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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Februar, 1842

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Mittheilungen

des Bereines

zur Ermunterungdes Gewerbsgeistes

in Böhmen.

Redigirtvon Prof.Dr.Heksler.

Februar, (ersteHälfte.) 1842.

Original-Aufsilze.

Nähere Prüfung der bis jetzt in Anwendung ge- brachten Wiethoden zur Erzeugung des kohlensau-

ren Natrons (Soda);

von Ernst Friedr. Anthon ,DirektorzuWeisgrün.

(Beschlnß.)

X.Aus Glaubersalz und kohlensaurem Barpt—

»as Verfahren welchesKölreuter inDingler’s polytech- nischem Journal Bd.EZ7,S.138mittheilt,und welches beson- ders zur-Ausübungfür Salmiakfabrikanten berechnetist, be- stehtdarin,daßin eineAuflösungvon 2Theilen krystallisirten Glaubersalzsoviel frischgefällter kohlensaurer Barvt (erhalten durch Zersetzungderrohenkohlensauren Ammoniakflüssigkeitmit falzsanrem Barth gegeben wird, daß derselbe1Gewichtstheil wasserleerenBarytenthältunddurcheineStunde fleißigum- geruhrt wird,wobei nach Kölreuter völlige Zersetzungin kohlensauresNatron undschwefelsauren Baryt statt sinden soll.

Zur Prüfung dieser Methodewurde soVielbreiförmiger kohlensaurer Barvtgenommen, daß derselbe775Gewichtstheile wasserleerenenthielt. Auf denselbenwurden nun 1265Gewichts- theilekrystallisirtesGlaubersalz,inWasser aufgelöst,gegossen unddurcheineStunde fleißig durcheinandergerührt.Vonden VonKolreuter vorgeschriebenenVerhältnissenbinichAusstö- chlvmetrischenGründenetwas abgegangen, denn inden ange- wendeten775Gewichtstheilen kohlensaurem Baryt ist gerade sp- plecBaryt enthalten gewesen, daß derselbe vollständigmitder mden15265 Gew. Theilen krystallisirtem Glaubersalz enthalten gewesenenSchwefelsäureneutralen schwefelsauren Barvt hätte

Mittdellunnen d. böhm.Gew.Ver»n.F.L.Jahrg. 1842. 5

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bildenkönnen,undfolglichdie beiden andern Befrandtheilege- rade ausgereichthätten,um sichzueinfach kohlensauremRatron zuvereinigen.

Das Gemischvon kohlensaurem Barytund schwefelsaurem Natron wurde,-nach einstüudigemfleißigenUmriihrenderRuhe überlassen,dieklareFlüssigkeitabgelassen,derRückstandvöllig ausgewaschennnddas WaschwasserzurerstabgelasfenenFlüs- sigkeit gegeben. Der Gehalt sämmtlicher Laugenan kohlen- sauremNatron wurde aufdas genaueste alkalimetrisch ermittelt- wobeisich ergab, daßimGanzen308Gew. Theile wasserfreies oder was gleichvielsagenwill,820Gew. Theile krhstallisirtes kohlensauresNatron gebildetworden waren, welchedurch Ab- dampfenerhaltenwurden. Derweiße Bodensatzwurde getrock- net,wog dann 880 Gewichtstheileundwar schwefelsanerBa- ryt,welcher abernoch20Prozent,folglichinder ganzen Men- ge,noch175Gew.Theile kohlensauren Baryt enthielt, welcher alsonnzersetzt gebliebenwar.

« Vergleichenwir die wirklich erhalteneAusbeute von 820 Gewichtstheilenkrystallisirtem kohlensauremNatron mitderje-.

nigen, welcheder Rechnunggemäß,aus 1265 Gew. Theilen krystallisirtem Glaubersalz hätte erhaltenwerden sollen, nemlich mit1123,so ergibt sich, daßdie Ausbeute nm 303Gew.Theile oder 27Prozentzugering ausgefallenwar, und daß also341 Gew. Theile Glaubersalz unzersetztgeblieben sind.

