugen, ben ©nberfolg erlangen roürbe.

2lm 25. Ruguft 1758 ßatte jener blutige Kampf bei gornborf ftattge- funben, ben ^riebrid) bem ruffifdjen ©eneral fyermor geliefert ßatte. Ser Reitergeneral Sepbliß ßatte tiefe Sd)Iad)t gu ©unften ^riebrießs entfbßieben.

Rber bie Rerluftc roaren auf beiben Seiten feßr groß. 3n ©ien unb in Re- tersburg ßatte man Salut gefd)offen, ba fid) bie Ruffen ben Sieg gufd)rieben, obrooßl fie ben Riidgug ßatten antreten müffen. 3n Rreußen roitrbe bie Scßladßt gleicßfaßs, aber bod) mit erßeblid) meßr Reißt als Sieg ber Rreußen gefeiert. Rucß in ber Stabtfiröße gu Konftabt roar eine große Sanffeier ab- geßalten roorben, als man bie Racßricßt am 16. p. Srin. oon bem Sieg über bie Ruffen erßielt. Ser greife ©od)looius, Senior an ber Stabtiircße in Kon­

ftabt, ßatte feine Sanfesprebigt über ben Rfalm X. o. 2. 3. 4. geßalten. Ratb verbreitete fid) aud) bie Racßricßt, baß ber große griebrid) nad) Sd)Iefien tom- men roürbe, um bie Ocfterreidßer, bie bie Heftungen Reiffe unb ©ofel belager­

ten, gu vertreiben. Rm 1. Rboent 1758 tonnte ©ocßlooius roieberum einen Sanfgottesöicnft roegen ber Rufßebung ber Relagerung ber Heftung Reiffe oeranftalten, beffen Rrebigt er bas ©ort Sefaias 8. o. 9—10 „Rüftet eueß unb gebt bodß bie giud)t . . . benn ßier ift ber 3mmanuel" gu ©runbe legte.

©erabe in tiefer Seit legte ber Organift ©ßriftopß Rtücte in Stalung

•n Rüdficßt auf fein Rlter fein Rmt nieber unb ber ©runbßerr von Stalung,

(6)

Bllejanber von Btäfe, mußte fid) ber Wüße unterließen, Blusfd)au gu ßalten nad) einem Wann, ber nod) Hunft unb Bebensroanbel geeignet roar, bas BImt bes Drganiften unb ©cßulleßrers gu überneßmen. 3n ber bamaltgen gett roar bies feine Heine Aufgabe. Senn folcße gab es nicßt ßäufig. Sas ©cßicffal aber fügte es, baß feit bem Sßorjaßr fid) in 93ürgsborf ein junger Beßrer be- fonb, ber bas Orgelfpiel ausgegeicßnet beßerrfcßte unb für bie jperanbilbung ber Hinber in ber ©cßule ein guter unb gerecßter, aber aucß ftrenger Beßrer roar. Sie Hunbe oon btefem. Wann brang burcß bie Ortfcßaften ber Tßarodjie Honftabt, gu ber aucß non jeßer ©falling geßörte. $err non Wife befcßloß nad) Blnßören bes greifen (Eoäßlooius in Honftabt, ben jungen Beßrer aus SBürgsborf, ßoßann 3afab ©dßolß, nacß ©falung in bie Beßrer^ unb Orga*

niftenffelle gu berufen.

Sem jungen ©d)ulßalter non 33ürgsborf roar biefer 9htf feßr geneßnt.

3n ©ürgsborf geficf es ißm roeniger. $atte fid) biefe ©emeinbe erft im 3ctßt=

ßunbert gttoor oon ber ißarocßte Honftabt nidßt unter erßeblicßem Streit abge-- löft, roäßrenb bas entfernter gelegene ©falung bei Honftabt geblieben roar.

Sort in ©falung aber ßatte er bodß meßr gufammenßang mit feiner Heimat als in 93ürgsborf. Bits fid) 3oßann 3afob ©djolß am 11. Btooember 1758 auf-- macßte, um in ©falung fein neues Blmt angutreten, ba iiberbacßte er einmal feinen erfolgretdjen Bcbenslouf. 3m 3oßre 1734, am 21. 3uli, ßatte er als Soßn bes Hcnftäbter Bürgers unb ©cßufters ©enßel ©djolß bas Bicßt ber

©eit erblidt, unb roar, rote es bamals fo Sitte roar, am folgcnben Sage, ben 22. 3uli, oon bem Senior ©odjlooius getauft roorben. ©ein Säufer roar gleidjgeitig fein ‘pate unb fpäterßin fein ©djüßer unb ^örberer, fd)ließlidj fein 33orgcfeßter unb Witarbeiter. Bits Hinb oon 3 3aßren ßatte er bas fd)ioere

^ungerjaßr 1737 iiberftanben, in bem in ber Stabt Honftabt unb ben Sörfern ringsum ßunbert; oon Wenfcßen ben ipungerstob fanben. Bits ad)tjäßriger Hnabe erlebte er bie 3ubelfeier bes 3oßres 1742 anläßlicß bes Ueberganges

©tßfefiens an bie preußifdje £>errfcßaft. Unter bem angefeßenen Kantor Sö=

ring ßatte er bas Orgelfpiel grünblnß unb mit oiel güetß erlernt. Wit 23 3aßren ßatte er feine erfte ©teile in Sürgsborf angetreten unb nunnteßr mit 24 3aßren fonnte er bas BImt in ©falung überneßmen.

Bfocß ein anberes ßatte ißn nacß ©falung gegogen unb beroogen, bem 3tuf bes £>errn oon Wife f^olge gu leiften. Ser bisherige Organift Witcfe in

©falung ßatte eine Sodßter ©Iifabetß. Stefer ßatte fid) bas £>etg bes jungen

©cßolß gugeroenbet unb biefe gebadjte er aucß gu freien. 19 3aßre roar bie blüßenbe 3ungfrau, unb im fommenben 3aßre fonnte bie §odjgeit fein, roenn Sdßolß nad) ©falung gefommen roar.

