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Die Katholische Familie. R. 7, no.1 (1900)

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Academic year: 2022

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ÜlttßSblWß, Montag ben 1. Januar 1900.

JO * l«t|ftiftf>e fcamJte*' erfrfjnnt roddientltffJ, IG Seiten flarf; $ re if tuerteljlibng mit ber J ttn b “ n n

*• t f i . ; lei birrftrm V artubf*ufl btfltßer. Alle «Poft-ttrprbitionen unb Cm tibanblunflfn nehmen »rfteüunflen an. D onneifl*|

» irb ia # © fatt #u«grqfben unb nerfenbrt ,>nfrrnte: bie ewi& altinr l<efit»etle ober brrrn Miaum 86 W g.

SlttS tmfcrem Seferfreife.

„ 4fin neuer Jahrgang Shrer gefehlten 2Bocben>

Vü febrift bat begonnen. Bum SRufcm ber Sefer möchte beSbalb ©d)reiber biefer 3e*Iei' einige ffiinfe geben, roie e8 anjufleQen fei, bafj bie ®e*

jieljer berfelben einen tmmerroäl)renben 93orteil

»on berfelben haben. @r bat nämlich bie @r- faljtung gemalt, bafj geroiffe Sefer „®ie fatb.

Familie" nicht anberä betjanbeln als eine Seit“ *1!!»

roelcbe blo8 bie 2!age8neuigleiten bringt, b. b- roelche fcbneH übei flogen roirb unb bann fid) ge»

faßen laffen mujj, an einem Warfen ber ffianb ibr ®afem ju friften. ®od) ein folcb jämmer=

lidjeä 6nbe barf „Die falb, Familie" nicht neb=

men, bafiir ift ibr Inhalt oW ju roertooll. 9lein,

„®ie !atb- Familie" mufj öfters gelefen roerben, bamit bie batin enthaltenen nüfelidjen Sehren ftcb immer mebr bem ©ebäcbtniffe einprägen unb auf SSerftanb unb §ert ber Sefer oerebelnb einroirfen.

Um b>eju etroaS beijutragen, erlaufet ftcb <Sc^rei=

ber biefer B«*l*n. an Qße Sefcr bie Sitte ju rieten, bajj fte bie einzelnen Hummern ber fatb.

Samilie, forme bie einzelnen Jiummetn ber 8ei=

läge „2)0« gute Äinb" forgfältig baS ganje^abr binbureb aufbeben unb am (Snbe be§ 3abre®

ft<b ben Jahrgang für einige ©rofeben einbir.ben laffen. ®amit ftnb oerfcl)iebene SBotteile oer=

bunben. 3uTiäc6ft baben auf biefe 2öeife bi*

Öejieber ber S«tfd)r'ft für ^ re s^arl am 6nbe beä Saures ein nü^licbeä Familienbuch in Jpänben; bann baben fte na<b einigen fahren ftcb fooiel Sefcfioff gefammelt, bafi er ihnen an ben freien ©onntagnadjmittagen unb an ben langen SBinteraSienben md)t auSgeht, iitbem ftt bann einen ältetn Jahrgang noch einmal im S « ‘ fammen^ange unb beö^alb mit größerem 3n<

tcreffe unb mit größerem 9iu$en burdjlefen tonnen.

Scfcliefelicb, unb baä ift burebau« niebt ju unter»

fcbäfcen, beftbaffen bie eitern, obne ftcb baburch roeiteie Unfoften ju machen, ber lefegierige«

$ugenb eine für fte paffenbe Seftüre unb oert)üten fo, bafs fte ^inler iljrem Sflüden »er*

berb liebe SRomane lieft, ober bafj fte au#

Mangel an Unterhaltung im elterlichen ßaufe in ben freien ©tunben biefeö oerläfet unb in anberet

©efeUfc^aft ftcb Rurjrpeil fucht. Unb ift entließ

„®ie latb. Familie" ben (Sltern unb übrigen @r- jieljern nicht ein treuer Ratgeber unb Reifer in ihrem roichtigen ©efdjäfte, in ber Rin»

b e r e r jie h u n g ? Dfjne 3 I1,e'fe^ ®lanche

©Item, bie oiellei^t au8 geheimem ©tolje ftch nicht gerne in ihre uetfebrte Äinbererjiehung con ihren Sorgefe^ten h^ein r e b e n laffen, feben ftch

3Huftrirte IPodvnfdirift für ^a5 fatholifdjc P d f,

i*»B«lonb«re für bte ’&tvetyta ber ?f. ^amifte unb bte jaitgOebcr bes von ?fap(i ^co XIII. etnß<fü0rfen

„JlUg. ISeretns ber (firtht. ^amtften ju ^ßten ber ^t. Familie oon Idajareft)“ .

(2)

»eranlafit, ju intern eigenen unb iljrer Äinber

§eile bie tic&tige @rjiel)ungen>etfe ju roäfjlen, roenn fte SBeifpiele non oerfeljrter unb 93eU fpiele oon richtiger ßinbererjiel)ung una beren grüßten ju lefen ©elegenbeit Ijaben.' Unb fotc^e JÖeifpiele bietet ilpen „Die fatl). gamilie"

jaljlreicf). 3a roaljtljaftig, „Die fatfj- gamilie" ift ein (Spiegel, bet in feiner gamilie fehlen foUte.