DieseWiederausbeute an kohlensauremNatron wird so ziemlich durchdienochimschwefelsauren Baryt vorgefundenen 175Gew. Theileunzersetzt gebliebenen kohlensauren Barytbe- hoben,denn diese hätten nochbeivölliger Zersetzung240Gew.

Theile krystallisirtes kohlensauresNatron liefern müssen,undder weitere nochverbleibende Verlustkann leichtdarin seinenGrund haben,daßdas Glaubersalz nochetwas mechanischeingeschlos- senes Wasser enthielt.

Beieinem zweitenVersuchwurden 365Gew.Theile koh- lensaukek Bath und58572 Gew. Theile krystallisirtesGlauber- salzinAnwendung genommen, und eswar alsodie diesmal ge- wählteGlaubersalzmengeum 3Prozent geringerals sichder Rechnung nach ergab: ldennda365Theile kohlensaures Baryt ans 283Baryt und 82Kohlensäure bestehen-dieersteren aber zurSättigung149wasserfreie Schwefelsäure erfordern- so hät- ten der Rechnunggemäß 6037.«Gew. Theilekrystallisirtes Glaubetfalzangewendetwerden dürfen,wasichaberaus dem Grunde nichtthat, weilich durch Verminderung derGlauber- falömengeeine vollständigcre Zersetzungzu bezwecken hoffte.

JmUlbklgenwurdeverfahrenwiebeimersterenVersuchnur mit demUnterfchleIUdaßdiesmal das Gemischdurch4—- 6Stun-

denfleißigumgerührtwurde.

Der Erfolgwardiesmal günstiger,denndieAusbeute be-

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69 tkUg 482 Gew.TheilekrystallisirteskohlensauresNatron, wäh- rend derRechnunggemäß520 hätten erhaltenwerdensollen.

Eswar alsonur die Ausbeute um 38Gew. Theile,oderum 7

Prozentzugering. ,

·

Der als Bodensatz erhaltene schwefelsaure Baryt enthielt beidiesem zweiten VersuchimGanzen7172Gew.Theileunzer- setzt gebliebenen kohlensauren Baryt.

Um zusehenobnichtbei weiterer VergrößerungdesVer- hältnißesvon kohlensauern Baryt gegen das Glaubersalzdie Zersetzungvollstäiidigerzieltwerden könne,wurde zueinem drittenVersuch geschritten,beiwelchem auf300Gew. Theile Wallcrleeren kohlensaurenBaryt490Gew. Theile krystallisirtes Glaubersalzgenommen wurden, undwonachalsovon ersterem km Ulbkkschußvon 8172ProzentinAnwendungkam.»

DieAuflösungdesGlaubersalzeswurde sowie fruherauf

denbreiföriuigeukohlensauern Barytgegossen,undunter fleißi- geinUmrühreueineStunde der gegenseitigenEinwirkungaber- cßssetdNachdem sichdieFlüssigkeitetwas geklärthatte,»wurde

ein genau abgemessener geringer Theildavon alkalimetrischge- Pküft,undder gefundene GehaltankohlensaiiremNatron ange- Mekkt Jetztwurde wieder unter fleißigemUmrührendas Ge- Misch durchZ-4 Stunden stehengelassen,und nachdem sichdie Flüssigkeitetwas geklärt hatte,wieder einebensogroßerTheil derselbenwiefrüher abgemessenund untersucht,wobei sichzerg- tr, daß sichderkohlensaure Natrongehalt nicht vermehrt hatte.

Nachabermaligem durchI-« Stunden fortgesetztem Nührenwar ganz dasselbederFall, uudeswar somitnebenbei derBeweis geliefert, daß nach einstündigeniRühreiidesGemischesvon koh- lensaureniBarytundGlaubersalzdieZersetzungsoweitvorge- schritten istalsmöglich.

Nunwurde dersämmtlicheGehaltankohlensauremNatron ermittelt,undeszeigte sich, daßbeidiesem Versuch347Gew.

Theilegebildetworden waren, wonach alsodieAusbeute um 88Gew. Theileoder nahe20Prozent zugering ausgefallen

War.