Bim 11. BWember 1758 überreidßte ißm ber patron bie BSofation unb

©cßolß ßielt feinen ©ingug in ©falung. ©ein Blufgabenfreis rourbe ißm als einem cßrlftlicßem unb gottcsfürdßtigem ©cßulmann, ber nidßt löffig fein füllte, beutlidß gugerotefen. Btußer bem Organiftenamt mußte er audß im ‘-ßrebigtamt einfpringen, inbem er tnnetßalb breter Sonntage groeimal polnifdjen BefegoU tesbienft gu ßalten ßatte. Sas Bauten ber ßircßturmglocfen mußte er beforgen unb bei feterlicßen 93eerbigitngen ben Bebenslauf fdßreiben. 3n ber ©cßule füllte er ben Hinbern ben Hotedjismus leßren unb ißnen bas Bfotroenbigfte im Befen unb ©cßreiben Beibringen unb orbentlidj barauf adßten, baß bie Hinber ben Unterrid)t nidßt oerfäumten. Sas roar feine fleine Blufgabe, benn feine Vorgänger ßatten es mit ißrcn ^ßflitßten nidßt fo genau genommen, unb ber

(7)

Sdjutunterridjt root nod) nidjt fo ernft genommen mürben. 3eßt unter bem großen griebridj feilte ba ein anberer gug tjineinfommen. (Bor 90 3atjren tjatte ber Sirdjoater, ber fromme (ßeter ©rjesniaf, Unterridjt gegeben. 6onn=

tägtidj tjatte er bas junge (Bott im Satedjismus gelehrt unb er Statte eine fo feine (Rrt unb 2Beife bes Setjrens, baß ben gngenbtidßen itjrer Seelen §>eit unb itjre Seligfeit p bergen ging. Satjer tarnen bann gänjlid) freimütig aud) am (Berftag bes 9Ibenbs einige p itjm unb begehrten aus bem Satedjismus mefjr p lernen. (über bas maren immer nur einige. Unb unter bem fpä=

teren Sirtijfdjreiber Saffabius maren es nidjt mefjr geroorben. Sr ft bei fei=

nem Vorgänger 90Hide brang bie ©runbfjerrfdjaft auf befferen Sdjutbefudj unb ber Senior Socfjtooius forberte bauetnb oon ber Sänget bie (Eltern auf, itjre Sinber regelmäßig pr Sdjute p fdjiden. (Run füllte bei bem jungen Sdjotß orbenttidjer gug in bie fdjutpftidjtige gugenb Ijineinfommen.

Sas Sinfommen, bas Sdjotß natij feiner Dotation pgefagt mürbe, mar nidjt gering, groar gab es Organiftenftelten in ber Mmgegeitb, bie nodj beffer botiert maren, unb mit bem Organiften oon 3eroftfcßüß tonnte er fidj nod) nid)t meffen. Selbft ber Drganift oon Softau übertraf ißn nodj im Sinfommen.

9lber Sdjotß mar pfrieben, roenn er nur in ber tjeimatlidjen (ßarodjie bei fei- nen gteunben, (Sönnern unb (Berroanbten bleiben tonnte, bie itjn tjodj fdjäß- ten. gür bas Drgetfpieten erhielt er oon ber Sirdje 6 Sdjtef. Scaler, für bas Bauten 1 Stjcler unb als Sifdjgrofäjen 32 Silbergrofdjen. 8 Sdjeffel 93robt=

torn mußten ißm ocm (Dominium gegeben roerben, außerbem an Sudjetfpeife (Beigen, Srbfen, CScrfte, §>itfe unb $eibeforn je breioiertel Sdjeffel. 1 (Beet er=

Ijiett er p Sraut, 1 (Beet git gtacßs unb, im gatte oom Sominiuni (Rüben gefät mürben, aud) 1 (Beet gu (Rüben. 1 (Rdjtet (Bier mußte itjm gegeben mer=

ben. Ss mar itjm erlaubt, gmei Süße unter ben ßerrfcßafttidjen Süßen in bie (Bracße p treiben, baoon er bie eine frei ßatte, für bie anbere aber 15 Sitber=

grofdjen jäßrtidj gaßten mußte. Sin (ßaar Sdjroeine tonnte er unter ben ßerr=

fdjafttiäjen Sdjroeinen oßne Sntgelt ßüten taffen. (Bei bem $aufe ßatte er ben

©enuß oon bem ©arten unb einer (Biefe, roetdje ißm oon ber £>errfcßaft guge=

ridjter mürben. (Bon jebem (Bauern betom er 2 (öteßen Sorn unb oon jebem Srefcßgärtner eine (IReße. (Rn Sdjufgefb erßiett er oon jebem (Bauern 8 Sil­

bergrofdjen, oon jebem greimann 6 Silbergrofdjen unb oon jebem ©ärtner 4 Silbergrofdjen, bie ißm in oiertetjäßrtidjen (Raten gegaßtt mürben. (Bon ben Sirdjenafgibentien bei Saufen, Srauungen unb (Begräbniffeit erßiett er ben brüten Seil, ebertfo oom (Rcujaßrs.- unb Ofterumgang. Sie Slingelbeutet p (Beißnacßten, Oftcrn unb (ßfingften fielen itjm p. gernerßin genoß er freies

£oIg, metdjes itjm bas (Dominium gufiißren ließ. Sdjtießlidj mar er frei oon ber gemößnlicßen Wcnatsfteuer. Unb p biefen Sinfommen ertjiett ber junge Sdjotß, als bie yerrfcßoft feine gäßigfeiten erfannt ßatte, auf feine (Bitte nod) eine ertjeblidje gutage. (Rm 9. Februar 1767 fidjerte itjm bie nunmeßrige (Be=

fißerin bes (Dominiums, grau Sarotina Souifa oon (Rßeinbaben, geborene oon Sofcßenbaßr, nodj eine roeitere gutage p: nämtidj bie (Rußung eines Stüdes feft begrenzten (Refers unb ein roeiteres Seputat oon einem Sdjeffel Sorn, ein (Biertet (Beigen, ein (Biertel ©erfte, ein (Biertet Srbfen, ein (Biertet $eibe=

torn, ein (Biertet £>irfe unb ein (Rdjtet (Bier. (Das mar für bie (Berßättniffe nuferes Sdjotß ein gutes Sinfommen.

Sdjotß ridjtete ftef) in feinem neuen (Rmt gut ein. Sie Beute ßatten ben ernften, frommen Wann halb lieb gemonnen. Sie SBirtfdjaft, bie er nun

(8)

treiben mußte, nötigte if)n balb, in beit ©tanb ber ©I)e gu treten. 3U jener Beit, aid auf bem granbiofen Rriegstbeater ber frangöftfdje Rönig Subroig mit feinem Slußcnminifter unb bisherigen frangöfifd)en ©efanbten in ©ien, bem

£>ergog non ©I)oifeut, bas Vünbnis mit Oefterreid) gur Śtieberringung bes gro*

Ben griebrid)s erneuerte unb bie Slusfidjten für griebrid) ungünftig mürben, ba führte ber Organift ©d)oIß in ©falung bie Sod)ter feines Vorgängers, ©Iv faheth SOtiide, als grau heim, ©ein 5ßate, ber ©enior ©od)Iooius, traute fie, ber aud) bie junge ©Iifabetb getauft fyatte. Slm 9. 3anuar 1759 f)ielt bas junge $aar beit (iingug in bas ©djulbaus gu ©falung. ©te feltfam fah bod) biefes £>aus aus! $eute mürbe man otelleidEjt bie £änbe über bem Ropfe gu=

fammenfcf)Iagen, menn ein foldjes £>aus als ©obnfjaus angeboten merben roür be. Slber gu ©djalßens Beiten betrachtete man biefes ©ebäube als eine men=

fdjenmürbigc ©obnfläite. ©s ftanb ba, roo aud) heute noch bas ©dhulhaus fteht, bas 17 3af)re nach bem Sobe bes ©cholß im 3al)re 1829 oon ber ©runb-- berrfdjaft erbaut roorbcn ift. Stecht Hein mar es. Oie ©änbe beftanben aus

£>otgpIanfen, bie mit £eljm oerflebt roorben maren. \ Oas Oad) mar aus ©troh.

