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Die Katholische Familie. R. 7, no. 7 (1900)

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Academic year: 2022

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(1)

SlUßöbttrg,

©onntag ben 11. gebruar 1900.

, t ) l f tat&oliKfie ffiamltit" erfcieint roöcijentlidi. 16 Seiten fla r f; SßreiS Biertetiiibrifl mit ber ^ratis>9rilage „ P a « « n ie JM n b " nur SO bei birettem 'Dartiebepg billiger. flUe 5ßoft>(S{|Kbttionen unb Budilianblungrn nehmen 8eft«nungen an. geben SXm netHaj

wirb baS S t a tt ouSoegebeu unb »evfenbet. - 3itferate: bie einsaitige 'Jjetitjeile ober bevcn iliomn 25 'Vfg.

^ i v d j l i d j c r S S o r f jc n f a lc n b c v .

$omitag ge^tungcftm«.

S on n tag, 11. gebruar. ©onntag ©efetuageftma.

SBenebiftuS 9lnianu§, SBefenner, t 821. Übotf, Stfcfcof, t 1222. ®ie fteben ©tifter be8 Ser*

öitenorbcnS. ©eöerinuS.

äJiontag, 12 gebruar. Gsutalia, Jungfrau unb Üftartorin, + unter SSotfev ®ioffetian. ©auben- tiu§, SStfdbof, t 410. 'IWobeftuS.

© tenfiag. 13.gebruar. ©regorII., $al)fi, + 731.

Siorban, Slbt, + 1236. Äatfjarini tion 9ticci, Jungfrau, t 1589.

äWittrood), 14. 3?ebvuar. Valentin, ^ticfi r unb Iftarttyrer, t 270. ’Jttaro, Slbt, + 433. Slujfen- tiuS, «bt, t 470.

®>onnerftag, lö.gebruar. gauflinuS unbSoüita, Sftarttner, f 122. ©iegfrieb, Söiicb*f unb ilpoftel Bon ©djiucben, t 1044. ©eorgm. Vlgafce.

S re ita g , 16. Februar. 3fuliona, Jungfrau unb äftartbvin, t 304. ©regoriuSX., 'JJafcft, t 1276.

Dneftmuä, ©ifcfcof, - 95.

Sam ftag, 17. gebruar. Sintanuä, 31 bt im 6.

Sabr^xnievt. ©ilöinuS, 83ifd)*f, t 718. $#»

natu§, 'JKavtt»ver, t 303.

[W aiJ|btu4 crrboten. | la a n g tllu n : $ ie Arbeiter iw SBeinberg.

'Dfottl). SO.

ott ift ber §err be8 2Bein6erg8, ber bie

■Dlenf<$en jur 2lrbeit in feinem SSeinberge beruft unb am Slbenb beä fiebenS iljren Sotyn au8jal)lt. 2Boj)I bern, bet als treuer Arbeiter etfunben roirb unb bamit bie Slufga&e feines SebenS gelöfet fjat! ®enn unfere Slufgabe ifi e8, bafj mir ©ott bienen, um i^m ju bienen, il)n lieben, um iljn ju lieben, i&n erfennen.

®ott leitnen ift bie erjle ^flic^t,

© er ©ott ni$ t tennt, ber Hebt iljn nid^t.

«Ber i^n ntdbt liebt, ber bient ibm m$t.

Seiber gibt e8 in unferen Sagen fo oiele, bie ©ott nidjt bienen tooUen. Unb um i$m nidjt btemn ju müffen, fagen fte: @8 gibt feinen

©ott. @8 ift aQe8 9iatur, unb alles ooBjie^t jtd) nadj nen ©efefcen ber SRatur. 9tadj) biefen

©«.ftfcen roanbeln bie ©terne, na<$ biefen ©e=

fefcen roedftln bie Qa^reSjeiten, nad& biefen ©e- fefcen blühen bie Slumen, nad) biefen ®efe$en entfielt alles unb entroicfelt ft$ unb ftirbt. Unb

3 H u ftrirte IPodiortfcfyrift f ü r ö a s fatfyolifcfye D o lf,

Insßefonbere f ü r bie l?5eref)rer ber f)C. g ia tn ifie u n b bic S S itg fteb er bes o o n ^ a p f t ^ c o X III. cin flcfö fjrten

„ A ltg . V e r e in s ber cfiriftC. g ta m tlie n }« # r e t t &er t)C. g iatn lfie n o n ’g ta^ a re tß “ .__________

(2)

bie Äräfte, roobutdj bieS alles gefc^ic^t, liegen ebenfalls in ber Statur. SBoju braunen roir ba einen So tt?

Die grage ift leidet ju beantroorten: Um bie Statur in’B Dafein ju rufen, um bie ßräfte hineinjulegen, um bie ©efefce oorjufchreiben. Da fe^e id) eine prächtige Äirdje, funftgerecjjt gebaut, feft gefügt, reidj gefdfjmücft. Stein ruht auf Stein, rote e8 ben ©efe^en entfprid&t. ffioju braunen mir einen Saumeifter? Um ben 8au fo fdjön unb gefe^mäfjig ju errieten. 2Bof)I ruht Stein auf Stein nach ben Staturgefefcen.