Der schwefelsaure Baryt enthieltebenfallsnochvielenun-

zersetzt gebliebenen kohlensauren Baryt. s

« Nachdemalle fernerenVersuchedasselbe Resultatgaben wie dievorgehenden, sounterlasse ichdieBeschreibungderselben und bemerkenur, daß sichweder dieAnwendungvonkünstlicher Wärme-noch dieVergrößerungoderVerminderungderzurAuf- chungdes Glaubersalzes genoninieiien Wassermengevon Ein- fluß zeigteundin allenFällen Glaubersalz nnzeksctzt blieb,wenn auchUvch so sehrderkohlensaure BarytinUiberschußangewen- detWordenwar, wonachesscheint, daßdasGlaubersalzdurch VhlctkfaurenBarytnachderK ölreuter’schen Vorschrift nicht VollstaudlginkohlensauresNatron

uingewandthwerden kann-

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was dieser Methode, so praktisch dieselbe im Uibrigen auch,we- nigstens fürdenSalmiakfabrikanten ist,einen ziemlichen Theil ihres Werthes nimmt.

Außer diesemK ö lrenter’schenVerfahren,beiwelchem dieZersetzungdesGlaubersalzes durchden kohlensauren Baryt auf nassem Wegevorgenommen wird, giebtesauch ein Ver- fahren, wonach dieseZersetzungsweiseauftrockenem Wegezu bewerkstelligen ist. Kastner sagtüberdiese Zersetzung Fol- gendes: Will man mitHülfedes trockenen kohlensauren Ba- ryts dieGlaubersalzzersetzung bewirken, sowirdinnigeMen- gungdesselbenmitdeman derLuftzerfalleuenGlaubersalzund darauf folgende glühende Schmelzng erfordert. Man erhält dann eineätzende Masse, die,mitWasser ausgelaugt, Aetzna- tronlauge gibt,während erzeugter schwefelsaurer Barht zu- rückbleibt.

Nach diesemVerfahrenwurde 1Misch.Gew.(713-.·,Gew.

Theile)an derLuft zerfallenes,undnachherzurVerjagnngvon nochallenfallsdarin vorhandenem Wasser, erhitztes Glaubersalz

«

mitl Misch.Gew. (99 Gew.Theilen)trocknemkohlensauremBa- rytinnig gemischt,undsostarkerhitzt,daß dasGemischin völ- ligem Fluß kam,wozustarkeRothglühhitze erforderlich war.

Die geschmolzeneMasse erschien emailleartig, war hart, hing festandenSchmelztiegelwäuden,löste sichsehrlangsaminWas- ser anf,undwogsovielalsdasGesammtgewichtdesangewen- wendeten Glaubersalzesundkohlensauren Barytes betrug, also 1703-«- Gewichtstheile. Nachdem sieimWasser völligineinen aufgelöstenund ineinenpulverförmigen weißen Bodensatzzer- fallenwar, zeigte sich, daßderBodensatz noch kohlensaurenBa- ryt,unddieAuflösung dagegen sehr nahe30 Gew.Theil. koh- lensaures und 353720Gew. Theile schwefelsaures Natron ent-

ielt.

h

BeieinemzweitenVersuchwurde etwas stärkereGlühhitze angewendet,unddadurchum 4Gew. Theilemehr kohlensaures Natron alsbeimerstenVersuch erhalten. Da aberdieseAus- beute immer nochzuungenügend erschien,indem beivollstän- diger ZersetzungVon713Xw Gew. Theilen wasserfreiemGlau- sbersalz53--.oGew.Theile kohlensaures Natron erhaltenwer- deumüßten, so versuchte ich,ob durchVergrößerungderMenge deskohlensaurenBarytes nichtdieZersetzung Vollständigerwer- de,und wandte daher beim dritten Versuch auf1M. Gew.

(718-»- Gew. Theile) wasserfreies Glaubersalz, Is-« Misch.Gew.

(1479-20Gew. Theile) kohlensauren Baryt an und verfuhrwie früher. BeimAuslaugendergeschmolzenenMasse,welchesäu- ßerstlangsamvonstatteuging,wurde einunauflöslicherBoden- satzvonschwefelsaurem Baryt erhalten, welcher nachdemTrock- nen 160 Gew.Theilewog undnochvielunzersetztenkohlensauren Baryt enthielt.Die Auflösungenthieltdiesmal 198-»-Gew.