3m $aus befanb fict) eine Stube, bie als ©oljn= unb ©dtjlafftube biente unb baneben eine Heine Rüd>e. Von ber Rüd)e tarn man in ben S?uf>ftall, mährenb fięh auf ber anberen ©eite ber Flüche bie ©djulftube befanb. Oie ©obnung für SJtenfbhen, ber Stall für bas Vieh unb bie 6d)ulftube befanben ficf) unter einem ©adj. Oie ©eden maren niebrig, fobaß fid) größere Sßerfonen büden mußten, Oie ©edenbalfen hatten fidt) unter ber barauf rußen-ben Saft gebogen unb maren geroölbt geroorben. ©rft fpäter errichtete man Schott) einen befon=

beten @d)meineftaö.

Slm 21. 3uii 1761 mürbe bem Sßaar bas erfte Rinb geboren, ein ©öbn=

lein, bas ben Stamen Sodann ©ilheltn erhielt. Seine ^aten maren ber ©ia=

tonus ©eorgp greptag, ber fpätere ©roßoater bes Oidhters föuftao greptag, Vürger Stegehip, bie grau bes Rantors Oöring aus Ronftabt, ©Iifabetb Oö- ring unb Slnna 3ot)<mna ©cholß aus Ronftabt. Stur groei 3abre erfreuten fie fidt) gufammen biefes erften unb alleinigen Rinbes ber jungen grau ©djo%

21m 15. gehruar 1763 mürbe ber griebe gu £ubertusburg gefcljloffen. ©rei

©odhen banad) mar ©djleften oon ben feittblidjen Gruppen frei. ©tma brei SOtonate fpäter, am 21. 7. 1763, fcipoß bie junge grau bes Organiften im Silier oon 24 fahren für immer bie Singen nach 4%jöhriger ©he. S3on bem ©enior (£cd)Iootus mürbe fie beftattet, ber auch ein reichliches halbes 3al)r herna(h ben Vürger unb ©dE)ubmad)er ©ettßel ©djolh, bes Organiften Vater, gu ©rabe ge=

leitete. Unb miebetum ein halbes 3at)r fpäter ftarb aud) fein ©djroiegeroater unb Vorgänger im Slmt, ber 81jährige Organift i. St. ©eorg SStüde. Stafd) hatte ber Sob bem Organiften eine SJtenge lieber Sßerfonen entriffen. Oas SOtitleib feiner ©emeinbe mit ihm mar groß. ©d)mer mürbe es ißm, fein Slmt unb fein $aus unb feine ©irtfcßaft allein oermalten gu ntüffen unb fid) aud) nod) ber pflege feines Hetnen Rinbes onguneßmen. Slm 29, SOtai 1765 führte er feine gmeite ©befrau heim, SOtarie ©Iifabetb, bie Sachter bes Setnmebers Stitnpler aus ©falung. i^atte er fid) in bas Oorfleben in ben bisherigen 3ah=

reu feiner Simtsfuljrung eingelebt, fo entftanb mancherlei Verroanbtfdjaft unb gute Vefanntfchaft. Oa mar ber greigärtner unb Rird)oater 3ohann Spaluri).

3n ber ©inbmühle, bie im ©eften bes Oorfes auf ber Slnhöhe ftanb, mahnte ber SOtüIIer 3of)(iTm ©agaroe unb fpäter ber 30t it tier ©briftian Vettbid. ©er Vauer 3»hann ©ollef mar ein anqefehener SOtann unb ebenfo bie ©ärtnr

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fioroaltif, fiaroa ßufafif, Soljann 0aftpfd), 9iieggoba, ftud)gif unb Slbam Gd)roiontef. SRet)r gelb hatte and) bet SBauer Storoad. Sie Sdjneiber, SJłartin 33ogts unb Slnbreas SBabniß, rooijnten int Sorf. Stmtmann mar grang Gd)olß, 6d)mieb roar ©hriftian SJlanbet. Ser alte 6d)äfer ^afpar Szepta roar auf bem ©ut. Ser ßeinemeber ©eorg ©paltet mütjte fid) rebtid) ab.

3m fommenben Satire 1766 tonnte Sd)oIh bei einer befonberen geier in bem Saufe feines ehemaligen Cehrers unb feigen Slmtsfoltegen, bes Han-- tors Söring in üonftabt beiroohnen. Sort ehetidjte ber Siafonus ©eorg grep- tag aus Stonftabt bie einzige Sod)ter bes Kantors Söring, Slnna, unb Gd)oIß fpiette bei ber Stauung als alter greunb bes Kaufes Söring bie Orgel in ber Sonftäbter Hiidjo. ©inige gatjre fpäter geht ber Senior ©odjtoDius in Sion- ftabt am 27. Slpril 1770 in bie ©rotgfeit ein unb fein Stachfotger roirb ber Siafonus greptag, ber nun auch 0orgefet)ter Gd)ofßens roirb. 3n ber gtei- d)en geitfpanne gebar Sdjottjens groeite (Sattin ihm groei Sö'hnletn. Sas erfte erbtidte bas 2id)t ber SBelt am 21. 3. 1766. Unter feinen %Saten befanb fid) grau ©lifabeth Söring aus Sfonftabt unb Sophie ©od)tooins. Sas groeite tiöhntein roarb geboren am 2. 2. 1768 unb erhielt in ber Saufe ben Stamen

©hriftian ©otttieb unb als ‘ißaten treten bei ipm gum Saufaltar ber Stettor SBindter aus Slonftabi, fernerhin bie grau bes Siafonus greptag, Slnna, Sophie ©od)tonius unb grau 3ulie non grandenbcrg.