SB ater unb sMutter fönnen fid) barin flauen unb, roenn fie bie Slugen beä ©eifteS nur öffnen roollen, barin fetjen, ob fte forooljl iljre $flid[)ten.

gegen einanaer als aucl) iljren Äinbern unb Dtenftbolen gegenüber in ber tedjten 2Beife er= j füllen. Sinber unb Dienftboten tonnen fidj barin flauen unb feljen, ob fie ifyren Sßflidjten iljren Sltem unb $errfd)aften gegenüber nadj- fommen. D er Xrunffuc^t ergebene ga = milienoäter fönnen fid) bann flauen unb feljen, roeld&eS Slenb fte über grau unb .Rin ber bringen ©treitfüdjtige grauen tonnen fid) barin flauen unb feljen, roeldjeä Unheil fte anrid)ten; jugleid) fönnen fte abfr aud) fefyen, roeldje Wittel ber Öefferung fie anroenben jollen §eiratsluftige fönnen ftdf) in biefem

©ptegel flauen unb fefyen, ob fie nidjt unbe*

fcad)t ben unroiberrufltdjtn Schritt tljun. üöeld) tin oorteiltyafter gatnilienfpiegel!

2llfo, liebe Sefer, prüfet einmal bie 33or=

teile biefeS gamitienfpiegelS utib befdjaffet tim eud) auf bie angegebene SSBeife! @3 oerfteljt ftd) ganj oon felbft, bafj iljr „Die fatlj. gamilie"

ber Sollftänbigfeit tjalber bann cud&

roäfyrenb ber Sommermonate bejieljen müfet, ob- fd^on oiele bann feine $eit Ijaben roollen, fte ju lefen. SMit größerem 9Ju^en roerbet il)r fte bann an ben Söinterabenben betfantmen lefen. $a6t iljr bann nad) einigen Jahren mehrere Jaljr=

gange bufantmen, fo t!)at i&r ein feljr gutes 2Beif ber 9tad)jlenliebe, roenn t^r ben einen ober anbern S3anb an 9iad)barn unb gceunbe »er leifjt, bamit aud) biefe mit »er 9Bocf)enfcl)rift be>

fannt roerben unb JJu^en für Seib unb ©eele barauä fdjöpfen. 3tuf biefe Söeife feib tljr roafyr*

l)aft apoftoltfd) t^ätig unb Ijabt |>immelSloljn baoon *u erroarten."

„Die fatljolifdje gant’lie" ift gefegnet oon Sr. ^eiligfeit ^apft £eo X III. unb empfohlen oon oielen iöi[d)öfen, Sßrieftern unb Saien.

Itirdiltdier &oäjcnfa!cni>er.

©onntag, 31.®ejember 1899. ©tsfoefter, sJ3apft, + 335. ßubiuig oon ©ranafca, + 1588. Solumba, Jungfrau unb -Diartgrtn, + unterStaifer Slureliatt.

SDfontag, 1. Januar 1900. «eujaDr. Gljrifti Sefdjneibunß.

Dienftag. 2. Januar. ÜKafaviuS, (Sinfiebler, t 394. «bewarb, «bt, t 827.

äftittrood), 3. Januar. ©enoOefa, Jungfrau, t 512. Daniel, lRartt)i‘er, + 168.

Donnerftag, 4. Januar. DituS. 93tfd)of, tSnbe beS 1. JabdjunbertS. iRigobevt, sBifdjof, t 733.

älngela oon Soligno, ©üjjenn, t 1309.

greitag, 5. Sanuav. Delegptjoruä. ©eüerin.

©imon ©tolitcS, ©nftebler, t 459. Sbarfida uitb ätmiliana, Jungfrauen, t im *i.3a[tvf)itubert.

©amftag, 6. Januar, geft ber Ql. öret ftöniße.

ftrfdjeinunß bcS $errn.

lleujajjr.

l>J!«5btu(t Betboten.l

D

ives in misericordia Deus! Du an Sarm=

^erjigfeit reifer ©ott! 3Jiit biefen Sßorten begann bie erfte Dration, bie btr ©Treiber biefeg auf feiner ^Pilgerfahrt im ^eiligen Sanbe gleidj) nat^ b.r Sanbung in ber 1)1. sJ)lef}e ju beten Ijatte. SKit bem erbarmungäreic^en ©ott roollen

roir au^ ben ©ang in’S neue 3a^r beginnen.

2Bie fönnten roir cö fc^öner unb ttöftlicfyer an=

! fangen! ^re&igt benn nic^t aud& baä heutige

©oangelium ©otteä iüarm^erjigfeit? „2llsS ba«

Siitb ad^t Sage alt roar, roucoe e8 beic^nitten."

2Baä ift bas für ein Äinb? ift baa Ä'tnb, an beffen Ätippe roir an äöeifjnadjten fnteten, ber gro|e ©ott, ber auä liebenber Scbarntung gegen ben gefallenen äftenfcjjen felbft illenfd^

rourbe. §eute ^at er jum erftenmal fein JBlut oergoffen, fpäter roirb er eä in güUe oergiefjen.

SBacum? äBeil er auä erbarmenber Siebe bas fü^.ienbe Dpfetlamm bec Wenfc^en roerben rooüte.

„©ein 9Jame rourbe Jefus genannt," b. t). $ei>

lanb ober (Stlöfer. 'Bie einbanglic^ prebigt erft biefer 9laine bie göttlid^e (Srbarmung! ©ott unfer §eilanb, unfer ISrlöfet! Ja , ©ott ift reid^

an Sacmljerjigte t.

SEBaS ^ei^t benn: ©ott ift barm&erjig?

Sarm^erjigfeit ift Siebe gegen bie Unglück­

lichen. ©egen bie ©lücf(id)en haft bu aud^ Siebe, aber biefe füljrt nid^t ben Slamen Satmhetjig- feit, ©rbarmen bejic^t fic^ immer auf Unglü<f=

lid^e.