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7l Theilereines Natron, theilsimätzendentheilsimkohlensauren Zustand,was 339-.»Gew. Theilenwasserfreiem»koblensaurem Natron entspricht, und alsodas Resultat keinglmstlgekesAls das imzweiten Versuch erhaltenewar.

AusdemUmstandenun, daß einerseitsdieZersetzungdes GlaubersalzesdurchGliihhitzenoch unvollständigervon statten gehtals aufnassem Wege, und andrerseits diegeschmolzene Masse sichimWasser äußerst schwer erweicht,unddaherdas Auslaugenderselben sehr zeitraubend ist, soistdiese Methode

unter keiner Bedingungzur fabrikmäßigeu Ausführungan-

tvendbar.

XI.Aus Glaubersalz und Aetzkali.

AnverschiedenenOrten— wurde auchein-eMethodeder-So- da--ErzeugungmittelstdesAetzkalisvorgeschlagen,indem beizu- satzvon AetzkalizueinerAuflösungvon Glanbersalz schwefelsan- resKaliundAetznatron gebildet wird, welches letzteredann als solchesverwendet oder in kohlensaures Natron umgewandelt werden kann. Berzelius schreibtvor,eineAuflösungvon 1000 Gewichtstheilen Glaubersalzmit254GewichtstheilenAetzkalizu.

versetzen,unddas schwefelsaureKali auskrystallisirenzulassen-.

Diedann verbleibende Aetznatronlaugekanndurchweitere Con- centration noch mehrvom schwefelsaurenKali befreitwerden.

Zur ErmittelnngdesWerthes dieser Methode,zuwelcher ichaus theoretischenGründen zumVoraus Vertrauen gefaßt hatte, löste ich 2Mischs Gewicht(322-6 Gewichtstheile)krystallisirtesGlau- bersalzin einerAsetzkaliauflösung,welche96 Gewichtstheile wasserfrei gedachtesreinesKali enthielt,unddampfte diese Auf- lösungsoweit ab,daß sich schoneinbeträchtlicherTheilvon schwefelsauremKali als krystallinisches Pulver ausgeschieden hatte. Die Flüssigkeit sammt ausgeschiedenemschwefelsauren Kali wurde jetztvordemZutritt derLuftgeschütztundzumEr- kaltenstehen gelassen.DieklareFlüssigkeitwurde dann abgelas- sen, das schweselsaureKali mitetwas Wasserausgewaschen,

das Waschwssskkzur abgelassenen Aetznatronauflösungge- gossen,und diesewieder auf beinahedas halbeVolumen abge- dampft.Hierbei fandwiederAusscheidungvon schwefelsaurem Kalt statt,welcheswiedergesammelt,ausgewaschen,getrocknet

und zu demersterhaltenen gegebenwurde. DieganzeMenge desschwefelsaurenKalis betrugnach völligenAustrocknen 158 Gewlchtstheilenndenthieltinsdiesem Zustand noch472 O-»was- spkfkeies kohlensauresNatrom Die das Aetznatronenthaltende auge-in»dersich nochetwas schwefelsauresKalivorfand,wurde

allsclmkkklschgeprüft-wobeisichergab, daß derselbe60Gewichts- Ulekklmks Natron enthielt,wovon einkleiner Theilan Koh- Msäukegebundenwar, welchewährendderArbeit aus derAt- mosphare absorbirtwurde. .