Slber fie haben ft<h nicht oon fetbft ober burdj 3ufaÜ fo gefügt. @in benfenber ©eifi hat aHeS im SBorauS fo beregne» uns 4?anbe “ nb 2Berf=

jeuge in Seroegung gefegt, feine ©ebanfen jur 9lu8füljrung ju bringen. SCBelcheS ©ebäube in ber äöelt tann fidf) aber mit bem SBeltgebäube felbft an Schönheit unb ©efefcmäfjigfeit oerglei»

djen? Sä mujj auch feinen Saumeifter haben, unb bas ift ©ott.

jielje meine UIjr Ijerauä, eS ift gerabe fed^S. 3öie ift fte fo fünftli<3} eingerichtet, um mir bie 3 e't beS Stoßes anjugeben! Sie geht nad) ganj beftimmten ©efe^en, unb na<$ biefen

©efefcen mufs fie jur beftimmten 3«it ben 3 e‘8er auf bie beftimmte Stelle beroegt f)aben. §at fte ftch felbft fo gefügt? §at fte fidjj felbft biefe

©efe^e gegeben? §at ber 3ufaH alles georb^

net? Säuerlich! Dies Jtunftroerf forbert einen Äünftler als Urheber. S3on felbft ober burdf) 3«faU entfte^t ein foI<heS Uljrroerf nicht. Unb bie SBeltenuhr? üöie oiel genauer ift fie als irgenb eine anbere U ljr? Sie geht fo genau, bajs man auf ^ahrhunberte im oorauS beregnen lann, roie fte in einer beftimmten 9Jtinute fteht.

©egen biefe ©enauigfeit ber SBeltenuhr ift bie

©enauigleit ber genaueften menfdjjlicfjen Uljr reine Stümper^aftigfeit. Sollte biefe genauefte aller Uhren nicht erft recht einen Uhrmacher nötig gehabt haben? Unb roer ift biefer SBeltuht' macker? ©ott.

Siehft bu biefe Ijerrlic&en Slurnen in bem Straujj ? SBoher fommen fte ? Das roeifjt bu.

33om ©ärtner. Der hat fie gepflanjt, gejüd&tet, gepflegt. Unb ©ott ift ber SBeltengärtner. 2Bte fchönftnb bie mannigfachen 93 turnen! Siner mufj fie gepflanjt unb gemalt haben. SW bie Säume unb Sttäu<f)er unb ©räfer unb SJtoofe, einer mufj fte gepflanjt ^abert. Sßenn es nur ein einziges ©rösten auf bem roeiten ßrbenrunbe gäbe, bieS einjige ißflänj^en roürbe laut »er=

fünben: @8 gibt einen ©ott. SBarum?

66

Das folgt aus jroei ffialjrljeiten.

1. @8 gab eine 8«t, J« melier auf ber ®rbe fein lebenbes SBefen mar, fein SJtenfdj, fein

£ier, fein $flänj<hen, nid^t baS fleinfte ©ras*

Ijülmd&en. Da8 müffen aud; bie ©otteSläugner jugeben. Denn baS hat bie SBiffenfcljaft unferer Sage feft gefteHt, unb aui) bie ungläubiae $Biffen=

fd^aft jroeifelt nicht baran.

2. Seben fannSnur aus Seben entfteljen.

Das ift roiiber ein Sa§, ben bie ffliffenfi^aft unferer 3 m über jeben 3roeifel erhoben Niemals fann aus bem toten Stoffe baS ge=

ringfte Seberoefen entfte&en.

SEBaS folgt aus biefen jroei ffiahrheiten?

Da8 Seben fann nidjjt oon ber @rbe felbft fom=

men; es mu^ oon äugen fommen. DemScfcluf}

fann ftc^ niemanb entjie^en. SBo^er fotl es fommen. D a Ijaben manche gefagt: @S ift oon anbern §immelsförpern gefommen. Äinbifc^e Sßeisheit. benn bort nid^t gerabe fo roie auf ber grbe? Dort gab eS auch eine 3eit ohne aHeS Seben. 3Kan mag fidjj alfo roinben unb brehen, roie man roitt, ber ©djluf} bleibt unauäroeichli<h: Das 2eben mufj erfchaffen fein.

@S gibt einen ©ott. @8 ift ber grofje 9EBeIten=

gärtner, ber mehr oermag als bie irbifd^en

©ärtner. Die müffen Seben, Samen haben, um Seben ju pflanjen. ©ott pflanjt baS Seben fraft feiner 3lttmacht. @r gibt ber toten @rbe erji ben Samen, um Seben heiDOtJu&ringen.

Unb barum fagen roir mit Stecht: ^ebeS ©räS»

d&en oerfünbet baB Dafein unb bie ®la^t ©otteS.

Du, lieber höre auf biefe Spraye! Sag bich nie bethören burd) gottesfeinbliche Sieben unb Schriften! Wögen bie ©otteSleugner noch fo laut fchreien: @S gibt feinen ©ott; bie ganje 9?atur, jebeS ©täs^en unb jebe Slume, bie Geber be8 Sibanon unb bie ^alme am 5Rilftranb fo gut roie unfere mädhtige Siche rufen ihnen entgegen:

@8 gibt einen ©ott. SJtögen fte fagen: 2llle8 entroicfelt jich nach ben ©efefcen ber SZatur; bie Statur ruft: ©ott ift ber ©efefcgeber, welcher bie ©efefce oorgefcfjrieben, nach benen alles oor ftch geht. 3Jiögen fte fagen: SlHeS roirb geroirft burch bie Äräfte ber Statur; bie Statur ruft: ©ott hat bie Kräfte oerliehen. Darum i)3rei8 bir, bu ©ott unb $err ber ganjen SBelt!

S ie lobt bich, roie baS SBerf ben SJteijier lobt.

Slber ber SJtenfdh foH bich loben roie ein ben»

fenber ©eift, ber bie Schöpfung betrachtet unb beinen ©ebanfen in feiner 2öeife nachbenft. Sob unb Sßreis bir in Sroigfeit!

(3)

—. 67

2 (u $ b e t c m c S f ö a M i c i t S f r c m t b e S .

|um fa p itrl „ferufsniajjl“ .

