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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Juli, 1844

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Mittheilungen

Gewerbe und Handel.

Enthaltend:

die Vereins -Verhandlungen und Original -Aufsätze, Schilde-Jungenvon Erwerbs-Ansstellungen, beurtheilende Uebersichtenganzer Gewerbs-Zweige, statistischeBeiträge aus demIndustrie-Gebiete,biographische Notizcn, Reise- Berichtc, Recensionenund Correspondenz-Nachrichten.

Redigirt von : —-

JsFoHeßlewfix-DIEw-,, H BOZs ».

DVCFVVPhilosophie- o.ö.Professor derPhysik MgewaIdten Mæe

mattk anderk.I.Karl-Ferdlnccad6 -universitåt. :rag. ,s»Mit .

mehrerer Gelehrten-Gesellscha P SP .

WITHFOR-. v ÄJ .

Ne u e Folge. X»··JA-sDIP-

Vieeter Jahrgang 1844.

Zweiter Semester.

Mit Abbildungen-

Herau sgegeben Vom

Vereine zurErmunterung des Gewerbsgcistes inB öhmen.

Prag 1844 Verlag desgenannten Vereiites.

Jn Commission bei Borrosch Andre.

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Mitthcilungcn

des Bereines

zurErmunterungdes Gewerbe-geister-

inBöhmen.

Redigirtvon IprotlDr.Heksler.

Juli cersteHälfte). 1844.

Original-Aufsätze.

Uiber einige Verbesserungen in der Construction der Pießtifehez

von Christian Doppler,

o.Z.ProfessorderMathematik undpractischenGeometrie insprag.

ewichtigerund einflußreicher Werkzeugeder Technik fo- wohlwieandere wissenschaftlichen Zwecken gewidmeteInstru- mente zuseyn pflegen,und je häufiger sie überdießim Ge- brauche vorkommen, desto mehr istman auchvon jeher darauf bedacht gewesen, ihnendurch diezweckmäßigste,sorgsamsteund fleißigsteAusführung ihrerconstitutiven Bestandtheiledenhöchst möglichenGrad mechanischerVollendungund Brauchbarkeit zu verschaffen.Wenige Instrumente der angewandten Mathematik haben daherauchhäufigereundmannigfältigere Abänderungen erlitten, diebald zum Bessern führten,oftaber auch zum Schlimmern ausschlagen,und Diejenigen, diesieinVorschlag brachten,nöthigteuwieder zumbewährten Altenzurückzukehren- alsPieIncnsula prnelorianaoderderNirßtischderGeometer. Jch ekWahUehier bloßdes Marioni’schen, Vrander’schen- MaP»’schen, Hogrev’schen ,Studer’schen, dessoge- nannten Lehmannsschenoder sächsischen,des Winkler’- schen,Reich enbach’scheu,Kraft’schen Meßtisches u.s.w.—

Da nun nochimmer mehreredergenannten Meßtischeinfort-

währendemGcbrauchenebeneinander sich erhalten, so beweiiet dieses, wiemichdünkt,zurGenüge, daßdie Arten über die zweckmäßigsteConstructionsweiseder Meßtischealsnoch immer nichtvölliggeschlossenbetrachtet werden können. Unterdiesen Verhältnissenfühltsichnun jeder, dem dieOberleitung über dieAnfertigungneuer Meßtischeübertragen wird,verpflichtet, solche Aenderungenin der Constrnction derselben eintreten zu

Mittheilnngen d.höhni.Gew.Ber.u.Folgeuse-. 32

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lassen,dieerfür zweckdienlichund ersprießlicherachtet. Der VerfassergegenwärtigerZeilen,war vor nicht langer Zeit in derLagesechsneue Meßtische fürdas mathematischeKabinet des ständisch technischen Instituts beischaffenzumüssen,deren AnfertigungzuFolgederhierüber bestehendenInstruction dem Jiistituts-9)2echaniker Herrn F. Bozek übertragenwurde.