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Bei einemzweiten Versuchwurden 398Gewichtstheilekry- stallisirtes Glaubersalzin einerAuflösungvon Aetzkaliaufgelöst, welche 101Gewichtstheil reines wasserfreiesKali enthielt,und durch Abdampfen soweitconcentrirt, daß sich schon schweselsau- resKaliauszuscheiden ansing. Dienachdem Erkalten verblie- beneMutterlauge wurde abgegossenundzurweitern Ausschei- dungdesschweselsaurenKalis abgedampst, welches nachdem Erkalten wieder vonderMutterlaugegetrennt undmitletzterer noch einmalso verfahren wurde,wievorher,wodurch ZMengen von schwefelsauremKali erhaltenwurden, welchezusammen220 Gewichtstheilewogen und gutgemischtam Alkalimeter einen Gehaltvon9Prozent wassersreien kohlensaurenNatron zeigten, aus welchemletzteremGrund auchdieAusbeute anschwefelsau-- rem Kali größer ausgefallen war, als dieRechnung ergab.

Die Aetzkalilange, alkalimetrisch geprüft,gabeinenGesammtge- haltvon 63Gewichtstheilen reinen Natrons zu erkennen,demnur nochsehr wenig schweselsauresKali anhingundwelchesbereits anslderAtmosphäreeinengeringen TheilKohlensäureangezo-

en atte.

g

Hierausergibt sichnun zurGenüge,daß diese Methode ein ganzentsprechendes Resultat liefert, besonderswenn essich darum handelt,wieZ.B.beiden Seifensiedern, Aetznatronzu erhalten. Aberauch fürdenFall alsman kohlensaures Na- tron zuerzeugen beabsichtiget, genügt diese Methode, denn man hatdann weiternichtsnöthig,alsdas erhalteneAetznatron mitKohlenpulverzumischen,und zuealeiniren. Die einzige Frage aber beidieserMethode ist, wie das erforderliche Aetzkali billiggenugzu bereiten sey?Dajedoch bekanntlich durch KocheneinerAuflösungvon 2Theilenschweselsaurem Kali mit 2—- 3Theilen gebranntem Kalk,das schweselsaureKali leicht inAetzkaliumgewandeltwerden kann,sowäreauchdieseFrage genügendbeantwortet, undeserscheint diese Methodeaus dem Grunde umso praktischer,alsdasabfallendeschwefelsaureKali immer wieder zurBereitung von Aetzkaliangewendet werden kann,undalsoder ihmimmer anhängende Theilvon Natron nichtverloren geht,oder besonders ausgeschiedenwerden muß, sondernder nächstenManipulationimmer von selbstwieder zu Guten kommt.

xIL Aus Kochsalz und Aetzbaryt.

Schonfrüherwar esbekannt- daßderreine Aetzbarytdas KochsalzinAetznatronundsalzsauren BarytzuzersetzenimStan- deist; dochwurde diesnichtzurErzeugungdes kohlensauren Natrons imGroßen benutzt,bisendlich WattseThe butt in ManchesterdaraufeinFabrikationsversahrengründeten,undauch aufdasselbe1838einPatent nahmen.

Nachdieser MethodesolleineAuflösungvonKochsalzzum

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73 Siedeu erhitztmit73Aetzbaryt versetzt,vom ausgeschiedenen Chlorbarium getrennt unddieNatronauflösungdann abgedampft werden.Das immer abfallendeChlorbarium solldurchszKochen mitetwa demgleichen Gewichte Bleiglättejedesmalwieder m reinem Aetzbarytverwandelt (??) undso neuerdingsVerwendet werden.

Diese Vorschrift istinso fern undeutlich,alsvondenPa- tentträgern nicht angegebenworden ist,was sieunter reinemNetz- hakytVersteherhdenn dieser existirtindreifacher Form, nemlich im wasserfreiem Zustand, dann alsHydrahinwelchemerAls-«- PkozentWasserenthält,undimkrystallisirten Zustand,in demer aus 767w reinem wasserfreiem Barytund»81Wasser besteht.

Da jedochzurZersetzungvon Z.B.1Misch. Gewicht(587-.·, Gewichts-Theilen)Kochsalz jedenfalls1Misch.Gewicht(760-«.0 Gewichts -Theile)ganzreinen wasserfreiem Baryteserforderlich sind,also nahedasDoppelteals wie diePatentträger vors chreiben, fv istzuvermuthen,daß sienachihrer VorschriftdenAetzbaryt imwasserfreiem Zustand angewendetwollen wissen.

