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Ostsee-Handel : Wirtschaftszeitschrift für der Wirtschaftsgebiet des Gaues Pommern und der Ostsee und Südostländer. Jg. 13, 1933 Nr. 24

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Academic year: 2022

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und sein Jfinter/anä

AMTLICHES ORGAN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER ZU STETTIN

Mitteilungen des Deutsch-Finnländischen Vereins e. V. zu Stettin, des Verbandes des Stettiner Einzelhandels e. V.

und des Großhandelsverbandes Stettin e. V.

H era u sg eb er D r . H. S c h r ä d e r , S y n d ik u s d er In d u str ie - u n d H a n d elsk a m m e r zu S te ttin

H a u p tsch riftleiter u n d v e ra n tw o r tlic h für d ie B erich te ü b er das A u sla n d W. v. B u l m e r i n c q v e ra n tw o r tlic h iü r d ie B er ic h te Ober d as In la n d Dr. E. S c h o e n e , d en A n z e ig en te il W . W i n k e l m a n n , a lle in S t e iiiu .

--- - B ezu g sp reis vierteljä h rlich 2,50, A u sla n d 3,— R e ich sm a ik . — A n z e ig en p r eis lt. T arit. ______________________________—

V erla g : B a ltisch er V erlag G. m . b. H., S tettin D ru ck : F is c h e r & S c h m id t, S tettin . S c h r iftle itu n g u n d In se r a te n -A n n a h m e : S te ttin , B örse, E in g a n g S ch u h straß e, F e r n sp r ec h e r S a m m el-N r. 35341. D ie Z eitsc h r ift e r s c h e in t am 1. u n d 15. je d e n M onats. Z a h lu n g en a u f d a s P o s ts c h e c k k o n to d es B a ltisc h e n

V erla g es G. m . b. H., S t e t tin Nr. 10404. B a n k v e r b in d u n g : W m . S ch lu to w . S te ttin .

G esch ä ftsstelle in H e lsin g fo r s: A k a d em isk a B ok h an d eln , A lex a n d ersg a ta n 7. F iir n ich t e r b e te n e Z u sen d u n g en O b ern im m t d er V erlag k e in e V e ra n tw o rtu n g .

Wr. 2 4 Stettin, IS. D ezem b er 1933 13 . yahrg.

Qold oder Rapier?

Von Dr . F r a n z D

örin

g.

In der soeben im Verlag Georg D. W . Callwey/

M ü n c h en / von dev//Deutschen A kadem ie in M ü n ch en unter persönlicher M itw irku n g des Stellvertreters des Führers der N SD A P /R eichsm inister R udolfH eßy herausgegebenen neuen Schriftenreihe //D as N e u e Reich", die sich die A ufgabe stellt/

m it den geistigen G rundlagen des neuen Staates vertraut ZU m ^ en/ ersc^ ien soeben ein Bändchen /y G o ld oder Papier? von Reichsbankdirektor Dr. Franz Döring. Die vom Leiter der volkswirtschaftlidien u n d statistischen A b

*

teilung der Reichsbank verfaßte Schrift zeichnet in großen Trügen die Währungsgeschichte der Nachkriegszeit/ behandelt dann die G rundbegriffe der Geld= u n d W

ä

firungstheorie unter besonders eingehender Darlegung der G o ldw ährung u n d schließt m it einem inhaltsreichen Ausblick a u f die großen Z ukunftsaufgaben der Reichsbank.

Dieser Schrift hat Reichsbankdirektor D r. S c h a c h t folgendes G e l e i t w o r t m it a u f den Weg gegeben:

//Die Fräse / / G o l d oder Papier ist nicht die zentrale Frage der W ährung. Ich m öchte keinen Z w e ife l daran lassenf daß ich unter den heutigen Verhältnissen die Gold=

Währung fü r die zweckmäßigste W ährungsform halte.

A ber nicht die Form ist das Entscheidendey sondern der Geist, der die Form beseelt. Die beste W ährung kann durch eine schlechte H andh a b u n g verdorben werden.

W ährungspolitik m acht m a n nicht vom grünen Tisch.

Sie ist keine Sache der Theorie, sondern der Praxis. D ie Politik einer N o te n b a n k m u ß m itten in der W irklichkeit der G egenw art stehen, sie m u ß ein lebendiges Stück der lebendigen W irtschaft sein. Deshalb d a r f sie durch keine allzu starren Regeln gefesselt werden. W o h l aber k e n n t die W ährungspolitik feste G rundsätze■ die sich aus den Erfahrungen einer hundertjährigen Notenbankgeschichte herauskristallisiert haben. Diese tragenden Pfeiler dürfen nicht zerstört u n d nicht untergraben werden. Fest im Grundsatj/ beweglich in den M ittelnf das ist die Richtschnur unserer Reichsbankpolitik. D ie Gewißheit-f daß sich die nationale Regierung die gleiche Richtschnur fü r ihre Staats=

u n d Wirtschaftspolitik gesetzt hat/ gibt uuserem Volke die beste G ew ähr iü r die Sicherheit der deutschen W ä h ru n g ! '

D er A b h a n d lu n g Dr.Dörings entnehm en w ir das K apitel

Man wird ' uns vielleicht fragen: „Ja, was soll denn geschehen? Die W ährung hat doch v e rsa g tl“ W ir fragen zurück: W ar es wirklich die W ährung? I s t . nicht in den letzten zwanzig Ja h re n in der W elt so viel anderes aus seinen Fugen geraten, daß kein W ährüngssystem dem g e ­ wachsen sein konnte? W ir möchten diese letztere F ra g e bejahen, aber wir möchten dam it keinesw egs sagen, daß auf dem Gebiete der W ährung nichts zu geschehen hätte Die T ra g t: Gold od er P apier? freilich halten wir für v er­

fehlt. W ir haben sie als Titel unserer Schrift gew ählt, weil sie von vielen T ausenden heute gestellt wird. A ber tro tz ­ dem geht sie am K ern der Sache vorbei. Das viel g e ­ schm ähte Gold ist nicht die raffinierte Erfindung internatio­

naler G roßkapitalisten. Das Gold w ar da, längst bevor es einen Kapitalismus im heutigen Sinne gegeben hat. Es war neben dem Silber -r- jahrhundertelang das Z ahlungs­

mittel schlechthin. E s ist heute noch das unentbehrliche, -.weil unbestechliche Zahlungsm ittel im V erkehr der Völker

Die Zukunft der Währung.

untereinander. D as Gold ist deshalb diejenige N otendeckung, die jederzeit und überall v erw ertbar ist, es hat die höchste Liquidität u nter allen W aren. D as Gold ist von N atur aus nur in begrenztem M aße vorhanden und daher wie kaum etw as anderes geeignet, auch die N otenausgabe zu begrenzen und dam it die W irtschaft vor dem Fluch der Inflation so weit zu schützen, als ein Schutz davor überhaupt möglich ist. Das Gold ist endlich — und vielleicht ist dies jsogar das E ntscheidende — in den G ehirnen der M enschen zum Sym bol des W ertes überhaupt gew orden. Vielleicht -weniger seine E igenschaften als seine bis in die U rzeit zurückgehende Geschichte haben das Gold zum Inbegriff aller W ertbestän­

digkeit w erden lassen. Man m ag darü b er spotten, mag zehnm al beweisen, daß der W ert des Goldes ein eingebildeter ist, man wird nicht um die T atsache herum kom m en, daß gera d e heute in d er ganzen W elt M illiardenbeträge an Gold geham stert w erden. Gewiß, auch die G oldw ährung wird wohl nicht von ew iger D auer sein. Sie ist keinesw egs das reine

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O S T S E E . H A N D E L Nr. 24

Ideal einer W ährung, sie hat verschiedene, teilweise sogar recht erhebliche Mängel. E s ist überhaupt falsch zu denken, es könne jem als ein fertiges, abgeschlossenes System einer W ährung geben; denn die W ährung ist ein lebendiger Teil der W irtschaft und unterliegt mit dieser dem Gesetz d a u ­ ernder Entw icklung. T rotzdem ab e r können wir heute das Gold als W ährungsgrundläge nicht en tb eh ren ; denn wir haben keinen gleichw ertigen E rsatz dafür. W as ist heute „ P a p ie r“ ? E in Sam m elsurium von Ideen — von den geistreichsten bis zu den verw orrensten —, von denen auch die besten nocJ?

keinen vollen Anschluß an die W irklichkeit der lebendigen W irtschaft gefunden haben. Deshalb lehnen wir die F ra g e ­ stellung im Titel unserer Schrift ab. W ir wollen uns tro tz ­ dem auf den festen Boden d er T atsachen stellen. Wir wissen genau, daß der praktischen W ährungspolitik in D eutschland heute die denkbar größten A ufgaben gestelllt sind. E s gilt, die G oldbestände der Reichsbank wieder au f­

zufüllen, die W ährung von den Fesseln der D evisenbe­

w irtschaftung frei zu machen, das Problem der A ußen­

verschuldung zu lösen, die volle Bew eglichkeit der R eichs­

bank im inneren K reditverkehr zu sichern, alle hem m enden K risenreste zu beseitigen, und m anches andere mehr. Vor allen D ingen aber gilt es, auch von d er W ährungsseito her den Kam pf gegen die A rbeitslosigkeit mit aller E n t­

schiedenheit zu unterstützen; denn von dem Ausgang diese?