SBar ©dholh in feinem Sienft als Sd)ulf)altet außerorbenttid) gerotffen- haft, fo noch mehr in feinem Sienft an ber Stirdje, ben er mit alter Eingabe pflegte. 0on feinem ©djuthaus aus fah er über bie Sorfaue, bie fid) groifdjen ber 6d)ute unb ber Slirdje ausbreitete unb bie bamals nod) nid)t mit ben Sominiatgebäuben bebaut roar, ©ein SBItcf fdjroeifte bann hinüber gu bem Hirdhtein, bas ba oben auf ber Slnfjöhe unter ben alten Säumen ftamb unb fo fd)Iid)t unb einfad) roar, roie eben ein Sorffirdjlein in ber bamatigen geit nur fein tonnte, ©inet ©rneuerung beburfte baran altes. ©leid) bei Slmtsaniritt bemühte fid) Sdjott), baß für bas Hird)Iein eine neue ©lode gefdjaffen rourbe.

©r beroog bie arme ©cmeinbe, baß bie eingelnen ©laubigen nad) Kräften bagu besteuerten. 0atb gelang es ihm, 40 Sth.--Sater im Sernburgfd)en (Selbe gu-- fammen gu befommen, roooon bie erfte ©lode angefdjafft rourbe. Stad) bem Stmtsantritt bes neuen Seniors greptag, ber gleichfalls ein fetjr eifriger unb für bie Sticd)e erglühter SJtanit roar, tie# Schott) nid)t eher ruhen, als bis er mit ltnterftüßimg greptags bie ©elbmittel gefammett hatte, um eine neue Orgel befdfaffen gu fönnen. Sie ©emeinbe legt roieberum gern ©etb gufam- men. 5 9th.=ShoIer nach 5 Shatcrn mürben gefammett unb halb tonnte bie neue Orgel, bie 50 Sf)aler nad) preußifd)em ©etb gefoftet hatte, eingeroeit)t roerbeit. greilid) roar biefetbe nidjt non befonberer Qualität unb nad) einigen 3ahrgel)nten mußte eine neue gefd)affen roerben. gut roürbigeren Stusgeftal- tung ber ßeichenbegängniffe ließ Schott) für eine 2etd)enbede fammetn, bie 7 Stf).--Shaler unb 24 Silbetgrofd)en foftete. Stud) hierfür fanb er in ber ©e=

meinbe mittiges ©ehör unb gebefreudige SMänner unb grauen. Slm 22. 3. 1773 roirb ihm ein roeiteres Söhnlein geboren, 3of)ann ©ottfrieb. Slts Sßaten roer­

ben in bas Saufbuch eingetragen ber nunmehrige Sfefißer ber ©utsf)errfd)aft, Serr Sllbredjt Sdhnetbcmeffer genannt oon Stobtinsfp, ber tßaftor griberici aus Stofen, grau Slnna greptag aus Stonftabt, Grna SBctf unb ©oa 0rett- fchneiber.

(10)

3n biefem Suh^ehnt erhielt bte Umgegenb bod) ein roefentlid) oemnber- tes Ausfefjen. Auf bte Anregungen ^riebriĄs bes ©rohen maren in ber meitfdjenarmen Umgegenb neue Kolonien entftanben, bte gum Seil uon aus Wtttelbeutfdjlanb gugegogenen Anfieblern angelegt rourben, gum Seil aber and) oon ©inheimifcfien, Sorfeinroof)nern ober ©utsinfaffen ausgebaut rouröen.

Aus Sßlümfenau, Oüfjenrobe, ©eorgenroerf brauten biefe meift eoangelifdjen Oiebier ii)re Rinber nad) Äonftabt gut Saufe. Aud) ber Sefitjer bes Somtmums Otalung teilte oon feinem 93eftt) Otüde ab nad) Aorben gu gelegen, toofelbfl eine neue Anfieblung entftanb. 3hren Aamen erhielt fie nad) bem Äotnamen bes ©utsfjerrn Albrecht, Albredjtstal, unb hatte 13 Stoloniftenftellen. 1781 rourbc aus biefer Kolonie bas erfte Äinb nad) ^onftabt gut Saufe getragen, ein uneheliches Slinb, beffen Aater ein £ufar ber ßonftäbter ©arntfon roar,

3n bem gleichen 3at)rgehnt roerben bem Drganiften Od)oltj nod) groei

©ofjnletn geboren. Am 24. 10. 1776 rourbe ©ottfrieb Wilhelm geboren.

Aeben fyrau Anna $reptag unb bem Aeftor Windlet aus S^onftabt roar en Sßaten Pfarrer ©d)lipalius aus Aofen unb f^rau oon ^oblinsfp. Am 30. 6.

1778 erfd)ien bas leide Oöf)nlein roie aud) überhaupt bas leiste Ätnb ©djolhens in ber Welt, Soljann Wilhelm, bas roteberum $rau Anna Jreptag gut 5ßatin hatte, bie nod) in bliihenben 3ahren 4 3af)te fpäter bie Welt oerlaffen muhte, unb bie 5ßaftoren Od)ItpaIius aus Aofen unb ffriberici oon ebenbal)er.

Am 19. 3. 1780 roar Od)o% genge eines für bie ©emetnbe ©falling unerhörten Altes. Sie 14jährige Sod)ter bes jübtfchen ^tetfdjmers Warneo aus Gfalung trat rom 3ubentum gum ©hriftentum über unb rourbe in ber

^onftäbter Rird)e getauft. 5 Wodjen roar fie oon bem Genior f^reptag in feinem $aufe unterrichtet roorben. ©ine unglaubliche Wenge gufd)auet root;n=

ten ber Saufe bet. Am ©onntag Sßalmarum rourbe bas 9Aäbd)en in bie Kirdje geführt. Aadjbem bus Sieb: „Aun preifet alle ©ottes 93armf)ergtgfeit" gefangen roar, trat bas Wäbdjen ocr ben Altar, roofelbft ein ©jamen abgehalten rourbe unb fie am ©d)lufj besfelben befannte, bah fie nid)t länger 3übin bleiben fönne, fonbern ihre Ocligfeit in ber ęhriftltd)en Aeligion gu finben meine. Oie rourbe banad) auf bie Aamen ©ottliebe, ©lifabetf) fftiebenreid) getauft. Als 5ßaten fungierten ber $err Wajor oon 93ursfa auf 3erottfd)üh mit feiner ©emal)lin unb ber Sperr oon ßoblinsfp auf Gfalung mit feiner ©attin. Seiber hatte fid) Oenior gdeptag in ber fo übergeugt fdjeinenben 3übin oöllig getäu[d)t. Oie trat fpäterhin gum jiibifdjen ©tauben gurüct unb heiratete einen 3ubcn, roofür fie ber Od)teiber bes Saufbitches nicht gerobe mit angenehmen Worten benennt.

