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Mitteilungen für Gewerbe und Handel, Mai, 1844

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Mittheilungen

des Bei-eines

zur Ermunterung des Gewerbe-geister-

inBöhmen.

liedigirtvon prof.Dr.Hei-zier.

Mai cerstc Hälfte). t844.

,

Original-Aufsätze.

Gedrängte Uibersicht der in einem Zeitraum von

20 Jahren, nemlich von 1821 1840 in den

österreichischenStaaten auftechnisch-chemifche Ge- genstände ertheilten Privile ien; mit kritischen Ve- merkungen und eigenen erfahrungen begleitet

oon E.Js.Antho n,Direktor zuWeisgriim fFortsetzungJ

DasFärbengrößerer Glasplatten imFeuer istderGegen- standdesPrivilegiums des Ant. Bezzonico inMailand nnd geschiehtauf folgende Weise:DieFarbenwerden vorläu- sig feingerieben,mitSpicköl versetzt aufdieGlasplattenauf- getragen, in einervon allen Seiten vom Feuerumgebenen Mnffel eingebrannt und diePlatte zuletztin denobern Theil desOfens zum Ausfühlen gegeben. DieFarben sind die, welche gewöhnlichzur Porzellanrnalerei benutztwerden.

Fried. Egermann inBlotteudorf undJos.Jäckel zu Neudorferhielten Privilegien anfdie Erzeugungkünstlicher Edelsteine. Der erstereverwendet grünes Glasundbewirkt durch Zusatzvon Hornsilberdas SchillernunddurchUnter- zündenvon HaberstrohimhalbgefchlossenenOfendenMetall- spiegel. Zur rothenFarbenimmt erKupferund Eisenoxyd und zu denandern diegewöhnlichen Stoffe.

» Des Letzteren Privilegium bezieht sichhauptsächlichauf dieDarstellungeinesFlußes))Venetianer Fluß((derdann mit den gewöhnlichen Oxydengefärbtwird- und aus Wunsche- Bckgkkpstall,Mennig,Salpeter, gebranntenKnochenu.s.w.

besteht,wovon aber dienöthigenMengenverhältnisse,alsodie Hauptsache nicht angegeben sind.

Mittheilnngen d.biilnm Gew.Ver. n.Folge1644i 23

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AufeinVerfahrendes Glasätzenswurde an Freiherrn A.Von Kbiiigsbrunn inGratzein Privilegium ertheilt, welches inFolgendem besteht. Die Schreibfeder bestehtans einemmit einer Spalte versehenen pyramidalen Metallplätt- chencausPlatin) womit dann aufGlas mitFlußsäurege- schriebenoder gezeichnet wird,wobei derArbeitende sichdurch eine Larve mitzwei eingesetzten Gläsernan denStellen der Augenund einen Schlauch zum Einathmenreiner Luft,jvor dennachtheiligen WirkungenderFlußsänredämpfeschützt.

Nachträglichzu derweiterobenbesprochenen Anwendung des KochsalzeszurGlaserzeugung ist auchnoch einspäteres Privilegiumdes Jos.Zechanzuführen,welches alseine Ver- besserungdes früheren anzusehen ist. Hiernachwird eine größere Menge frischeroderausgelaugter cdies istaber in Bezug auf das Resultat gar nicht einerlei) Holz- afchebeilebhaftem Feuer kalzinirtund dabei öfters umgekrückt.

Nach mehrstündigem Rothglühennimmt man sieausdemOfen und pulverisirtsie nachdemErkalten. 100 Theile; dieses Pul- vers werden nur mit 70Theilen Kochsalzoder Salzpfannen- kerngemischt,mitWasser befeuchtet, bisesnicht mehranden Fingern klebt,inwelchemZustand esnun sogleichalsSchmelz- mittel zurErzeugungeines grünen Glases benutztwerden kann.

Endlichisthierauchnochdes privilegirten Verfahrens von M. A.Coirniari, des J.Montesanto unddesA.Me- neglini inPadua zugedenken, »mittelst eines Trachyt ähnlichen Gesteins Glas zu erzeugen«. Dasselbe bestehtinFolgendem.

a.Mischung fürordinäres Glas.

80Pfunddes Trachit- ähnlichen cnicht näherbeschrie- benen) Gesteins,

60 » Pottascheund

572 » Kalk.

si.Mischungfür feines Glas.