Diese Meßtische sindnun bereits seit einiger Zeit vollendet- nnd einer derselben war auch nach vorgenonimener genauen Rettification beider.dießjährigen Aufnahme und unter meiner unmittelbaren AufsichtinfortwährendemGebrauche. Da die hierbei gemachteErfahrungden gehegteuErwartungen voll- kommen entsprach, nnd-nicht nur die zurUibernahjme dieser Instrumente von denHochlöbb H. H.Ständen bestimmteCom- ni-ission, sondernauchandere Kunstverständigeübereinstimmend sichüberdieinnere Zweckmäßigkeit sowohl, wie über deren äußere Eleganzund beigroßer Standfestigkeitüberderen ver- hältnißniäßig große Leichtigkeitund Transportabilität sichauf das günstigste«aiissprachenz so berechtiget dieseszu der Ver- muthung, daßesmanchem Leser dieserverbreiteten Zeitschrift vielleicht nichtunwillkommen seyn dürfte, diese anscheinendge- ringfügigen,inWahrheit aber keineswegsganzunwesentlichen AbänderungeninderConstruction derMeßtische, znmahlder- jenigen, wie siegegenwärtigin Sachsen gebräuchlich sind (d.h.solchermit gezähnten DrehscheibeiO hier ausführlicher auseinanderzusetzen nnd durchZeichniingenzu erläutern.

Einvorzügliches Augenmerkbei dem Bau eines Meßd- sches mußstetsdarauf gerichtet seyn, demselben die größt-

·«-mbglichsteStandfestigkeit oder Stabilität zuverschaffen,da YjedesSchwanken desselbenzu sehr bedeutenden FehlernVer- sanlassung gibt. Eine genaue Beobachtung an mangelhaften HMeßtischenlehret dießfalls, daß dieses Schwanken der verti-

calen Drehachse, oder was dasselbe ist,der horizontalen Tisch- ebene hauptsächlichinfolgenden Umständen seinenGrund habe.

ErstlichscheintdieUrsache jenesSchwankens sehrhäu- sigindem verhältnißmäßigkleinen Durchmesser der gezäbnten Kreisscheibe zuliegen;denn durch die Größe dieserScheibe ist auchdie Größedes von dendreyHorizontal-Stellschrau- beneingeschlossenenDreyecks, nenilicb essinddiedreyAuf- lagspunkte bestimmt. Je kleiner nun dieseFlächegegenjene der Tischplatte ist,desto kleiner ist auchdieBasis, und um so eherist auchdiePlatte selbstbei geringen Anlässenbedeutenden verticalen Schwankungen unterworfen. Da nun aberander- seitsauch hierin eineGränze festzusetzen ist,dienicht über- schrittenwerden durfte, wollte man nicht diesenBestandtheic zuden übrigenin unerwünschtes Mißverhältniß bringen: so wurde esnacheinigen Versuchen für völligzureichendbefuns

·den-,"«diebeziehungsweiseLängederDrevecksscitebei einer

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387 Tischplattevon 30«Längeund 24« Breite mit 5wie-t.Zol- lenanzunehmen.

Eineweitere Ursachederverticalen Schwankungen ist zu sucheninderzugeringenBreite und derunzweckmäßigenCon- structionderFüßeanjenerStelle, wodieselbenmitderKopf- platte inVerbindungstehen. Durch die dreieckigean den Winkelpnnkten abgestutzte Formder Kopsplatte bei allen bis jetzt gebräuchlich-enbesseren Meßtischen, erhältder Fußanje- nem Punkte, wo er mit derselbeninVerbindung stehet,im verticalen Durchschnitte einetrapetzartigeGestalt. Durchdiese an der äußerenKante verringerte Breite der reibendqu1n- fläche geschiehetessehrhäufig,daßman ungeachtet des feste- stenAnziehensder oberen Zugmutter beinahekaum im Staude ist,denFußineinehinreichend feste widerstandsfähigeVerbin- dungmit der Kopfplatte zubringen. Dieser zweiteUibel- stand,welcher bisherbeidemBau derMeßtischenoch gar nicht gehörigbeachtet worden znseynscheinet,wirdinseinernach- theiligen Wirkung anfdie beabsichtigteStabilität noch weiters dadurch bedeutend erhöhet, daßman diehölzernenFüsseohne die geringste metallische Verbindung unmittelbar in den Höh- lungenderKopfplatte sichbewegen läßt.