$on §. ®.

tt ber 3eit ber Scljulentlaffung tritt an oide

©Item bie ernfte utib ^oc^ioii^tige Slufgabe Wan, tf>re Spröfjlinge irgenb einem Berufe ju=

iufü^ren. Gs roäre jeboch roeit gefehlt, roollte biefer grage erfi bann näher treten, roenn kft8 Rinb ber Schule bereits Seberoohl gefagt

&*t. ®ie S3eruf8roahl ift ein gar ju roidf)tige8

®efchäft, alä bafi es ft$ empfehlen roürbe, ba8=

felbe im $anbumbre!jen — roie man ju fagen Pflegt — abjufchltejjen. SSon einer guten SQBa^l

^8 Berufes hängt baB jeitlidfje unb feljr oft auiij

^«8 eroige Sffiotjl beS ÄinbeS ab. SSerftänbige u«b für bie gulunft ihrer Äinber jüttlid^ be*

f°rgte ©Itern werben barum bie $rage ber ©e*

mfSroa^I ihrer iHachfommenfcljaft als ein ©efdjäft ftnfe^en, ba8 aller Sorgfalt unb Ueberlegung roürbig ift. 2Bie aber ift babei ju »erfahren?

®ie alle ©Itern roiffen, ift ber erfte Üricb, ber M fc^ort beim fleinen Äinbe regt, ber $fjätig«

teitstrieb. ®a3 $inb roiH tljätig fein; bumpfeS

§inbrüten ift feiner 9Zatur juroiber, unb e8 ift

*ein gutes 3ei<heni wenn cS ftdfj fc£>eu in bie

®cfe brücJt unb oom Spiel ober irgenb einer ket ÄinbeSnatur angepafjten 2:ptigfeit nichts Riffen roiH. §ier ^abt iljr nun, 93 ater unb Butter, eine günftige ©elegentjeit, bie befonbere Vorliebe eures ÄtnbeS für irgenb eine 2tct ber

■fcljätigfeit ju flubieren, unb bieS oermag auch in fe^r oielen $äHen eine gute ipanbljabe ju Mieten, um ben richtigen ©eg bei ber SSerufS«

ttaljl eures ÄinbeS einjufdljlagen; benn gerabe kie Neigung fpielt bei biefem ©efc^äfte eine gar roid&tige 9lotte. ®am it foH aber nidfjt gefagt fein, bafj ber Steigung be8 ßinbeS ju biefem ober jenem Serufe immtr unb in allen fällen

«abgegeben roerben foH, roaS fdfjon barauS er*

fetten bürfte, bafj biefelbe ftch ja auf etroaS

©ünbljafteS ober auf etroaS in anbetrac^t ber

»broaltenben SJerhältnijfe Unmögliches erftreden

^nnte. 3ln biefer Stelle mosten roir es uns

•ücjjt oerfagen, in furjen SBorten bie Stellung iu berühren, roeldje bie ©Itern bem feinen Beruf

^ä^lenben Äinbe gegenüber einnehmen. ©8 ift Rieht Sache ber ©Itern, bem fiinbe einen Beruf aUBjuroä^len, fonbern e8 ift bieS Sache beS

I 'Jiartibruct Orrbottn. ]

ÄinbeS felbft. 2lufgab; unb SPflid&t ber ©Itern ift e8 nur, bafj fie mit ihrer geiftigen Ueber»

legenljeit unb ihrer reiferen SebenSerfahrutig ihrem Äinbe bei ber Berufswahl ratenb unb fjelfenb jur Seite fielen. 9lie unb nimmer aber haben fte baS Stecht, iljr Äinb ju irgenb einem Berufe ju jroingen. (Nebenbei gefagt, mürbe ja auch in biefem $aHe bie ^flid^t beS ©e^or=

famS gegen bie ©Itern auffjören.) 9Ji^t8 ift natürlicher als bieS. 3)a8 Ä in b ^at bie ber»

einftigen Saften unb Sefdjroerben be« geroa^lten

©erufeS — unb fold^e i 1 ieber Stanb — ju tragen. 3ft es nun *u bem betreffe iben 'Berufe gejroungen roorben, fo roerben i^m bereinft bie mit bemfelben oerbunbenen Unannehmlich»

leiten boppelt brüienb erfd^einen, unb nur ju oft fommt e8 in beraitigen gäUen oor, bafs ber junge SOlann, feinen ihm aufgejroungenen Seruf als eine furchtbar brücfenöe Saft empfinbenb, bemfelben entfagt unb umfattelt, b. h* fi<h «‘nem anbern S;ruf8jroeige juroenbet. ©efcljieht bieS jiemlid^ frühjeitig, fo mö^en barauS noth gute folgen entfteljen. Sehr l;äufij aber ift baS

©ntgegengefe^te ber ^all, unb ber betreffenbe ÜJlenfch roirb eine — roie man ju fagen pflegt

— oerfehlte ßriftenj. T)ann ift ßufriebenheit unb SebenSglütJ gw balb oernichtet, ber 8e=

bauernSroerte finit non Stufe ju Stufe; oft gänjlidj oerfommen fällt er ftd^ unb anbern jur Saft, bis enblich ber Xob bem traurigen SDafein beS Unglüctlichen ein Snbe macht. 3Sir rooßen jebod^ nicht ade unb jebe Unjufriebenheit mit bem gewählte ©erufe aus irgenb einem SroMÖ* ju bemfelben herleiten. Dft ift es auch ber ftaÜ, bajj baS Äinb ftch in ber Sffiahl be8 ÖerufeS getäufd^t hal- h«t nur bie Sid&tfeiten be8>

felben gefdjaut; bie Si^attenfeiten ftnb ihm oer»

borgen geblieben, bis e8 — ju fpät roar. $ätten bie ©Item baS Äinb in biefer 33ejieljung auf»

geflärt, fo roürben bie traurigen folgen roahr»

fcheinlid^ oerhütet roorben fein. ®arum, ihr

©Itern, lafjt es nicht fehlen an gutem 9tat, an üJlahnung, SBarnung unb Unterroeifung, roenn e8 ftch ^anbett um baS roichtige ©efchaft ber SerufSroahl eurer Äinber!