Dbroof)l aus beutfdjer familie ftammenb, hatte Od)oli; bod) bie poInifd)e Gprache fo erlernt, bah er fie fltefjenb beljetrfcijte unb in ber Slirdje ber ©e=

meinbe bamit bienen tonnte. Sie ©ottesbienfte in Gfalung fanben bamals ja alle nur in polnifdjer Gprache ftatt. Alle brei Wochen tarn ber Oenior oon

^onftabt nach ©falling heraus unb hielt einen poIntfd)en ©ottesbienft, an ben beiben anbern hielt ber Drganift poIntfd)e Sefegottesbienfte. Sie poInifd)e ©e=

meinbe fdjähte befonbers bie 5ßrebigten bes fei. Sombrorosfi h0(h- ©d)oItj taufte ein ©gemplar ber 5ßrebigten btefes Wannes, bie in einem 5Banbe ge^

fammelt roaren, im 3ahre 1787 für 2 rt). St)ater unb l)telt nun oon Öftern bis Widjaelis 3«hr um 3ahr baraus bie Sefegottesbienfte.

(^ortfehung folgt)

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Betreibung bes fireifcs fireujburg.

Bon 5 r i e b r i d) 311 b e r t gimm ermann.

(gortfeßung)

II. Don bcn Sfäbfeti insbefottbere.

Unb gtoar:

A. Don Äreujburg.

1. Sefdpdjte.

Sa bie bisherigen 9ftutmaßungen über bas 3llter unb ben tarnen bet Stabt Rreugburg bet alten unb neuen Sdjriftftellern gxücifel^aft unb roiber=

fpredjenb bleiben, fo mtrb es rooßl genug fein, ba ben Anfang gu madjen, too fid) SRaßrßeit ber Sefdpdjte finbet, unb bies ift von 1253, in toeld)em 3aßre bie $ergöge £einrid) unb 3Blabislaus bem §ofpital gu St. 9JlattI)iä in Bres=

lau bie ftreißeit erteilten, bie Stabt Rreugburg nad) beutfdpm 9ied)t angulegen.

(Obiger in $euel. Silesiogr. renov. Plc VII p. 87. Sie Briefe über Bres=

lau. 1. 33. 6. 469 berufen ftd) auf ben Sdjenkungsbrief.) $ergog £einrid) gtt Breslau beftätigte 1292 (Stes Dokument befinbet ftd) im Stabtardjio gu Rreugburg unb ift überfdjrteben: SUter lateinifdjer Brief.) ber Stabt Rreug«

bürg beit Rauf über bas Sut (Egaplait, unb fagt in btefem Briefe: baß es gut fei, bie Stabt mit einem Sorfe gu oerfeben. Sie Streitigkeiten bes |>ergog Rcnrab gu Slogan unb £einrid) V. gu Breslau cnbigten ftd) 1293 mit ©e-- fangenneßmungbes leßtern, unb um bes 3lrrefts los gu toerben, mußte er bem

$ergog Ronrab nebft anberen Stabten and) Rreugburg abtreten; auf btefe 59eife kam bie Stabt unter bie ©logaufcßen ipergöge. (Breslauer Briefe.

I. Seil S. 577). Ser Soßn Ronrabs, £ergog £>etnrid), beftätigte 1297 ben Rauf bes Nikolaus über ein Stüti 3lder bei Rreugburg (9tatßäuslid) 3lrcßio) unb fcßenkte 1298 ben Rreugßerrn bas ^atronatsred)t über bie $farrkird)e.

(Sine Sßronik im 91lanuffr. fjibigcr in H. S. v. P. I. c. VII. p. 68). 91ad) *pein=

ricßs Sobe mürbe eine eigene Stute gu Dels geftiftet unb fein Soßn Ronrab T.

erßielt bie oom Breslaufcßett ffürftentum losgeriffenen Sänbereien unb alfo and) Rreugburg. Ser unrußige $ergog Boleslaus gu Brieg bekriegte Ron=

raben, naßm ißm 1319 91amslau, $itfdjen, Ronftabt unb Rreugburg ab (Ber=

fud) einer fcßlef. ©efd). S.) unb Bereinigte es mit Brieg. Seffen Sößne, 2ube=

roig unb 9$engel, bekamen roegen ber Seilung Streit unb roäßrenb bemfelben oerfeßte leßterer 1359 Rreugburg unb %Utfcßen an ben tpergog Bolko gu Scßtucibntß; biefer aber überließ fein 8ßfanbred)t ben £>ergögen Sabislaus unb Belko gu Oppeln. 3lls enblid) burd) ben Raifer Rad IV. ber Bergleid) groU fcßen ben Brübern guftanbe kam unb Subetoig Brieg erßielt, wollten bie £er=

göge gu Oppeln 1368 bas Berpfänbete ins (Eigentum oerttmnbeln, bekriegten ben tpergog Suberoig unb eine Sdflacßt bet Rreugburg entfdjieb bie Sad)e gum Borteil bes Bekriegten. Suberoig erßielt gegen Begaßlung oon 2000 9Jlark bie oerpfänbeten Stabte guriid. (Sßebefius Stegn. 3aßd>ücßer 6. 224.) gu 31 uf- bringung biefes Selbes oerkaufte ber ^»ergog 1369 ber Stabt bie Bogtei.

(Sas Original ift im Stabtardpo.) 3m 3^ßre 1396 entfagte Rafimir in Sßolen ollen 3lnfpritdßen auf Rreugburg unb Bitfdfen unb trat bie Dberßerrfdßaft

(12)

feteclid) an SBößmen ob. Sen 4. Suit 1396 gab ßubewig beut Sßrtng £emrid) IX., £>ergog gu Silben, bie Stäbte Hreugburg, Sßitfdjen unb Konftabt unter ber

‘-Bebingung, baß biefe Stäbte, wenn er oßne ©rben ftürbe, wieber gum gäirftem tum 93rieg fallen füllten, (b. b. 93itfd)en an ber Wittwocße noeß 6. Sßetri u.

tßaul 1396 Sßebef. 2. Seil 6. 241 f.) Sies leßtere gefdjaf) and). Sie würben halb wieber an bte ipergöge gu Hofei unb Dels oerpfänbet, aber 1420 für 1000 SOiarf eingelöfet. (Sßeb. 6. 269 $ßaltß. Silef. Sipl. p. 318.) Sie ipergogin

©lifebetß entfeßieb 1425 oerfeßiebette Streitigfeiten gwifeßen bem Wagiftrat unb bem Hammeramte wegen ber SSogtei. Siefer 93efcE)etb würbe 1426 oom tperjog Subewig beftätigt, ber ber Stabt and) beit Salgßanbel feßenfte. (Ser Salgßanbel muß alfo feßon feßr lange ein lanbesßerrlid) 9tegale gewefen fein.) 1428 beftimmte Subewig ben ©e[d)oos, weldjen bte ^Bürger an bas Rentamt begaßlcn mußten unb gab gu gleicher ßeit ben Jleifdßern bas 9ted)t in öffent*

litten Orten feil gtt ßaben. (SRatßäuslidje Elften.)