Beidiesem Umstandewird nun durch dieoftmahligeBe- wegung und Drehnng derFüssedas Holzselbst, zumahl bei einfallendemStaub undSand undbeinngleichförmigerSchwin- dungdesHirnholzesan denbeiden Endpunkten eher abgeniitzt nnd abgeriebenalsin der Mitte desFußkopfes,und esent- stehetdaheringanz kurzer Zeitunvermeidlich an beidenEnd- punkteneinbedeutender Spielraum, undderFußwird unge- achtet des möglichststarkenAnziehensder Zugmntterbloßin der Mitte,mithin gleichsamnur an einerStelle andieKopf- platte angedriickt.Hierdurchwird nun jeder Widerstand nach seitwärts völlig aufgehoben, und diegeringste Berührungder Tischplatteisthinreichend, augenblicklicheineSchwanknngin verticaler Nichtng zuerzeugen. Beider-hier besprochenen verbesserte-i Constrnction derMeßtischewurde durchdasNicht- abstntzender WinkeldessolidenDreyecksdiereibende Fläche ineinegenaue cylindrische Form gebracht. Die Füsse erhiel- tenanihrenzweyEndpnnktenund inder Mitte eingelassene und durcheine

Durchzugsschranbemiteinander verbundene brei- temessingeneFrictionsscheiben, welche in diecylindrisch- ruude HöhlungderKopfplattegenau hineinpaßten. Durch dieseCvtlstktltklvu Wurde nicht nur diemöglichsteBreite der Füsse, sondernanch,dnrchdas genaue Anlegen der mit der Kopfplatte aus glekchemMateriale versertigten Endscheiben einhinreichender Widerstand erzielt, und eszeigte sich, daß bei demübrigens geringen Verhältnissedersichreibenden Flä- chedesDreyecksmitdenMetallstellen32LesFnßkopfes· einesehr

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bedeutende Reibung erzeugt, undjedes Schwanken desFußge- stellesvölligveriniedeu wurde,

Eine fernerewesentliche Verbesserungan diesem Meßti- sche istdie, wie mich dünkt, höchst einfacheundinjederBezie- hung zweckmäßigeConstructiondersogenannten Kreuzverschie- bring. Der überder oberen gezähuteu Kreisscheibe befindliche hölzerne Aufsatz hat aufzwev entgegengesetztenSeiten verlän- gerteFlügeln. Unter der Tischplatte befinden sichinange- messener Entfernung zweinach der Breite laufende Stege von hartem Holzemitzwei Anzngschrauben versehen.Man legt dieTischplattederLängenachaufdenKopfdesStativs und drehet dieselbe unmittelbar daraufum einenQuadranten her- um. Durch diese Drehnng kommen die beiden Flügelunter dieStegeund könnensofortleichtmit Hilfeder beiden oben erwähntenZug-oder Klemmschrauben mitderPlatte in eine feste Verbindung gebrachtwerden. Werden dieSchrauben wieder gelüstet, sokann dieTischplatteleichtum wenigstens 272w.Zollenachder Längennd Breite verschoben, nnd so über den entsprechenden Punkt aufdemFelde gebrachtwerden, ohneeinAnquellenoder einsonstiges Hinderniß befürchtenzu müssen. Die beiden Stege sindübrigensauchbeim Aus- zeichnenderPlänenichthinderlich, dasiezugleich«als Stän- der beimAuflegen aufeineTischebenedienen.

Endlich sinddieTischblätter selbst,inBezug auf ihre Leichtigkeitund Unveränderlichkeit bei jeder Witterung sehr wesentlich verbessert. Es bestehen dieselben der Hauptsache nachans eineindoppelten ineinander geplatteten Rostevon gespaltenemweichem Holze, der aufbeidenSeiten miteinem doppelten Furnürblatt geschlossenund aufdenschmalenQuer- seiten gleichfallsdurch eineeinfachederlei Holzlamelle zuge- leimt wurde. Dabei wurde, was- hierbeidieHauptsache ist, dafürgesorgt, daß durch Einschnitte in dieeinzelnenOtter- latten des erwähntenRostes und durch ihnenentsprechende Oeffnnngen au denKopf-oder Seitenwänden derTischblätter derLufteinfortwährender Durchng durchdas Innere dersel- ben gestattetwurde. Da das, was sonstden Körperdes Tischblattes ausmachet, hiernur inden weichhölzernenschma- len Querlatten und übrigensinetwa 90 100 verhältniß- mäßiggeräumigen Luftkammernbestehet, und dasichferner ohne dieFestigkeitimMindesten zubeeinträchtigen,diesebis zu dergeringenDickevon I-« jaselbstnochbis zu72wien.