©eben roir einige Seifpiele auä bem Seben beS ötilanbess!

(3)

(Sine 5Dluttec geht roeinenb ^tnter ber Seiche iljreä einzigen ©oljnes t)er. $er §eilanb aber rourbe oon „ ^Barm^er^igfeit beroegt".

(Sin anbetcö 3Jial tommt eine Wutter unb bittet: „(Srbarire bidj meiner, ©ofyn 2)aoibä!

3Jieiae Tochter wirb oon einem böfen ©eifte ge*

quält."

2ßie&er bei einer anberen ©elegenljeit fagt ber

$eilanb: „Siich erbarmet bas SßolJ, benn fdjon brei Sage galten fte bei mir auä unb haben nichtä *u effen."

Unb roieber erjä£)tt ber (Soanqelift: „Unb als er bie ©charen fah, hatte er @1 barmen mit ihnen unb Ijtilte iljre ftranfen " (Diattb- 14 )

•Rut noch ein öeifpiel! $>er Sßraffet tu ben flammen ruft hinauf: „s8ater älbta^am, erbarme bidj meiner unb fd)icfe ben Sa(aruä, bajs er bie gingerfpi^e in SBaffer tauche unn meine 3unge fühle; benn ich leibe grofje ^5ein m bieftn glammen!“

35iefe Öeifpiele jeigen beutlid), bajj ©atm herjigleit nichts anbere« ift alä Stehe gegen bie UnglüdElidjen. 3n ben angegebenen fällen tjan beit eä ftch um leibliches (Slenb. 2lber bie S3arm^erjig!eit bejieljt fic^ nicht minber auf geiftige 9?ot.

®er (Soangelift erjält: „Sllä er (ber £>ei<

lanb) bie ©djaren fah, hatte er (Sibarmen mit v^nen. ®enn fte roaren gequält unb roie ©djafe ohne §irten." ('Dlatth. -11, 36.) Unb als er mit ben ©ünbern umging, um fie für ©ott ju geroinnen, unb bie $pi)aiifäer ihn barob fc^alien, fagt er: „Oernet, roaä baä feeifien roitt 3dj roill SBarmljerjigfeit unb nicht Dpfer." (3)iatit).

U , 18.)

®ie öarmherjigfeit ift alfo bie Siebe gegen bie Unglücflicfyen, fei eä leiblicher, fei eä geiftiger 9frt. SBie hat ber §eilanb biefe Sannherjig:

feit auf (Srben geübt’ ®ie Unglücflidjen roaren eä, bie iljn umbrängten. Unb er oerfagt leinrm feine helfenbe Siebe. Sitte feine ÜCütte maren mit 2Öarm^er^iflfeit bezeichnet.

$)aa gröfete Uebel, ja, baä einjig roafjre Ui bei ift bie Sunbe. Hrantfjat, Slrmut, ©c^merj, SSevfolgung, furj, attsä, roaä man Sreuj nennt, ift nt gemiffem ©tnne auef) ein Uebel, roeil es ber Statur roehe t^ut unb fo baä irbifdje Slücf ftört. atflein bem eroigen ©lücf fann eä nid)t hinderlich fein, im ©egtnteil, eä ift fein befteä görberungJmittel. ®er ßreujueg ift ber tedjte Jpimmeläroeg. Unb je fernerer baä itreuj, beflo

$lcinzenber bie Ärone, menn baä Äceuj nur in djuftüchem ©eifte getragen rourbe. 3lnberä bie Sünie. ®ie ©ünbe allein ue;f^liefet ben §im=

«tel. ®ie ©ünbe allein raubt bie einige ßcone.

Die ©ünbe allein oerljinbert bie eroige ©elioifeit.

Darum ift fte baS einjig roaljve Uebel, baä ein«

jtue roiitlidje Unglüdf. Unb ber ©iinöer ift im oollen ©tnne ber llnglücflidje. ®a^er bejiebt fiel) ©otteä 93atmljerjigfeit aud^ in befonberer 9öiife auf ben ©ünber.

®er ffated)i8muä fagt: ©ott ift barmherzig, bei^t: (Sr oerjeiljt getn allen wahrhaft bufefer*

tigen ©ünbern. g1*11» Söelege fii^rt er bie Sü'otte beö ^roph«ten (Sjedjisl an: ,,©o roahr ich fpricht ber $etr, ich äöohlgefallen an oem lobe be8 ©ottlofen, fonbern ba^ ber ©ott=

lofe jtdb befehle non feinem Söege unb lebe."

(6j. 33, 18.) 9Beldj feierliche ÜSerftcherung!

Ünb hat er eä nicht oft genug beroiefen? 9Jeh!

men mir nur ein öeifpiel auä bem alten unb ein« auä bem neuen Üeftamente!

SJinioe mar eine grofee ©tabt ootter ©ün=

ben, |o ba^ ihre 'ÖoS^eit jutn §errn h>nouf!

brang. Unt> ber $err lie^ ihr burejj ben ^ro=

pheten 3onaä alä ©träfe für ihre greoel ben Untergang anbrohen. 316er 5iinioe glaubte bem

®rohroorte beä §errn unb that in ©adt unb 2lf<$e S3a|e. Unb ber $err lieg ihr fofort®er*

jeihung angefteihen. @r uerjieh gern bem bufe«

fertigen Sünber.

