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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, April, 1842

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Mittheilungen

des Vereines

ZurErmunterungdes Gewerbe-geistre-

in Böhmen.

Redigirtvon prof.Dr.Hei-sieh

April, cersteHälfte) 1842.

Original-Aufsatz-Z

Chemische Untersuchung deskäusilichenUltras mark-ts.

Von ErngtFri edr.Antho n,Direktor zuwrisgriim ie immergrößereWichtigkeit,welchederkünstlicheUltramaritt sowohlinBezug auf Handelund Industrie erlangt, veranlaß- tenmichzu einergenauen Analyse desselben, welche frühervollen- det undwie folgt niedergeschriebenwar, als mirVarr»en-

tr app’s Analysedes Noseans, Hauyns,Lasursteinsundkunst- lichenUltramarin’s zuGesichtekam.

Der zudieser Analpseverwendete Ultramarin war nach meiner Methodedargestellhwelche ich verschiedener Verpflich-

äungenhalbernichtderOffentlichkeitzuübergebenimStande

rn.

DieseAnalysezerfielinfolgende Abtheilrmgen,nachdem vorherdiequalitative Untersuchung beendigtworden war.

a. Bestimmung der Thonerde.

Eswurden 100Gran geschlemmterUltramarin mit Was- ser abgerieben,5 unddann unter beständig fortgesetztemReiben

LochSalzfäurezugesetzt. Hierdurchwurde schnelldie blaue Farbe des Ultramarins zerstört,wobei sichder Geruch nach Schwefclwasserstossverbreitete. Nach scheinbar völliger Zerse- tzUULUMdedas Gemischdurchlängere Zeitineiner Wärme

Pon00—700 ekbaltcmwobeidas Ganzezu einersteifenGal- deerrtlegestockkeODiesewurde vollständig ausgelangt, undzu wie- t lältmmalensolangediesalzsaure Flüssigkeitabgedampftals sichtgchFlockenvon Kieselerde ausschiedem jedochmit derVor-

-bl.aßmderThonerdeauflösungnochfreieSalzsäure vorhan- den»Ifkdwas nothwendigwar um nichtdieBildung einer un- auflosllchm basischeu Thonerdenverbindung zuveranlassen, durch

Mittbeilungen d.bölumGew. Ver»n.F.2.Jahrg. 1842. 15

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welchedann natürlichderThonerdegehaltzugering,jener,der Kieselerdeaberzugroß ausgefallen wäre."

Dienun völligvonderKieselerde getrennte salzsaure Thon- erdeanflbsungwurde mitkohlensänrefreieniAmmoniak inUiber- schuß versetzt- schnell,aber ganz vollständigmitausgekochtem Wasserausgelaugt,zwischenFließpapierdieaufdemFilter ge- sammelteThonerdesovielals möglich-von anhängenden Was- serbefreit,dann getrocknetund endlichso langein derWeiß- glühhitzeerhalten,bisnichtdiegeringste Gewichtsabnahme mehr stattfand. Dieerhaltene ThonerdewogBis-» Gran, erschien aber da der ganzeim Ultramarin vorhandengeweseneEisengehalt ihralsOrydbeigemischt-war,etwas gelblich,und esmuß daher auchdie beiBestimmungdes Eisens gefundeneMengedesselben, alsOryd,Vondem erhaltenen Gewichteder Thonerde abgezo- genwerden, wodurchsichdann derrichtige Gehalt derselbenbei der erstenBestimmung auf 30,05Gran herausstellt.

Bei einer zweiten Bestimmung derThonerde, wobei der Ultramarin mitverdüniiter Schwefelsäurezerfetzt, sonst aberwie früher verfahrenworden war, gab sichdieMenge derselben,nach AbngdesEisenorydeszu29,7Gr. zuerkennen,undendlich bei einer dritten Analyse,wobei verdünnteSalpetersäureangewen- detworden war, betrugdieMenge 30,1Gran.

Als MittelzahldieserdreiBestimmungen ergibt sich also fürdieThonerde29,95Gran.

·

h.Bestimmung der Kieselerde.