Kam pfes hängt Deutschlands Zukunft ab. Diese gew altige A ufgabe wird sich nie und nimm er in den ausgefahrenen Geleisen der U eberlieferung lösen lassen; sie zwingt die W ährungspolitik dazu, sich m ancher neuer Mittel zu b e ­ dienen, aber selbstverständlich nur solcher, die die W ä h ­ rung nicht in G efahr bringen können. D as deutsche K red it­

bankw esen wird so reform iert w erden müssen, daß die R eichsbank ihrer Aufgabe, den gesam ten Z ahlungsverkehr zu regeln, voll gerecht werden kann, und daß die zweck m äßigste K reditverteilung über alle Z w eige und Schichten der deutschen W irtschaft gesichert wird. D er Kapitalm arkt wird s e in e r! G esundung entgegenzuführen und die Möglichkeit seiner engeren V erbindung mit dem G eldm arkt und der Kreditpolitik der R eichsbank zu prüfen sein. Mit einem W ort:

Die W irtschaft selbst m uß gesunden, und die Reichsbank wird

D er gew erbliche M ittelstand hat bisher in größerem Ausm aße als an d e re Berufszweige unter dem M angel an Kapital und ausreichenden K rediten gelitten. F ra g t man nach den G ründen hierfür, so liegen sie neben den Verlusten, die in den letzten Ja h re n entstanden sind, vornehmlich in der nicht g erad e pfleglichen Behandlung, welche dem g ew e rb ­ lichen M ittelstand in den Zeiten nach dem Kriege und nach der Inflation zuteil gew orden ist, zum anderen aber auch darin, daß insbesondere E inzelhandel und H andw erk nicht imm er über die kreditm äßigen U nterlagen und Sicherheiten verfügten, die die K reditgeber verlangen zu müssen glaubten.

Mit anderen W orten: Geld seitens der Banken floß vielfach leichter G roßbetrieben zu. Stützungsm aßnahm en seitens b e ­ hördlicher Stellen betrafen häufig nur die g roßen und g rößten U nternehm er und U nternehm ungen. D er gew erbliche M ittel­

stand bekam , da er Sicherheiten für einen R ealkredit nicht stellen konnte und Personalkredit beinahe grundsätzlich nicht g egeben wurde, meist wenig o der nichts. Dabei ist es gerade der m ittelständische gew erbliche U nternehm er, der, .oft durch m ehrere G enerationen in tätiger und intensiver Arbeit mit seinem Betrieb verbunden, es in besonders hohem M aße v er­

dient, der G arant für einen P ersonalkredit zu sein, und der für die Sicherheit des gegebenen K redites die größte G ew ähr bietet.

Im Z uge der nationalen Revolution und in Verfolgung der nationalsozialistischen i'Ideen und Ziele ist auf dem Gebiet der K redite für den gew erblichen M ittelstand in den letzten M onaten ein grundlegender W andel und eine erhebliche Besserung eingetreten. Man hat dem P ersonalkredit wieder grö ß te A ufm erksam keit geschenkt. Reich und Kommunen, Sparkassen und i K reditgenossenschaften aller Art lassen heute dem gew erblichen M ittelstand w eitgehend U nterstützung ah- gedeihen. E s gibt heute bereits eine Reihe von M öglichkeiten, sich auch ohne G rundstückssicherheit K redit zu verschaffen und dam it in erhöhtem U m fange als früher konkurrenz- und leistungsfähig zu bleiben. Die w ichtigsten, zurzeit b e ­ stehenden K reditm öglichkeiten seien im N achstehenden kurz genannt.

alles tun müssen, was sie ihrerseits zur Förderung dieses G esundungsprozesses irgend beitragen kann. D arüber hinaus harren auch W ährungsaufgaben von internationaler B edeu­

tung der Lösung. Die internationalen W ährungen sind durch die zahlreichen W ährungsentw ertungen aus ihrem G leichge­

wicht gebracht worden. Solange dieser Zustand besteht, ist ein geordneter Handels- und Z ahlungsverkehr zwischen den Völkern undenkbar. Mit der Stabilisierung der zurzeit schw ankenden W ährungen auf irgendeiner zufälligen Basis, die schließlich nur den völlig aussichtslosen Versuch einer Verew igung derzeitiger E ntw ertungsvorteile bedeuten würde, ist es keinesw egs getan. Es kom m t darüber hinaus e n t­

scheidend darauf an, eine neue und dauerhafte Gleichge.

w ichtslage zu schaffen. W eiter w erden die verhängnisvollen Auswüchse im internationalen K reditverkehr beseitigt und die G olddevisenw ährung wird verbessert w erden müssen.

Auch wird man der K reditpolitik d er einflußreichen N o ten ­ banken und die M anipulierung der großen W ährungen eine gem einsam e und vernünftige R ichtschnur geben müssen. Diese Richtschnur wird wohl nur die sein können, die dem K ernge­

danken des Goldautom atism us, durch doppelseitige W irkung den Zahlungsbilanzausgleich zu fördern, entspricht. Die M a­

nipulierung der W ährungen wird nicht m ehr wie bisher in einer F orm erfolgen dürfen, die einen glatten M ißbrauch der G oldw ährung dar st eilt. Man wird sich nicht m ehr den na türlichen Ausgleichstendenzen der G oldbew egungen mit allen K räften entgegenstem m en dürfen, sondern man wird im Gegenteil diese T endenzen vorsichtig unterstützen müssen.

D azu wird es freilich noch m ancher V orfeldbereinigung bedürfen, und eine befriedigende Lösung wird eine v erständ­

nisvolle, vom G edanken gegenseitiger G leichberechtigung g e ­ tragene Zusam m enarbeit der N otenbanken erfordern. Die R eichsbank wird sich dieser Zusam m enarbeit keinesw egs entziehen, sie wird sie im Gegenteil in voller E rkenntnis ihrer g roßen B edeutung nach K rä.ten zu fördern bestrebt sein.

In erster Linie wird die Reichsbank aber alles d a ra n ­ setzen, um zunächst mit eigenen K räften im eigenen Lande für O rdnung zu sorgen. So groß auch die ihr gestellten A ufgaben sind, so lassen sie sich doch im Rahm en der G oldw ährung lösen.

t. D ie Bank für Deutsche Industrie-O bligationen (Bafio) hatte bereits in früheren Ja h re n K redite gegen G rundstücks­

sicherheit gegeben, im H erbst 1932 sind ihr zu diesem Zweck w eitere 40 Millionen in Schatzanw eisungen zur V erfügung gestellt worden. Die K reditgew ährung der Bafio ist aber d erart vorsichtig und gründlich gew esen, daß bei E rledigung der K reditanträge für den gew erblichen M ittelstand in den meisten Fällen nichts als eine große E nttäuschung herauskam . ln die Betriebe m ittleren und kleineren U m fanges, insbe­

sondere des Einzelhandels, dürften nur verhältnism äßig g e ­ ringe Sum m en geflossen sein. A ußerdem gab die Bafio auch nur dann Kredite, wenn ein Betrieb von Grund auf gesund und nur zeitweise illiquide gew orden war. Die Beanspruchung der Bafio durch den gew erblichen M ittelstand dürfte sich heute nur noch auf die Fälle beschränken, in denen aus­

reichende G rundstückssicherheit vorhanden ist, und auch dann wird man bis zur endgültigen K reditbew illigung häufig längere Zeit w arten müssen, verständlich aus dem bei der Bafio üblichen System der um fangreichen Fragebogen, die in ihrer F ragestellung vielfach nicht auf die Eigenheiten von m ittleren und kleineren Betrieben abgestellt waren.

2. E ine w eitere und einfachere Kreditm öglichkeit findet der gew erbliche U nternehm er bei den Sparkassen. Durch E rlaß des P reußischen M inisters für W irtschaft und Arbeit sind die Sparkassen e r m ä c h t i g t worden, D arlehen gegen einfachen Schuldschein zu geben. Die H öchstgrenze soll in der R egel RM. 1000. sein. Eine E rhöhung dieses Satzes bei einzelnen S parkassen ist nur bei Nachweis eines b e ­ sonderen Bedürfnisses, jedoch auch dann keinesfalls über RM. 2000.— hinaus zulässig.