Zoll ganz leicht auchvon minder geschicktenTischlern herstellen lassen,so läßtsichleichtermessen,von welcher Leichtigkeitund Tractibilität Meßtischblättervon beschriebener Construction nothwendigseyn müssen.Mit einem derartigen Tischblatte, welches ichbereits schonvor 8Jahren versuchsweise anferti- genließ,wurde seitheralleJahredurcheinigeMonate ver-

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389 messen;dennoch ist dessenFläche, ohneimMindesten einer Nachhilfe bedurftzuhaben,nochsovollkommen eben,als man sich dieseszugenannten Zweckennur immer wünschen kann. —- Alles hierGesagtesindetimHinblick aufWkittheilimgstm fel5seine hinreichende Erläuterung- und esgenügtzube- merken, daß dieFiguren I bis5 Darstellungen imSech- stelderwirklichen Größe, dagegen 7, 8 und 9 zumzwölf- ten Theilverjüngtevorstellen.

Da beabsichtigte Verbesserungen nur unter derVoraus- setzungeinengünstigen Erfolgzugewärtigen haben, als auch eine fleißigeund sorgsame Ausführung schrittweise ihnenzur Seite gehet:so halteich mich zu der Erklärung verpflichtet, daßihnendiesedurchden Eifer nnd diethätige Umsichtdes Instituts -Mechanikers Hrn.F.BoZekinderThatin vollem MaßezuTheile geworden sey.

Uiber eine vorzüglich geeignete Metalllegierung.

Von demselben.

Bekanntlich hältman biszur Stunde dievon De.Mudge angegebene Metalllegiernng, welche ans 1472Gewichtstheilen Zinnund32TheilenKupferbestehet,fürdiejenige, welchevon allen am meistenLichtreflektirt. Da diese Compositionnoch überdieß, falls siekeinenZusatzVonArsenik erhält,derdasMe- tallzwar spröderund weißeraber auch zurOrhdation mehr geneigtmacht, ziemlich langevor demzerstörendenEinflußeder sieumgebendenLuft fchützet, sowird dieses Metall Von dem größten Theilederdeutschen, englischennndwahrscheinlichauch französischenOptiker fürdas zweckmäßigsteundgeeignetstezur Verfertignug optischer Spiegel gehalten. Sehr viele und durcheinelängere Zeit fortgesetzte Versuche dieser Art, dieich anfänglich allein, sodannunter derfreundlichen Beihilfe zweier fürderartigeAngelegenheitensichinteressirenden geübterenEr- perimentatoren unternahm, haben mich aufvielleicht nichtnn- wichtige Resultategeführt,deren Mittheilnng leidereinenTheil ihres Interessesdurch denUmstand einbüßen,daß imVerlaufe mehrererJahredieaufjene Schmelzversnclie sich beziehendeu Protokolle leidernichtwieder aufgefundenwerden konnten nnd ichmichdemnachgenöthigt sehe,dienachfolgendenDaten ans demGedächtuissezuentnehmen. Jch habe langeAnstand ge- nommen, diegegenwärtigen aphoristischennnd lückenhaftenBe- merkungenzuver-öffentlichemzumal ichnochimmerfortgehofft hatte, das Verlorene wieder aufznsiuden. Allein der Gedanke, daß ich wohlniemals wieder zurFortsetzung jenerVersuchedie nöthigeMuße sindeu werde, hat mich vermocht, michüber Jenes

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Bedenken hinwegzusetzen,nndsogutesnun geht, hoffentlich dochzueinigemNutzen derausübendenOptik,was mirhiervon inErinnerung geblieben, hier ohne Umschweif mitzutheilen.