Es wurden nnn wieder 100 Gran Ultramarin mit Viel überschüßigerSalzsäureinder Wärme zersetzt,das dadurch steifgallertfbrmig gewordene Gemisch vollständig ausgelaugt, dieWaschwasser so oftund so lange abgedampft,alsnochFlo- ckenvon Kieselerde erhalten wurde-n, was jedochnur einesehr geringeMengewar, dieder zuerstunaufgelöstgebliebenen Kieselerdezugesetztwurde. Diese nach·völligem Auswaschen auf dem Filter gesammelt, zwischenFließpapiervom anhångenden Wassersovielals möglichbefreit, getrocknetundzuletzt solan- geWelßgeglühhals nochGewichtsabnahme statt fand, lieferte 39710Glsanreine weiße Kieselerde.

»

eieiner zweitennnddritten Bestimmungderselben,wobei das eineMalSalpetersäure,das andere Mal Schwefelsäurezur

ZkksetzungInder Wärme angewendet wurden, betrugdas Ge- wichtderKieselerdedas eine Mal 39, und das andere Mal

383,10AG[VA91;.2s ittelzahl fürdieKieselerde eribtichdemna er

Gehaltderselbenzu38,84Granp

g f chd

Obgleichdaserhaltene Resultatbei dieserBestimmungder KieselerdeimAllgemeinenmirganz vollkommen genügte, so glaubteich dochinsbesondereeine Beobachtungweiter verfol-

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213 genzumüssen,welche ich fastbeijedesmaligerZersetzungdes pltramarimsmit verdünnten Säuren machte.Diesebestehtdar- IU-daßwenn man beigewöhnlicherTemperatur mitverdunn- tenSäiiren,am bestenSalzsäure,denUltramarin zersetzt,»man dieKieselerdeinzweiverschiedenen Zuständen erhält;—- inei- nem nämlichscheidet sie sich alsogleich,alsinSalzsäureunauf-

löslicheFlockenaus und im andern ist sieinSalzsäure völlig aiiflöslichund kann leichtindieser Auflösung durchFiltration

vonder flockigenKieselerdegetrennt werden. Uibrigensgestockt auchdie salzsaureAuflösung früheroderspäter, je nachdemdre- selbeVVUMmehroderminder großem VerhältnißangewendetWurde-

sichausscheidender Kieselerde, welche dann wie gewöhnlich sichnichtmehrinfrischen Mengenvon Salzsäureauflöstesz

Esist wohlkaumdaran zuzweifeln, daßderGrund dieser Erscheinungdarin liegt, daßimUltramarin dieKieselerdewirk- lichinzwei verschiedenen Zuständen enthalten ist,und ummich vondenMengenbeider zuüberzeugen,wurden wieder 100Gran Ultrainarin,welchervorhermitWasserabgeriebenworden war mit 1s-2Loth sehrverdünnter Salzsäure übergossenundbeige- wöhnlicher Temperatur biszur völligen Zersetzung umgerührt, woraufsiltrirtund der aufdem Filterverbliebene Antheilder- flockigenunauflöslichen Kieselerde mit Salzsäure fleißigaus- gewaschenwurde. Die filtrirte salzsaure Auflösung gestvckte- nachdem sieeinigeZeitder Ruhe überlassenwar zu einerkla- ren Gallerte,aus welchermit aller GenauigkeitdieKieselerde geschiedenwurde, diedann, solangeeiner heftigen Weißglüh- hitzeausgesetzt,bis keineGewichtsabnahmemehr stattfand, 33710 Gran von weißer Farbe lieferte. Der ausdemFilterverblie- beneKieselerdeantheilerschienschmutzigröthlichweißundgabaus- gewaschen,getrocknetund geglüht,wobeiSchweselansihmver-

k;lt1t;1,11kkx5,6Gran Kieselerde, die jedochetwas Eisenoryd ie .

« «Beiläufigist hier nochzubemerken, daß auch früherbei BestlmmuugderKieselerde,wenn dieselbe durch Salzsäureoder Schwefelsäureaus dem Ultramarin ausgeschiedenwurde, die- felbebeimErhitzen jedesmal Schwefeldämpfevon sichgab,und zwar innicht unbedeutender Menge.