(@d)lujj folgt.)

(4)

roerben liefe, blieb fteljen, blicfte bas aufgeregte 3Jiäbc^en lädjelnb an unb fprad^: „ßbleS ÜRdb*

d(jen, auä roeldjem ©runtie nehmen Sie ftch meinet an, ba S ie tnidj bocij gar nicht einmal tennen ? "

„ffieil ich furcht oor bem 2llter fyabe unb auch folc^e oon ber Sugenb oei lange; benn fo ift e8 ©otteS ^eiliger SßiHe," antwortete er»

rötenb bie ©eftagte.

„S ie fdfjeinen mir ein redfjtfchaffeneS, un=

oerborbeneS unb befonberS religiöfeS 9Jiäbchen ju fein," lobte ber Unbelannie; „foldfj eble fierjen finbet man nur feiten mehr ^ier in

«Pari«."

„3 4 bin aud; nid&t Ijier juljaufe, fonbern aus ber Sjjrooin}. 3$ bin ^ier ootlftänbig fremb unb gefommen, mir Ijier ein Unterfommen ju fudjjen. 2Jtit §ilfe meiner ©rofetante, welche hier wohnt, aber im 2tbrefjbuche nid)t ju finben ift, wollte iclj bei ber grau $umonb, welche Ijier ftch ber Slrmen unb SSerlaffenen liebeooll annimmt, in ©tenft treten. SJlun ift aber aud) biefe 3)ame nicht ju finben, unb ich weifi wirf;

ltdj nidjt, was ich beginnen fott," erllärte 3lnna unb trocfnete fich bie S^ränen ab.

„grau ®umonb fudfjen Sie hier in Sßaris oergeblidj; benn fte ift fdfjon oor jwei 3 ahren geftorben unb empfängt nun im §immel ben Scljn für ihr ebleS, langjähriges SBirfen im flreife bet ätrmen unb SSerlaffenen. ©ie h“ t fid^ für alle 3 « ^ ein unoergänglid^eS Denfmal in ber ©efchid&te non Sßaris unb in ben $erjen aller ebelbenfenben -Dlenfdjen gefegt; ja, Xaufenbe nennen ihren Flamen mit §odjad)tung," etflärie ber greife §err mit Segeifterung. „9lber was fagen ©ie, ein Unterfommen wollen ©ie fid) hier fudjen? SGBie he'jsen ©ie benn eigentlich, unb roo ift §eimat?"

„3dj Ijeifje 2lnna ©rim^olb unb bin aus ffieitbrudj bei $agenau juljaufe. 9Kein SSater ift ein armer $opfenbauer, ber fteben noch un=

oerforgte Jtinber nicht ju ernähren oermag unb mic^, bie ältefte, beSjjalb mit einem (SmpfeljlungSs

$er alte §err blicfte erftaunt unb freubig betoegt auf baS erbleidjenbe SDWbdjen unb wiber»

holte ^aftig: „©rimljolb ^ei^en ©ie, roaE»r^afttg

©rimholb? £at 3hr § e,r SSater nicht fdfjon einmal erjä^lt, bafs er einen 3J!ann oom jobe beS SrtrinfenS gerettet hat?"

3itternb oor Aufregung erroiberte bie ©e»

fragte: „Wein guter SSater hat roieberholt er*

jäljlt, bafj er, als er noch Schiffsjunge mar, einen §errn bei einem heftigen ©eefturm aus ben ^od^ge^enben SBogen beS SWeereS glüdflich gerettet ^abe. $aä Unglücf h“ 6e ihn bewogen, entgegen feinem anfänglichen Sßlane, bem ©ee»

bienfte ju entfagen unb auf bem Sanbe fein Srot ju oerbienen. SBer ber ©erettete gewefen, unb was aus ihm getoorben fei, wiffe er ni<f)t, ba ber»

felbe, als er abreifte, noch hcft'9f*en S 'c^er 1*0."

$er alte §err h0^ §änbe gegen ben

§immel unb rief: „©tofjet ©ott, ich banfe bir, ba| bu enblidh ben fehnltchften meiner SBünfd^e erfüllt jjaft! Stauen ©ie ftdh, gutes SDtäbchen, unb banEen ©ie ber h^ 8e8en n>eld§e befonbetS meine grau eine fo gtofie Verehrung jeigt, bafe biefelbe offenbar abfi<htlich 3hre 2öese nach ber §auptftabt gelenlt unb mir jugcführt hat! ©ie fudjen hi« ber grofsen ©tabt ein Unterfommen; roohlan, folgen ©ie mir!

©ie ju einer alten ®ame führen, bie ^erjlid^

gern für ©ie forgen roirb. 3ln 3hn^n fyat ftch fo rec^t bie SBahrljeit beS ©prüchleinS erfüllt:

„® o tt fann bidj wunberbar erhalten,

®ertrau’ auf ifen unb lag tbn w alten!"

® a 3lnna aber noch unentfdfjloffen jögerte, bem fremben §errn ju folgen, fuhr biefer lieb»

reich fort: „3<h begreife 3hre ©<heu/ einem 3h«en oöHig fremben -Dlanne ju folgen; benn hier in ber ©tabt ift man in aßen <£dEen unb (Snben f»ttlid)en ©efahren auSgefe|t, aber mir fönnen ©ie ohne 3öget« folgen; benn ich fenne bie ©ebote ©otteS unb bin beftrebt, fo oiel in meinen Äräften fleht, biefelben ju holten."

3lnna’8 Sffiiberftreben roar beftegt; benn bie Sorte beS freunblichen §errn lonnten unmöglich

68 -

U t t t e t f ja lt e n b c s f ü t b ie fa t^ o lifd ^ e

frpcs fertraurn jut \)l. JFamiüc t(l bet fidjerfle feitfiern im §turme bcs febens.