Wagbalena mar eine ©ünberin, alä fold^e in ber ©tabt befannt. 9luf beä §errn $rebigt rourbe fte oon SHeue ergriffen unb meinte Ijeific

©u^thtänen ju ben gü^en beä $errn. Unb bet

$err »erjieh ihr augenblttfliclj. „®eine ©ünben finb bir oergeben, ©ehe h'n in f^cieben!"

SBie ift in beiben fällen ©otteä ©eftnnung fo oerfdjieben oon ber ber 5Dienfd^en! Sonas rooUte ben Untergang oon Wnioe unb trauerte barü&er, bafe ©ott oerjiel). <Sr betete: „3lch

§err, roar bieä nicht mein ©ebanfe, alä ich no^

in meiner §eimat roar? Um beäroiUen rooUte ich nuoorfommen unb nach ^harftä fliehen. 3)enn ich raeiB' bafs bu ein gnöbiger unb barmherziger

©ott bift, langmütig unt» oon grefjer ©rbar»

inung unb s8erjeil)ung übenb an ber Öoäheit.

Dlun la^ mich fterben!" ©ott aber roieä ihn jurecht. „©oUte ich nicht (Srbarmen haben mit ber grefjm ©tabt, in roelcher mehr alä 1 '.'0,000 Sinroohner ftnb, bie nicht bie Sterte unb bie Sinle zu untetfeheiben roiffen?“

Unb bei ber Süfeerin murrt ber ißhari' fäer: „3Benn biefer ein *1$ ophet roäre, fo müjjte er roiffen, toaä baä für ein ffleib ift. Denn fte ift ja eine ©ünberin." (Sr roeifj eä roohl, bu harter '^hartfäer! Slber er roeife auch, baß eine

©ünberin ftcfc belehren lann. Unb bann ftöfet er fte rttd^t hart oon ftdfj, roie bu eä roiQft; er fchenft ihr gerne Jkrjeihung. „3ht ift oiel »er

(4)

geben roorben, roeil fte oiel geliebt unb oiel 5e*

reut f)at."

©ott iß barmberjig. $reue bidj, bu armer

©ünber! 9iie braudjft bu ju oerjagen. ©ereue nur beine ©d&ulb, unb ©otteS S3arml)erjigfeit roirb bir nidjt fehlen, öereue nod) einmal äße

©c^ulb, bie bu in bem oetfloffenen 3af)re auf’

gehäuft baft, unb bann bete ju bem barmljerjigen

©ott: „(Srbarme bidf) meiner, o ©ott, nadj bciner großen öarmfjerjigfeit, unb nadj ber 3)tenge

beiner (Srbarmungen löfcfje aus meine OTiffetljat I"

Unb tamit i<$ in bem neuen 3aljre bir mit ootler £reue bienen möge, fo bete id> roeiter mit bem ^falmiften: „©djaffe in mir ein reine*

§erj un& erneuere in meinem Qnnern ben redeten

©eift! ©cbenfe mir roieber bie $reube beine«

§eils unb ftätfe midj mit bem ©eifte ber Jtraft!"

50.) ©ebe ©ott, bajj baS 3a^r neunjeljn*

(junbert für bidj unb mic§ unb alle ein reiche«

©nabenjaljr roerbe!

®oite$ ©egen jurn neuen

7Na8 ©Iüc£n>ünfc§en jum neuen I^abr ift ®tobe=

^ fad&e geroorben. ÜDlan oerfc^idtt ßarten unb empfängt Äarten, eben roeil eS fo ?Kobe ift.

2Bir oerfte^en es besljalb fejjr gut, roenn oiele eä üerfd&mäljen, harten ju oerfc^icfen unb ju empfangen, roeil bieö bod^ nur eine reine gönn

lidjfeit ift. ©ne blcfee _

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S o l l t e !

görmlid&feit, eine falte

$öflid)feitäpbrafe fod ber ©lücfrounfdf) ber

„fatl)olifd)en§amilie"

aber nidjt fein, »iel=

me^r ein aus roarmem

§erjen queüenber ffiunfdj, ber roie ein

©ebet lautet unb alfo nid)t allein gut ge^

meint, fonbern aueb rooljl angebracht fein bürfte.

©lürflidj roünfctyt ein jeber ju fein unb rotQ ein jeber fein, unb jeber fönnte eS fein, roenn er eS nur rooUte. 3lber fobalb man oon ©lücf fprid&t, benft bie grofje 5Jleljr;

ja^l nur an ©elb unb 9leic$tum, an @fjre unb 9luljm. $>afc man boeb enblid) ein=

feljen möchte, bajj fte ni<$t glücflid) madjen fönnen! ©ott allein

ift bie Quelle alles ©lücfeS, unb bei^alb ift jebeS Semiiben, fein ©lücf aufjer ©ott ju fuc^en, eitle Säufdjung. ©etabe jefct beim Antritte eine« neuen ^aljreS, oon bem roir ade ein

©efferroerben erhoffen, ift eS boppelt notroen*

big, auf biefe 2Bal)tIjeit Ijinjuroeifen. Djjne ©ott

(Wadjbrutf oerboten.)

roirb nidjts beffer in ber ffielt, oline ©ott ift leine ©lüdfeligfeit möglicfj. Dfyne ©ott gibt e8 nur £ug, Srug, täufdjenben ©cljein, roe^feln<=

beä .Slenb.

$abei baif allerbingS nid(jt überfein roer=

ben, bafs aueb bie menfdjlicije «ölitmirlung not»

roenbig ift; ©ott madjt’S allerbingS bef«

fer, aber audj ber Sölenfcb mufs fein*

©d&ulbigfeit tljun.