160Pfund dieserSteinart und 200 » Pottasche.

e.Mischung für Krhstallglas. « 70 Pfundder Steinart, 30 » Salpeter und 10 » Bleiglätte.

OhnedieNatur der fraglichenSteinart zukennen, ist wohlmitBestimmtheit anzunehmen,daßausobigenMischnssp genwenigstensdererstenund zweitenkeinebrauchbaren Glä- ferzuerhalten sind, weilsie offenbarviel zugroße Menge-i Pottafche enthalten.

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Nro. 10. Kalkbrennerei nnd Darstellung von

künstliche-n Marmor.

AufdieErfindung,den Kalk mittelstSteinkohlen, Co- aks,oder einer Mengungbeider Brennstoffe,zu brennen, ein auchzur Zeitder Privilegiumserwerbung(1831) schon lange nichtmehrneuer Gegenstand,wurde dem M.Fletscher in Wien einPrivilegium ertheilt, nachwelchem er dasBrennen incylindrischen nachobensicherweiternden unddaselbst offenen Ofenvornimmt. ZurErhaltungdesLuftzugesnndzumHer- ausnehmen desgebrannten Kalks dienen 6gewölbte Kanäle, welche nachderRichtungder Halbmesserinder Sohle des Ofens ausgemauert sind. Brennmaterial undKalkstein wer- den schichtenweisebisbeinahezurvollständigenFüllungdes Ofens eingetragen, undspätermit demAufschüttenerst dann fortgefahren,wenn bereits eineSchichtedesgebranntenKalks

unten aus dem Ofenherausgenommen worden ist.

DieMethode, einedem Marmor ähnliche Massezuer- zeugen, woraufGottfr. Carrara aus Lucca ein Privile- gium nahm, besteht darin,daßman StückeGypsmitLeimund Urin überzieht,den Uiberzugtrocknen läßt,dieOberflächemit Bimssteinschleift, worauf aufdiegeglättete Fläche gemalt werden kann. NachdemTrocknen derFarbepolirtman mit gebranntenKnochennnd Seife.

Nro. 11. Gyps und Cementerzeugung.

Das privilegirte VerfahrendesFreiherrnA.vonHoch- berg, einen künstlichen ths zu erzeugen, bestehtnach Anga- bedes Patentträgers darin, daßaus den HaidenderSchwe- felkieseoder desAlaunschiefers eineconcentrirte Langeberei- tet, undmit gepnlvertem rohem Kalksteinodermitgebranntem Kalt versetztwird. Dersichbildende Niederschlagistdervas, der in eigenenMühlen vermahlen und dann zur Düngung beider Landwirthschaftverwendbar ist.

Dieses Verfahren beruht, wieleichteinzusehen, aufder Zersetzbarkeitdes schwefelsauren Eisenorydes durchkohlensau- ren Kalknndder Zersetzbarkeitdes schwefelsauren Eisenoxy- duls UndEIN-thde sowie derschweselsauren Thonerde durchden gebranntenKalk. —- Wendet man zurZersetzung der VitriollangenkohlensaurenKalt an, so gehtdieGypsbil- dung nichtnur sehrlangsamund nnr indem Grade von stat- ten, als der Vitriol durch Einwirkungdes atmosphärischen Sanerstoffes in das Oxpdsalz übergeht,denn aufdas schwe- felsaukeEisenorhdnlwirktderkohlensaureKalknichtein.Auch verwanpeltsich hierbeider letztere,wenn er nichtsehr fein pul- verisirtistund sehrfleißig gerührtwird, nur unvollständigin Gyps. Wendet man aber gebranntenvorherabgelbschten Kalk an,so gehtdie Zersetzung nichtnur sehrMLch22 VVUstat-

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ten, sondern eswird sogleichdas inden Laugenenthal- tene Eisenorydulsalzund dieschwefelsaure Thonerdcvollstän- dig zerfetzt.—- Uibrigens istesnicht nothwendigundauchnicht vortheilhaft,nachdesPatentträgers Angabe,concentrirtc Lange anzuwenden, sondern esistweitbesser,zurGypsbereitungnur die nichtsudwürdigen schwachen Laugenanzuwenden, wie es fast auch überall, wodie künstlicheGypserzeugunginAns- übung ist, geschieht

Wie kaum zuerwähnen nothwendig sehn wird, istna- türlichder so dargestellteGyps mit Eisenorhd verunreinigt, was schon seine gelbe Farbe zeigt. Außerdem enthälter die in denLaugenvorhanden gewesene Thonerde. Auchistleicht einzusehen, daß diese Gypserzeugungnur unter besondern Lo- kalverhältnissenmit Vortheil aussührbarist, nemlich da, wo keinnatürlicher- Gyps vorkommt, sichaber dennochdaselbstVi- triol-oderAlaunwerke befinden. Unter diesen Lokalverhältnis- senaberfindet dieseArtder GypsbereitnnganmehrerenOrten ingroßartigemMaßstabstatt.