'

»Ichkonntenicht umhin, der inSalzsäure unauflöslichen Verbindungmeine besondereAufmerksamkeit zuzuwenden,und zersetztedaher neuerdings100 Gran Ultramarin mitvielüber-

schußlgexSalzsäurebeigewöhnlicher Temperatur, oder vielmehr dnrcheine höchstunbedeutende Zuhülfenahme künstlicherErwär- UIUUgs Schnelltremtte ich nachvölliger ZersetzungdeninSalz-«

saure aufgelöstenKieselerdeantheildurchFiltration und wusch

keenaxlklxaustöslichenAntheil VollständigmitverdüniiteriSalzsäu- Der gutausgewaschene, aufdemFilter verblieb-one15 Antheil

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wurde jetzt, ohne vorher getrocknetzuwerden, anhalteudmit überschüssige-mKönigswasser gekocht. Nachdem keineEinwir- kungderSäure mehrzu bemerkenunddas GemischbiszurBrei- formeingekochtwar, wurde ausgewaschenderunausgelösteTheil aufdem Filtergesammelt,und in einerdieSiedhitzedesWas- sers nichtvielüberschreitendenTemperatur so lange gelassen,bis das Gewicht sichimgeringsten nichtmehrverminderte. Das Gewichtdiesesunaufgelöstgebliebenen Autheils betrug jetzt69-p Gran undverminderte sichbeimErhitzeuin einer Glasröhreun- ter Sublimation Von IV« Grau Schwefel aus5-«,Grau nnd war nur reineKieselerde.

DiesalpetersalzsaureAuflösungwurde jetztmit überschüs- sigersalzsaurer Barvtauflösung so lange versetzt,als nochein Niederschlagvon schweselsaurem Baryt entstand. Dieser gut ausgewascheu,getrocknetund gegliihtwog 213x2p Grau und entsprach somit29-»- Grau Schwefel, wodurchalsodie obenge- fundene Menge desselbenvon Ist-»-Grau sich auf Its-«Grau vergrößert.

Daß dieser SchweseldeminSalzsäure unauflöslichenAn- theildesUltramarins nichtmechanisch beigemeugtwar, bewies einestheilsdas Ansehen dieser Verbindung, auderntheils aberder Umstand, daßderzurAnalyseverwendete Ultramariu durchEr- hitzeu vorherganz vollständigvon etwas mechanischauhängeu- dem Schwesel getrennt worden war.

Diemitsalzsaurem Baryt gesällte salpetersalzsaure Flüssig- keitwurde durchZusatzvou etwas Schwefelsäurevon dem im überschüssigzugesetzteuBarvtsalz enthaltenen Baryt getrenntund dann mit einem Uiberschußvon Aetzkaliversetzt, wodurch ein Niederschlag erhalten wurde, welchernach dem Auswaschen, Trocknen undGliiheulMpGran wognndrothesEiseuorydwar.

Inder dasiiberschiißigeAetzkali enthaltendenFlüssigkeit, fanden sichnur Spurenvon Thouerde.

c.Bestimmung des Natrons.

» Zur»Bestimmungdes Natrous wurden 100GranUltrama-

rin mit iiberschüßigerSalzsäure völlig zerfetzt,diedadurchent- stasjdeneGallerte in derWärme vom größten Theilderüber- schußigeuSäure befreit,nndgleichzeitigdadurch soweit iudie Engkgebmchhdaßdas darauf folgende Auslaugengutvon stat- tenaging. SämmtlicheAuslaugeflüssigkeitenwurden durchüber- schußigesetwas Kohlensäure haltiges Ammoniak von derThon- ekde Undeinem allenfalsigen kleinenKalkgehaltgetrennt, der Niederschlaggutausgewascheuund sämmtliche Fliissigkeiteumit Vermeidung des kleinstenVerlustes zurTrockne abgedampft.

Der dadurch erhalteneSalzriickstandwurde solangeiueiner bald diedunkleRothgluth erreichendenWärme erhalten, als nochSalmiakdämpfedavon gingen,was sehrleichtzubeobach-

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215 tenwar. Der nun verbliebene Theilwar ganzreines Chlor- natrinm nnd wog37710Gram

Bei zweimaliger Widerholung desselben VersuchsWude ganzgenau dieselbe Mengevon Chlornatrium erhalteirundbei einem vierten Versuch,wo zurZersetzungdes Ultramarius statt derSalzsänre, Salpetersäure angewendet wurde, waren 53 Grau reines salpetersaures Natron erhaltenworden.

Ausdemerhaltenen Kochsalz berechnet sich alsoderNatron- gehaltdes Ultramarins auf19,99 Grau und nachderMenge des sakpeteksaurenNatron auf19,45 Gran, dochwollen wirdie erstereZahlaus demGrunde alsdierichtigere versehen,weil siedieErgebnißdreier vollkommen übereinstimmender Analysen ist,dieletzte sich jedochnur aus einer Analvseergeben hat;

Sowohlimerhaltenen Chlornatrium als demsalpetersau- ren Ratron waren geringe Antheilevon Kali aufzufinden,doch wurde dieMenge desselbeii nicht quantitativ bestimmt, theils weildieselbenur unbedeutend war, theilsweil das Kalt ein ganzniiwesentlicherund reiu zufälligerBestandtheildesUltra- marins ist.

il.Bestimmung der Schwefelsäure.