3. Im Zusam m enhang hiermit sind die S elbsthilfebe­

strebungen aus K reisen der gew erblichen W irtschaft zu e r ­ wähnen, die in Stettin zur Gründung des „S tettiner K redit- hilfe-V erband e. G. m. b. H .“ geführt haben. D er Kredithilfe- V erband beschränkt sich nicht, wie es zunächst den Anschein hatte, allein auf H ausbesitz und B auhandw erk (Finanzierung - und Instandsetzungsarbeiten usw.), er soll v i e l m e h r alle mittel- ständischen B evölkerungskreise ohne U nterschied betreuen.

MittelsfandsKredife.

Von Dr. W alter S c h u l z e .

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W e i h n a c h t s - V e r k a u t

M o d ern e in g e ric h te te g ro ß e S p e z ia la b te ilu n g e n , ü bersichtlich g e o rd n e te L ä g e r, g ro ß e A u sw ah l d e u tsc h e r Q u a litä ts e rz e u g n is s e u n d h e rv o rra g e n d g ü n stig e A n g e b o te b ie te n d ie G e w ä h r für v o rte ilh a fte n E in k au f nicht n u r fü r W © i tl fl 3 C t l t S -

G e s c h e n k e , so n d e rn auch für d e n e ig e n e n B ed arf

U n ser G e sc h ä fts h a u s is t am S o n n ta g , d. 24. D e z e m b e r v o n 12 b is 17 U hr fü r d e n V e r k a u f g e ö f f n e t

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Seine Hilfe soll allen produktiven K rediten zuteil werden.

W as der V erband im einzelnen will, zeigen folgende seitens des V erbandes gem achten Auslassungen:

„D er V erband will Kredithilfe leisten. N icht jeder G e­

w erbetreibende ist noch in der glücklichen Lage, ein Haus oder sonstiges Verm ögen zu besitzen und daraus im K redit­

falle seinem G eldgeber U nterlagen geben zu können. Bei sehr vielen G ew erbetreibenden besteht das Verm ögen allein aus ihren Betriebsm itteln, mit denen Sicherheit nicht gestellt w erden kann. So kom m t es, daß m ancher H a n d w e r k e r einen lohnenden Auftrag nicht annehm en kann und m ancher E i n z e l h ä n d l e r einen günstigen Einkauf unterlassen muß, weil seine eigenen Mittel nicht ausreichen und weil er keinen Kredit erhält, da e r keine U nterlagen dafür bieten kann. Auch der H a u s b e s i t z e r ist häutig nicht in der Lage, die für die Finanzierung d er Instandsetzungsarbeiten neben dem Reichszuschuß von ihm selbst aufzubringenden Mittel bereitzustellen, 'und auch er kann häufig keinen K redit mehr erhalten, weil sein H aus bis zur G renze des Möglichen belastet ist. H ier will der K redithilfeverband einspringen.

E r will von dem K reditbedürfnis des M ittelstandes eine Brücke zu den N otw endigkeiten der K reditinstitute schlagen.

Sein Sinn ist der: Wio der einzelne trotz einer gesundqn G rundlage keinen Kredit erhalten kann, weil er nicht im stande ist, dafür U nterlagen zu geben, da soll die Gem einschaft für ihn eintreten,indem sie für ihn gegenüber dem geldgebenden Institut die Bürgschaft o der eine w echselm äßige M ithaftung übernim mt. D er K redithilfeverband verw irklicht dam it auf dem engeren W irtschaftsgebiet den großen G edanken der Volksgem einschaft im kleinen.“

D er V erband soll, um Z ersplitterungen zu vermeiden, auf breitester G rundlage ausgebaut werden. N eben dem H andw erker kann jeder E inzelhändler, jede Großhandel'sfirma, auch jedes Industrieunternehm en Mitglied werden. B etriebs­

kredite sollen zunächst bis RM. 1500.— gegeben werden.

Jedoch wird man später in noch näher zu bestim m ender Form K rediterhöhungen vornehm en müssen. D er V erband arbeitet zusamm en mit den beiden S tettiner Sparkassen, der Provinzialbank Pom m ern, der Bank für H andel und G rund­

besitz und der Stettiner Bank. Die G eschäftsstelle befindet sich zurzeit bei der Bank für H andel und G rundbesitz, Stettin.

D ort werden die näheren Auskünfte erteilt.

4. In gleicher Richtung wie die S tettiner Selbsthilfe­

m aßnahm en laufen auch die M aßnahm en, welche seitens des Reiches getroffen sind. D urch Reichsgesetz vom 31. 10. 1933 ist der Reichsfinanzm inister erm ächtigt worden, nam ens des Reiches Garantien- bis zu einem B etrage von insgesam t 10 Millionen Reichsm ark für K redite zu übernehm en, die von gew erblichen K reditgenossenschaften od er von P rivatbankiers an kleine G ew erbetreibende gegeben werden. N ach den Richtlinien soll die G ew ährung von P ersonalkrediten an das K leingew erbe (G ew erbetreibende und E inzelhandel) durch R eichsgarantien in den Fällen ermöglicht w erden, in denen ausreichende bankm äßige Sicherheiten nicht gestellt werden können. Die K redite sollen zur Finanzierung laufender Auf­

träge dienen. Sie können in geeigneten Fällen ausnahm sw eise auch zur E rw eiterung bestehender G ew erbebetriebe oder zur E rgänzung der eigenen Mittel des K reditsuchers bei der N eu ­ errichtung von G ew erbebetrieben gegeben werden. Eirfe A b­

deckung alter Schulden aus den reichsverbürgten K rediten ist in keinem Fall zulässig. Die G arantien w erden in der F orm von A usfallbürgschaften unter bestim m ten V oraus­

setzungen übernom m en, zu denen insbesondere die V ertrauens­

würdigkeit des K reditsuchers gehört.

Im Einzelfall dürfen die K redite den B etrag von Rm.

5 000,— nicht übersteigen.

Für die mit den gew erblichen K reditgenossenschaften arbeitenden G ew erbetreibenden und E inzelhändler sind A n­

träg e auf U ebernahm e von A usfallbürgschaften entw eder w eder bei der D eutschen Z entralgenossenschaftskasse, Berlin, über die zuständige gew erbliche Z entralkasse, oder bei der D resdner Bank über deren G enossenschaftsabteilung in Berlin und F rankfurt a. M. zu stellen. K reditsuchende wenden sich am besten an ihre örtliche K reditgenossenschaft od er aber, da durch die A usfallbürgschaft auch K redite erfaß t werden, die durch einen P rivatbankier g egeben sind, an einen o r ts ­ ansässigen Privatbankier.

In diesem Zusam m enhang sei für diejenigen g e w e rb ­ lichen U nternehm er, welche in grö ß erem U m fange A us­

bauten ihrer B etriebsräum e oder Instandsetzungsarbeiten an ihren H äusern vornehm en lassen wollen, erw ähnt, daß die G enossenschaftsabteilung der D resdner Bank und die dieser angeschlossenen G enossenschaften, um die auf Schaffung neuer A rbeitsm öglichkeiten gerichteten B estrebungen der R eichsregierüng tatkräftig zu unterstützen, zusätzliche W echsel­

k redite für die Finanzierung von Instandsetzungs- und E r ­ gänzungsarbeiten an Gebäuden, für die Teilung von W oh­

nungen und für den U m bau sonstiger R äum e in W o h ­ nungen in den Fällen gew ähren, in denen die H au seig en ­ tüm er nicht über ausreichende eigene M ittel verfügen. V or­

aussetzung für die E inräum ung eines K redites ist die G ew äh­

rung des Reichszuschusses.

5. E s seien noch zwei w d te re K reditm öglichkeiten genannt, die für die von ihnen betroffenen K reise eine will­

kom m ene K redithilfe darstellen können. Nach Richtlinien des Pr. M inisters des Innern vom 9. V III. 1933 können sogenannten Pro duktivdarlehn gew ährt werden, und zw ar sollen in erster Linie E rw erbsbeschränkte, K riegsbeschädigte, K lein­

rentner, ferner K riegshinterbliebene und Personen, die bereits hilfsbedürftig sind oder zu w erden drohen, berücksichtigt werden, um die wirtschaftliche Selbständigkeit des D arlehens­

nehm ers zu erhalten. Den gleichen Zw eck verfolgen für ältere erw erbslose A ngestellte die von d er Reichsanstalt für A rbeitsverm ittlung und A rbeitslosenversicherung zur V erfü­

gung gestellten P roduktivdarlehn. Sie sollen älteren e rw erb s­

losen A ngestellten die M öglichkeit zur E rrichtung einer selbständigen E xistenz geben oder den w eiteren Ausbau einer zum Lebensam terhalt bisher noch nicht ausreichenden E x i­

stenz ermöglichen. A nträge auf G ew ährung von P roduktiv­

darlehn sind bei den zuständigen W ohlfahrtsäm tern zu stellen.