Drei Privilegien wurden aufdieErzeugungvon Cemen- ten oder Mauerkitteu ertheilt nnd zwar dem L. Giuriati ans Venedig,dem E.Scholz GT. Turasiewitz inLem-

bergnnd dem P.A.Girzik in Wien. .

NachderVorschriftdes ersteren rührtman in1 J-Och- senblut1T fein pulverisirten"Alaun, gießt6Unzen, Nuß- oder Leinölhinzu, und fügtdann dem Gemisch soviel fein gepulverten Kalk bei, bis daraus ein dicker Teig entsteht.

Mit diesem Teigewerden 10Wsüßes Wasser gemischtund 2TheileMarmor nnd 1Theil Ziegel,beides fein pulverisirt, zugesetzt.Der so verfertigteCement solldann sotrocken als möglich aufgetragenwerden.

Der zweiteMauerkitt bestehtaus 2Theilen Pechoder einembeliebigenandern Harzeund 1Theilfeinem Ziegelmehl undwird aufdievorläufig abgekratzteMarter heiß aufgetra- genund dieeinzumauerndenZiegeldamit bestrichen. Wo es erforderlich,kanndieserKittmit Terpentinöl dünnflüssiger gemachtwerden.

DieAkt-Komposition desLetztern bestehtaus 100Thei- lenfrisch gebrannten Gyps, 100 Theilen frisch gebrannten Kalk,200Theilen feinem Flußsand,100Theilen weißes Pech, 100 Theilen Glaspulver, 100 Theilen Sclsmiedeschlackenund 100TheilenThonerde;sämmtliche Stoffepulverisirt.Vordem Gebrauch Wird diesesPulver mitWasserzueinem Brei ange- rührt, dessen Mengeaber nur sogroß seynsoll, daß siebin- nen 74 Stunde verarbeitet werden kann.

Nr.12.Chlorkalkerzeugung.

Die Chlorkalkerzengungbetreffendwurden 2Privilegien

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261 ertheilt,das eine dem St. Römer inWien und das andere dem G.Repner in Wien.

Des ersterenVerfahrenbesteht darin,daßin demChlor- entwickluugsapparat 48T Kochsalz, 24J Braunstein und HEde Graphit wohlgemengt eingetragen werden, woraufman inhalt-ständigenZwischenräumendieSchwefelsäure nachgießt.

JndenBafenreeipientenwerden 40T möglichsttrockner ge- löschterKalk gegebenund durch langsam gesteigerteErwär- mung dieChlorentwicklungbeendigt.

Dasselbe Verfahren benutztder Patentträger auchzur Darstellung des chlorsaiiren Kalis, nur gibter dann inden Basenrecipienten anstatt des Kalks 40W inWasser aufgelö- stes kohlensauresKali.

Uiber richtige Verhältnißmengenbei der Chlorbereitung habeichmich schonobenbeimchlorsauren Kali ausgesprochen.

Dach demVerfahren R eyners wird dasKalkhydrat in einen länglich viereckigen hölzernen Kasten gegeben, dermit einemgut passendenDeckelVerschlossenwerden kann. Während das gasförmigeChlor durcheinBleirohr indenselben gelei- tet wird,setztman eine indein Kasten horizontalaufgestellte und mit mehrerenSpeichen verseheneWelle inUnidrehnng.

Durcheinen einfachen Mechanisinus könnennatürlichvon ei- nem Arbeiter mehrere Wellen zugleich ningedrehtwerden.