Süon 3 . Ä i i l j c r . ISlodjbrotf Bnfioten.]

(ftortfefcung.)

T*Ner alte §err, bem roohl noch n« eine fchteiben unfereS $errn Pfarrers ju grau Du*

frau ©ciju£ oor ber ©trafeenjugenb juteil i monb fd^idfte."

(5)

G9 SSerfteHung fein. Unb rooher roujjte er, bafj iljr Sater in feine» 3unenb ©d^iffSjungc roar? 9BaS roohl baljinter fiecJen mag? Vielleicht hat er bie galjtt felbft mitgemacht unb bie Rettung angefeljen! ©oldje (Srlebniffe bleiben jeitlebenS unoergefslidj. Sie folgte lautlos bem greifen

§errn, im ©tiUen ihr ferneres ©djitffal ber Ijl*

Familie anoertrauenb. ©ie bogen oon einer

©trafie in bie anbete, fc^ritten über auSgebeljnte freie $Iäfce unb gelangten julefct in eine breite

9lQee in einem ruhigen Seile ber ©tabt. 33ot einem großen, pradjtooHen §aufe blieben jte fielen. ®er alte §etr fc^cttte unb in einigen 2lugenblicfen öffnete ein SDiener baS S^or. 9iun ging’S eine marmorne SEBenbeltreppe hinauf; fte fchritten über einen breiten Äorribor an oielen Spüren ootbei unb traten in ein pradjtuoH ein*

gerichtetes 3<mwer, in meinem eine ältere ®ame bei einer $anbarbeit fafj.

(ftortfcfcung folgt.)

21 t t ? m t f c r c r

| iit glnusncr.

® ie SBclt ift arg unb böfe, 3(cf), ^öre nidjt auf

fte!

Sag ihre Cift unb S t i d e Sid j bod) betören

nie!

©o mahnt unb roarnt ber Sinter bas unerfahrene SCBellfinb. Slber ifjre Sodungen finb äu oerfü^retifc^, tfjre Sleije ju ftarf unb lebhaft, 2Bie ber älbenbfalter in bas Sic^t ber £am=

pe, fo ftürjt fich ber unerfahrene SJtenfdj tn ben ©trubel beS SebenS. $od] bie 3Belt ift eine 33er*

fü{jtetin, eine S3e»

trügerin.

» S it Sufi ber SBelt loctt ci;(ij ju £ an j unb @d)inau8;

@o lebt ihr fdjtoei- genb fort in ® a u8 unb ©rau«

Unb fdierjt unb Iad>t.

2>« plSfilid) Iöfd)t btr SBiub bic ft er je aus.

3tjr fleht allein, unb mit gefpenfl’gem ® rau4

$adt euch bie 'jtad)t."

§at bte SBelt bem SERenfc^en ben $erjenS*

frieben geraubt, ihn um @hte un*> © IM ge=

bracht, bann über«

lafjt fie ihn feinem

©chidffale.

E in m a l mar ich ge*

flogen, O ffiett, in beine

@ trid’l

® u haft fte gejogen Jm fctjueilen äugen-

blid.

2>u haft mir fchnBb’

gelogen, Srug ifl in beiner

fianb}

S e h ’ bem, ber Je ge»

fogen VluS beineS ©edjerS

M anbl"

fflehe |bem, ber je gefogen aus beines 33edjerS sJianb! ®as läfet ftch auch oon bem Jüngling fagen, ber oor bemfilauS«

ner fi$t. 2ludj er hat bie greuben ber 2ßelt getoftet.

9tber es ift ihm ergangen toie bem oetlorenen ©ohne.

®ocö roie biefer, fo finbet auch er noch ben 5Beg ju»

rücf. Seim ÄlauSner in ber (Sinfamfeit flagt er feine «Rot, befennt er feine gehler. Unb biefer richtet ihn raieber auf, macht feinem §er*

jen 2Hut, fenft roieber h'nein ®otte8glau6e unb

(6)

©otteäliebe. -Blit ganj anberen 2tnfd(jauungen mit allem (Sifer nunmehr ferner magren §eimat ju*

unb £eben§grunbfä£en fehlt er in’8 Seben jurucf, i roar.bernb.

70

M e i n e © J ii e g e lM lb e t .

©fjne Religion keine $ed)tfd)nffeni)eit.

J c r re^lfd) offene glnnn.

Y V r einigen Stagen trafen jroei Sanbleute, ©ott=

-v7 lieb unb ßunje, jufammen, als fte ftdh aus ber ©tabt nad^ §aufe begaben. ®8 bauerte nicht lange, fo fiel bie Siebe auf einen ©egen- ftanb, non bem in ber ganjen ©egenb allgemein gefprochen rourbe, nämlidfj auf einen Sföorboer*

fuclj. ÜRadjbem fte fiel) eine 2ßeile bamit unter*

galten Ratten, fagte ©ottlteb: „(Dahin fommt’S,

«nenn bie 3Renfc$en Jeine Religion ^aben."

,,93Iei6’ mir ocm§al8 unblafjmid) in SRuIjemit ber Religion!" erroiberte Äunje, „ich mag nichts baoon roiffen; rooju Sleligion, roenn man ja nur

rec^tfd&affen ift?"

„Sangfam, ©ebulb!" »erfefcte ©ottlieb; „mir rooHen ein oernünftigeS SCöort miteinanber reben,

»ieHeidjjt bafj bir’S bodj anberS roirb. @§ fäme alfo nur ganj allein barauf an, bajj man red^t^

fdjjaffen fei; um Religion ^ätte man fidjj nic^t ju befümmern! ©ag’ an, lieber greunb, wie roäre es benn, roenn oljne Religion feine 9ledjtf($affenf)eit befielen fönnte? ÜBenn . . ."