©ott gibt ba8 ©lücf, aber ber SWenfdf) muji eS ergreifen, erringen,

»erbienen. ©oH’8 im neuen 3abte beffer roerben unb ber ©egen

©otteS über uns fom«

men, bann müffen roir’S immer beffer machen, uns an ©ott jjalten unb freubig mit ibm roitfen.

3e treuer unb energifeber roir bas junäcbft an uns felber unb bann audj in unferen Äceifen t^un, um fo beffer roirb eS in uns unb um uns. ge beffer e8 aber roirb mit un8, um fo näljer rütfen roir bem roa^tenSlücfe, berSlücffcligfeit. 2)aJ oiele Wenfc^en baoon nidfjtS roiffen rootten, lieber auf ftdj allein oerlaffen unb bem ©djein be8 ©lüefes nad^jagen, barf uns gar nic^t füm*

mern. $ie groge SKenge ift fogar jumeift oon ber alten Sfyorljeit angeflogen, bem ©cbein nac^»

jujagen, über %benbingen baS ®ic§tigfle aufjer

(5)

adfjt ju laffen unb fid) über’ä Dljr hauen ju laffen oon glatten ©chroä^ern unb, rote oft fie aud) betrogen roorben, bodj immer roieber auf ben oorgefyaltenen $Öber anjubeifjen. ®ie 'ISenge fjat in ber Sieget roenig Setftanb unb oiel 2ei- benfchaft. ©tfjen roir ben ftcfjeren 2Beg in baä neue hinein! galten roir unä an ©otteä

§anb feft unb trogen roir allen fommenben ©tür»

men! Serjtneifeln roir nid^t am Seffern unb roirfen roir in ©otteä -Kamen roeiter, bamit baö rechte ©tüd unfer 2oljn fein mpge! 2Ber am melften ju ©ottes @f)te ©ute8 fdjafft im neuen 3fnfjr, ber hat fidj’ä felber jum glücffeligften ge­

malt. 35a IjinauS geht alfe roieoer ber ffieg in’ä neue 3Uhr hinein. 'Jiur rüftig oorroättäf

ßum ^aljrcöfdFifuffc.

(Wa&briKf oerbotrn.)

D

aä 3afjr neigte ftch feinem ßnbe entgegen,

©djon breitete feine le§te 9lad)t ihre ounf*

ten ©djatten über bie @rbe, unt> immer näher rüdte bie ©tunbe, ba eä für immer 2tbfc^ieD nehmen foHte, um glvic^ feinen ißorfafyren hinab=

jufteigen in baä unermefjlidje 5Jletr ber gangentjeit. fafs am fjerfter meiner ein=

fanten ffioljnung unb flaute hinab in Bie fpär=

lidj erleuchtete Strafe beä Drteä, roo ftch ju biefer >Jeit ein ungeroöljnlid)e8 Seben entfaltete.

Gsnnlid) fdjlug auf ber nahen Äirchuhr bie ®litier>

nadjteftunbe, unb faum roar ber leiste Älang bahin, ba oerfünbigte baä ^armonifd^e ©eläute aller ©loden, bafj nun beä alten S^teS JtunBe ooHenbet fei unb ein neue« ftd) eingefteUt ^a6e.

$n bemfelben Slugenblide erljob ftd) in ber meiner Söoljnung gegerüber gelegenen 'Bierfneipe ein roaljrer öeibenlärm. $ie ©läfer flirrten;

roilb Durdjeinanber fchrie unb lärmte bie 2tfdj=

gefellfdjaft, bafe eä faft ©teine hatte erroeidjen mögen, unb bann brang ein SrüUen buref) bie SRadjt, ba& id(j eä lebhaft bebauerte, in biefem Slugenblide nic^t ein $üter beä ©efefceä ju fein;

benn eä roäre mir eine nicht geringe ©enug=

tljuung geroefen, jener lärmenben ©mfgefeHfdjaft einen fühlbaren 2)enfjettel oerabreit^en ju fönnen, ber feine Ijeilfame 2öirfung für bie 3 “ funft fidler nic^t oetfeljlt haben roürbe.

2ßarum id) biefeä Heine ßrlebniä, baä bod) rooljl nic^t ju ben ©eltenbeiten gehört, erjähle?

©o ^öre idf) biefj fragen, lieber Sefer! SRun, meine 2Ibfidjt roar nur, bir an einem Seifpiele ju jeigen, roie leidjt ftnnifl unb gleich giltig ber 9Jlenfc| in ben ernfteften ©tunben feines ßebenä fein fann. Unb bafj ju biefen aud) bie 9ieu^

jahränadjt gehört, wirft bu rooljl nicht in3lbrebe ftellen; fonft mü^te icfi Ja oermuten, bafj aud) im eineä oon jenen SDienfcIjenEinbern feieft, bie mit bem größten ©Ieid^mut auä bem alten 3faf)re in baä neue Ijineintaumeln, o^ne fid^ au(| nur im geringften beä fjoljen ©rnfttä biefer ©tunbe beroujjt ;u roetben, 316er ift benn roirflid^ bie

©t rbeftunbe beä allen oon fo ernfter i Öeöeutung ? Um bir biefeä ju beroeifen, mein

lieber Sljrift, braune id^ bic^ nur auf folgenbeS

^injuioeifen! ©ag, lieber Sefer, roaä bift bu anbetä alä ein SÖBanbeter, ber tiirjere ober längere 3«>t burc^ biefeä @rbentl)al pilgert unb unaufliötli^, mit fcfjnellen Stritten, feinem 3iele, bem ©ra6», jueilt? 20, 30, 40, 50 unb oiel*

leicht tiod) me^r 3a^re ^aft bu bereitä auf beinern SR liefen, unb jebeämal, fo oft bir bie 9Jeuja^r8=

glccfen läuteten, bift bu um ein gar grofjeä ©tüd ber @ro;gfeit nä^er gerüdt. ©oHte eä ba nid^t angebracht fein, an einem fold) mistigen 3)terr ftein beä ßebenä ftiH ju fteljen, einen Stüdtblic!