6. Bei der von allen Seiten betonten W iederbelebung des Personalkredites und Ausschöpfung aller K reditm öglich­

keiten darf und muß schließlich erw artet werden, daß auch die großen Filialbanken wieder mehr, als es bisher ge- geschehen ist, zum P ersonalkredit für den gew erblichen M ittelstand übergehen.

W enn die M öglichkeiten, K redite und vor allem P e r ­ sonalkredite für m ittlere und kleine B etriebe zu bekom m en, noch das Zeichen einer gew issen Z ersplitterung zeigen, so ist doch die g ro ß e Linie unverkennbar. E s darf erw artet werden, daß sie sich im m er deutlicher hervorhebt, und daß der gew erbliche M ittelstand in Zukunft auf dem Gebiet des K reditw esens die F örderung erfährt, die in ihren A n­

fängen aus den oben geschilderten M aßnahm en ersichtlich ist und die H andel und H andw erk schon längst in beso n ­ derem Maße verdient haben.

(4)

4:

O S T S E E , H A N D E L

v N r . 2 4

Die Regelung der

D as Gesetz über W irtschaftsvverbung vom 12. S e p ­ tem ber 1933 bezw eckt, auf dem W erbegebiet die oifen- kundigen M ißstände abzustellen und die W irksam keit der W erbung durch organisatorische Zusam m enfassung und syste­

m atische G estaltung auf das H öchstm aß zu steigern. N ach dem Gesetz, das bei d er heutigen B edeutung der W erbung für alle W irtschaftszw eige von g rößtem Interesse ist, u n ­ terliegt das gesam te öxfentliche und private Werbungsi*

Anzeigen-, Ausstellungs- und Reklam ew esen der Aufsicht des Reiches.

W ie es in der B egründung des G esetzes heißt, war das deutsche W erbe- und R eklam ew esen bisher durch M angel an Einheitlichkeit und starke Z ersplitterung gekennzeichnet.

E s w urden zw ar brauchbare und sogar hervorragende Leistungen im einzelnen erzielt; es fehlte jedoch die F äh ig ­ keit, allgem eine Schäden zu beheben und einheitliche G esichts­

punkte zur Geltung zu bringen. D as Fehlen einer solchen E inheitlichkeit und P lanm äßigkeit ist von S eken der R egierung wie cier W irtschaft schon lrüher erkannt w oiden. Diese E rk e n n t­

nis hat zur Gründung einer Anzahl von Instituten und E in ­ richtungen mit dem Zweck einer V erbesserung und V er­

einheitlichung des W erbew esens g eführt; aber auch diesen Instituten hat die einheitliche F ührung gefehlt. Oeffentliehe und private Mittel, die in großem U m lang aufgew endet wurden, sind zu einem beträchtlichen Teil nutzlos veraus­

g abt worden. W as das wichtige Gebiet des Anzeigenw esens angeht, so haben sich auch hier schw ere M ißstände h era u s­

gebildet insoxern, als dem für eine wirkungsvolle P ropaganda prim ären E rfordernis, daß sie glaubw ürdig und w ahr sein müsse, nicht im m er G enüge getan w orden ist. In diesem Z usam m enhang bezeichnet die B egründung des Gesetzes als besonders erforderlich die Beseitigung des A uflagen­

schwindels bei Zeitungen, Zeitschriften und Büchern sowie der unlauteren K onkurrenz bei der A nzeigenverm ittlung, die Aufrichtung der A nzeigentariftreue, die R egelung der Stellung der A nzeigenexpeditionen zu den Verlegern.

Die V erhältnisse drängten jedenfalls nach einer Lösung des hier in R ede stehenden F ragenkom plexes durch die R eichsgesetzgebung; denn was bei den politischen Z ustän­

den der vergangenen J a h re nicht möglich war, konnte und m ußte im nationalsozialistischen S taate durchführbar sein.

So ist dann auch aus d er W irtschaft, heraus, von den deut^

sehen Städten, von einer g roßen Anzahl Sachkundiger, der Ruf nach Inangriffnahm e der hier gestellten A ufgaben durch das Reich erhoben worden. D er D e u t s c h e I n d u s t r i e - u n d H a n d e 1 s t a g insbesondere, die Spitzenorganisation der deutschen Industrie- und H andelskam m ern, hat sich eingehend mit dieser F ra g e befaßt und V orschläge gem acht, die sich mit dem Inhalt des G esetzes w eitgehend decken.

U eberall hat sich die B ereitw illigkeit gezeigt, Bindungen und A ufw endungen zu übernehm en, wenn mit ihnen ein g e ­ sundes und leistungsfähiges W erbew esen geschaffen w erden kann. —

D as Gesetz, das das deutsche W erbew esen der F ü h ­ rung des Reiches unterstellt, bestim m t in seinem § 1, daß die Stelle, von der diese Führung auszugehen hat, der W e r b e - r a t d e r d e u t s c h e n W i r t s c h a f t sein soll. D er W e rb e ­ rat, d em ' der R eichsm inister für V olksaufklärung und P ro ­ paganda seine Satzung gegeben hat, hat nicht selbst zu w irtschaften, sondern lediglich zu führen. Seine A ufgaben und B efugnisse sind dahin zu kennzeichnen, daß er die Aufsicht über das gesam te öffentliche und private Wer- bungs-, Anzeigen-, Ausstellungs-, Messe- und R eklam ew esen zw ecks einheitlicher und w irksam er G estaltung auszuüben hat. G etrennt von dieser A ufgabe, die als Propagandazw eck eine der Zuständigkeiten des Reichsm inisterium s für Volks - aufklärung und P ropaganda bildet, bleiben die Aufgaben der W irtschafts-, also vor allem der Produktionspolitik. H ier bleiben, wie in § 5 des G esetzes vom 12. S eptem ber 1933 besonders hervorgehoben wird, die Z uständigkeiten des A usw ärtigen Amts, des Reichswirtschaftsminisiters, des R eichs­

ministers für E rnährung und Landw irtschaft und des R eichs­

ministers der Finanzen unberührt.

D er § 3 des G esetzes enthält die wichtige B estim ­ mung, daß, w e r W i r t s c h a f t s w e r b u n g a u s f ü h r t , e i n e r G e n e h m i g u n g d e s W e r b e r a t s b e d a r f . D er W erbungtreibende soll dabei besonderen Bedingungen und außerdem der E n tric h tu n g . einer A bgabe unterw orfen sein. D urch diese A bgabe darf die W irtschaft nicht b e ­ lastet und die W erbung nicht verteuert werden. Es

Wirfsdiafiswerbung.

herrscht in allen Fachkreisen Einstim m igkeit darüber, daß diese A bgabe leicht getrag en w erden kann, weil der Vorteil eines ehrlichen und zuverlässigen R e ­ klam ehandels und der Fortxall des unlauteren W ettbew erbs in ad en F achkreisen Einstim m igkeit darüber, daß diese A b­

g abe von den W erbeauftragnehm ern leicht getragen w erden kann, weil der Vorteil eines ehrlichen und zuverlässigen R eklam ehandels und der F ortrall des unlauteren W ettbew erbs au ß e r V erhältnis steht zu dieser Belastung, selbst wenn sie Sätze erreichen würde, an deren E inführung nicht gedacht ist. Im übrigen sieht der § 3 des Gesetzes vor, ,daß der W erberat für bestim m te Fälle der E igenw erbung A us­

nahm en vom G enehm igungszw ang festsetzen kann. Auch wird es F älle geben, wo die G enehm igungen generell durch allgem eine Vor schritt erteilt w erden, etwa in Fallen der eig e­

nen W erbung geringeren U m tangs wie A nkündigung in G astw irtschatten, in den Schaurenstern von Läden usw.

In einer zw eiten D urchführungsverordnung zum Gesetz über W irtschaftsw erbung vom 27. O ktober 1933 ist dann bestimm t, daß der W erberat der deutschen W irtschaft als eine K örperschaft des öffentlichen Rechts, mit eigenem V er­

mögen mit dem Sitz in Berlin errichtet ist. N ach § 4 dieser D urchführungsverordnung hat der W erberat bekanntzugeben, welchen P ersonen und Gesellschaften er die Genehm igung zur W irtschaitsw erbung allgem ein erteilt und welche Arten der W irtschaftsw erbung er allgem ein genehm igt. D er W e rb e­

rat kann bestim m ten A rten der W irtschaftsw erbung die G e­

nehm igung allgem ein versagen. W eiterhin kann der W erbe­

rat eine Genehm igung jederzeit zurückziehen. F ern er ist be­

stimmt, daß der W erberat die allgem einen Richtlinien b e ­ kanntgibt, nach denen die gesam te öffentliche und private W irtschaitsw erbung einheitlich und w irksam gestaltet w erden soll, sowie die G rundsätze festsetzt, nach denen er die W irt­

schaftsw erbung unbeschadet der im einzelnen Fall au fz u er­

legenden Bedingungen genehm igen will.