,,©o roäre ich benn ein fdjjlechter SIRenfch?" fiel tljm Äunje ^aftig in bie SRebe; „habe ich fd^on einmal gemoebet? §abe ich fd&on einmal ge=

ftohlen? Dber wem fjabe ich je fdjjon ein Un=

tedf)t jugefügt?"

„®a8 rooHte idj gerabe nid)t fagen," er-- toiberte ©ottlieb; „benn ftelje, roenn bu bidfj jener groben geiler nidfjt fc^ulbig gemacht ^aft, fo fommt’S batjer, roeil ber ©laube in beinem Snnern noch nid(jt ganj erftorben ift, roeil bu noch mehr Steligion ^aft, als bu meinfi ober anbere roiHft glauben machen. 3 $ bleibe babei:

2öer feine Religion ^at, roer burdjj unb buref) gottlos geroorben ift, ber ift ju allem fähig.

®afs e8 $inrei$e, red&tfdfjaffen ju fein, ba8 roiH tdfj bir roohl jugeben. 3lHein idfj behaupte, bafc eS ohne Religion feine Sled^tfc^affen^eit gibt."

„2Bie bas?" fragte Äunje; „erfläre bid^

heutiger!"

„Siedet gerne," antroortete ©ottlieb.

„$ u bift mit mir einoerftanben, bafj ber*

jenige, welcher morbet, raubt, betrügt unb oer=

leumbet, fein red^tfd^affener -Blann fei. 5ftun ober fage idfj: $er ©ottlofe ifi fdjjon baburdfj

aHein, bafj er gottoergeffen unb o^ne Religion ift, ein SOiörber, ein Stäuber, ein Setrüger unb SSerleumber."

„2ßa8 fommt bir in ben S in n ?" fagte Äunje ^ö^nifd^ lä^elnb; „ich glaube, bu bift »on SSerftanb.“

„Safi mich au8reben, ^öre mich an, bis idfj ju (Silbe bin!" erroiberte ©ottlieb ganj gelaffen.

„2Bir ftnb ©ott, ber uns erraffen bat, erhält, ernährt unb fleibet, Hochachtung, ®anfbarbeit unb Siebe fd^ulbig. 6in gottoergeffener SRenfcty aber roeife oon aÜ biefen ©efüljlen nichts. SOBäre er fo gegen feine 3Jlitmenfc^en, roie er gegen

©ott ift, fo roäre er fdfjon lüngft alä ein roaljrer Unmenfd^ gebranbmarft. 6in gottuergeffener 3J?enfc^ ifi alfo im eigentlichen ©inne beS SEBotteS ein fd&Iedf)ter 3JJenfc§. $enn fte^e, er lebt nid&t für ©ott unb roeifi i^m, feinem größten SBo^l»

tljäter, feinen ®anf, alfo ift er ein?!äuber,ein ®ieb an ©ott; er neroc^tet bie ©ebote ©otteä unb tritt fte mit Srüfjen, alfo ift er ein Smpörer gegen ©ott. 9BaS er ©ott ju oerbanfen §at, baä fd^reibt er ber SRatur ober gar ftdj felbft ju ; alfo ift et ein SSerleumber an ©ott. (Sr fud&t nid^t feiten audj anbere gegen ©ott unb bie Religion aufju^e^en, alfo ift er ein Sranbfiifter gegen ©ott.

@r lac^t unb fpottet über bie SSer^si^ungen unb ®ro^ungen ©otteS; er oerlad&t alfo feinen

$errn unb ©d&öpfer, feinen gütigften unb liebe»

ooUften SSater unb bepen 3Bo^lt^äter, alfo ift er ein Unmenfd) gegen ©ott. ®r leugnet fogar

©otteä ®afein; für iljn gibt es feinen ©ott, alfo ift er ein ÜDlörber an ©ott. 3lHe8, roa8 roir fdjjlecljt nennen, Bereinigt ftd^ bei bem -Bienfcljen, ber ©ott förmlich nergeffen ^at, ber o^ne SWeli*

gion ift."

33i§ ba^in ^atte ßunje bie ©orte feines SReif egef ährten ftiH unb aufmerffam ange»

hört, ftefct fpiach er: „SEBie roillft bu nun aber baS ©efagte mit beiner früheren äuäfage, bafs e8 nämlich Ju ben unerhörteften ©reuel=

traten führet, roenn man feine Religion hot, in 3ufammenhang bringen?"

„®ie8 lä^t ft<h leicht tljun," erroiberte ©ott«

lieb. „@8 gibt leinen SRenfchen, ber ohne bie

^Religion auf bie ®auer feine Seibenfchaften übtrroinben, ba8 935fe meiben unb feine oer»

(7)

fd&iebenen Pflichten genau unb pünltlic^ erfüllen fann. $ie SRed^tf^affeii^eit eines -UlanneS, ber

«we Religion hat, gleicht einem §aufe, baS Jein otbentftdjeä gunbament hat. 33atb roirb e8 bau>

fä®g unb ftürjt ein, roenn eS nid^t bet 3 e*ten Qtttnblid^ reparirt roitb. S o niel ift geroifj, baß

•in jeber, roelcfjer feine ^Pflic^ten g?gen ©ott nicht WfüHt, bieS noch »ul roeniger in allen Stücfen unb ju jjeber Seit gegen feine rechtmäßige Dbrig*

*c't t^un roitb. Sßarum roiH er ©ott nicht an«

«fennen? Söarum empört jtdj fein inneres, rojnn oon Religion bie Siebe ift? $ie8 fommt S»nj allein ba^er, roeil bet Sto lj nicht juläfjt, kafi er feinen SBetfianb beuge unter bie 2lu8*

fpcttd^e ©otteS, roeil e3 ihm fd^roer fällt, feine Seibenfcfjaften ju bejähmen. 2Birb ftdfj nun ber

®ienfd& gegen feine 3Jlitmenf<$:n roiHf%iget ie'8«n als g'gen ©ott? SBirb et feinen Sei»

fce«f<$aften ©eroalt anthun, um bie SBerorbnungen

e i n i g e „ S t c r f S ! "

§teter fropfen Ijii^ltt ben glein.

oUte man baS glauben? Unb bod[j ifi es roaljr. Selbft ber härtefte Stein gibt nach, ünb wenn 3>afjre ^inburd^ immer auf biefelbe

®teHe audfj nur ein Heiner tropfen fällt, bann n>itb man bie Sßaljrljeit beS 2Borte8 beftätigt finben, roie bu bicfj an Sädjen, ®adfjrinnen 2c.