ju roerfen auf baä bereitä entfdjrounbene Seben unb aufmerffamen ©eifttä ju prüfen, ob ber SBeg, ben bu biä jc^t geroanb.lt, barnac^ an=

getl)an ift, bic^ einem guten 3iele entgfgenju«

führen? ®enn rotffe, mein lieber Sljrift, nod^

roanbelft bu Ijier unter ber ©onne, nodj ^aft bu btin eiftigeä ©$idial in beiner §anb, noc§ ift nid)t für bid^ bie Sftad&t angebrochen, in ber bu nic^t me^r roirfen fannfi; aber roer bürgt bir bafür, ba^ baä auch “nt nä^ften 9Zeujahr«tage ber gaU fein roirb? ©chau um bidj! 3ßie oiele oon benen, bie einft fo froh unb Ijoffnungä*

ooH in baä nun entfehrounbene eingetteten ftnb, bedft fchon ein ftiHer Äir^hof®l)ügel! ffler l)ätte eä bamalä geahnt, bafj fie heute nicht mehr unter ben Sebenben feien? Unb roo ftnb fie, trenn fte bie foftbare ©panne S 6'1, bie ihnen ber §immel in feiner ©üte jur Verfügung ge»

fteUt, nicht roeife, b. f). ju ihrem ©eelenljeile benu^t h^en? 3)ian fpridjt fo oft oon ber Äürje ber 3«* “ nb '»e* .menfchtichen fiebenä;

aber ach, roie roenig roirb baran gebacht! ®äre bieä ber bann roäre unter ben Wenfdjen»

finbern nicht fo oiel Seid^tftnn, fo oiel glatter- hafligfeit unb ©leichgiltigfeit, niett ein fo franf*

hafteä 3aflen nach allerlei nichtigen, irbifc^en Gingen ju finben. SJiein lieber (S^rift, ein guter 9iat fei bir gegeben! Seife ihn nicht leichtfertig

(6)

•»jn bir roeg! Unb biefer 9tat lautet: Rattel mm beginnenbe 3al)r baä le$te beineä ßebenä.

am heutigen Jage ernftlidje Gsinfeljr in bidj felbft, | 2So aber roirft bu bie fommenben Safjrfyunberte in bein inneres, unb roofern bu bie (Sntftecfung unb ^aljrtaufenbe, bie ganje ©roigleit Ijinburd) madjft, bajj bein bisheriges Üeben in §infid)t; fein, roe^n bu leichtfertig bie Seit, bie ftdj für auf Dein Seelenheil manches ju roitnfd)en ü&ri$ j bid) üielleidjt nur nodfc naef) Jagen unb SBodjen lajjt, o fo tefjre um non biefem SBege, aber; bemifjt, entrinnen läffeft, ofyne beine Stedjnung mit

Q unb oljne ©mimen! 'i<irHeicf|t ift baS bem ft mmel in Drbnung ju bringen?

2lit$ tmferet SHlbcnttappc»

§Jjrc fei bem $)atcr, bnit Soljnr unb brm 1)1. (ftriftr! (£>

^ |u f ur.ftrem heutigen Sidte, eine Schöpfung I erlernten. §odj oben etblicfen mir ba8 53ruft=

& beS uerftorbenen Malere gerb. SBäagner aus 1 bilb oon ©oti SSater. @r Ijält bie SEBelifugel Slugsburg, finb Deutlich b ei (Sruppenbtlber jujin ber §anb unb fegnet fein ©djöpfungsroer!.

(7)

Sinfö unb rechts in bem Sogen ftnb !(citicrc Silber, roeldje bie fechs Sdjöpfunastage barfteUcn.

3(n ber sBlitte fehen mit ben göttlichen §eilanb in ^immlifc^er ©lorie, angetljan mit einem roeißei

©eroanbe, auf SSolfen thronenb unb oon (Sngeln umgeben. Sein Slid ift auf uns gerichtet unb fagt un«: „kommet alle ju mir, bie ihr müh felig unö belaben feib, id) roill eud) erquiden!"

3roei fnieenbe (Sngel bringen ihm in brennenben Schalen unfere ©e6ete bar. SinCö unb rechts in bem Sogen erbliden rotr Sorbtlber beS 0pfer=

tobe« 3Jefu, bie eherne ©erlange unö QiaulS

UntcrfjaUcnbcö für fc

§in frftes flrrtriutni jur tjl. JFamilii brs

i

«Oll Ä e r $opfenbauer ©rimfjolb ju ©eitbrud) bei

£agenau in bem je$t beutfehen, bantals cber nod» franjöfifdfjen Glfaß baute ju 'Jlnfang xinfeceS Sa^r^unbertiS ein roä()renb ber 9teoo-- lution unbenufct baliegenbeS Stüd ßanb in einen £opfenader um. Das hügelige Sanft mußte an mannen ©teilen über jtoei Bieter ab»

getragen roerben. (StneS lageS fanb ©timholft m einem biefer $ügel eine noch jiemlicf» gut