AusdiesemGrunde mußte ich also gleich Anfangs sehrbe- deutendvon derVorschriftderPatentträger abweichen,undstatt VIAetzbarvtvom GewichtedesKochsalzes nahe173 anwenden, und dadieDarstellungdes wasserfreien Aetzbarytes schwierig und kostspieligund dennochzudem inRedestehenden Zwecke ganzüberflüssigist, sowendete ich statt solchemdenvielleichter darzustellendenkrystallisirtenBarytan, von welchemjedochwe- gen seinesstarken Wassergehaltesdas Verhältuißgegen das Kochsalzwiedersehr beträchtlichvermehrtwerden mußte, nemlich von 173 desGewichtesdeszuzersetzendenKochsalzes auf27-.0.

Es wurde alsozu einersiedendheißenAuflösungvon587-.0 Gewichts -Theilenreinen trockenenKochsalzes157«6-.0Gewichts- Theile krystallisirter Aetzbarytgesetzt,.gut1nugerührtund nochei- nige ZeitimSieden erhalten,unddann dieFlüssigkeitzufiltri- ren gesucht,was aber ausdemGrunde sehrschwierigodersast gar nichtvom stattenging,weildasFiltervon krystallisirendem salzsaurem Baryt baldganzverstopftwurde. Es wurde daher etwas weniges heißes Wasser zugesetzt,wodurch nun allerdings dieFiltration besservonstattenging, dafüraberauch dergrößte Theilvom salzsauren Barvtmitaufgelöstwurde. Aufdem-Filter bliebfalzsaurerBaryt zurück,welchemtheilsnoch Aetzbaryt, theils Aetznatron auhing, wasjedochausdemsGrunde sichdurchWaschen nicht wohltrennen ließ,weilbeiHinzubringnngvonWasser sich sogleich auchVielsalzsaurer Baryt mitauflöste. Auchwar dem,

»aufdem Filter liegenden salzsauren Baryt,etwas kohlensaurerund schwefelsanrerbeigemischt,erster-ervom Kohleusäure-Gehaltdes aIISJewendetenWassers undderAtmosphäre,deren Zutritt nicht Volllg abzuhaltenwar, letzterervon denschwefelsaurenSalzen des Citgewendeten Brunnenwassers herrührend-.Die siltrlrte

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Flüssigkeitwurde zumTheil durch Abdampfen concentrirt, wor- auf nachdemErkalten wieder etwas salzsaurer Baryt angeschos- senwar. Die jetztverbliebene Mutterlaugeenthielt Aetznatron, falzsanrenBarvt und viel Kochsalz, obgleich außerdem auch nochunzerfetzter Aetzbaryt vorhanden war.

AusdemAllen geht, abgesehenvon dergroßenKostfpielig- keitdesAetzbaryts zudemin Rede stehendenEntzwecke, deutlich hervor, daß diese Methodeunter garkeinenUmständenzurfa- brikmäßigenAusführungjemalsanwendbar sevn kann,undwenn esauchselbst nach AngabederPatentträgermöglichwäre,was jedoch durchaus nichtder Fall ist,densalzsauren Baryt durch KochenmitBleiorydimmer wie-der inAetzbaryt umzuwandeln.

Xlll. Aus Glaubersalz und Bleizucker.

Hierund daistauchvon einerSoda-Erzeugungs-Methode die Rede gewesen, nach welchereine Glaubersalzauflösungmit einer Bleizuckerauflösungzerfetzt,dasdadurch entstehendeeisig- saure Natron zurTrockne abgedampft unddurchGlühenin kohlensauresumgewandelt werden soll.

Wasdiese Methode anbelangt, so ist dieselbe,wiesichaus demfolgenden Versuche ergibt nichtnur leichtausführbar, son- dern liefert auchinBezug aufQualität sowohlals Quantität einganz genügendesResultat; allein dieselbe ist,wenn auch stattBleizuckereineAuflösungvon BleiglätteinHolzessigan- gewendet wird,dochsokostspielig,daß sieniemals mit Vortheil ausgeführtwerden kann.