Meine erstenVersuche bezogensichauf Compositionenvon KupferundZink,nachmehrals 14verschiedenenGewichtsver- hältnissen.Esfand sich hier, daßbeidiesen Compositionenmit zunehmendem VerhältnißdesZinkes gleichzeitigmit der Farbe anch dieinnere Aggregationsbeschaffenheitziemlich rascheinem Zustande sich näherte, der ihre Brauchbarkeit zugenannten ZweckenaußerZweifelstellte. Ja beijenemGewichtsverhält- nisse, ich glaubees war: K:Z=4:7, wo dieFarbedes Zinkes durch jenedesKupfers vollkommen nentralisirt erschien,trat beieiner inneren großen Compactheit der Metallmasse nnd ei- nem anffallend großen spezifischemGewichte dieeigentlichvor- zugsweise hierzuberücksichtigendeoptische Eigenschaftdes er- höhten Reflerionsvermögensanseine so anffallende Weise her- vor, daßeine Vergleichung dieser Compositionmit der von Mndgeüberihre präponderirendeVorzüglichkeitkeinenZwei- selRaum ließ. Jchbemerke nur noch, daßdieseebenerwähn- ten Versuchemiteinem Satzevon 8LothinSumme gemacht wurden, unddaß auch hier die beidem Mudge’schen Metall- gemische gemachteErfahrung, daßeine möglichstschnelle Ab- kiihlungnngemeinvielzumGelingen beiträgt, sichvollkommen bestättigt.Das geschmolzeneMetall wurde in eiserneGuß- formengegossenund hieraufnachdemErstarren das betreffende Gußstückinkaltes Wasser gelegt.

Der Gedanke, das ZinninMndge’s übrigensvortreff- licherMetalllegiernng durchZinkznersetzen,entstandzumTheile wenigstensdurch dieanffallende Thatsache, daß,wiedie den stöchiometrischenVerhältnißzahlennahegleichkommenden obigen Gewichtsverhältnissebeweisen dürften-derchemischen Verwandt- schaftdabei eine sohöchst wichtigeRolle übertragenzuseyn scheint. Man mögees daher immerhin als einebloße Ver- muthnnghinnehmen, wenn ichmirzn bemerken erlaube,es habe sehrvielfür sich, anzunehmen, dasgrößteReflerionsvermögen komme beijenem GewichtsverhältnissezuStande, bei welchem auchdas größteStreben nachvollkommener Krhstallisation sich kundgibt,nur muß diese Krystallisatiom dasie«geradealsFein- dinnjenerverlangten Eigenschaftsicherweise-t-, durch plötzliche Abkiihlung gänzlichverhindert werden. .

Jch dachte nun weiter, eswäre immerhin eines Versuches werth, das Kupfer sofortnoch durch das demZinkevielnäher verwandte Silber zu ersetzen,welcheSchmelzversnche ichan- fänglichzwar in ganz kleinenSchmelztiegeln,späterabergröß- tentheils vor dem Löthrohre anssührte. Es verdient hierbei vielleicht bemerkt zuwerden, daßeben beieinem derersteren dießfallsigenVersuche vermuthlichinFolgederUiberhitznngeine

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391 Verpuffung erfolgte, immerhinein Beweis, daßdiechemische Verwandtschaft zwischenSilber undZink schoneineziemlicher- heblichesehndürfte. Das hierzuverwendete Silber hatte al- lerdings einen wiewohlhöchstgeringen Zusatzvon Kupfer.—- Bei4GewichtstheilenSilber und einem Theil Zinkhatte die Composition einauffallendschönes fast rosenfarbiges Aussehen (welches wahrscheinlichauf Rechnungdes geringen Kupferge- halteszusetzen ist),war nochweich,und konnte nochgehäm- meetundmitder Feilebehandelt werden. MitZunahmedes Zinkgehalteswurde dieLegierung allmählig blässer,veränderte auchsonst ihren Charakter, indem sie auffallendspröderwurde nnd an Glanz bedeutend zunahm. Bei einem gewissenGe- wichtsverhältnissebeider Metalle, welches genauer anzugeben mir leider erwähnter Ursachewegen nichtmehr vergönnt ist, erreichte das sogewonnene schnellabgekiihlteMetallgemische einenso hohenGrad von Vollkommenheit, nnd zeigte geschlifer und polirt eine Farblosigkeit und einen Glanz, der durchaus nichts mehrzuwünschen übrigzulassen schiennnd alles bei weitem übertraf, was ichvon Metalleompositionen fürdiesen Zweckjemalsgesehen hatte. Das dießfallsigeGewichtsverhält- nißkannich zwar, wiegesagt,nicht mehrangeben,docherin- nere ich mich, daß mirder ZinkgehaltimVergleichemit jenen Compositionen, woKupferdieStelle desSilbers vertrat, sehr bedeutend vorkam, und ichauch hiereine gewisse Beziehung zu den Atomengewichtenvermuthete. Uibrigens,da esfastun- thunlich seyn dürfte,bei dergroßenJerschiedenheitdesSchmelz- punktesdesSilbers undZinks jedeund alleEvaporation des letzterenzuverhindern, sowärevielleichtselbstmit derAngabeder·