«rfjaltene Stifte. 3lm ganjen Seibe oor 3luf xegung jitternb hob er bie [chroeie Stifte aus bem Soben. „(Sin oergrabener Sdjafc," bad)te er, „ben itgenb jemanb t>or ber Habgier ber glaubenS> unö jügeüofen SDlänner ber 9luf- tlärung nicht anberS oerbergen fonrte!" 3JJit einem nnidjttgen Schlag feiner Schippe jer»

uümmerte er fen Dedel. 3öeld)e (Snttäufdjung ! Statt ber erhofften tlingenben ÜDiünjen leuchtete il;m ein mit einem ©olbtaljmen eingefaßtes Silö ber t)l. gamilie entgegen. „Sonberbar, toi !lid fonberbar," fagte er fopffdjüttelnb „Das Silb ift offenbar in ber bluttriefenbu; 3e't oergraben roorben; eä muß alfo bamalS bech nod) hie unb ba einen 9loe gegeben haben, eer bas Silo fo ^od^fd^ä^te, baß er eg burch Setgtaben uor Seruneljrung burch rohe Äriegebanben ju fdjiifcen fuc^te." (Sr tjob baS Silb ^etaus unb eiblidte barunter ein oerfchloffeneS ßouoeit §aftig öffnete er baSfelbe unb jog 5000 5rarc8 nc^f*

einem Sriefe heraus. DaS Schreiben lautete:

gegenwärtiger 3eit finb ade Sanbe ber Orbnung jerriffen. 3ln tag Dafein eines ge­

rechten, Iohnenben unb ftrafenben ©otteS glauben nur roenige mehr, unb bie es t^un, ftnb ber

| Opferung. Unter bem Silbe (Sljrifti fifct bie {aOerfeligfte Jungfrau ‘üRuria als Äönigin be«

! Jjjntimelä auf golbenem 2brone, anbetenb auf=

: bliefenb ju intern ©o^ne. Ster Slpoftel, ^Jetxuö unb ^o^anne«, ^auluä unb 5(atobuö, fte^en i^r wr©eite im ©arten beä ^immlifdjen i^atabiefe«.

Darunter Men mir einen 3l(tar, oon meinem J ber ^1. ©eift, ber ©nabenfpenb^r ,una bie ©na-

| ben ber (Srlöfung juroenbet.

(Sirte eingeftenbere Setracfctung beö fdjönen söilbe« ftimmt jur 3lnöac^t unb jum ©ebete.

e faUjolifdic ftamilie

ill brr ftdjrrflr gcitßrrn im Sturme Irbrns.

R J| l j C r . [yiodjbrutf Deiboteu.J

Sßerac^tung unb bem öffentlichen ©polte preie=

gegeben. ®aä §aus ©otteö tft enttoeiljt, ent=

toei^t oon Der freoelnben §anft berjenigen, n>el$e ben rechtmäßigen iBifi^cr, ten lieben ©ott, baraus oerbtangt unb an feine ©teile bas Stlbm«

eines ®eibeS gefegt hoben Der Ott beö be- feligenben Jrofteö m ben 2riibfal n be8 üebens, bie Duelle ber 3ufvxetoenl)eit reiner Seelen, bie

©dja(jfammer unerf^öpflicher ©naben ift in baS

§aus größter Safterhafttgteit umgeioanbelt roor*

ben. Die Strafe bess rädLenDcn ©otteö blieb auch nid» aus; benn bie 'JUebevn erhoben ftch gegen bie £>öhern, unb latere überbieten ftch im äßettetfer, ihre geinbe, oon benen ber lanb fagt: „fiubet fte1", auf’s Slutgerlift >u bringen. Das gamilienleben unb bus gatnilien glüdE ift jerftört; bie (Seeleute lieben ftd) nicht tniht' im Sinne unferer 1)1- Religion, fonbern jagen, jebea nach feiner 2lrt, ber Sefiiebigung ihrer fieioenfdjaft nach- 3lber bet .*perr h“ t fdjon gejeigt, baß er toaS er anbrol;t:

„Wein ift bie Stäche, ich toiU oergclten!"

Ströme SluteS finb fchon gifloffen, unb toer toeiß, ob bicS nid(jt erft ber Stnfang ber £rüb>

fal ift Stuch in bie bieftge ©egenb möljt fid;

ber gluth ber böfen 3:h«t- D e 1)1. gaintlte möge uns oor entfetylidjem Unglüd gnöbig be:

toahten! Die Seute hit'h^um fuchen ihre Äoft^

barfeiten ju oerbergen, fo gut fie eS oermögen;

auch mir bleibt nichts anbereS übrig, als bas- felbe ju thun. 3 U ben größten Schäden, bie ich nie‘n tigen nenne, rechne ich bei»

lie^enbe Söilb ber ^1. gamilie. 3n ßümmerniffen beS ßebenS h«t ein inbrünftige#

(8)

©ebet oor if)tn mir immer inneren Jroft ge=

bracht, unb gar oft ift meine Sitte erfüllt roorben. (S3 ift baljer felbftoerftänblich, bafe ich ba« äufjete 3eidjen h^ Sfamilie hoch in

@h*en h“He unb »or ©Mehrung burd) rohe, glaubenSlofe 2)lenfchen ju fdjü^en fuche. SluS tiefem ©runbe übergebe ich Das SBilb ber 9Jlutter (Srbe nebft einer Summe »on 50Q0 %x.

mit ber inftänbigen Sitte ju ©ott, berfelbe möge beteinft, roenn mich b£r Strubel ber (Smpörung mit hinweg* f'feen foDte, beibeS oon

einem religiös geftnnten 2Jlenfchen ftnben laffen;

baä 33ilb möge ber $inber fe*n Eigentum betrauten unb gar häufig, befonberS in ber

ginffle „2fle rf$ !" fi

§s hojict cud) ja nidjts.