E s ist w eiterhin bestimm t, daß der W erberat seine B e­

kanntm achungen und Bestim m ungen im D eutschen Reichs- A nzeiger veröffentlicht. H ier sind inzwischen vier B ekannt­

m achungen erschienen, von denen die 2. und 3. besondere sachliche Bedeutung lür die W erbungtreibenden haben. Die zw eite Bekanntm achung des W erberats vom 1. N ovem ber gibt zunächst die notw endigen Begriffsbestim m ungen. Sie enthalten einige bisher nicht allgem ein gebräuchliche B e­

zeichnungen; W e r b u n g t r e i b e n d e r ist danach, wer für seine eigene entgeltliche Leistung (Erzeugung, Dienstleistung, Vermietung, V erkauf usw.) W erbung treibt. W e r b e b e - b e r a t e r ist, wer als selbständiger U nternehm er andere g e ­ w erbsm äßig bei der W erbung berät. W e r b e r ist, wer W erbung für andere d u rch fü h rt; F l ä c h e n w e r b e r ist, wer W erbeflächen als deren unm ittelbarer Besitzer anderen zur Verf ügung ste llt; V e r a n s t a l t e r v o n G e m e i n ­ s c h a f t s w e r b u n g ist ein W erber, d er eine W irt­

w erbung durchführt, die unm ittelbar oder m ittelbar m ehreren nicht von vornherein bestim m ten U nternehm ern zugute k o m m t; ein W e r b u n g s m i t t l e r ist, w er W erbern W erbeaufträge für andere im eigenen N am en und für eigene Rechnung erteilt. D er W erbungtreibende führt E igenw erbung, w ährend W erber, W erbeberater und W erbungsm ittler F re m d ­ w erbung ausüben. D agegen führt W irtschaitsw erbung nicht aus, wer das W erbem ittel lediglich herstellt oder befestigt, z. B. ein H andw erker.

H ierdurch ist der Kreis d er von dem Gesetz b etro f­

fenen Personen klar ab gegrenzt worden. Im folgenden w er­

den dann in der Bekanntm achung vom 1. N ovem ber die Begriffsbestim m ungen für die in F rage kom m enden W e rb e­

m ittel gegeben. H ierbei wird über den Begriff „A usstellung“

Lediglich negativ gesagt, daß eine Ausstellung dann nicht vorliegt, wenn die Schau lediglich von einem einzelnen U n te r­

nehm er zur W erbung für seine eigene Leistung (Schaufenster­

auslagen) veranstaltet wird, oder wenn die Ausstellung nur in völlig untergeordnetem Maße m ittelbar oder unm ittelbar wirtschaftlichen Zw ecken dient. — E ine A n z e i g e ist eine W erbung, die in einer D ruckschrift ausgeführt wird. Ein Anschlag ist eine W erbung, die öffentlich durch Aufschriften oder A bbildungen ausgeführt w ird; ein D a u e r a n s c h l a g ist eine W erbung, die nach A rt und Anbringung, Stoff und

Inhalt für eine längere Zeit als drei Monate w erbend wirken kann.

D ie gleiche zweite Bekanntm achung des W erberrats gibt ferner R i c h t l i n i e n bekannt, n a c h d e n e n W i r t -

(5)

s c h a f t s W e r b u n g a u s g e f ü h r t u n d g e s t a l t e t w e r d e n s o l l . Danach ist im Rahm en der bestehenden gesetzlichen V orschriften und der vom W erberat ergangenen Richtlinien und Bestim m ungen jeder in der Ausübung und G estaltung seiner W erbetätigkeit frei. Die W erbung hat in G e s i n n u n g und Ausdruck deutsch zu sein; sie darf das sittliche Em pfinden des deutschen Volkes, insbesondere sein reli­

giöses, vaterländisches und poetisches Fühlen und W ollen nicht verletzen. Die W 'erbung soll geschm ackvoll gestaltet sein.

W er W irtschaftsw erbung ausführt, hat dabei als reeller K aufmann zu handeln; alle Angaben müssen wahr und klar sein und die M öglichkeit einer Irreführung verm eiden. Die W erbung darf nicht am tlichen Zeichen und Form en nach- gehi’det sein; sie soll nicht m arktschreierisch sein, sondern in sachlicher Bew eisführung die V orteile der eigenen Leistung hervorheben. D er W ettbew erber darf nicht h erabgesetzt werden.

D er dritte Abschnitt der zweiten Bekanntm achung regelt die F ra ^ e d er G enehm igung. D anach wird ohne E rhebung einer A bgabe die erforderliche G enehm igung zunächst all­

gem ein für E i^enw erbun?, W erbeberatung und W erbungs- verm itt’ung erteilt. Un+er E i^enw erbung ist dabei die W e r­

bung zu verstehen, die das U nternehm en in sich ausführen kann, ohne sh h der H ilfe eines bezahlten D ritten bedienen zu müssen. Solche E i^enw erbung ist z. B. die Prosoekt- reklam e, die P lakatreklam e, die z. B. M arkenartikel-Firm en durch Einzelhandel an und in den Läden ausführen lassen, die L ichtreklam e und P lakatreklam e am eigenen Grundstück. Auch die W erbung durch D ruckschriften, soweit es .sich um re^el- mäßv?f. erscheinende D ruckschriften (Ze’tunqren und Z eit­

schriften) handelt, soll generell genehm igt sein, soweit es sich um z. Zt. der Bekanntm achung bereits erscheinende D ruckschrpten handelt. E ine besondere G enehm igung ist auf ’eden Fall erforderlich bei D aueranschlä^en und b^i Aus­

stellungen und Messen, wobei z. Zt. in G an" befindliche M essen von dieser Genehmi^unqrspflicht nicht betroffen werden. Die allgem eine Genehm igung eilt ferner nicht für W erbung durch Pam eranschlao\ es sei denn, daß er an der S tätte der eigenen Leistung und an dafür eigens bestim m ten S tegen bew irkt wird. D en W erbern wird die G enehm igung I zunächst insgesam t erteilt, soweit sie nicht allgem ein v e r­

sagt ist oder im Einzelfall b eantragt w erden muß.

D er W erberat erhebt als G egenleistung für seine T ä tig ­ keit e i n e G e b ü h r i n H ö h e v o n 2o/0. D ;e Werbeabo-abe darf , von den W erbern den A uftra°-cebern rtk h t gesondert in R echnung gestellt w erden: sie ist aber grundsätzlich ab w älz­

bar. Die A bgabe ist entw eder durch lieb erw eisu n e oder durch V erw endung von W erbeab^ab^m arken zu entrichten, welch letztere bei den Postäm tern erhältlich sind.

W eitere Bestimmuno-en w erden durch die dritte und vierte Bekanntm achung des W erberats vom 21. N ovem ber d. T- sre^eben. Die dritte Bekanntm achung re^eH das A n ­ z e i g e n w e s e n und <nlt mit Ausnahm e d er A dreßbücher für sämtliche D m r ^ r h r ifte n , die Anzeigen au fnehm en. W er ab 1. Tanuar 1934 W irtschaftsw erbun^ durch A n z ^ e n ausführt, d. h. A nzeigenw erbung treibt, berät, durchführt oder v er­

mittelt, ist danach q-esetzli''h veroflichtet. die Bestim m ungen dieser B ekanntm achung einzuhalten, weil er sonst G efahr läuft, daß ihm vom W erberat die Genehm igung, W irtschafts- w erbune zu treiben, entzogen wird. Bei der Aufstellung der Bestim m ungen über das Anzeio-enwesen w ar die A b­

sicht m aßgebend, der A nzeigenw erbung keinerlei hindernde F esse’n a n z u 'e 'ren, sondern sie im Gegenteil soweit als irgend möglich zu erleirhtern. D er W erbem t hat einen a*ten W unsch der besam ten Reklam e treibenden W i-tsnhaft dadurch erfüllt, dnß die Anzeio-ensDaltenbreiten mit W irkung vom 1. Jan u ar

1934 ab zu norm en sind. Als N orm en können entw eder Klein- spalten oder G roßsnalten gew ählt w erden. D er V erleger hat also zwei S naltenbreiten zur Auswahl, die 22 mm breite Klein- snalte und die 46 mm breite G roßspalte. D iese N orm ung bringt sowohl dem W erbunertreibenden als auch dem V erleger, dem A nzei^enverm itt’er und zuletzt den K lischeeanstalten g ro ß e Vorteile. W erden A nzeigen aussch’tteßhch nach Seiten und Seitenteilen angenom m en, so muß die Bprechmmq- von Seitenteilen dem B ruttonreise d er Seiten anteiHg entsprechen.