»Eswurden zudiesem Entzweckewieder 100 Gran Unra-

niarin mit überschüßigerSalzsäure zerfetztnnd zwar bei ge-

wöhnlicher Temperatur und nachVölliger Galatinirung der Kieselerde, gutausgewaschen. Die sämmtlichen Waschwasser wurden mitsalzsaiirer Barvtauflösung niedergeschlag.en,derda- durch erhalteneschwefelsaure Baryt ausgewaschen, getrocknet nnd gegliiht, inwelchem Zustander9Gran wogundsomit 3,"9-.0»Gr. Schwefelsäureentsprach.

» Derselbe Versuch noch zweimalwiederholt gabeinsoüber- einstimmendesResultat mitdem ersten daßdieangegebeneZahl furdieSchwefelsäureals dierichtige angesehenwerden muß.

e.Bestimmung des Schwefels.

. Auf100Gran mitWasserVorherabgeriebenenUltrama- Ism- welcher sichin einemverschließbarenGlase befand,wurde chkfchüßigesstarkesKönigswassergegossen, leicht verstopftund unter öfterem Umschiitteln4TageinderWärme stehengelas- sen. Dann wurde vollständigausgelaugt, diesämmtlichen sau- ren FlüssigkeitenMitfalzsaurer Barytauflösung niedergeschla- gelt-derNiederschlagausgewaschen,getrocknetundgeglüht.Er WVS415««-Gran.

Beieinemzweiten gleichen Versuch betrugdie Ausbeute des

schFVEfelsaurenBaryts 41720 Gran, sowieendlichbeieinem dritten wieder 41720Gran. Als Mittelzahl ergibt sich sonach XIV-AveGran. Hiervon sinddie beiBestimmung derSchwe-

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felsäure erhaltenen 9Gran schwcfelfaurer Baryt abzuziehen- wonach alsonur 3257200Granschwefelsaurer Barvtauf Schwe- felzuberechnen sind, diealso 447200Grauen desselbenent- sprechen.

k.Bestimmung des Eisens.

Die aus 100Gran Ultramarin durchFällendersalpeter- salzsaurenAuflösungdesselben durchAmmoniak erhaltene Thon- erde,wurde nachdem sie gehörigansgewaschenworden war in Salzsäure aufgelöst,die Auflösungmitviel überschüßiger Aetzkalilaugeversetzt,das hierdurch erhaltene Eisenoxyd betrug ausgewaschen, getrocknetund geglüht19ApGran und enthielt unbedeutende Mengenvon Manganoxvdorydulbeigemischt.

Bei einemzweiten Versuch,beiwelchemähnlich verfahren wurde, betrugdieAusbeute an Eisenorvd 18-»-Gran; wonach sichals Mittelzahlfür dasselbeIII-M Gran oder 1,28-«,·,Grau metallischesEisen ergeben..

Außer diesen vorhandenen undquantitativbestimmten Stof- fenwar auch nochetwas Kalkerde, Talkerde undChlorvor- sindig,allein inso geringen Mengen, daß ichesnichtfürder Mühe werth hielt-, dieselbengenauer quantitativ zubestimmen, und zwar um so weniger, als diese Bestandtheile offenbarzu- fälligim Ultramarin vorhandenwaren.

Der beidiesen verschiedenenquantitativenBestimmungen angewendete Ultramarin war vor seiner Anwendung nicht auf einenallenfälligenWassergehaltgeprüft,indem derselbebeisei- ner BereitungzuletztzurVerjagungvon mechanisch anhängen- dem Schwesel einer solchenWärme ausgesetztwurde, wobei jedenfallsdas im Ultramarin vorhandene Wassermitdavon ge- hen mußte. Da jedochnachBeendigung derAnalysebeider Zusammenziehnngderverschiedenen Bestandtheile sichein etwas zugroßer Verlustergab,sokamich aufdenGedanken obder zurAnalyse angewendeteUltramarin nicht allenfalls aus der Atmosphärewieder etwas Wasserangezogen habe, und diese Vermuthungbestätigtesich auch wirklich;denn als 100Gran Ul- tramarin durch mehrereStunden einerWärme von etwa 900 R ausgefetzt wurden, fandeinGewichtsveklustVVUFAOGMU statt- WelchckAbgangalsoalsWassermitanzusetzenIst.