Überzeugen lannft. 2Bie ba8 an bem Steine ju beobachten ift, fo roitlt bie Stetigfeit unb *8e«

fiänbiglett auch in manchen menfchlichen SSer^ält*

niffen SBunber.

SSerjaget nicht unb roerbet nidjt entmutigt, liebe (Sltern, roenn ijjr bie Meinung belommt, kaji alle eure 3JlüIje unb älrbeit bei ber @r=

iiefjung eurer Jtinber fruchtlos fei! 33e>

n>aljret nur bie Sefiänbigleit! 3licht§ ifl fdfjlim=

nter, als roenn iljr felber in ber Srjieljung leine feften ©runbfäfce h®bt. 3hr müßt barum alle c«te Slnorbnungen, befonbers eure Sefe^le prü<

tat, bamit i§r niemals etroaS jutüdjuneljmen faucht. 2BaS aber nun einmal nach genauer prüfung angeorbnet unb befohlen ift, baS mujj Mtftejjen für immer. 2>a barf lein Sitten, Sieben unb SBBsinen, nodj oiel roeniger aber

■trogen unb 3Jlunen ben ÄurS änbern. @8 ift 1® roabr, baS £erj mancher Äinber ift hart; e8 M* fefter als mannet Stein, unb nur mit gtofser

feiner weltlichen Dbrigleit ju erfüllen, nadjbem er bie ©ebote ©otteS mit $ttfjen getreten? 9iein!

3Ber ftdfj nichts aus bet Religion macht, ber macht ftd^ auch nichts aus ben ©efefcen unb SSorfdjriften ber SJtenfdjen; unb roer ein 93er=

Ieumber, ein Släuber unb SJlörber ift an ©ott, ber fann auch ein SSerleumbtr, ein Stäuber unb SKörDet roerben an feinem Witmenfdjen. Sieb, lieber greunb, baS rooUte ich fagen, als idjj fpracf): „$ahin lömmt’S, roenn bie 9)lenfdjen feine Religion haben!" So roirb eS Har, bajj, roer feine Dleligion ^at, audfj fein recl;tfd^affener Wann fein fann."

Sei biefen SBorten, bie mit bem größten SKad^btucfe gefprod^en rourben, fagte ber anbere:

„33on biefer Seite babe id^ bie Sac$e nod^ nid^t betrachtet. SUenn idO «8 red^t bebenfe, fo mufj icb’S gefielen, ja, bu I>aft Siedet. D^ne 9le*

ligion gibt e8 feinen red^tf^affenen SJlann."

f i i t ' S F a m ilie n l e b e n ,

[9}ad)brud verboten. J

TOü^e fann baS ©ute in baöfelbe eingepfropft roerben. 2lber biefer fteinigen $ärte mü^t i^r ftä^lerne geftigfeit entgegenfe^en. Silbet ber Zünftler nicfjt aus bem unförmlichen 3)Jarmor bie fchönfte Statue? Unb roomit tjjut er baS?

3Jlit bem ftaljljjarten Weisel, ßuer SDlittel, baS

§erj be8 ßmbeS jum ©uten ju führen, mu^ bie Stetigfeit, bie geftigfeit, bie Gonfequenj fein.

Steter Stopfen höhlet ben Stein, unb fiele 2lrbeit fegnet ©ott. ®em fleißigen fdjaut bie 2ltmut jroar einmal jum genfier hinein, aber fte betritt nicht fein ©emath- Sag für Sag, oom borgen bis jum 3lbenb thätig fein, ba«

biroahrt oot @lenb unb SJiot; ftch regen bringt Segen, äßenn auch manch het^et SJlifierfolg beine gittiche etroaS befchneibet, bann bacfft bu boch nid^t th»tlo8 bie l&änbe in ben Sd&ofj legen unb nun nichts mehr tjjun roollen. Sieh’ bir lieber einmal bie Spinne an! SEBenn ihr SJtefc audh noch f° °f 4 jerftört roirb, fte fpinnt es immer neu. SDaS foHen ftd^ aud^ bie jungen ÜJlenfd&en metfen, bie ein geroiffeS 3iel oot 3lugen haben, beffen (Streichung ihnen oiele Blühe macht.

3«, ber Sehtling, ber ©ehilfe, ber Stubent, fte roürben balb mißmutig roerben, roenn fte nach bet 2lrbeit gleich ^>en @rfo!g fehen ju müffen glauben. 3lu<h hier lann nur bie Stetigfeit unb SluSbauer jum 3iele führen.

(8)

72

M t t k i . f r

Stille, (litte! §evr, bein ffiitte,

® e r flefcfte^c auch an mir!

Smen, Srnen, unb bein Warnen

©ei gepriefen bort unb Ijier 1

$ tm » in n filjig t

3

.

2Ba8 ^ i t f t Ta egen f d)tedbt e Stellcr'tuft?

Bufüljrung frifcber 8uft. ®iefe im SBtntev aber anjuroeuben ift fdbroievig unb tann Sialfmildj be*

nuljt werben. ®iefelbe, frifcb bereitet, rnujj in effenen ©efäjjen aufgeftetlt roerben unb ift grünb*

lid) utnjurüljren, fobatb ficö eine $aut auf bei*

felben aeigt.