Bei dem erwähnten Versuchewurden 162Gewichtstheile krystallisirtesGlaubersalz inWasser aufgelöstnnd allmählig

unter Umrührenmit einer Auflösungvon 190 Gewichtstheilen

Bleizucker vermischt, wodurch ziemlich vollständige Zersetzung stattfandund einefastgänzlich bleifreie Auflösungvon eisig- saurem Natron, sowie einschwererweißerNiederschlagvon schwefelsaurem Bleioxyd erhaltenwurde. Nachdemsich letzte- rer gutabgesetzthatte,wurde dieklareüberstehende essigsaure Natronauflösung abgelassen, der Bodensatz ausgewaschennnd das Waschwasserdererstabgelassenen Auflösung zugesetzt.Die- sedannzurvölligenTrockneabgedampft, lieferten91 72Gewichts- theileweißesessigsauresNatron, welchesimCalcinirofenbis zUMschwachenGlüheU ekhitzk- nachdem Erkalten eingraues kohlenhaltiges kohlensauresNatron von 58Gewichtstheilen gab, welches beinahe92Prozentreines wasserfreieskohlensauresNa-

tron enthielt.

xlv. Aus Glauberfalz und salpetersaurem Kalk.

Ebensowenigalsdievorhergehende MethodemitVortheil ausgeführtwerden kann,ebenso wenigkannesdienachfolgende Mar ggra·f’sche,nach welcherdasGlauberfalzinWasserauf-

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7O-. gelöstundso langemiteinerAuflösungvonsalpetersaulremKalt Versetztwerden soll,als nocheinNiederschlagvon schwefelsau- rfmKalk(Gt)ps) entsteht. Dieser istdann vondemin derAuf- losungenthaltenen- durch doppelteWahlverwandtschaftentstan- denen, salpetersaurenNatron zutrennen undletztereszur Trockne aszdampfth Um esdurchVerpuffenmitKohleinkohlensau- resumzuwandeln.Alleiii wieschon erwähnt,kanndieseMe- thodenichtniitVortheil ausgeführtwerden, undzwar auch selbst dann plchhwenn der salpetersaiireKalk beiirgendeinerMani- pUkaleUalsNebenproduktabsällt,denn immer ister vortheil- haftet zuverwenden, als aufkohlensauresNatron. Außerdem kommtaber derUmstand dazu, daß,wiemichdieErfahrunglehr- te-nachdieser Methodeimmer einglaiiberfalzhaltigeskohlen- sauresNatron erhaltenwird.

XV. Aus Glaubersalz und Kalk.

Meines Wissenswar Delius dererste,welcher vorschrieb dasGlaubersalz mittelstKalk zuzersetzen.Erbehauptete,nach demereiner GlaubersalzauflösiingKalk zugesetzt habe,bei der zweitenunddritten Krystallisation kohlensauresNatron erhalten zlf haben.-Wie glebbestätigtespäter diese Angabe, fügtaber dieBemerkung bei, daßdieAusbeute an kohlensauremNatron nachdiesem Verfahrennur sehr gering ausfalle. (Dessen Hand- buchder Chemiell-.79.) Noch späteräußerteVan Man-s (Sch erer’s Jour. d.Chem.lll.1799S. 728), daß ihm die Zer- setzungdes Glaubersalzesmittelst des gebranntenKalkes das vortheilhafteste Verfahrenzur Erzeugungdes kohlensauren Na- trons zuseynscheine,daman nur denGypsin deinMaßeals ersichdabeierzeuge, trennen, unddas nachdem Verdampfen derLangezurückbleibendeAetznatronnur mitKohle mischenund glichen durfe,um esinkohlensaureszuverwandeln, was man

dannauflösenund krystallisirenkönne. Fiedler inNeuwied endllchbehauptetdurchGlühendesGlauberfalzesmitgebrann- tem Kalkdiesesvollständig zerfetztzuhaben, sowieendlich Fordide anchbereits 1781einenglisches Patent aufSchee- lc’s kafahtcn nahm,das GlaiibersalzmitderdoppeltenMen- gevon Kalkmitetwas Wasser einzuknetenundzurBildungvon

NatronineinemKeller stehen zulassen.