EsergibtsichsonachdieZusammensetzungdes analysirten

Ultramale folgendermaßen.

Sauerstoffgehalt

o o o o O (,

Kieselerde . . . 38,84 . . 20,18

Natron . . . 19,99 . . 5,1.1

Schwefelsäure . . 3,09 . . 1,85 Schwefel . . . 4,4·9 Eisen . . . . 1,28

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Kali

Kalkerde .

Talkerde Spuren QKangan Chlor

Wasser . . . . 0,90 Verlust . . . . 1,46 100,00

Zum Vergleich dieser gefundenen Zusammensetzungdes künstlichenUltramarins mitden früherüberdiesen Stoffbe- kanntgewordenen Analysenwillichiunachfolgender Uibersicht eer ZusammenstellungderAnalysenVon Element und De- svemes,.von Gmelin, sowieder letzten vonPeinen- tfapp liefern, um leicht übersehenzukönnen,inwiefern sich dieselbenvon der meinigenunterscheiden-

Uach Element u.Desor- nach Gmelin, nachVarrem

· mes trapp-

Kieselerde . . . 38,5 . . . 47,306 . . . 45,604 Thonekde . . . 34,8 . . . 22,000 . . . 23,304

Natwu . . . 23,2 . . 12,0(33 . . . 21-476

Schwefel . . . 3,1 . . . 0,188 . . . 1,685

KohlensaurenKalk 3,1 . . . 1,546 . . . 0-02"l Schwefelsäure .. .— . . . 4,679 . . . 3-830 Wasser, Harz, Schwe-

felundVerlust . —- . . . 12,218 . . .. —- Kali. . . . . —- . . unbestimmt . . 1·,752

Eisen. . . . . . . . . . 1,063

o o o o o O O o o o

Bei der Vergleichungder beidiesenvierverschiedenen AnalpsenerhaltenenResultaten beobachtenwir in derMenge der einzelnen Bestandtheile namhafte Unterschiede. Soverhält sichderSauerstoffgehaltderinmeinerAnalysegefundenenMen- geThonerdezudem der Kieselerde nahewie2:3, während Uach»der Gmelin’schenund Varrentrapp’schen Analyse sich-diesVerhältuißminder nahewie1:2 herausstellt. (Das Resultatder Clem ent’- undDesormes’schen Analysekann hier wenigerinBetrachtkommen,weil diese Analytikerselbst, den VVU,ihUeUgefundenen Zahlenwenig Genauigkeit beile- 8,eU-),DleseVerschiedenheitin derMenge dieserbeiden Erden Uegtjedechzweifelsohne nichtin einer allenfalsigenungenauen destimmungbeidereinenoder der andern Analyse, sondernin

werVerschiedenheitder zurBereitung des Ultramarius ange- .eUdeteUVehstoffhUnd,dader von miranalysirte Ultrama- Un denschvnstenSorten des Handels gleichkam,und dieses Vermukhllchauchbeidem von Varrentrapp angewendeten derFallwar, so ist hiernachzuvermuthen, daß dieSchbnhelt

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des Ultramarins nichtvon einein bestimmten Verhältnißder KieselerdegegendieThonerde abhängig ist.

Was denNatrongehalt betrifft, so ist derselbebei der Ana-

lysevon Element nnd Desornies, bei der von Var-

rentrapp und dermeinigen so ziemlich übereinstimmendge- funden, von Gmelin jedochbedeutend niedriger angegeben worden. Uibrigensdürftedievon Gmelin angegebeneNa- troiimenge ausdemGrunde als dieminder richtigeangenom- men werden,als wieerselbstbemerkt zur Analysevon ihm nichtein iiitensiv gefärbter, sondern bläßererUltrainarin ange- wendet wurde. Uibrigens lassen sich auchgegendieRichtigkeit der Gmelin’schen Analvse schonaus demGrunde einige Zwei- fel erheben,weil diefür Wasser, harzige Substanznnd Verlust angesetzte Zahl, nemlich 12,218viel zugroß ist,um sichmit der Völligen GenauigkeiteinerAnalvsezu vertragen.