So wie bte ipuffiten fid) überall ausbreiteten, fo tarnen fic and) 1428 nad) Hreugburg, belagerten unb eroberten es. 3nt 3aßre 1431 machte ber tpergog gtt SBrieg nebft bem tpergoge non Oels unb einigen Stabten einen 33er=

fueß, biefe Säfte gu oertreiben, allein es blieb bei einem SBerfitcß, unb bte tpuffiten nötigten tßn gum SIbguge; enbltcß aber verließen fte biefe ©egenb.

1434 würben SBrieg, Hreugburg unb Sßitfcßen an ben fpergog SBern-ßarb gtt Oppeln oerpfänbet; Jriebrid) bem I. aber 1481 gegen SBegaßlung oon 16 000 ©ulben wieber gurüefgegeben. (^Beiträge gur ©efdßidßte ber Scßl. Sdju=

len 6. 8. 6d)idfus ©ßron. 2. SB. 15. Hap. 6. 53. Sßeb. Hop. 63 6. 357, ba am leßtern Orte bie Summe nidßt beftimmt ift.) (Einige unrußigeit Sßolcn wollten 1534 unter Shtfüßrung eines gewiffen SBeßawsfi) bte Stabt Hreugburg überrumpeln, mußten aber bie fjlucßt neßmen unb fid) mit Sßlünbentng ber SBorftäbte begnügen. Siefe Sßlünberer gegen ßierauf gen Oppeln, wo aber ber bafige Sanbesßouptmann ißren Streifereien ein ©ttbe mad)te. (Sue. S. 1424.)

SBei bergleidjen Unrußen, fielen SBeränbenmgen ber tpergoge unb öftern SBerpfättbungen tonnten bie ©inwoßner in feinen blitßenbett ßnftanb fontmen.

Sie waren nie ißres ©igentitms ipemt: Sie Sßfanbinßober fud)teit ißre Stief-- finber fooiel als utöglicß gu mißen. Sobalb ober Jriebrid) bie Stabt gum leßtenmale eingelöfet ßutte, ftiftete man ßünfte, unb fyrtebrid) ber II. gab 1547 ben tputmadßern, 1550 ben Sdjncibern ißre ßnnftseinrid)tnngen. Sie Smßntacßer ßatten fid) bisßer gum Wittel in SBrieg geßalten, ißret würben immer tneßr unb ßtergog ©eorge gab tßneit 1553 bie ©rlaubnis, eine eigene 3nnung gu erridßten; er ließ ißnen eine 2BalfmüßIe erbauen unb bie Sucß-- ntad)er fertigten in biefeut 3aßre 80 iperrntneße. (9lacß einem alten Urbario.)

_ Sie eoangelifdje Seßre würbe 1556 and) in Hreugburg eingefüßret unb bie Sßforrfirdje mit eoang. Sßrebigern befeßt. Set Sprälot bes HIofters Wattßiö gu SBreslau, als Sßatron, ftrebte bagegen; ber tpergog ©eorge aber feßte es burd) unb verlangte fogar 1559 bie Sofumettte wegen biefer Hircße oom Stifte:

allein ber Haifer (Jerbinanb, an ben bas Stift fid) gewanbt, gab burd) ein Slnfcßreiben an ben ftergog feinen Unwillen über biefett SBorfall gu etfennett unb bie Siblieferung ber SBrieffcßaften unterblieb; (f^ibigers Sutßertum 2. Seil 6. 213 f.); inbeffen ließ man bie Slusübung bes eoang. ©ottesbienftes in ber Hirdße felbft gu.

(13)

Ser $ergog befahl 1581 ein neues Urbarium non Slreugburg 51t entwer­

fen. ©s mürbe gefertigt unö nach bemfeiben waren bie ©ärger oerbunbett, bem $ergoge 3ms 8» geben non Käufern, Siedern, ©arten. Sudßmadjerraß-- men, beren gur Seit niere waren, non alten .fxmbmerfern unb nun ©ierbrau-- en. Ser £>ergog ertjob ben gott, bas 9CRarltred)t non Wolle, ©tetnfalg itnb Jteifäß. (6d)on immer eine Strt ber Slfjtfe, welche bereits im 13. 3atjrf)un=

bert eingefüßrt war.) Sie Stabt war oerpftidjtet, buräß einen Statmann, Srompeter unb Wäcßter bas Scßtoß gu bewachen.

3n btefem 3aßre befanben fid) §u Slreugburg 1'54 $äufer in ber Stabt unb 62 in ber ©orftabt, 12 ^teifdjer, 7 ©öder, 1 Färber, 8 ßürfcßner, 1 Stabemad)er, 9 Scßmiebe, 4 Sd)Ioffer, 3 Seiler, 1 Scßwertfeger, 13 Säßneiber, 1 Werner, 12 Sucßmacßer, 1 Sudßfcßerer, 14 Weber, 1 Walfmütter, 1 Weiß=

gerber, 2 Söpfer.

Ser 10. Segember 1582 war für Hreugburg ein ungtüdtidjer Sag, bie Stabt brannte an bemfetben göngtieß ab unb 1588 würben bie armen ©in=

meiner nad) ber Sd)Iad)t bei ‘Sßitfdjen rein ausgeptünbert. Ser §ergog 3o=

ad)im ftriebrid) fud)te gwar bie ungtüdtidßen ©inmoßner wieber in beffere Umftänbe gu nerfe&en, gab 1590 ben Stiirftijnern, 1595 ben Sd)uftern unb 1597 ben ©ädern ißre 3unftsortifet unb Sßrinitegien; allein ber 30jät)rige #rieg, bie 1627 oon ben Säuen, 1633 non ben feßmebifdjen Sruppen gefdßeßetie 5ßlün=

berung unb bie Speft non 1636 ßinberte alte guten Stnftatten, metdße gut Un=

terftüßung non Äreugburg norgenommen würben. 3m Kriege fliitfjtete ber SOtngiftrat einen großen Seit non Säßriften nad) %SoIen ins Stäbtd)en Sßroftfjfe (Sßracgfa); aber and) biefe Stabt würbe ein Staub ber flammen, unb bas ba-- ßin gebraeßte ratßäuslidße Sltcßio ging größtenteils nertoren. (Statßäuslicß Slrdjin.) Sie Jpergöge ©eorge, Submig unb ©ßriftian, immer auf bas Woßt ißrer ßänber bebad)t, feßenften 1644 ber Kämmerei bie SOtautß, melöße bas fürftlicße Stentamt bisßer erßoben, unb 1647 bie ^reißeit, nod) einen 3aßt=

marft gu ßatten. Sen 14. Stuguft 1647 erßiett ber SOtagiftrat eine ausfüßrtieße Slmtsanweifung, bergleiißen mir nor jener geit nirgenbs oorgetommen. (9tat=