Die Vetfuchcvwelcheichnun über dieZersetzungdesschwe- felfaukeuNatwns durchKalk sowohl auf nassemWegealsin M Gthhjtzeanstelltewaren folgende:

k Zueiner siedrudheißenAuflösungvon 162Gewichtstheilen

,szstallisi»rtenGlaiibersalzwurden unter beständigemUmrühren

« "kalchtsthelle frisch gebrannter Kalk,» welcher vorhermit asserabgelöfchtwar, in Breiform eingetragen und dann nach e.rwaV- Stunde im Sieden erhalten. Dann wurde filtrirt unddieklareLange alkalimetrisch untersucht, wobeisich zeing-

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daßimGanzennur st» Gewichtstheile reines wasserfreies Aetznatron gebildetworden waren, folglich sichnur 185-«, Ge- wichtstheile krystallisirtes Glauberfalzzerfetzt hatten,während 1433-.» unzersetzt gebliebenwaren.

Nachdiesemgänzlich nngeniigenden Resultate wurden jetzt .713-«, Gewichtstheile völlig wasserfreiesreines Natron mit30 Gewichtstheileu frisch gebranntem, vorher abgelöschtemKalkiu- niggemischtund einekleinehalbeStunde ein-erstarkenRoth- .glühhitzeausgesetzt. NachdemErkalten wurdeschnell ansgelaugt und dieLangewieder alkalimetrifchgeprüft,wodurch sich zeigte, daßdiesmal 6Gewichtstheilereines wasserfreies Aetznatron sich gebildet hatten undfolglichimGanzenobgleichmehralsimer- stenVersuch,aberdennochauchnur 13-.·- Gewichtstheile was- serfreies Glauberfalz zerfetztworden·waren. Bei einemdritten Versuchwobei ganz auf gleiche Weise Verfahren wurde, wie beim zweiten,und auch diegleichen Mengenverhältuisseange-

wendet wurden, das Glühenaber statteinerhalben,diesmal 3

Stunden dauerte, jedochin derStärke nichtganzsoweitgestei- gert wurde, fand sichimGanzennur Its-« Gewichtstheilerei-

nes wasserfreies AetznatronindenLaugen vor, wonach also diesmal 148-«,Gewichtstheisledes angewendeten wasserfreien Glauberfalzes zerfetztworden waren.

Endlichwurde bei einemvierten Versuch auf 713XtoGe- wichtstheile wasserfreies Glauberfalz diedoppelte Mengevon frisch gebranntem (also60GewichtstheileJ vorherabgelöfchtenKalk euommen, undauf gleicheWeise,wie beimvorhergehendenVer-

sucheverfahren,unddas Gliihenauch genau ebenso langennd ebenso starkvorgenommen. Das erhaltene Resultat war auf das genauesteübereinstimmendmitdem imdritten Versucher- haltenen, indem sichinsämmtlichen Auslaugefliiffigkeiteu eben- fallsnur 46Js0Gewichtstheilereines Natron vorfanden.

Esergibtsich alsoans demResultate dieser Versuche, daß aufnassem Wege sowohl,als wiedurch Gliihhitzedas Glau- berfalznur so äußerst unvollständig durch Aetzkalk zerfetztwer- denkann, daß diese Methodedurchaus zurErzeugungdes koh- lensauren Natrons ungeeignet ist. Uibrigens istdieZersetzung inder Glühhitzeum ein Geringesvollständigeralsauf nassem Wege,und dann wiederetwas vollständigerwenn dieGlühhitze nur kürzere Zeitaberheftiger wirkt,alswenn sie längere Zeit, dafüraberetwas gelinderangewendetwird- xVL Aus Glauberfalz und holzesfigfaurem Baryt.

ZurPrüfungder nur vorschlagsweisevon mehrerenOr- teUangeführtenMethode,dasGlauberfalzdurchessigsaurenoder

holzessigfanrenBaryt zuzerfetzenund das hierbei sichbildende hvlzessigsaukcNakkdn durch Gliiheninkohlensaureszuverwan- deln-wurde eineAuflösungvon162Gewichtstheilcukkpstallisik-

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