Wie das Natron übrigensimUltrcimarin enthalten ist, nemlichob als Natron oder als Natrium oder inbeiden Zu- ständen zugleich, dies istweder durchdiefrüheren Analysen nochdurchmeinebeantwortet; jedoch läßt sichdaserstere aus dem Grunde vermuthen, weilbei denseitherigenAnalysenim- mer einVerknst statt gefunden hat, währendwenn das letztere derFallwäre,und man es alsNatron inRechnungnehme, keinVerlust statt findenkönnte,sondernman einenUeberschuß von Bestandtheilenerhalten müßte.

Jn BetreffdesKalis muß ich bemerken, daß ichdiefeste Uiberzengunghabe, daß dieseseinganz uiiwesentlicher Be- standtheildesUltramarins ist,und einGleiches gilt auchnach meiner Ansichtvom Kalk,der Talkerde unddem Chlor sowie dem Mangan.

» BeiderVergleichungdergefundenen Schwefelmengen, er- gibt sichwieder einbedeutender Unterschied; so fandElement und Desormes 3,1, Gmelin nnr 0,188,Varrentrapp 1,685und ich4,49 TheileinHundert.

Aus welchemGrunde Gmelin eineso geringe Menge Schwefelgefunden hat,vermag ichnun freilich nicht nachzuweier- damir derGangfeiner Analvse nichtgenauer bekannt; was je- doch»Varrentrapp’s angegebene Menge Schwefel bekkisshsp ist dieselbe jedenfalls nnrichtig,denn aiifdeni von ihm eingeschla- genenWegekismnderim Ultramarin enthaltene Schwefel nichtge- UAU-sellfstMchtannähernd bestimmtwerden. Varrentrapp hat nelnllchdgdurchdieMengedesSchwefels ermittelt-daßer das Ultramarin mit Salzsäureineinem geschlossenenApparat zerfetzk»e-dassichentwickelnde Schwefelwcrsierstoffgasvollständig

von einerK»Upferchloridaiiflösungabsorbirenließ,das gebildete Schwefelkupseedurcherdation mitSalpetersäureinschwefel- sauresKupferorvdverwandelte, die klareFlüssigkeitmiteiner AuflösungvonChlorbaryumfällte,denerhaltenen schwefelsau-

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genBaryttrockneteundansder Menge desselbendenSchwefel

erechnete. »

Diesen WegzurBestimmungdesSchwefelswählteVar-

r ent r ap poffenbarin derVoraussetzung, daßallerimUltrama- rinvorhandene Schwefelbei derBehandlungdesselbenmitSalz- säureals Schwefelwasserstoffgasausgetriebenwerde. Allein

dem ist nichtso,denn wenn der in derSalzsäureunanfgelost verbleibende Kieselerdeantheil,nachdemeraiisgewascheiinndin gelinderWärmegetrocknet ist, stärker erhitzt wird, so entwickelt sichausdemselben noch sovielSchwefel,daß derselbemitsicht- licher Flamme verbrennt, zumdentlichstenBeweis ,daßnicht aller Schwefel ans dem Ultramarin beider Behandlung mit SalzsäurealsSchwefelwasserstoffgasaiisgetrieben werdenkann.

Daßder Schwesel ein wesentlicher Bestandtheildes Ul- tramarin’s ist,kannnicht mehr bezweifeltwerden,denn»derdemsel- benbeigemengtenberschüßigeSchwefelkannleicht beimErhitzeii desUltraniariii’s verjagt werden; —- alleiii inwelcherVer- bindungerin seinerganzen Menge nach vorhanden ist, dies blkibtnoch zu ermitteln übrig,denn nur einTheildesselbenkann mit dem vorhandenenEisenverbunden seyn. ,

» Obdas im Ultramarin vorgefundene Eiseneinnnwesent- llcheroder Wesentlicher Bestandtheil ist, dieses istnochnlcht außer Zweifel gesetzt,allein sehrwahrscheinlich istdas letztere-.

Was endlich dieSchwefelsäure anbelangt, dievon Cle- ment UndDesormes imUltramarin übersehenwurde, so ist ebenfallsdntchdieseitherigenUntersuchungen noch nicht darge- thaii,obdieser Bestandtheileinconstituirender seyodernicht-.Um Umgerwaßendiese Fragezubeantworten, digerirteichUltra- marinbeiverschiedenenTemperatiirenmitziemlichstarkemAm- moniak,aberobgleich eiiiigemalauchSiedhitze angewendetwor- denWalzfv entzogdasAmmoniak dochdem Ultramarin gar keineSchwefelsäure odernur Spuren derselben, was wohl derz Fall gewesen seyn würde,wenn dieSchwefelsäureals unwe-

sentlichet BestandtheilindemUltramarin enthalten gewesen wäre.