ßäustieß Slrcßio.) Sen 12. SOtai 1649 funbierte ein ©iirger gu Hreugburg, na=

mens Sottenßofer, aus Wittenberg gebürtig, ein Kapital non 600 Salem, non beffen Sniereffen ein ftubierenbes Äreugburgfdjes ftinb 3 3aßre lang jäßrlicß 34 Sater erßatten fottte. Ser erfte Stabtgeiftlicße unb ber Stettor an ber Sd)itle finb ©jetutoren, unb erßatten für ißre SJtüße jeber einen Sater.

Sen 17. SOtai 1654, nießt aber 1659, wie man irrig oorgeben will, brannte 5\reugburg abermals ab. (Statßäustid)-- unb S?ircßen4lrd)io.)

Sie jpergöge beftimmten in eben bem 3aßre bie Stngaßt ber £>anbetn=

ben auf 12 ©äubner, bie mit gwirn, ©ewürg, ©ifen, geringen feibenen Wa=

reu unb ©utter ßanbetn fönnten. Stad) bem Sobe ©eorge Witßelms würbe Streugburg ein Gigentum ber 51ron=©ößmen; unb obgwar 1670 Raifer 2eo- potb ber Stabt alle ©ered)tfamen unb ‘•ßrioitegien betätigte, fo war bod) ber SrucE ber Stetigion unb anbere unfdßicFIicße ©erfügnngen bie Urfacße, baß ber

©inmeßner weniger würben unb bie Sucßmacßer alte naeß Sßoten gegen. Sie ißfarrfireße fomoßt als bie nor bem Sore tiegenbe ©egräbnisfirdje würben ben 12. SOtai 1700 auf ©efeßt ber Stegierung weggenommen. Sie ereftere aber mußte 1707 ben ©oangetifeßen wieber eingeräumet werben. Sie ©egräbnis*

tirdße jebodß blieb in fatßotifdßen #nben unb ift es ßeute nod).

(14)

Sen 23. 5lpril 1737 würbe Hreugburg burd) eine fyeuersbruttft ein 2lfcf)enI)oufen. 3Mb nad) Eintritt ber töniglictjen preußifdjen Regierung im 3al)re 1743 gab ber Honig nod) ein Hramgeredjtigfeitsprioilegium; man fudfte Sud)tnad)er unb anbere ^Bürger tjingugiefyen unb baute bic feit 1680 roiifte ge=

tegene üöalfmüijle roieber auf.

Ser 9totarius fermes oerfertigte 1748 eine beftänbige 33rauroIIe, bie ein äReiftcrftiid iljrer Srt ift; nad) foldjer ift bie brauenbe 33ürgerfdjaft in 10 Htaffen geteilt, roooon allemal 3 gufammeit brauen, weldfes eine 3Bar£e ge-- nannt wirb.

Unterm 15. 9?ooember 1745 würbe bas ratßäuslicße Tßrioilegium oon Der föntglidjen Hrieges= unb Somänentammer ju 33reslau oollgogen; nad) foldjem fteljt Dem TUtagiftrat gu Hreugbutg befonbers gu: baß er bei oorfonv menben 33afangen im 9J?agiftratsfoUegio felbft 3 Tßerfonen gur 33eftimmung ber Hönigl. Hriegs- unb Somänentammer oorfd)Iagen, bie Unterbebienten aber, welche weniger als 50 9tth\ (£in£ünfte fjaben, felbft anfeßen fünne, unb bie 9Bai)l nur gur TBeftätigung angeigen Dürfe.

2. ©egenroärtige Berfaffung oon Hreujburg.

Sie Stabt Hreugburg ift eine Hr eis« ober 2öeid)bilbftabt, liegt 12 9Jtei-- ten oon Breslau, eine TtReite oon Sßolen, an bent gluß Sioberau unb ßat fot=

genbe ©ebäube.

3n ber Stabt. Sine eoangelifdje Hircße mit Surm unb Ußr, metcße nad) bem teßtcrn Branbe oom TRatßausturm baßin gebracht mürbe. Ss fteßen an biefer Hircße 2 Sßrebiger, namens BMlßelnt Slmanbus Stödel unb 3oßann Jriebrid) Hofcßni. Ss wirb barin abmecßfelnb beutfdjer unb polnifcßer ©ot-- tesbienft gehalten. Singepfarrt finb bie Sörfer Ober, unb TRieberetlgutß, ©of- tersborf, Sßiittenborf unb llltricßsborf.

Sine eoangetifcße Scßule, woran ein Sieftor unb ein Hantor arbeiten;

erfterer ßeißet 3oßanrt Sßriftlieb Sensfp unb letzterer 3oßann tpielfdjer.

Sin Statßaus mit einem fleinen Surm.

Sas Höniglidje Slmtsßaus, worin ber jebesmatige Oberamtmann moßnet. Ss bebarf gegenwärtig einer Berbefferung.

Sas Strmenßaus, mooon weiter unten bas Nötige befonbers gefugt werben wirb; unb

167 Bürgerßäufer, worunter nocß niete oon Scßrotßotg finb.

3n ber Borftabt: Sine fatß. Hircße, an ber ein Huratus fteßet, ber ge­

genwärtige ßeißt Sßotnas Sßnutra.

Sin £ofpitat, worin nur 4 bis 5 Sirme oerpflegt werben tonnen, ba beffen jäßrlicße Sintünfte etwann 80 TReicßstater betragen.

80 Bürgerßäufer, mogu bie fogenannten ^atenbefißer geßören, wetdßes bie mit Steter angefeffenen Bürger finb.

Sie Stabt ßat 2 Sore, bas beutfeße unb bas potnifdße, ift nur auf einer Seite mit einer Tötouer auf ber anbern ober mit Tßattifabcn eingefeßtoffen.