F ür M engenabschlüsse kann der V erleger in seiner Anzei^en- preishste nach seiner W ahl eine der 4 durch die B ekannt­

machung festgesetzten N achlaßstaffeln für Abnahm e inner­

halb Jah resfrist aufstellen. G rundsätzlich dürfen als N ach­

lässe nur der für m ehrm alige Veröffentlichung oder der für Meno-enabschlüsse gew ährt werden. D er H öchstnachlaß ist mit 20<>/o so niedrig wie möglich angesetzt. Die N achlässe für M engenabschlüsse sind vom W erberat absichtlich so fe st­

gesetzt worden, daß auch ein m ittlerer Inserent den H ö ch st­

nachlaß erreichen kann, dam it besonders das m ittlere A n­

zeigengeschäft belebt wird.

Mit der dritten Bekanntm achung w erden weiterhin die zahlreichen verschiedenen A uftragsbedingungen, die bisher jeder V erleger nach eigenem G utdünken aufstellte, beseitigt.

An ihre Stelle treten die „ A l l g e m e i n en G e s c h ä f t s b e ­ d i n g u n g e n f ü r d a s A n z e i g e n w e - s e n " , sowie die

„ A l l g e m e i n n e n G e s c h ä f t s b e d i n g u n g e n f ü r A n '- z e i g e n m i t t l e r “ , In diesen Bedingungen ist der a llg e ­ meine G eschäftsverkehr einschließlich der Zahlunesbedin- gunqfen einheitlich für alle D ruckschriften geregelt. Zusätzliche Bedingungen des einzelnen V erlegers bzw . A uftraggebers d ü r ­ fen zu den aH^emeinen B edingungen nicht in W iderspruch stehen.

W er W irtschafts Werbung durch Anzeigen ausführt, ist v e r­

pflichtet, vom In k rafttreten der dritten B ekanntm achung an alle V erträg e der A nzeigenw erbung nur noch nach der P re is­

liste des V erlegers abzuschließen. H ierdurch ist Preistreuc gew ährleistet; über die Preisliste hinausgehende V ergünsti­

gungen dürfen in keiner F orm beansprucht od er gew ährt werden. W as schließlich die A uflagenangaben angeht, so ist der V erleger verpflichtet, für jede laufend erscheinende D ru c k ­ schrift, für die Anzeigen angenom m en w erden, ein A uflagen­

buch zu führen. Dem W erberat sind entsprechende A uf­

lagenm eldungen in gew issen A bständen zu machen.

E s ist anzunehm en, daß der W erberat bald mit weiteren B ekanntm achungen hervortreten und weitere Gebiete des W erbungsw esens regeln wird. So darf erw artet w erden, daß z. B. die F ra g e der P lakatreklam e bald gleichfalls eine ein­

gehende R egelung erhalt. Auch das Ausstellungs- und M esse­

wesen wird ein G ebiet sein, auf dem noch m anche A rbeit zu leisten sein wird. E s ist mit Sicherheit anzunehm en, daß der W erberat sich der Spitzenverbände der gew erblichen W irt­

schaft und insbesondere auch, wie schon erwähnt, des D eu t­

schen Industrie- und Handelsta<res w eiterhin für die D u rch ­ führung seiner A ufgaben bedienen wird. D er D eutsche Industrie- und H andelstag seinerseits hat e i n e n Fachausschuß für W erbew esen ins Leben gerufen, der unlängst bereits zum ersten Male getagt hat, um auch von dort aus A nregungen an den W erberat h erantragen zu können. E s wird auch daran eredacht, daß die bei den meisten Industrie- und H a n d e ls­

kam m ern bestehenden Einio-ungsämter für W ettbew erbs- streiti^keiten in eine engere V erbindung zum W erberat der deutschen W irtschaft gebracht werden. Man geht hier von dem G edanken aus, daß die Fälle des unlauteren W e ttb e­

werbs, die die E inigungsäm ter beschäftigen, fast im m er F älle unlauterer W erbung sind und daß daher durch diese Einio-unq's- äm ter e in e1 Arbeit sretan wird, die sich auch für die T ätigkeit des W erb erats förder’ich aus w irken lassen kann. V erw iesen sei schließlich noch auf die T ätigkeit des Sonderausschusses zur R egelung von W ettbew erbsfragen der H auptgem einschaft des D eutschen Einzelhandels und des D eutschen Industrie- und H andelstaces. D ie w ichtigen und grundlegenden G u t­

achten dieses Sonderausschusses in W ettbew erbs- und W er- bunesfragen sind w iederholt im ,.0 s t s e e - H a n d e 1“ zum Abdruck gelangt. E s H anzunehm en, daß dieser Sonderausschuß auch im Rahm en der w eiteren T ätigkeit des W erberats der deutschen W irtschaft eine nutzbringende Rolle spielen kann.

Endlich liegt es auch im Bereiche der M öglichkeit, daß die Industrie- und H andelskam m ern ihrerseits unm ittelbar in die W erbung in ihrem Bezirk betreffenden Fällen, so z. B. in Fällen, wo die E ntziehung der G enehm igung akut wird, vom W erberat in irgendeiner Form herangezogen w erden. S.

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6

O S T S E E * H A N D E L N r . 2 4

Die Wirfstitattslage in Rußland.

K e in e g u t e E rnte. G e tr e i d e k a m p a g n e u n d bäuerlicher M a r k t h a n d e l. — N e u e G e fa h r einer H u n g e r s n o t . Sehlec hte W a r e n v e r s o r g u n g . P r o d u k ti o n s e r g e b n i s s e der S o w je t in d u s t r i e . — G e s ta l tu n g d e s A u ß e n h a n d e ls .

Noch heute wird in d er S ow jetpresse über die „hohe E rnte dieses J a h re s “ geschrieben, obgleich man bereits seit längerer Zeit weiß, daß die d i e s j ä h r i g e E r n t e , weit schlechter ausgefallen ist, als man in m aßgebenden S o w jet­

kreisen bei Beginn der E rnteeinbringung e rw arte t hatte. D a ­ m als wurde in S ow jetblättern sogar von einer R ekordernte gesprochen. N unm ehr zeigt es sich, daß ebenso wie in den früheren Ja h re n auch diesm al die Skepsis gegenüber den überaus optim istischen anfänglichen E rnteeinschätzungen der Sow jetstellen nur zu berechtigt gew esen ist. Von einer guten, geschw eige denn R ekordernte, kann nach den letzten B e­

richten nicht gesprochen werden. F ür das gesam te S o w jet­

gebiet w ird von sachverständiger Seite mit einer knappen, M ittelernte gerechnet, d. h. mit einem D urchschnittsertrag von etw a 6,5 dz pro ha, w ährend der W irtschaftsplan der S ow jetregierung für 1933 d ie Erzielung eines D urchschnitts­

ertrag e s von 8 d z pro ha vorsah. Mithin bleibt der H ektar - ertrag um etw a 20% hinter dem Plan zurück. D er B rutto­

ertrag dürfte nach d er gleichen Schätzung 60—65 Mill. to b etragen gegenüber knapp 60 Mill. to im V orjahre, für das die E rnte von sow jetam tlicher Seite zunächst mit 70 Mill. to angegeben w orden war.

Angesichts dieses niedrigen E rteerngebnisses kann n a tu r­

gem äß mit einer nennensw erten B esserung der E r n ä h ­ r u n g s l a g e in S ow jetrußland nicht gerechnet w erden. Da die Bauernschaft in diesem Ja h re etw a 2 Mill. to m ehr als im V orjahre und zw ar in sg e sam t 20 Mill. to G etreide als N aturalsteuer an den S taat abführen muß, wozu n o c h 'd ie verschiedenen anderen G etreideabgaben hinzukom m en, so tritt für die K ollektivw irtschaften und E inzelbauern, selbst wenn die diesjährige E rn te im E ndergebnis tatsächlich um einige Millionen to höher als im V orjahre ausgefallen ist, keine E r ­ leichterung ein. D ie G e f a h r e i n e r n e u e n H u n g e r s ­ n o t auf dem flachen Lande ist daher, zumal bei d er h e r r ­ schenden schweren- V erkehrskrise, für den W inter 1933/34 wiederum sehr groß. Schon jetzt m achen sich in einigen G ebieten (z. B. N ordkaukasus) Anzeichen dafür bem erkbar.