5 enkfpturf)t unb ^ebensregrln.

® e r ifl ein utibtau<h6artr 3Kann?

©er nicht befehlen unb aud) nicht geborenen tann.

*

(Epheu unb aärttich ®emüt fceftet ftd) an unb grünt unb blüht.

Äann eS weber @ t**m noch 3ftauer finben,

®S mug Betborren, eS mng Berfchwinbcn.

* * #

Sernunft, ®ebulb unb 3ett

©inb brei ebte 8eut’.

» *

(Ein wahrer fjrennb eröffnet freimütig fein $erj, gibt geregten SRat, flebt WiHig bet, nucht fübn, trägt alles gebnlbig, Berteibigt aud) mutig unb bleibt etn unBeränberlidjer greunb.

*

Ob ®ott bir gibt, ob er bir nimmt, Oag biv ben ®leichmut nicht entweihen!

® aS Siel, bas er für bich beflimmt,

® a S hohe, flrebe ju erreichen!

Sag aber baS ©erlangen ruh’n, Sud) ®roge« Bor ber SEBclt jn tbunl

©oH ®ott bich jäblen ju ben ©einen, Hrbeit’ unb bet’, fei treu im ftleinen!

Sag bie $finbe niebt im ©djogel fflobl gibt ®ott baS ©eine;

Slber folt bir blüben eine Stofe,

£bue auch baS ©eine!

* *

S i e bu bift unb bu bict> gibft, Sffiie bu benffl, unb wie bu übfl, SBenig fei’S, gering unb tlein, Äber wahr, baS mug es fein!

jafl bu genug ®elb, »erlang nicht nodj mebt!

leidet ifl baS $et}, wenn ber © ad niebt ju ferner.

* *

® e r SKenfch erfährt, er fei aueb, wer er mag, (Sin tcfetcS.

* *

S ie l gejaget, wenig gefangen;

S ie l gebäret, wenig Berflanben;

©iel gefe^eit, nichts gemertt:

©inb Drei Bergeblidje SBetF.

SBenig ju wenig gelegt wirb balb jum fleigeuben Raufen ; Kropfe nach ®ropfe wirb einfl mit ben fahren ein

©trom.

* 4

SnS ber STreue ber S K e n f^ e n ertennt maft bie

©reue ju ®ott.

gorn p d je rtifd ).

Der arme 3ot}annes. ®on P . Souis Soloma. ©er*

lag beS beutfeben ©erlagSbsnfeS in ©erlin. ©rci*

2 •m., geb. 3 ätt.

SMbrenb uns P . Soloma in ben „Sappatien"

ein ©ilb ber hoben Slriflofratie Spaniens entwirft, macht er uns in ber (Srjählung „® e r arme Johannes"

mit bem fpanifcheti ©olfSleben bofannt. 81H bie ©or»

jüge ber „Sappalien" finben fleh auch hier Wieber, Weshalb auch biefe neue (Stfcheinuug bejlenS empfohlen wirb.

p t f e l .

®te halbe © eit eS fo nur liebt, SBenu eS auch wenig Htufeen gibt, (Ein JBort, eS iß Bon grogem iöert g ü r’S eitle SKenfchenfinb auf ®rb’.

® a3 gleiche SBort jeigt bir, » (SJrauS,

®ag es mit aller Fracht ifl au«, ffiohl recht mit bem, wa« Borerft eS war,

% u r anbetS Hingt baS ©tlbenpaar!

#ufl5fMKg bts p t f t l s in gr. 6:

3a — 3- a .

frklärung bts gttirbilbes in f r . 6:

IM an wenbe baSCilb halbrechts, bann wirb man jwifcheu ben Ätnbern ben fleinen tSmil getragen finben.

ükrantwortlicher »ebatteur: ® . ©. f'a u te n fc h la g e r tn äugSburg. — SBerlag bet 8. ©(hmib’fchen ©erlaal- 8u^h«nW«ng in StugSburg A 34. — ©uchbruderei btr 3 o|. ftöferfdjeu ©uchbanblung in ftempten.

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fommenbeS SOBefen bie 2ldhturg feiner Mitfnechte errungen. Ueber §an« roar eine frieblidjje, ja fröhliche ©timmung gelomnten, unb er fühlte ftch glüdflich bei feiner

faben beS unreinen geuerS enijünben roirb, unb bie SBerroüftung roirb um fo trauriger fein, je I weniger man vorbereitet roar, ben 33ranb

2BaS fein göttlicher $lan mar, jeigen bie bräunte be8 3?fef. @r foH fterr unb Srnährer feiner ©rttber roerben. hätten fte iljn roirllich umgebracht, fo hätten

fichteS genauer ju prüfen.&#34; Unb roaS ift bie golge baoon? ©Jan amüfiert ftch baran; man tljut jttroeilen gtofj bamit; man fchmeidjelt ihnen, man läfjt ihnen

faffer einet großen Anjahl geiftlidjer SGBerte, bie in bie »erfdjiebenften ©praßen überfefct roorben ftnb unb noch heute oon $rieftetn unb frommen Saien mit

(31 ufberoabrung ber ©emüfe.) $ie meiften unferer äBintergentüfe fönnen nidbt ohne weiteres im freien gelaffen roerben, ba fte fonft bem Sroft sunt Dpfer fallen

®er fiüfter fteute fte!j, bafe ihm für bie nodj übrige Seit feines 5DienfleS eine junge Jtraft beigegeben.. älnfprueh ma^en unb bem Sjebhaber gefallen iu

t j] !2Bit meinen nun, bafe eine ganj intereffante USlauberei eine folc^e über ba8 ©eroitter fein bütfte. Sdfjroere SBoIfen oerbunfeln ben £immel, Slifce jue&amp;n