(15)

Sie goi)I ber Cinrootjner ber Stobt unb SSorftabt roor:

im 3#e ©Ejriften 3ubert

1756 . .... 1416

1772 . .... 1530 24

1773 .... 1524 23

1774 . .... 1547 26

1775 . .... 1508 28

1776 . .... 1582 29

1777 . .... 1575 29

1778 . .... 1260*) 25

1779 . .... 1318 16

1780 . .... 1388**) 10

1781 . .... 1390**) 16

1782 . .... 1418**) Summa: 17 546

16 Stuf ein 3al)r 1462.

3Sergeid)nis

ber ©etrautcn, ©eborenen unb ©eftorbenen gu Hreugburg:

©oangelifdje Slattjolifdje

getraut geboren geftorben getraut geboren geworben 3ai)i' Sßaar Rnab. 2Räöd). 9WännI. ffieibl. Sßoor

1770 17 36 43 26 18 —— 15 19

1771 18 48 32 29 31 5 16 24

1772 13 39 33 26 31 4 17 12

1773 11 32 31 27 23 5 20 19

1774 14 32 36 18 19 7 25 11

1775 15 31 35 29 29 7 27 15

1776 18 33 28 29 23 6 20 19

1777 11 27 34 31 33 4 25 29

1778 25 46 30 36 24 2 29 14

1779 21 40 32 24 26 10 29 19

10 3al)re 163 364 334 275 257 50 222 181

698 532

auf 1 3al)r 16 70 53 5 22 18

©s fommt alfo auf eine Stye burd) bie 93ant über 4 ßinber, unb bie ein»

gepfarrten Sörfer mitgeredjnet auf 30 ßebenbe ein Soter. Sie Sprache ber tSimoofyner ift potnifd) unb beutfd), unb itjr ©eroerbe, einige Ülderbefifcer aus»

genommen, beftetjt aus folgenbem:

1 Slpot^efe, 11 93ädern, meldje jäfyrlid) an 760 Sdjeffel ©eigen, 4580 Sdjeffel 9toggen unb 990 Sdjeffel ©erfte oerbaden, 136

*) Sas einzige itoegsjaljr ßat biefen großen Serluft oerurjadjet.

**) Sie Firmen im 9lrmenl)aitfe nicht mitgerechnet.

(16)

©raufteflen, Me jäfjrlid) burd) einen ©rauer 924 Sćfjeffef SJtaT^ oer»

brauen; 14 ©ronntroeinbrennern, fo 670 Scfjeffel Schrot oerfdjeten, 1 93aber, 2 ©iidEjfenmadjern, 7 ©üttnern, 2 Chirurgen, 2 Horbu- anern, 1 ©tester (? ©redjsler), 2 Färbern, 13 f^teifdjern, fo jäfjr*

fidß 90 Odjfen, 670 6d)meine, 680 Halber unb 1300 Scfjöpfe fcfjfad)- ten; 2 ©fafern, 1 ^anbfdfjufjmaäjer, 9 £utmad)ern, 1 Hammadjer, 1 Hfemptner, 1 Hunftpfeifer, 1 Horbmatijer, 9 Hürfcfjnern, 1 Hup- ferfdjmieb, 2 SJtaurermeiftern, 2 SOtülfern, 1 Stabler, 1 ‘papierami- ter, roefdjer aber nur ßöfdjpapier fertiget, 1 ©errüdenmadjer, 2 SJ3fefferEiid)tern, 3 ©ofamentieren, 5 Stabe- unb Steffmacfjem, 3 Stiemern, 1 Stotgärber, 3 Sattlern, 5 Scfjloffern, 12 Scfjmieben, 12 Sdjneibern, 1 6d)ornfteinfeger, 30 Sdjuftern, 1 Seifenfieber, 2 Seifern, 3 Stridern, 1 Strumpfroürfer, ber ciel feine Strümpfe pm Slbfat) nad) ©ölen fertiget; 4 ©ifdjfem, 2 ©opfern, 34 ©ud)=

mad)ern, roeldje iäfjrfiä) über 2000 Stein Sßolle oerarbeiten; 26 SBebern, 3 ©udjfdjerern, 1 SBaffer unb 1 9Beißgerber.

ferner roirb einiges ©ertefjr in ben fäfjrficf) fjaftenben 4 3afjrmärften getrieben.

SJtit ftäbtfdjem 93iere roerben fofgenbe ©örfer oerfeget: ©fdjapef, Scfjmarbt, Hunom (Hufjnau), Hunjenborf, Sasforoiß (Soroforoitj), Ober- unb Stieber--(£Ógut^.

ßur ©arnifon liegt in ber Stabt ber Stab unb eine Sdjroabron oom

§mfaren--9tegiment non Stofenbufdj.

©er ©emeinen Stabt ober ber Hämmerei gehören 2 ©örfer, 1 93or>

roetf, 2 SSäfber, 1 ßtegetei, bie SJtautf) unb 1 SJtüfjle, roeldje eine Sfdjtefmeife oon ber Stabt liegt, aber nod) unter bem Senns ftefjet unb Staniała fjeifjt.

©ie (Einnahme ber Hämmerei befteljt jäfjrlid) aus 1800 Sttlr., fo p 93efoIbung bes SOtagiftrats, Hirdjen- unb Säjufbebienten, ben nötigen 93aiten unb ber- gleichen uerroanbt roirb.

©as Stabtronppen ift ein offenes ©or mit 3 ©ürmen, über bem mitttern ift ein (Engel.

©er SJtagiftrat hat nidjt bas ©otronatsrecfjt, fonbern bas Stift SStattfjiä p ©resfau. (Er beftefjet gegenroärtig aus einem Sireftor, iperrn 3ofjann

©fjifipp ipofpiann, einen ©rofonfuf, roefdjer pgfeidj Hämmeret ift, fperrn Samuel ©ottlieb £enatfd), einem Stjnbifo, £emt Harf Samuel ©emljarb, peien Stntmännern, Samuel 3annfdj unb ©aniel ©runbt. ©er Stabtoogt (jeißt 3gnaß Sdjerner. ffiödjentlid) roerben 2 Seffionen p Statfjaufe gehalten.

©ie gegenroärtig in Hreu&burg befinbfidjen fönigfidjen ©ebienten finb:

©er Oberamtmann unb Sßädjter bes töniglidjen ©omänenamts §>err Scupin. ©er 3uftitiarius, £>err ©ottlob Samuel ßejfing. ©er Steuereinneh­

mer Sperr ©fafer, ©er Saljfaftor £>err Harl o. ßiemiegfi unb HontroIIeur,

©fjriftian fjriebrid) Stanjbadj. ©er Slfgis-- unb golteinnefjmer $err (Sfjrtftian fjriebrid) Heffner, ©er Sous-Hontrofteur, Sperr Steguigni. ©er Hnffenfon- troffeur, $err SJfeljbing. ©er ©oftroärter, öerr Sinbenpeig, roefdjer pgteicb Subentolerangeirmcfjmet ift. \ (Sortfeßung folgt)

Cytaty

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