· BeiBerücksichtigungaller dieser Umständebleibt esfür Jetztnoch immer eineschwere Sache,eineTheorieüberdieZu- sammensetzungdesUltramarin’s aufzustellen,und essind daher noch fernerUntersuchungennothwendigum diesen PunktinOrsd- mmgzUbringen; doch soll mich dieses nicht abhalten folgende Ansicht auszusprechen.

,VeiderBestimmungder Kieselerde habenwir gesehen- daßdkefkinzwei Vetschiedenen ZuständenimUltramarin vor-«

hamZeUIst-undzwar ineinem solchen-.indem siesich schonbe!

gewohnlicher Temperatur inverdünnter Salzsäurezurvollkom- mfnklarensiltrirbaren Flüssigkeit auflöst, die jedoch später- wspgewöhnlichznt Gallerte gestoikt,nnd dann ineinem solchen

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220

Zustand, indemsieverbunden mit EisenundSchwefel sichin Salzfäure nicht auflöst. Die Mengeder erstern Kieselerde betrug,wieschon erwähnt33 dieder letzternös-»inhun- dertTheilen,allein esistsehrleichtmöglich,daßbei demvor- genommenen Versuch,daein sehr großer UiberschußVon Salz- fäurezurZersetzung angewendet wurde, einTheilder unauf- löslichenoderfchwerlöslichenKiefelerdeverbindungzerfetztwurde, und alsodieMengeder erstenKiefelerdesorte etwas zugroß ausgefalleuist,iuwelchemFalledann esziemlichwahrscheinlich wäre,daßin deranderthalb kieselsaurenAlaunerde (als wel- cheVerbindungsichAlauuerdeundKieselerde ihrenganzenMeu- gennachimUltramarin herausstellt), nachdemsiesichmitdemNa- .tronzu einerDrippelverbindung vereinigt hätte,derdritte Theil der Kiefelerde durcheineeigene Verbindung von Kiefelerde, Schwefelsäureund vielleichtSchwefeleifennatrium ersetztwäre.

Versuche iiber dieEinwirkung derKohle auf den Gyps in derGlähhitze, fowie einige Worte iiber die»Darstellungdes Schwefels aus dem Gypfe und die Bereitung der Schwefelmilch aus demselben.

Von Ernst Iried. Anthoiy Director zuWeisgriiw Bei einerweitläufigen Arbeit, beiwelcher ichmir zum Ziele gesetzt hatte,die in demschwefelfaureuKalk("Gyps)ent- halteneSchwefelsäure,oderderen Schwefel nutzbarzuerhalten, stellte ich aucheineReihevon Versuchenan,um dieWirkungder Kohlebeiimmer zunehmendem Verhältnißin derRothglühhitze aufdenfchwefelsaurenKalkzuermitteln, undtheile dieselbe,da sieintechnischer BeziehungInteresse darbietet, hiermit.

Hauptfächlichwollte ichdurch dieseVersuchsreiheermit- teln,obnicht schwefelfaurerKalkdurchEinwirkungderKohlein mäßiger GluhhitzeinschwefligfaurenKalk umgewandeltwerden könnte, welche Frage ich nirgendsweiter erörtert sand.

Der schwefelfaureKalk hat folgende Zusammensetzung:

1M.Gew.Kalk 1M.G.Calcium =20,5

T1M.Gew.schwefelsau- :: 28,5 I.M.G.Sauerstoff= 8

Kalk ·'65 - r-« .

rer, wasserfiex - 1M.Gew.Schwe- 1M.G.Hchwefel—- 16 felsäure = 40 3M.G.Sauerstoff= 34

. ·68-5 68,5 68,5

,

DeremsachschwefkigsaureKalkbesteht dagegenimwasser- frecen Zustand

1M.G.Kalk 1M.G.Caleinm =20,5

1M.G schwefligfau-605

= 28,51M.G.Sauerstoff= 8 rerKalk « HstGsschWeflkge

kiMEsLSchwesel= 16

SUUVC =32 2M.G.Sauerstcff=16

·

60,5 60,5 60,z

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