E tw as günstiger sind die Aussichten für die A rbeiterschaft und die Rote Armee. H ier ist w eniger der G esam tausfall d e r E rn te als das E rgebnis der staatlichen G e t r e i d e - b e r e i t s t e H u n g e n m aß g eb en d . Die strengen Strafen des G etreidenaturaisteuergesetzes und d er überaus starke Druck, der auf die B auernschaft seitens der lokalen P a rte i­

organe und Sow jetbehörden ausgeübt w orden ist, haben b e ­ wirkt, daß bis 7. N ovem ber d. J. an den S taat 1,64 Mill. to Getreide m ehr als im ganzen J a h r 1932 abgeliefert w orden sind. Eine Reihe w ichtiger G etreidegebiete, darunter die Sow jetukraine, das Z entrale S chw arzerdegebiet und das M ittelw olgagebiet, haben ihren G etreideablieferungsplan b e ­ reits erfüllt, in einer R eihe w eiterer Gebiete und Beizirke steht die G etreidekam pagne vor dem Abschluß. Im ganzen dürften die G etreidebereitstellungen also früher beendet w erden als im V orjahr. Allerdings w erden sie in letzter Zeit dadurch erschw ert, daß d er von d e r S ow jetregierung seit Beginn der neuen G etreidekam pagne verbotene b ä u e r­

liche M arkthandel mit G etreide recht lebhaft gew orden ist, darunter auch in solchen Gebieten, die mit der D urchfüh­

rung der G etreideablieferung an den S taat noch im R ü c k ­ stände sind.

Zu dem relativ günstigen bisherigen E rgebnis der G etreidekam pagne hat die Sow jetindustrie nicht viel b ei­

getragen. Die W arenversorgung d er Bauernschaft g estaltete sich vielm ehr g e ra d e in den für die G etreidekam pagne b e ­ sonders wichtigen M onaten sehr schlecht. Die P roduktion der K o n s u m w a r e n i n d u s t r i e , die nach dem W irtschafts­

plan für 1933 im Vergleich zum V orjahre eine Zunahm e um 10% erfahren sollte, w eist in diesem Ja h re im ganzen so gut wie keinen Fortschritt auf, die P roduktionssteigerung beträgt näm lich nur 0,8%. Hinzu kom m t noch, daß es auch um die Qualität d er hergestellten Erzeugnisse nach wie vor überaus schlecht aussieht. Neben der schlechten Arbeit der verarbeitenden Industrie hängt die unzureichende W aren- Versorgung der Bauernschaft in erheblichem M aße auch mit dem V ersagen des staatlichen und genossenschaftlichen H a n ­ delsapparates und der T ran sp o rtk rise zusammen. Sehr u n ­ befriedigend liegen die Dinge auch in d er S c h w e r i n d u - s t r i e , die gleichfalls stark hinter dem Plan zurückbleibt.

Die P roduktionssteigerung in den ersten neun M onaten 1933 betrug hier gegenüber dem V orjahre nur 9,6% bei einem Voranschlag von 21,2%. D er Ja h re sp la n ' wurde von der Schw erindustrie in der Berichtszeit nur zu 64,7% a u sge­

führt. B esonders unbefriedigend ist es gerad e um die P ro ­ duktion der w ichtigsten Zw eige der Schw erindustrie b e ­ stellt, d. h. um die P roduktion von Kohle, Eisen und Stahl sowie N aphtha- Die Produktion der N a p h t h a i n d u s t r i e, der a l s E xportindustrie besondere Bedeutung zukom mt, liegt in diesem Ja h re sogar unter dem Niveau des Vorjahres«.

Die R ohnaphthagew innung betrug in d en ersten neun M o­

naten 1933 nur 15,64 Mill. to gegenüber 16,54 Mill. to im entsprechenden Z eitabschnitt des V orjahres, die N ap h th a ­ verarbeitung 13,9 Mill. to gegenüber 15,64 Mill. to. Im G e ­ gensatz zur N aphthaindustrie weist die K o h l e n f ö r d e - r u n g im m erhin eine bedeutende S teigerung auf. Sie betrug in der Berichtszeit 52,17 Mill. to gegenüber 45,53 Mill. to im entsprechende Zeitabschnnitt des V orjahres; die Zunahm e beträgt m ithin 14,6o/o bei einem V oranschlag von 30%. Da die Lage in der H olzindustrie ebenfalls unbefriedigend ist, sb ist die Lage d er B rennstoffversorgung in Sow jetrußland sehr angesp an n t. Die staatlichen Industriebetriebe w erden daher zur sparsam sten B rennstoffversorgung angehalten, w ä h ­ rend d er S tadtbevölkerung w eitgehende Beschränkungen im Brennstoffverbrauch auferlegt werden. Ein sehr starkes Z u ­ rückbleiben hinter dem Plan weist auch die E i s e n - u n d S t a h l i n d u s t r i e auf. Die R oheisenerzeugung stellte sich in den ersten neun M onaten 1933 a u f 5,14 Mill. to gegenüber 4,53 Mill. to im entspruchenden Zeitabschnitt des Vor<

iahres, was eine S teigerung um 13,4% bedeutet bei einem Voranschlag v o n 44% ; die S tahlproduktion erreichte 4,86 Mill. to gegenüber 4,41 M%ill. to (-{- 10,3o/o), die Produktion von W alzerzeugnissen 3,48 Mill. to gegenüber 3,15 Mill. to (J - 10,4o/o). Sehr unbefriedigend liegen die D inge auch im E isenerzbergbau, i n d e r Buntm etallindustrie und im Loko- motiv- und W aggonbau, w ährend die P roduktion der A uto1- mobil- und T raktorenindustrie stark gestiegen ist und sich u n ­ gefähr entsprechend dem Plan gestaltet.

Auf dem G ebiete des russischen A u ß e n h a n d e l s ist gegenüber dem V orjahre eine A enderung insofern einge­

treten, a l s die H andelsbilanz, die sowohl im Ja h re 1932 als auch 1931 mit einem großen Passivsaldo abschloß, aktiv gew orden ist- Da die Ausfuhr infolge der innerw irtschaft­

lichen Schw ierigkeiten des S ow jetstaaets und des A ndauerns der W eltw irtschaftskrise w eiter zurückging, so konnte der A usfuhrüberschuß nur durch stärkste D rosselung d er E in ­ fuhr erreicht werden. D ie E infuhr betrug in den ersten neun M onaten 1933 nur 274,3 Mill. gegenüber 552,9 Mill. im en t­

sprechenden Z eitabschnitt des V orjahres, die Ausfuhr 367,4 Mill. gegenüber 410,9 Mill. Die E infuhr ist mithin um 50,3%, die Ausfuhr dagegen nur um 10,5% gesunken. Das gesam te Außenhandelsvolum en ist von 963,7 Mill. auf 641,6 Mill. Rbl., d. h. genau um ein Drittel, zurückgegangen.

Wenn "Keks

dann Siettiner JCammerSceks

H o h e r H e iz w e rt — d ru c k fe s t — la g e rb e stä n d ig — le ic h te s A nheizen — g le ic h m ä ß ig e r A b b ra n d — d e r F e u e ru n g a n g e p aß te K o rn g rö ß e — g ü n stig e r B ezugspreis. L ie fe ru n g d ir e k t d u r c h u n s o d e r d en S te ttin e r K o h len h a n d el. H e iz te c h n isc h e B e ra tu n g d u rc h F a c h in g e n ie u re k o ste n lo s.

Städtisch e W e r k e Stettin - F e r n r u f 35441

(7)

W i r t s c h a f t l i c h e ' t l a c h r i c h t e n

Sdiwcflen.

Außenhandel. N achdem der schwedische A ußenhandel in den letzten M onaten jeweils mit einem starken A usfuhr­

überschuß abgeschlossen hatte, ist im O ktober d. J. ein b e ­ m erkensw erter U m s c h w u n g eingetreten. Bei einer A u s f u h r von 104,(5 Mill. Kr. und einer E i n f u h r von 107,6 Mill. Kr. ergibt sich .ein E i n f u h r ü b e r s c h u ß v o n 3 Mi l l . Kr . Im O ktober des V orjahres betrug die Einfuhr

103,4 Mill. Kr., die Ausfuhr 90,5 Mill. Kr., der E infuhrüber­

schuß also 12,9 Mill. Kr.

Die schwedische A ußenhandelsbilanz festigt sich also weiterhin. Für die M onate J a n u a r - O k t o b e r 1933 e r­

gibt sich eine E i n f u h r von 883,6 Mill. Kr. gegen 937,0 Mill. Kr. im vorigen Ja h re und eine A u s f u h r von 858,3 Mill. Kr. gegen 743,7 Mill. Kr., der E i n f u h r ü b e r s c h u ß hat sich dem nach gegen das vorige J a h r von 193,3 Mill. Kr.

auf 25,3 Mill. Kr. v e r r i n g e r t . Beachtensw ert ist dabei, daß diese V erbesserung zu einem erheblichen Teil durch das merkliche Ansteigen d er Ausfuhr zustande gekom m en ist, wobei die Ausfuhr von H olz, Papierm asse und Z eitungs­

papier sowie von Eisenerz die w ichtigste Rolle spielte. - Herabsetzung des Zolls für Hautcreme. D ie schwedische R egierung hat mit W irkung vom 15. 11. 33 den Zoll für H autcrem e durch U m tarifierung von Tarifnr. 262 (400 Kr. ie 100 kg) nach T arifnr. 261 (200 Kr. je 100 kg) auf die H älfte herabgesetzt. Es handelt sich hierbei um eine nachträgliche K orrigierung d es schwedischen Tarifs auf Grund des schw e­

disch-französischen W irtschaftsabkom m ens vom 13. 3. 1933.