verwendeten Metallquantitäten nichtvielgewonnen. Zahl- reich sinddieverschiedenen VersucheiiberMetalllegierungjeder Art. Man könnte demnach glauben,Neues hierin aufzufinden, fey höchstunwahrscheinlich. Allein man darf nicht vergessen, daßalle Legierungenvon so großerSprödigkeit,wie diehier in Rede stehenden, alszumgewöhnlichenGebrauche ungeeignet- meistentheilsungepriiftzurSeite gelegtund Verworfenwurden und wohlwenige Chemiker darauf ausgegangen seyn mögen, dieseMetallverbiudungenaufihreoptifchen Eigenschaftenzu untekachkt!—Jch habe wenigstens beieinerziemlich fleißigen Nachlese hierübernichts gefunden,was michvon der Mitthei- lungdieser»gemachtenErfahrungen hätte abhalten können. DießinKurzeudieNotizen,dieich denLesern dieser Zeitschrift mitzutheilenfnr nichtganzunwerth hielt. Möchten sie selbst indieser ihrerMangelhaftigteiteinigeszurFörderung optischer Zweckebeitragen!—-

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·Ein Blick aufden böhmifchen Vraunsteinbergbau.

Der Braunstein (Mangan-Erz) ist seit mehreren Jah- ren ein nicht unbedeutender Handelsartikel geworden undscheint imböhmischenErzgebirgeund zwar implattner Bergamtsbe- zirkevzuerst gefundenund auchdort am ersteninAnwendung gebrachtworden zuseyn;denn schonimlö.Jahrhunderte ha- bendieTöpfer (Hafner) inderk.Bergstadt Platten, elbogner Kreises, denselbenzur Glasurverwendet, wornach er erstspä- ter zurGlasfabrikation und endlich zum Bleichen allgemein, hauptsächlich gegenwärtigzur Chlorkalkerzeugungnnd zuan- dern chemischen Produktionen inAnwendung gebrachtwird.

Der Braunstein kommt sowohlinBöhmenals auch im sächsischenErzgebirge,zuJlfeld am Harze,zuOehreustockbei Jlmenau inThüringen,inmehreren Gegendenvon Mähren, Schlesien,Ungarn, FrankreichundEngland meistens aufGän- gen, selten auf Lagerndesprismatischen und rhomboedrischen Eisenerzesvor und bildet eigene Lager, welchemeistens von erdigen Varietäten,als Eifenkies, Quarzund Granit begleitet sind;dasonachder Braunstein seltenganz reinund ingroßen Stücken und stets mit benannten Gesteinsgattungenso innig verbunden aufder Grube einbricht, daßselbstdurch diesorg- fältigste Scheidung man nichtalle erdigenBestandtheile znbe- seitigenimStande ist,und der böhmische Braunstein früher nichtrein sortirtzumVerkaufe kam, so hatman stetsdenJl-

menauer und sächsischenBraunstein hiervorgezogen, welcher

quarzfreierwar, obwohlderQuarz an nnd für sichunschädlich ist undnur derEisenkiesel beiderGlasfabrikation nachtheilig .ist,weilerdiegewünschteFarbenichtgibt; weßhalbman den piemontesifchen Braunstein hiebei vorzieht, welcherganz eisen- frei seyn soll.

AufdieWeisewurde derböhmischeBraunstein nichtsehr gesucht,diePreise waren gedrücktund somitkamder böhmi- sche Braunsteinbergbau inVerfall.

Schon war der berühmteste Fundort in Böhmen, die Maria-Theresia-Zeche am sogenannten HirschbergcbeiPlatten, seit250 Jahren imBetriebe, bereits demVerfallnahh da brachteHerr Johann Nepomuck Schlosser diese Grubekäuf- lichansich, legtemitvielenKosten2neue Stollen, einenUn-- terbau und einenErbstollen an, erbaute zweineue Pochwerke und errichtete, was dasHauptbedürfnißwar, nachseinerJdee eineSchleimn-Manipulation, wodurch mehr, wie durch die sorgfältigste Scheidungalleerdigen Bestandtheile entferntnnd- abgetrieben werden;wobei übrigenszn bemerken ist,daßdie Schlemmmanipnlation beim Braunstein jener aller übrigen Erzeganz entgegengesetztist. Die Braunsteinerzengnng,welche sichursprünglichalljährlichimplattner Bergaintsbezirke auf3 bis 400 Etr. belief, hat sich so gesteigert, daß Herr J.T.