Nachdemselben Privilegium bereitet R eyner dasflüssige Chlor auffolgende Weise. Das Chlorwird mittelst einer Bleiröhreineinen mit Blei aiisgefütterten hölzernen Bottich geleitet,inwelchemsichdas WasserundeineRührvorrichtung befindet. Das Chloreinleitungsrohrreicht fastbisaufdenBo- dendesBottichs, undder letzterewird währendderSätti- gung durcheinen Deckel, dessenhervorspringeuderRand in den mitWassergefüllten Doppelrand desBottichs eintancht, luftdicht versperrt. Während derSättigungwirddieRuhr-vor- richtng inBewegung erhalten.

Nr. 13.Darstellung des holzessigsauren Baryts, und anderer Barytfalze.

Das VerfahrendenHolzessigzurErzeugungvon Barm- salzeii anzuwenden, worauf dem Hugo AltgrafeuzuSalve- Reifferscheid und KzReichenbach einPrivilegium er- theiltwurde, bestehtdarin,daß gepiilverter Schwerfpath mit demsechsten Theile seines Gewichtes Kohlenstaub gemengt, mitThcer benetztundKugelndaraus geformtwerden ,welche mandann aufdein Herdeeines Flamniofens1 2 Stunden einer heftigenGlühhitzeaussetzt. Dieerkaltete Massewirdmit Wasser behandeltunddurchgereinigtenHolzessiginessigsauren Baryt umgewandelt, welchletzterer nochmals ealciuirt, koh- lensaurenBarytliefert,aus demmitden betreffendenSäuren alleBarytsalzedargestellt werden können.

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Neu,unddaherdaswesentlicheandiesem priv. Verfah- ren istdieAnwendungdes Theeres, stattdessonstgebräuch- lichen Leinöls,und dieBenutzungdes Holzessigs.

Ill. Metalle Undderen Verarbeitung.

Nr.14. Fabrikation des Bleyzucters nnd eines

Stirrogatsdesselben.

Vier Privilegien wurden aufdieErzeugungdes Blei- zucters ertheilt,und zwaranTh.M erz inHeilbronman Ant.

Richter in Königsaal,an A.undM. Balling und El.

von Flick undendlichan Jak. Braun inWien.

Das Verfahrenvon Merz bietet nichts neues dar. Er verwendet aus Branntwein dargestellten Essig, entweder un- mittelbar oder nachdemervorherder Destillation unterwor- fenworden ist.

Richters neue Art, den Bleizuckerzuerzeugen, ist zwar im Titel zumPrivilegiumgenannt, findet sichaber in der Beschreibungderprivil. ErfindungennndVerbesserungen nicht näher angegebenvor.

Das dritte Privilegiumbetrifftdas Bleizucter-Surrogat, welchesineiner Auslösungvon holzessigsaurenKalt von 1,15 sp.Gew. besteht,und welche dadurch dargestellt wird,daßman gereinigten Holzessig auf eisenfreienvon der Luft zerfallenen Kalt gießt,dieFlüssigkeit,nachdem siegesättigtist,aufdas genannte spec. Gewichtabdampftund dann mit überschüssiger Säure versetzt,oder auchdadurch,daßman tohlensaurenKalt inHolzsäure gibt,dieAuflösungzur Trockne abdampft, den Rückstand (Rothsalz) röstet,inWasserwieder auflbst,dieAuf- lösungvon den verkohltenTheilen befreit, aufdasspez.Gew.

von 1,15bringtundetwas Holzsäure zusetzt.

Für einige Verwendungendes privil.Bleizuctersurrogats sindvon denPatentträgern folgende Vorschriften angegeben:

HanddLuckfürGelb: 100TSBleizuckersurrogat,48F- Alaun, LI-««rbarsenitsaures Kali uud 140Maß Wasser.

Handdruck für Roth: 18 ToAlaun, 27J- Bleizuckersur- rogat, 16Loth arsenitsaures Kali und 18Maß Wasser-

Maschinenroth: 120J-Bleizuckersurrogat,100J-Alaun, 3Jaarsenitsaures Kali, und85Maß Wasser.

Für Rostgelb: Is-» TbEisenvitriol,174 WBleizllckeksllk- rogat und 1Maß Wasser.

Joh.Braun inWien wendet nachfeinem Priv. Verfah- ren der Bleizuckerbereitungeine aus Erdäpfelnauffolgende Weisebereitete saure Flüssigkeitan. Die Erdäpfelnwerden durch Dampf erweicht, zertleinert, durch Hefeuzusatzindie geistige Gährung gebracht,dieklareFlüssigkeit abgegossen,mit Essig versetztan einen mäßigwarmen Orte aufgestellt,nach vollendeter saurerGährungdergebildete Essig abgegofsenund wiesonstmitBleiglätte gekocht.