8 ift ber Jag oor bem heiliaen 2Beihnadjt8-- fefte. @iftg fall bläft ber 2Binb über ben fnirfchenben Schnee. 3wei SBanberer eilen bie Strafe bahin. 9iadj ber $eimat jieljt es fie, nadjbent fie jahrelang baS Srot bet grembe ge=

geffen. Salb h«t ber eine feine §eimat erreicht.

Dableiben roiH ber anbere aber für fein ©elt>.

3m elterlichen §aufe roiH er roieber ba« Gl)tift=

feft feiern. Dbroohl e8 fdjon bunfilt unb immer fälter roirft, eilt er bie Sirajje bahin, bergauf unb bergab. 3™ ©eifte fteht er fich fd^on im mitten ber ©efchroifter, an ber ©ruft ber Butter.

9lber bie rounben gü&e unb bie müben Seine

»»ollen nicht mehr »orroätts. (Sr fe$t fich nieber, feinen ©liebem eine fleine 9laft ju gönnen, aber nun bricht er roieber auf mit boppelter ©efdjroin*

bigfeit. Onblicf) jeigt fich ein Sicht. Sott fann er fich roohl roärmen unb burch einen lleinen

^ntbifj ju neuer SBanberung ftärfen. (Sr Hopft

«n bie Jjjüre, cr Hopft an ba8 $er.fter, aber erft nadh geraumer 3*it roirb bie Jljüre geöffnet.

• m m

®emrtnniihiges.

©efäfse mit SBaffcr auf bem Ofen. 2Bie

»iel troefener #uften> ^alSfchmerjen, Sßachenfatarrh, ia öieHeicbt mancher Diphtherie* Änfatl tonnte »er«

mieben roevben, luenn bieSuftim gebeiätenüimmer feucht erhalten mürbe. ÜNan ftefle auf ben Ofen eine Sdjüffel mit SJBaffer, minbeftenS 1 bi§ 2£iter.

Schnell ift eS oerbunftet, injroei bis brei Jagen ift feine ©pur be§ äßaffcrS mehr ju fehen. @8 cm*

pfichlt fich baher, täglich etroaS 'Baffer nachju*

fdbütten. 2ßer ficb an bie rooftlthätige Sßirfung

Stunbe ber 5Rot baoor feine 2lnbadjt h“Hen<

Son bem ©elbe foHen lOOÜ graticS in feinen öefifj gelangen. Das übrige ©elb aber foH jur Unteiftü^ung roürbiger, burch b'e 9te»o»

lution »erarmter unb in 9iot geratener 3Jtenfchen oerroanbt roerben. 3uglei<h beftimme ich, bafc bie Setteilung beS ©elbsS burch bie h°<h*®ürbige

©eiftlichfeit ju gtfchchen hot. SDlit ber Sitte, meiner armen Seele im ©ebete ju gebenfen, fchliefje ich Srief.

SEßeitbrud), ben 24. 3ult 1789.

9Jtartha SReinharb."

(ftortfefcung folgt.)

r'# Familienleben.

ytactjöruff oerboteiu)

’D lit ftotternber Stimme trägt bet Jüngling fein Anliegen oor. „3e|t nodj ein £anbroerfSburfchel"

tönt e8 ihm entgegen; „roelche Frechheit, noch *u Hopfen unb hi« hereinjufommen! ©lache fchneÜ, bafi bu fortfommft!" „D tch min nicht in baä S'mmer, lafe1 mich nur ctroa8 rQften *n ber flüdje am roärmenben $erbe!" ®och nein, hinaus mu| er. Unb et geht. SBieber eilt er bergauf unb bergab. (Sin faltet SBinb jagt bie SBolfen bahin. Sefct fommt et an ein Ufer.

Da ift er »or bem ffiinbe gefchü^t. (Sr fefct fid^

nieber, etroaS auSjuruhen. 2)er 'JJlorgen bämmert, ein ^ßoftroagen fommt bähet. Der SßoftiUon hält an unb fteigt oom SBagen. (Sine Seiche liegt am 3Bege. — „Safjt mich teoch etroaS an bem

§erbe ft^en, mich Ju roärmen! ®S foftet euch ia nichts." 3n ^>em § aufe *>cS §«therjigen oer*

ftummen biefe 2Borte be8 SBanbernben nicht.

Der Wann ftirbr fchon halb, unb bie grau rennt im §aufe auf unb ab; fU ift roahnftnnig geroorben. ©troaS roarmeS (Sffen, etroaS ffiärme nom Dfen, h^ft bu fte für ben 2lrmen übrig?

« le i. IS»-

biefeS SerfahtenS geroöhnt bat, toirb fidber nidbt leicht roieber fcarnit aufhören. Sollte je einmal eergeffen morben fein, bie Scbüffel auf bem Cfen mit Söaffer su füllen, fo roirb bie Jrotfenbeit in ber Sfeble, befonberS beim Schlafen beS 9?adht«, balb baran erinnern.

^enhfprud).

fflär’ $bttftu8 taufenbmal in ©etbtcbtni geboren Unb nicht in btr, bu rofiift bod> emiglicb oerloren.

Cerantroortliiher SHebatteur: ®. fautenfcfilager tn Slug8buvg. — Verlag ber ©. @d)mib’fd)en SBerlag«-

®u<hbanbtung in Stngäburg A 34. — ®nct)bruaerei bet 3 ui- ftöfel’jc^en Sui^hanblunq in Sempteu.

Cytaty

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n