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893 Schlosser blos allein von der Maria-Theresia-Zeche jetzt,

jährlich53500Etr. erzeugtund absetztunderforderlichen »Falls jährlich7bis8000 Ctr. liefernkönnte.

« HerrSchlosser verschleißt seinen Braunstein nichtnur inalleProvinzender österreichischen Monarchie, sondern ver- sendet auchvorzüglich seinen geschlemmten Braunstein indas benachbarte Sachsenund iudieRheingegendemwas nichtwe- nigzuwundern ist,da man früherdensächsischenBraunstein stetsvor demböhmischendenVorzuggab.

Nochimmer mußbisweilen beidemVerkaufdesböhmi- schen Braunsteins derselbe für sächsischen angegebenwer- den,indemman nochimmer dasausländische Erzeugniß höher schätzt, obwohl diesesnichtimmer derFall ist.Nacheinerche- mischen Analysirung des Professors an der Bergakademie zu FreiberginSachsen HerrnCarl Friedrich Plattn er enthält derBraunstein von der Maria-Theresia-Zeche undzwar:

der krystallisirte Braunstein inStufen 80,5Procent Man-

» fein geschlemmte)- gemahlen71, » gan-

» mittelfein » » 60, » super-

D ordinäre » » 45, » oryd.

Herr J.N.Schlosser hat sichdeshalb große Verdienste um denböbmischen Braunsteinbergbau erworben, es bleiben alljährlich Tausende imJulande, diegrößtentheilsdenarmen Erzgebirgsbewohnern zufließen.

NebstderMaria-Theresia-Zeche beiPlatten sind außer- dem uoch Gruben beiNeuhammer, Neudeck,Hirschenstaudund Sauersack, auch hatman neuerer ZeitbeiHohenelbeaufBraun- steiu gebaut.

Niederlagen von böhmischenBraunstein inPraghalten:

Herr Joh. Nep.Schlosser, dieHerren F.A.M iesl’sEr- ben,welcheebenfalls eineeigeneGrube besitzen,undHerr Joh.

Nep. Berner, sämmtlichaus Platten.

Dr.L.Raudnitz.

Statistik der Gewerbe und desHandels. V)

—-

Summarische Uibersicht der Verschiedenen Ge- fällszweige inBöhmen.

(NachDr.Ereer l.Postiimter.

Der k. k.böhmischenOberpostverwaltung unterstehendek. k.

Postämter:

st)Vonder löbl.Generaldirektion desVereins z.E.d.G-inB. zur Einriickungindie Zeitschrift erhalten. D.Red.

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1.DasOberpostamt zuPra«q.

2.Die Postinspectokate zuEger, Karlsbad, Teplitz, Z.Das Postamt zuPeteksivalde.

5.DieAbfatzämterund Postinspicienten zuBudwkis,Sens- laU,Königgrätz,PitsemReichenberg,Rumburg.

ll. Lottocollecturen.

gibtesinBöhmen411—- hievon 52inProg.

Ill.Zur Buchführung verbundene, controllpfli ch- tige Gewerbsunternehmungen.

Zahl

ZuckerfabkikenmitausländischenStoffen . . . 8

» » inländischen » 52 Baunnvollspinnereien . . . . . . . · . 77

Baumwolldkuckekeien . . . . . . . . . 87

Bobbinetfabkik . . . . . . . . . . . 1

Tütkische Rothfärbereien. . . . . . . 5

1V.Zollämten Zahl Hauptzollssmter . . . . . . . . . 2(PkagundEger.) Zolllegstättm. . . . . . . . . . 11

Commerzialzollämter . . . . . . . 27

Clbezollämter . . . . . . . . . 3

Waarencontrollämter . . . . . . . 37

Hilfszollämter . . . . . . . . . 65 (selbstståndige)Commekzialstempelämter. 11

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