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Nr.15. Fabrikation des Bleiweißes.

FürdieBleiweißerzeugnngwurden folgende6Verfah- rungsweisenpatentirt, nnd zwar anL. Warb ollan undJ.

Brucks inKlagetlfurt, anAnt. Richter inKönigsaal,an F.S. von-Emberger inWien, anL.Barbollan und J.

A.Moro, an L. Richard in London und endlichan Th.

Saunders Cave in London.

AlledieseVerfahrungsweisensindinBezug aufdenche- mischenTheilnicht neu, und habenmitAusnahmedes Em- bergerschen Verfahrens dieDarstellung des Bleiweißes ans basischessigsauren Bleioryd und Kohlen-Hurezum Ge- genstand.

Warbollan undBrucks nehmen gute Bleiglätte,cal- ciniren sieundlassen siedann mit2Theilen Bleizuckerund 40Theilereinem ambesten destillirten Wasserdurcheinehal- beStunde kochen. Jn dievom Bodensatzdann abgelassene FlüssigkeitleitensiedieKohlensäure, welche sieaus Steinkoh- lenentwickeln.

Nach A.Richters Verfahrenwird eineBleizuckerauf- lösung so langemitgeglühterund fein gemahlenerBleiglätte gekocht,bisdieFlüssigkeitbasischgeworden ist, woraufdie aus Kreide aufdiegewöhnlicheWeiseentwickelte Kohlensäureein- geleitetwird. Das dabei niederfallende Bleiweißwirdgewa- schen, imhalbtrockeuenZustand in dieFormengedrückt,und dann ander Luftvöllig getrocknet.

Barb ollan und Mo rokochenBleiglättemitdestil- lirter Essigsäure, gießendieAuflösungvom rückständigenSalz abundleiten die durchGlüheneines Gemengesvon Kohleund Kreide entwickelte und zurReinigungdurchverdünnten Essig geleitete Kohlensäure hinein.

Lud. Richard’s Verfahren hatdieAnwendungeines ganzeigenthümlichensehr sinnreicheu Apparates zumGegen- stand- rührt abernichtvon ihm selbst her, sondern istganz ge- nau derselbe Apparat, aufwelchen Ch.Button zuHolborm Bart und Grev-Dyar frühereinenglisches Patent erhiel- ten und welcher auch bereits seitdem Jahr 1838 durchdie technischen Zeitschriften bekannt geworden ist.

» Th.Sannders Cave in London wendet 15Kilogr.

essigsaures Blei,3172KilognBleiglätteund 200 Kilogramm Wasseran, undleitet indiehieraus durch Kochenbereitete Auflosungvon basisch essigfauren Bleioryd unter Erwärmung dvkselbem (was das Wesentlichsteam Privilegiumist), die Kohlenfäure.

»Em·bergers Verfahren endlich besteht darin, daßer

BleiindünnePlatten gießt,in einereigends dazu eingerichteteu VIUWIUMEVanfhängtundmittelsteines Dampskessels Essigdåm- pfeunddurchKohlenverbrenuungerzeugteKohlensäureeinleitet.

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Nr. 16.Bleigießerei.

AufeinVerfahren, Bleiplatten schnellundvonbeliebiger Dicke zugießen, nahm J.Vallier undJ.B.Missilieur in Wien einPrivilegium, welches inFolgendem besteht. Ein mit Leisteneingefaßter großer Tischwird mitErde bedeckt, diese festgeschlagenund mit einem kupfernen hobelartigen Instru-

mente geglättet. Das Blei wird mit Löffelnaufgegossenund

zurErzielungeiner gleichenDicke miteiner eisernenWulst- welcheaufdenerwähnten Leisten aufliegt, überfahren, wobei das überflüssigeMetall in einezurSeite besindliche eiserne Wanne abfließt.