Rekordmonat für die Eisenerzausfuhr. Im N ovem ber dieses Ja h re s erreichten die Erzverschiffungen der G ränges- berg eine R ekordziffer, wie sie seit langem nicht erzielt w orden ist. Die Ausfuhr belief sich auf 321000 to gegen 191 000 to im gleichen M onat vorigen Ja h re s und 14.4 000 to im N ovem ber 1931. Im einzelnen ergibt sich bei einens Vergleich der einzelnen M onatsziffern w ährend der letzten Jah re d a s folgende Bild (in 1000 t ) :

Monatliche Ausfuhr an E rz der G rängesberg

1931 1932 1933

Jan u ar 363 150 180

F ebruar 306 160 198

März 305 158 211

April 314 158 220

Mai 357 163 209

Juni 459 159 242

Juli 453 231 266

August 270 208 297

Septem ber 219 190 273

O ktober 74 138 220

N ovem ber 144 191 321

D ezem ber 239 210

Gesamt Jan.-N ov. 3264 1906 Jan.-N ov. 2637 W enn auch die Ziffer des Ja h re s 1931 noch nicht w ie­

der ganz erreicht w erden dürfte, so ergibt sich dennoch eine ganz außerordentliche V erbesserung d er schwedischen Erz- ausfuhr, die deshalb bem erkensw ert ist, weil bekanntlich der weitaus grö ß te Teil n a c h D e u t s c h l a n d geht.

Kapazitätssteigeruiig in Norrlands Zellu’.osefabriken. Die E s s v i k s S u l f i t f a b r i k , dje in d er letzten Zeit eine Einschränkung ihrer Betriebe vornehm en m ußte, kann g eg e n ­ w ärtig ihre K apazität voll ausnützen. Auch in d er Svartv'iks Sulfitfabrik w ird damit gerechnet, daß schon in K ürze wieder voll gearbeitet w erden kann. Beide F ab rik en gehören dem Zellulosekonzern an. Die Esviks F ab rik verfügt über eine Leistungsfähigkeit von 35 000 to und die S vartvik über eine solche von 60000 to. D er bessere B eschäftigungsgrad ist durch die s t e i g e n d e N a c h f r a g e f ü r P a p i e r m a s s e

nächstjährige Lieferung — verursacht.

■^Norwegen.

Amerikanische Konkurrenz im Russengeschäft. Mit Rücksicht auf die W iederaufnahm e der russisch-am erika.

nischen Beziehungen machen sich in norw egischen G eschäfts­

kreisen gew isse B e f ü r c h t u n g e n dahin geltend, daß v e r­

schiedene russische W a r e n b e s t e l l u n g e n , die bisher an N orw egen gegangen sind, künftighin A m e r i k a ü b e r ­ t r a g e n w erden könnten.

D as gilt vor allem für den nicht unbeträchtlichen russischen A l u m i n i u m bedarf, V ertreter der norwegischen

Aluminiumindustrie befinden sich d aher bereits auf dem W ege nach Moskau, um sich G ew ißheit zu schaffen und um über w eitere A lum inium verkäufe zu verhandeln, gegebenenfalTfs unter Benutzung der norw egischen S taatsgarantie für R u ß ­ landgeschäfte. Zugleich verlautet, daß man in diesem Z u ­ sam m enhänge auch daran denkt, russisches G e t r e i d e u n d O e 1 i m K o m p e n s a t i o n s w e g e zu kaufen.

Steigende Frischheringseinfuhr nach Deutschland. Im O ktober d. J. b etrug die Frischheringseinfuhr mit d er Bahn von Trondheim über Oslo nach D eutschland 1530 t gegen 230 t im O ktober 1932. D er N ovem ber erbrachte einen R ekord mit 1739 t gegen 1392 t i. V.

Rückgängiger Handel mit England. In den ersten 9 M onaten d. J. betrug die n o r w e g i s c h e A u s f u h r ] nach E ngland 5,1 Mill. Pfd. Sterl. gegen 6,7 Mill. Pfd. Sterl.

bzw. 10,5 Mill. Pfd. Sterl. in dem entsprechenden Z eit­

raum 1932 bzw. 1929. D ie E i n f u h r aus E ngland stellte sich auf 3,9 Mill. Pfd. Sterl. gegen 4,4 Mill. Pfd. Sterl. bzw.

7,4 Mill. Pfd. Sterl.

Schrumpfung im Handel mit Frankreich. In den ersten 6 Monaten d. J. betrug die norwegische E i n f u h r aus Frankreich 10,7 Mill. Kr. gegen 12,7 Mill. Kr. in der e n t­

sprechenden Zeit des V orjahres, die A u s f u h r dorthin 17.6 gegen 21,3 Mill. Kr.

Einfuhrverbot für Obligationen in fremder Währung.

N achdem durch provisorische A nordnungen vom 3. 1. 33 und 6. 7. 33 die A u s f u h r v o n I n h a b e r © b' 1 i g a, 7 t i o n e n i n f r e m d e r W ä h r u n g v e r b o t e n wurde, ist jetzt über die E i n f u h r s o l c h e r O b l i g a t i o n e n folgende kgl. V e r O r d n u n g ergangen:

„G em äß Gesetz Nr. o vom 2i\. 3. 1918' § 2 Abs. 2 wird bestim m t: 1. Inhaberobligatrionen, die von norw egischen Schuldnern ausgestellt sind und auf frem de W ährung lauten, dürfen bis auf w eiteres nur mit G enehm igung des Finanz- D epartem ents eingeführt werden. 2. Z uw iderhandlungen werden mit S trafe und E inziehung gem äß Gesetz Nr. 5 vom 22. 3. 1918 § 3 gieahndet. 3. Die Bestim m ung tritt sofort in K raft.“

D en V erboten über die Ein- und Ausfuhr von In h a b e r­

obligationen in frem der W ährung ist nunm ehr eine kgl.

V erordnung vom 1. i2. 1933 gefolgt, durch die das V erbot auch auf die E i n f u h r v o n O b l i g a t i o n e n in n o r ­ w e g i s c h e r W ä h r u n g ausgedehnt wird, soweit diese einen U m tausch in O bligationen erlauben, die auf eine frem de W ährung ausgestellt sind.

Beginn der Osloer Pelzauktionen. Die erste Osloer Pelzauktion der diesjährigen Saison hat begonnen, sie um ­ faßt etw a 2 bis 3000 Pelze. In d er H auptsache handelt es sich um Silberfüchse, daneben auch um Blau- und R o t­

füchse, Mink, O tter, E ichhorn usw. 30 bis 40 ausländisiche V ertreter w erden erw artet. Bis E n d e des Ja h re s finden v o r­

aussichtlich noch zwei w eitere Auktionen in Oslo statt.

DSnemarK.

Außenhandel. Die E i n f u h r b e t r u g i m O k t o b e r d. J. 120,9 Mill. Kr. (die V orm onatsziffern in K lam m ern:

120,9 Mill. K r.), d i e A u s f u h r 107,3 Mill. Kr. (113,3 Mill.

K r.), so daß sich für den O ktober ein E i n f u h r ü b e r ­ s c h u ß von 13,6 Mill. Kr. gegen 7,6 Mill. Kr. im S e p ­ tem ber d. J. ergibt.

Für die M onate J a n u a r - O k t o b e r d. J. ergibt sich eine G e s a m t e i n f u h r von 1035,9 Mill. Kr. gegen 938,5 Mill. Kr. in der gleichen Zeit im Ja h re 1932 und eine G e s a m t a u s f u h r von 1002,9 Mill. Kr. gegen 945,9 Mill.

Kronen, so daß sich der A usfuhrüberschuß von 7,4 Mill.

Kr. im vergangenen Ja h re in diesem Ja h re in einen E i n ­ f u h r ü b e r s c h u ß von 33,0 Mill. Kr. verw andelt hat.

U nter Berücksichtigung der w ichtigsten H e r k u n f t s ­ u n d B e s t i m m u n g s l ä n d e r verteilt sich d er dänische A ußenhandel für die M onate Ja n u a r—O ktober d. J. im V er­

gleich zum vergangenen Ja h re folgenderm aßen:

D änem arks A ußenhandel nach Ländern Ja n u a r—O ktober 1932/33 (in Mill. Kr.)

E i n f u h r A u s f u h r 1933 1932 1933 1932

Insgesam t 1035,9 938,5 1002,9 945,9

Davon aus bzw. nach:

Deutschland 235,3 252,1 129,1 120,0

England 288,7 200,9 653,3 611,8

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