Aehnlichdiesem Verfahren ist dasjenige, dessenichmich zumGießenvon bleiernen Platten, biszu50Eentner Schwe- re, behufs von Sudpfannenanfertigung bediene. Hierbei be- diene ich michaber keines Tisches, sonderndieForm besindet sich aufeinem gutgeebueten Boden, inwelcheneinRahmen aus Balken von,entsprechender Größe festund vollkommen ho- rizontaleingefügt ist. DieserRahmen wird dann mit einem schwach befeuchtetenGemengevon Sand nndErde gefülltund durcheinen Balken,welcher anbeiden Enden aufdemRahmen aufliegt, festgeschlagennnd völlig geebuet, worauf mitetwas AschedieFormüberstäubtund durchLatten, diemitGewich- tenbeschwertwerden, drei Seiten fürdie zugießendePlatte gebildet; als vierte dient die etwas abschüßiggemauerte kurze Flächevom SchmelzkesselzurForm. Das Blei wird in einem, am Boden mit einem Zapfen versehenen Kessel,der mitseinemBoden nur wenige Zoll höherals dieForm steht, geschmolzen,zumGlühen erhitzt, mittelsteinersiebförmigdurch- löchertenSchaufeldieUnreinigkeitenvon seiner Oberflächeent- fernt und dann nachEntfernung des Feuers durch Heraus- schlagendes an einer Kette befindlichenZapfens das Blei auf die Form fließen lassen, wobei dessengleichförmiges Ausbreiten behutsam mitelsthölzernenKrüken zuunterstützen ist.

Nro.17. Benutzung des häufig als Nebenprodnkt

abfallenden schwefelsauren Bleioxyds.

Aufdie Benutzungdes als Nebenprodukt in den Kat- tunfabriken abfallenden schwefelfauren Bleioryds inder Art- daßdaraus einestheils Blei sowohlals Bleio.ryd, und an-

derntheilsauchdieSchwefelsäureabgeschiedenwerdenkann, erhielt K. Balling einPrivilegium. —- D·leBenutzungge- schiehtaufdreierlei Weisen. Es wird nemlichdas schwefe[- saureBlecorydinThonröhrengeglühtund dassichentwickelnde schwefligsaureGas in eine Bleikammer zurUmwandlungin Schwefelsäuregeleitet,oder es»wirdein Gemengevon 100PS schwefelsaures Bleiorvdund20ed Wascheifen schichtenweifemit KohlenineinenSchachtofen eingetragen undniedergefchmol-

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265 zen. Jm Tiegelerhältman das regulinischeBleiund über denselben besindet sich Schwefeleiseu als Schlacke,welcheswie der natürliche Eisenkiesauf Eisenvitriol benutztwerden kann, oder es wird drittens einGemengevon 100Theilen schwe- felsauresBlei mit60—75 Theilen Bleisulfurid heftig geglüht unddas sichentwickelnde GaswieobeninBleikammerngelei- tet. Als Rückstandbleibt regnlinischesBlei.

Nro.18. Pergoldung und Versilberung, Gold- und

Silber-Scheidung und Goldfärbung.

Eineneue Artder Glasperlenvergoldung und Versilbe- rungistderGegenstanddesPrivilegiums desCavaliere Ma- rino Lougo zuPadua und besteht darin, daßdiean ei- nem Faden oder Drahte hängenden Perlen zuerstmit einem wässrigenFirnißaus arabischenGuinmiund Borar überzogen, dann inBlattgold oderBlattsilber eingehülltund zuletztinei- nen eigenenOfenwährendeiner Stunde einer ziemlich starken Hitze ausgesetztwerden.

Jos. Nackh’sprivilegirteMethode,das Gold undSil- bervon Kupfer, Messingu.dgl.zuscheiden, istinBezug auf dieSilberscheidungunverständlich angegeben, und was die Goldscheidnng anbelangt, sobietet diese nichtsNeues dar, da nachihrdasmitGold überzogene Kupferoder Messing mit Salpetersäure behandelt werden soll, welchedieletzternMe- talle anflbst,das Gold aberzurückläßt.

Das Privilegium des AsSchmidt und Pet. Stu- benrauch inWien aufeineMethodedas Silber rein ans dem Schliffezugewinnen,githolgendes an. Der Schliffwird beimäßigerWärmemitSalpetersäure behandelt,diegeklärte Auflösung so langemitKochsalz versetzt,als noch ein Nieder- schlagvon Chlorsilber entsteht, welches durch Schmelzenzu reinem Silber redncirt wird. (Chlorsilber für sichkann durch Schmelzennicht reducirt werden, sondern bedarfeines Zusatz-es von Pottasche, Soda oder Kalt-J

Das privilegirte Verfahren des J.VonH ofer inCon- stanznnd des L.W. Kölreuter inKarlsruhe, Gold aus güldischemSilber oder andern Metallmischungenzuscheiden, istfolgendes. Jnrunde gußeiserneScheidekappellenvon 272 bis 3Fuß Durchmesserund 1—1’-« Fuß Tiefewerden diezu scheidendeu Granalien, dasals Scheidnngsmitteldienende dop- peltschwefelsaureKali eingetragenund schwaches Feuerge- geben, sodaßdas Scheidemittel inFluß geräth.Dann wird das Feuer vermehrt, jedochnur so weit, daß jede stark schäu- mendeBewegungderScheidemassevermieden wird. Mitdie- skaOltzgkad-der demdes geschmolzenenBleies gleichkommt, Wlkd f0k«tgcfal)ren,biskeineBläschen mehremporsteigen.—- Durcheine NeigungderKappelleläßtman dasüberschüssige

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Scheidemittel abund in einennntergesetztenTiegel fließen nnd schöpftmiteisernenLöffelndas rückständigeGoldheraus.

ZeigtdieGoldprobenach dein Auswaschen und Einschmelzen 23«-.-karatiges Gold, sowird diesämmtliche Goldmassein einem steinernen oder unglasirten Porzellantroge so langemit heißem Wasser ansgelaugt, bisdas Scheidemittel vollständig entferntist. JmFalle aber, daßdieGoldmassenicht vollkom- men geschieden ist,nnd daher blaßund spröde erscheint,wird sieneuerdingsmitdoppelt schwefelsaurenKali versetztundauf eisernenSchürkapselnnochmalsdem Feuer übergeben. Hier- beiwird dasselbe zuerst soweit gesteigert, daßdas Scheide- mittel schmilzt,wobei «-4—·- Stunde verstreichen darf, und dann bis zumleichten Rothglühender Masse,inwelchemZu- stande sie naheIX« Stunde erhalten wird. Steigendann keine Bläschen mehr auf, so wird, wie schon angegeben, verfahren.

Das Waschwasser läßtman durch nugeleimten Hutsilz laufen, nm dieetwa nochdarin enthaltenen Goldtheilchenzugewinnen.

Das gewascheneGoldwirdnochfeuchtin denTiegel gegeben- aufdem Heerde getrocknet,mitSalpeter und Borar niederge- schmolzenundin die mitWachs ausgestrichenen Zaine gegossen.

Sollte jadas Gold nichtvollkommen geschmeidig ausgefallen seyn, sowird esnochmals miteinemkleinen ZusatzVon Queck- silbersublimatrnngeschmolzeu.

DiesesAffiniruugs-Verfahren·beruht,wieleichteinzuse- hen, auf demselben Grundsatz-wiedas bekannte jetzt wohlnur allgemeinimGroßen angewandte Verfahren von D’ Arcet nemlich darauf, daßGoldvon der Schwefelsäurenichtange- griffen wird, Silber, Kupferu.s.w.dagegenbeierhöhterTem- peratur aufKostenderSchwefelsäure sich orydirenundinschwe- felsanre Salze umwandeln. Bei«derAnwendung desdoppelt schwefelsaurenKalis nachdereben beschriebenen Methode fin- det natürlich dasselbe Statt, indem diesesSalz beierhöhter Temperatur dieHälfte Schwefelsäure fahren läßt.

Das VerfahrendesP.Wahlen ausFrankfurtam Main, denemaillirten Ringenund OhrgehängendieFarbevon Nr. 1 Goldzugeben, bestehtin der AnwendungeinerLegirungaus 3Theilen Gold, II-«TheilenSilber und43-« Theilen Kupfer und dieFärbung darin, daß diekalte Vergoldnng angewen- detwird, wobei mitGoldauflösunggetränkteLappen verbrannt, und dann mittelstmitWeingeistbefeuchteten Filzes aufdie be- Gegenständegeriebenwerden.

Nko.19.Eifeu- und Stahlerzeuguus DieStahlerzengungbetreffendsind7Privilegienertheilt worden, 1auf Stahl- und Eisenerzeugung zugleich,1aufden Bau eines Puddlingsofens, 1auf ErbitzungderGebläseluft,l auf GießereiundFormereiundlauf Schmiedeeisenerzeugung.

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